Die Versammlungsteilnehmer waren zunächst mit dem Be- Bergleufe zwar in hellen Scharen der Gewerkschaft bei;
Ermordung eines amerikanischen Missionars schluß nicht einverstanden, es erhob sich vielfach dagegen zahlen aber, sobald der Friede gesichert ist, ihre Beiträge nicht Peking , 25. März. Telegramme aus Chungking meldeten Widerspruch. Nach heftigen Debatten wurde eine Resolution mehr und werden als Mitglieder gestrichen. Aber sie zeigten die Ermordung eines amerikanischen Priesters angenommen, die den Abbruch der Lohnbewegung ausspricht. vor über 9 Jahren, daß sie mit zäher Ausdauer zu kämpfen namens Hids; zwei Begleiter sind, wie berichtet wird, schwer berwissen. Zudem können nach dem pennsylvanischen Geseze wundet worden. Die Gesellschaft ist offenbar von Räubern überFortdauer des Streiks in Hannover . nur Bergleute von mindestens zweijähriger praktischer Er- fallen und vollständig ausgeraubt worden. fahrung zur Vornahme von Sprengungen verwendet werden. Scabs wären aber nicht so leicht zu finden.
Hannover , 24. März. Die streifenden Bergarbeiter der fistalischen Gruben am Deister und in Obernkirchen hielten heute nachmittag in verschiedenen Orten Versammlungen ab, in Die bisherigen Konferenzen, welche die Bergleute in denen eine Resolution angenommen wurde, welche eine Konferenz Indiopolis mit den Weichkohlen-, hier mit den Hartkohlender Vertrauensmänner und Arbeiterausschußmitglieder, die heute zechen abhielten, verliefen resultatlos. In dem letzten hier getagt hatte, vorgeschlagen hatte. Die Resolution empfiehlt den Drittel des Monats finden die Schlußverhandlungen statt. Deister und Schaumburg - Lippefchen Bergleuten, im Streif au Was sie bringen, vermag niemand zu sagen. Aber unter beharren. Es soll jedoch im Laufe der Woche versucht werden, feinen Umständen machen die Kohlenbarone vor dem letzten mit den Behörden zu weiteren Verhandlungen in Ver Augenblick Zugeständnisse. Denn die Unsicherheit der Lage bindung zu treten. bringt ihnen schweres Geld ein. Streits in Böhmen .
Politifche Ueberficbt.
Berlin , den 25. März 1912. Wermuth das Opfer der Erbschaftssteuer. Die Deutsche Tageszeitung" gibt jezt zu, daß Wermuth tatsächlich ein Opfer der junkerlichen Treibereien gegen die von Wermuth für absolut notwendig gewordene Erbschaftssteuer geworden ist. Es sei richtig, meint sie nämlich, daß bei den Besprechungen mit den Parteiführern, die vor dem Zusammentritt des Reichstages stattfanden, der Prag , 25. März. Das Ergebnis der gestrigen in zahlBrüssel, 25. März. Auf dem gestrigen nationalen Kongres Reichsfchafetretär die Ausdehnung der Erbschaftsreichen Orten des böhmischen Kohlenreviers ab- ber belgischen Bergarbeiter ist unzweifelhaft zum Ausdrud fteuer als die einzige Möglichkeit bezeichnet habe, die gehaltenen Versammlungen ist, daß der Streit im Brüger gekommen, daß an einen Streit in Belgien nicht zu benten Mehrkosten der Heeresvorlage zu decken. Der Reichsund Durer Bezirk weiter um sich gegriffen hat. Im ist. Den Arbeitern wurden auf den meisten Bechen bereits 2ohn- tanzler selbst sei nicht so weit gegangen, er habe nur Ausfiger und Falkenauer Bezirk ist der Ausstand neuerlich erhöhungen augebilligt und weitere für Anfang April in Aus- hervorgehoben, daß sich bisher keine andere Möglichkeit geausgebrochen. Im Teplitzer Bezirk ist der Ausbruch des ficht gestellt. Trotzdem werden fie ihre Bemühungen, eine 15 pro- funden habe, daß er aber bereit fet, auch andere Borzentige Lohnerhöhung zu erlangen, fortsetzen.
Streifs zu erwarten.
Der drohende Streik der amerikanischen Koblenarbeiter.
New York , 12. März.( Eig. Ber.)
momentan die Frage, ob es am 1. April im amerikanischen Im Mittelpunkte des öffentlichen Intereſſes ſteht Kohlenbergbau zu einer allgemeinen Arbeitseinstellung fommt. Die Niesenausstände in Großbritannien , Deutsch land und Frankreich mit ihren wirtschaftlichen Folgen enthalten denn doch eine zu eindringliche Lehre, als daß der amerikanische Spießer dem 1. April mit dem gleichen Gefühle der Wurstigkeit wie ror 6 und 3 Jahren entgegensehen
fönnte.
Seitdem der große Streit des Jahres 1902, der vom 17. Mai bis zum 24. Oftober dauerte, durch die Vermittelung der von der öffentlichen Meinung aufgerüttelten Bundesregierung beigelegt worden war, glaubte das amerikanische Bublifum nicht mehr recht an die Wahrscheinlichkeit eines Kampfes im Kohlenbergbau.
Gegen Ablauf des 1902 zunächst für die Zeit bis zum 31. März 1906 abgeschlossenen und zweimal auf 3 Jahre erneuerten Lohntarifes gab es regelmäßig lange Konferenzen zwischen Vertretern der Bergleute und der Zechenverwal
schläge zu prüfen. So sei schon damals die, zarte Unstimmig keit" zwischen dem Reichsschatzsekretär und dem Kanzler hervor. getreten. Im übrigen habe Wermuth einigermaßen übersehen, daß er als Reichsschatzsekretär nur der Stellvertreter des Kanzlers sei und infolgedessen nicht das Recht einer troffen. Am Montag machte der König Viktor Emanuel dort seinen bisher auch schon annahm. Nachdem die Junker und ihre ist auf seiner Reise nach Korfu am Sonntag in Venedig einge- eigenen Meinung in Anspruch nehmen dürfe. Es ist also genau so gewesen, wie die Deffentlichkeit es Besuch. Ueber diese Zusammenkunft wird in der bürgerlichen Presse Freunde Herrn von Bethmann glücklich auf ihre Seite gebracht allerlei zusammenorafelt. Die einen meinen, die beiden Mon- hatten, inszenierte man die bekannte Zeitungsheze gegen archen hätten sich über die Friedensverhandlungen unterhalten, Herrn Wermuth und zwang ihn schließlich durch die Ablehnung andere prophezeien eine Verschärfung der kriegerischen Aktionen. der Erbschaftssteuer in der nächsten Ministerkonferenz seinen Mag dem sein wie ihm wolle, auf jeden Fall wird durch den baiser. Der Erbschaftssteuer in der nächsten Ministerkonferenz seinen Abschied einzureichen. besuch die an sich schon recht wadlige Freundschaft zwischen Deutsch land und die Türkei noch mehr ins Wanken gebracht.
Vom tripolitanischen Kriegsschauplate. Tripolis , 24. März.( Meldung der Agenzia Stefani.) Die Eisenbahn von Tripolis und Fort Santa Barbara nach Ainzara ist seit dem 19. März in vollem Betriebe. Die Berproviantierung Ainzaras ist damit gesichert. Morgen werden die Arbeiten an der neuen Eisenbahnlinie, die bis Tabjura und Benghaft führen foll, in Angriff genommen werden. Mit dem 2anden der Truppen ist wieder begonnen worden.
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Die Wehrvorlage- ein ,, Tropfen auf den heißen Stein".
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Die neue Wehrvorlage, über die die Reichsregierung vor eini gen Tagen den Schleier ein wenig gelüftet hat, wird das deutsche Volf von neuem furchtbar belasten. Obwohl noch kein Mensch weiß, wie diese Lasten zu tragen sind, halten die Ueberpatrioten diese Vorlage erst für den Anfang weiterer Heeres- und Flottenvermehrungen, für einen Tropfen auf dem heißen Stein. Aber auch die Liberalen sind bereit, diese Borlage zu schlucken. In dem freifinnigen Blätterwald hört man nichts von Opposition rauschen, und das offizielle Organ der Nationalliberalen Partei, die Nationalliberale Correspondenz", sagt:„ Es muß jedem Patrioten die Feststellung eine hohe Genugtuung bereiten, daß diese beiden Entwürfe, die immerhin eine Erhöhung der Friedenspräsenz um 29 000 Mann und eine jährliche Ausgabenvermehrung um zunächst 100 bis 120 Millionen Mark bringen, von allen politi fchen Parteien nur noch bei der Sozialdemokratie Widerspruch erfahren." Weiter konstatiert die„ Natl. Corresp.", daß den jetzigen Vorlagen so ziemlich allseitig das Zeugnis unzulässiger Beschrän Ende voriger Woche spielte ein Golbat des 40. Infanterie- fung ausgestellt werde. Weit schärfer werde aber der ungenügende Charakter der Flottennovelle hervorgehoben. Scheinbar parteiregiment im Fort Hamidie bei Tripolis mit einem der dort von den offiziös erklärt die Nationalzeitung" in auffälligem Drud: Türfen zurüdgelassenen Schrapnells. Das Geschoß explodierte; vier Soldaten wurden durch die Sprengstüde getötet, bier Soldaten wurden durch die Sprengstüde getötet, eine große Anzahl verwundet.
Rom , 25. März. Die Agenzia Stefani meldet aus Tobrut bom 24. März: Mehrere feindliche Abteilungen versuchten zu wiederholten Malen die Befestigungsarbeiten an dem neuen Fort zu behindern, wurden aber von den italienischen Truppen mit Berluften zurückgeschlagen. Bei den Italienern wurde ein Unteroffizier
tungen, wurde regelmäßig der Belt verkündet, ein Streit sei unausbleiblich, gingen regelmäßig( angesichts der prekären Situation") die Kohlenpreise in die Höhe, waren die Arbeiter regelmäßig mit dem alten Lohntarif von 1902 zufrieden. Aber John Mitchell, nachmaliger Departementssekretär leicht verwundet. der Civic Federation, und sein Schüßling, der harmonieduselige Lewis, stehen nicht mehr an der Spize der United Mine Workers( Verband der Bergleute). Zu deren Präfidenten wurde letztes Jahr der Genosse John B. White gewählt. Die United Mine Workers find gegenwärtig in viel höherem Grade eine Kampforganisation, als sie es früher waren. Damit hat sich die Situation gegenüber den Jahren 1906 und 1909 verschoben. Es ist recht wahrscheinlich, daß die Bergleute diesesmal in den Kampf eintreten, wenn nicht die Grubenbefizer die Arbeiterforderungen bewilligen oder doch wenigstens wesentliche Stonzessionen machen.
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Eine folgenschwere Explosion.
Ermordung des Fürsten von Samos .
Konstantinopel , 24. März. Der Fürst von Samos , Andreas Ropassis- Effendi ist gestern auf Samos von einem Griechen durch Revolverschüsse getötet worden.
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Konstantinopel , 24. März. Durch Beschluß des Ministerrats ist der frühere Gehilfe des Walis von Trapezunt, der Grieche 1902 wurde den Bergleuten eine zehnprozentige Lohn- Beglery, zum Fürsten von Samos ernannt worden. erhöhung zugestanden und außerdem vereinbart, daß die Nach hier eingegangener amtlicher Meldung wurde der MordArbeitsentschädigung auf je 5 Cents Preisaufschlag per anschlag auf den Fürsten Kopassis vorgestern abend in dem AugenTonne Kohle um 1 Cent aufgebeffert wird. Die früheren blick begangen, als der Fürst ins Palais zurückkehrte. Der Mörder Lohnverhältnisse waren so dürftig, daß auch die feste Auf- feuerte fünf Schüsse auf den Fürsten ab, von denen drei trafen. besserung von 1902 gänzlich ungenügend war. Und von der Der Fürst erlag seinen Verlegungen gestern nachmittag. Der gleitenden Zulage" haben die Arbeiter fast gar nichts profi- Mörder, ein Grieche namens Barides, wurde durch die Ortspolizei tiert, Nicht, als ob die Kohlenpreise nicht stark in die Höhe verhaftet. gegangen wären. Bei Tonnenabnahme macht die Differenz fast zwei Dollar per 2000 fund aus. Aber die Kohlenberg- Genosse Parvus schreibt uns aus Sonstantinopel: merke liefern an die von ihnen kontrollierten Vertriebs. Der türkische Parlamentarismus brödelt immer mehr ab. geschäfte nahezu zu dem alten Preise und heimsen die höheren Das Stomitee" hat sich an die Spitze der Konterrevolution gestellt. Profite auf indireftem Wege ein. Dadurch sehen sich die Ein wichtiger Schritt vorwärts auf diesem Wege ist soeben durch Bergleute um den größeren Teil ihrer gleitenden Lohn- die neuen Verordnungen über die Presse und die Versammlungen erhöhung geprellt. geschehen. Tageszeitungen sollen fünftighin eine Kaution von 500 türk. Pfund, etwa 9500 M., in der Hauptstadt und 100 türk. Pfund in der Provinz niederlegen; Revuen 200 bezw. 50 türk. Pfund. Verantwortlicher Redakteur darf nur sein, wer eine höhere Lehranstalt absolviert hat. Offizieren, auch solchen der Reserve ( Oberst Sadik Bey!) ist die Veröffentlichung von Artikeln, die die auswärtige Politik des Staats oder die Militärbehörden kritisieren,
Großes Aufheben machen die Kohlenzechen davon, daß fie in den legten 9 Jahren auf Grund des gleitenden Tarifes 29 Millionen Dollar Lohnzulagen auszahlten. Die Richtig. feit dieser Zahl angenommen, entfallen auf den Arbeiter pro Jahr durchschnittlich rund 6 Dollar, da in dem amerika nischen Rohlenbergbau über 500 000 Reute beschäftigt sind. Auf einer am 15. Januar zu Indianapolis zusammengetretenen, von 100 Delegierten besuchten Konvention der United Mine Workers wurden die den Zechen zu unterbreitenden Forderungen festgelegt.
Die Bergleute im Hartkohlenrevier verlangen: 1. Zwanzigprozentige Lohnaufbesserung. 2. Anerkennung der Gewerkschaft( b. h. es dürfen nur orgaH. nifierte Leute beschäftigt werden, deren Interessen die Gewerkschaft den Zechen gegenüber vertritt) und Abzug der Gewertschaftsbeiträge durch die Werkskassen, welche die Beiträge an die Gewerkschaft abführen.
3. Einführung des Achtstunden- Arbeitstages ohne Lohnrebuftion.
4. Tarifvertrag von einjähriger statt dreijähriger GültigkeitsDauer, 5. Minimallohn von 3½ Dollars für lizensierte Bergleute und von 2% Dollars für unqualifizierte Bergleute pro Tag. 6. Bezahlung nach dem Gewicht der geförderten Kohle, nicht nach Waggonladungen.
7. Abschaffung der 1902 geschaffenen Schiedsbehörde, in welcher Unternehmer und Bundesregierung das lebergewicht über die Arbeiter haben.
Die Weichkohlengräber fordern:
1. Wiegen der Kohlen vor dem Sieben.
2. Tägliche Arbeitszeit von sieben, Samstags von fünf Stunden.
In leitenden Kreisen der nationalliberalen Partei werden die Wehrvorlagen als Ausfüllung offenkundiger Lücken und zum Teil auch als Wiedergutmachung früherer Unterlassungsfünden, namentlich bei der Armee, mit großem Beifall aufgenommen. .. Ueber die in Aussicht genommene Art der Deckung wird sehr absprechend geurteilt; der Ertrag der Aufhebung der Brannt mein- Liebesgabe wird nach Abzug aller notwendigen Entschädis gungen sogar nur noch auf fünfzehn Millionen Mark geschätzt. Indessen besteht kein Zweifel darüber, daß sich für die Vorlagen selbst eine gewaltige Mehrheit im Reichstage finden wird."
Die fonservativen Organe sind durch die Vorlagen noch viel weniger zufriedengestellt. Die" Post" jammert, von einer wirk lichen Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht könne heute noch nicht die Rede sein, denn nach wie vor müßten viele Tausende jun ger Leute, die für den Waffendienst befähigt sind, der Erfahreserve zugeschoben werden. Die" Post" hat erwartet, daß neben der Aufſtellung der zwei neuen Armeekorps die Heeresvorlage die fehlens den 33 Bataillone endlich gebracht hätte; statt ihrer werden nur 14 aufgestellt. Auch die Kavallerie und Artillerie fei nur spärlich bedacht worden. Das fonservative Blatt schließt seinen Artikel wie folgt:„ Außer diesen hauptsächlichsten Punkten sind noch eine große Anzahl mehr oder weniger bedeutender Lücken vorhanden, die die Heeresvorlage nicht erledigt und wir dürfen füglich sagen, daß die Vorlage nur einen Teil der Lüden schließt, die die Organisation daher ohne jeden Abzug unter allen Umständen durchgeführt unserer Armee aufweist. Das, was die Heeresvorlage bringt, muß werden."
In gleicher Weise urteilen andere rechtsstehende Blätter. Die Kreuzzeitung " sagt:„ Das Urteil über die Wehr vorlagen fann nach Bekanntgabe der Grundzüge noch kein abschlieBendes sein, im ganzen handelt es sich wohl um ein Minimum bessen, ivas notwendig ist. Bon diesem etwa noch Abstriche zu machen, würde militärisch ein unverzeihlicher Fehler sein.
verboten. Versammlungen unter freiem Himmel, die geeignet er- te ich& bote" ab, der schreibt: Den Bogel bei dem Rüstungsrummel schießt der konservative
scheinen, die öffentliche Ruhe zu stören, sind verboten. Zuwiderhandlungen werden mit 15 Tagen bis 6 Monaten Gefängnis bestraft; wenn die Versammlung nur der bewaffneten Macht weicht, ist die Strafe 6 Monate bis 2 Jahre Gefängnis. Jede Person, die die Bevölkerung zu einem bewaffneten oder unbewaffneten Auflauf aufreist, sei es durch öffentlichen Vortrag oder durch Auffleben bezw, Berteilung von gebrudten Schriften, ist denselben Strafen unterworfen wie jene, die an dem Auflauf teilnahmen. Wenn die Aufreizung ohne Folgen bleibt, wird sie mit Gefängnis von einer Woche bis zu zwei Monaten bestraft. Wer Platate solcher Art brudt ober aufflebt oder verteilt, wird als Komplige betrachtet.
Der Urheber all diefer reaktionären Maßregeln ist Mahmud heftet Bascha und ein Vierteldugend Leute aus dem
" Komitee".
Was noch besonders aufregt, ist der von dieser Samarilla begangene Betrug. Denn fortgefeht berhieß man, mit der Inkraftsezung der oben wiedergegebenen Einschränkungen auch den Belagerungsa u stand aufzuheben. Das ist aber nicht geschehen. Jetzt hat man beides: das Kriegsgericht und auch noch die neuen Einschränkungen der Presse und des Versammlungsrechts.
3. Erhebung der Gewerkschaftsbeiträge durch die Bergwerke. 4. Abschluß eines Tarifvertrages auf 2 statt auf 3 Jahre. Am entschiedensten sträubten sich die Zechen gegen die Beking, 25. März. Die Gesandten von Großbritan Erhebung der Gewerkschaftsbeiträge durch die Wertstassen. nien, Frankreich , Deutschland und den Vereinig Denn davon befürchten sie, und zwar mit Recht, eine Stär- ten Staaten haben ein gemeinsames Memorandum überreicht, fung der Gewerkschaft. Zwar sind die 320 000 im Weich in dem nach furzer Darlegung der seit dem 27. Februar von der fohlenbergbau beschäftigten Leute ziemlich stramm organi- internationalen Bantengruppe über die Finanzierung der chinesifiert und verfügen über reichliche Mittel. Dagegen sieht es fchen Regierung gepflogenen Verhandlungen der Standpunkt verim Hartfohlenrevier minder gut aus, wenn es auch unter der treten wird, daß die englisch - belgische Anleihe einen Wortbruch energischen Führung des Genossen White viel besser wurde. darstelle, und gegen die neue Anleihe entschieden Protest er Vor dem Ablauf des Lohntarifes treten die nichtqualifizierten hoben wird.
Wir fassen die Heeresverstärkung noch einmal zusammen: Eine Armee Inspektion, zwei Generalfommandos, zwei Divis fionsstäbe, 14 Infanteriebataillone, vier Feldartillerie- Brigaden, 3 Pionier- Bataillone, 2 Train- Bataillone, 1 Kavallerie- Regiment, etwa 70 Maschinengewehr- Kompagnien, eine Fliegertruppe, außerdem Erhöhung des Etats bei einer großen Anzahl von Jn. fanterie- Bataillonen und Feldartillerie- Abteilungen, Schaffung von Offiziersstellen, Erhöhung der Mannschaftslöhnung. Alles dieses bedeutet gewiß einen Schritt vorwärts. Aber so befriedi gend wie eine Heeresvorlage in dieser kritischen Zeit, nach diesen schweren Krisen sich gestalten müßte, um den chauvinistischen Brahlern in Frankreich und England den entsprechenden Dämpfer aufzusehen, ist diese Vorlage nicht. Die Heeresverwaltung hat offenbar mit diesem rosaroten Reichstag und nicht mit der Etim. mung im Lande gerechnet, und aus dieser unangebrachten Rückfichtnahme heraus erheben sich die Forderungen nicht über das Notdürftigste. Man muß aber bedenken, daß das deutsche Volk in seiner überwiegenden Mehrheit gern bereit ist, Opfer zu brin gen, ja, daß es die Heeresverwaltung geradezu drängt, aus. reichende Vorlagen einzubringen. Um so erstaunlicher ist diese Mattherzigkeit derselben. Was hat Preußen- Deutschland groß gemacht? Nicht die Rücksichtnahme auf ein Parlament, das damals noch viel weniger für Heeresvorlagen zu haben war als das heutige, sondern ein herzhaftes Bufaffen des einmal für not. wendig Erkannten, ohne Scheu vor einem Konflikt. Damals standen allerdings Männer wie Bismard und Roon an der richtigen Stelle.. Eine Mehreinstellung von 29000 Mann ist nichts anderes als ein Tropfen auf den heißen Stein..
Es zeugt von einer Dreiftigkeit sondergleichen, zu sagen, das deutsche Volt werde gern bereit sein, die erforderlichen Opfer für die neue Seeresvorlage zu bringen, nachdem die Junker und Pfaffen sich geweigert haben, die Erbschaftssteuer anzunehmen. Sicher sollen die Lasten wieder dem deutschen Volke", d. h. den von ihrer„ patriotischen Pflicht" drücken. Aber ehe es so weit iſt, Minderbemittelten, aufgehalst werden, während die Besitzenden sich werden die Vertreter des deutschen Volkes, die sozialdemokratischen abgeordneten im Reichstage, wird die Arbeiterschaft selbst ein fräftiges Wort sprechen