2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 236.
Gerichts- Beitung.
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den Schuhmann, warum er
Don
Sonnabend, den 7. Oktober 1893.
mie
waren
beim Gericht machen.
mit,
Karl H.
10. Jahrg.
Versammlungen.
zut umsonst
arbeiten. Dies
Kellner
tommen und
bezeichnete Referent
als
Entlassung und zwar mit der Begründung, daß sein Sohn den Direktor mißhandelt habe. Vater und Sohn, beide gut beBreslauer Tumult. Am 5. d. M. begann vor dem leumundete und fleißige Leute, waren jetzt außer Arbeit, und Der Verband der Geschäftsdiener, Packer und Be Schwurgericht zu Breslau der Prozeß gegen 34 An- trotz aller Bemühungen konnte es ihnen nicht gelingen, auf geklagte, welche sich am 17. Juni b. J. also zwei Tage nach einem anderen benachbarten Eisen- oder Hüttenwerk Beschäfti- rufsgenossen hielt am 3. Oftober eine Versammlung für den der Reichstagswahl auf der Matthiasstraße des Aufruhrs, ge- gung zu erhalten, da sämmtliche Direktionen davon in Kenntniß Norden ab. Bor Eintritt in die Verhandlungen wurde mitmeinschaftlich verübter Körperverlegung und des Hausfriedens- gefeßt worden waren, in welch unerhörter Weise der Arbeiter getheilt, daß die Generalversammlung am 10. Oftober stattworden wagen, feinen Derm Direttor vergangen hätte. findet und die Versammlung für den Osten am 24, d. Mr. Bor An Zeugen sind in dieser Sache bereits über 70 geladen; Fast 4 Monate Vater und Sohn ohne Arbeit, Stiftungsfest ist am 4. November. Hierauf wurde zum Vorstandsmitglied für den Norden Kollege Streiter vorgeschlagen. unter diesen befinden sich eine große Anzahl Schußleute. Die wodurch die aus 8 Personen bestehende Familie des an meisten Angeklagten befinden sich seit Monaten in Untersuchungs- der Mißhandlung doch gänzlich unbetheiligten Ernst H. voll- Ueber die Bertheilung der Fragebogen, die von der Reichshaft, ein anderer Theil wurde erst in den letzten Wochen, behufs ständig dem Hunger preisgegeben waren. Natürlich war die fommission für Arbeiterstatistik, behufs Erhebungen über VerSicherstellung der Verhandlung in Haft genommen. Vorläufig Sache zur Anzeige gelangt, infolgedeffen der Beschuldigte Karl hältnisse der ungelernten Arbeiter im taufmännischen Gewerbe find drei Sizungstage in Aussicht genommen, wahrscheinlich in. auf grund der von 3. mit der größten Bestimmtheit unter( Geschäftsdiener, Packer u. f. w.) zur Vertheilung gelangt sind, jedoch, daß in dieser Zeit das Verfahren nicht beendet wird, Gid abgegebenen Behauptung, dieser sei der Thäter, beim Schöffen- entspann sich eine längere Debatte, in der besonders Kollege sondern Montag fortgesetzt werden muß. Die heutige Vergericht zu Eschweiler wegen Weißhandlung zu 14 Tagen Ge- ein beklagte, daß die Organisation der Hausdiener DeutschRedner besprach dann handlung begann um 9 Uhr Vormittags. Der Gerichtshof be. fängniß verurtheilt wurde. Nach dieser Berhandlung erschien lands gar nicht berücksichtigt ist. einzelnen Fragen, Fragen, die zur Beantwor steht aus dem Landgerichts- Direktor Herzog als Vorsitzenden und der zu Röthgen wohnende Grundarbeiter Johann Sch. bei dem eingehend die Landrichtern Felsmann und Graf Matuschka als Beisitzern. Die Verurtheilten und machte demselben die Mittheilung, er habe der eine nähere Begründung und würde es sich empfehlen, wenn die tung stehen. Die Beantwortung mehrerer Fragen erfordere Anklage wird vertreten durch Staatsanwalt Keil; als Vertheidiger Verhandlung beigewohnt, er könne jedoch nicht zugeben, daß er eine nähere Begründung und würde es sich empfehlen, wenn die fungiren die Rechtsanwälte Dr. Mamroth, Markuse und Schreiber( H.) verurtheilt werde, er( Sch.) wüßte nämlich am besten, daß Kollegen Rath gebrauchen, sich im Bureau der Vereinigung zu und fünf ex officio bestellte Referendare. Aus der Sigung, die von H. unschuldig sei, da er selbst in Gemeinschaft mit seinem Better, melden, um durch eine Besprechung eine Anleitung für sach9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags dauerte, ist zunächst dem Grundarbeiter Johann Th. aus Röthgen an dem fraglichen gemäße Beantwortung zu erhalten. Hierauf wurde folgende hervorzuheben das, was die Anklage in Kürze besagt. Danach Abend dem ihnen verhaßten Direktor 3. aufgepaßt und ihn ge- Resolution angenommen: Die Versammlung spricht ihr Betam am 17. Juni d. J. ein Landmann gegen 7 Uhr Abends die schlagen hätten. H. möge nur Berufung einiegen, er sowohl dauern aus, daß die Reichskommission für Arbeiterstatistik bei Matthiasstraße auf einem Wagen daher gefahren, an welchen sein Better Th. wollten diese diese Selbstanzeige auch diener, Markthelfer, Komtoirdiener, Weinkeller- Arbeiter u. f. w. Selbstanzeige auch der Vertheilung der Fragebogen die Organisation der Hausnoch ein zweiter angehangen war. Der in derselben Gegend Sch. ging auch zum Direktor 3. vollständig übergangen hat. Die Versammlung ersucht daher die postirende Schußmann Kirmeß, dies gewahrend, hielt den Bauer und theilte dies demselben dieser hielt aber an Reichskommission für Arbeiterstatistik, den Organisationen gean, seine Personalien notirend, weil das Aneinanderkoppeln seiner unter Eid abgegebenen Beschuldigung fest. zweier Wagen gegen die Straßenordnung verstoße. Der im legte Berufung ein, worauf die Sache heute nochmals zur Ver- nannter Berufe noch Fragebogen zugehen zu lassen." Zur Er zweiten Wagen sigende Arbeiter Bloch fuhr darauf mit diesem handlung gelangte. Trotz der eindringlichen Warnung des Herrn ledigung dieser Sache wird der Vorstand des Vereins bestimmt. ein Stück Weg voraus, tam jedoch tam jedoch zurück und fragte Vorsitzenden, nur recht vorsichtig in seinen Aussagen zu sein, Für die Kellner und Berufsgenossen fand am 5. d. M. den Bauer aufgeschrieben. hielt der 3. seine gegen H. gerichtete Beschuldigung aufrecht und Da er die Antwort erhielt, daß ihn das nichts anginge, behauptete auch heute neuerdings unter Gid, er habe den Karl H. eine öffentliche Versammlung statt. Auf der Tagesordnung ſtand: soll er nicht nur mit Schimpfworten gegen den Schuhmann be- an dem fraglichen Abend mit voller Bestimmtheit als seinen An- schriftlich eingeladen. Kollege Pösch bemerkte unter anderm Die Vorgänge im Feenpalast" und war hierzu Herr Frid leidigend geworden sein, sondern packte denselben auch am Hals- greifer erkannt. Diese Aussage wurde jedoch durch die umfang: Der Feenpalast war von jeher ein Tummelplats des Kommissionärfragen, sodaß ein Ringen beider entstand. Der Schußmann rief reiche Beweisaufnahme vollständig widerlegt und die Unschuld unwesens und hat sich auch unter dem Regime Frick nicht gedie Umstehenden um Beistand in seiner bedrängten Lage, doch des H. festgestellt. Nicht nur daß die beiden genannten Sch. ändert. Herr Frick bezieht seine Kellner nur durch Vermittelung feiner von den vielen Hunderten, die sich alsbald angesammelt und Th. sich als die Schuldigen bekannten und diese die bei der zweier Kommissionäre. Die dort hatten, fölgte der Aufforderung. Da mit einem Male stürzte der Mißhandlung des Direktors hervorgetretenen Ginzelheiten ganz waren mit einem Monatsgehalte von 10 Mark engagirt. Fleischermeister Gisebith aus seinem in unmittelbarer Nähe ge- genau erzählten, auch etwa acht andere Zeugen wiesen das Am 15. September wurde den Kellnern eröffnet, daß die gelieferten legenen Laden heraus, riß den Arbeiter Bloch mit Gewalt Alibi des H. vollständig nach; es wurde nämlich festgestellt, bisher ersterem hier- daß derselbe an dem fraglichen Abend und die ganze Nacht daß dafür pro Monat 5 M. gezahlt werden sollen. Am 1. Oktober dem Schuhmann Kirmeß los, bei noch einige Schläge ins Gesicht ver- hindurch die Fabrik keine Minute verlassen hatte. Auf grund wurde den Kellnern eine neue Ueberraschung bereitet. Es wurde fetend. Durch weitere Unterstützung von Schuhleuten dieser Beweisaufnahme wurde H. unter Aufhebung des schöffen ihnen nämlich eröffnet, daß auch das bisher gezahlte Monatsfoll endlich der Transport des sich widersträubenden gerichtlichen Urtheils freigesprochen und sämmtliche entstandenen gehalt von 10 M. in Wegfall komme und daß die Kellner gänz Arbeiters Bloch möglich gewesen sein. Durch bas Rosten, einschließlich derjenigen, welche dem H. durch das Erlich umsonst zu arbeiten hätten. Wem dies nicht paffe, fönne 3 wischentreten des Fleischermeisters Gifebith scheinen der geladenen und freiwillig zur Verhandlung gekommenen gehen. Von dieser Erlaubniß haben nun alle Kellner, bis auf gerieth jedoch die Menge in Aufregung, die sich Beugen erwachsen waren. Der Vorsitzende hob in der Urtheils einige, Gebrauch gemacht und find gegangen. Herr Frick, welcher in der in Schimpfereien und Drohungen Luft machte. Auch der Trans- begründung hervor, daß die Freisprechung erfolgt sei nicht, weil Versammlung nicht persönlich erschienen war, suchte in einem Briefe port des Arbeiters Bloch soll sich infolge des großen Auflaufs fein genügender Beweis für die Schuld des H. erbracht sei, fein Vorgehen mit dem schlechten Geschäftsgange und der hohen zu einem äußerst beschwerlichen insofern gestaltet haben, als die sondern weil der Gerichtshof sich von der vollständigen Unschuld Pacht, die er zahle, zu rechtfertigen und bemerkte, daß ihm das Volksmassen ständig die Transportirenden begleiteten, ihnen desselben mit größter Bestimmtheit überzeugt habe. Mit derhindernd in den Weg traten, den sich diese oft mit blanker selben Bestimmtheit habe zwar Direktor 3. erklärt, H. sei der Haus eingelaufen würde von Leuten, die sich bereit erklärt haben, Waffe bahnen mußten. Auf der Polizeiwache angekommen, häter gewesen, doch habe diese Aussage gegenüber der übrigen ben größten Fehler. Schließlich würde es dahin kommen, hätten die Tumultuanten stürmisch den Einlaß in dieselbe be- Beweisaufnahme keine Bedeutung. 3. habe sich zum mindesten daß die Kellner für eine Arbeitsgelegenheit außer den gehrt, um sich als Zeugen aufschreiben zu lassen. Da geirrt. Kommissionärgebühren von 5 M. für Herrn Hagemann, verbreitete fich turze Zeit nachdem die Kunde, daß der noch dazu zahlen müssen. Die Kellner feien auf diese Weise Arbeiter Bloch infolge von Mißhandlungen gestorben sein sollte lediglich auf die Trinkgelder angewiefen und dieser Zustand sei und die erregte Voltsmenge versammelte fich wieder sehr schnell ein unwürdiger. Derartiger Ausbeutung müsse entschieden ents und zwar jetzt direkt vor dem Laden des Fleischermeisters Eisebith, gegengetreten werden, wolle man nicht gleiche Verhältnisse zu eine drohende Haltung annehmend. Einige drangen in den Laden allgemeinen machen. Dies könne nur durch Organisation ge ein, um Gisebith über sein Betragen, welches den Tod des Bloch schehen. Jeder sei sich selbst der Nächste, schreibe Herr Frick, zur Folge gehabt haben sollte, Vorwürfe zu machen, wurden An die Metallschleifer Berlins und Umgegend. denselben Grundsatz müßten sich auch die Kellner zu eigen machen. aber bald unter Hinweis auf Verübung event. Hausfriedensbruches Kollegen! In der letzten Zeit hat zwar die Betheiligung der Sie könnten und dürften nicht dulden, daß Herr Frick oder Ladens verwiesen und da sie nicht gutwillig gingen, Schleifer an der Gewerkschaftsbewegung einen erfreulichen Auf andere ihre Existenz auf Kosten der Kellner hochzuhalten suchten. aus diesem hinausgedrängt. Dem Schließen desselben schwung genommen, indessen überwiegt noch immer die Zahl Vor allem hätten die Kellner für ihre ehrliche Arbeit eine ge wurde Widerstand entgegengesetzt und erneut Drohungen gegen derjenigen Kollegen, welche abseits der Organisation stehen. hörige Bezahlung zu fordern und sich von dem Trinkgeldden Fleischermeister Eisebith und die ihm Hilfeleistenden aus- Kollegen, Gure eigene Schuld ist es, wenn das Unternehmer- fyftem zu emanzipiren. Referent( ermahnte die Kellnerschaft, gestoßen. Durch verstärktes Aufgebot von Schußleuten und einer thum, brutaler und profitwüthiger denn je, Eure Arbeits- ihren Gleichmuth, ihren Indifferentismus fallen zu lassen, Militärpatrouille gelang es endlich, die Massen zu zerstreuen. bedingungen fortwährend verschlechtert, Gure Löhne kürzt, die sich der Organisation anzuschließen, um den ausbeutenden Indeß soll es hierbei nicht so glatt abgegangen sein, Steinwürfe Arbeitszeit durch Ueberstunden in's Unendliche verlängert, um Gastwirthen mit Erfolg entgegentreten zu können. In wären aus der Menge erfolgt, während von den Fenstern der als Dank dafür, daß Ihr dies alles stillschweigend Euch gefallen der folgenden Diskussion wurden die einschlägigen Verhält Häuser Flaschen u. s. w. herabgeschleudert wurden, ja selbst zwei läßt, Euch bei der ersten besten Gelegenheit auf das Pflaster zu nisse von zahlreichen Rednern lebhaft erörtert und von allen die Schüsse sollen aus den Reihen der Tumultirenden gefallen segen. Soll das so weiter gehen? Wenn Ihr wie bisher die Nothwendigkeit der Organisation betont. Die Versammlung sein. Bis in die Nacht hinein währte der Standal. Von Schlafmüße über die Ohren zieht, Euch um nichts fümmert und stimmte folgender vom Referenten vorgeschlagenen Resolution zu: den Angeklagten bestritten viele jede direkte Theilnahme an den so weiter fortwurstelt, dann habt Ihr nur die eine Aussicht," Die Versammlung spricht ihre tiefste Entrüstung aus über die Exzessen. Auf ihrem Nachhausewege unfreiwillig in die an- daß es noch schlechter wird. Wer aber an seine Familie denkt, Maßregelung der Kollegen im Feenpalast seitens des Herrn Frick gesammelten Massen gerathen, wären sie oft ohne weiteres ver- wer sich die Schrecken der Arbeitslosigkeit vor Augen und verpflichtet sich, die Geschäftshandhabung des genannten haftet worden, ohne recht zu wissen, aus welchem Grunde. Aus führt, der muß auch zu der Einsicht gelangen, daß Herrn so viel als möglich zur Kenntniß des Publikums, besonders der sehr umfangreichen Zeugenvernehmung über 50 es die höchste Zeit ist, höchste Zeit ist, Abwehrmaßregeln zu treffen. der Arbeiterschaft zu bringen. Die Agitatskommission wird beauffür heute im Ganzen vernommen der Organisation an, besucht die Vertragt, dies durch Flugblätter zu bewirken." ist zu er Schließt Euch wähnen, daß dem Fleischer Eisebith, nach seiner Aussage sammlungen, besprecht Gure erbärmliche, wirthschaftliche Lage Der Verein der Bureau Angestellten und verwandten nichts im Laden zerstört wurde. Der Kommissarius Büschel in denselben und berathet, wie dieselbe am schnellsten und besten bekundete, daß Berhaftungen erst erfolgten, nachdem alle Auf- zu verbessern ist. Laßt nicht abermals, wie leider schon oft, Berufsgenossen hielt am 3. Oftober eine Mitgliederversammlung forderungen an die Massen, sich zu zerstreuen, fruchtlos blieben. Diesen Mahnruf achtlos an Euch vorübergehen, sondern zeigt ab. Die Versammlung sprach sich im Laufe der Verhandlungen Er lann sich keine Erklärung dafür geben, warum ein so großer Euch endlich einmal als aufgeklärte zielbewußte Männer und für eine Vertretung in der Gewerkschaftskommission aus. So Tumult entstand. Ihm ist gesagt worden, daß das umlaufende zeigt dem Kapital die Zähne. Laßt nicht einzelne nur immer dann wurde ein Antrag, die Reichskommission für ArbeiterGerücht von dem Tode des Arbeiters Bloch die Ursache sei. Der für Euch arbeiten, sondern thue jeder seine Schuldigkeit; schafft statistik zu ersuchen, über Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Bureau Schuhmann Kirmeß gab an, daß man von ihm die Freilassung eine mächtige, starke Kampforganisation, vor der auch das stärkste Angestellten und Berufsgenossen eine Erhebung zu veranlassen, des Bloch verlangte, Burufe zur gewaltsamen Befreiung wurden Unternehmerthum zu Kreuze friechen muß. Das könnt Ihr, angenommen. Unter Verschiedenem wurde bekannt gegeben, daß laut, ebenso die Aeußerung:" Jetzt haben wir zu sagen, jegt find wenn Ihr wollt! Besucht deshalb Mann für Mann die am 10. Oktober eine öffentliche Versammlung stattfindet, zu der wir an der Reihe", ertönte aus den Umstehenden. Um 1 Uhr zu diesem Zweck angefeßte Versammlung am Montag, ben ein recht zahlreicher Besuch erwünscht ist. Nachmittags trat eine Unterbrechung der Verhandlungen von 9. Oktober 1893, Abends 81/2 Uhr, bei Nöllig, Neue Friedrich- Die Töpfer und Berufsgenossen in Nigdorf hielten am 11/2 Stunden, so daß dieselben um 21/2 Uhr wieder aufgenommen straße 44. Pflicht eines jeden Kollegen ist es, pünktlich zu er- 4. Ottober eine öffentliche Versammlung ab', in der Kollege Hagen Der Vertrauensmann. wurden. Die weiteren Beugenaussagen betreffen die einzelnen scheinen. über die in Berliner Versammlungen zur Fenster- und KoakskorbAngeklagten auferlegte Beschuldigungen; andere Zeugen waren Frage neuerdings gefaßten Beschlüsse referirte. Er bemerkte, Die Höllenqualen, die den Heizern und Trimmern auf daß die Töpfer thatkräftige Hilfe im diesjährigen Fensterstreit zu ihrer Entlastung geladen und zum großen Theil vernommen. Nach den Wahrnehmungen eines Zeugen erfcholl den Ozeankolossen auferlegt werden, nehmen trotz allem, was nur seitens der Maurer erwarten könnten, wenn auch daneben nur seitens der Maurer erwarten tönnten, wenn auch daneben aus den zusammengerotteten Massen der Hochruf auf„ Tu hauer" bisher an die Deffentlichkeit gedrungen, kein Ende. Von der Be- noch die Stuckateure und Maler Geldunterstüßung versprochen und„ Schoenlant". Mit bezug hierauf ersuchte der Staatsanwalt, handlung der Trimmer auf den überseeischen Dampfern legen hätten. Gleichwohl laute der von den Berliner Kollegen gefaßte etwaige Aeußerungen, welche die Bestrebungen der Sozialdemo- auch die vielfachen Deſertionen beim Anlaufen auswärtiger Beschluß dahin, die Sache in diesem Jahre nicht ruhen zu lassen, fratie betreffen, mitzutheilen(!), worauf der Beuge erklärte, noch Häfen Zeugniß ab, ebenso die sich stets mehrenden Selbstmorde vielmehr dem Verein die Regelung zu übertragen. Am Donner3die Worte gehört zu haben: Wenn wir nur hier die Durch Ueberbordspringen. Auch auf dem zur Australianlinie ge- tag nächster Woche soll in einer Berliner Töpferversammlung die 13 000 hätten."(!) Von einem anderen Beugen wollte der hörenden Dampfer Staßfurt " ist bei deſſen letzter Reise ein Unterstützungsfrage geregelt werden. Die Versammelten erBorsitzende die politische Gesinnung eines Angeklagten erfahren. Trimmer über Bord gegangen, um den Tod zu finden. Der klärten sich mit diesen Beschlüssen einverstanden und stimmten Gegen 5 Uhr Nachmittags wurden die Verhandlungen bis Betreffende, mit Namen Turssen, befand sich in leidendem Zu dem Vorschlage zu, die Wahl eines Kontrolleurs für Rirdorf in Freitag vertagt. Ueber den Ausgang des von gewiffer Seite so stande und war auch vom Arzt als krank erklärt worden, nichts der nächsten Berliner Versammlung vorzunehmen. destoweniger soll er vom ersten Maschinisten zu schweren Arbeiten Roatsforb- Frage betrifft, so wies Hagen auf die Polizeiverord aufgebauschten Auflaufprozesses berichten wir später. angehalten worden sein, wobei G. eine Treppe hinabstürzte und nung hin und forderte die Kollegen auf, wo auf den Bauten Unschuldig verurtheilt. Straffammer Verhandlung vom mehrfach Ohnmachtsanfälle bekam. Kurze Zeit darauf suchte C. troh jener Verordnung offene Koatsfeuer brennen, davon dem 80. September. Eine glänzende Rechtfertigung wurde dem den Tod in den Wellen.- In einem Briefe aus Antwerpen nächsten Polizeirevier Mittheilung zu machen. Unter Gewerk 18 jährigen früheren Drahtwalzer Karl H. aus Eschweiler - Aue theilen zwei Trimmer des Dampfers Volumnia" Hamburger schaftlichem war nichts vorzubringen, da die bei Rixdorfer Firmen zu theil. Am Abend des 20. Februar d. J. wurde der Direktor Bekannten mit, daß sie mit vier Mann wegen schlechter Behand- arbeitenden Kollegen in der Versammlung zum großen Theile des zu Eschweiler - Aue bestehenden„ Eschweiler Eisenwalzwertes", lung seitens des zweiten Maschinisten desertirt seien. Es sei an durch Abwesenheit glänzten. der zu Eschweiler wohnende Josef 3. auf seinem Heimwege von Bord nicht mehr auszuhalten gewesen; der zweite Maschinist einem hinter ihm herkommenden jungen Burschen überfallen und habe den Leuten gedroht, sie alle ins Zuchthaus bringen zu mittels eines Stockes zu Boden geschlagen, worauf der Angreifer, wollen. Solche Fälle lassen sich fort und fort dugendweise besowie ein in seiner Gesellschaft befindlicher Genosse Reißaus richten. nahmen und in der Dunkelheit verschwanden. Im Fallen wollte 3. in dem Angreifer mit aller Bestimmtheit den in seiner Fabrit
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Soziale Uebersicht.
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Arbeiterentlassungen sind in der Waffenfabrik Oberndorf beschäftigten obengenannten Rarl H. erkannt haben, während in großem Umfang eingetreten. Am letzten Sonnabend allein er in dem Genossen desselben den gleichfalls bei ihm in Arbeit haben über 300 die Arbeit eingestellt. Die Zahl der im Ganzen stehenden Drahtivalzer Kaspar N. vermuthete. Tags nachher in legter Zeit entlassenen Arbeiter beträgt bereits über 600. verfügte der Direktor 3. die Entlassung des seine Unschuld be- Welche Summe von Glend bringt diesen Arbeitslosen der nahende theuernten H., doch nicht genug damit, auch der Vater desselben, der Winter. Wir leben doch in einer herrlich vernünftigen Gesellschaftsgleichfalls auf dem Walzwerk beschäftigte Grnst H., erhielt feine ordnung!
Was die
Der Arbeiter- Bildungsverein für Schöneberg und umgegend hielt am 2. Oktober seine Vereinsversammlung ab. Die Genossen Kohlmann und Macijewsti hielten einen anregenden und interessanten Vortrag über: Welche Folgen haben die heutigen wirthschaftlichen Verhältnisse für den Arbeiter und welche Verpflichtungen entstehen dem Arbeiter hieraus Sämmtliche Genossen, die sich an der darauf folgenden Diskussion betheiligten, betonten den Werth der politischen und gewerkschaftlichen Organisation. Alsdann wurde als Thema für die nächste Versammlung die Besprechung der Währungsfrage" bestimmt. Hierüber sollen die Genoffen Barsch und Mailing referiren.