Nr. 75. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Stadtverordneten- Verfammlung.

12. Sigung vom Donnerstag, den 28. März 1912, nachmittags 5 Uhr. Vorsteher Michelet eröffnet die Sizung nach 5½ Uhr mit ehrenden Nachrufen für den in diesen Tagen verstorbenen früheren Stadttämmerer Ma az und den früheren Berliner Abgeordneten Albert Träger . Die Versammlung hat sich während der An­sprache des Vorstehers von den Pläzen erhoben.

Für den in der Jungfernheide geplanten Hagenbeckschen Tierpark

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Freitag, 29. März 1912.

rechnet der Magistrat eine Jahreszuwendung von 14 500 M. heraus, I achten, daß auch der zweimal wöchentlich erscheinende Proletarier von denen er 8500 M. auf dem Wege dieses Abzugs wieder ein- aus dem Eulengebirge" dort gelesen wird und an Abonnenten zu bringen will. genommen hat. Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Wir haben gegen die Vorlage nichts Diese Angaben beweisen, in wie hohem Maße dort die sozia Wesentliches einzuwenden, denn das Pflegepersonal muß so bezahlt listische Aufklärungsarbeit fortschreitet. Es ist das um so mehr zu werden, wie es seiner so verantwortungsvollen und entsagungs- würdigen, da es sich um eine Kreisbevölkerung handelt, die zunt reichen Tätigkeit entspricht. Daß wir vor 21 Jahren einmal irgend größeren Teil kleinbäuerlich und fleinbürgerlich ist. Dazwischen eine größere Summe dem Viktoriahause zur Verfügung gestellt ist allerdings auf dem Lande Industrie angesiedelt, die ihre Ar­haben und daß nunmehr die Schwestern deswegen sich eine Kürzung beiter sehr schlecht bezahlt. Aber trok dieser schwierigen Bevölke ihre Bezüge gefallen lassen sollen, kann ich nicht billigen. Der Vorschlag rung und troß einer ganz raffinierten freisinnigen Agitation, die scheint mir überhaupt etwas kleinlich und wir werden daher dem immer wieder die Kleinbauern mit dem sozialdemokratischen Auf­Antrag Körte zustimmen, der diesen Mangel wieder gutmachen teilen des Grund und Bodens graulich machte, haben wir in fast will, zumal es sich nur um wenige Tausende handelt. Ich vermisse allen Dörfern Wurzeln geschlagen und haben ebenso fast in jedem aber in der Vorlage ein wesentliches Moment. Die Krankenhaus- Dorfe Kleinbauern als Wahlvereinsmitglieder. Der freisinnigen deputation hat am 10. Februar in Verbindung mit der Zustimmung Unehrlichkeit haben wir offene grundsäßliche Aufklärung entgegen­zur Erhöhung der Pauschalvergütung für die Schwestern den Be- gesezt, und, wie obige Angaben zeigen, nicht vergeblich. Beim verarmenden Kleinbauern ist das proletarische Empfinden vor­schluß gefaßt, die geschrittener, wie man gemeinhin annimmt.

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Gemeindewahlerfolge.

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Parteitag der deutschböhmischen Sozialdemokratie. Am 24. März tagten in Aussig die Vertreter der deutschen Sozialdemokraten Böhmens . 41 Bezirksvereine waren durch 85 Delegierte( darunter 11 Frauen) vertreten, vozu weitere 48 Ber­treter der Kreisorganisationen, der Jugendlichen, der Arbeiter­sänger und-Turner, der politischen und Fachpresse, der Landes­parteivertretung und der Fraktion kamen. Der Tätigkeitsbericht des nach dem ungünstigen Ausgang der letzten Reichsratswahlen errichteten Landesparteise fretariats gab Kunde von kräftig einsehender Arbeit. Die Organisation, auch der Frauen und Jugendlichen, hat sich gefestigt und ausgedehnt. Die Auflage der Parteipresse beträgt 60 000, ivozu 28 000 Leser des neuen Wiener Halbmonatsblattes" Das Wolf" fommen. Die Schaffung eines gemeinsamen Tageblattes hat sich als noch nicht aus führbar erwiesen. Die Reichenberger Genossen erklären sich bereit, ihr Tageblatt zugunsten des gemeinsamen zu opfern. Der gesammelte Zeitungsfonds, dessen Ausschüttung an die Kreisorga­nisationen beantragt war, wird weiterverwahrt.

soll die Stadt eine Million Mark als hypothekarisches Darlehn hergeben. Stadtv. Heimann( Soz.): Wir beantragen, die Vorlage einem Ausschuß zur Vorberatung zu überweisen und behalten uns die definitive Stellungnahme vor, bis der Ausschuß mit seinen An­trägen an uns herantritt. Den Stellinger Tierpark bei Hamburg , Verstadtlichung des Viktoriahauses von dem in lezter Zeit viel die Rede war, habe auch ich mit meh- in Erwägung zu ziehen. Wir haben städtische Schwesterschulen und reren meiner Freunde in Augenschein genommen. Von dem, was Bei der am Mittwoch stattgefundenen Gemeindevertreterwahl wir da gesehen haben, sind wir ganz außerordentlich enttäuscht verfügen gegenwärtig über 30-50 überzählig gewordene Schwestern am Moabiter und Virchowkrankenhause. Für diese von uns aus in Neuenhagen Nm. wurde in der dritten Abteilung Genosse worden.( Sört! hört!) Auch auf uns Laien hat diese Anlage den gebildeten Schwestern haben wir doch auch zu sorgen; wir haben bel einstimmig gewählt mit 81 Stimmen. Unsere Gegner geben Eindruck einer ganz gewöhnlichen Schaustellung ge- doch auch neben den Krankenhäusern noch andere Anstalten: Waisen- den aussichtslosen Wahlkampf bei der Gemeindewahl scheinbar auf. macht.( Rufe: Sehr richtig! Sehr falsch!) Sie kann mit dem häuser, Heimstätten, Kinderfrankenhaus, Urbantrantenhaus. Nun Bei der am Sonntag stattgefundenen Gemeindevertreterwahl Berliner Zoologischen Garten gar nicht in Vergleich gestellt werden; ist uns gesagt worden, daß die Vittoriaschwestern eine gewisse Ab- in Klein- Leubusch, Kreis Brieg , wurde die bisherige der Zoologische Garten steht auch wissenschaftlich auf der Höhe. Um neigung haben, mit städtischen Schwestern in einem Krankenhause sozialdemokratische Mehrheit glänzend behauptet. In der 3. und so beklagenswerter ist es freilich, daß dieser in der Regel Eintritts- tätig zu sein. Eine solche Eifersüchtelei würde auch ich für sehr 2. Abteilung beteiligten sich die Gegner überhaupt nicht mehr, weil preise nimmt, die der kleine Mann nicht aufbringen kann. Dennoch unangebracht halten. Das Viktoriahaus ist andererseits gar nicht es total aussichtslos ist. In der 1. Abteilung wurde mit fozial­fann er als gemeinnüßiges Institut angesehen werden, mehr imstande, genügend Pflegerinnen zu liefern. weil die Aktionäre außer dem freien Eintritt für sich und ihre Fa- Wesentlich ist auch der Umstand, daß mir, wenn der Antrag Körte demokratischer Hilfe ein liberal denkender Kaufmann gewählt, den die Gegner gern hinausgedrängt hätten. milie keine Dividende erhalten und die Erträge in gewissem angenommen wird, dasselbe, was wir den städtischen Schwestern Umfange zu gemeinnüßigem 3wede für den Garten verwendet geben, auch den Viktoriaschwestern geben; wir haben aber fein werden müssen. Wenn es Herrn Hagenbed nicht gelungen wäre, Mitbestimmungsrecht, auch nicht über die Verwendung der her­in sehr geschickter Weise das Interesse des Kaisers auf sich und gegebenen Gelder. Alle diese Gründe veranlaßten die Deputation, seine Unternehmungen hinzulenten, wäre es weder dem Fiskus dem Magistrat nahezulegen, mit dem Vittoriahauje wegen Ver­noch unserem Magistrat je eingefallen, diesem privatkapitalistischen stadtlichung in Verhandlung zu treten. Welche Stellung nimmt Unternehmen öffentliche Gelder zuzuführen; denn unzweifelhaft ist er zu dieser Frage ein? dieser Hagenbedsche Tierpart nur ein Vergnügungs- Etablissement Stadty. Sachs( A. 2.): Die Viktoriaschwestern sehen sich selbst größten Stils, das aber keine wissenschaftlichen 3wede anscheinend als Schwestern erster Klasse an und werden auch im und Ziele hat. Die Zeit für solche Unternehmungen scheint ja Publikum dafür angesehen; sie haben es sogar in ihrem Statut, überhaupt gekommen zu sein; Sie werden wissen, daß diesem erst daß sie nicht mit städtischen Schwestern zusammen geplanten in dem sog." Ethnographischen Garten" bei arbeiten dürfen. Dieser Zustand ist für die Berliner Bichelswerder eine große Konkurrenz erwachsen wird. Freilich Krantenpflege nicht günstig. Der Magistrat hätte wohl über die scheinen die Unternehmer des leẞteren nicht verstanden zu haben, Anträge der Deputation sich äußern fönnen. An sich ist es doch sich hohe und höchste Konnegionen zu sichern, und so werden wir nicht richtig, daß man dem Viktoriahause etwas zu schenken braucht; eine zweite Vorlage ähnlich der jebigen wohl nicht erhalten. Zu- ich werde daher meinerseits gegen den Antrag Körte stimmen. geben müssen wir, daß der Magistrat seine Geneigtheit für den An- Stadtv. Körte( Fr. Fr.): Aus dem Zwiespalt im Personal trag mit einem Kranze von Bedingungen umgeben hat, die die erwachsen für unsere Krankenhausverwaltung allerlei Schwierig Sache etwas schmackhafter machen. Auch für uns ist die Einge- feiten. Die vom Magistrat angestellten Rechnungen entsprechen meindung des ganzen Terrains nach Berlin Voraus- aber nicht dem, was die Bürgerschaft diesem Verein gegenüber mit Zum Ausbau der Organisation wurde u. a. beschlossen, int setzung für das Eingehen auf die Sache überhaupt. Wir glauben Recht beobachtet wissen will. Nachdem man von 20 Jahren ein auch, daß die Anlage einen Anziehungspunkt für den bisher recht Kapital bedingungslos geschenkt hat, kann man nicht Herbst eine gut vorbereitete große Werbeaktion zu unter­ftiefmütterlich behandelten Norden werden wird. Indessen müssen Zinsen dafür in Verrechnung bringen. Wir tun gut daran, das nehmen. Der Beitrag für die Landesorganisation wird vom in der Vorlage noch erhebliche Lücken ausgefüllt werden. " Bei Mutterhaus zu unterstüßen, und diesen kleinlichen Abstrich von 1. Juli an auf 4 Heller festgesetzt. Ueber die böhmische Wahl­mäßigen Eintrittspreisen" soll dieser Tierpark dem Erholungs- und 40 m. pro Durchschnittsgehalt soll der Magistrat hier nicht in reformfrage sprach Abg. Seliger. Er bezeichnete die ge­plante Schaffung einer neuen allgemeinen Kurie" mit 43 Abge­Bildungsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung tragen; es wird bang bringen. Stadtrat Straßmann: Dieser Abzug mag fleinlich erscheinen. ordneten, in der die bereits durch 242 Abgeordnete der einzelnen aber nicht gesagt, welche Eintrittspreise genommen werden sollen. Aber wir haben es hier mit einem Verein zu tun, an den die Standesfurien vertretenen privilegierten Wähler nochmals land­Hier muß vorgesorgt werden, daß der Eintrittspreis wirklich ein Abfindungssumme in toto geht. Die Frage der Verstadtlichung tagswahlberechtigt sein sollen, als Wortbruch und Verrat der Re­mäßiger ist. Den städtischen Schulkindern soll bei klassenweiſem ist im Magistrat einer späteren Beratung vorbehalten; mit der gierung, die den Arbeitern Böhmens ein ganz anderes Wahlrecht Besuch der Eintritt für 10 Pf. pro Person gewährt werden; hoffent- Besoldungsfrage wollte er sie nicht verquicken. Die überzähligen versprochen habe. Aufs schärfste verwahrte er sich gegen den Ges lich heißt das: für die ganze Zeit des Bestehens des Schwestern werden als Aushilfsschwestern verwendet; es waren danten, als Vertreterin der deutschen Arbeiter in dieser Frage die Instituts, nicht nur für die Zeit bis zur Ablösung der städti- im vorigen Jahre übrigens nur zehn. „ deutsche Arbeiterpartei", diese Bande von Marodeuren und auss schen Hypothek. Ganz schwächlich erscheint uns die Bestimmung, Stadtv. Galland( A. L.): Wir haben doch keine Veranlassung gehaltenen Fabrikantensöldlingen", zu hören. daß die Beteiligung der Stadt an den Grundstücksverkäufen nur biftoriahausfreundlicher zu sein, als das Bittoriahaus selbst. Wenn Außer einer Sympathieerklärung für die Bergarbeiter für 15 Jahre Geltung haben soll. 15 Jahre sind doch keine Lebens- dieses mit dem vom Magistrat Angebotenen zufrieden ist, so könnte wurde ein Protest gegen die deutschböhmische Justiz dauer für ein solches Institut. Ob es lebensfähig ist, wird sich doch es doch dabei sein Bewenden behalten. Der Verstadtlichung muß beschlossen, in dem es u. a. heißt:„ Vor den Geschworenen. schon nach bier, fünf, sechs Jahren ergeben. Jit es nicht lebens- der Magistrat endlich näher treten, damit den unleidlich werdenden gerichten Deutschböhmens sind Sozialdemokraten überhaupt fähig, so wird es unter feinen Umständen 15 Jahre lang erhalten Zuständen in unserer Krankenhauspflege ein Ende bereitet wird. vogelfrei. Auf der Geschworen en bank siken die wirtschaft­werden; bleibt es aber 15 Jahre im Betriebe und wird dann auf- Stadtv. Dr. Weyl: In der Krankenhausdeputation haben uns lichen und politischen Feinde der organisierten Arbeiterklasse, die gelöst und das Terrain verkauft, dann ist für mich der schlüssige die Direktoren mitgeteilt, daß sie 30 Schwestern zur Verfügung hätten, ihr hohes Ehrenamt nicht auf die Art ausüben, daß fie, ihrem Eide Beweis erbracht, daß diese ganze Tierpartsache nichts weiter die überzählig seien. Jezt sagt uns der Magistratsvertreter, es treu, nach bestem Wissen und Gewissen Recht sprechen, sondern die seien nur zehn. Wo mögen dann wohl die übrigen 20 geblieben das Amt im Dienste der Rechtshoheit mißbrauchen, um häufig fein ausgeflügelte Terrainspekulation, sein? Geheimrat Straßmann sagt, es stehe nicht im Viktoria- Ra che an den Sozialdemokraten, als ihren politischen Gegnern, hausreglement, daß die Viktoriaschwestern mit anderen nicht zu zu nehmen. Viele Berufsrichter in allen Teilen Deutsch sammenarbeiten sollen. Die Tatsache der Eifersüchtelei bleibt aber böhmens, die durch die Korrumpierung der Justiz, die die bürger­Stadtv. Caffel( A. 2.): Wir haben die Vorlage durchaus mit bestehen, und der Magistrat muß dafür sorgen, daß die städtischen lichen nationalen Parteien seit Jahren systematisch betreiben, auf Zustimmung aufgenommen. Es ist uns bekannt, daß in Kreisen, Schwestern, die im wesentlichen dieselbe Ausbildung wie die Viktoria- den Richterstuhl gelangt sind, behandeln die Arbeiter, insbesondere die dem Zoologischen Garten nahestehen, die Besorgnis herrschi, schwestern genossen haben, auch im Urban und im Friedrichshain Sozialdemokraten, als ob Ausnahmebestimmungen gegen sie eri­stierten. Die politischen Bedürfnisse des famosen Boltsrats" und daß der letztere durch diesen Tierpart ins Stoden geraten fönnte. Dienste tun können. Wir glauben das durchaus nicht. Berlin ist sehr groß; kommen Die Vorlage wird mit dem Antrag Rörte angenommen. Der deutschnationalen Schriftleiter befriedigen manche Richter, in­neue Institute einem wirklichen Bedürfnis entgegen, so fönnen sic Gleichzeitig wird die Erhöhung des Koftgeldes für die im dem sie, entgegen dem Grundgedanken ihres Eide, statt Recht zu auch in mehrfacher Zahl existenzfähig sein. Die Sammlungen von Friedrichshain - Krankenhaus beschäftigten Biftoriaschwestern von sprechen, wie deutschnationale Parteimänner handeln". Hagenbeck sind sehr gute, wenn sie auch dem Schaubedürfnis mehr 1,80 auf 2 M. genehmigt. Die Vorlage betreffend die Abänderung der Ordnung von Ein Nachspiel zum Attentat auf den italienischen König. Rechnung tragen mögen. Weiter werden 180 Morgen Freiflächen 1908 über den Anschluß an die Kanalisation und die Erhebung erschlossen, die andernfalls bebaut würden. Wenn der Park jetzt Rom , den 26. März.( Eig. Ber.) Gegen den Redakteur des nicht eingerichtet wird, wird das Terrain sofort Gegenstand von Kanalisationsgebühren geht nach kurzer Debatte an einen sofort Organs der revolutionären und intransigenten Fraktion, der Soffitta ", strengt die Staatsanwaltschaft einen Prozeß wegen der Terrainspekulation; wir fördern also durch den Ver- vom Vorstand zu ernennenden Ausschuß. Dem Bauunternehmer Hallert soll für die Mehr- Aufreizung zum Verbrechen an. Der inkriminierte Artikel, für trag die Terrainspekulation nicht, sondern wir hindern sie eher. aufwendungen, die ihm durch die Anlage einer besonderen Rohr- den Genosse Lerda erklärt hat, die Verantwortung zu überneh­Dem Antrag auf Ausschußberatung werden wir uns nicht wider- leitung zum Spandauer Schiffahrtskanal bei der Grundwasser- men, beschäftigte sich mit dem Attentat auf den König. Das Atten­jentung für die Butlißbrüde gegenüber der Wasserabführung durch tat selbst wurde als unsinnig und zwecklos bezeichnet. Gleichzeitig Bürgermeister Dr. Reide: Ich kann mich den Ausführungen des die Kanalisation entstanden sind, aus Billigkeitsgründen eine Ent- betonte der Artikel aber die Stellung der Sozialisten gegenüber der Borredners nur anschließen. Einmal halten wir das Projekt seiner schädigung von 10 000 m. gewährt werden. individuellen wie der sozialen Gewalt. Jn Perioden der Gewalt­selbst willen für beachtenswert. Ich habe bei meinem Besuch in Nach längerer Erörterung wird ein Antrag Baumann tat von oben werde die Partei auch der individuellen Gewalttat Stellingen einen sehr starken und günstigen Eindruck gehabt.( Fr. Fr.) auf Prüfung der Angelegenheit durch einen Ausschuß ihre Solidarität und Bewunderung nicht verweigern, was sie den Warum soll das Bessere immer der Feind des Guten sein? Der abgelehnt und die Bewilligung ausgesprochen, Märtyrern der russischen Revolution gegenüber oft genug an den zweite Grund, der uns leitete, war der, einmal etwas Großes für nachdem sich u. a. auch Stadtv. Le i d( Soz.) dafür erklärt hat. Tag gelegt hätte. In Perioden der Legalität aber verwerfe die den Norden zu tun, der tatsächlich bisher stiefmütterlich behandelt Der Bau eines besonderen Abschlußwerkes des Schleswiger Partei die Gewalt und erachte jedes Leben für heilig, sei es das worden ist.( Burufe: Der Osten! Der hat den Viehhof! Große Ufers an der Hansabrüde wird genehmigt und die 3 ustimdes Königs oder des clendesten Arabers, der seinen angestammten Heiterfeit.) Die Nord- Südbahn wird durch den fich entwickelnden mung an die Große Berliner Straßenbahn zur Her Boden und den Glauben seiner Väter verteidigt. Der Artikel schloß Vergnügungsverkehr am Abend gewiß auch einen Vorteil haben. stellung einer Straßenbahn in der Schivelbeiner-, Driesener- und dann unter scharfer Hervorhebung der weltgeschichtlichen Aufgabe Wir spielen ja hier nicht den Unternehmer; wir beschränken uns Nordkapstraße ohne Diskussion erteilt. der Gewalt in revolutionären Epochen, die mit alten Rechten auf­daher auf die Forderungen, die im öffentlichen Interesse liegen. räumen, um neues Recht zu schaffen. Wo da die Aufreizung zum Daß Herr Hagenbeck dort 1 M. Eintrittsgeld erheben könnte, wird Verbrechen liegt, wird wohl außer dem Staatsanwalt niemand ver Herr Heimann selbst nicht glauben. Mit bestimmten Wünschen zu stehen. Der Prozeß lommt vor die Geschworenen, kommen oder gar Vorschriften zu machen, dazu ist der Moment noch nicht da. Der Grund- und Bodenwert allein schon deckt uns mit unserer Hypothek vollkommen. Ueber die Angemessenheit der 15jährigen Frist wird im Ausschuß näher zu reden sein. Dagegen Welchen Fortschritt die Agitation im Riesengebirgskreis aber muß ich mich verwahren, daß von vornherein der Begriff der Hirschberg- Schönau, der das Bober- Kazbachgebirge und einer Verhandlung vor dem Reichsgericht. Das Landgericht II Terrainspekulation hiermit verquickt wird. Der Name Hagenbed die preußische Seite des Riesengebirges bis hinauf zur Schneekoppe in Berlin hat am 19. Oktober 1911 den Geschäftsführer Ge­bietet doch allein schon genügende Garantie. Berlin kann sehr wohl umfaßt, der Partei gebracht hat, zeigte die jüngste Generalver- nossen Robert Um breit, der vom Erscheinen entbunden war, awei solche Unternehmungen ertragen. Ohne Eingemeindung der sammlung des Kreisvereins. wegen Anreizung verschiedener Bevölkerungsklassen zu Gewalt Jungfernheide treten wir an die ganze Sache nicht heran.( Beifall.) Bei der Wahl von 1907 fiegte der Freisinnige Dr. Ablaß in tätigkeiten gegeneinander zu 50 M. Geldstrafe verurteilt und Stadtv. Hildebrandt( N. 2.): Wir hätten die Vorlage auch ohne der Stichwahl mit 8000 Stimmen Mehrheit über den sozialdemo- außerdem auf Unbrauchbarmachung des ganzen Tertes der in dem Ausschußberatung angenommen. fratischen Kandidaten Albert. 1912 dagegen betrug die freisinnige vom Allgemeinen deutschen Arbeiterverein herausgegebenen Ar­Die Versammlung beschließt nach dem Antrage Hei- Majorität nur noch 1300 Stimmen. Dr. Ablaß verlor 3000 Stim- beiterliederbuche enthaltenen Lieder„ Die Arbeitsmänner" und das men und der Sozialdemokrat Schiller gewann etwa 3500 Stimmen. Bundeslied" erkannt. Der Angeklagte hatte sich darauf berufen, Mit dem Ankauf des jog. dritten Eierhäuschens in Treptow Aber mehr wie diese Wahlziffern bedeuten die anderen Erfolge, daß in seiner Heimat( Ruhrgebiet ) das" Bundeslied" seit langer für 180 000 M. erklärt sich die Versammlung einverstanden. über die berichtet wurde. Während 1907 im Kreise ein einziger Zeit von der Polizei unbeanstandet gesungen werde und daß das Nachdem im Etat für 1912 die Gehälter der im Moabit - und Wahlverein mit 150 Mitgliedern bestand, gibt es seit den letzten Landgericht Dortmund das Lied" Die Arbeitsmänner", abge­im Rudolf Virchow - Krankenhaus beschäftigten städtischen Schwestern zwei Jahren selbst in den verträumtesten Gebirgsdörfern eine sehen von zwei Strophen, die es ausgemerzt hat, als harmlos an erhöht worden sind, schlägt der Magistrat auch für die in städti- Kerntruppe von Genossen, die einen Wahlverein bilden. So ist denn erkannt habe. Das Gericht war aber der Ansicht, daß er den straf­schen Anstalten beschäftigten Viktoriaschwestern Aufbefferungen vor. in dem Jahre vor der Wahl die Mitgliederzahl in diesen Wahlver- rechtlichen Dolus gehabt und das Dortmunder Urteil nur als Dec­Es sollen die dem Verein" Vittoriahaus für Krankenpflege" zu einen von 300 auf 1000 gestiegen. Und ebenso respektabel gestaltet mantel benutzt habe. In seiner Revision behauptete der An­zahlenden Bauschalgehaltssäße von 510 bezw. 690 M. für Schwestern sich die Verbreitung der Parteipresse. Als im November 1911 die geklagte, er habe, da er vom Erscheinen entbunden war, nicht zu und Oberschwestern auf 600 bezw. 750 M. erhöht, hiervon aber im Kreise verbreitete„ Breslauer Volkswacht" durch das neue einer Rebenstrafe verurteilt werden können, die in der Unbrauch 40 M. für jede Schwester und Oberschwester wieder abgesetzt werden. Waldenburger Parteiblatt, die Schlesische Bergwacht", abgelöft barmachung zu erblicken sei. Das Reichsgericht verwarf die Dent" Vittoriahauje" ist nämlich 1891 von der Stadt für sein wurde, da gab es im Hirschberger Kreis 1100 sozialdemokratische Revision. Es hält an einer früheren Entscheidung fest, wonach die Pflegerinnenhaus eine Barzelle geschenkt und ein Betrag von Reser; am Wahltage waren es aber über 1800 und heute sind rund Unbrauchbarmachung keine Nebenstrafe ist, sondern eine richterlich 130 000 m. zu den Baukosten geleistet worden. Aus der Verzinsung 2000 Bergwacht" Rejer vorhanden. Bei alledem ist aber zu be- anzuordnende vorbeugende Maßregel polizeilicher Natur. Daher

als eine

wobei dazu noch die Stadt, die sie erst möglich gemacht hat, leer ausgehen würde. Darauf können wir nicht eingehen.

sehen.

mt an 11.

Schluß 8 Uhr.

Aus der Partei.

Aus den Organisationen.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Das Arbeiterliederbuch vor dem Reichsgericht. Das Arbeiterliederbuch bildete am Dienstag den Gegenstand