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zelnen Gemeinden zugewiesenen Beträge fchwanken zwischen 1 und 15 701 Mart. Unser deutsches Vaterland befißt aber zur Zeit 20 solcher Armeekorps; nimmt man also an, daß die Manöver aller übrigen Korps je ungefähr dieselbe Summe verschlingen, so ergiebt das eine Gesammit­summe von rund 1605 000 Mark für Schäden, die dem Landmann zugefügt wurden. Was mag wohl dabei alles ruinirt und verwüstet werden. Andrerseits wird über Futtermangel geflagt. So zum Beispiel hat das an der Dosse belegene märkische Hauptgestüt in diesem Jahre seine Futterböden noch nicht füllen können, sucht noch 1400 8tr. Hafer und wendet sich nunmehr an die Produzenten selbst, mit der Aufforderung, Angebote auch in kleineren Posten einzureichen. Es ist wohl selbstverständlich, daß mit der Verwüstung der Felder ein Steigen der Nahrungsmittel­preise Hand in Hand geht; wer leidet denn am meisten darunter? Die arbeitenden Bevölkerungsklassen.

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Ein evangelisches Predigerseminar soll nach der Absicht des Kultusministeriums, wie die Voss. 3tg." er fährt, in jeder Provinz eingerichtet werden, sobald die dazu erforderlichen Geldmittel flüssig gemacht werden können. Für Soldaten und Geistliche haben unsere Regierungen ftets Geld in Hülle und Fülle. Wir wünschen, daß die Kirche vom Staate getrennt werden solle und daß Religion Privat­sache sei, daß demnach die Gläubigen aus der eigenen Tasche die sämmtlichen Ausgaben für Kirche und Geiſt lichkeit und Heranbildung der Prediger tragen. Wie kommen die aus der Kirche Ausgetretenen und die ihr nur dem Namen nach Zugehörigen dazu, aus ihren Steuergroschen tirchliche Zwecke unterstüßen zu lassen.

Zur Handwerkerfrage. Auch die Handels- und Gewerbekammer zu Hildburghausen   und die Dresdener Gewerbekammer haben sich gegen die Reformpläne des Herrn von Berlepsch erklärt. Letztere fordert, so wie wir schon vor Monatsfrist, wenn auch natürlich mit einer anderen Begründung, die Veranstaltung einer Berufs­statistik, bevor an die Organisation des Handwerks ge­schritten wird.

freie Vereins- und Bersammlungsrecht, den unentgeltlichen| Der Frankfurter Zeitung  " wird aus Bern   telegraphirt: Schulunterricht nebst Beschaffung der Lehrmittel durch den Der schweizerische Bundesrath ist auf das Gesuch von Staat, die Uebernahme der Armenlaften auf den Staat, die Eduard Bernstein   und Julius Motteler   in London  , die ant Vermehrung der Fabrikinspektoren durch praktisch erfahrene 12. April 1888 gegen sie erlassene Ausweisungsverfügung Personen beiderlei Geschlechts, die staatliche Anstellung der

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Aerzte nebst Verstaatlichung der Apotheken, Revision des Ein- aufzuheben, nicht eingetreten. tommensteuer- Gesetzes zu noch größerer Entlastung der niederen Unterstützung der Wöchnerinnen in der Schweiz  . Klaffen, Berbot der Gefängnißarbeiten für Unternehmer, Ver- In den Verhandlungen der vorberathenden Kommission der besserung der Gehälter der unteren Staatsdiener, Abschaffung Kranken- und Unfallversicherung wurde beschlossen, die sämmtlicher indirekten Steuern, Uebernahme der Mobiliar­

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Versicherung auf den Staat, Aufhebung der Gesinde- Ordnung, Wöchnerinnen durch 6 Wochen zu unterstüßen. Revision des Dissidenten- Gesetzes, Einrichtung einer speziellen Belgien  . Im Jahre 1890 fand die letzte Volkszählung Arbeiterlohn- Statistik, Revision des Berggesezes, Beseitigung der Polizei- Verordnungen gegen die bei den sozialdemokratischen statt, deren genaue Ergebnisse jetzt in zwei diden Bänden, Versammlungen beliebten Tellersammlungen. von dem Statistischen Bureau des Landes veröffentlicht, vorliegen. Die Bevölkerung Belgiens   betrug 1890 etwas Fürst Bismarck   hat die Heimreise nach Friedrichsruhe über 6 Millionen, davon 5 897 883 Belgier. Da einige überstanden. Die schlimmen Nachrichten über seinen Ge- hunderttausend Belgier im Ausland, namentlich in Frank­sundheitszustand, die in den letzten Wochen verbreitet wurden, reich, leben, so beläuft sich die Gesammtzahl auf mehr als waren jedoch nicht sensationelle Lügen oder gar Barnum- 6 Millionen. Die Bevölkerung theilt sich, zu zwei fast sche Reklamen, wie vielfach vermuthet wird. Es war ernst, gleichen Hälften, in Flamländer( fllämisch- plattdeutsch) sehr ernst, und volle Genesung ist ausgeschlossen. Wenn und in Wallonen( französisch sprechend). Die Ver nun aber das Nahen des Todes auch den verhaßtesten Feindschiedenheit der Sprache bezeichnet jedoch keinen Raffen­für den Augenblick unangreifbar macht, so legt es doch nicht unterschied. Die Wallonen sind zum großen Theil mit die Pflicht auf, bedientenhaft zu kriechen und zu schmeicheln, germanischem( flämischem) Blut gemischt, wie die Flamländer wie das in einem würdelosen Leitartikel heute die Vossische mit französisch- gallischem. Das germanische Element herrscht Beitung" thut. Dem Sterbenden gegenüber mag die Wahr- aber entschieden vor, wie beiläufig auch schon in ganz heit verstummen sie darf aber nicht der Lüge Plaß machen. Nordfrankreich. Nur 11 pCt. der Bevölkerung sprechen Dem Sterbenden Schonung, bis der Tod die unerbittliche zugleich französisch und flämisch. 2485 000 sprechen Wahrheit wieder in ihr Recht einsetzt.- blos französisch und 2 744 000 blos flämisch. Die Zahl derer die beide Sprachen sprechen, hat sich seit dem Zensus vor 1880 Belgien   hat alle 10 Jahre einen Zensus­wo sie 8 pCt. betrug, um 3 pCt. vermehrt. Wenn man Die 11 pct., welche französisch und deutsch   sprechen, mit­zählt, so sprechen 57 pCt. der Gesammtbevölkerung flämisch, 55 pСt. französisch, und 2 pCt. rein deutsch  - die britte amtliche Sprache Belgiens  , was den meisten unserer Leser bisher wohl schwerlich bekannt war.

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Dividenden industrieller Werke. Es zahlten: Chemische Fabriken Harburg  - Staßfurt   vorm. Thörl  u. Heidtmann Luxemburger Bergwerks- und Saarbrücker Eisen­werks- Gesellschaft. Durbacher Hütte Delsniger Aktiengesellschaft für Gardinenfabrikation 17" Württembergische Kattunmanufaktur Hischenheim a. Brz. 22" .. 11

Dresdener   Preßhefen- und Kornspiritus- Fabrik ( Bramsch)

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Die Schul statistik ist eine traurige: 38 pt. Bevölkerung tönnen nicht lesen und fchreiben, und zwar 40 pCt. Frauen, 36 pCt. Männer. In Flandern   erhebt sich sich die Der Verein für Eisenbahnreform Bonentarif Attien- Zuckerfabrik Neuwert Bahl auf 45 pCt. Am günstigsten sind die Ver hältnisse in Luxemburg  , wo blos 23 pCt. nicht lesen und richtet anläßlich der preußischen Landtagswahlen an alle Falkensteiner Gardinenweberei und-Bleicherei  Parteien das Ansuchen, daß die Forderung einer gründ- Baumwollspinnerei und Weberei Samperter Mühle schreiben tönnen. In den Gemeinden über 5000 Ein­Lichen Vereinfachung und Verbilligung der Eisenbahn­Bersonen- Fahrpreise in das Programm aufgenommen werde. Das Kapital für sich zu sorgen.- Man sieht, auch in dieser schlechten Geschäftszeit weiß wohnern ist die Zahl der Personen, die gar keinen Schul­unterricht genossen haben, größer als in den kleineren Städten. Diese auf den ersten Blick auffällige Thatsache Ferienkolonien. Gelegentlich der Debatte des d Die österreichische Wahlrechtsbewegung. In der erklärt sich durch die Anhäufung des industriellen Brole­bayerischen Landtages über die Typhusepidemie im Münchener   Leibregimente führte Genosse Bollmar folgendes Beit vom 1. Mai bis 15. September 1893 wurden in tariats in den großen Städten. Der Rapitalismus zieht er braucht aus: Der Fehler der Kommission war, daß sie zu viel nach Desterreich 404 Wahlrechtsversammlungen einberufen, davon ungeschulte Arbeiter den geschulten vor- Lokalen Ursachen suchte. Bei gleichzeitigen Erkrankungen in 94 unter freiem Himmel, 67 wurden verboten, 9 aufgelöst. stumme Sklaven und Maschinen, nicht denkende, wissende Menschen. bayerischen, preußischen und französischen   Garnisonen muß Kossuth. Wie ein Märchen aus alten Zeiten flingt Die 38 pCt. von Menschen, die nicht lesen und man auch nach anderen Ursachen suchen. Die Probirerei es, wenn der Name Kossuth   in unser Ohr tönt. Vor 40, schreiben können, sind eine furchtbare Anklage gegen das am Menschen ist verwerflich. Die Zubereitung des vor 50 Jahren in Aller Mlund heute verschollen. Und Pfaffenthum und die Bourgeoisie, die brüderlich verbunden, Materials ist schlecht; auch das Brot aus aus den Kossuth, der ehemalige Diktator von Ungarn  , der gefeiertfte zur Ausbeutung und Verdummung des Volkes, sich in Militärbäckereien. Die Soldaten und die Unter- Volsmann der Vierziger Jahre, dessen Name den Jüngeren Belgien   dieses Denkmal der Schande gesetzt haben. offiziere sollen zusammenessen; für die Kost der des lebenden Geschlechts kaum bekannt ist, lebt noch, ein legteren soll nicht erheblich mehr angewendet werden. Die 92jähriger Greis in freiwilliger Verbannung, da er der nächsten Tagung der belgisch en Kammer befürwortet Die Einführung der Miliz wird voraussichtlich in armen Soldaten müssen die ihnen widerlichen Menagen unter den Szepter eines Habsburgers nicht zurückkehren werden. In Belgien   wird bekanntlich eine Armeereorgani­effen. Ob das Dörrgemüse, die Menage, oder der Unter- will. Er lebt noch, und muß arbeiten um zu lebensation vorbereitet, und der übrigens demokratische grund der Kaferne die Epidemie verschuldet, ist gleichgiltig. schriftstellern, die schlimmste der Frohnarbeiten. Geschenke, General Brialmont hat einen, wesentlich auf dem Boden War der Untergrund schuld, so liegt eine grobe Vernach- Gnadenfold, alle Anerbietungen aus Ungarn   hat er stolz des Militarismus sich bewegenden Reformplan ausgearbeitet. lässigung vor, da die Schädlichkeit der Kaserne lange be­kannt war. Glende kost, schlechte Diät, schwere Arbeit und zurückgewiesen. Vor wenigen Tagen hat er einen neuen Gegen diesen Plan wendet sich nun heute die Brüsseler kannt war. Elende Kost, schlechte Diät, schwere Arbeit und Band seiner Memoiren vollendet. In einem Brief schrieb Reforme", das Hauptorgan der belgischen Radikalen, und unhygienisches Wohnen schaffen die Krankheits- Dispositionen; er jüngst: Die Last der Jahre drückt mich nieder. Meine verlangt fategorisch den Uebergang zum Milizsystem. hier wird es auch so gewesen sein. Hier ist die Militär- alten Hände zwar zittern noch nicht, aber mein Gesicht ist verwaltung verantwortlich. Hier wie anderswo ändert der verdunkelt. Ich sehe nur noch die äußeren Umrisse der Der Jahreskongreß der französischen   Sozialisten gute Wille der Militärverwaltung nicht viel; das liegt im Gegenstände, und kann weder Geschriebenes noch Gedrucktes( Marxisten)" wurde heute in Paris   eröffnet. Hauptgegen­System.( Bravo  ! bei den Bäuerlichen, Klerikalen und lesen. Ich schreibe, ohne ein Wort sehen zu können. Und stände der Tagesordnung sind 1. die Haltung der sozialisti­einigen Liberalen.) in dieser Lage mußte; ich, durch einen Vertrag gebunden, schen Abgeordneten im Parlament; 2. die Propaganda auf ein Buch vollenden." Er spricht hier von den oben er dem Lande. Wie ein Telegramm der Bossischen Zeitung" wähnten Memoiren, die demnach beendigt scheinen. In meldet, sei die Presse von den Verhandlungen ausgeschlossen. einem anderen Brief schreibt er einem Freund, der ihm Wir können das aber kaum glauben. vorigen Monat zu seinem Geburtstage glückwünschte: Es würde ein Segen sein, wenn Ihre Geburtstags­Gratulation die letzte wäre. Ich hoffe ernstlich, daß dem

Der bayerische   Landtag wird den Antrag auf Ein­führung des allgemeinen Wahlrechtes ablehnen. Das Zentrum wird gefchloffen und außerdem 51 von 67 Liberalen bagegen stimmen. Das ist Wasser auf die sozialdemo­kratische Mühle!

Sachsen  . Die sozialdemokratischen Kandidaten für so sei!"- den Landtag die Wahlen find am 18. Oktober, dem Jahrestag der Schlacht bei Leipzig   werden für folgende Forderungen eintreten:

Das allgemeine gleiche Wahlrecht auch für die sächsischen Landtagswahlen, die Abschaffung der Ersten Kaminer, das

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Die Ausweisung des Redakteurs und Geschäftsleiters des Sozialdemokrat" bleibt trotz des alten und jungen Bismarcks Abgange, troß der Eingehung des Sozialdemo­trat" und der Aufhebung des Sozialistengesetzes in Kraft.

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Der internationale Kohlenstreik. Jn England hat der Streit gestern durch die Arbeitsniederlegung von 3000 Grubenarbeitern in Monmouthshire  ( Wales  ) noch eine weitere Ausdehnung erhalten. Das Vorgehen jener Ar­beiter wurde dadurch hervorgerufen, daß in den Gruben auch eine Anzahl nicht der Union   angehöriger Bergleute beschäftigt ward. Man sieht, Muth und Kraft der Zu der englischen Grubenarbeiter sind ungebrochen. Konferenz, welche auf Anlaß der Mayors von Sheffield  , Leeds   u. s. w. am Montag in Sheffield  stattfinden wird, haben der Arbeiterbund und der Unter­nehmerbund je drei Delegirte ernannt. Die Bourgeoispresse hält einen Vergleich für sehr wahrscheinlich.

mit Wein aus dem Busen und leerte sie behaglich aus, Meinethalb. Aber ich will Euch nicht betrügen, Ihr dies elende Leben nicht schenken warf sie nachher gegen den Felsen, daß sie in Stücke brach, sollt mir dies um und wandte sich wieder an die Umstehenden, seinen Hals Euch an meiner Bekehrung zu freuen. Denn, gerade heraus, entblößend, indem er sagte: Nun, wenn es gefällig da seid Ihr mit aller Frömmigkeit und Buße, Gottseligkeit In Frankreich   verharrt der Streik auf dem bis­wäre!" und Liebe ganz an den Unrechten gerathen. Ich will mit herigen Stand. In Belgien   dagegen hat die Zahl der Selbst Ravanel maß ihn mit einem anstaunenden Euern Geschichten und Faseleien nichts zu thun haben, mit Feiernden wieder namhaft zugenommen. Die Herren Blicke, und Edmund, der ihn immer beobachtet hatte, Beten und Singen sollt Ihr mich verschonen, obgleich ich Grubenbesitzer haben schon solche Angst und ein so böses fühlte sich von einem unerklärlichen Gefühle angetrieben, nichts dagegen habe, mit Euch zu ziehen und wacker drein Gewissen, daß sie die Regierung um Militär an­bem Verruchten das Leben zu retten. So fremd ich Euch zu schlagen, weil ich doch irgend was treiben muß und für gegangen sind ein Wunsch, dem dieselbe natürlich ohne auch sein mag, liebe Brüder," rief er laut, indem er in jetzt auch nichts Besseres zu thun wüßte." wide Bedenken und leichten Herzens" entsprochen hat.- den Kreis trat, so bitte ich Euch dennoch, mich so hoch Wieder erhob sich ein Murren, aber es war jetzt nicht zu ehren, mir diesen Unglückseligen zu schenken, daß sein Beit, zu urtheilen oder zu streiten, denn man jah schon Ein spanischer Anarchist. Das Attentat von Bar: Schicksal in meinen Händen ruhen möge. Soll dieser die Truppen des Königs herbeimarschiren. Schnell be- celona ist in frischem Gedächtniß: bei einer Revue Verlorne so unvorbereitet, so ganz in der Blöße aller seiner gab sich jeder Anführer zu den Seinigen, man rief, be- wurden 4 Generale, 2 Adjutanten, 1 Gendarm und 35 Zu­Verbrechen vor seinen strafenden Richter treten? Sollen fahl, und in kurzer Zeit war die Ordnung hergestellt, schauer durch einen Bombenwurf verwundet, ein Gendarm wir es nicht versuchen, das wilde Gemüth wieder zu zähmen um den Angriff abzuwarten. Edmund und der Räuber, getödtet. Ueber den Thäter, der bereits erschossen ist, und den Abtrünnigen seinem Schöpfer näher zu führen? dessen Leben er erbeten hatte, standen im Gliede bei schreibt ein Korrespondent der" Frankfurter Zeitung  " aus Gönnt mir diese Wohlthat, ihre Freunde, versagt mir meine sammen. Jndem man gegeneinander rückte, stürzten bei Barcelona  , vom 2. Oftober: Bitte nicht und laßt mein eigenes Leben für ihn einstehn, der ersten Salve des kleinen Gewehres viele der Kami­daß er uns diese Rettung nicht mit Verrath und Falschheit sards, aber unerschrocken, indem sie laut ihre Psalmen Lohnen wird." mis prouefangen, rückten sie vor. Bald war alles handgemein und Cavalier vereinigte aus Liebe zu Edmund seine Bitten in scheinbarer Verwirrung, denn Ravanel und sein Trupp mit denen des Jünglings, und nach kurzem Widerspruch stürzten wie wahnsinnig in den Feind, der von dieser Seite Ravanels und einigem Murren des Trupps stimmten alle bald zurückwich; andere wollten den Furchtsamen zu Hilfe in die Begnadigung des Räubers ein. Cavalier fündigte kommen, und so verwickelte sich die Wlasse auf dem be­ihm seine Lossprechung an, damit er fühlen solle, fügte er schränkten Plan in ein fämpfendes Gewirre. Ein großer hinzu, daß Barmherzigkeit selbst bei den Feinden sei und er Offizier ergriff Edmund, indem ein zweiter den Arm aufhob, darum von nun an auch Barmherzigkeit dort vor dem Richter- um den Jüngling niederzuhauen, als der Räuber mit Riesen­stuhle des Ewigen suchen möge. fraft die beiden Soldaten bei den Haaren ergriff und ihre Der Räuber hatte Edmund schon seit lange mit seinen Röpfe so aneinander schlug, daß sie besinnungslos zu Boden großen blizenden Augen forschend angeblickt, jetzt blickte er stürzten. Aber Edmund war nur für einen Augenblick frei, fich zu dem kleinen schmächtigen Cavalier hinab und sagte denn er fand sich gleich darauf in einen Kampf mit vielen ein heftiger Schlag auf den Arm mit lachender Miene: Ei! Kleiner! Woher tennst Du denn verwickelt, und Er war gefangen, indessen seine den auf seinem Richterstuhle so gut, daß Du von ihm entwaffnete ihn. schwabest, als dürfte man nur um die Ecke dort gehen Freunde die Truppen des Königs schon zum Weichen und an sein Haus klopfen und dem Thürhüter ein Trink- gebracht hatten. Diese flohen mit ihrem Anführer geld für den Eintritt zahlen? Ihr meint also, ich solle und nahmen ihn mit sich. Er sah sich ohne Rettung noch länger diese Luft in mich athmen und dieses Licht verloren.

sehen, was ich nun fast siebenzig Jahre gethan habe?

( Fortsegung folgt.)

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Als am letzten Freitag das Kriegsgericht sein Todes­urtheil aussprach, lächelte Pallas Latorre den Richtern zu und rief: Für mein Theil, ich hab' gar nichts dagegen!" Einen Vertheidiger hatte der Angeklagte nicht bezeichnen wollen, indem er meinte, feine Schuld sei ja flar erwiesen und der Urtheilsspruch ergebe sich von selbst; alles Gerede sei überflüssig. Im Gefängniß fällt er nie aus der Rolle, die er sich vorgeschrieben zu haben scheint. Er ist und trinkt mäßig, raucht eine Unmenge von Cigarrillos und schläft wie ein Murmelthier. So ein feines Leben", fagte er zu seinen Wächtern ,,, hab' ich noch nie gehabt. Ich esse, trinte, rauche und schlafe nach Herzens­Lust und brauche nicht zu arbeiten. Was kann ich mehr verlangen? Weil es gut ist, wird's nicht lange dauern, denn, wie das Sprichwort fagt: En casa del pobre, poco dura la ale­gria. Im Hause des armen Mannes ist die Freude von turzer Dauer.) Als gestern die Familie, das ist die Frau, die alte Mutter, die drei kleinen Kinder, der Bruder und der Schwager, in die Zelle des zum Tode Ver­urtheilten traten, fielen ihm alle weinend um den Hals. Er aber veränderte keine Miene, tüßte den einen nach dem andern und sagte: Rinder, was schluchzt Ihr so erbärmlich? Noch lebe ich ja!" Als ihn seine Mutter fragte, ob er denn nicht an Gott   glaube,