Nr. 72. 29. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Dienstag, 26. März 1912.
gewesen, dem Beschluß der Deputation nachzukommen, ein nach Berlin und suchte den Kaufmann auf, wurde jedoch nicht vorüber fassentechnisches Gutachten die finanzielle Lage ihrer gelassen. Daraufhin verschaffte sich das junge Mädchen einen Unterstügungstaffe einzureichen. Die Schlofferinnung verzögert Revolver und schoß sich in einer Droschte während der Fahrt durch Bierter Wahlfreis. Sechs öffentliche Versammlungen schwerde des Gesellenausschusses dieser Innung, die feit Oktober v. J. müde wurde in schwerverlettem Zustande nach dem KreiskrantenSechs öffentliche Versammlungen durch ihr Verhalten gegenüber der Gewerbebeputation, daß eine Be- die Ansbacher Straße eine Kugel in die rechte Schläfe. Die Lebens. finden heute abend 8%, Uhr in den Lokalen Südost, Waldemar- wegen des von der Innung eingerichteten Arbeitsnvchweises schwebt, haus Groß- Lichterfelde gebracht, wo sie jedoch bald nach ihrer Einstraße 75, Graumann, Naunynftr. 27, Comenius - Festsäle, heute noch unerledigt ist. Diese geradezu standalösen Zustände auf lieferung verstarb. Memeler Str. 67, Boeker, Weberstr. 17, Elysium, Landsberger dem Gebiete des Innungswesens in der Metropole des Reichs lassen Großes Aufsehen rief gestern der Sprung eines Selbstmorders Allee 40, und in der Löwenbrauerei, Frankfurter Allee 153/55, einen Schluß zu, wie jammervoll es erst draußen im Lande mit den von der Weidendammer Brücke in die Spree hervor. Der 24 jährige statt. Die Tagesordnung lautet in allen Versammlungen: Rechten der Gesellenausschüsse bestellt sein muß. Kellner Hermann Rindel, Bergstraße 20, stürzte sich vor den Augen ,, Was haben wir vom Reichstag zu erwarten?" Referenten Zur Einführung von generellen Bestimmungen für die Gewerbe- zahlreicher Baffanten von der Brüde in die Tiefe hinab. Er versind die Reichstagsabgeordneten: Büchner- Berlin , Haupt- deputation über ihr zukünftiges Verhalten bei Meiſter- und Innungs- schwand bald in den Fluten und wurde von einem Schuhmann, Magdeburg , Henke- Bremen, Hüttmann- Frankfurt a. M., Schmidt- jubiläen wurde zur Vorberatung eine Kommission eingefest. dem einige Schiffer zu Hilfe geeilt waren, trok Sträubens wieder Ueber einen Antrag des Detaillistenverbandes der Bekleidungs - aus dem Wasser geholt. Bei dem Lebensmüden brach nun plöblich Meißen , Zubeil- Bremen. Der Vorstand. industrie und verwandter Branchen, darauf hinzuwirken, daß Fabriken, industrielle Unternehmungen, Banken, Engrosbetriebe und derenie Tobsucht aus. Er schrie laut, schlug und biß um sich und raste wie ein Wahnsinniger umher. Dem Schuhmann, der ihn festhielt, Bureaus und Kontore am Sonnabend schon um 2 Uhr nachmittags biß der Tobende tief in die rechte Hand hinein. Nur mit schwerer geschlossen werden, wurde zur Tagesordnung übergegangen. Die Mühe konnte der Rasende überwältigt und nach der nahen Klinik Antragsteller behaupteten zur Begründung dieses Antrages, die gebracht werden. jüngst neu geregelte Sonntagsruhe habe den Detailgeschäften Schaden Zwei schwere Automobilunfälle ereigneten sich in der Nacht zum gebracht und die Warenhäuser begünstigt. Die Gewerbedeputation war der Ansicht, daß zurzeit zu einer so tief einschneidenden Maßregel Sonntag in der Schönhauser Allee und am Belle- Alliance- Play. In fein Grund vorliege. Um den berechtigten Beschwerden der Schönhauser Allee wurde ein zwölfjähriger Knabe Walter nach Möglichkeit abzuhelfen, soll die Handwerkskammer ersucht werden, Schmidt von einer Automobildroschte überfahren und am Kopf ihrerseits dahin zu wirken, daß die Geschäftsinhaber an die Arbeiter schwer verletzt, so daß er bewußtlos auf dem Fahrdamm liegen die Löhne Freitags auszahlen sollen, wie dies jetzt in den Betrieben blieb. Er wurde zunächst nach der Unfallstation in der Gaudystraße ber Fall jei. Ein bürgerliches Mitglied der Deputation glaubte auch und von dort nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht, wo er aber dagegen fein zu müssen, weil die Arbeiter dann schon Freitags ihren noch im Laufe der Nacht verstarb, da er einen komplizirten SchädelLohn vertrinken und am Sonnabend nicht zur Arbeit tommen würden". bruch erlitten hatte. Am Belle- Alliance- Platz, nnmittelbar an der Unsere Genossen widersprachen dem ganz entschieden. Die Beschluß Einmündung der Friedrichstraße , fuhr eine Automobildroschke, die fassung über den Antrag des Vorstandes der Barbier, Friseur- und einer Frau ausweichen wollte, auf den Bürgersteig und zertrümmerte Perrüdenmacher- Innung, den für das Grundstück Ohmstraße 2 an die Schaufensterscheibe eines Gummiwarengeschäfts. Eine gerade aufammeinden Sicherheitsfonds, der zurzeit nicht die vorgeschriebene vorübergehende Arbeiterin Emma Schindler aus der LothringenHöhe hat, zu genehmigen, wurde auf sechs Monate vertagt. Durch Straße zu Weißensee wurde von dem Auto erfaßt und trug einen spätere bauliche Veränderungen ist die Bausumme um 13 000 m. ruch des rechten Oberarmes davon, so daß sie ins überschritten worden und soll diese erft abgetragen werden. Der Krankenhaus zu Weißensee gebracht werden mußte. Sicherheitsfonds soll 10 000 m. aufweisen, in Wirklichkeit sind nur 9100 M. vorhanden.
Fünfter Kreis, Abteilung Ia. Am Dienstag, den 26. d. Mts., abends 8: Abteilungsversammlung in den„ Unionssälen", Greifs walderstr. 221/23. Da eine wichtige Tagesordnung, werden die Genoffen gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. Die Abteilungsleitung. Neukölln. Heute abend 8% Uhr findet bei Bartsch, Hermannstraße 49, die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Geschäfts- und Kaffenbericht. 2. Aufstellung der Kandidaten zu den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen. 3. Anträge - Verschiedenes. Mitgliedsbuchh legitimiert. Der Vorstand. Friedenau . Die am Dienstag, den 19. März, ausgefallene Wahlvereinsversammlung findet heute Dienstag, den 26. Mära, abends 8 Uhr, bei Mechelle, Handjernstraße 60/61, statt. Der Vorstand.
reiches Erscheinen erwartet
Shmargendorf. Dienstag, den 26. März, abends 8 Uhr: Mitgliederversammlung bei Bartels, Warnemünder Straße. ZahlDer Vorstand. Lankwitz . Mittwoch, den 27. März, abends 8 Uhr, bei H. Schulz, Mühlenstraße: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: Demokratie in der Arbeiterbewegung." Referent: Genosse Dr. S. Rosenfeld. 2. Bericht von der Kreisgeneralveriamm lung und Groß- Berlin. 3. Maifeier. 4. Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand.
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Ebenso zurückgestellt wurde ein Antrag der Handwerkskammer Berlin , ihr zu den bisherigen Mehrausgaben für Meisterkurse 5000 m. zu bewilligen. Auf die Angelegenheit soll vor Einbringung des nächst jährigen Etats zurüdgefommen werden.
Jugendweihe.
Steglit- Friedenau. Der Bildungsausschuß plant für die kommenden Monate folgende Veranstaltungen: Am Sonntag, den 21. April, abends 7 Uhr, Besuch der Treptower Sternwarte. Am Donnerstag, den 16. Mai( Himmelfahrt), und am Sonntag, den 14. Juli, und 15. September Familienausflüge. Der Bildungsausschuß ersucht die Genossen und Genofsinnen, sich die vorgesehenen Veranstaltungen zu notieren. Ferner bittet er die Vereinsvorstände, bei der Fest- Bu einer schönen Feier hatte auch diesmal die Freireligiöse fegung ihrer Beranstaltungen auf die genannten Tage Rüdsicht zu Gemeinde die schulentlassene Jugend ihrer Mitglieder geladen. nehmen. Mehr als 80 waren es, Knaben und Mädchen, die dem Rufe Folge Marienfelde . Mittwoch, den 27. März, abends 81%, Uhr: Mitgeleistet und festlich geschmückt, mit leuchtenden Augen und feier gliederversammlung im Lokal von Schuster, Stirchstraße. lidem Ernst sich im großen, der Bedeutung des Tages entsprechend Tagesordnung: 1. Vortrag des Schriftstellers Genossen Ludwig hergerichteten Saale des Hofiäger", Hasenheide, eingefunden Bempelburg über: Bürgerliche und sozialistische Bildungs hatten. bestrebungen. 2. Disfuffion. 2. Disfuffion. 8. Parteiangelegenheiten. Weihevolle Stimmung lag über den Anwesenden, als die große schiedenes. Gäste haben Zutritt. Orgel ergreifend schön die Feier einleitete. Nachdem Beethovens Grünau. Heute, Dienstagabend 8 Uhr: wichtige Flugjugendfrischen Stimmen ein, lenzesfroh und hoffnungsstart, daß Herrliche Musik verklungen war, sette der Kinderchor mit hellen, blattverbreitung. Donnerstag: Aubertbertei es trajtvoll, wie der junge Frühlingssturm dahinbrauste. Der Vorstand. Reinickendorf - Oft. Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, hält Herr Morgenstern im Schüßenhaus", Residenzstr. 1-2, in dem vom Bildungsausschuß veranstalteten Vortragsabend einen Experimental bortrag über„ Die Schäße der Luft". Billetts hierzu sind bei den Bezirksführern zu haben. Wir ersuchen die Genossen und Genofsinnen, auch diese Veranstaltung durch guten Besuch zu unterstügen. Die Bezirisleitung.
lung.
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4. Ver
Der Vorstand.
Bezirk Waidmannsluft. Alle Genoffen, welche frei sind und folche, die sich frei machen können, werden dringend ersucht, sich am Mittwoch, den 27. März, nachmittags von 4 Uhr ab, in Hohen Mittwoch, den 27. März, nachmittags von 4 Uhr ab, in boens neuendorf( Station Stolpe), bei Stöhr, Nuhelandstraße, zu einer dringenden Parteiarbeit einzufinden. Auslagen werden vergütet. Die Bezirksleitung. Köpenid. Am Mittwoch, den 27. März, abends 8 Uhr, findet im Kaiserhof", Grünstraße, die Wahlvereinsversammlung statt. Bortrag des Reichstagsabgeordneten Genossen Herzfeld. Der Vorstand.
Aus der Gewerbebeputation.
Dann nahm Dr. Bruno Wille das Wort zu seiner Festrede, in der er sich in packenden und zündenden Worten sowohl an die Jugend selbst, als auch an die Eltern und Erwachsenen wandte. Anschließend hieran trugen ein Anabe und ein Mädchen recht nett ein Gedicht vor, worauf Dr. Wille mit einer furzen Ansprache hübsch ausgestattete Bücher als Festgeschenke unter die Schulentlassenen verteilte. Wieder setzte der Kinderchor ein, wieder intonierte die Orgel eine Beethovensche Komposition, dann war die stimmungsvolle Feier beendet. Für die zweite Hälfte der schulentlassenen Jugend findet die Feier am nächsten Sonntag in der Brauerei Friedrichs. hain" statt.
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Ueber den Selbstmord eines zwölfjährigen Knaben in der Bellermannstraße, über den wir am Sonntag auf Grund einer Beitungstorrespondenz berichten, wird uns berichtigend mitgeteilt, daß für den Knaben nicht der geringste Grund zu diesem Schrift vorgelegen habe; insbesondere sei es nicht richtig, daß der Bater den Jungen zu strafen beabsichtigt habe und daß der Junge deshalb Angst hätte haben müssen. Nach Lage der Sache glauben die Eltern vielmehr, daß der Junge einen Scherz habe machen wollen, indem er sich an den Fensterriegel festknotete und dabei von seinem Standorte abrutschte. Die Tür zur Wohnung sei auch nicht verschlossen, sondern geöffnet gewesen. Wir nehmen von dieser Mitteilung gern Notis, da es uns vollkommen fern lag, den bedauernswerten Vater irgendwie eine Schuld an dem Unglüd auzuschieben.
Bergiftet hat sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag der Batient Scholz im Sanatorium in Beelis. Sch. hatte erst am Sonnabend in Beelitz Aufnahme gefunden. Als Grund wird unter den Patienten machte sich eine große Aufregung bemerkbar. Geistesstörung vermutet. Näheres wird die Untersuchung ergeben.
Das Polizeipräsidium teilt mit: Am 21. März, bormittags gegen 5,30 Uhr, wurde eine Zeitungsausträgerin am Michaelkirchplay, Gde Kaiser- Franz- Grenadierplab, beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem unbekannt gebliebenen Schlächterwagen überfahren. Sie wurde nach dem Krankenhaus Bethanien gebracht und ist dort an den erlittenen Verlegungen gestorben. Schlächterwagen war rot gestrichen und mit einem schwarzbraunen Pferde bespannt. Auf dem Wagen befanden sich eine Frau und der Kutscher. Etwaige Augenzeugen des Vorfalles werden gebeten, fich auf dem Polizeipräsidium, Zimmer 330, zu melden oder zu dem Aktenzeichen 1176 IV 40,12 Mitteilung zu machen,
Ein gefährlicher Brand, bei dem ein Feuerwehrmann verunglückte, herrschte in der Nacht zum Sonntag in der Emdener Bum Spielplaselend. Ganz harmlos steht es mitten im Straße 44, Ede Wiclefstraße. Das Feuer hatte seinen Herd im Beitungsblatt:„ Der V. B. V. hatte durch Vermittelung des Jung- eller bes Borderhauses und führte eine ungewöhnlich starle RauchDeutschlandbundes beim Generalfommando das Gesuch eingereicht, entwicklung herbei. Bei Ankunft der Feuerwehr waren die Treppen auch den an Berlin angrenzenden Teil des rechtsseitigen Tempel des Vorderhauses schon vollständig verqualmt, so daß unter den hofer Feldes für seine Fußballspiele benußen zu dürfen, doch ist Mietern eine Banit auszubrechen drohte. Der Brandmeister ließ aber dies Gesuch jetzt abgelehnt worden, so daß ein großer Teil der sofort für Entlüftung sorgen und veranlaßte die Bewohner die Korridortüren geschlossen zu halten. Südvereine in furzer Zeit feinen Spielplaz mehr haben dürfte." des Vorderhauses, Also: nicht einmal dem Jungdeutschlandbunde, einem national und Die anfangs etwas aufgeregten Personen beruhigten fich auch Bald wieder. patriotisch gewiß einwandfreien Verein gelingt es, das dringendste denn des Die Ablöschung Brandes Um an den von einer Spielplatnot keine Rede sein könne. Spielplatbedürfnis zu decken. Herr Reide aber behauptet, daß war außerordentlich schwierig und zeitraubend. eigentlichen Brandherd zu gelangen, mußten von den Nohrführern alvei Sauerstofffchuhelme und ein Feuerschußanzug 2ubtowis in Benutzung genommen werden. Während der Löscharbeiten erkrankte der Feuermann 2u blow is so schwer unter der Einwirkung ber Raucheinatmung, daß er nach dem Krankenhause Moabit gebracht werden mußte. Die Ursache des Feuers ist nicht ermittelt. Außer dem wurde die Wehr in der Sonntagnacht noch nach der Andrea s- tirche und nach der Charité gerufen. Bei der Andreasfirche handelte es sich um blinden Lärm und in der Charité hatte fi Finder eines Notizbuches mit 47 Verbandsmarken wird gebeten, dasselbe an die Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter berbandes abzugeben. Verloren Sonnabendabend am Köllnischen Part.
Der Dberpräsident hat an die Gewerbedeputation die Anfrage gerichtet, ob es sich empfehle, die Verkaufsstunden von 2-6 Uhr nachmittags an den Sonntagen vor den hohen Festen wieder aufDie Große Berliner Straßenbahn wird mit Zustimmung der zuheben. Diese Verkaufsstunden waren bekanntlich vor Weihnachten städtischen Behörden ihre am Nordbahnhof en digenden Linien durch borigen Jahres auf das Betreiben des Detaillistenverbandes der die Schivelbeiner, Driesener und Nordkapstraße berlängern. Bekleidungsindustrie und verwandter Branchen trotz des lebhaften Der frühere Stadttämmerer von Berlin, Herr Maaß, ist im Alter Protestes der organisierten Handlungsgehilfen festgesetzt worden. von 70 Jahren gestorben. Maak ging im Jahre 1905 in Penfion; er In der letzten Sigung der Gewerbe deputation wurde über diesen war 18 Jahre Kämmerer der Stadt Berlin. Gegenstand verhandelt. Anstatt, wie es sicherlich richtig gewesen
wäre, bem Oberpräsidenten in zustimmendem Sinne zu antworten, Der Steuerteufel fucht Groß und Klein heim. Uns wird eine beschloß fie eine Halbheit, nämlich die Berliner Handelstammer und Veranlagung zur Einkommensteuer vorgelegt, nach der ein zehn- mur Papier und Müll in einem Milataften entzündet. den Berliner Detaillistenverein zur Aeußerung aufzufordern. Man jähriger Schulfnabe Hans Sch. zu einer Jahressteuer von 6 M. darf sich wohl vorher flar fein, was dabei herauskommen wird, beranlagt worden ist. Wenn das so weiter geht, find die Säuglinge wenn diese Gutachten ohne Anhörung einer Bertretung der Handlungs. in der Wiege nicht mehr sicher, dem Staate ihren Tribut zu sollen. gehilfen zustande kommen. Eine von unserer Seite gemachte Anregung, auch die Gehilfenorganisationen zu befragen, wurde abgetan mit der Bemerkung, es wäre allgemein bekannt, daß die Handlungsaebilfen gegen die Festießung dieser Berlaufsstunden seien, es bedürfe daher keiner Befragung.
In dieser Sigung wurde auch über das Berhalten einzelner Jnnungen zu ihrer Aufsichtsbehörde, der Gewerbedeputation, von dem betreffenden Referenten bewegliche Klage geführt. Aus feiner Rede flang beraus, daß man wirklich schon alles tue, um die Innungen zufriedenzustellen, und es llang beinahe wie eine Entschuldigung, daß man nicht mehr tun fönne.
Wildgänse flogen in den Abendstunden der letzten Tage außer ordentlich zahlreich über das nördliche Berlin dahin. Die einzelnen Gruppen der ziemlich niedrig schwebenden Vögel streichen in der charakteristischen feilförmigen Anordnung; die aus den lang bor gestreckten Hälfen in furzen Zwischenräumen gestoßenen Schreie waren recht deutlich wahrnehmbar. Der Anflug der Wildgänse deutet altem Voltsglauben nach auf endgültigen Abschluß des Winters. Der Frühling hat sich demnach also diesmal ziemlich kalender programmäßig eingestellt.
gab es in der Nacht zum Sonntag in der Potsdamer Straße, nahe Nächtliche Revolverfchießerei. Einen blutigen Straßenauftritt der Winterfeldtstraße. Vor dem Hause Potsdamer Straße 63 geriet dort der 37 Jahre alte Oberleutnant a. D. und Rentier Sans Gefterding aus der Friedrichstraße 9 zu Strausberg mit mehreren angetrunkenen Männern in einen Streit, der schließlich in Tatlich feiten überging. Im Verlauf des Grzesses zog Gesterding plöblich eine Browningpistole hervor und feuerte sie auf seine Gegner ab. Die Kugel drang dem Maurer Karl Duste aus der Kirchbach straße 2 in die rechte Seite des Unterkiefers. Oberleutnant a. D. aber nach der Feststellung seines Namens wieder freigelaffen. Der Gefterding wurde daraufhin von der Polizei festgenommen, später Maurer mußte nach der Charité gebracht werden.
Dort
Unter schwerem Verdacht wurde gestern früh der in Wilmers. Ganz besonders rabiat benahmen sich, nach den Bekundungen dorf, Berliner Straße 105, wohnhafte Bautechniker Karl Stahl des Magistratsvertreters, die neugegründete Bildhauer und verhaftet. Stahl ist verdächtig, seine ehemalige Braut, das 24 Stuffateurinnung, die Feilenbauer- und die Schlosserinnung. jährige Dienstmädchen Margarethe Rosenburg, erschossen au haben. Charakteristisch für den kleinlichen, reaktionären Geist, der im Wir berichteten am Sonnabend über die Auffindung der Leiche Ein Straßenbahnunfall ereignete fich am geftrigen Montag, Borstande der Bildhauer- und Stuffateurinnung herrscht, ist die Tat- des Mädchens in der Nähe des Bahnhofs Schmargendorf. Die mittag an der Ede der Markgrafen und Zimmerstraße. sache, daß dem Gesellenausschuß dieser Innung vom Borstande tein Annahme, daß Selbstmord vorliege, schien dadurch bestätigt, daß wollte der Mitfahrer eines Rollwagens, Willi Schröder, CharlottenStatut eingehändigt wurde. Der Gefellenausschuß führte Beschwerde neben der Leiche der Revolver gefunden wurde, und auch bei einem burg, Holtendorffstraße 1, mit einer Rifte den Damm überschreiten, bei der Gewerbebeputation. Die Deputation gab dem Gesellen- Rechtsanwalt ein Brief mit der Unterschrift des Mädchens einlief, als ein Motorwagen der Linie 17 herannahte. Infolge der schweren ausschuß recht, damit hatte dieser aber Die Ermittelungen Last vermochte Sch. die Schienen nicht schnell genug zu paffieren immer noch fein in dem dieses Selbstmordgedanken äußerte. Statut. Der Vorstand führte wiederum Beschwerde über der Polizei, die von Anfang an nicht recht an einen Selbstmord und wurde beshalb von dem Triebwagen erfaßt und zu Boden geden Entscheid der Gewerbe deputation bei dem Oberpräsidenten geglaubt hat, ergaben, daß dieser Brief gefälscht und ein Verwandter worfen, so daß er unter dem Vorderperron vor dem Schußrahmen Von der herbeigerufenen Feuerwehr wurde der und so verging Monat um Monat. Auch der Oberpräsident verfügte, unterhielt, wahrscheinlich der Absender sei. Die weiteren Nach. Berunglückte, der einen Bruch des linken Oberschenkels und eine des Mädchens, der oben erwähnte Stahl, der mit der M. Beziehungen zu liegen fam. daß der Gesellenausschuß ein Statut zu verlangen habe. Den neugebackenen Jnnungsmeistern, die sich sonst über die Unbotmäßig forschungen haben ergeben, daß Stahl die Rosenburg gezwungen Quetschung am Arm davongetragen hatte, nach dem Krankenhaus. feit" der Arbeiter nicht genug empören fönnen, paßte dieser Beschluß hat, ihm ihre gesamten Ersparnisse und ihren Lohn zu opfern. Westend übergeführt. Die umgebaute Schillingsbrüde wurde gestern auch in dem nicht in den Kram, fie gaben dem Gesellenausschuß noch immer kein Aus Furcht vor einer Anzeige hat er die N. wahrscheinlich in die Auf erneut erhobene Beschwerde des Gesellenausschusses menschenleere Gegend gelockt und sie dort vielleicht nach einem angebauten Fußgängerbrüdenteil dem Verkehr übergeben. Die nun endlich in den Befig eines Statuts au fommen, trat ber Streiferschossen. Der Verhaftete bestreitet, sich schuldig gemacht alte Brüde hat schon viele Wandlungen burchgemacht. Aus einer alten Holzbrüde ist 1870/74 eine massive entstanden, die dann Dezernent mit dem Innungsvorstand erneut in Verbindung und er- zu haben. später erweitert und jetzt verbreitert wurde.
Statut.
hielt darauf vom Schriftführer der Bildhauer- und Stuftateur- Eine Enttäuschte. In einer Droschte hat am gestrigen Montag
Vorort- Nachrichten.
Charlottenburg.
innung ein so charakteristisches Schreiben, daß sich die Deputation vormittag das 19jährige Fräulein Rosalie Wiehn, bie Tochter eines mit der Frage beschäftigte, gegen diesen Schriftführer" eventuell Straßburger Kaufmanns, ihrem Leben ein Ende gemacht. Die Strafantrag zu stellen. Von unserer Seite wurde dann auch darauf junge Dame, die einer angesehenen Familie entstammt, war mit hingewiesen, daß die Bildhauer- und Stuffateurinnung sich mehr als einem in der Ansbacher Straße wohnenden Kaufmann verlobt. Rampforganisation gegen die Gehilfen fühle als ihre gesegliche Ver- Der junge Mann hatte jedoch vor kurzem seiner Braut den Borpflichtungen zu erfüllen und ein gebeihliches Verhältnis zwischen schlag gemacht, die Verlobung aufzuheben, da er eine Auslandsreife Zum Stadtverordneten gewählt wurbe an Stelle bes von seinem Meistern und Gesellen herzustellen". Die Feilenhauerinnung antreten müfie, die ihn mehrere Jahre von Berlin fernhalten würde. Amte zurüdgetretenen Brofeffor Dr. Liszt der Fabrikbefizer Jacques ist trop wiederholter Aufforderung bisher nicht zu bewegen Auf diese Nachricht fuhr äulein W. ohne Wissen ihrer Eltern Perl. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt.