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Nr. 66. 29. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 19. Mär 1912.

29. Gigung. Montag, den 18. März 1912, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstische: Dr. Delbrüd.

Die zweite Beratung des

Etats des Reichsamts des Innern wird fortgesetzt beim Kapitel: Reichsschulkommission. Hierzu beantragen die Abgg. Albrecht und Genoffen( Soz.), die Regierung um Vorlegung eines Gefehentwurfs zu ersuchen, der die Reichsschulkommission zu einem felbständigen Reichsamt für das Schul- und Bildungswesen des Deutschen Reiches ausbaut. Abg. Dr. Preuß( 8.): Wir bekämpfen den Antrag Albrecht schon Deswegen, weil er eine Verfassungsänderung nötig machen würde. Ueberhaupt wünschen wir teine Einheitsschule, wie sie der Abg. Schulz hier verlangte. Unser Schulwesen steht auf der Höhe und hat den Vergleich mit dem Schulwesen feines anderen Landes zu scheuen. Auch die Schulgeldfreiheit, welche die Sozial demokratie auch für die höheren Schulen wünscht, ist unmöglich durchzuführen; es würde das neue Steuern in großem Umfange nötig machen. Redner polemisiert, im Zusammenhang auf der Tribüne unverständlich, gegen die neulichen Ausführungen des Abg. Schulz zur Begründung des Antrages Albrecht und konstatiert mit Genugtuung, daß die Schulpolitik des Zentrums fich in feinem Punkte mit der der Sozialdemokratie berührt, die eine berzweifelte Aehnlichkeit mit der französischen Schulpolitik zur Beit der französischen Revolution habe, wo der Konvent die Religion ab­fchaffte, was zu ungeheurer Demoralisation führte.

Präs. Kaempf bittet den Redner, nicht zu weit von dem Thema Schulfommission abzuweichen.

Religionsunterricht braucht die Voltsschule( hört! hört! rechts), das wage ich auch als fortschrittlicher Lehrer zu fagen, denn es hat mit fortschrittlicher Politik nichts zu tun. Die Hauptsache ist das gute Zusammenwirken von Schule und Haus. ( Bravo ! bei der Vollspartei und den Konservativen.)

Ausführung des Kaligefehes.

suchen, gemäߧ 22 des Kaligefeßes als vierte Ausgangsstation für Dazu beantragt die Kommission: 1. Den Reichskanzler zu er­Die Berechnung der Frachten Mülhausen ( Elf.) festzusehen.( Ein Antrag Röser( Bp.) will ſtatt Mülhausen , Straßburg setzen.) Abg. Schulz( Soz.): 2. Den Reichskanzler zu ersuchen, möglichst bald einen Entwurf vorzulegen, der Meinen Erörterungen trat grundsätzlich der Abg. Dr. Preuß a) dem§ 13 des Gefeßes über den Absah von Kalifalzen zu entgegen. Er steht zwar 38 Jahre im höheren Schulwesen, wie fügt, daß die Durchschnittslöhne der in jedem Betriebe be­er jagte, aber trotzdem fennt er die Nöte des höheren Schulwesens schäftigten Arbeitergruppen sofort nach der Feststellung durch öffent­sehr wenig, sondern hat sich in eine gewisse Fachverbohrtlichen heit berrannt. Ich verweise für die Nöte des höheren Schulwesens lichen Anschlag in dem Betriebe bekanntgegeben werden; nur auf die Schülerselbstmorde. Ich habe übrigens über" Der Vereinbarung der Bergbehörde angezeigt und vier Wochen durch b) dem§ 19 zufügt, daß alle Cotenübertragungen sofort nach das höhere Schulwesen nur so weit gesprochen, als es in seinem Auf- öffentlichen Anschlag auf dem übertragenden Werke bekannt gemacht bau und in seiner Entwickelung durch das Einjährig- Freiwilligen werden; Wesen gehemmt wird. c) den§ 27 dahin abändert, daß ein Teil der in die Reichs­Reichsschulgesetz eine Schablonisierung. Wäre das richtig, so müßte Herr Dr. Preuß und die anderen Redner fürchten von einem laffe fließenden Abgabe der Reichskasse verbleibt. 3. Den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstag alsbald eine das auch von einem Landesschulgesetz gelten.( Sehr wahr! bet Denkschrift über die nach§ 13 des Kaligesetes festgesetzten Durch­den Sozialdemokraten.) Es handelt sich in einem Reichsschulgeset schnittslöhne, 1907-1909, und regelmäßige Arbeitszeit mur um grundsätzliche Bestimmungen, durch die keineswegs 1909 der Kalimerke, sowie den Wortlaut der nach§ 16 des Kali­die selbständige Tätigkeit der fleineren Bezirke und Verbände unter- gesetzes abgeschlossenen Tarifverträge vorzulegen. bunden werden soll. Ein Antrag Behrens( Wirtsch. Wg.) ersucht den Reichs­Daß wir die Schule ohne Religion wollen, daraus haben tangler, anzuordnen, daß die alljährlich von der Verteilungsstelle wir nie ein Hehl gemacht; aber selbstverständlich wollen wir nach§ 13 des Saligefebes festgestellten Durchschnittslöhne und die damit nicht die Religion und Gott abschaffen. Wir regelmäßige Arbeitszeit der in jedem Kaliwert beschäftigten Ar­wollen feinem seine Religion rauben, wir wollen auch keine Ver- beitergruppen sofort nach der Feststellung und die im Berichtsjahr gewaltigung unserer religiösen Anschauungen. neuabgeschlossenen oder abgeänderten Tarifverträge( tunlichst im Reichsarbeitsblatt") veröffentlicht werden. Abg. Hoch( Goz.):

Daß eine Einheitsschule wie wir sie wünschen bei unentgeltlichkeit des Besuches erhebliche Kosten verursachen würde, bezweifeln wir nicht. Aber diese Ausgaben halten wir für nüßlich. Wenn Sie Millionen und Milliarden Jahr für Jahr für mili- Die Absatzverhältnisse in der Kaliindustrie waren tärische Rüstungen anlegen, so sagen wir, die Millionen unhaltbar geworden. Ein Teil der Industriellen schloß sich Abg. Dr. Preuß( 3., fortfahrend): Wenn Sie die Religion aus und Milliarden, die ein gut organisiertes Schulmesen verschlingt, dem Syndikat nicht an und zwischen ihnen und dem Syndikat der Schule verbannen, so demoralisieren Sie unser Bolt. würden nicht schlecht angewendet sein, sondern es würde dadurch kam es zu heftigen Zusammenstößen. Die Verhältnisse waren Aber wir werden den heiligen Krieg führen für unfere auch die Wehrhaftigkeit des Volkes wesentlich gestärkt werden. ähnlich wie zwischen den drei kämpfenden Bergarbeiterorgani­heiligsten Güter, um unsere Kinder vor dem Ümsturz zu bewahren. Die Anschauungen des Abg. Bruckhoff haben mich sehr sationen und den christlichen und gelben, die ihren Brüdern ( Bravo ! im Zentrum.) überrascht. Mit den Beschlüssen des deutschen Lehrer- in den Rüden fielen. Aber hier handelt es sich nicht um Abg. Keinath( natl.): Die Industriellen machen vielfach den An- vereins scheint er nicht vertraut zu sein. Unser Antrag Arbeiter, die um menschenwürdige Lebensverhältnisse kämpfen, gestellten Schwierigkeiten, wenn sie fich zu den Offiziersübungen auf Erlaß eines Reichsschulgesetes steht jetzt nicht zur Debatte, sondern um den Profit der Arbeitgeber, und daher nahmen die melden; das ist sehr bedauerlich. Selbst die Regierungen einiger fondern unsere Resolution auf Errichtung eines Schul- Regierung und die Vertreter der bürgerlichen Barteien eine Stleinstaaten verfahren ihren Beamten gegenüber in derselben Weise.' a mtes, welches auch diejenigen Aufgaben erfüllen soll, die Herr ganz andere Stellung ein. Von der Begeisterung der Das widerspricht sicherlich dem Geist der Verfassung.( Zustimmung Bruckhoff von der Reichsschulfommission verlangt, die aber leider Freiheit der Streitbrecher, von der moralischen Entrüstung über bei den Nationalliberalen.) Der Abg. Schulz bedauerte die Ver- gar keine Befugnis hat. Wir haben in unserer Resolution ab- den Terrorismus der Streifenden war keine Rede, niemand dachte bindung der Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Dienft mit fichtlich feine speziellen Aufgaben genannt, damit der Reichstag daran, gegen den einem Schulzeugnis, weil dadurch ungeeignete Elemente sich auf die dem Prinzip der Errichtung eines Schulamtes zustimmen kann. Terrorismus des Kalisyndikates höheren Schulen drängen. Aber das ist nicht zutreffend; die Eltern Wenn das nicht geschieht, werden die Lehrer erkennen, wer hier etwa die Polizei anzurufen. Im Gegenteil, bie Herren von find leider nicht immer vernünftig genug, Kinder, die sich für höhere im Reichstag mit den Forderungen der Lehrerschaft am entschieden- der Rechten, vom Zentrum und die Nationalliberalen schlugen fich Schulen nicht eignen, auch nicht auf solche Schulen zu schicken. sten ernst machen will.( Bravo ! b. d. Soz.) auf die Seite des Syndikats und beeilten sich, ein Gesez zustande Abg. Mumm( Wirtsch. Vg.): Die Resolution verlangt die Ein- zu bringen, das den Terrorismus des Syndikats stärkte und richtung eines selbständigen Reichsschulamts. Damit werden die die Industriellen, die sich dem Syndikat nicht angeschlossen hatten, GSozialdemokraten ebenso allein stehen wie in den letzten zu diesem Anschluß zwang, und so hat das Syndikat eine Herr­Tagen. Ueber die Schulfragen ließe sich sehr viel sagen, aber mit schaft errungen, jedoch nicht aus eigener Kraft, vielmehr beruht Rücksicht auf die Fertigstellung des Etats können wir darauf nicht sein stolzes Gebäude auf der durch das Kaligesetz geschaffenen eingehen. An den Ausführungen des Herrn Brudhoff hätte Grundlage. Deshalb können wir auch nicht sagen, das Reich foll ich nicht viel au fritisieren.( hört! hört! b. d. Soz.) sich um diese Verhältnisse möglichst wenig fümmern und alles Das eine muß aber festgestellt werden: die Sozialdemokraten wollen dem Syndikat überlassen. Wir haben vielmehr die Pflicht, dar­nach ihrem Programm alle Eltern zwingen, ihre Kinder in religions- über zu wachen, daß das Kalisyndikat den Gebrauch von dem Gesetz lofe Schulen zu schicken.( Abg. Pfannkuch: Sie wissen ja gar macht, den der Gesetzgeber beabsichtigt hat. Von diesem Ge­nicht, was im Erfurter Programm steht!) Ich kenne es halb fichtspunkt aus nehmen wir zu den vorgeschlagenen Resolutionen auswendig.( Heiterkeit.) Stellung.

den Nationalliberalen.)

Daß das Reich sich um das Schulwesen mehr fümmert, wünschen wir ebenso wie die Sozialdemokratie; aber einer Ueber­nahme des Schulwesens auf das Reich können wir nicht zustimmen. Wir wollen auf diesem Gebiete teine Bentralisation.( Bravo ! bei Abg. Dr. Müller- Meiningen ( Bp.): Es ist eine Fiftion, daß die Einjährig- Freiwilligen durch ihre wissenschaftliche Ausbildung zur schnelleren militärischen Ausbildung befähigt werden. Die Militär­verwaltung macht die entgegengesezte Erfahrung. Man sollte daher die Berechtigung zum Einjährigendienst auch an eine Prüfung über die körperliche Züchtigkeit binden. Das würde einen starken Anstoß zur stärkeren förperlichen und turnerischen Ausbildung auf unseren Schulen geben. Auf den englischen Schulen wird neunmal fobiel Zeit auf förperliche Uebungen verwendet wie auf unseren Schulen. Nur 30 Prozent der zum einjährigen Dienst Berechtigten erweifen fich als militärtauglich. Das ist die stärkste Verurteilung der förperlichen Erziehung auf unseren Schulen. Auf diesem Gebiete follten alle unsere Schulverwaltungen vorgehen.( Zustimmung bei der Volkspartei.)

Abg. Bruckhoff( Bp.): Unter den Forderungen, die neulich Herr Schulz bertrat, find einige, die auch uns sehr sympathisch find. Aber das find nach unserer Meinung nicht Aufgaben der Reichsschultommission, fondern Aufgaben der Einzel­staaten. Den jungen Leuten, die sich zum Voltsschullehrerberuf borbereiten, sollte das Einjährigenzeugnis nicht erst beim Verlassen des Seminars, sondern beim Eintritt in basielbe gewährt werden. Ein Bildungsminimum ist durch die Gesetzgebung nicht durchführbar, denn Bildungsfragen sind Persönlichkeitsfragen. Den

Kleines feuilleton.

Damit schließt die Debatte. Das Kapitel wird angenommen. Die Resolution Albrecht( Soz.) wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt.

Bum Kapitel Bundesamt für das Heimatmesen befürwortet Abg. Diet- Constanz( 3.) eine Resolution, welche die Regierung ersucht, wirksame Maßnahmen gegen die durch das bandenweise Herumziehen der Zigeuner entstehenden Belästi­gungen der Landbevölkerung zu ergreifen.

Staatssekretär Dr. Delbrück teilt mit, daß die Grundlagen für gleichmäßig zu erlassende Anordnungen über die Behandlung der Bigeuner geschaffen seien. Wir hoffen, damit dem Ziele des An­trages näher zu kommen.

Abg. Rupp( Wirtsch. Vg.) wünscht beschonders scharfes Vor­gehen gegen ausländische Hausierer.

Die Resolution Dieß wird angenommen. Es folgt das Kapitel

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Theater.

Die

der Glasgow News", der 25 Jahre nach der Verkündigung der Emanzipation die Drtschaft Niddry besuchte, fand, daß die Frauen der Bergarbeiter, die damals gleichfalls in den Gruben arbeiteten, Ein vorsintflutliches Raubtier. In der Erforschung der prä- noch all' die charakteristischen Merkmale der unterjochten Raffen auf­historischen Fauna und der Sammlung von Fossilien stehen bie wiesen: ihr und war trichterartig geformt, und die Lippen waren Amerikaner unbedingt an der Spike. Fossilienjäger rüsten ganze dick und geschwollen; fie sprachen mit gedämpfter Stimme und Expeditionen aus, deren Funde von ersten Forschern bearbeitet und schauten sich dabei scheu und furchtsam um, wie wenn sie die Beitsche von Künstlern wie Knight rekonstruiert werden. Eine der Glang- des Aufsehers fürchteten; ihr angeborenes Sklaventum zeigte sich leistungen der Saurierforschung ist die Zusammensetzung und Auf- auch darin, daß fie, ohne zu zögern, jeden Befehl ausführten, selbst stellung des Skeletts eines riesigen vorsintflutlichen Raubtieres, wenn er ihnen von einem Unbekannten gegeben wurde..." des Allosaurus, über die Hans Becker in einem Aufsatz der ..Umschau" berichtet. Von den bier Hauptgruppen der Dinosaurier Schiller Theater Charlottenburg. waren drei harmlose Pflanzenfresser, während die vierte, die Theropoda, unseren Raubtieren entspricht. Diese Giganten der Füdin von Toledo " gehört in die Reihe Grillparzer­Tierwelt übertrafen alle anderen Riesen der Vorzeit an Massigkeit scher Nachlaßdramen, und ist erst nach des Dichters Ableben auf die Bühne gekommen. und Größe ihres Knochenbaues. Der Allosaurus war ein Ungeheuer, Hauptsächlich hat ihr Joseph Kainz als das mit einer seiner Klauen bequem den Kopf eines Menschen König Alfons zu nachhaltigen Erfolgen verholfen. Es stedt auch umspannen, und mit einem einzigen Drud zerquetschen konnte. wirkliches Theaterblut in dieser einem Drama Lope de Vegas Diesem Untier würde es teine Mühe bereitet haben, ein ausge- frei nachgestalteten Tragödie, weswegen sie sich bis heute zu be­hinter der Szene sich abspielende- wachsenes Pferd im Maule fortzuschleppen, wozu es auch durch haupten vermochte. Das den starten Bau jeines Halses befähigt war. Dem riesigen, Rachen Geschick der Jüdin ist freilich nicht zu tragischer Bedeutung er­dieses Tieres, dessen Zähne die Form von scharfen, Dolchen hatten, hoben. Ja, der Umstand, daß Grillparzer sämtliche in die Hand­wird fein Dinosaurier- Pflanzenfresser haben widerstehen tönnen. lung berstridte Hauptpersonen vollkommen im Geiste der alt­Es finden sich nun in der Tat Reste von anderen Sauriern, die griechischen Schicksalstragödie nur mit dem Bekenntnis ihres Mit­deutliche Benagungsspuren durch die Theropoda aufweisen. Doch berschuldens vom Schauplab gehen heißt, wirkt eher gezwungen, hat man neuerdings behauptet, diese Nagespuren seien erst nach daher ziemlich befremdend auf den modernen Zuschauer. Man dem Tode beigebracht worden, so daß diese Urwaldriesen, tein taten mag es für eine Schwäche des Dramas ansehen, die allerdings reiches Leben in Raub und Kampf geführt haben würden, wie etwa wieder wettgemacht ist durch eine vorzügliche Charakterzeichnung der heute der Tiger, sondern die Neste von Kadavern als Nahrung Heldin mit ihren Gelüsten und der Königin mit ihrer gleichfalls benutzt hätten, wie heute der Schakal. Dann aber wäre es un- altgriechisch empfundenen priesterlichen Heiligkeit, die wirksam erklärlich, wozu diese Tiere mit dem gewaltigen Kopf. den langen kontrastiert sind. Die Aufführung bewies, daß mit schuldigem Re­Zähnen und dem dicen Hals ausgerüstet waren. Man wird des- spekt vor dem Dichter verfahren wurde, wenn auch namentlich halb den Allosaurus und seine Artgenossen, wie den Tyrannosaurus, für die schöne Diktion keiner der Mitwirkenden das volle Rüstzeug Laelaps u. a. doch wohl als echte Raubtiere ansehen müssen. Die eines nachschöpferischen Sprechers erbrachte. Als König hätten von diesen Riesen angegriffenen Pflanzenfresser waren übrigens wir Georg Paeschte doch lieber gesehen. Immerhin bot Hans feineswegs wehrlos. Der Triceratops fonnte mit seinen drei F. Gerhard eine annehmbare Leistung, obwohl mehr Wärme, Lia Rosen Hörnern einem Raubsaurier sehr wohl gefährlich werden, dem mehr innerliche Reife zu wünschen gewesen wäre. Stegosaurus diente sein schwerer Plattenpanzer als Schutz, und gelang das Leichtfertige, Kokette, Buhlerische, oft Kindische der auch die scheinbar wehrlosen Sauropoden, wie Diplodocus, Bronto- Rahel im Sinne des Dichters überraschend gut. Bu großzügiger faurus, hatten in ihrem peitschenartigen Schwanz eine gute Ver- dramatischer Höhe verstand Hedwig Pauly als Esther sich au erheben. Paul Bildt ( Isaat) und Richard Wirth( Manrique) teidigungswaffe. gaben vorzüglich umrissene Charakterchargen.

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Mufit.

e. k.

Aus der Sklavenzeit der englischen Bergarbeiter. Gestützt durch eine mächtige Organisation, unterhandeln die englischen Bergarbeiter mit der Regierung ihres Landes als Gleichberechtigte und weisen die Das Neue Theater bietet jetzt dem, der sich in halbver­Bertragsvorschläge der Grubenbesiger, wenn sie ihnen nicht genehin gangene Harmlosigkeit zurüdversezen will, eine günstige Gelegenheit find, boll Stolz zurück. Und diese selben Grubenbarbeiter so zu mancher Unterhaltung und sogar Kunstfreude. Die Operette schreibt ein Mitarbeiter der Glasgow News" waren noch bor Der Vogelhändler " von Karl Beller ist mit ihren einem Jahrhundert Sklaven der Scholle, die durch eine Jahrhunderte Späßen, die sich aus dem Verhältnis eines Surfürsten von dazumal alte Knechtschaft vollständig niedergedrückt waren und wie die Tiere be- zu feinen bäuerlichen Untertanen ergeben, mit ihren Salontirolereien, handelt wurden. Das Gesetz, das die Bergarbeiter Schottlands von dem mit ihren Paaren, die sich gerührt in die Arme fallen, mit ihrer bes Stlavenjoch befreite, trat erst am 18. Juni 1799 in Kraft; es sollten aber rühmten Rolle der resoluten Briefchristel u. dergl. m. ein noch immer noch weitere 21 Jahre vergehen, ehe die Emanzipation auch den Berg wirksames Zugftüd. Am Sonntag wurde sie uns dort neueinstudiert arbeitern von Wales und England zugute kam. Ein Gewährsmann vorgeführt, nachmittagsd. H. anspruchsloser als abends. Diel

Die unter 2 ist von uns in der Kommission eingebracht und von der Mehrheit angenommen. Unter a und b wird eine Aende­rung des Kaligefeßes in bezug auf die§§ 13 und 19 berlangt, die einen Schub der Arbeiter darstellen. Die beantragte Aenderung ist nur die notwendige Voraussetzung für die wirkliche Durchführung der§§ 13 und 19. Deshalb ist sie auch in der Kom mission von der Mehrheit angenommen.

In der Kommission ist auch erwähnt, daß der Bundesrat sein Versprechen, Ausführungsbestimmungen über die Rabatte zu geben, nicht gehalten hat. Der Unterstaatssekretär hat angegeben, das sei deshalb geschehen, weil sonst die Rabatte den Konsumenten zugute gekommen wären, und das hätte Be­denken, weil der Handel dann ausgeschaltet würde. Ich gebe zu, daß das einen berechtigten Kern hat. Weiter ist aber mitgeteilt worden, die landwirtschaftlichen Organisationen, speziell der Bund der Landwirte, haben die Rabatte gar nicht haben

Mufit, nicht bedeutend, aber mit ihrer melodischen Anmut nachhaltig genug, tönnte doch noch ungestörter aur Geltung gebracht werden. Es ist immer wieder interessant, zu sehen, wie die weiblichen Bühnen­fünstler noch eher als die männlichen, ein Stück über dem Boffen­niveau zu halten verstehen. Wer sich das Ding anhört, wird uns wohl recht geben, wenn er Sang und Spiel der drei Haupt darstellerinnen aufmerksam verfolgt.

Humor und Satire. Nationalökonomisches Brattifum. Wie ausgestorben Stadt und Hafen: Rein Kettenraffeln und kein Pfiff. Kein Schornstein qualmt, die Krane schlafen, Gelähmt am Anker döst das Schiff; Und unbeweglich auf den Schienen Steht wie verzaubert Zug und Bug. Denn unten aus den schwarzen Minen Erscholl der Ruf: Es ist genug!"

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Es ist genug. Wenn wir nicht wollen, Dreht sich fein Rad und raucht kein Schlot. Erflingt fein Pickel mehr im Stollen, So seid ihr übermorgen tot. Zwei Millionen Männerfäufte fürchtet nichts! voll Kohlenstaub Faulenzen und das ist das Neufte Ihr zittert schon wie Espenlaub. Doch nein! In Preußen und in Bayern , Wo man die Gräser wachsen hört, Wird, auch wenn alle Braven feiern, Die heil'ge Ordnung nicht gestört. Dort gilt die Marke schlecht und billig", Die anderswo schon abgenügt; Nur heißt sie heute arbeitswillig" Und wird geseglich noch geschütt.

Jm Kriege zwar, den Fürsten führen, Erschießt man jeden Deserteur,

Und feiner fühlt ein menschlich Rühren Und gibt dem Lumpenhund Gehör. Doch wer im Kampf ums Brot den Brüdern Heimtückisch in den Rücken fällt, Gilt bei den Frommen und den Biedern Als Staatserretter und als Held.

D Eldorado der Philister,

Wie bist du schwer doch von Begriff! Schick deine beiden Staatsminister Nach London mit dem nächsten Schiff! Dort wird ein Praktikum gelesen In Nationalökonomie

Gott , es ist so schön gewesen, Wenn auch nicht made in Germany !

SZ.

( E. Steiger im Simplicissimus")