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Nr. 61. 29. Jahrgang.

Mittwoch,

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. littwo. 13. Mär 1912.

Die Gemeindewahlbewegung.

kratische Kandidat, Genosse Aßmann, erhielt 1125, der gegnerische Geimpft? Mischmasch- Kandidat 805 Stimmen. Unser Genosse ist also Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte, Abteilung 143, hatte wiedergewählt. Im zweiten Bezirk unterlagen die sozialdemokrati- sich der Schlosser Lehmann zu verantworten. Der Angeklagte hatte schen Kandidaten Azmann, Krug und Leimbach mit 832 Stimmen eine Aufforderung erhalten, nachzuweisen, ob sein Kind geimpft. Steglit. Zu den Wahlen der zweiten Klasse dem bürgerlichen Mischmasch, der 1132 Stimmen für seine Kandi- bezw. warum es nicht geimpft sei, war aber dieser Aufforderung, hatte die letzte Versammlung des Wahlvereins beschlossen, falls die daten zählen konnte. wie er angab, aus Mangel an Zeit, nicht nachgekommen, da er Demokraten eigene Kandidaten aufstellen würden, für diese In Birkenwerder wurden für uns am Sonntag, den 10. März, keinen Arbeitsverdienst einbüßen wollte. Der Vorsitzende Weck­zu stimmen. Da diese Voraussetzung nicht eingetroffen ist, 98 Stimmen abgegeben. Die Schwarzen" erzielten inklusive werth erklärte ihm, daß er das auch schriftlich hätte erledigen empfehlen wir nunmehr unseren Parteigenossen Stimm= 70 Papierstimmen die Zahl von 126, die Blauen " des Ortsvereins können und gab ihm den Rat, seinen Einspruch gegen das Straf­enthaltung. Für die unter dem Oberkommando des Reichs- 28 Stimmen. Es findet Stichwahl statt, deren Ausgang infolge der mandat von 5 M. zurückzuziehen, weil der Angeklagte hierdurch verbandes marschierenden Mischmaschkandidaten einzutreten, verbietet skandalösen Forensenwirtschaft nicht zweifelhaft sein kann. Die Wahl doch Kosten sparen könne. Das wollte dieser jebody muht, da 5 Mr. für seine Verhältnisse doch viel Geld seien und er freigesprochen 31 fich für Sozialdemokraten schon aus Gründen politischer Reinlichkeit. muß auch diesmal wieder angefochten werden. Wie wir hören, rückt auch der Demokratische Verein von diesen werden erwarte. Das Gericht sette die Strafe auf 2 M. oder einen Auchdemokraten" ab. Ueberlassen wir sie also ihrem Schicksal! Tag Haft herab. Die Kosten hat der Verurteilte zu tragen. Zehlendorf ( Wannseebahn ). Heute Mittwoch, den 13. März, nachmittags von 4 bis 8 Uhr, finden die Gemeinde­bertreterwahlen für den 1.( Süd-) Bezirk im Restaurant Fürstenhof, für den 2.( Nord-) Bezirk im Restaurant Kaiserhof statt. Unsere Kandidaten sind für den 1. Bezirk Genosse Göhre, für den 2. Be­zirk Genosse Kutta.

Barteigenossen! Es ist Ehrenfache eines jeden, sich schon vor

4 Uhr nachmittags dem Wahlkomitee bei Mickley zur, ung 34 ſtellen. Vergesse kein Wähler sich die vom Gemeindevorstand zu gesandte Legitimationstarte mitzunehmen.

Adlershof . Die Ergänzungswahlen zur Gemeindevertretung finden für die dritte Abteilung Sonntag, den 17. März, nach­mittags bon 12-3 Uhr, im Lokal des Herrn Lehmgrübner, Bismard­straße 60, für die zweite Abteilung Montag, den 18. März, abends von 6-8 Uhr, in demselben Lokal, und für die erste Abteilung Dienstag, den 19. März, nachmittags von 1 bis 14 Uhr, im Gemeindeamt, Bismardstr. 1, statt. Kandidaten der fozialdemokratischen Partei sind in der dritten Abteilung die Genosse Ferdinand Büttner und Otto Petrich; in der zweiten Ab teilung Wilhelm Baschin und in der ersten Abteilung Robert

Meil und Emil Klodt.

Am Donnerstag, den 14. März, abends 7 Uhr: Kuvertverbreitung an die Gemeindewähler vom Jugendheim, Bismarckstr. 11, aus.

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Groß Lichterfelde . Heute, den 18. März, nachmittags von 3-8 Uhr, finder die Wahl der 3. Abteilung statt. Der 1. Bezirk wählt bei Henning, Jungfernstieg: der 2. bei Hertel, Zehlendorfer Straße, und der 3. in Wolfs Kafino, Viktoriapark .

Bergeffe niemand sich mit Legitimation zu verfehen! Kandidaten der Sozialdemokratie sind im 1. Bezirk: Adolf Neumann , Vergolder; 2. Bezirk: E. Wenzel, Expedient; 8. Bezirk: Otto Dsburg, Holzarbeiter.

Groß- Schönebeck( Streis Niederbarnim ). Am Donnerstag, den 14. März, finden die Wahlen zur Gemeindevertretung statt. Die dritte Abteilung wählt zuerst, und zwar von nachmittags 1 Uhr ab. Kandidat der Sozialdemokratie ist für alle Abteilungen Maurer Gottlieb Stegemann. Von den Genossen, die in Berlin ar­beiten, wird erwartet, daß sie vollzählig und pünktlich zur Wahl er­scheinen; ebenso, daß sie am Tage der Wahl sich zur Verfügung stellen. Nur wenn alle Genoffen ihre Pflicht erfüllen, dürfte es uns möglich sein, den ersten Sozialdemokraten in die Gemeindevertretung zu entfenden.

Dabendorf bei Boffen. Da die Hauptwahl eine Entscheidung nicht gebracht bat, finden am Donnerstag, den 14. d. Mts, die Stichwahlen statt. Die dritte Klasse wählt von 6-7% Uhr und die zweite Klasse von 78-84 Uhr. Unsere Kandidaten sind in der dritten Klasse Genosse Rudolf Lau und in der zweiten Ge­noffe August Schulze.

In Glienicke ( Nordbahn) war ein Gegenkandidat nicht auf­gestellt. Hier wurde unier Genosse Ulfert am Sonnabend, den 9. März, mit 52 Stimmen einstimmig gewählt, ein Unifum, wie es in der diesjährigen Wahlkampagne unserer Nordbahnorte wohl einzig dasteht. Schönerlinde( Bezirk Pankow ). Bei der Gemeindewahl in der dritten Selasse wurden die Genossen Gustav Joseph und Christian Jden trotz der ungünstigen Wahlzeit, nämlich von 2-4 Uhr nach mittags, mit 48 gegen 44 bürgerliche Stimmen gewählt.

Hohen- Schönhausen. Der bei den Gemeindewahlen mit 26 Stimmen mit unterlegene bürgerliche Kandidat Herr Dr. Goldberg bittet uns mitzuteilen, daß er nicht als Anarchist, sondern als Vor­fizender des Bürgervereins kandidiert habe.

Gerichts- Zeitung.

Der gestoßene Samariter..

Ein untreuer Genossenschafter.

Der ehemalige Direktor der Zentralverfaufsgenossenschaft deutscher Winzervereine Werner aus Eltville , wurde gestern in Wiesbaden wegen Untreue, Unterschlagung, schwerer Urkunden­fälschung, dreier grober Bilanzfälschungen und wegen Verfehlungen. gegen das Genossenschaftsgesetz zum Nachteil der Zentralverkaufs­genossenschaft der Rheingauer Wingervereine und der Zentralver laufsgesellschaft deutscher Winzervereine in Eltville zu drei Jahren Gefängnis, 300 M. Geldstrafe und drei Jahren Verlust der bürger­lichen Ehrenrechte verurteilt. Er wurde sofort in Haft genommen.

Die gestohlene Gans.

Der Diebstahl eines Weihnachtsgänsebratens, den der Ver­treter der Anklage mit 6 Monaten Gefängnis geahndet wissen wollte, wurde dem Fahrstuhlführer Mar Müller zur Last gelegt, der sich unter der Anklage der Eniwendung einer zu den Gegen­ständen der Beförderung durch die Eisenbahn gehörenden Sache vor Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte, Abteilung 143, fand der 7. Straffammer des Landgerichts I zu verantworten hatte. unter dem Vorsiz des Amtsgerichtsrats Wedwerth eine Verhand- Mitte Dezember vorigen Jahres sollte auf dem Schlesischen Bahn­lung gegen den Tischler Leip statt. Er war wegen Erregung eines hof ein verschlossener Korb mit geschlachteten Gänsen in den nach Auflaufs und Nichtbefolgung einer polizeilichen Aufforderung mit Potsdam abgehenden Zug transportiert werden. Der Korb wurde einem Strafmandat von 10 M. bedacht und hatte dagegen Einspruch zu diejem Zweck in den Fahrstuhl geschafft, der nach dem Bahnsteig erhoben. hinaufgeht und von dem Angeklagten bedient ivurde. Kurze Zeit Der Anklage lag folgendes Vorkommnis zugrunde: Am darauf wurde festgestellt, daß der Korb aufgeschnitten und daraus eine fette Gans entwendet worden war. Als man dem Angeflag­27. Januar nachmittags wurde in der Elbinger Straße eine Frau ten, der sich allein in der Nähe des Korbes befunden hatte, den von einem Auto überfahren. Der Angeklagte, der mit einem Be- Diebstahl auf den Kopf zusagte, bat er, man solle ihn doch nicht fannten gerade des Weges tam, nahm sich der Frau an, während unglücklich machen". Diese unüberlegte Handlungsweise hatte für sein Begleiter dem Auto folgte, dessen Führer schon ohnehin den Angeklagten sehr böse Folgen, da gegen ihn Anklage wegen bremite, indem er versicherte, daß nicht durch sein Verschulden die schweren Diebstahls, begangen an einer zu den Gegenständen des Der Frau verunglückt sei. Die beiden Männer hoben mun die Frau in Eisenbahntransportes gehörenden Sache, erhoben wurde. das betreffende Auto, um sie möglichst schnell ärztlicher Hilfe zuzu- Angeklagten und des geringen Wertes der gestohlenen Sache 6 Mo­Staatsanwalt beantragte trok der bisherigen Unbescholtenheit des führen. Mittlerweile waren außer einer Anzahl Zivilpersonen nate Gefängnis, da es sich um einen groben Vertrauensbruch auch zwei Schußleute am Plaze eingetroffen, die nun ihrerseits handle. Rechtsanwalt Dr. Puppe machte geltend, daß überhaupt eingriffen, indem der eine zu der Verunglückten in den Wagen fein Diebstahl, sondern nur ein Mundraub vorliege, da der Ange stieg, während der andere Zeugen notierte. Hierbei tam es nun flagte offenbar beabsichtigt hatte, die entwendete Gans möglichst zu der Szene, die die Anklage zur Folge hatte. Ueber den Hergang bald in der Form eines Gänsebratens zum alsbaldigen Ver machten drei Schutzleute auf der einen und mehrere Zivilpersonen brauch" im Sinne des§ 370, 5 St.-G.-B. zu verwenden. Das Ge auf der anderen Seite voneinander sehr abweichende Bekundungen. richt folgte diesen Ausführungen und nahm nur einen Mundraub Der Angeklagte erklärte, er habe, indem er sich der verunglückten als vorliegend an. Da jedoch wegen dieses Delikts ein Strafantrag nicht gestellt war, mußte das Strafverfahren eingestellt werden, so Frau annahm, von dem Schuhmann Hein einen Stoß in die Seite daß der Angeklagte noch einmal mit einem blauen Auge" davon­erhalten, außerdem habe der Beamte ihn derart angefaßt, daß ihm fam. der Kragen zerrissen sei. Er habe daraufhin gesagt: Wenn Sie etwas von mir wollen, dann gehe ich mit nach der Wache, aber. stoßen lasse ich mich nicht."

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Na ja," meinte der Vorsitzende, der sichtlich bemüht war, in durchaus objektiver Weise den Sachverhalt flarzustellen, gemütlich: wenn die Polizei schon da ist, können die Umstehenden ja dieser die weiteren Maßnahmen überlassen, aber Sie hatten schon vorher mitgeholfen, da war es erklärlich, daß Sie glaubten, auch nachher noch tätig sein zu müssen."

tretung, zusammen 6 M. oder 2 Tage Haft. In der Begründung Das Urteil lautete auf je 3 M. oder 1 Tag Haft für jede Ueber hieß es u. a.:

Der Angeklagte habe, was die Aussagen ergeben hätten, durch seine Erregtheit einen Auflauf verursacht und sei den Aufforde­rungen der Beamten nicht nachgekommen. Das Gericht habe aber

Aus aller Welt.

Die Entwicklung des flugwefens.

Kaulsdorf . Die Stichwahl zur Gemeindevertretung zwischen dem Genossen Wilhelm Beyer und dem bürgerlichen Kandidaten Bernsdorf findet am Sonntag, den 17. März, bon 12 Uhr mittags bis 5 Uhr nachmittags statt. Um unseren Kandidaten zum Siege als strafmildernd in Betracht gezogen, daß der Angeklagte Sama- fchlechtert. Erst vor wenigen Tagen hat das deutsche Patentamt zu verhelfen, bedarf es der eifrigsten Mitarbeit aller Genossen, deren Erscheinen zum heutigen Zahlabend bei Bobey unbedingt er forderlich ist.

riterdienste geleistet hatte und nach Bekundung der Schuhleute auch etwas angetrunken gewesen sei.

Der Amtsanwalt hatte für jeden Fall je 6 M. oder 2 Tage Haft beantragt.

Eine Freisprechung hätte dem Interesse der Hilfeleistung für Verunglückte sicherlich mehr entsprochen.

Die Brüder Wright, die Pfadfinder der erfolgreichen Flugs verfuche, führen seit mehreren Jahren mit aller Welt Streit. Sie Bruchmühle. Die Vertreterwahlen finden am Freitag, den 15., wollen es unmöglich machen, daß ein europäischer Flugapparat in statt. Die dritte Wählerklasse wählt von 2-3, die zweite von Amerifa verwendet wird, weil sie ihre Erfindung als die einzige 8-14 und die erste von 1/ 4-3/ 44 Uhr. Für die dritte Klasse fan- Schußmann Hein bestritt, den Angeklagten gestoßen oder gezerrt bezeichnen, die sich den technischen Sniff zu eigen machen dürfe, didiert Max Lindholz. Schloffer, und für die zweite Klasse Edmund zu haben, er habe ihn nur weggeschoben. Leip habe geschimpft und nahmen sie vor Jahren überall Patente. Weil ein Apparat ohne die Tragflächen des Flugapparates zu verziehen. Auf diese Idee Biedermann. Bäichezuschneider. Es gilt noch die kurze Zeit bis zur fich aufgeregt, daß die Frau nicht schneller nach einer Unfallstelle Berwindung der Tragflächen nicht gut fliegen fann, glauben fie Wahl auszunüzen für die Aufrüttelung der uns Fernstehenden. Unsere Gegner arbeiten im geheimen mit allen erdenklichen Mitteln. gebracht werde, derweile könne sie sterben Es hatte den Anschein mit ihrem Patentichutz alle Bewerber aus dem Felde geschlagen Sich einmal in der Deffentlichkeit auszusprechen, dazu fehlt ihnen der als sei der Angeklagte angetrunken gewesen. In demselben zu haben, da sie die einzigen wären, die an ihren Apparatem Später haben Mut. So hielt vor kurzem der Vorortverein eine Versammlung Sinne sagte auch ein zweiter Schußmann aus. Gewiß," warf hier das Verziehen der Flächen ausführen dürfen. hinter geschlossenen Türen ab. Einige Genossen, die sich trotzdem der Vorsitzende ein, auf der Straße spricht man ja für gewöhnlich viele Erfinder dieses Verziehen an Flugmaschinen angewendet und eingefunden, wurden vor Beginn der Versammlung hinausgewiesen, nicht so leise." Die Zivilzeugen bestätigten, daß der Angeklagte nun führen die Brüder Wright mit diesen Leuten Prozesse wegen da sie keine Einladung bekommen hatten. Die Herren trauen sich nicht übermäßig laut gewesen sei, als er mit dem Beamten den Batentberlegung. Sie haben es in Amerika bewirkt, daß die noch nicht einmal, ihre Kandidaten bekanntzugeben. Wenn nun Wortwechsel hatte. Einfuhr europäischer Konkurrenzapparate verbindert ward, und ver­suchen es nun, mit einigen europäischen Erfindern anzubinden, in jeder seine Pflicht erfüllt, so muß es uns gelingen, daß auch in unferer Gemeinde wirkliche Arbeitervertreter in das Dorfparlament auf Flugmaschinen mit Verwindung zusprechen werden. Seither der Hoffnung, daß ihnen auch die europäischen Gerichte das Monopol einziehen. stellte sich aber heraus, daß die Verwindung von Tragflächen schon vor dem Patent, das die Wrights erhielten, vor zwanzig und mehr Jahren durch andere Leute ausgeübt worden war. Dadurch haben sich die Aussichten für das Monopol der Wrights ver­auf Grund solcher Vorprüfungen das Patent der Wrights in Deutsch­ land für nichtig erflärt und der in Frankreich schwebende Patentstreit dürfte demnächst mit einem ebensolchen Mißerfolg für Wahlergebnisse. diese verdienstvollen Amerikaner enden, die bei aller Sympathie, die Boghagen- Rummelsburg . ihnen zukommt, nicht das Recht erhalten dürfen, alle Welt von sich Bei den am gestrigen Tage ſtatt­gefundenen Gemeindevertreterwahlen in der zweiten Abteilung abbängig zu machen. Dadurch würde die ganze Entwickelung der wurden im Bezirk Borhagen die Kandidaten des Bürgervereins mit Flugmaschine gehemmt, und es ist Tatsache, daß die Apparate der 234 Stimmen gewählt. Die Standidaten des Grundbefizervereins Wrights längst durch bessere überholt sind. Erst vor kurzer Zeit er­erhielten infl. etwa 50 Forensenvollmachten 118 Stimmen. Auf Ein entflohener Verführer.. legten die Wrights in Frankreich eine größere Raution für ihren Prozeß, der wohl bald zugunsten der französischen Flieger unsere Parteigenossen John und Müller waren je 70 Stimmen ent- Ein fast unglaubliches Sittenbild entrollte eine Verhandlung, fallen. Bei der Wahl vor zwei Jahren waren für unsere Partei in die gestern unter Ausschluß der Oeffentlichkeit das Schwurgericht Tagen, da die Wrights mit Motorfliegern die ersten geglückten Flüge Wie sehr sich die Technik feit den erledigt werden wird. diesem Bezirk nur 30 Stimmen abgegeben worden. Die verhältnis des Landgerichts II beschäftigte. Der Dentist Fris Schmidt, der unternahmen, entwickelte, sieht man aus den steigenden Höchst mäßig hohe Stimmenzahl, die die Bürgervereinskandidaten auf sich feit dem Jahre 1908 verheiratet ist, betrieb in der Prager Straße leistungen. Vor furzem stellte der Engländer Barring Kemmte bereinigten, ist darauf zurückzuführen, daß das Beamtenwohnhaus, ein zahntechnisches Geschäft. Ein zweites Geschäft, das er in Neu­welches allein etwa 150 Wähler der( nur Beamte) zweiten Ab- kölln betrieb, stand tagsüber unter der Leitung seiner Ehefrau, die mit einem Dauerflug von 400 Kilometer, der mit einem Begleiter teilung aufweist, gefchloffen Mann für Manu für den Bürger gleichfalls Dentistin ist. Im September 1909 zog die damals 18jäh: reford auf. Am 22. Februar schlug der erfolgreiche Franzose Vé­in einer Höhe von fast 500 Meter ausgeführt wurde, einen Welt­vereinsfandidaten stimmte. Im Bezirk Rummelsburg wurde der rige Meta Schöning als Stüße zu ihm und er trat bald mit ihr brines mit einem Schnelligkeitsflug alle früheren Leistungen, denn gemeinſame, vom Grundbesitzerverein, Bürgerverein und Verein der in sehr intimen Verkehr, der sich über längere Zeit fortjente. brines mit einem Schnelligkeitsflug alle früheren Leistungen, denn er bewältigte eine Strecke von 200 Kilometer in 75 Minuten, so daß Gewerbetreibenden aufgestellte Sammelfandidat Beckmann mit Schmidt, der auf seine Frau einen starken suggestiven Einfluß aus­174 Stimmen bei auch etwa 50 Papierstimmen gewählt. Unser Ge- übte, hatte jogar die Dreifligkeit, seine Frau in diesen seinen Ver- er eine Stundengeschwindigkeit von fast. 160 kilo­noffe Ritter hatte 40- Stimmen erhalten; bei der Wahl vor zwei fehr mit der Schöning einzuweihen und wußte sie zu bestimmen, meter erreichte, die größte, die bisher von einer Flugmaschine zu Jahren waren auf unsere Partei in diesem Bezirk 22 Stimmen ent- an den wüsten Orgien, die er mit der Stüße" feierte, selbst teil- berzeichnen ist. Einen Tag danach flog der Franzose abute au während zwei Stunden eine Strecke bon 227,5 Kilometer, fallen. Die Beteiligung betrug im Bezirk Borhagen 47,5 Proz. und zunehmen. Es kam zu Szenen, tie sich jeder Beschreibung ent­so daß er nur eine Stundenfchnelligkeit von 113,4 Riiometer im Bezirk Rummelsburg 44,9 Proz. ziehen für deren photographische Aufnahme Schmidt aber Sorge trug. Schließlich ging seine Frau nach Amerika , die Schöning aber erreichte, die weit hinter der großartigen Leiſtung zurückſteht, auf die Ober- Schöneweide. Bei der Gemeindevertreterwahl für die blieb bei ihm. Als die Folgen des intimen Verkehrs bei dem Mäd- jezt védrines zurückblicken kann. Nun sind diese Bestleistungen 3. Selafie wurden die bisherigen Vertreter, die Genossen Braune chen sich zeigten, ging fie auf seinen Rat zu der in Schöneberg abermals zurückgedrängt worden, denn Védrines erreeichte bei Bau und Lehmann, wiedergewählt. Im 1. Bezirk erhielt der Genoise wohnenden klugen Frau", Witwe Meta Berndt, geb. Rogge, un Stunde; zeitweilig flog er aber noch schneller, so daß er manche in Südfrankreich eine Geschwindigkeit von 164,4 Kilometern in der Braune 789, der Kandidat der Katholiken Ollesch 86 Stimmen; diese leistete ihr verbotene Hilfe. Als das Mädchen dann von Runde mit einer Geschwindigkeit bis zu 167 Kilometer zurücklegte. im 2. Bezirk Genosse Lehmann 646, der Katholik Wierzyc ihrer Sorge befreit war, trennte sie sich von Schmidt. Dieser drohte mehrfach mit einer Anzeige, falls sie nicht zu ihm zurück- Eine neue Glanzleistung vollführte Tabuteau am legten Montag. Bei der am Sonntag stattgefundenen Stichwahl fchre und als sie dies ablehnte, erstattete er selbst die Anzeige we- Er flog die Strecke Bau- Baris zwischen dem Genossen Edmund Hinge und dem Bürgerlichen den Verbrechens gegen die§§ 218 und 219 St. G.-B. Da bei einer Zwischenlandungen in 5 Stunden 12 Minuten; feine burchschnittliche Bartelt siegte der lettere mit 491 Stimmen gegen Hinge, auf den abgehaltenen Haussuchung bei Schmidt eine große Anzahl Bilder Schnelligkeit betrug 138 Stilometer in der Stunde. fich 898 vereinigten. Die Stichwahl bereitete uns eine gewisse Ent- borgefunden wurden, in welchen die Orgien photographisch fest­Opfer der Industrie. täuschung, da unsere Stimmenzahl gegen die Hauptwahl nur um 30 gehalten worden sind, und somit sehr gravierendes Material gegen stieg. Es mag die Kolportierung des Gerüchts daran schuld sein, den Denunzianten selbst vorlag, 30g dieser es vor, sich rechtzeitig daß unsere Kandidatur in bezug auf das Grundstücksprivileg nicht unsichtbar zu machen. Gegen das Mädchen und die kluge Frau wurde Anklage erhoben, die nun das Schwurgericht beschäftigte. den gefeßlichen Vorschriften genügt habe. Die Gegner hatten unter Die Geschworenen folgten den Anträgen der Rechtsanwälte Häus­starter Bression auf alle abhängigen Wähler so ziemlich den letzten ler und Bahn und verneinten bezüglich der Berndt das erschwerende Mann an den Wahltisch geschleppt. Moment des erstrebten materiellen Vorteils. Die Angeklagte Schö­ning wurde zu 4 Monaten, die Angeklagte Berndt zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt.

62 Stimmen. Lantwit,

Steglit. Bei der Gemeindebertreterwah I fonnte die Sozialdemokratie den ersten Bezirk behaupten. Der sozialdemo­

etwa 730 Kilometer

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mit zwei

Auf der Niederrheinischen Hütte in Gelsenkirchen brach am Montag abend an einem Hochofen ein Gerüst. Die darauf befindlichen sieben Arbeiter stürzten in die Tiefe und wurden unter den Trümmern begraben. Gin Arbeiter fonnte nur als Leiche geborgen werden, während die übrigen sechs schwer berlept ins Krankenhaus gebracht werden mußten.

Auf dem Kalischacht Nippa bei Heringen a. d. Werra löste sich ein etwa zehn Zentner schwerer Eisenring, aus