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trägt, so ist es die ultramontane Partei. Diese macht lehnung und Bekämpfung verschiedener von den christlichen| Bechenverwaltungen gestellten Forderungen einer 5- bis Natory auch für einen Streif im Essener Stevier Anfang der Gewerkschaften erhobenen Forderungen durch das Zentrum 20prozentigen Aufbesserung der Löhne. In wenigen Fällen 70er Jahre verantwortlich. Seitdem hat die verhetende als aus höheren Intereffen geschehen verteidigte. Diesen wurden bis 5 Broz. zugestanden, in den meisten erfolgte feine Tätigkeit dieser Partei nur von Jahr zu Jahr an Ausdeh- Interessen werden jetzt auch die Interessen der Bergarbeiter Antwort! Die Konferenz beschloß daraufhin den sofortigen mung und Intensität zugenommen."... Mit heuchlerischer geopfert!

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Die Folgen des Bergarbeiterausstandes

Eintritt in die Lohnbewegung auf Grundlage folgender drei nationaleinheitlichen Forderungen: Anerkennung eines Minimallohnes, 15 Proz. allgemeine Lohnerhöhung, Aner­fennung der Gewerkschaft in allen Unterhandlungen über

Miene umhüllt sie ihre wüsten Forderungen und Angriffe mit dem Mantel der Religion... Das sind zwar nicht die schärfsten Urteile, aber sie ge­nügen zur Beleuchtung der damaligen Situation. Die ultra- machen sich auf dem Gebiete des Kohlenabsakes in empfindlicher Arbeitsbedingungen. Diese Forderungen werden sofort ge­montanen Organe Effener Volkszeitung", Westfälische Weise bemerkbar. Die Förderung ließ schon in der vergangenen stellt. Sonntag treten in den vier Revieren die Bezirks­Volkszeitung" in Bochum , Gelsenkirchener Zeitung" und Woche nach, auch der Versand wurde ungünstig beeinflußt. Das konferenzen zusammen; am 24. März wird ein außerordent­Tremonia" in Dortmund standen auf dem Inder der In- Syndikat hat sich genötigt gesehen, in den verschiedenen Bezirken die licher Nationalfongreß über einen allenfallfigen Streit be­dustriellen. Ihr Abonnement galt als Staatsverbrechen; in Borratslager anzugreifen. Im Dortmunder Bezirk befinden sich schließen. Die Revierverbände haben freie Hand, vorher Ir­mancher Werkskolonie war es direkt verboten. etwa 400 000 Tonnen Kohle, ein gleiches Quantum lagert in Lünen . abstimmungen über Anwendung des Streifs vorzunehmen. Der Preis ist um 30 M. für den Doppelwagen und um 15 Pf. für In Betracht kommen sämtliche belgischen Bergarbeiter, etwa 150.000 Mann. den Zentner erhöht worden.

Der Zechenverband

Seit jener Zeit hat sich vieles verändert! Heute toben und wüten die genannten ultramontanen Organe gegen den Streif und den Bergarbeiterverband wie damals gegen das ,, liberale" Rapital. Etwas anders war ihre Haltung noch bei dem Streik vor 7 Jahren. Der mittlerweile entstandene will am Mittwoch die Arbeiterausschüsse einberufen. Dann findet christliche Gewerkverein fämpfte in geschlossenter Front mit eine Hauptversammlung des Zechenverbandes statt. Tatsächlich dem Bergarbeiterverband, dem Hirsch- Dunckerschen Gewerk- haben denn auch einige Zechen die Arbeiterausschüsse schon zu Ver­verein und der polnischen Organisation. Jest versucht er die handlungen zum Mittwoch geladen. Einmütigkeit der Arbeiter zu sprengen, man redet spöttisch vom Dreibund und erntet das Lob der Unternehmer für sein gutes Berhalten. Allerdings, als die Gründung des Bechen­verbandes und des Zwangsarbeitsnachweises die Genüter er­regte, da war es der Gewerkvereinsführer Efferis, der die Stimmung auf den Kampf einstellen half. Er drohe mit einem Streif, wie ihn die Welt noch nie gesehen! International sollte seine Basis sein! Bei der nächsten günhi gen Konjunktur werde das Signal zum Losschlagen ertönen!

Seitdem gärt es unter der Bergarbeiterschaft. Der Kampfruf Efferts ließ die Hoffnung auf eine Besserung feimen. Es grünte daraus das Verlangen der Anteilnahme an den besseren Erträgnissen des Bergbautes. Das Wollen, den verweigerten Anteil zu erfämpfen, war der Entwickelung Doch au reife Frucht. Doch nun steht die Gewerkvereinsleitung mit threm Berhalten und ihren Argumenten im Lager der Unter­nehmer! Nun hegen sie gegen den Streit. Unter freudigem Beifall der Wertsherren stempelte sie die internationale Soli­darität der Arbeiter zu einem nichtswürdigen Vergehen!

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Interpellation zum Bergarbeiterstreit.

Das Zentrum hat im Reichstage folgende Interpellation eingebracht: 1. Ist der Herr Reichskanzler bereit, über den Stand des Bergarbeiterstreits im Ruhrkohlengebiet Auskunft zu erteilen? 2. Was gedenkt der Herr Reichsfanzler zu tun, um unter Berücksichtigung der berechtigten Wünsche der Bergarbeiter ein baldiges Ende des die deutsche Volkswirtschaft schwer schädigenden Stampfes herbeizuführen?

Die Jnterpellation, die voraussichtlich am Donnerstag zur Verhandlung kommt, wird von dem Abg. Schiffer, dem Führer der christlichen Textilarbeiter, begründet.

Vollständige Wiederaufnahme der Arbeit in Frankreich ! Paris , 12. März. Jn allen Gruben Frankreichs ist heute die Arbeit wieder aufgenommen worden. Zwischenfälle sind nicht zu verzeichnen. Selbst im Norden Frankreichs , wie in Pas de Calais , wo der Aufstand länger als 24 Stunden andauerte, ist die Auf­nahme der Arbeit heute wieder eine vollständige.

Berechtigtes Intereffe am Belagerungs­zuitand.

Am gestrigen Dienstag ging also im Herrenhaus das von einem hohen Adel und verehrungswürdigen Publiko stets mit großem Beifall aufgenommene antisoziale Stüd Schutz der Arbeitswilligen" in Szene. 72 Grlauchte und Edle, geborene und kommandierte Gesetzgeber haben den Antrag des Edlen v. Buttkamer unterzeichnet, die fönigl. Staatsregierung zu ersuchen,

alle erforderlichen Maßnahmen, nötigenfalls auch durch Ein­bringung von Gesetzesvorlagen, zu ergreifen, welche geeignet er­scheinen, Arbeitswillige und Gewerbetreibende in der Verwertung ihrer Arbeitskraft und in ihrer geschäftlichen Tätigkeit wirksani zu schüßen vor Vergewaltigung und Bebrüdung, sei es, daß diese im Wege unmittelbaren oder mittelbaren Zwanges versucht worden sei.

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Unterstaatssekretär пенеп Veranlassung eines Buchthaus­ablehnen. Gern hat das Herr Dallwig getpiß nicht dem nachgeordneten Sprecher befohlen. Aber der Reichs­tag nimmt zu wenig Rücksicht auf Herrenhauswliniche und gar die 110 haben feine Subordination in fich. Freilich die Regierung tut ichon jetzt alles zum Schutz der Streitbrecher, versicherte Herr Holy. Er enthüllte dabei den Zweck der Verstaatlichung der Polizei im Ruhrrevier und fündigte die gleiche, zur Einschüchterung der Knappen bestimmte Maßregel für Oberschlefien und das Saarrevier an, wo offenbar Hilgers Erziehungssystem nicht mehr ausreicht. Und wenn der Unterstaatssekretär auch ablehnt, sich über den Riesenstreit zu äußern um so beredter ist sein Lob der Brownings und der Karabiner, mit denen die Staatsregierung im Ruhrrevier ver­mittelnd eingreift. Und eine martialische Geste weist nach der Garnison von Mülheim , die zwar fern der roten Ansteckungsgefahr

Die Bewegung in England. London , 11. März 1912.( Eig. Ber.) Der Führer der Arbeiterpartei hielt gestern in Lancashire eine Zwei fachliche Momente führt man für sein auffälliges Rebe, die viel Aufsehen erregt hat. Macdonald lagte den Premier. Es ist möglich, daß in dem Zweifel an den Aussichten eines Verhalten ins Feld! Der Arbeiter Forderungen seien be- minister an, daß er die Verhandlungen verhungt habe. Zuerst habe rechtigt! Das bestreitet niemand. Aber man müsse abwarten, Herr Asquith die Minimallohnforderung der Arbeiter gutgeheißen, folchen Antrages in der Ersten Kammer eine Beleidigung des ob die Werksherren nicht freiwillig die Lohnforderungen be- dann habe er den Bergarbeitern vorgeschlagen, die Frage auf dem Herrenhauses erblickt würde namentlich am Tage, nachdem dort willigten. Immer noch abwarten! Seit 1910 ist ein wirt- Wege des obligatorischen Schiedsgerichts zu lösen, obwohl jich die den preußischen Staatsanwälten so ein bisschen schlappschwänzige schaftlicher Aufstieg unverkennbar! Aber die Löhne wurden Bergarbeiterföderation von ihrer Gründung an stets gegen obli- Bflichtveriäumnis nachgesagt wurde; darum sei gleich vorneweg feſt­gefürzt! Die Bergarbeiter drängten zu einer Aftion! Die gatorische Schiedsgerichte ausgesprochen hätte. Am Donnerstag vor gestellt, daß das Herrenhaus alle Erwartungen der Scharfinacher Gewerkvereinsleitung versagte. Man müsse abwarten! Die dem Streit habe Asquith vor den Delegierten eine Rede gehalten. und Polizeigenüter glänzend erfüllt und den Antrag v. Butikamer Ronjunktur gestaltete sich günstiger, der Absatz wuchs, man Diese Rede sei von der Regierung veröffentlicht worden. Weshalb einstimmig angenommen hat. Freilich: meu fah manche, hörte schon von der Absicht einer Breiserhöhung. Mittler- habe die Regierung nicht die Reden veröffentlicht, die der Präsident die nicht da waren. Aber Adolf Wagner , der Kathederfojialist von weile hatte die Wirtschaftspolitik des Zentrums die Lebens- und der Vizepräsident der Föderation nach der Nebe des Premier- einst war da, war auf dem Antrag unterschrieben. Ihn zu vers haltung erheblich verteuert. Das steigerte die Erregung der ministers hiclten? Beide Beamten hätten fich bereit erklärt, mit treten, fand er wohl nach den Meistervorträgen der Bieten­Arbeiter. Im Herbst des vergangenen Jahres regte der Berg- Herrn Asquith die Minimallohnliste zu diskutieren und ihm zu Schwerin , Buttkamer und Beidtmann feinen Anlaß mehr. Beffer arbeiterverband eine allgemeine Lohnbewegung an. Doch erklären, wie man zu der Liste gekommen sei. Erst am folgenden hätte es der greife Volkswirtschaftler wohl auch nicht mehr ge­wiederum verjagte die Gewerkvereinsleitung ihre Mitwir Mittwoch habe der Premierminister die Bergarbeiter aufgefordert, fount. Die Staatsregierung mußte, durch fung: fie blieb beim Abmarten! Dann beschloß das Kohlen- die Minimallohniliste mit ihm zu diskutieren. Wenn die Verhand­syndikat eine Erhöhung der Preise. Diese trieben über den lungen ordentlich geführt worden wären, so würde das Ende des Holz, Stand des Jahres 1907 hinaus, die Söhne aber blieben unter Streits schon im Anfang dieser Boche in Sicht gewesen sein. Wenn gefeßes dem damaligen Saz erheblich zurück. Schon hatten die Berg - die Regierung eine Vorlage einbringe, die nach der Ansicht der arbeiter eine Geduld geübt, die den llebermut der Gruben- Arbeiterpartei die Gewerkschaften in ihrer Tätigkeit hindern oder herren reizte. Troßdem: die Gewerkvereinsleitung lehnte zur Einführung obligatorischer Schiedsgerichte führen würde, so eine gemeinsame Eingabe an die Grubenherren ab. Und werde die Arbeiterpartei die Vorlage bis zum Aeußersten be­diese, in ihrem Trub gestärkt, wiesen die Forderungen zurüd. fämpfen, und er wage zu behaupten, daß, ehe die Vorlage Gesetz Nun blieb keine Wahl mehr, der Kampf war unvermeidlich! werden könne, der Streit schon wegen Erschöpfung beendet sein Nochmals um Mitwirkung ersucht, damit die Bergarbeiter- werde. schaft nicht um eine Bewilligung ihrer Forderungen geprellt Unter den Vorschlägen, die gemacht werden, um den Stampf werde, verharrte die Gewerkvereinsleitung weiter bei ihrer zu beenden, verbient die Anregung Keir Hardies besonders Ablehnung. Das ist das Trauerspiel des Abwartens, das den Erwähnung. Der Genosse schlägt vor, bas Parlament möge schnell Bergmann zum Narren macht, um Lohnerhöhungen betrügt. ftens eine furge Borlage annehmen, durch die alle bestehenden Rohn­Die Konjunktur sei nicht günstig, sagte die Gemert- berträge ber Bergarbeiter als aufgehoben erflärt werben sollten. bereinsleitung zur Verteidigung ihres Verhaltens. Aber kann das nähme den südwalisischen und schottischen Unternehmern den es günstigere Verhältnisse als die augenblidlichen geben? In Winb aus den Gegeln, die sich noch immer auf den Standpunkt liegt, aber nahe genug ist, um rasch auf den Schächten zu er­England tobt ein Riesenkampf, der die englische Ausfuhr stellen, daß sie den Minimallohn nicht diskutieren fönnen, weil nach scheinen.... Das alles ist den Herrenhausrednern nichts; nichts auch das lähmt. In Frankreich , Belgien , Desterreich, überall gärt es. ihrer Ansicht die Bergarbeiter die bestehenden Lohnkontrafte ge­Daß aus einem dieser Länder Kohlen nach Deutschland ge- brochen haben. Da diese Unternehmer bei ihrer Ansicht beharren, Ausnahmegesetz des§ 153 der Gewerbeordnung, nichts sind die bracht werden könnten, erscheint ausgeschlossen. Das bringt ist es sehr unwahrscheinlich, daß ihre Vertreter, wenn sie auf der Landfriedensbruch- und Expreffungsprozesse gegen Gewerkschaftler, Die Unternehmer in eine unangenehme Situation, denn die von der Regierung arrangierten Konferenz erscheinen, die Mini- ja- statt erhoffter Anerkennung erntet die preußische deutsche Justiz, Nachfrage ist groß, größer als vor dem Streif 1905, wo der mallohniliste diskutieren werden. Die füdwalifischen und schotti. ernten die Staatsanwälte schärfften Tadel! Diese vom Buttkamer, Gewerkverein nach der Führung im Kampfe geigte. schen Unternehmer haben jedoch ihren Standpuntt insofern mobi- weil fie die gröbsten Klaffenkampfaufreizungen und die gröbstent Der beste Maßstab für die Konjunktur im Bergbau ist der fiziert, als sie jest erklären, daß sie der höheren Gewalt weichen Majestätsbeleidigungen wohl die der Post" und der rheinisch­Beschäftigungsgrad in der Eisenindustrie. Und der ist glän- werden. Sie wünschen eine gefeßliche Garantie gegen den Kontratt- westfälischen Bangerplattenpresse ungefühnt gelaffen? Die Juftiz zend. In der Zeit vom 1. Oktober 1904 bis 1. März 1905 bruch seitens der Arbeiter, was mohl so viel bebeuten dürfte, als wird vom Bergberrnvertreter Weidtmann wegen ihrer Langsamkeit waren rund 4 Millionen Tonnen Roheisen produziert worden, eine Wiederherstellung der Zustände, wie sie durch das Taff- Bale- getadelt. Ausgerechnet Englands Justiz wird als Muster vor­geführt, wohl weil sie die Suffragetten rasch verdonnert. Aber in den letzten fünf voraufgegangenen Monaten dagegen betrug Urteil geschaffen wurden, die Erzeugung 6% Millionen Tonnen, also über 50 Proz. Die ministerielle wie die oppofitionelle Breffe steht jetzt ver- denkt denn der Zechenmann nicht an unser herrliches Verfahren, mehr. Der Begehr der Eisenindustrie ist kaum zu befriedigen. einigt auf ber Seite der Unternehmer. Sie hat den Rat beherzigt, Leute, deren Berurteilung nicht sicher ist, durch die Untersuchungs­Alle Werke arbeiten mit Hochdruck. Eine Steigerung der den ihr die" Times" von Anfang an gegeben hat: Busammen- baft die Strafe vorneweg berbüßen zu laffen? Nachfrage ist faum noch möglich. Wohl aber ist zu befürchten, halten aller bürgerlichen Parteien gegen die Bergarbeiter. Selbst daß noch im Laufe des Jahres eine kleine Abschwächung er- die Blätter, die sonst immer in demokratischen Phrasen schwelgen, folgt. Für die Bergherren bedeutet das allerdings ja teinen fönnen in dieser Krise ihren Klasseninstinkt nicht verleugnen. Mit Rückschlag, denn sie haben sich höhere Breise gesichert. Aber jedem Tage zeigt es sich deutlicher, wie unheilvoll das Fehlen einer erfahrungsgemäß ist eine Abschwächung der Lebhaftigkeit in Arbeiterpresse in Großbritannien ist. Daß die Heße der bürger­der Eiſenindustrie von einer Berkürzung der Löhne anch im lichen Bresse gegen die Bergarbeiter nicht erfolgreicher gewesen ist, Bergbau begleitet, selbst dann, wenn die Preise steigen. So liegt einzig und allein an dem phlegmatischen Charakter des eng­war es ja auch 1907/08. Die Preise wurden um durchschnitt- lischen Volkes, das die Purzelbäume seiner Leiborgane einfach nicht lich 1 M. erhöht, der Jahreslohn der Bergarbeiter aber fant mitmacht. zunächst um 76 M. und im folgenden Jahre nochmals um

Verhandlungen in England.

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Doch wozu alle die Einzelheiten der Debatte wiederholen? Ihre Richtungslinie ist viel lehrreicher: Terror gegen Arbeits­willige bedroht König und Baterland( Klempnerobermeister Plate und Bechengeneraldirektor Weibtmann bestätigen es in patriotischer Selbstlofigkeit), folglich darf den ländlichen Arbeitern das Koali­tionsrecht nicht gegeben werben( jagt der Junter v. Buttkamer, der billige Landarbeiter ebenso gern sicht, wie Herr Weibtmann billige Kohlengräber); die Scheu des Reichskanzlers ist unbegreiflich und menn der Reichstag eine Buchthausvorlage wieder ablehnt, müſſen mit starkem Arm und straffen Nerven die Konsequenzen gezogen 144 M. Die Situation für die Bergarbeiter ist jetzt nicht London , 12. März.( Privattelegramm des Vorwärts".) werden; wenn aber Herr Holz sagt, es fönnte bei einem Streif nur günstig, sondern es ist auch die höchste Zeit, Berbeffe- Die Bergarbeiterfonferenz beschloß gestern abend, die Ein- von Hunderttausenden schon vorkommen, daß doch mal ein ein­ja dann muß eben der rungen durchzusetzen. Geschieht das nicht bald, dann jezt viel- ladung der Regierung anzunehmen, unter der Bedingung, Belner Streitbrecher belästigt wird... leicht wieder eine Abwärtsbewegung ein, wenn die Gewerk- daß das Prinzip des Minimallohnes nicht diskutiert werde. Belagerungszustand verhängt werden". Das war das Resümee des vereinsleitung noch auf eine freiwillige Lohnzulage wartet! Wie verlautet, wird in der gemeinschaftlichen Konferenz der Grafen Bieten- Schwerin aus der Debatte. Wie erklärt sich nun aber das Verhalten der Gewerk- Premierminister den Vorsitz führen. Der Vorstand hat keine Eben der Belagerungszustand" war das letzte Wort, allen vereinsleitung? Nicht anders als auf Rüdsichtnahme auf das weiteren Instruktionen erhalten und wird sich an die alten Beteiligten den Mut zu stärken" das erste. Und dazwischen stand Zentrum! Dieses hat den Krieg gegen das Großfapital Resolutionen halten. Die Bergarbeiterdelegierten hier glauben die amtliche Zweckbestimmung der Polizeiaufgebote: fich jeder längst eingestellt, es hat sich mit ihm und dem Großgrundbesis nicht an die frühe Beendigung des Streiks. Sie sind mehr Schädigung berechtigter Intereffen nachdrücklich und mit voller gegen die Interessen des Proletariats verbündet. Seine denn je entschlossen, ihre Forderungen ganz durchzusehen. Energie entgegenzustellen". Haltung in der Zollfrage, bei der Reichsfinanzreform, der Dies gilt nicht nur von den radikalen, sondern auch von den Die Bergarbeiterbewegung bedroht zwar nur einen fleinen Reichsversicherungsordnung und den verschiedenen Berggeset- fog. mederierten Elementen. Unter den Delegierten herrscht Teil der Riesenprofite des Bergkapitals. Aber die Sozialdemo­novellen find Zeugen für die auf politische Motive zurüd- allgemeine Siegeszuversicht. tratie und die freie Arbeiterbewegung bedrohen das unverdiente Wohlleben der Parasiten der Gesellschaft, für die Millionen in Stadt und Land fronen, deren Drohnenstellung Hunderttausende von Beamten mit und ohne Browning und Karabiner aufrecht­erhalten müssen. Und da das gleiche Wahlrecht zum Reichstag das Bustandekommen von Ausnahmegesehen ausschließt, soll mit dem Standrecht, mit den Kriegsgerichten die Arbeiterbewegung eritidt werden. Die Rechnung ist ganz einfach, sie geht aufs Ganze.

zuführende Wandlung des Zentrums. Seitdem es auf einen London , 12. März. Die Konferenz der Vertreter der Bahltompromiß mit den Nationalliberalen im Ruhrrevier Grubenbefizer und der Bergarbeiter, die unter dem Vorsik hinarbeitet, schwenkte die Gewerkvereinsleitung, um. Erst 30g des Premierministers Asquith im Auswärtigen Amte fie fich aus der Kampffront gegen das Kapital zurück. Dann stattfand, ist nach dreieinhalbstündiger Dauer auf morgen ver­wurde der Bakt zwischen Zentrum und Scharfmachern perfekt. tagt worden. Eine Mitteilung über den Verlauf der Ver­Aus den Händen der Ultramontanen empfing die Groß- handlungen ist nicht erfolgt. industrie die Mandate in Duisburg und Bochum , und der Generalissimus der christlichen Gewerkschaften, Giesberts, war

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Die belgischen Grubenarbeiter rüsten zum Kampf!

in der glücklichen Lage, den Industriekapitalisten den Dank Das sind die berechtigten Intereffen am Belagerungszustand". für seine Wahl abzustatten unter der Zusicherung, daß er Die Nationalfonferenz der belgischen Bergarbeiterföde- Wenn es so weiter geht wie bisher, so schrien bie feudalen nationalliberale Bolitif unterstiger werde. Derselbe Gies- ration nahm am Dienstag Kenntnis von den Antworten der Redner werden wir zu franzöfifchen Zuständen( wohl zu jenen berts, der nach der Annahme der Neichsfinanzreform die Ab- Unternehmer auf die bereits in einzelnen Revieren an die von 1798) tommen, denn die Sozialdemokratie erklärt ja selbst, nach

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