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9,. 67. 29. i.i w i|eil(ijje hegAmlirts" Kerliner Ngldsbllltl. Englands flottenpolM. Lord Churchill führte in der Rede, mit der er am Montag die Debatte über den Flottenetat im Unterhause einleitete und deren Anfang wir gestern wiedergegeben haben, weiter folgendes aus.- Der tatsächliche Standard der Neubauten, den die Admiralität in den letzten Jahren verfolgte, war eine Ueberlegenheit von 60 Pro z. in Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern der Dreadiwughtklasse verglichen mit der deutschen  Flotte gemäß dem geltenden Flottengesetz. Andere, höhere Standards gelten für kleinere Schiffe. Wenn Deutschland  an dem geltenden Flottengesetz festhielte, so glauben wir, daß dieser Standard, abgesehen von unerwarteten EntWickelungen anderer Länder, einen geeigneten Maßstab für die nächsten vier bis fünf Jahre abgeben würde, soweit die Dreadnoughtklasse in Be- tracht kommt. Weiter hinaus zu spekulieren ist müßig. Indes will ich keineswegs so verstanden werden, daß das Berhältnis von 16 zu 10 als ausreichende Ueberlegenheit über die nächststärkste See- macht betrachtet werden dürfe, soweit die britische Seemacht als Ganzes in Betracht kommt. Selbst wenn wir eine Armee be- säßen, die zweidrittel so stark wäre, als die Armee der stärksten Armeemacht, könnten wir damit nicht zufrieden sein. Meine Er- klärung ist in viel größerer Beschränkung aufzufassen. Wir können gegenwärtig an einem so mäßigen Standard festhalten infolge unserer großen Ueberlegenheit an Kriegsschiffen und Panzerkreuzern der Vordreadnoughtperiode, nämlich von der King- Edwardsklasse sowie mindestens acht Panzerkreuzern, die von anderen Schiffen der gleichen Bauzeit gänzlich unerreicht sind. Da diese Schiffe aber allmählich an Gefechtswert verlieren, wird unter Verhältnis in Neubauten über den 60-Prozent-Standard steigen müssen. Jede Vermehrung, die Deutschland  in der Zahl neuer Schiffe vornimmt, muß die Abnahme des Gefechtswertes unserer älteren Typen beschleunigen, erfordert daher besondere Maßnahmen unsererseits. Wann wir also diesen Standard auf das geltende deutsche Flottengesetz anwenden zwei Schiffe pro Jahr und wenn wir uns sorgfältig gegen un- vorhergesehene EntWickelungen anderer Länder sichern, so erscheint es notwendig, abwechselnd vier und drei Schiffe der Dreadnoughtklasse die nach st en sechs Jahre hindurch zu bauen. Das ist das Mindeste, was den 60-Prozent-Standard erhalten wird, und das halten wir bei Auf- stellung des jetzigen Etats im Auge. Wenn wir uns jetzt, wie es den Anschein hat, der Vermehrung der deutschen   Neubauten um zwei Schiffe in diesen sechs Jahren gcgenübersehen. würden wir vorschlagen, jener Vermehrung durch ein höheres Verhältnis der Ueberlegenheit zu begegnen, indem wir vier weitere Schiffe während der gleichen Periode bauen und sie über sechs Jahre ver- teilen. Der Entwurf unserer Neubauten, den ich unter aller Re- ferve mache, würde folgendermaßen aussehen: Vier, fünf, vier, vier, vier, vier gegen zwei, drei, zwei, zwei, drei, zwei oder anderenfalls, wenn Deutschland   drei Schiffe baute: Fünf, vier, fünf, vier, fünf, vier gegen drei, zwei, drei, zwei, drei. zwei. Ich will indessen klar machen, daß auf eine etwaige Ver- zögerung oder Verminderung der deutschen  Bauten, sobald sie deutlich wird, hier in ge- wissen Grenzen weite, volle entsprechende Re- duktionen alsbald folgen werden. Wenn zum Bei- spiel Deutschland   eins oder sogar zwer Schiffe aus seinem jährlichen Progranim fallen läßt, werden wir, falls nicht anderwärts eine gefährliche EntWickelung eintritt, sofort unsere entsprechende Quote fallen lassen, und jede Verringerung des Tempos Deutschlands   würde natürlich in größerem Maßstabe von uns nachgeahmt werden, freilich in gewissen Grenzen, weil wir in gewissem Grade die Bauten anderer Mächte in Betracht zu ziehen haben. Aber nehmen wir das nächste Bei den Streikenden im Rubr- revier. i. Ankunft. Ob ich für Ihr Blatt hinfahren möchte, um einigeStim- mungsbilder" zu schreiben? Gern und mit der größten Bereit- Willigkeit. Ich habe in diesen Spalten schon soviel überKunst" gesprochen, daß es mir nur angenehm sein kann, mich einmal wieder mit demvollen Menschenleben", das für den Berliner   Aestheten kaum vorhanden, zu beschäftigen. Nun sitze ich hier in meinem kleinen Hotelzimmer im Herzen des Ruhrreviers. Die Lampe  brennt schlecht. Jeden Augenblick schwankt und erzittert der Tisch durch das Vorbeirasseln eines Zuges. Bevor ich zu schreiben be- gönnen, habe ich den Raum ein wenig gelüftet, denn darunter be- findet sich oas Wirtszimmer, und der Dampf und Qualm scheint durch die Ritzen des Fußbodens gezogen zu sein. Nun schweben Rutzflockcn durchs Zimmer. Auf den weißen Kissenbezügen meines Bettes, auf meinen Notizen und Papieren liegen sie. Draußen ist es still geworden. Von den Schornsteinen und Fabriken, von den schwarzrauchigen Mauern und schmutzigen Straßen sieht man nichts mehr. Zehn Uhr. Es würde alles wie ausgestorben sein, wenn nickst am Bahnhof rangiert würde, und wenn man von unten nicht reden und lachen hörte. Um diese Zeit beginnt das nervöse Nacht- leben, das sorglose, sich um nichts bekümmernde, Berlins   hier in den schlecht beleuchteten Straßen blickt man auf. wenn ein Schritt ertönt. Um 6 Uhr heute früh bin ich in der Absicht, etwas langsamer die Gegend zu bereisen, mit einem Bummelzug von Oberhausen  abgefahren. Es war ein tottrauriger, grauer Rcgcnmorgen mit fahlen, sich auf das Land, die Häuschen, die Fabrilungetüme und Schornsteine herabdrückenden Wolken. Langsam regnete es und die Tropfen spritzten an die Coupefcnster. Die schlammigen Land- trege lagen verlassen. Manchmal, ganz flink, wie etivas, das nicht in diese eintönige, melancholische Reihe von Jndustriegebäuden ge- höre, flog ein frischgrünes Stückchen Wiese mit Hühnern, die beim Vorbeistampfen des Zuges auseinanderstoben, sonderbar fröhlich aufblitzend, vorüber. Aber sofort darauf wieder das matte Feuer eines Eisenwerkes oder der vom Regen träg niedergcprehte Qualm eines Schornsteinkolosses. Sogar die blassen Tampfinassen der Fabriten senkten sich bleiern aus den plumpen, schwarzen, gleich- mäßig-düsterqn. drohenden Boden mit seinen Bergen von Schlacken und Eisenabfall und Kolliwagen und Quadern vonStempeln" zum Stützen der Flöze in den Gruben. Hier überall war der Streik ausgebrochen. Man sah und fühlte das. Wo sonst um diese Zeit ein ziemlich lebhafter Betrieb in der Bahnhofsumgebung war, wo man sonst Bergarbeiter warten sah. um in die Zechen über- führt zu werden, wo die Wege nie so menschenleer waren, weil die Frühschicht um 8 Uhr beginnt und es noch eine MengeKumpels" gibt, die nicht in den Arbeitcrkolonien der Gruben wohnen, dort herrschte an diesem regnerischen Morgen, in Oberhausen  , Alten- essen, Gelsenkirchen  . Herne  . Dortmund  , und wo nicht alles, eine seltsam beklemmende Einsamkeit. Ob man links oder rechts aus idem Coupefenster sah, die Monotonie derLandschaft", die von keinem Touristen besucht wird, weil hier dieSchönheit" mangelt. worüber man später, von der Reise zurückgekehrt, mit der Begeiste- rung des-Naturkenners" redet, wovei man-Ansichtssammlungen" Jahr 1913, wo Deutschland   drei, England fünf Schiffe bauen will! Angenommen, wir machten beide ein Jahr Ferien, um im Buch des nationalen Mißtrauens ein Weißes Blatt einzufügen, angenommen, Deutschland   würde in diesem Jahre keine Schiffe bauen, so würde es sechs bis sieben Millionen Psund Sterling sparen. Aber das ist nicht alles; wir würden unter gewöhnlichen Umständen den Bau unserer Schiffe beginnen, wenn Deutschland   den der seinigen begonnen hat. Die drei Schiffe, die Deutschland   nicht bauen würde, würden automatisch fünf britische Ueberdreadnoughts beseitigen, das ist mehr, als die Deutschen   im wirklichen Kriege erhoffen dürften. Was die indirekten Ergebnisse selbst eines Jahres anbetrifft, so wären sie einfach unermeßlich, nicht nur für die beiden großen Bruderorganisationen, sondern auch für die ganze Welt der arbeitenden Menschheit, unermeßlich in Hoffnung und Glanz. Die Deutschen   werden an Seemacht durch eine Vermehrung nichts gewinnen und durch eine Verminderung nichts verlieren. Dies ist ein vollkommen einfacher Plan, nach dem ohne diplomatische Verhand- lungen, ohne Feilschen und ohne die geringste Beschränkung der souveränen Freiheit beider Mächte diese hitzige, ko st spielige Rivalität zur See für eine Zeit abgestellt werden kann. Ich bin überzeugt, daß es besser ist, dies ganz ein- fach und offen der Beurteilung durch die Parla- mente und das Volk zu unterbreiten. In betreff der kleineren Fahrzeuge fordert die Admiralität zwanzig Zerstörer, die möglichst bald vollendet sein sollen, und 700 000 Pfund Sterling für Unterseeboote, deren Zahl nicht an- gegeben wird, weil sie den Typ genau erkennen ließe. Die kleinen Kreuzer bilden einen neuen Charakterzug des Programms. Es wird beabsichtigt, zu einem kleineren Typ zurückzukehren und acht Schiffe einer neuen Klasse zu bauen, anstatt wie bisher vier Chathams" und eineBlonde". Der neue Typ ist zu bezeichnen als leichter Panzerkreuzer. Diese Schiffe sind bestimmt zur Be- gleitung der Kriegsflotte und stark und schnell genug, um Zer- störer einzuholen und zu vernichten, die Flotte vor einem Tages- angriff durch Zerstörer zu schützen und allgemein den Zwecken der Beobachtung und Aufklärung zu dienen. Minister Churchill   erörterte dann das Problem der O e l- feuerung und der Luftschiffahrt. Eine Anzahl Aero- plane zur Ausbildung und zu Versuchszwecken werden hauptsächlich in England gekauft. Einige davon sind dem besonderen Bedürfnisse der Flotte angepaßt. Obwohl der gegenwärtige Etat keine Gel- der für lenkbare Luftschiffe einstellt, darf man nicht annehmen, daß diese Angelegenheit nicht Gegenstand unablässiger Aufmerksamkeit sei. Churchill   fuhr fort: Es ist unmöglich zu sagen, ob unsere hauptsächlichen Rivalen so schnell bauen können als wir. Es ist jedenfalls sicher, daß sie tatsächlich nicht so schnell bauen. Es ist ebenfalls richtig, daß wir große Schiffe im Laufe eines ein- zigen Jahres bauen, bewaffnen und ausrüsten können. Die wach- sende Vermehrung des Mannschaftsbestandes der fremden Flotten macht es notwendig, unseren Mannschafts- bestand zu verstärken. Wir als Nation befinden uns in der Defensive. Es ist undenkbar, daß wir auf Deutschland  oder eine andere europäische Macht einen unvermuteten Angriff machen. Abgesehen von der moralischen Seite, was würde es nützen? Wir haben kein Mittel, einen solchen Angriff, selbst wenn er erfolgreich wäre, auszunutzen und den Krieg au einem schnellen Abschluß zu bringen. Wir sind auf die Defensive angewiesen. Die Folgen einer Niederlage zur See wären für uns so viel größer als für Deutschland   und Frankreich  . Unsere Position ist im hohen Grade künstlich. SSir beziehen unsere Nahrungsmittel über See. Wir haben eine sehr kleine Armee und können die Unabhängigkeit und die Lebens- interessen eines großen kontinentalen Staates nicht bedrohen und könnten keine Invasion gegen einen kontinentalen Staat ausführen. Diese Tatsachen rechtfertigen die mari- time Suprematie Englands. Wir betrachten die Stärke unserer Flotte nicht von dem Gesichtspunkt des Handels, vorlegt, wiederholte sich Links und rechts lagen dieselben schwer- fälligen, qualmenden Fabrikschornsteine, dieselben� eisernen Ünge- tüme von Fahrstühlen, dieselben trübseligen Arbeiterkolonien, die- selben Berge aus Stein und Grus, die nicht mehr zum Abbau der Flöze zu verwenden waren, dieselben Stapel von Schalhölzern und Stempeln dieselbe Menge Turmspitzen. Schornsteine und Turmspitzen. Unzählbare Schornsteine, un- zählbare Turmspitzen. Wo sich nach einer Strecke Flachland wieder die Schornsteine in die grauen, fahlen Wolken zu bohren begannen, begann auch gleich wieder das Spiel der Turmspitzen. Bei Gelsen- kirchen glaubte man einen Augenblick, daß es mehr Kirchen als Fabriken fciem... Darüber sann man nach. Den ganzen Kampf zwischen Organi- sterten undChristlichen  " hatte man symbolisch vor Augen. Die beiden größten Mächte der modernen Zeit, das Proletariat und die heilige römische Kirche, die sogar vor ihren eigenenchrist- lichen Organisationen" bange geworden, stehen sich in diesem un- ermeßlichen Industriegebiet gegenüber. Bei diesem Streik ist die Lohnbewegung, das Ringen zwischen Kapital und Arbeit, in den Hintergrund geraten. Hier handelt eS sich nicht mehr um den Sieg der Kohlenbarone oder den Sieg der Organisierten des Dreibunds: Hier handelt es sich um die Herrschaft Roms. Rom   spielt va banque. Rom   hat verlangt, daß sich diechristlichen Organisationen" nicht an Arbeitseinstellungen beteiligen sollen. Rom   wünscht die Rück- kehr zurgelben" Gewerkschaft, Rom   erachtet es in seinem Jnter- esse liegend, gegen eine Verbesserung der Lebensbedingungen zu kämpfen. Die katholische Presse hat seit Tagen darauflosgelogen, hat Krawalle phantasiert, hat von dem nicht zu ertragenden Terro- rismus der Sozialdemokraten gesprochen, hat nach Militär gerufen und das Militär ist gekommen. Genau wie zur Reichstagswahl  - zeit und mit noch größerer Dringlichkeit eilten die Geistlichen um- her, um die Männer, und besonders die Frauen, zu bestimmen. In einzelnen Fällen ich hatte am gestrigen Abend davon erfahren Ivar von solchen Vertretern Gottes den Gattinnen der Rat erteilt, ihren Männern den... Beischlaf zu verweigern, bis sie wieder arbeitswillig" geworden. In einer der Kirchen ist für die Arbeits- willigen gebetet worden. Im Jahre 1912. Im Frühjahr 1912, während das erste zögernde Lenzesgrün an dürren Baumzweigen sproßte.... Ueber diese Dinge grübelte ich voller Aerger und Bitterkeit. In einemStimmungsbild", wie bürgerliche Dichter sie zu Dützen- den produzieren, Stimmungsbilder über denerwachenden Mor- gen", dasstürmische Meer", einAbend in der Nähe des Glet- schers" usw. wer zählt die schönen Geistcsschöpfungen von heute und morgen?, ist es künstlerisch verfehlt, wenn der tendenziöse Pferdefuß sichtbar wird. Hat es nicht ein Klassiker so wunderbar richtig gesagt:Bilde. Künstler, rede nicht!"... Aber ach, mrt reinen Stimmungsbildern, lediglich mit Beschreibung, kommen wir nicht aus. Sicher nicht in einer Jndustriegegend, wo dre größten Dichter von heute keine zwei Sähe für dieGartenlaube� oder das Unterhaltungsblatt" derDeutschen Tageszeitung dichten könnten Hat der Dichter nicht Sonne, Mond, Sterne. Sommer- und Winterkandschaft nötig?... Besingt er nicht philosophisch schön das eigene herrliche Seelenleben?... Gibt es keinen Too. keine Unsterblichkeit? Nicht traurige Liebe und Einsamkeit?... Und wird alles dies fast Traditionelle, das für Bau und Inhalt des geringsten Sonetts Lebensbedingung ist, in der Gegend der Hoch- öfen, Zechen, Kohlen, Eisen, Maschinen, Fahrstühle und Fabrik. sckornsteine gefunden? Wirken nicht sogar die sonst so dichterisch inspirierenden Kirchtürme häßlich und materialistisch im Qualm sondern von dem unserer Freiheit. WirdürfeneSniemalS dahin kommen lassen, daß die Flotte einer ein- zelnen Machtuns in irgendeinem Augenblick mit begründeter Aussicht auf Erfolg angreifen könnte. Wenn diesinsulare Arroganz" ist, so ist es zugleich die erste Bedingung unserer Existenz. Es wird keine Schwierigkeit machen, Vorkehrungen zu treffen, die uns ermög- lichen, unsere Stellung zu erhalten und so schnell als notwendig den entsprechenden Spielraum für unsere Sicherheit zu gewährleisten. Diese Maßregeln werden auch keine übermäßigen und unverhält- nismätzigen Ausgaben herbeiführen. Es ist nur nötig, einen größeren Bruchteil der vorhandenen Flotte auf einen höheren Stand der Indienststellung und damit zu größerer Bereitschaft zu bringen. Wir beabsichtigen, die Organisation der Flotte vollständig zu ändern. Die Schiffe für den Schutz des Königreichs (home defence) werden in eine erste, zweite und dritte Flotte eingestellt, die acht Kriegsgeschwader zu je acht Schiffen bilden- sollen, zugleich mit den Kreuzergeschwadern, den Flottillen und sämtlichen Hilfsfahrzeugen. Jede dieser drei Flotten bildet eine Verwaltungseinheit und hat einen bestimmten Standard der In- dienststellung(cornrnission). Die erste Flotte wird vier Kriegs- geschwader von Schiffen in voller Indienststellung samt einerw Flaggschiff umfassen und wird folgendermaßen gebildet: die Kriegs- schiffe der ersten und zweiten Division der Heimatflotte werden das erste und zweite Kriegsgeschwader. Die atlantische Flotte wird auf die Heimathäfen anstatt auf Gibraltar   basiert und wird drittes Kriegsgeschwader. Dieses Geschwader wird im Laufe dieses Jahres aus acht Schiffe gebracht. Das vierte Kriegs- geschwader wird gebildet aus denKriegsschiffen, die jetzt im Mittelmeer   stationiert sind, tritt an Stelle der atlantischen Flotte, wird auf Gibraltar   basiert und nötigenfalls auf acht Schiffe gebracht. Die zweite Flotte besteht aus zwei Geschwadern niit den dazu gehörigen Kreuzern auf dem Niveau der gegen- wärtigen dritten Division, das heißt, die Schiffe bedürfen zur Mobilisierung keine Reserven, die Hälfte der Mannschaften ist stets an Bord, die andere Hälfte in Schulen und Baracken an Land. Diese Schiffe kosten in bezug auf die Besatzung und die Erhaltung praktisch ebensoviel als die Schiffe in voller Drenstbereitschaft. Sie sind aber insofern im Nachteil, als sie allein mit einer Stamm- Mannschaft an Bord fern von den Heimathäfen kreuzen könnten. wenn ein kritischer Augenblick eintritt. Sie müssen in einem fol- chen Falle erst die Heimathöfe« anlaufen, um den Rest der Mann- schaft an Bord zu nehmen. Es wird vorgeschlagen, die vorhandenen elf Kriegsschiffe der dritten Division auf sechzehn zu erhöhen und sie in ein fünftes und sechstes Kriegsgeschwader einzuteilen. Eins dieser beiden Geschwader wird sich stets in den Heimathäfen be- finden und daher bereit sein, sich sofort in Bewegung zu setzen. Das zweite Geschwader wird gemeinhin sich in dem gleichen Zustande der Bereitschaft befinden und nur während eines Teils des Jahres kreuzen. Die Bildung dieser zweiten Flotte findet sofort statt, wird aber die volle Geschwaderstärke erst nach mehreren Jahren erreichen, sosern die Umstände nicht eine Beschleunigung nötig machen. Die dritte Flotte soll aus zwei Kriegsgeschwadern mit Kreuzern bestehen und wird im Frieden wie die gegenwärtige vierte Division bemannt sein, das heißt mit reduzierter Stamm- Mannschaft. Es ist also eine wirklich« Mobilisierung erforderlich, bevor diese dritte Flotte vollständig in See gehen kann. Bei aller Beschleunigung werden daher immer einige Tage vergehen, bis sie schlagfertig ist. Es wird beabsichtigt, eine neue Klasse der Flotten- reserve,die mittelbare Reserve", zunächst aus 5000 Msann zu bilden. Wir werden also im Mobilmachungsfalle eine Flotte von 57 beziehungsweise 65 Kriegsschiffen haben gegenübereinerZahlvon38dernächftstarken Seemacht. Dies Verhältnis von 57 zu 38 wäre ausreichend, wenn die Ziffern allein entschieden. Die Neuorganisation ließe sich leicht weiterentwickeln; es wäre ganz einfach, die Geschwader auf neun und später auf zehn Schiffe zu vermehren. Es liegt dies jedoch jenseits der Periode von vier oder fünf Jahren, die den äußersten Horizont unserer Flottenpolitik darstellt. Wir bilden dieses Jahr die siebente Zerstörerflottille, im nächsten Jahr«die achte, vielleicht die neunte im Jahre 1915. Die unmittelbaren und Rußgewirbel, im Dampf und Gerase des Fabrikgebiet», daS im Lenz und Herbst gleichmäßig abstoßend ist?... Bei Herne   ragte, scheinbar auf dem Terrain einer Zeche, eine hübsche Kirche auf. Der Kirchturm war höher, als die ihn umrin- genden Schornsteine. Ich wähnte, ein Kreuz zu sehen, ein Kreuz. bedeckt und verwettert von demselben Ruß, der mein Hotelzimmer durchschwebte, ein Kreuz über dem Dampfgewölk. Unten dicht daneben befand sich eine Wirtschaft. Vor den geschlossenen Türen standen zwei Gendarmen mit Gewehren in der Hand es mögen auch Infanteristen gewesen sein. Aus der Ferne weiß man nicht genau, ob man ein Kreuz sieht, woran Christus starb, Gendarmen oder Infanteristen. Aber auch zwischen den Eisenbahnwagen be- wegten sich Soldaten, den Mantelkragen hochgeschlagen, um beim ständigen Regen etwas trocken zu bleiben. Nun war alles komplett. Nun fohlte nichts mehr an, Symbol der Zeit: Fabrikschornstein, Turmspitze, bewaffnete Macht. Nun wußte man, daß man mitten im Streikgebiet war, wo die Kirche ihre Gläubigenbeschützen" ließ, daß man an der Stelle angekommen, wo man im Zeichen des Kreuzes das verbrecherische moderne Proletariat verhindert, für seine Menschenrechte aufzukommen.... Schornsteine Turmspitzen., Moderne Zeit Mittelalter. Ein erwachter Teil der Menschheit der geistliche Dämpfer. Die Maschine, die heute noch manchem Elend bringt, aber die Erlösung für die Zukunft ist die hartnäckigste Reaktion. Der Fortschritt der Industrie das mit Menschenleben! spielende Rom  . Die wirklichen Christen, die mit Kraft und Aufopferung für ihre Gemeinschaft arbeiten die Kirchtürme und die kleinen, ver, blendeten, mit jämmerlichen Mitteln wühlenden Diener der Kirche« » i Im Zuge, in einem der anderen Coupes dritter Klasse saß eifl Franziskanermönch in weißer Kutte. Er unterhielt sich mit den Passagieren über den Streik, sprach mit Entrüstung über die schändlichen Taten der Organisierten. In der Nähe von Hamm  , erzählte er, hotte man einem christlichen Bergmann, der für Frau und Kinderins Loch" zu kriechen wünschte. Ohren und Nase abgeschnitten und den Verwundeten so laufen" lassen.... Ein Mitreisender mit der blauen Narbe emeS Kumpels auf der Wange, einOrganisierter" fragte, wo das geschehen sei. In der Nähe von.Hamm,  " sagte der Frvlnziskaner, Haben Sie das selbst gesehen?" Nein." Wenn Sie es nicht gesehen haben, warum erzählen Sie dvnv solche Märchen?" Ich habe es von glaubwürdiger Seite." Von wem?" Wenn i ch es erzähle, dann i st eS so," antwortete der Franzis, kaner. Das ist einfach gelogen I" sprach der Organisierte empört. Darauf enstand eine peinliche Stille. Und ich blickte wieder nach draußen. Schornstein auf Schornstein, Kirchturm auf Kirchturm. Fahr« stuhl auf Fahrstuhl flogen an meinem Coupefenster vorüber. Wo viele Kirchen waren oder war das Einbilsdung? bewegte sich manches Fahrstuhlaufrad. wo man wenig Turmspitzen sah und viele Schornsteine, stand alles still, wie am Sonntag. Draußen war der Regen stärker geworden drinnen im Coupe nebenan erKgp« das GeraM empoxter Stivimen.'