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Steglitz  .

Die Gemeindevertretung beschloß am Dienstag, die Gültigkeit der im März vollzogenen Gemeindeverordnetenwahlen. Ein gegen die Wahlen der zweiten Abteilung eingelegter Protest wurde gegen die Stimmen der gesamten Linken als unerheblich abgewiesen. Darauf erfolgte die Einführung und Verpflichtung der Neu- resp. Wiedergewählten, unter denen sich auch Genosse A B mann befand. Als regelmäßiger Sibungstag der Versammlung wurde wie bisher der Freitag nach dem Ersten eines jeden Monats bestimmt, der Sizungsbeginn auf 6 Uhr abends festgesetzt.

ordnung sei. Bürgermeister Abraham machte darauf aufmerkfant, daß die Wahl Sieges für ungültig zu erklären sei, da er nur Nießbraucher des Hauses wäre, letzteres genüge jedoch nicht, unt als Eigentümer zu gelten, es müsse daher eine Neuwahl stattfinden. Die Auffassung, daß der Herr Rühl nun als Vertreter gewählt jei, bezeichnete er als falsch. Nach kurzer Beratung, bei der die Oeffent­lichkeit ausgeschlossen wurde, erklärte die Vertretung gegen die Stimmen unserer beiden Vertreter die Wahl des Genossen Hiege für ungültig, es hat nunmehr eine Neuwahl ſtattzufinden. Nowawes  .

In Lebensgefahr schwebten vorgestern nachmittag drei fleine feitigem Einverständnis gehandelt. Als Grund dafür geben fie Kinder bei einem Brande, der in der Reichenberger Nahrungssorgen an. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach Straße 120 austam. Im Erdgeschoß des Hinterhauses waren der Halle in der Magstraße gebracht. gestern neue Portiersleute zugezogen. Als.die Portiersfrau gestern nachmittag mit dem Reinigen der Treppen beschäftigt war, holte der dreijährige Sohn der Familie Feuer aus einem Ofen, wobei Möbelstücke in Brand gerieten. In der Wohnung hielten sich außer diesem Knaben noch zwei Geschwister auf. Zum Glück wurde die Gefahr von einer Nachbarin rechtzeitig bemerkt. Die Frau schrie um Hilfe und hinzueilenden Hausbewohnern gelang es noch, die drei gefährdeten Kinder aus der brennenden Wohnung heraus­zuholen. Das Feuer wurde dann von der Feuerwehr gelöscht. Die Kommission für Beschaffung billiger Lebensmittel machi Gasexplosion in einer Fabrik. bekannt, daß in den nächsten Tagen eine größere Sendung guter Eine heftige Gasexplosion, bei roter Eßkartoffeln eintrifft, die zum Preise von 4,35 M. pro der zwei Personen verunglüdten, erfolgte gestern vormittag in der Zentner durch den Händler Albert Ziegener, Großbeerenstr. 31, ab­Mathieustraße 6 im Süden Berlins  . Im ersten Stock des Durch einen großen Wafferrohrbruch wurde vorgestern am Ort gegeben werden; es werden bereits jetzt Bestellungen von diesem linten Seitenflügels befindet sich dort die Bronzefigurenfabrik von eine erhebliche Verkehrsstockung hervorgerufen. Vor dem Grundstück entgegengenommen. Der dem Genannten übertragene Verkauf von Bruno Krohne. Als der Inhaber gestern vormittag mit einem Birkbuschstr. 83 trat plöglich bei dem Hauptrohr ein Bruch ein, wo- weißen Startoffeln zum Preise von 4,85 M. pro Zentner erfolgt auch feiner Gehilfen in der Werkstatt beschäftigt war, machte sich durch mächtige Wassergarben aus der schadhaften Stelle heraus weiterhin wochentäglich von 3 Uhr nachmittags ab. Der Sec  ein starter Gasgeruch bemerkbar. 11m die Ursache zu er- schossen. Die Wassermengen überfluteten den ganzen Fahrdamm fischverfauf findet jeden Mittwoch, nachmittags von 3 Uhr gründen, schloß Herr Krohne den Hauptgasbahn und leuchtete und machten ein Bassieren unmöglich. Erst nach mehreren Stunden ab, vor dem Geschäftslokal des obengenannten Händlers statt. Gr­die Gasleitung mit einem Streichholz ab. Hierbei trat dann konnte dem Vordringen des Wassers ein Ende bereitet und der Defekt forderlichenfalls wird der Verkauf auch auf dem Donnerstagmarkte die Explosion ein, denn es hatten sich ant der Decke in dem Nohr beseitigt werden. fortgesetzt. große Gasmengen angesammelt, die aus einem undichten Kugel­gelent ausgeströmt waren. Durch die Stichflammen wurden der Potsdam  . Juhaber Bruno Strohne und ein Gehilfe Dulinski getroffen. Beide erlitten starte Verbrennungen im Gesicht und an den Händen und mußten nach der nächsten Unfallstation gebracht werden. Durch den Luftdrud waren einige Rabizwände eingedrückt und zahlreiche Fenster zertrümmert worden. Auch mehrere Türen wurden aus den Angeln gerissen und von den Wänden lösten sich große Stücke Put. Feuer entstand bei der Explosion nicht. Vier andere Gehilfen der Fabrik, die in einem Nebenraum arbeiteten, famen mit dem bloßen Schreck davon.

Charlottenburg  .

Elternverein für freie Erziehung. Dienstag, den 9. April, ( dritter Osterfeiertag), nachmittags 3 Uhr, findet im Volkshaus, Rosinenstr, 3, für Mitglieder und deren Kinder eine Osterfeier, verbunden mit Reigenaufführung und Ostereierverteilung für die Kinder, statt. Der Vorstand.

Lankwitz  .

Die Schulzahnklinik wird mit dem 15. April ins Leben treten. Die im Vorjahre beschlossene ambulante Zahnbehandlung der Schul­finder wird nach Ansicht der Stadtverordneten zu teuer werden und weniger wirksam sein. Nach einer Umfrage bei den Eltern haben sich dieselben für 2112 Kinder gleich 46 Prozent bereiterklärt, je 1 M. jährlich als Beitrag für die Zahnbehandlung in der Klinik zu zahlen. Die Klinik wird in der Gemeindeschule 4 in der Rauener Straße eingerichtet. Die Einrichtungskosten mit 2000 m. sollen aus den lleberschüssen der Sparkasse bewilligt und die Unter­haltungskosten( ausschl. des Zuschusses der Eltern) mit 1600 m. Was geschieht nun mit den durch den Etat genehmigt werden. übrigen 54 Prozent der Schulkinder?

Die Errichtung einer Walderholungsstätte für Potsdam   und Vortrage des Prof. Dr. Lennhof- Berlin wurde eine Kommission Nowawes   auf dem Brauhausberge wird angestrebt. Nach einent gewählt, der unter anderem die Vorsitzenden der Ortskrankenkasse beider Orte angehören.

Jugendveranstaltungen.

Auf recht eigenartige Weise scheint sich der Amts vorsteher Dr. Beyendorff Lorbeeren erwerben zu wollen. Am letzten Im Apollotheater fritt in diesem Monat wieder Ernesto Sonntag wollte der Bildungsausschuß für die Schulentlassenen eine Bellini auf, der sich auf dem Programm als ein telepathisches Feier veranstalten. Nachdem bereits alle Vorbereitungen getroffen Phänomen bezeichnet. Bellini produziert sich als Errater von Ge- waren, erhielten ganz unvermutet Sonnabendnachmittag gegen danken. Er fordert auf, sich bestimmte Aufträge auszudenken, die 4 Uhr, der Gastwirt Schulz, bei dem die Feier stattfinden sollte, und Bellini ausführen soll und deren Ausführung sich im Saale   er ein ganz unbeteiligter junger Mann die amtliche Mitteilung, daß möglichen läßt. Die betreffende Person schreibt den Auftrag auf die Feier verboten sei, da der Jugend- und Bildungsausschuß nach einen Zettel, den sie geschlossen einer fremden Person übergeben den Entscheidungen des Gerichts ein politischer Verein und muß zur Kontrolle darüber, daß kein Schwindel vorliege. Der eine öffentliche Ver­Auftraggeber wird von Bellini an die Hand genommen und in die von ihm beabsichtigte Feier als Begleitung führt B. seine Aufträge aus. Erst nachdem das ge- sammlung unter vorzugsweiser Beteiligung Jugendlicher an­schehen ist, wird der schriftliche Auftrag von dem Aufbewahrer zusehen sei. Es wurde angedroht, daß die Versammlung Charlottenburg  . Am Karfreitag: Ausflug nach Finkenkrug. Fabr. verlesen, um zu kontrollieren, ob das Erperiment stimmt. Herr durch polizeilichen Zwang verhindert werden würde, wenn geld 30 Pf. Treffpunkt pünktlich 7 Uhr am Wilhelmplatz( an der Bant). Bellini machte den Eindruck, als ob er im Traumzustande herum fie trotzdem abgehalten werden sollte. In so später Stunde war es Proviant und Liederbücher sind mitzubringen. Am zweiten Dfterfeiertag: läuft. Seine Aufgaben löste er bewundernswert. Jedenfalls sind natürlich nicht mehr möglich, die Feier abzubestellen oder zu ver- Treffpunft mittags 2 Uhr am Wilhelmplak( an der Bank). Unkosten ent Erste Spielpartie nach der Jungfernheide( Spielplatz am Königsdamm). die Experimente äußerst interessant. Außer dieser Vorführung legen. Am Sonntag wurde nun die Straße zum Lolal von Schulz stehen bei dieser Bartie nicht. Daselbst finden auch Wettspiele ſtatt, wobei enthält das Programm cine Reihe recht bemerkenswerter Attrat auf beiden Seiten von Polizeibeamten bewacht. Pünktlich um 5 Uhr er- eine größere Anzahl Preise verteilt werden. Wir bitten die hiesige Ar­schienen zwei Beamte im Lokal, um den Wirt auf das Verbot auf- beiterschaft, ihre schulentlassenen Söhne und Töchter auf beide Beran­staltungen aufmerksam zu machen. merksam zu machen. Es wurde den Beamten mitgeteilt, daß man Ober- Schöneweide. Am Karfreitag: Spielpartie nach Pferdebucht sich der Gewalt fügen müsse und auf die Abhaltung der Feier und Köpenid. Treffpunkt 1 Uhr nachmittags, Jugendheim, Stlarastr. 2. verzichte. Nach und nach fanden sich eine Anzahl Gäste ein, die Der Jugendausschuß. sich über die behördlichen Maßnahmen unterhielten, derweilen sich die Die Beratung des Etats für das laufende Jahr nahm drei Kinder im harmlosen Spiel die Zeit vertrieben. Abends gegen Sigungen der Gemeindevertretung in Anspruch. Die Finanzlage 9 Uhr erschienen nochmals fünf Polizeibeamten und forderten die des Ortes muß danach als außerordentlich günstig bezeichnet Anwesenden auf, den Saal zu verlassen. werden. Der Etat der ordentlichen Verwaltung schließt mit einem Später verlangten sie auch die Stäumung der übrigen Bokalitäten. Ueberschuß von 130 000 M.( im Vorjahre 120 425 M.) ab. Gine Gegen diese willkürliche Maßnahme des Amtsvorstehers wird Aenderung gegen früher ist insofern eingetreten, als für die Feuer- natürlich Beschwerde erhoben. In allernächster Zeit wird sich außer wehr, den öffentlichen Rettungsdienst, das Desinfektionswesen, die Schulzahnpflege, das Strantentransportwesen, die Voltsbücherei, die dem noch eine öffentliche Versammlung hiermit beschäftigen. Daß Kinderfürsorge und ähnliche Posten, die bisher im Voranschlag der Amtsvorsteher durch solchen reaktionären Tatendrang mit Erfolg der Allgemeinen Verwaltung" erschienen, ein neues Kapitel:" Für die Bildungsbestrebungen der Arbeiterschaft nicht unterdrücken kann, gemeinnüßige Einrichtungen" aufgeführt wird. Ferner sind für soll er früh genug erfahren. Straßenbeleuchtung und Fonosverwaltung besondere Voranschläge

tionen,

Friedenau  .

Vorort- Nachrichten.

Gerichts- Zeitung.

Die leichtgläubigen Berlinerinnen.

Am 10. Januar d. J. wurde der Generalagent Kurt Blato wegen Betruges, begangen in 3 Fällen, vom hiesigen Schöffengericht zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Plato   sollte sich von jungen Damen, die er kennen gelernt hatte, Geld geliehen haben unter der Vorspiegelung, er wolle sie heiraten. Gegen das Urteil mar Berufung eingelegt worden, über die jetzt von der 5. Straflammer des Landgerichts I   verhandelt wurde. Der Verteidiger des Ange flagten, Rechtsanwalt Dr. Donig, wies nach, daß weder von einem Heiratsschwindel" noch von irgendwelchem Betrug" die Rede sein to erschienen. Die Polizeiverwaltung erfordert einen Zuschuß von Friedrichsfelde.  fönne. In dem Hauptfalle, in dem der Angeklagte einem Mädchen 136 557,60 M. Da vom 1. April an die Abschaffung der Nacht- Aus der Gemeindevertretung. Wie in den Gemeinden Borden   Betrag von 4000 Mt. unter der Vorspiegelung, er wolle fie wächter beschlossen ist, werden von dem Termin an fünf Polizei- hagen  - Rummelsburg   und Ober- Schöneweide, wollte auch unsere Ge- heiraten, abgelockt" haben sollte, stellte sich heraus, daß es sich hier beamte eingestellt. In der Hochbau- und Baupolizei- Verwaltung meindeverwaltung noch in letter Minube vor dem Inkrafttreten um eine, von einer älteren Frau für ihr eigenes Geschäft bei einer ist eine Mindereinnahme von zirka 13 000 M. zu verzeichnen. Dies des Zweckverbandes sich durch Bertrag mit der Ostbahngesellschaft Aktiengesellschaft gestellte Kaution handelte, für deren späteren hängt damit zusammen, daß der Ort fast vollständig ausgebaut ist. eine Straßenbahnlinie sichern, auf deren Erlangung man später Verlust der Angeklagte nicht im geringsten verantwortlich zu machen Der Voranschlag Für gemeinnüßige Einrichtungen" erfordert kaum rechnen durfte. Die Vorlagen waren in größter Haft aus- war. Von einem Anborgen" fonnte erst recht nicht die Rede fein. einen Zuschuß bon 38 626 M., wovon auf das Feuerlöschwesen gearbeitet. Beider wurde die Angelegenheit als Nachtrag zu einem Nachdem der Staatsanwalt in wichtigen Punkten die Anklage hatte allein 17 235 M. entfallen. Der Verein zur Bekämpfung der vor mehreren Jahren bereits geschlossenen Vertrag verhandelt, wo­fallen lassen, hob das Gericht das Urteil der ersten Instanz auf, Tuberkulose wird mit 2000 m., der Verein für Ferienkolonien bei in wesentlichen Punkten die alten Vertragsbestimmungen her- sprach den Angeklagten in allen Fällen frei und legte die Kosten der mit derselben Summe unterstützt. Neben einer ganzen Anzahl angezogen waren, so daß man keinen flaren Ueberblick über die Staatskasse auf. Vereinchen, meistens religiösen Charakters, wird auch die Krippe Tragweite des Gesamtprojekte gewinnen fonnte. Eins aber ging des Baterländischen Frauenvereins mit 1800 m. subventioniert. aus den Verhandlungen deutlich hervor, nämlich, daß die Ostbahn­Aus Anlaß der schon im Vorwärts" besprochenen Beleidigungs- gesellschaft eine ganze Anzahl für die Gemeinde recht nachteilige flage der Krippe, gegen eine Frau, deren Enfelchen in dem Institut Bedingungen gestellt hatte. Zum Teil sette man sich darüber hin­verstorben war, verlangte Genosse Richter, allen diesen Vereinen weg mit der Motivierung, daß es nicht mehr Sache der Gemeinde, den Zuschuß nur unter der Bedingung zu gewähren, daß der Ge- sondern des Zweckverbandes sein werde, sich später einmal mit der meinde zu jeder Zeit das Recht der Kontrolle zustehe. Der An- Straßenbahngesellschaft auseinanderzusetzen. Es wurde beschlossen, trag wurde abgelehnt. den Nachtragsbestimmungen zuzustimmen, wonach eine Straßen­bahnlinie von der Tresdow- Allee durch die Auguste Bittoriastraße und den Blockdammweg bis zur Gemarkungsgrenze von Rummels burg gebaut werden soll. Zum Schluß aber zeigte sich, daß das ganze Projekt im Grunde genommen gegenstandslos ist, weil die Gemeindevertretung von Rummelsburg   bekanntlich in ihrer Sizung die Zustimmung zum Bau der Anschlußstrecke nicht gegeben hat. Neu- Zittau  ( Kreis Beeskow).

Das Kapitel Grundeigentum" schließt mit einem Ueberschuß bon 69 129,16 M. ab. Die Armenverwaltung erfordert einen Zu­schuß von 68 650 M.

Die chinesische Revolution in Danzig  .

Die chinesische Revolution beschäftigte in eigentümlicher Ver­schlingung mit dem freifinnig hochgelobten Reichsvereinsgeseh dieser Tage die Strafkammer in Danzig  . Eine Anzahl Genossen haben in Danzig   seit einigen Jahren eine Vereinigung geschlossen, durch welche sie die Mittel zur Gründung einer Arbeiterbruderei auf­bringen wollen. Diese Genossenschaft hielt am 26. Oftober 1911 cine streng geschlossene Zusammenkunft ab, in der sie sich als Spar­berein konstituieren, das Statut beschließen und die notwendigen Wahlen ausführen wollte. Troz des absolut unpolitischen Charak Der Stat der Tiefbauberwaltung, der mit 206 180,33 m. ab­ters dieser Zusammenkunft sah das Polizeipräsidium darin eine schließt, erfordert einen Zuschuß von 12 880,33 m. Die Straßen öffentliche politische Versammlung und schidte einen Kommissar reinigung schließt mit 92 021,50 M. ab und erfordert 89 621,50 m. nebst Schuhmann zur Ueberwachung. Diese folgten der Aufforde Zuschuß. Die Straßenbeleuchtung einen solchen von 107 061,38 m. rung des Genossen Bartel, als Leiter, zum Verlassen des Lotales Beim Steueretat wurde zuerst fonstatiert, daß Friedenau  , in nicht. Darauf wurde die Verhandlung vertagt und die Tages­Gegensatz zu anderen Gemeinden, an eine Erhöhung des Ein- Ueber die Gültigkeit der letzten Gemeindevertreterwahl hatte bor   ordnung in einem anderen Zimmer ohne die Polizei erledigt. Dann fommensteuerzuschlages über 100 Proz. vorläufig nicht zu denken einigen Tagen die Gemeindevertretung zu entscheiden. Gegen die begaben sich die Teilnehmer wieder in den Saal, in dem die Be brauche. Borgeschlagen ist, die Gemeindegrundsteuer für bebaute Wahl in der dritten Abteilung hatte der Kaufmann Hermann amten noch jaßen. Dort begann eine humoristische Uitdebatte, in Grundstücke von bisher 2,85 pro Mille des gemeinen Wertes auf Müller Einspruch erhoben. Bekanntlich hatten unsere Genossen der u. a. ein Genosse die Bemerkung machte, ob man mit Rücksicht 2,70 und für unbebaute Grundstüde von 5,70 auf 5,40 pro Mille Emil Schulz und Heinrich Better je 30 Stimmen, die bürgerlichen auf die chinesische Revolution nicht auch die Durchführung einer zu ermäßigen. Das bedeutet ein Geschenk an die Grundbefizer Kandidaten Müller und Grund 28 und 27 Stimmen erhalten. solchen in Danzig   erörtern könne. Darauf löste der Polizeikom­von jährlich 27.000 M., dent die Herren selbstlos, wie sie nun ein- Die beiden legteren hatten noch ein Dugend Bollmachten als Wahl- missar unter homerischem Gelächter die Versammlung auf. Bur mal sind, freudig zustimmten. Anders berhielten sie sich, als Ge- hilfe in der Tasche. Der Einspruch stützt sich darauf, daß der Begründung meinte er, wenn er auch die Aeußerung scherzhaft auf­nosse Richter beantragte, die Einkommen der Aermsten, d. H. der Brotokollführer beim Namensaufruf zweier Witwen nicht den Namen fasse, so könnten doch einige Anwesende sie ernst nehmen. Gegen­jenigen, welche von 450 bis 900 m. jährlich verdienen, steuerfrei des Herrn Müller als Vollmachtinhaber aufgerufen hatte, wodurch über zurufen, daß die Auflösung nicht gesetzlich sei, erklärte Ge­zu lassen. Unser Redner wies darauf hin, daß es hier viel eher Herr Müller an der Stimmabgabe berhindert worden sei. Die nosse Bartel, daß man sich doch der Gewalt fügen und das Lokal angebracht sei, sich großmütig zu zeigen, noch dazu, da die Ver- Mehrheit der Gemeindevertretung stimmte dem Protest zu, trotzdem verlassen müsse. Es folgte eine Anflage gegen Bartel und sechs wirklichung seines Antrages fast feinen Einnahmeausfall bringe, noch ein viel gröberer Verstoß des Wahlvorstehers zu ver andere Genossen wegen Beamtenbeleidigung und Bergehen gegen da jetzt schon die eingehenden Steuersummen von diesen Ein- zeichnen war. das Vereinsgesetz. Bartel wurde beschuldigt, die Versammlung fommen zum größten Teil in den Eintreibungsgebühren drauf­nicht angemeldet und den Beamten einen angemessenen Plab ber­gehen. Saltlächelnd lehnten die Erkorenen der Dreiklassenwahl Sen Antrag ab. Er sollte weiter die Beamten beleidigt haben, Die Gemeindevertretung erklärte in ihrer legten Sitzung die indem er ihre Anwesenheit für Hausfriedensbruch erklärte. Dann weigert zu haben. Das Ergebnis der Veranschlagungen geht dahin, daß an Per- Wahlen zur Gemeindevertretung in der 3. und 1. Abteilung für sollte er zu einer strafbaren Handlung dadurch aufgefordert haben, fonal- Einkommensteuer gegen das Vorjahr 103 500 M., Betriebs- gültig. Für die 2. Abteilung haben bekanntlich Stichwahlen statt- daß er nach der Auflösung zum Nicht fortgehen aufgefordert habe. Steuer 400 M. und Gewerbesteuer 11 500 m. mehr eingestellt sind, zufinden, die auf den 10. April anberaumt wurden, von der Aufsichts- Ferner wurde ihm noch vorgeworfen, sich nach der Auflösung nicht während sich die Grundsteuer um 1800 M. ermäßigt. Für die behörde war einiger Bestimmungen wegen die neue Friedhofs rechtzeitig entfernt zu haben. Die bürgerlichen Zeugen bestätigten, 11msatzsteuer sind wie im Vorjahre 90 000 m. eingestellt. Das ordnung für den Friedhof an der Graf- Rödern- Allee nicht genehmigt daß eine rein private Zusammenkunft vorlag und Bartel ins­vergangene Jahr brachte eine Mehr- Einnahme bont 97 000 m. worden. Es wurde beschlossen, die verlangten Aenderungen, so- besondere nicht zum Dableiben, sondern ganz im Gegenteil zum Die Hundesteuer ist bon 20 auf 30 M. erhöht worden und ist weit sie rein formaler Natur waren, zu akzeptieren, diejenigen Fortgehen aufgefordert hatte. Der Polizeikommissar Wilokki be mit 30 000 D. eingestellt. materieller Natur aber abzulehnen. Mit der Gemeinde schwor dagegen mit dem Schuhmann, daß Bartel wiederholt zum Der Vermögensnachweis meist ein Reinvermögen von 3 413 000 Nieder- Schönhausen hatte der Gemeindevorstand einen Vertrag Dableiben aufgefordert habe. Dieser schroffe Widerspruch zwischen Mart auf. Zum Schuletat wäre zu bemerken, daß das Schulgeld vereinbart, der die Abgabe von Wasser an diese Gemeinde den Zeugen blieb unaufgeklärt. Das Gericht stellte fest, daß eine für auswärtige Schüler von 140 auf 180. erhöht worden ist. zum Preise von 12 Pf. pro Stubikmeter vorsieht. Der Vertrag öffentliche politische Versammlung nicht vorgelegen habe. Das Die Einnahmen des Elektrizätswerts sind mit 436 000. wurde mit der Maßgabe einer fünfundzwanzigjährigen Dauer ge- Recht zur Ueberwachung hatte die Polizei deshalb nicht. Wohl eingestellt, die Ausgaben mit 242 806 W., fodaß ein Ueberschuß nehmigt. Auf Veranlassung der Aufsichtsbehörde wurde sodann noch aber tonnte sie, wenn sie schon einmal anwesend war, Handlungen bon 193 000 m. verbleibt. Dieses bedeutet bei einem investierten befchloffen, die Zahl der regelmäßigen Stassenrevisionen zu be- auf Grund des Reichsvereinsgefeßes vornehmen. Etwaige Bu Rapital von 1410 000 m cine Verzinsung von 13,5 Proz. schränken, dafür jedoch unvermutete Kassenrevisionen öfter als bisher widerhandlungen seien dann auch nach diesem Gesetz zu bestrafen. In der außerordentlichem Berwaltung ist der Rest der 3 000 000- vorzunehmen. Den Rest der Tagesordnung bildete die Genehmigung Bartel wurde von vier Anklagepunkten freigesprochen und nur M.- Anleihe mit 1 000 000 02) au Soll gestellt. Die Gesamtreserven verschiedener Etatsüberschreitungen. der Gemeinde betragen 2048 091 m. noids isda a

Schöneberg. dog du and

Tragödie eines Chepaares. In dem Hause Gustav- Müller­Straße 34 vergifteten jid ber 50 Jahre alte Apothefer Hermann Sein und seine Ehefrait Alara geborene Daniel, die 58 Jahre zählte. Man fand die Eheleute gefierit morgen um 81%, Uhr in ihrer Boh­nung tot auf. Wie der Befiind ergab, hatten sie gyantali ge­nommen. Nach einem hinterlassenen Briefe haben sie in gegen

Reinickendorf  .

Nieder- Schönhausen.

wegen der angeblich nicht rechtzeitigen Entfernung berurteilt. Er wurde dann noch aus Anlaß der humoristischen Debatte wegen Beamtenbeleidigung bestraft. Seine Gesamtstrafe betrug 65 Mark. Ebenso hoch wurde der Arbeiterfekretär Grünhagen bestraft, weil er die Bemerkung von der chinesischen Revolution machte und sich ebenfalls nicht schnell genug entfernt haben sollte. Die weiteren fünf Angeklagten erhielten je 15 Mart wegen nicht rechtzeitiger Entfernung.

Ueber die Gültigkeit der am 10. und 11. März stattgefundenen Gemeindewahlen hatte die am Dienstag tagende Gemeindever­tretersizung Beschluß zu fassen. Gegen die erste und zweite Klasse lagen Einsprüche nicht vor. In der dritten Klasse wurde die Wahl des Genoffen ellrich als Nichtangesessener für gültig erklärt. Dagegen lag gegen die Wahl des Genossen Siege ein Ginspruch Na also, mit der chinesischen Revolution in Danzig   ist's nichts, vor, daß dieser nicht Hausbefizer im Sinne der Landgemeinde- Die ist aufgelöst und hat 205 M. Strafe verursacht,