Nr. 71. 29. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
200 000 Proletarier!
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Nunmehr hat auch die Dampfbäderei Groß- Berlin", Firma mit der Hälfte sich begnügen und den Rest ersparen. Das hört man H. Schwiering in Charlottenburg , Spreeftr. 43/44, die in Char aus dem der Kundschaft gespendeten Lob heraus, das in Wirklichkeit lottenburg und Berlin eine Anzahl Filialen besitzt und welche ein schlecht verdecktes Flehen ist, den in Aussicht stehenden Friedens52 Bäder beschäftigt, den Achtstundentag tariflich anerkannt. schluß abzuwarten und dann den ganzen Bedarf zu decken. Die Eine Feſtnummer herauszugeben hatte der Verband der Die Bäckerei gehörte vordem der Firma A. U15 rich, mit Stimmung der Unternehmer beleuchtet die Situation als so günstig Fabritarbeiter begründeten Anlaß. Das Organ Der Prole- welcher der Bäderverband seit 1907 im Tarifverhältnis stand. Im für die Arbeiter, daß sie auf ein sehr wengehendes Entgegenkommen rechnen dürfen. tarier" erscheint nun in einer Auflage von 200 000 Erem- Oftober vorigen Jahres ging die Bäckerei in die Hände des jetzigen In der am Montag, vormittags 10 Uhr, in ben Arminhallen, laren. Der Fabrikarbeiterverband gehört zu den Organi- Inhabers über, der den mit Ulbrich abgeschlossenen Tarif für sich Kommandantenstraße 57/58, stattfindenden Versammlung wird den sationen, die in den lezten Jahren einen riesenhaften Auf- bindend erklärte. Dieser Tarif lief nun am 1. April ab, und bei Kollegen ein ausführlicher Situationsbericht gegeben werden. schwung erlebten. Vor 22 Jahren wurde er aus der Taufe den neuen Tarifverhandlungen gelang es, neben einer Lohnerhöhung gehoben. Es war anscheinend ein schwächliches Kindchen mit von wöchentlich 1 und 2 M. den Achtstundentag festzulegen. Differenzen bei der Versicherungsgesellschaft Viktoria wenig Lebensenergie. Aber wenn er auch zunächst nur lang- stundenschichten, also wöchentlich nur 48 Stunden.( Daß die Konsum- Einnehmer dieser Zentrale( fämtlich organisiert im Verband der Zurzeit arbeiten in 7 Betrieben über 200 Beschäftigte in Acht sind bei deren Bentralinkassostelle Magdeburg ausgebrochen. Die jam wuchs, sein Widerstand gegen Unmengen von Angriffen, bäderei in Lichtenberg , die unmittelbar nach Eröffnung der Bäderei Bureauangestellten) hatten an die Direktion der Viktoria die Forde die ihm sein Lebensflämmchen ausblasen sollten, täuschten den Achtstundentag einführte, sich unter diesen 7 Betrieben befindet, Bentralen, namentlich in Hamburg eingeführt worden sind, auch in die Hoffnungen der Feinde. Seine zähe Natur überwand den Achtstundentag einführte, sich unter diesen 7 Betrieben befindet, rung gestellt, die gleichen Arbeitsbedingungen, wie sie bei anderen alle widrigen Verhältnisse. Nach langen Kämpfen sezte er ist selbstverständlich.) Magdeburg durchzuführen. Die Direktion der Vittoria hat jetzt den sich durch, wurde schließlich fast immun gegen die vielen Die Firma H. Schwiering zeigte ein weites Entgegenkommen Angestellten einen ablehnenden Bescheid gegeben und gleichzeitig anGifte, die das Kapital ihm eingab. 3wei Jahre nach Grün- und großes soziales Verständnis, wodurch die Verhandlungen wesent- gedroht, dem Ausschuß der Angestellten fofort zu fündigen, falls die dung des Verbandes in Hannover kam der erste„ Prole- lich erleichtert wurden. Forderungen aufrechterhalten würden. Daraufhin haben 27 von tarier" heraus. Er hatte einen passenden Namen. Sollte den 32 Beschäftigten sofort ihre Kündigung eingereicht. Ueber den doch die Organisation, deren Fackel er war, die am meisten Nachf., Rungestr. 22/24, ist bisher noch keine Veränderung ein wird davor gewarnt, Engagement bei der Vittoria in Magdeburg Achtung, Schuhmacher! In dem Streit bei der Firma Pinner Betrieb der Viktoria in Magdeburg ist die Sperre verhängt. Es Ausgebeuteten, die unter den schlechtesten Verhältnissen getreten. Verhandlungen sind auch bisher noch nicht eingeleitet anzunehmen. Jedenfalls wird auch der Boykott über die Magdefeufzenden Lohnsklaven, die Fabrikarbeiter, sammeln und worden. Dagegen hat der Inhaber der Firma, Herr Borinsti, burger Bentrale der Viktoria berhängt werden. Alle Anfragen in den Weg des Aufstieges zu einer menschenwürdigen Existenz welcher zugleich Vorsitzender des Verbandes Berliner Schuhfabri- dieser Angelegenheit sind an den Verband der Bureauangestellten führen. Zunächst war die Schar der Leser gering, nur 3000 fanten ist, eine schwarze Liste an die Schuhfabrikanten versandt, Deutschlands , Berlin , Kaiser- Wilhelmstr. 18a, oder dessen Ortsgruppe erlabte die geistige Rost, feuerte sie zu eifriger Tat im Dienste um zu verhindern, daß die Streifenden bei einer anderen Firma Magdeburg K. Lesse, Jakobstr. 37, zu richten. der modernen Arbeiterbewegung an. Langsam wuchs das es in seinem Betriebe nicht gefalle, fönne ja wo anders hingehen; Arbeit erhalten. Früher soll Herr Borinski oft gesagt haben, wem Häuflein! 5 Jahre nach dem Inslebentreten der Organi - jetzt wurde wiederholt Streifenden bei anderen Firmen, welche Die gefällige Polizei. fation zählte sie 5000 Mitglieder. Dann schritt der Knabe, Arbeitskräfte benötigten, erklärt, man fönne fie leider nicht ein- niedergelegt. Von auswärts tommende Ersatzkräfte wurden gleich Auf einigen Nebauten in Bütow haben die Maurer die Arbeit wenn auch zögernd, schon fräftiger aus! 7 Jahre später, stellen, weil man sonst Konventionalstrafe zahlen müsse! Aber das am Bahnhofe von Streifposten in Empfang genommen und nach im Jahre 1900, sammelten sich 32 000 Mann unter dem Ver- ist selbstverständlich fein Terrorismus, denn solcher existiert nur Erstattung der Reisekosten zurückgeschickt. Da Belästigungen und bandspanier. Und dann stürmte der Jüngling weiter, bei den Arbeitern. Zudem legte Herr Borinsti stets Wert darauf, Beschimpfungen Arbeitswilliger vorgekommen sind, warnt die Polizei fraftbewußt dem Ziele entgegen. Kaum von Pausen unter- als großer Menschenfreund zu gelten. Damit steht nun freilich die Streitenden vor„ Ausschreitungen jeder Art". So konnte man brochen, schnellte die Zahl der Mitglieder auf 75 000 im Organisationen wie sie bisher üblich waren, in grellem Widerspruch. und in Wirklichkeit ist in Bütow gar kein Streif. Nur über den auch die Nichtanberaumung einer Verhandlung zwischen den beiden in der hinterpommerschen bürgerlichen Presse dieser Tage lesen Jahre 1905 empor, dann ging es wieder mit noch größeren Gs beweist dies eben nur wieder, daß im gegenwärtigen fapitali- Bau eines Unternehmers ist die Sperre verhängt, da er die abSchritten vorwärts. 1910 musterte der Verband 170 000 ftischen Zeitalter alle idealen Anschauungen nur bis an den Geld- geschlossenen Verträge nicht einhielt. Lediglich die Wut des Arbeit. Getreue und nun, 2 Jahre später, ist die Zahl der Streiter beutel reichen. gebers über das Abfangen der Streitbrecherzufuhr ist die Verauf faft 200 000 gestiegen. Wahrlich: eine prächtige, stolze Bu gleicher Zeit machen wir nochmals aufmerksam, daß die anlassung, nach Polizei zu rufen, die auch wie stets bereit ist, und große Freude auslösende Entwickelung! Der Kriegs- Firmen a mann u. Co., Michaelfirchstr 15, und Großmann, und prompt die Unternehmerinteressen schützt. fonds ist nun auf 2 Millionen Mark angewachsen. Dieser Adlershof gesperrt sind. Wir ersuchen, nach wie vor strengste Solidarität zu üben. Fonds und eine Fünftelmillion Kämpfer bilden eine Macht, 150 Maurer und Bauarbeiter sind zu Lauenburg in Pommern Zentralverband der Schuhmacher. Ortsverwaltung Berlin . die manchen Kampf vorweg unnötig macht. Immer größer in den Streit getreten, da friedliche Vereinbarungen und Verhandwerden die Erfolge, die der Verband auf dem Wege des Ver- Fleischermeistern immer unbequemer. Sie versuchen es jetzt mit dem Beteiligt an dem Streit sind auch der Gewerkverein der BauhandDie Tarifbewegung der Fleischergesellen in Neukölln wird den lungen zu feinem Ziele führten. Es wird ein Minimalstundenlohn handelns erzielt. Sie werden weiter wachsen mit dem wei- Trid, der Kundschaft, die immer mehr nach dem Tarif fragt, zu erwerfer( Hirsch- Dunder). Einige Meister haben die Forderung bon 45 Pf. und Arbeitsverkürzung um 1 Stunde täglich verlangt. teren Ausbau und der inneren Stärkung des Verbandes. flären, bei ihnen sei schon alles vor der Bewegung bewilligt, was In den letzten 5 Jahren wurde für 150 000 Mann die Ein- jedoch nicht stimmt. Die Meister wollen wohl gern die Kundschaft bewilligt, so daß auf 5 Bauten mit 30 Mann die Arbeit aufge= führung besserer Arbeitsverhältnisse durchgesezt, 2 Millionen behalten, jedoch weigern sie sich, den Tarif anzuerkennen. Viele Stunden Arbeitszeitverkürzung und 22 Millionen Mark erklären auch, daß sie ihren Gefellen mehr geben, als der Verband alle a. G. bestehen Lohndifferenzen. Zuzug von Möbelräumern Achtung, Transportarbeiter! Jm Möbeltransportgewerbe in Rohnerhöhung fann die Organisation allein für das Jahr fordert, und glauben, damit sei für fte alles erledigt. 1911 auf der Habenseite buchen. Allerdings, es sind auch ledigt fei, wird sich nicht erfüllen. Im Gegenteil. Der Kampf wird Die Hoffnung der Fleischermeister, daß die Bewegung bald er- ist fernzuhalten. Opfer gebracht worden. 10 millionen Mark hat der Verschärfer werden. band bisher an Unterstüßungen gezahlt. Der Verband wird jetzt den Kampf mit den Aber das sind einzelnen aufnehmen und versuchen, seine Forderungen straßenweise Opfer, die den Mitgliedern zugute fommen. Es find ge- durchzusetzen. pissermaßen die Versicherungsprämien, die vor größeren Verlusten schützen.
Deutfches Reich.
Der Lohnkampf der Herrenmaßschneider.
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nommen werden konnte.
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In der Schuhfabrik von M. Freundlich in Neustettin berlangten die Beitlohnarbeiter, die unter 15 M. Lohn haben, 2 M., diejenigen, die 18 M. Lohn haben, 1,50 m. und diejenigen, die über 18 M. Lohn haben, 1 M. pro Woche Lohnzulage. Der Fabrikant weigerte sich diese sehr bescheidenen Forderungen auch nur vom Arbeiterausschuß schriftlich entgegenzunehmen. Auch die postalische Zustellung per Einschreibebrief wurde zurüdgewiesen. Arbeiterpresse des Oftens wird gebeten, hiervon Notiz zu nehmen, Die Arbeiter reichten darauf bie Kündigung ein. Besonders die da der Unternehmer in den dortigen Zeitungen Arbeitskräfte sucht.
mehrtägiger Dauer erfolglos beendet worden. Es zeigte sich, daß Der Fischereiarbeiterinnenstreit in Geestemünde ist nach den Arbeiterinnen leider noch nicht jenes solidarische Kampfgefühl innewohnt, das zur fiegreichen Durchführung eines Streites not wendig ist. So stieg die Zahl der Arbeitswilligen unter den Frauen so schnell, daß der Kampf abgebrochen werden mußte.
Husland.
Gerichts- Zeitung.
Die Tragödie im Obdach.
Jezt steht der Verband vor uns als ein rüffiger Mann in den Jahren stolzer Kraft und Schaffensluft. Und er wird Zagen das Reichsamt des Innern, das ja dem gewaltigen Stampf Auf Anregung von Arbeitgeberseite hat sich in den letten feine Mitglieder zu größeren Erfolgen, zu neuen Siegen im Stohlenbergbau ziemlich untätig ausah, bemüht, im Schneider führen. Die Gegner fürchten ihn! Wie unerbitlich er ihnen gewerbe Verhandlungen zustande zu bringen, und zwar mit dem auf den Leib rückt, das bezeugt die Unternehmerpresse, die Erfolg, daß die Zentralborstände beider Parteien am Dienstag fich plagt und müht, das Kapital von den Anklagen zu wiederum in Frankfurt a. M. zusammentraten. Es wäre jedoch reinigen, mit denen der Verband und seine Organe fort- unangebracht, aus dieser Tatsache schließen zu wollen, daß der gesezt gegen ihn vorgehen. Rampf nun binnen furzer Frist beendet sein werde. Allerdings Besonders das im vergangenen Jahr von dem Verbandet das der bringende Wunsch der Arbeitgeber, denn der Ministerial. direktor Caspar erklärte dem Vertreter des Hauptvorstandes herausgegebene Buch über die gesundheitlichen Gefahren in des Schneiderverbandes, den er nach dem Reichstagsgebäude einder chemischen Industrie hat gewirkt wie ein Stoß in einen geladen hatte, daß die Sache Eile habe, da sonst das Ostergeschäft Ameisenhaufen. Zünftige und unzünftige Wissenschaftler berloren gehe. Es ist möglich, daß der Zentralvorstand der Streit fernzuhalten. Wir ersuchen, Arbeitsangebote von dort abAchtung, Metallarbeiter! Buzug ist nach Budapest wegen müssen aufmarschieren und durch Frisuren aus dem eflig Arbeitgeber die Sachlage so auffaßt, als sei ein Friedensschluß auf zulehnen. Deutscher Metallarbeiterverband. unangenehmen, aber unangreifbaren Material des Berban- Grundlage des Ultimatums der Arbeitgeber erreichbar. des die herausleuchtende Profitfrage etwas zu verschönern. Ser Streitenden und Ausgesperrten im ganzen Das wäre bei der Stimmung, die in den Kreisen Das fiegreiche Ende des Segerstreiks in Livorno . Vergebliches Mühen! Die Gefeßgebung wird nicht umhin 2ande herrscht, ein Irrtum! In einer gestern abend haben nach 63 tägigem Streit die Arbeit wieder aufgenommen, Rom , den 21. März 1912.( Eig. Ber.) Die Seger von Livorno fönnen, durch einen kräftigen Eingriff den grauenhaften abgehaltenen Versammlung der Vertrauensmänner der Herren- nachdem sie einen bedeutenden Teil ihrer Forderungen durchgesetzt Berwüstungen in der chemischen Industrie Einhalt zu tun. maßschneider Berlins betonte auch der Filialvorsitzende Kunze haben. Der Arbeitstag ist von 10 auf 9 Stunden herabgesezt, der Auf diesem und allen anderen Gebieten wünschen wir in seinem Bericht über die Lage, daß es sich nun nicht mehr um wöchentliche Minimallohn von 21 auf 24 Lire erhöht worden. Der dem Verbande besten Erfolg. Möge er recht bald das dritte das Ultimatum handeln könne, sondern daß die Arbeitgeber in Affordlohn pro 1000 Buchstaben, der bisher 30 Cent. betrug, steigt Hunderttausend Mitglieder melden können! vollem Maße auf die durch den von ihnen herbeigeführten Stampf auf 40 für das laufende Jahr, auf 44 bis 1915 und 46 für 1916. Die Festnummer enthält mehrere fachliche Artikel und ist für die Arbeitnehmer außerordentlich günstig, nicht nur in Mit diesem Jahre läuft der Tarifvertrag ab. geschaffene Situation Rüdjicht nehmen müßten, und diese Situation Erinnerungen, Lettere mit rührenden Schilderungen über Berlin , sondern auch im ganzen Reiche. So haben z. B. in Ham den Opfergeist mancher Streiter aus den Kindheitstagen des burg 295 Firmen, die rund 1200 Schneider beschäftigen, bewilligt, um fein Dasein ringenden Verbandes. Der eifrigsten einer, während noch rund 1300 im Streit stehen. In Berlin ist die Zahl August Reinke in Hamburg , sah durch die Choleraepidemie der nach den neuen Vereinbarungen arbeitenden Geschäfte 282, die fein junges, mit Liebe gepflegtes Werk in Trümmern sinken. der bei ihnen beschäftigten Schneider 2888, und als Streifende sind 2150 anzusehen, von denen jedoch ein großer Teil schon zu den In der Methylalkohol- Affäre ist jetzt auch noch gegen den Nur ein paar Getreue verschonte die Seuche. Sorgenschwer, neuen Bedingungen anderweitig Arbeit genommen hat. Der Drogisten Scharmach und den Schankwirt Otto Redomske aus aber ungeschwächt in seinem Tatendrang, rief er sie zu einer Redner hob auch hervor, daß ein Friedensschluß lediglich auf Charlottenburg eine Nachtragsanklage erhoben worden. Scharmach beratenden Sizung zusammen. Bis spät in den Tag beriet Grundlage zentraler Verhandlungen ausgeschlossen sei. Statt noch wird noch beschuldigt, in seinem Geschäft gewisse Geheimmittel, man; dann ging man auseinander, und nach wenigen Stun- weiter zentralisiert, müßten die Verhandlungen mehr dezentra- deren Verkauf verboten bezw. nur den Apotheken gestattet ist, feil. den war Reinke tot, der Seuche zum Opfer gefallen!- lisiert werden, so daß eben die Ortsvertreter der beiden Parteien gehalten zu haben. Ferner wurden bei der Haussuchung, bet Zwei interessante Artikel der Genossen Bernstein und über die Tarife zu beraten hätten, und dies sei um so mehr not welcher Scharmach übrigens in Gegenwart des Regierungsrats Umbreit beschäftigen sich mit dem Problem der ungelernten wendig, als ja der Zentralvorstand der Arbeitgeber bei den letzten Professors Judenad einen Selbstmordverfuch unternommen hatte, Arbeiter. Beide Verfasser kamen zu folgendem Urteil: Trot Berhandlungen allzu deutlich seine Unfähigkeit zu friedlicher Bei mehrere startwirkende Gifte vorgefunden, welche nach einer Polizei der riesenhaften Zunahme der Arbeitsmaschinen hat die Zahl Befürchtung nahe, daß es sich bei den neuen Verhandlungen um berordnung in besonderer Weise aufbewahrt werden müssen. legung der Differenzen gezeigt habe. Uebrigens liege auch die der gelernten Arbeiter zugenommen. Aber wenn auch die einen Schachzug der Arbeitgeber handle mit dem Bwed, die Strei- Außerdem ist Scharmach auch noch wegen des Verkaufs von Maschine die Menschen als Produzenten nicht gleichmacht, fenden in den Glauben zu verjeten, der Kampf wäre nun am Methylalkohol unter falscher Deklaration an die Schankwirte sie verringert doch die Unterschiede, läßt mehr und mehr Ende. Wie wenig die Berliner Ortsverwaltung an eine so schnelle Bflanna und Dahle nachträglich angeklagt worden. einen Durchschnitt herauswachsen. Die Aufgabe des Ver- Beendigung des Kampfes glaubt, gehe aus der Tatsache hervor, daß handelt es sich um diejenigen Fälle, in denen noch nachträglich Hierbei bandes ist es, zu verhindern, daß die Menschen nicht auch sie noch am Freitagabend den Beschluß faßte, den Streifenden mit durch Erhumierung der Leichen durch den Gerichtschemiker Dr. nur Maschinen werden, lediglich deren Diener find, sondern Nücksicht auf den Mietstermin bei der nächsten Auszahlung zu der Jejerich als Todesursache Methylalkoholvergiftung festgestellt daß der Siegeslauf der Technik die Arbeiter auf eine höhere die für die jungorganisierten 6 M., für die 2 bis 3 Jahre organi regelmäßigen Unterstüßung eine Ertraunterstüßung zu gewähren, Stufe des Kulturlebens hinaufführt. Dazu: viel Glück! fierten 9 M., für die 3 bis 5 Jahre organisierten 12 M. und für die darüber hinaus organisierten Streifenden 15 m. beträgt, sowie daß außerdem auch für die übernächste Woche schon ein Zuschlag Der Deutsche Holzarbeiterverband, Gau Berlin, hält am 24. zur Streifunterstützung in Aussicht genommen ist, deffen Höhe noch and 25. März in Berlin , Gewerkschaftshaus", seine ordentliche festgesetzt wird. Der Kampf wird also borläufig mit unvermin Gaufonfernez ab. Auf der Tagesordnung steht: 1. Bericht über die derter Kraft fortgesetzt. Es zeigte sich auch in der Diskussion, daß Tätigkeit des Gauvorstandes, a) Agitation, b) Lohnbelegungen, man in den Streifen der Streifenben die Lage durchaus nicht c) Staffenführung. 2. Der Verbandstag in Berlin . 3. Beratung anders beurteilt als in der Streifleitung. Es wurde noch besonders der Anträge. 4. Sonstige Verbandsangelegenheiten. Die Kon- darauf aufmerksam gemacht, daß man die in der bürgerlichen ferenz beginnt heute vormittag 10 Uhr. Mitglieder haben zu dieser Bresse auftauchenden Nachrichten über die Lage mit größter VorKonferens Zutritt. ficht aufnehmen muß und sich an das zu halten hat, was der Vormärts" berichtet. Der Achtstundentag in den Großbäckereien Die Stimmung in den Kreisen der Unternehmer fommt in den bürgert sich verhältnismäßig schnell ein. Während im Oftober 1910 Meinungsäußerungen verschiedener Firmeninhaber deutlich zum eine Brotfabrit in Berlin mit 24 Beschäftigten den Anfang machte, au leiden hätten. Die Echäden feien aber nicht fehr groß, weil die Ausdruck, die das„ B. T." eingeholt hat. Alle fonstatieren, daß sie gelang es der Organisation der Bäder und Konditoren bei der voru Kundschaft warte was soll sie auch machen? Das ist die jährigen Lohnbewegung, in fünf weiteren Großbetrieben, darunter Sorge. Teilweise wird der Bedarf im Auslande gedeckt und dann auch einem in Spandau , den Achtstundentag für etwa 119 Be- ist auch zu befürchten, daß die armen Modestlaven, die sonst ein schäftigte einzuführen. halbes Dutzend Frühjahrsanzüge notwendig haben, nun vielleicht
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worden war.
Der Angeklagte Rebomste wird beschuldigt, an den Schank. wirt Boldt 10 Liter Methylalkohol unter der Angabe, es sei Sprit, berkauft zu haben. Hierin erblickt die Anklage eine Beihilfe zumi Betrug und zum Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesek. Redomske bestreitet ganz entschieden, gewußt zu haben, daß es sich um Methylalkohol handele. Von Rechtsanwalt Dr. Puppe sind beshalb mehrere Beugen geladen worden, die bestätigen sollen, baß Rebomste stets den aus dem billigen Sprit des Scharmach von ihm hergestellten Schnaps getrunken hatte, ohne irgendwelche Folgen zu spüren. Redomste will zu diesen Zeugen, als die Mitteilungen über die Methylalkoholvergiftungen in der Presse standen, selbst Angst bekommen haben, daß sich bei ihm noch irgendwelche gesundheitliche Nachteile einstellen könnten. gerichtssaal des alten Kriminalgerichtsgebäudes stattfinden. Da Die Verhandlung der Sache wird in dem großen Schwurein kolossaler Andrang zu erwarten ist, werden voraussichtlich be. sendere Eintrittskarten für den Zuhörerraum zur Ausgabe ge langen.