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Ar. 80. 29. Jahrgang. 2. jikilGt dksilatmitlo" Örtlintt Solhliliil!. Dmimstag 4. April>!»Z. Berichtigung zur Rezension meines WerkesDie Arbeiter- frage" mit besonderer Berücksichtigung der sozialpsychologischen Seite des modernen Groß- betriebes und der p sy ch o- p h y s i s ch e n Einwirkung auf die Arbeiter, Nr. 302 desVorwärts" vom 2 8. Dezember 1911. Es ist gewiß äußerst peinlich, sich mit einer Kritik zu beschäf- tigen, die den Kern der Sache nicht erfaßt und durch persönliche Gehässigkeiten eine Wirkung zu erzielen versucht. Dagegen sich zu wehren, kann zur Pflicht werden, um so mehr, als dieselbe tiefste Verstimmung unter den mir befreundeten intellektuellen Arbeitern hervorgerufen hat.Psychopath",Buchmacher", Verdächtigungen über die Absichten des Verfassers usw. usw. Was sollen solche un- würdigen Beschimpfungen? Ganz außerhalb des Rahmens dieser Besprechung liegt es aber, wenn der Kritiker auf die von mir veran- staltete� Arbeiterdilettantenkunstausstellung zurückgreift und ebenso auf Bücher, die bereits vor Jahren erschienen. Mich berührt ia eine derartige Generalabrechnung persönlichster Art, die als Bilanz meine Unfähigkeit ergibt, absolut nicht; wenn aber der Kritiker einen Genosien, der in einem meiner Bücher einen beachtenswerten Beitrag geliefert,einen offenbar an Altersblöd- sinn leidenden Greis" tituliert, so ist dies beschämend. Wir alle hatten bisher noch nichts von Ernst Link   gehört. Wenn er neue Wege weisen konnte, so hatte er zui; Zeit der Arbeiterdilettanten- kunstausstellung die Pflicht, solche öffentlich zu deklarieren und der Sache, der wir doch beide dienen, förderlich zu sein. Zur Sache selbst: Der Kritiker schreibt:Die Fragestellungen waren so läppisch, daß selbst Arbeiter dagegen protestierten." Mag Herr Link zu mir kommen und ich will ihm beweisen, daß wohl noch nie eine Untersuchung solche seelischen Alterationen hervorgerufen. Es ist hier nicht meine Aufgabe, Herrn Link den tieferen Sinn der Fragen zu analysieren, und wenn er sich besonders über Frage 19 aufregt, also lautend:Finden Sie Ihr Vergnügen mehr in der Familie oder im Wirtshaus?" usw. usw., so darf ich wohl darauf hinweisen, daß diese Frage auf Wunsch des bekannten Seelensorschers Prof. Forel aufgenommen wurde. Ein Funda- mentalirrtum ist es. wenn der Kritiker annimmt, daß mir die ganze moderne experimentelle Psychologie ein Buch mit sieben Siegeln sei. Die Autoritäten, auf die er sich beruft, würden über Ernst Link lächeln. Herr Link darf bei mir Originalbriefe der ange- zogenen Autoritäten einsehen. Da steht geschrieben:Wenn Sie fragen, ob alle Ihre umfassenden wissenschaftlichen und literarischen Studien und Exzepte gänzlich beiseite bleiben sollen, so antworte ich nach bestem Gewissen: Ja. Je schlichter sich die Publikation selbst gibt, desto besser." Herrn Link ins Stammbuch: Wissenschaft in bezug auf das, was ist, mutz alle Voraussetzungen zurückweisen, sie will nur erkennen. Schließlich bedauert der Kritiker, daß sich fünftausend Arbeiter zur Beantwortung meiner Fragebogen her- gegeben haben. Dabei wäre zu betonen: Organisierte Ar- bester, die eben voll und ganz die Tragweite dieser Untersuchun- gen erkannt haben, wie auch der Bauarbeiter-, Textilarbeiter- und Metallarbeiterverband mir in schönster Weise entgegengekommen sind. Ja ich habe sogar eine Anzahl Bogen persönlich im Kon- serenzsaal des Metallarbeiterverbandes verteilt und die Arbeiter- fchast auf den Zweck hingewiesen. Der Schlußpassus des Kritikers lautet wie folgt:So bleibt dem Leser über die nicht subjektiv ge­wollte, aber tatsächliche Verachtung unserer Klasse der Unwille, daß soviel ehrliches. Wollen und soviel echte Gedanken von Ar- heitern unnütz verpufft worden sind im Interesse eines sensations- bedürftigen Wissenschaftlers. Die Leftüre derArbeiterfrage" wird jeden Arbeiter sofort über die wissenschaftliche Qualität und die eigentlichen Absichten dieses Buchmachers aufklären." Solche Verdächtigungen sind eigentlich wohl nur beschämend für den Kritiker. Mag er deutlicher werden. Kritik üben, heißt möglichst objektiv die Bilanz ziehe«, welche sich aus dem Gelesenen ergibt, aber nicht hier und da Bruchstücke herausreißen, das Endresultat vollständig übersehen und auf die Persönlichkeit des Verfassers losschlagen. Das ist nicht vornehm und diskreditiert die Kritik. Meine Aufgabe war lediglich, zu untersuchen, ob die berufsmäßige Arbeit den Arbeiter auf die Stufe eines bloßen Mittels herabdrückt, ob im Verlauf derselben eine Depression oder Ucberwirkung der Seelenzustände zu kon- kleines feuilleton. Bolkskaleuder 1849. Dein Februar. Frankreich   ist auf und davon, Napoleon   griff nach dem Kaiserthro». Der März ist erschossen, er dachte zu frei, Er modert zu Rastalt auf einer Bastei  . ES blühten dafür im April uns schon. Die Disteln und Nesseln der Reaftion. AufS schönste prangt alles in Pulver und Blei Im wunderschönen Monat Mai. Im Juni. Juli und gar im August Lag's drückend und schwül auf jeder Brust. September hat tüchtig abgemäht, Der Wind kam über die Stoppeln geweht, Und als das Laub fiel blutig rot, Waren alle Blumen der Freihest tot. Hermann Lingg  . Dieses bisher unveröffentlichte Gedicht Hermann LinggS teilt Frieda Post in einer Skizze überHermann Lingg   in den Revo- lutionsjahren" im Aprilhest derSüddeutschen Monatshefte" mit. Der Dichter erlebte die 4Ler Revolution mit starker innerer Anteilnahme, von dem eine Anzahl bisher unbekannter Gedichte zeugen, als bayerischer Militärärzt. Als er 1349 noch Donauwörth   mit aus- rücken mußte, um den Aufständischen im badischen Seekreis entgegen- zutreteen. wurde er flüchtig. Die Sympathie mit den Rastatter   Opfern der Konterrevolution hatte Lingg zum Bruch mit seiner haltlosen Stellung getrieben. Aber den Auftegungen war er nicht gewachsen, er wurde einige Wochen später als geisteskrank in München   ein- geliefert. Die»usnabme m einer Privatheilanstalt entzog ihn weiteren Folgen. AIS   er sie 1859 verlassen konnte, begannen Jahre harter Bedrängnis für ihn._* Götterdämmerung   im Buchhandel? Unter den Berliner   Buch- Verlagen geht ein düsterer Geist um. Man raunt von kompletten Umwälzungen, Trusts und anderen Dingen. Man sieht, wie in Heines Belsazarballade. feurig und fur-vlbar das Schicksal deS soliden Verlagsgewerbes traditionellen Herkommens an die Wand geschrieben: ES wird ein Ende sein! Laßt euch an der Gänsehaut genügen, ihr Buchversasser jeden Kalibers, die wir euch über eueren Leib laufen machen. Schreibt keine Bücher mehr, ob dünn- ob dick- bändig. Alles ist ein nutzloses Ding; denn die Manuskripte würden euch im Pulle vermodern. Allerdings falls sämtliche Verleger ihr schönes Talent im Pleitcmachen entdecken würden, dann wär's furchtbar traurig. Nämlich und das ist de-5 Pudels Kern erst kam Auguü Scherl mit seinerHinauflese-Bibliothek" in die Wochen. Und weil sie größtenteils au-Z alten Scharteken zusammengebaut wurde, so kam eS die Philosophen an der Zimmerstraße wahrlich nicht teuer, ihrer statieren ist oder lediglich eine haushälterische Wechselwirkung ausgelöst wird und darüber hinaus, ob etwa der Arbeiter durch die Maschine, die ihm grobe Arbeit teilwerse abnimmt, geistig ge- winnt, ferner welche Linien der seelischen Abnormisierung charakteristisch bei den drei untersuchten Arbeiterkategorien. Berg-, Textil- und Metallarbeitern, hervortreten, welche Gedankenreihen die Monotonie der Arbeit unterbrechen usw. usw., und wie alle diese Einflüsse nach der physischen, psychischen und charakterologischen Seite hin niederschlagen. Und da bin ich zu dem Resultat gekom- men, daß die moderne Technik eine ungeheure Demütigung des Menschen bedeutet. Solchen Verirrungen einer sittlich gewiß nicht hochstehenden Kultur muß immer wieder die schlichte Wahrheit entgegengehalten werden, daß jeder Mensch eine Seele hat, ein schlechthin Einziges und Unersetzliches. Meine Untersuchung ist die erste, die sich mit dem Seelen- leben der Arbeiter beschäftigt, und es galt nur, bescheidene Bau- steine herbeizuschleppen. Mögen Würdigere den Bau vollenden. Berlin  , im Februar 1912. Adolf Leven st ein. (Aus Raummangel bisher zurückgestellt.) Entgegnung. Herr Adolf Levenstein   ist über meine Besprechung seines Buches(vgl.Vorwärts" vom 28. Dezember 1911) arg verstimmt. Das kann ich begreifen. Wies doch die Besprechung nach, daß L. nicht über die Qualitäten verfügt, die zur Erörterung sozial- wissenschaftlicher und psychologischer Probleme erforderlich ftitfi. LevensteinsBerichtigung" berichtet aber nichts, um mein UrMl zu entkräften. Das wenigstens konnte ich erwarten, daß L. meine sachlichen Einwände zu widerlegen versucht hätte. Der Hinweis, daß Fragebogen im Konferenzsaal des Metallarbeiterverbandes verteilt worden sind, daß eineAutorität" die der Oeffentlichkeft bisher nicht bekannten Studien und privaten Auszüge Leven- steins schätzt u. iL genügen dazu nicht. Weshalb beantwortete Herr Levenstein nicht meine Fragen, wie er Reflexionen statistisch rubriziert, nach welchen Prinzipien er seine Einteilung des Prole- tariats in die intellektuelle, kontemplative, verbildete und Massen- schicht vorgenommen hat? Statt dessen begnügt sich L. mit der Wiedergabe aus dem Zu- sammenhang gerissener, von der Begründung gelöster, zum Teil noch ungenau zitierter kritischer Bemerkungen von mir. Ich habe die Sammlung von Arbeiterbildern und die Herausgabe von Me- moireuan sich verdienstlich" genannt, nur den Mangel an kriti- schem Sinn bei der Redigierung gerügt. Ich habe nicht geschrie- ben:Die Fragestellungen waren so läppisch, daß selbst Arbeiler ...," sondern:Die Fragestellungen waren so läppisch and so wenig eindeutig, daß selbst Arbeiter dagegen protestierten." Das teilt L. selbst mit, und unklare Fragen werden noch nicht dadurch brauchbarer für die statistische Bearbeitung, daß sie seelische Alterationen(Aufregungen) hervorrufen. Nicht i ch habe L. einen Psychopathen genannt, sondern von ihm zitierte Personen haben sich dieses Wortes in ihrem uns verständlichen Un­mut gegen L.s Fragen bedient. Da sich L. selbst Andeutungen und Urteile persönlicher Art erlaubt, steht ihm seine Entrüstung über meine Kritik um so schlechter. Ich mutz es ganz entschieden als höchst überflüssig zurückweisen, daß Herr Levenstein mich zu belehren sucht, wie man Kritik übt. Sie wird sich bei mir immer nach dem Charakter und Wert des Buches richten. Meine Besprecbung griff den Unterbau jeder Untersuchung, die Fragestellung und. die Methoden der Be- arbeitung, als verfehlt und unwissenschaftlich an. Da konnte ich mir die Kritik derResultate", die ja nun dieBerichtigung" ir ihrer Neuheit(von der Richtigkeit zu schweigen) mit umibertreff lichem Pathos zum Ausdruck bringt, im einzelnen sparen. Trotz. dem will ich das Fazit, in L.s eigenen Worten, nachholen. Man fasse sich vorher in Ernsi. Im Schlußkapitel stellt L. gegenüber:Auf der einen Seite (Debet) die Unlustempfindungen----- auf der anderen (Kredit) die heilsame Wirkung der Gefühlswerte als Gegenge- wicht.")(S. 404.) Die Bllanzrechnung(S. 403) sieht nun so aus: Debet Kredit Unlust bei der berufsmäßigen Arbeit........ Die Abbängigkeit empfanden drückend....... Denkprozeß bei der beruss- mäßigen Arbeit..... Kein Vergnügen in der Familie Keinen Einfluß und keine Hoff- nung auf d. polilische u.~Oe- wcrkschaftsbcwegung... An Gott   glaubten nicht... Keine ctblfierende Auslösung im Walde....... Keine Einwirkung durch Lite- ratur........ Gleich gültig verbiclten sich folgenden Fragen gegenüber: Macht Jynen Ihre Arbeil Ver­gnügen?....... Was drückt Sie mehr: der ge- ringe Lohn oder daß sie vom Arbeilgeber abhängig sind? Denken Sie bei Ihrer Arbeit? 3153 1834 3737 243 968 2530 1396 786 831 524 >363 17396 Lust an der berussmäßigen Arbeit........ Die Abhängigkeit empfanden nicht drückend..... Vergnügen in der Mamille. Einfluß u. Hoffnung aus die politische u. Gewerkfchasts- bewegung...... An Gott   glaubten.... Elhisiercnde Auslösung im Walde........ Einwirkung der Literatur. Saldo-Vortrag..... 707 814 1867 2530 668 3298 3815 3801 17300 Bilanz: 55,5 Proz. Defizit auf Kosten der physischen und psychischen Energie."(S. 406.) Es ist schade, daß man die Wirkung dieserRechnung" durch Erläuterungen ab» schwächen muß. Man vergegenwärtige sich die Entstehung, die Gruppierung dieser Zahlen. Man gehe genau Posten für Posten durch. Der Mangel des Glaubens anden lieben Gott"(so ist die Frage formuliert) eineSchuld" auf Seiten derUnlust- empfindungen"! Jeder, der gewohnt ist, ernsthafte Bücher zu lesen, wird die tiefe Verstimmung des Kritikers über solche Spielereien, die typisch sind für das ganze Buch, begreifen. Er wird sich auch nicht über die Form meiner Abwehr wundern, von der ich nichts hinwegzutun habe. Steglitz  , den 24. Februar 1912. _ Ernst Link. _ Witterungsübersicht vom 3. April 1912._ Stationen Swinemde. Hamburg  Berlin  Frankf.a.M. München  Wien  Ba 8| »= i* 770MSRO 772 NNW NW Still 770 772 772 765 NNW Weller heiter wolkig heiter Nebel 5 wollig bchedeckt »w ü? W.O 1 1 1 1 1 Stationen Haparanda Petersburg Scilly Aberdeen Paris  Wetterprognose für Donnerstag, den 4. April ISIS. Etwa« wärmer bei ziemlich lebhasten südwestlichen Winden und wieder zunehmender Bewölkung; nachher leichter Regen. B-rliner Wetterbnrea«. ) Der Satz ist einschließlich der Gedankenstriche buchstäblich übernommen. voUsliebenden Bildungsstrebungen feierlichen Ernst mit pathetischem Wonschwall und pastörlichem Aligenaufschlag vor der Leserwelt jhres Lokalpapiers auszubreiten. Mögen sie sanft ruhen die Bildungs schuster. Aber nun? Wanderer von Berlin  , so ihr durch die Koch- straße entlangpilgeN, erhebt eure Augen zu den mit Rellamebildern beschmierten Bauzäunen des GrundstücksterrainS der Gebr. Ullstein. Von diesen Schlaumeiern soll der Menschheit großes Heil widerfahren. Diese Trias ist nahe daran, allen Geist an sich zu reißen. In ihren Retorten bereitet sie die modernen Homunculi, so da mit Bildung gespeist werden, um die Verleger von Pleitequalen zu befreien. Die Elite ihrer weit hinter Tarnopol hergeholten Para- celsusie beschentt nun die Lesewut unaufgeknöpftcr Bürgergänse mit belletristischen Eine Mart-Bändchen, für die gewissen Autoren angeblichklotzige" Honorare bezahlt werden. Man will wissen daß Herr Felix Holländer  , sonst Reklameches im Reinhardtschen Theaterzirkus, 40 000 M. für einen Roman einsacke. Und neben ibm noch so ein paar Lockköder, wie Gerbart Hauptmann och leider! an der Gebrüder Ullsleinschen Geschäftsangel.... Von dem mageren Happen, den andere Autoren abbekommen, schweigen natürlich alle bezahlten Reklametrompeter. Aber sieh da. schon taucht die Firma A. Wertheim als buchhäudlerischer Konkurrent auf mit dem festen Plan einer Fünfzig-Pfennig-Bibliothek. Was nun? An der Koch- und Zimnierstraße herrscht Bestürzung. Wie kommt A. Wertheim dazu, den Geschäftsrebbach zu unterminieren? Und man überlegt schon insgeheim, wie man einen Riesen- Literatur- verschleiß aufmachen soll. Stumm stehen alle Berliner   Buchverlage, wie der Lohgerber. dem die Felle weggeschwommen find. Sie wollen nkchls mehr verlegen; sie wollen sich auf den Journalhandel werfen und den Scherl-Ullstein-Wertheim   die Errettung der deutschen  Literatur überantworten. Da kann es ja wirklichschön" werden ans dem preußiich-berlinerischen Parnaß Kreuzberg geheißen. Und von der 40 000 Millimeterhöhe dieses Berges werden die Heil- lumSbringer modernster Geisteskultur stolz hinabichauen auf leib- haftige Dichter- und Verlegerleichcn zu ihren Füßen. Und das dumme Publikum wird wieder die Rechnung bezahlen müssen. e. k. 1800 Jahre Frisuren. Sehr sorgfältig geflochtene, gut erhaltene Frisuren, wie sie vor 1800 Jahren die Gallierinnen getragen haben, wurden bei eine»! interessante» Gräberfunde ans Licht gebracht, über den der französische   Archäologe Audollent berichtete. Es handelt sich um sechs Gräber, die vor einiger Zeit in Manre-de-Veyres(Puy-de- DSme) aufgedeckt wurden. Die Gegeüstände. die aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert stamme», sind äußerst zahlreich und treff- lich erhallen; sie lassen sicki nach AudollentS Eiiiteilung in drei Gruppen teilen. Die erste Gruppe besteht aus Tonwaren, rötlichen, ziemlich grob geformten Töpfen, und dann aus Gläsern, die von außerordentlicher Feinheit und Zartheit sind Die zweite Gruppe setzt sich aus den zahlreichen Beigaben zusammen, die mit de» Särgen in die Erde gelegt wurden: da gibt es elegante hölzeme Büchsen und allerhand Schmuckgegcnstände; besonders iuteresianr sind aus Weide geflochtene 'Körbchen, die mit Fnichteii gefüllt sind, um dem Toten auf seiner 1 Reise ins unterirdische Reich die nötige Nahrung zu geben. Diese Waflerftands-Nachrichte» der LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner   Wetterbureau. Wasserstand Memel  , Tilsit P r e g e l, Jnsterburg Weichsel, Thon» Oder  , Ratibor   Krossen  , Frankfurt  Warthe  , Schrimm  , Landsberg  Netze, Vordamm Elbe, Leitmeritz  , Dresden  , Berbh . Magdeburg  Wasserstaub Saale, Grochlitz H«v el, Spandau  ») . Rathenow  ») Spree  , Spremberg  ») , Beeskow Weser, Münden  , Minden  Rhein  , MaximilianSau , Kaub  Köln Neckar  , Heiwron» Main  , Wettheim Mosel, Trier  am L. 4. am 110 76 III 74 96 217 296 426 232 278 103 186 141 seit 1. 4. omft 8 $ 7 -13 +6 8 -3 +14 -1 +8 ») 4- bedeutet Wuchs, Fall.) Unterpegel. Nach telegraphsscher Meldung ist die Oder bei Ratibor bi» heut» morgen auf 488 oru gestiegen, d. i. 0,4 m unter AususernngShöhe, und noch in langsamem Steigen. Weintrauben, Nüsse, Aepfel, ja auch ein kleiner Kruchlkuchen sind gut konserviert. Das gleiche ist mit den merkwürdigen Coiffuren der Fall, die die dritte Gruppe bilden. Sie stammen aus den fünf Gräbern, in denen Frauen beerdigt waren, und sind sorgfällig geflochtene, in Locken gelegte Frisuren aus natürlichem Haar. Außerdem wurden noch leinene Gewänder, Tuniken, Gürtel, lederne Schuhe usw. zutage gefördert. Der Gelebrie hat die Ursachen studiert, durch die diese ungewöhnliche gute Erhaltung der Gegenstände hervorgebracht sein mag. Daß die Körper einbalsamiert waren, ist ausgeschlossen, denn sie zerfielen, als sie an die frische Luft gebracht wurden. Die Kon- servierung mußte durch besondere Eigentümlichkeiten dieser Gräber bewirkt sein. Audollent hat diese in den Kohlestsäuregasen gefunden, die sich in der Erde entwickelt hatten und bei den Ausgrabungen recht unangenehm aufgefallen waren. Sie mögen wohl die Kon- servierung hervorgerufen haben. Notizen. D i e Ausstellung für Arbeitermöbel im Ge» werkschaflshause ist am Freitag und Sonntag geschlossen, von Montag an aber wieder zur gewohnten Zeit geöffnet. Die internationale Hygieneaus st ellung in Rom   wurde in ihrem ausländischen Teil eröffnest Besonders gut ist Deutschland   vertreten. Im Zusammenhang mit der Ausstellung wird am 14. April eine Tagung des 7. internationalen Tuberlulose» kongresses in Rom   beginnen. Seotts Südpolarexpedition.Central NewS� brachten einen Bericht, den Seott über seinen Vormarsch nach dem Südpol verfaßt hast Der Bericht ist mit Scotts SchiffTerra Nowa* nach Akarova auf Neuseeland   gekommen. Der Bormarsch von de« Winterquartieren, die sich am 81. südlichen Breilegrade be« fanden, nach dem Südpol erfolgte am 2. November 1911. Scott benutzte Motorschlitten und PonnieS. Am 4. De­zember geriet die Expedition jenseits des 83. Breitegrades u einen starken Schneesturm. In einer Nacht wurde die Schneeschichl 18 Zoll dick. Am 3. Januar 1912 war die Expedition bei 87 Grad 32 Minuten angelangt, dem südlichsten Punkte, dessen der Bericht Erwähnung tut. 150 Meilen vom Pol., Bon hier trat eine Abteilung die letzte Etappe des Marsches nach dem Pol an. Der Bericht schließt mit den Worten:Da unsere Rücklehr sehr spät erfolgen muß, ist es mehr als wahrschemlich, daß fernere Nachrichten von uns im Laufe dieses Jahres nicht mehr ein- treffen werden." Der Erzeuger des Erdgeruchs. Der kräftige Geruch, der vom Erdboden aufsteigt, wenn nach der laugen Winter» ruhe oder»ach einer mehr oder weniger großen Periode der Trocken» heit der Regen die ausgedörrte Scholle erquickt und erfrischt, wird von den im Boden befindlichen Kolonien eines Bastllns nameu» Cackotiu-ia odorifera hervorgebrocht. Wie viele ihresgleichen besitzen auw sie eine ungeniein zähe Lebenskraft, die die Trockenheit wohl zu schwächen, aber uichr zu untergrabe» vermag. Kaum aber, daß der Boden sich mir Feuchtigkeit gesättigt hat, leben sie energisch auf vermehren sich dadurch, daß sie sich längSseilig spallen. Dabei pro» duzieren sie eine SubstanZf die den würzigen Erdgenich verbreitet.