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Gewerkfchaftliches.

Berlin und amgegend.

Tarifkündigung in der Gold- und Silberwaren

Industrie.

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Ausland.

Sippolb will nur mit dem Arbeiterausschuß verhandeln, bte Diesem Berlangen haben aber bie Borstände nicht entproden, Firma Stabilift" scheint es auf einen offenen Sampf abgesehen zu und so folgen nun die üblichen Strafbefehle wegen der Unterlassung. haben. In Rothenburg o. T. stehen die Arbeiter der Kinder- Wo diese Attion hinauslaufen soll, ist vorläufig noch ein Rätsel. wagenbranche schon seit 2 Wochen im Streit, um höhere Löhne und Da die Vorstände nicht gewillt sind, die Strafe ohne weiteres zu eine Verfürzung der Arbeitszeit zu erzielen. Die Sattler der zahlen, und in allen Fällen die gerichtliche Entscheidung herbei Firma Lindner in Annendorf bei alle haben aus denselben Grün- führen wollen, wird wohl die Verhandlung selbst die nötige Klarheit Der in der Gold- und Silberwaren- Industrie bestehende Tarif den die Arbeit niedergelegt. In den beiden Reiseartikelfabriken bringen. In Rothenberg a. d. Obra hatte man das gleiche von der läuft am 1. Oktober d. J. ab, muß aber sechs Monate vorher von Ricke und Schübler u. Branz in Cassel läuft der bisherige gefündigt werden, wenn die Parteien nicht mehr damit zufrieden Tarifvertrag ab. Beide Firmen sind nicht gewillt, ein neues Tarif. dortigen Maurern verlangt. Auf Grund der Weigerung folgte die find. Die Arbeiter haben im Jahre 1910 diese lange Kündigungs- verhältnis einzugehen und haben die Lohnforderungen der Ar- übliche Polizeiftrafe. Das Schöffengericht Wollstein hat nun die Ein Vorstandsmitglieder tatsächlich zu je 5 M. Geldstrafe verurteilt. zeit zugestanden, weil die Unternehmer behaupteten, daß sie beizeiten beiter mit Vorschlägen zur Verschlechterung beantwortet. ihre Geschäftsabschlüsse anders einrichten müßten, wenn die Arbeiter offener Rampf erscheint unausbleiblich. Die in der Aktiengesell- Troßdem vom Gericht im Statut nichts gefunden werden konnte, eine Lohnerhöhung erwarteten. Verhandlungen über einen neuen schaft ar Fabritation on Eisenbahniaterial zu Göts Beschäf- wonuch eine politische Tätigkeit der Gewerkschaften gane deduziert Tarif müßten darum auch schon in den ersten sechs Wochen nach tigten haben folgende Forderungen eingereicht: 54stündige Arbeits- werden können, genügte es, daß vom Bürgermeister als Zeugen bes der Kündigung zum Abschluß kommen. Die Arbeiter haben nun zeit pro Woche, Erhöhung der Anfangslöhne um 6 Pf. pro Stunde, fundet wurde, wo die Gewerkschaften tagen. In dem Lokal seien beschlossen, den Tarif am 1. April zu fündigen. In einer gut Aufbesserung der Affordlöhne, Regelung der Ueberstundenbezahlung auch schon Versammlungen abgehalten worden! Auch habe besuchten Versammlung, die am Dienstagabend im Gewerkschaftshause und Anerkennung einer Kommission zur Schlichtung von Streitig ein Maurer am Schlusse einer Volksversammlung die Sozialdemo feiten. Die Treibriemenfabrikanten Schwabe u. Söhne und tratie hochleben lassen! stattfand, referierte Otto Handle vom Deutschen Metallarbeiterverband Nette Aussichten für die Auslegung des liberalen Vereins­über den jetzigen Tarifvertrag und seine Schwächen, die besonders| Pohlmann in Barel , haben jede Verhandlung mit den Arbeitern Wegen fortge gefezes. in dem niedrigen Mindestlohn bestehen. Für Goldarbeiter ist der wegen der eingereichten Forderungen abgelehnt. Mindestlohn auf 45 Pf. pro Stunde festgesetzt. Nicht selten wird setter Lohnabzüge und Maßregelungen haben die Sattler der aber den Jungausgelernten noch weniger bezahlt, denn in dem Wagenfabrik von Gebr. Wienice in Pantow- Berlin die Arbeit Die Verhandlungen mit den Berliner Militär­Aus den österreichischen Gewerkschaften. In den letzten Tagen Tarifvertrag ist eine Bestimmung enthalten, mit der oft Mißbrauch eingestellt. getrieben wird. Da heißt es nämlich: Bei Minderbegabten fönnen effektenfabrikanten und mit den Fabrikanten für Zelte und Pläne hielten mehrere Verbände des Nachbarlandes ihre Kongreffe ab.. Den Berichten ist zu entnehmen, daß die Buchbinder, deren im ersten Jahr nach beendeter Lehrzeit Ausnahmen stattfinden." haben noch kein Ergebnis gezeitigt. Die Sattler der Firma Karl Marr- Hamburg stehen seit dem Gewerbe in Desterreich nicht allzuviel Bedeutung hat, in den letzten Wie niedrig ein Mindestlohn von 45 Pf. schon ist, das zeigte der Redner durch Vergleiche mit den tariflich festgelegten Mindestlöhnen 23. März im Streit, um dieselben Vereinbarungen, die bereits drei Jahren ihre Mitgliederzahl um ein Drittel, auf 4400 steigern anderer Metallarbeiter, wie der Schlosser, Selempner, Gürtler, bei vier Firmen mit dem Sattlerverband getroffen worden sind, fonnten; 71,3 Proz. der Mitglieder sind in Wien . Die Finanz­Drüder usw. Diese würden einen Mindestlohn von 45 Pf. weit von durchzuführen. In der Hauptsache handelt es sich um die Errin- verhältnisse des Verbandes sind trop folossaler Aufwendungen für sich weisen. Vor sechs Jahren begann die Tarifbewegung in der gung der 53stündigen Arbeitswoche und um eine zehnprozentige Unterſtügungen günstig. Der Zentralverein der faufmännischen Gold und Silberwaren- Industrie. Nur mit Mühe gelang es da Bohnerhöhung. Die Sattler allerorts werden dringend ersucht, Angestellten feierte sein 20 jähriges Besteben. Er kann in seiner Festschrift namentlich auf erhebliche Verbesserungen der Gesez mals, überhaupt einen Tarif einzuführen, und die Erneuerung resp. 8uzug streng fernzuhalten. die Einführung von Verbesserungen toftete in den Jahren 1908 und gebung hinweisen, die der unermüdlichen Arbeit des Verbandes zu Der Verband der Lagerhalter berdanken sind. 1910 manche Anstrengung, denn vor 1910 war der Mindestlohn nur 87 Pf. pro Stunde. Eine allgemeine Verbesserung der Lohn- und beröffentlicht seinen Geschäftsbericht für das Jahr 1911. Aus diesem Bericht ist zu ersehen, daß der Verband um 292 Mitglieder zu­Der Fortschritt der britischen Gewerkschaften. Arbeitsbedingungen wird diesmal erwartet, und innerhalb der London , 22. März 1912.( Eig. Ber.) Agitationstommiffton sowie in Vertrauensmännertonferenzen war genommen hat, so daß am Jahresschluß die Mitgliederzahl 2744, Sarunter 171 weibliche, betrug. Der Zuzug ist zum großen Teil Die Arbeitsabteilung des englischen Handelsamts hat soeben man fich einig, daß der jezige Tarif gefündigt werden sollte. Nach einer längeren Diskussion, in der auch manche Bedenken aus den der modernen Arbeiterbewegung bisher noch fernstehenden eine Statistit über den Fortschritt der Gewerkschaften Großbritanniens gegen eine Kündigung geäußert wurden, nahm die Versammlung reisen erfolgt, wie aus den Eintrittsgeldern ersichtlich ist, die veröffentlicht. Leider umfaßt dieser( 17.) Bericht nicht das Jahr 1911, gegen drei oder vier Stimmen eine Resolution an, in der die Kündi- der Lagerhalterverband nur von den Eintretenden erhebt, bie bisher das einen so großen Aufschwung der britischen Gewerkschaften zu gung des alten Tarifvertrages ausgesprochen und die Agitations- einer modernen Gewerkschaft noch nicht angehört haben. Für verzeichnen hat, sondern er befaßt sich nur mit den Jahren 1908-1910. fommiffion beauftragt wurde, mit der Ortsverwaltung des Deutschen 785 Verbandsmitglieder wurden durch Abschluß von neuen Ver- In diesen Jahren betrug die Mitgliedschaft der Gewerkschaften und Metallarbeiterverbandes in Verbindung zu treten, um Vorbereitungen trägen Berbesserungen in bezug auf Gehalt, Arbeitszeit usw. er- die Zahl der Gewerkschaften: reicht. An Umzugskosten zahlte der Verband im Jahre 1911

zur Herstellung eines verbesserten Tarifvertrages zu treffen.

Bur Lohnbewegung der Stuffateure. Rachben die Unternehmer ihren Tarifentwurf bollständig ein­gereicht hatten, baben in bier Verhandlungen die Parteien einen neuen Tarifvertragsentwurf fertigzustellen gesucht.

Die Berlage der Unternehmer entspricht in den wesentlichen Punkten dem Tarifvertrage im Baugewerbe. Ausschaltung des unparteitschen Vorfizenden in der Schlichtungsfommission und Er fegung durch einen Arbeitgeber, Ausschaltung des Affordtarifes, ob­wohl die Affordarbeit beibehalten werden soll. Die Arbeiter follen nur bei Firmen arbeiten, die organisiert sind oder mit Bustimmung der Unternehmerorganisation dem Vertrag beigetreten find. Arbeiter, die das nicht einhalten, dürfen nicht mehr eingestellt werden. Weil bie Unternehmer trotz ihrer 8wangsinnung die Schmuzkonkurrenz nicht eindämmen fönnen, sollen bei Strafe der ewigen Aussperrung Die Arbeiter das besorgen. Ja selbst polizeiliche Vorschriften, wie die Polizeiverordnung zum Schuze der Bauarbeiter im Winter, follen teilweise ausgeschaltet werden. Den alten Vertrag den veränderten Verhältnissen anzupaffen, lehnten die Unternehmer bet den Verhandlungen ab. Ihr Vertragsmuster allein tönne nur in Frage tommen. So wurde denn zuerst in drei Sigungen über das Vertragsformular der Unternehmer verhandelt. Jeglicher Ab­änderungsantrag der Arbeiter wurde glatt abgelehnt und man erklärte, daß man den Entwurf mit maßgebenden Firmen im Bau­Als dann in der gewerbe aufgestellt habe und daran festhalte. bierten Sigung der Entwurf der Arbeiter zur Disfuffion stehen sollte, wurde die glatte Ablehnung von den Unternehmern aus. gefprechen

Damit fnb bie Berhandlungen in der Schlichtungskommiffion galcheitert

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Das Einigungsamt, bas mm angerufen werden soll, findet eine big ungeklärte Situation bot. Die Arbeiter, die auf dem Boden bes alten Vertrages stehen, und die Unternehmer, die an ihrer Vors lage festhalten und die Form des alten Vertrages rundweg ber­werfen. Die Unternehmer wollen also den Kampf. Die Innung hat durch Rundschreiben ihre Mitglieder verpflichtet, Stuffateure nicht mehr einzustellen und neue Arbeiten nicht anzufangen. Am Bertragsabschluß will die Innung sich nicht beteiligen, sie ist, wie aus dem Bericht der Gewerbebeputation bekannt ist, nicht nur auf biefem Gebiet eine der rigorofesten. So tritt mit dem 1. April notwendigerweise der Kampf im Stuffateurgewerbe ein.

Bigarrenarbeiterbewegung von Groß- Berlin!

Um Untlarbeiten zu vermeiden, jei darauf hingewiesen, daß die Ramen der ändler, die grüne Blafate erhalten haben, nicht beröffentlicht werden. Es werden nur Fabrikanten ver­öffentlicht.

Gestrichen aus der Tariflifte find Aug. Iey, Friedrichs­berger Str. 19;. Gobien, Freienwalder Str. 22; Franz Friz, früher Triftstr. 4.

Arbeiter, Partetgenoffen! Rauft nur dort Guren Bigarren bedarf ein, wo man die grünen Plakate aufweisen kann. Fragt nach den grünen Plakaten!

Beachtet die Veröffentlichungen der Tariffirmen in der Sonntags­nummer des Vorwärts". Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter.

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2249 MR. Unterstüßung an Arbeitslose wurden insgesamt 5227,50 Mart gewährt. An vier Mitglieder mußte der Verband Notfall­unterstüßung in Höhe von 335 M. zahlen. Der Rechtschutz wurde von 40 Mitgliedern beantragt und für 33 Mitglieder bewilligt. Die Gerichts- und Anwaltskosten verursachten dem Verband im Jahre 1911 eine Ausgabe in Höhe von 1492,72 m.

1908

1909

1910

Gewerkschaften

Mitglieder

1195

2 883 244

1168

2 362 450

-

1153

2 435 704

Bunahme oder Abnahme 86 572 20 754 +73 254 Am Ende des Jahres 1910 hatten die britischen Gewerkschaften, Das Verbandsvermögen betrug am Jahresschluß rund 73 000 was die Zahl der Mitglieder anlangt, ihre größte Stärfe erreicht; Mart . Auf der letzten, im Jahre 1911 stattgefundenen General- fie hatten in dem zu Ende gebenden Jahrzehnt 466 000 Mitglieder versammlung wurde der Verbandsvorstand beauftragt, mit dem gewonnen. Man sieht aus den Ziffern, daß sich die Zahl der Gewerkschaften Vorstand des Handlungsgehilfenverbandes in Verhandlung zu treten, beständig vermindert. Der für dieses Phänomen verantwortliche um eine Verschmelzung mit diesem anzubahnen. Diesem Auftrag Zentralisationsprozeß ist augenblicklich aber viel stärker, als man aus ist der Vorstand nachgekommen, und er unterbreitet den Mitgliedern den Ziffern des Berichtsjahres entnehmen kann. Besonders im Bau­gewerbe hat in den letzten Monaten eine mächtige Bewegung zur folgende Vereinbarung zur Begutachtung resp. Annahme: " Die Vorstände des Verbandes der Lagerhalter und der Vereinigung der maßlos zersplitterten Kräfte eingesezt. Im Jahre Handlungsgehilfen verpflichten sich, ihren beiderseitigen General- 1910 waren 221 300 Frauen und Mädchen gewerkschaftlich organisiert. bersammlungen die Verschmelzung beider Verbände unter folgen- Ihre Zahl stieg in den Berichtsjahren um 16 700. den Bedingungen vorzuschlagen: Die gewertschaftliche Entwickelung der einzelnen Berufe seit 1901 ergibt sich aus folgender Tabelle:

1. In den Verbandsvorstand muß mindestens ein Lagerhalter gewählt werden, der erstmalig vom Lagerhalterverband borge= schlagen wird, später von der Reichskonferenz der Lagerhalter.

2. Die beiden Beamten des Lagerhalterverbandes werden unter den Bedingungen vom Handlungsgehilfenverband über­nommen, unter denen sie bisher vom Lagerhalterverband angestellt

maren

3. Die Lagerhalterzeitung wird als Beiblatt der Handlungs­gehilfenzeitung weitergeführt. Den Lagerhaltern wird zugesichert, daß sie jedes zweite Jahr Reichskonferenzen stattfinden lassen fönnen. Sie find berechtigt, örtliche Zusammenfünfte zu ber­anstalten, um ihre besonderen Angelegenheiten zu besprechen.

4. Die Mitglieder des Lagerhalterverbandes erhalten nach dem Uebertritt in den Handlungsgehilfenverband ihre volle Mit gliedschaft angerechnet, die sie im Lagerhalterverband zurüd­gelegt haben. Für die Mitglieder des Lagerhalterverbandes gilt Die im§ 62 borgeschriebene Wartezeit nicht. Für sie bleiben bielmehr in dieser Beziehung die bisherigen Sagungen des Lager­halterverbandes maßgebend.

Bauarbeiter

Berg und Steinbrucharbeiter Maschinen- und Schiffsbauer Textilarbeiter.

Bekleidungsarbeiter

Transportarbeiter

Buchdrucker uim.

.

Mitglieder 1910 156 000 730 000 869.000

Zunahme oder Abnahme feit 1901

85 600 +189 000

31.000

.

379 000

·

+133 000

67 000

1.000

242 000

74 000

63 000 16 000

Besonders auffällig ist der Verluft, den die Gewerkschaften der Bauarbeiter in dem Jahrzehnt erlitten haben. Die Verluste ver teilen sich auf die verschiedenen Branchen wie folgt:

Maurer und Steinmetzen Zimmerleute und Schreiner . Klempner

·

Mitgliedschaft Abnahme ( feit 1901) 81 100 18 300

660 4 200

1910 36 000

66 000

12.000

20.000

12 000

25 300

Sonstige Bauarbeiter.

10.000

6 100

156 000

85 660

Maler und Anstreicher Baubilfsarbeiter.

Die im Sazungsentwurfe des Handlungsgehilfenverbandes vorgesehenen Unterstüßungen: Stellenlosen und Kranfenunter­stüßung. Sterbegeld genießen die Mitglieder beider Verbände vom Tage des Inkrafttretens der neuen Sabungen. Bis dahin bleiben für die Lagerhalter die Bestimmungen des Lagerhalter­Während der Jahre 1908-1910 hatten die 100 hauptsächlichen Ge berbandes ubnd für die Mitglieder des Handlungsgehilfenver- werkschaften, denen drei Fünftel der oben angeführten Mitglieder an bandes dessen Bestimmungen maßgebend.

fielen auf:

5. Die Verschmelzung beider Verbände soll am 31. Dezember gehören, eine Ausgabe von über 8 500 000 Pfd. Sterl. Hiervon ent 1912 erfolgen. Wird diese Grundlage zur Verschmelzung von Streifunterstüßung... 1 100 000 Bfd. Sterl den Mitgliedern gutgeheißen, so soll noch in diesem Jahre eine Arbeitslosenunterstügung 2 600 000 außerordentliche Generalversammlung den endgültigen Beschluß Unterstügung f. Krankheit, faffen." Unfall, Alter. Begräbnis 3 200 000

"

W

Beim Streit der Speditions- und Möbelkutscher und-Arbeiter Interessant ist auch der Stand der Kassen diefer 100 Gewerb in Breslau greift die Eisenbahnbehörde zugunsten der bestreiften schaften. Im Jahre 1893 entfiel von ihrem Vermögen auf jedes Firmen in den Kampf ein, indem sie Eisenbahnarbeiter zum Ab- Mitglied 28 Schilling, am Ende des Jahres 1906 80 Schilling und fahren der Güter fommandiert. Erozdem sammeln sich die an- am Ende des Jahres 1910 70 Schilling. fommenden Güter in bedrohlicher Weise an. Der Streit hat am

Die

Dienstag weitere Ausdehnung angenommen, so daß jetzt ganze Achtung, Textilarbeiter! Aus Norwegen geht uns die Mitteilung 500 Mann streiten. Obwohl noch nicht die geringste Aus- zu, daß in der Textilindustrie eine Tarifrevision bevorsteht. schreitung vortam, ist dennoch die Polizei eifrig bemüht, die wenigen Berträge sind gefündigt worden und Verhandlungen sollen demnächst Arbeitswilligen zu schüßen". Zu diesem Zwecke sind an den Haupt- aufgenommen werden. Die Arbeiter befürchten, daß die Unternehmer freuzungspunkten der Straßen berittene und andere Schutzmanns- im voraus veríuchen werden, in Deutschland Spezialarbeiter anzu werben. Es wird daher vor Zuzug von Textilarbeitern nach Nor doppelposten aufgestellt. wegen gewarnt, solange die Verhältnisse nicht geregelt sind.

Letzte Nachrichten.

Differenzen der Kellner mit der Brauerei Königstadt. Zwischen ben im oben genannten Betriebe beschäftigten Kellnern und dem Defonom Liebing bestehen Differenzen. Ein dort Jahre be= 400 Textilarbeiter ausgesperrt. schäftigter Kellner wurde gemaßregelt. Gegenüber den Forderungen Ihren etwa 400 Arbeitern und Arbeiterinnen mutet die Firma der Kellner, auf Erhöhung des Gehalts und Abschaffung der Kost, Mauthner in Reichenbach u. d. Eule zu, von ihren ohnehin erklärte Herr Liebing, er könne unter dem zwischen ihm und der erbärmlichen Löhnen sich noch 10 Prozent abziehen zu Der Dammbruch des Spreetunnels. Brauerei Königstadt bestehenden Vertrage keinen höheren Lohn lassen. Weil die Arbeiter damit nicht einverstanden sein konnten, zahlen. Die Kellner wollten nicht zugunsten der Brauerei König - ohne das Elend in ihren Familien noch gu berbahn bildete gestern abend bei trübem Laternenlicht ein noch Die Durchbruchstelle am Spreetunnel der Untergrund­zu stadt auf ihre Forderung verzichten. größern, lehnten fie einmütig das Anfinnen der Firma Berichtigung. In unserem Dienstagsbericht über die Bewegung Infolge deffen wurden am Sonnabend alle Arbeiter, die in die traurigeres Bild der Verwüstung als am Tage. Die Hoff­der Schoßschuhmacher muß es nicht beißen Hoflieferantenfirma Lohnreduzierung nicht stillschweigend einwilligten, auf das Straßen- nung, daß man schnell mit den Ausschöpf- und Aufräumungs­Better" sondern Detter". Ferner muß es in der nächsten pflaster geworfen. In Frage kommen 98 Prozent des gesamten arbeiten fertig werden würde, um noch heute den Betrieb Zeile beißen: so erhielt der betreffende Arbeiter auch dann sein Betriebes. wieder aufnehmen zu können, hat sich als trügerisch erwiesen. Gelb nicht"; also Arbeiter statt Meister, wie in unserem Be­Man versucht zwar, durch Balfen und Zementsäcke das Wasser Dachdecker- Ausstand. In Königsberg i. Br. und in Stralsund vom Bahnhof Spittelmarkt abzudämmen, doch ist der Erfolg richt zu lesen war. befinden sich die Dachdecker im Streit. In beiden Orten wurden von den Arbeitern Tarife eingereicht, die die Unternehmer ab- sehr gering. Die Wassermassen sind von gestern mittag bis lehnten. Die Unternehmer präsentierten Gegentarife, die aber zum abend um 70 Zentimeter gestiegen, so daß sie nicht nur teine Verbesserungen, in einigen Puntten sogar Verschlechterungen die Gleise, sondern auch die Bahnsteige überfluteten. enthielten und die deshalb von den Dachbedern abgelehnt werden mußten. Buzug nach beiden Orten ist fernzuhalten!

Deutfches Reich.

Die Einigungsverhandlungen im Schneidergewerbe. Am Mittwoch hatte der Vorsitzende Dr. Hiller längere Einzel­besprechungen mit dem Vorfißenden des Unternehmerverbandes Schwarz und dem Vorsitzenden des Schneiderverbandes Stühmer. Der Vorsicoe unterbreitere beiden einen Bermittelungsvorschlag, den die Parteien sodann gesondert berieten. Nachmittags 5 Uhr Das liberale Vereinsgesetz gegen die Gewerkschaften. nahmen die Verhandlungen vor dem Gewerbegericht ihren Fort­gang; über deren Verlauf ist noch nichts bekannt.

Lohnbewegungen im Sattlergewerbe.

In Bromberg bat es die Polizei jetzt besonders auf die Gewerkschaften abgesehen, um sie zu politischen Vereinen zu stempeln. Zunächst versuchte es ein unterer Polizeibeamter mit der Bespigelung der Gewerkschaften. Da dies aber gleich bemerkt wurde und auch Die im Sattler- und Portefeuillerverband organisierten Reise- bei der Observierung nichts heraustam, so verlegt sie jetzt ihre artikelsattler in Dresden haben mit den dortigen Unternehmern Tätigkeit darauf, den Gewerkschaften einfach zu unterstellen, daß sie einen auf drei Jahre geltenden Tarifvertrag abgeschlossen, wonach sich mit Politit beschäftigen. Auf Grund dieser Unterstellung baben die wöchentliche Arbeitszeit auf 54 Stunden festgesetzt worden ist, sämtliche Gewerkschaftsvorstände, soweit die Polizeibehörde solche was einer Arbeitszeitverkürzung von 1-2% Stunden pro Woche überhaupt zu ermitteln in der Lage war, die Aufforderung erhalten, gleichkommt. Die Löhne wurden um 6 bis 10 Proz. erhöht. Zwei binnen 14 Tagen die Statuten und ein Verzeichnis der Vorstands­Firmen sind dem Abkommen noch nicht beigetreten. Die Weltfirma mitglieder einzureichen. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.:

Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Die Unfallversicherung iv Desterreich. Wien , 27. März.( W. T. B.) Bus Abgeordnetenhaus nahm in allen Lesungen die Anträge betreffend die Unfallversicherung im Baugewerbe an.

Streit der Schneider in Teplit. Teplis, 27. März.( P.-C.) Heute sind hier sämtliche Schneider. gehilfen in den Ausstand getreten. Es kommen rund 500 Gehilfen in Betracht.

Die Wahlen in Griechenland . Athen , 27. März.( W. T. B.) Nach dem endgültigen Ergebnis der Wahlen zur Kammer sind 150 Anhänger von Venizelos und 31 Mitglieder der Opposition gewählt.

Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. UnterhaltungsbL