Einzelbild herunterladen
 

Nr. 67. 29. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwody, 20. März 1912.

Die Streikinterpellationen im Dreiklaffenhaufe.

40. Sigung. Dienstag, den 19. März, bormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: Sydow, b. Dallwit. Die Tribünen sind sehr stark befegt.

Die Bergarbeiterftreik- Interpellationen.

"

Wo sind denn die so oft behaupteten Versprechungen der Zechen, Süste erklärt: Mit einem Kapital von 1500 Millionen Mark daß sie Lohnerhöhungen eintreten laffen werden? Der Minister fagt fann die deutsche Industrie auf Jahre hinaus ruiniert werden. selbst, auf bindende Bersprechungen könnten sich die Zechen natür- Es muß mit brutaler Offenheit gefagt werden, daß wir des Bettelns lich" nicht einlassen! Es wurde absichtlich darauf hingearbeitet, in- und Bittens müde sind." Und Johann Effert, der Führer des Der nationalliberale Antrag auf Befreiung der Diffi- dem man die Bergarbeiter nicht als Menschen behandelt, Streits von 1905, jagte 1909:" Allgemein herrscht unter den Berg­dentenkinder vom Religionsunterricht wird unter ihre Tätigkeit in dieser Lohnbewegung nicht beurteilt, als ob sie aus leuten die Ueberzeugung, daß der erbitterte Kampf um Bustimmung aller Parteien der Unterrichtstommission berechtigten Gründen hervorgehe, die Bergleute zu erbittern und zu Sein oder Nichtsein tommen wird und kommen überwiesen. empören, ihnen wieder einmal die ganze maßlose Verachtung zeigen, muß!"( hört! hört! b. d. Soz.) Heute freilich schreibt der christ­die man den Arbeitern im Ruhrrevier immer zum Ausdruck gebracht liche Bergknappe" allerdings ganz anders. Heute wird gejagt, daß hat.( Lebhaftes Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten, Gelächter die Arbeiter an hohen Sohlenpreisen interessiert Erster Redner in der Besprechung ist und Dhorufe bei der Mehrheit.) sind. Daraus folgt aber nicht, daß die Unternehmer auch inter­Abg. v. Trampczynski( Bole), der feststellt, daß die Haltung der Was der Minister und Abg. Friedberg über Arbeiter effiert find an hohen Löhnen!( Sehr gut! bei den Sozial Regierung die Unternehmer in ihrem rücksichtslosen Herren- ausschußßigungen vorbrachten, das waren nicht etwa Protokolle, die demokraten.) Im gemeinsamen Interesse der Arbeitgeber und standpunkt bestärkt habe. Er weist dann nach, daß selbst von den Ausschußmitgliedern mit unterschrieben waren, sondern Arbeiter läge es, nach dem Bergknappen", während des Streits in nach Reichsgerichtsurteilen von wirklicher Einschränkung wirklicher Einschränkung der lediglich Mitteilungen der Bechen  !( hört! hört! bei den England neue Absatzgebiete zu gewinnen. Aber die Erfüllung der Freiheit der Arbeitswilligen gar uicht gesprochen werden Sozialdemokraten.) Das, was dem Minister und was von Herrn Forderungen zu diesem Zwed wird nicht gefordert! Da ist das fönne. Die Tatarennachrichten, die uns gestern Minister Friedberg  , was in den Zentrums- und nationalliberalen Organ der gelben Gewerkschaften im Ruhrgebiet  , der b. Dallwig vorlas, rechtfertigen diese folossalen Polizei- Blättern aus den Zechenbureaus mitgeteilt wurde, auch das, Werkverein", aufrichtiger gewesen, als er den christlichen maßnahmen nicht. Man löst Belegschaftsverfammilungen auf, weil was Abg. Friedberg gestern über die Vorgänge auf Bergknappen" aufforderte, es möchten sich doch die chriftlichen Ge­polnisch gesprochen wird. Im Widerspruch zum Gesetz den Zechen Achenbach und Deutscher Kaiser gesagt hat, ist werkvereinsmitglieder nicht zum Streit verleiten lassen. berbietet man polnische Streitversammlungen nichts weiter als Schwindel.( Dho! und Gelächter bei der Mehr-( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Bei der Beratung des Reichsvereinsgefeßes hat Herr v. Bethmann beit.) In der Arbeiterausschußsizung auf Deutscher Kaiser am Der nationalliberale Abg. Dr. Friedberg bezeichnete den Hollweg solche Schikanen fanatisierter Polizeibehörden als aus- 9. März erklärte der Betriebsdirektor Sebald, die Löhne seien schon Streit als vollkommen unberechtigt. Haben Sie denn geschlossen erklärt. Die polnische Organisation wird durch solche auf die Höhe von 1907 gestiegen, im allgemeinen fönne er sich aber schon einmal einen Nationalliberalen gehört, der einen Streit als So Die Polizeiverbote in ihrer Arbeit zur Aufrechterhaltung der Ordnung nicht auf Verhandlungen über die Lohnfrage ein- berechtigt erklärte? etwas gibt es ja gar nicht. gehindert.( Sehr wahr! links.) lassen. Die Arbeiterausschußmitglieder entgegneten, wenn Wünsche Nationalliberalen sind besonders im Ruhrgebiet   die aller­und Beschwerden vorgebracht werden sollten, müßte auch die Lohn- fchärfsten Feinde der Arbeiter, die man sich denken kann, Abg. Leinert( Soz.): frage besprochen werden. Da sich der Betriebsdirektor darauf da ist es ja kein Wunder, daß man hier die Arbeiter in maßlosester Die nationalliberale Partei hat zwar im Reichstage nicht einlassen wollte, wurde die Sigung abgebrochen Weise beschimpft, damit die Zechenbarone wieder Vertrauen zur die Scharfmacherei verlassen, aber hier hat gestern Herr Dr. Fried und er forderte den Arbeiterausschuß auf, dafür zu Arbeiterfreundlichkeit der nationalliberalen Partei bekommen.( Sehr berg eine Rede gehalten, die ihn ohne weiteres befähigt, forgen, daß am Montag nicht die Räder still richtig! bei den Sozialdem., Lachen bei den Natl.) In der ganzen Direktionsmitglied im Zechenverband zu werden st än den. Die Ausschußmitglieder erwiderten, daß fie in Gewerkschaftsbewegung des Deutschen Reiches sind noch niemals die ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.), und die uns die Gewiß- folge dieser Behandlung des Arbeiterausschusses den Streit nicht Biele der Gewerkschaften so vergessen worden, als in dem Augen­heit gegeben hat, daß die nationalliberale Partei die Vertretung des aufhalten tönnten.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Der blick, wo der christliche Gewerkverein sich an den Bechenkapitals als ihre eigentliche Aufgabe betrachtet. Daß gestern Bericht des Abg. Friedberg über Achenbach stammt aus der Minister wandte, damit Polizei und Militär heran­hier in Scharfmacherei gefchwelgt worden ist, das ist kein Wunder. Dortmunder   Zentrums, Tremonia". Da nehmen die geholt werde, um die Arbeitsbrüder zu erschießen.( Lautes Lachen Die bürgerlichen Parteien dieses Hauses befinden sich ja Nationalliberalen ihre Waffen her! Der Arbeiterausschuß auf Achen- rechts und im Zentrum.) Ich will Sie ruhig auslachen lassen( er­bach soll auf die Frage nach seinen Wünschen geantwortet haben: neutes Lachen rechts); wenn das Lachen in der Deffentlichkeit be­Steine! und auf die weitere Frage, warum gestreift werde: Weil auf tannt wird, dann wird man auch die Gründe dieses anderen Zechen auch gestreift wird. Einer Belegschaftsberachens würdigen.( Sehr richtig bei den Sozialdemokraten; sammlung der Zeche Achenbach ist aber von sämtlichen erneutes Lachen rechts.) Es erscheint mir wenig würdig, Ausschußmitgliedern erklärt worden, daß an diesen, vom über diese 200 000 tämpfende Arbeiter zu lachen, tenti Abg. Friedberg hier wiederholten Behauptungen

fein wahres Wort

durch den Nebermut und die Sittenverderbnis der Großen und die Rechtsverlegungen des Adels veranlaßt

" F

"

in gottgewollter Abhängigkeit von den Wählern der ersten Klasse, und auf die der dritten Klasse, zu denen auch die Bergarbeiter ge hören, nehmen fie feine Rücksicht. In unverblümtester Weise hat auch die Staatsregierung das Zechenfapital geftügt und geschützt; aber ob der Polizeiton, der gestern hier gegen die Arbeiter an schon Blut genug geflossen ist.( Verstärktes Lachen geschlagen wurde, zur Vermehrung der Dividenden in dem er­rechts und im Zentrum. Abg. Dr. Liebknecht[ S08.]: wartenden Maße beitragen wird, das muß erst die Zukunft lehren! Es ist gar kein Zweifel daran möglich, daß die Berg ist.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Man spricht so viel Das ist das Dreiflaffenhaus, eine Schande Deutschlands  !- Glocke des Präsidenten.) Die gestern von der rechten Seite und vom arbeiterlöhne gesunken find. Wenn nur die Christlichen über den Kontrattbruch. Nun, die Streits von 1889 und 1905 mitmachen würden, hätte das Zentrum kein Wort gegen den Streit sind ebenfalls unter Kontraktbruch begonnen worden und damals waren sind schon deshalb unzutreffend, weil sie von den Zechen Regierungstisch gemachten Angaben über den Umfang des Streifs zu sagen. Aber so muß das Zentrum in unqualifizierbarer Weise die christlichen Arbeiter einig, daß ohne Kontraktbruch ein stammen.( Widerspruch rechts.) Der Abg. Stroffer fagte: auf diejenigen schimpfen, die höhere Löhne auch für die christlichen Streit im Ruhrgebiet   überhaupt unmöglich fei. Aber es fommt doch 18 000 feien am Montag mehr eingefahren, der Handelsminister Arbeiter erkämpfen wollen, muß es auch nach Polizei und darauf an, ob nicht das ganze Arbeitsverhältnis, die ganze Be­Das Militär rufen, damit der Kampf in einem Blutbade erstickt handlung der Arbeiter nur ein einziger Kontraktbruch der Zechen ist sprach von 11000 und der Minister des Innern von 9000. ( Sehr richtig! und damit auch die christlichen Grundsäge des Zentrums zum Aus-( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten, Lachen rechts und bei den zeigt doch schon die Unzuverlässigkeit der Berichte. bei den Sozialdemokraten. Unter lebhaften Hört! Hört!- Rufen druck gebracht werden!( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Nationalliberalen), ob nicht gerade der Kontraktbruch der Zechender Linken stellt der Redner aus Berichten der Unternehmerpresse An den ungeheuren Millionengewinnen wollen die herren mit dem Kontraktbruch der Arbeiter beantwortet werden fest, daß dort vielfach mehr Bergleute als wieder eingefahren Arbeiter teilnehmen, die in den letzten Jahren bei sinkenden Löhnen mußtel gemacht wurden, nicht erst an dem Gewinn, der von der Kohlen- Herr b. Heydebrand hat auf einer konservativen Versamme angegeben, als überhaupt in der Belegschaft preiserhöhung am 1. April erwartet wird. Die Lohnbewegung ist lung in Schlesien   gesagt, daß wir heute vor Zuständen stehen, wie vorhanden sind.) Diese Berichte, die absichtlich gefälscht sind, schon seit 1909 im Gange und ste ist, wie Herr v. Löwenstein 1789 und daß die Revolution im Anzuge sei. Nun, die werden der Deffentlichkeit übergeben, um darzulegen, daß die Aus­im Zechenverbande hervorgehoben hat, von dem chriftlichen Gewert Straffammer des Landgerichts Naumburg   hat dehnung des Streiks nicht so groß sei, tatsächlich befinden sich aber die Zechen in großer Not und die Deutsch  - luxemburgische vercin eingeleitet worden.( Hört! hört! bei den Soz.) Aber in seinem Urteil gegen Hoffmann erklärt, daß gegenüber den die Dinge haben sich so entwickelt, daß es jetzt dem christlichen Angriffen der Gegner der Sozialdemokratie die historische Tatsache Bom christlichen Gewerkverein ist Streitbrecherarbeit in demselben Bergwerksgesellschaft hat schon teine Kohle mehr. Gewerkverein, der noch im Oktober 1911 an der Lohnbewegung teil- fonstatiert wurde, daß die französische   Revolution Augenblick propagiert worden, wo das Blatt des christlichen Berg genommen hat, aus politischen Gründen, wegen der arbeiterverbandes schreibt, der Streitbrecher fei Abmachungen des Zentrums mit den nationalliberalen Zechenherren dem Vaterlandsverräter gleich zu achten.( hört! bei der letzten Reichstagswahl nicht mehr erlaubt ist, einen Lohn- worden ist.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Insofern kann hört! bei den Sozialdemokraten.) Der Minister des Janern kampf durchzuführen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Herr v. Heydebrand allerdings unsere heutigen Zustände als hat sich zum Faielei von einem Sympathiestreit für die englischen Bergarbeiter ähnliche bezeichnen!( Sehr gut! links.) Herr Imbusch, der Schutzpatron der Streitbrecher und des christlichen Gewerkvereins ist nichts als eine Behauptung ohne jeden Hintergrund. Die Lohn St.- Georgsritter, der die Sozialdemokratie totschlagen möchte, hat aufgeworfen. Ich gönne ihnen diesen Schutzpatron, sie werden ihn bewegung hat ja lange vorher begonnen, ehe an einen Streit in zum Beweis des revolutionären Charakters dieses Streits den nicht lange behalten können und sehr bald gegen ihn auftreten England überhaupt gedacht wurde. In den Reden des christlichen Schlußiaz des Märzgefallenen Artikels des Bor- müssen. Es ist ein wunderbares Schauspiel: den christlichen Ge­Führers Stegerwald finden sich denn auch die ausgesprochensten wärts" bon borgestern zitiert: Und so begrüßt heute durch werkverein Arm in Arm mit den Kirdorff, Stinnes und den Widersprüche darüber. Um Gründe" zur Rechtfertigung eines ver- die Tat Deutschlands   Arbeiterklasse die Toten der Revolution. anderen Scharfmachern zu sehen, obwohl Herr Kirdorff beispiels= räterischen Verhaltens des christlichen Gewerkvereins ist das Zentrum wie flammende Holzstöße, angefacht zu ihrer Ehre, leuchtet weise in einer Nede die christlichen Gewerkschaften noch als biel nie verlegen gewesen. Wenn man dem deutschen   Kohlenbergbau der Brand im rheinisch- westfälischen Kohlenrevier zu zu den gefährlicher als die sozialdemokratischen hingestellt hat. Der wirklich neue Abiazgebiete erobern wollte, müßten die Forderungen stillen Gräbern im Friedrichshain   hinüber." Wenn Herr Imbusch christliche Gewerfverein hat feine Ursache, sich auf jene Seite zu der deutschen   Bergarbeiter so rasch wie möglich bewilligt etwas ehrlicher im Zitieren gewesen wäre, hätte er auch den schlagen, denn bei günstiger Gelegenheit wird er ja doch fort. werden, um während des englischen Streits diefe Absatzgebiete zu Saz vorher verlesen müssen: Anders führt heute die gejagt, wie man einen und fortjagt.( Sehr wahr! besetzen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) So wenig Sie Arbeiterklasse ihre gewaltigen Kämpfe um die bei den Soz.) Es ist recht wenig christlich, Militär und Polizei nach aber nachweisen fönnen, daß der deutsche Bergarbeiterftreil aufreiheit. Weit umfaffender ist das Biel und andere Wege dem Rührgebiet zu rufen. Jest verlangen Sie, daß die Polizei­internationalen Abmachungen beruht, so groß ist allerdings unsere führen dahin.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Aber beamten und Soldaten Bermutung, daß die Nichtbewilligung der Forderungen im Ruhr die damals Gefallenen haben uns den Kampfplatz, auf dem wir revier auf unsere Schlachten schlagen, frei gemacht."( Mufe der Sozialdemo auf Vater und Sohn, Mutter und Tochter schießen internationale Abmachungen der Zechenbesitzer fraten: Das waren die damaligen Nationalliberalen!) sollen. Ihre Mitglieder wollen das auch nicht mehr mitmachen. Der zurückzuführen ist.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten, ver- Ist es denn ein Verbrechen, der Märzgefallenen, der Märtyrer Sohn des christlichen Vertrauensmanns Walther hat legenes Gelächter rechts, im Zentrum und bei den National- für unsere Rechte, zu gedenken?( Beifall bei den Sozialdemokraten.) schon erklärt, daß er eine derartige Verlegung der Arbeiter. liberalen.) Steigende Löhne in einem Lande müssen notwendigerweise Ein christlicher Prediger bat die Märzgefallenen gerühmt interessen nicht mehr aushalten könne und des Lohnsteigerungen in anderen Ländern nach sich ziehen. und so spricht Herr Imbusch von ihnen! halb in den alten Verband übertrete.( Hört! hört! bei Um das zu verhindern, bestehen eben die internationalen Ab- Bon politischen Gründen der Lohnbewegung der Bergarbeiter den Sozialdemokraten.) Sie verlangen angeblich den Schuß der Arbeits­machungen des Kapitals.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) lann gar keine Rede sein, sie will nur das wirtschaftliche Biel höherer willigen, die tieferen Beweggründe sind aber nicht der Schutz der Selbst der christliche Bergarbeiterverband kann nicht sagen, daß dies- Löhne erreichen. Aber politische Gründe find zweifellos vor- Arbeitswilligen, sondern mit Polizei und Militär soll der Streit taput mal unberechtigte Forderungen gestellt worden wären. 1905 forderte handen für die Haltung des christlichen Gewerkvereins der gemacht werden.( Sehr wahr! rechts. Hört! hört! b. d. Soz., Abg. die Siebenerkommission unter dem Vorsitz des christlichen Führers deutschen   Bergarbeiter.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Hoffmann( Soz.) ruft: Jezt haben Sie sich verschnappt) Liefern Franz Effert noch mehr, nämlich den Minimallohn, gegen den das Aus Rache für den Verlust von Bodyum sollen wir Die christlichen Gewerkschaften jetzt im Ruhrrebier Unternehmertum noch viel energischer fämpfte. Sehr bezeichnend ist die diesen Streit entfacht haben? Wir wissen doch schon, daß durch die verlogenen Berichte ihrer Presse Material für eine neue Hin- und Herschiebung der Zuständigkeit des Zechenverbandes. Er ist Reichstagsmandate nicht durch Streifs, sondern mit dem Stimm3uchthausvorlage, aber die christlichen Gewerkvereine follten zuständig, immer, wenn es sich darum handelt gegen die zettel erkämpft werden.( Sehr gut! bei den Sozialdemo- doch daran denken, wie oft ihre eigenen Mitglieder und Beamten Arbeiter etwas zu tun, aber fofort Junzuständig, wenn etwas fraten. Heiterkeit.) Selbst wenn wir den Streit gewinnen, würde wegen angeblicher Streiferzesie zu schweren Gefängnisstrafen ber­für die Arbeiter getan werden soll. Die Zuständigkeit des Zechen- Bochum doch nicht darum schon gleich sozialdemokratischer Befig urteilt worden sind. In ihrer Presse wird aber über Erzeffe verbandes für gemeinsame Lohnfragen aller Zechen wird bewiesen werden.( Abg. Imbusch[ 8] ruft: Später auch nicht!) Db die von streikender Bergarbeiter etwas zusammengeschwindelt, was durch die Mitteilung der Frankfurter Zeitung  " über die geheimen Ihnen den nationalliberalen Zechenbaronen zugeführten christlichen auf feine Rubhaut geht: Zentrumsblätter haben vorgedrudte Abmachungen der Bechen  , wonach im Aftord arbeitende Bergleute Arbeiter sich in dieser Gesellschaft immer wohl fühlen werden, wird 3ettel herausgegeben:" Ich Endesunterzeichneter erkläre hiermit, nicht über einen bestimmten Lohn hinaustommen die Zukunft lehren.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Wäre daß ich gern bereit bin, zur Arbeit zurückzukehren, dürfen, sondern wenn das geschieht, an schlechtere Arbeit verlegt die politische Situation so wie 1907, wo das Zentrum von der wenn genügender polizeilicher und militärischer werden müssen. Tut das der Steiger nicht, so wird er rücksichtslos Regierung als antinationale Partei hingestellt wurde Schutz gewährt wird."( hört! hört! bei den Sozial­Damit soll einer neuen Zuchthausvorlage vor­entlassen.( Hört hört! bei den Sozialdemokraten.) Da ist es sicher würden die christlichen Gewerkvereinler Seite an Seite mit uns demokraten.) eine Brüskierung der Bergarbeiter, eine der Bergarbeiter, eine widerwärtige gegen die nationalliberalen Großkapitalisten kämpfen. Aber durch gearbeitet werden, die dann auch die Zustimmung des gentrums Heuchelei, zu behaupten, daß der Sechenverband für Lohn das Motuproprio des Papstes von 1903 ist ja den christlichen finden soll zum Schaden auch der christlichen Gewerkvereine. Der forderungen nicht zuständig sei. Und die Arbeiterausschüsse? Gewerkvereinen das Streiten berboten und die christlichen Minister sagte, daß auch die Streikenden Anspruch auf Schutz hätten. Sie selbst, die Nationalliberalen, Konservativen und Frei Gewerkschaften werden von der Kirche nur so lange geduldet, so In den Kundgebungen der Regierungspräsidenten in Arnsberg  tonservativen haben doch unter Zustimmung des Zentrums in der lange fieals Antistreifvereine gelbe Tendenzen verfolgen, und Münster   ist aber davon keine Rede. Da wird nur gegen die Kommission für das Berggefez die Bestimmung durchgebracht, daß wie die katholischen Fachabteilungen. Um nichts anderes handelt es Streikenden vorgegangen. Polizei und Militär werden zu der Lohnforderungen der Arbeiter die Arbeiterausschüsse gar nichts an- fich bei dieser Stellung der christlichen Gewerkschaft zu den Berg  - falschen Meinung gebracht, daß fie lediglich gegen die Streifenden gehen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Der Minister arbeiterforderungen. vorgehen müßten, und die nationalliberale und Zentrumspresse suggeriert den Beamten, die Streifenden wären Verbrecher und mußte erit angerufen werden, um zu erklären, er habe nichts dagegen, wenn Lohnforderungen in den Arbeiterausschüssen der fis- und nicht nur Staatssekretär Wermuth, sondern noch ganz andere den Taten von Moabit.  ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Gesindel. Die Polizeitaten im Ruhrgebiet   reihen sich würdig an falifchen Bechen besprochen werden, aber die Privatzechen laffen das Dinge follen ihr zum Opfer fallen. Diese Herrschaftspolitik des nicht zu, und wo es doch geschieht, ist die ganze Berhandlung nichts Bentrums durften die christlichen Arbeiter nicht durchkreuzen und des Ich bewundere den Mut der Regierung, daß sie diesen durchaus weiter gewesen als halb sind sie gezwungen worden, an der Seite der Unter­gefälschten lignerischen Polizeiberichten eine geriffene Komödie, nehmer zu stehen.( Sehr wahr! bei den Soz.) Früher hat es einmal Glauben schenkt. Giesberts in der Weststdeutschen Arbeiter- 8tg." als die Aufgabe Präsident Dr. Frhr. v. Erffa  : Sie dürfen nicht in dieser Weise der christlichen Gewerkschaften bezeichnet, daß über dem rheinisch- von den Polizeigerichten sprechen, Jch rufe Gie aut westfälischen Industriegebiet die 8entrumsflagge webe, Ordnung.( Baute Burufe bei den Sozialdemokraten: Bolizei­das wollen Sie auch einzig und allein mit Ihrer Haltung beim berichte, nicht Gerichte!") Das ist etwas anderes, dann nehme Streit erreichen. 1908 hat der christliche Bergarbeiterführer Franz ich den Ordnungsruf zurüd.

damit sich die Zechenherren nachher auf die öffentliche Meinung be­rufen tönnen. Der christliche Sekretär Imbusch hat allerdings zu diesem Zechenverband noch das Vertrauen, daß er den Forde rungen der Bergarbeiter entgegenkommen wird. Höher gehts nicht mehr!

Das Zentrum greift nach der Herrschaft,

"