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Ronterrevolutionäre Versuche.

Befing, 4. April. Aus Schansi und Schens werden die tweitere Unruhen gemeldet. Schenhung, der Befehlshaber der kaiserlichen Armee in Kanju, befindet sich noch in der Nähe von Gianfu und bemüht sich, die Mandschu zur Erhebung zugunsten des Kaisers zu überreden. Die nord­chinesischen Truppen sind dazu geneigt, doch ist noch kein geeigneter Führer hervorgetreten.

Alarmnachrichten aus Peking  .

im

Der Streit im Zentrum.

Zu den Mandatsniederlegungen des Herrn Roeren schreibt diesem nahestehende Kölner   Korrespondenz":

" 1

Seit drei Jahren wühlen sie( die" Bachemiten") gegen ihn Bolksverein, im Windthorstbund, im Augustinusverein( der Organisation der Zentrumspresse), in seinem Wahlkreis, in der Zentrumsfraktion, überall. Auch der Stärkste hält das nicht aus." Weiter schreibt die Kölner Korrespondenz", kürzlich sei auf einer Versammlung des Augustinusvereins zur Pflege der katholischen Presse" von dem Direktor des Volksvereins für das fatholische Deutschland  , Dr. Braun 3( M.- Gladbach), der Vor­Bering, 4. April. Juanshikai hat infolge der bedroh- schlag gemacht worden, die Gegner der Bachemschen Richtung, also lichen Lage in Beting seine ganze Familie mittels Spezialzug nach die Anhänger der Oppersdorff- Roeren, auf ihr persön Tientsin   bringen lassen. In Peking   soll vollkommene Anarchie herrschen. Die Stadt befindet sich im Belagerungszustand. auch so tatholisch wären, wie in ihren Schriften. Die Ktor. herrschen. Die Stadt befindet sich im Belagerungszustand.   liches Leben hin genau zu untersuchen", ob sie da Der Verkehr stodt vollfommen, alle Läden sind geschlossen. respondenz deutet an, daß das Ding auch mal von hinten Iosgehen" fönne; im übrigen meint sie:

Sunhatsen in Shanghai  .

Schanghai  , 3. April.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Tangschaohi und Sunhatsen find heute von Ranking hier angekommen. Eine imposante republikanische Truppenmacht war am Bahnhofe aufgezogen. Eine zahlreiche Menschenmenge war

zugegen.

Wie verlautet, hat General Chenchimei, Militärgouverneur von Schanghai  , den Antrag, das Handelsministerium zu über. nehmen, abgelehnt.

Politische Ueberficht.

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Berlin  , den 4. April 1912. Gegen das Reichstagswahlrecht. Mit welch unverfrorenen Hoffnungen unsere scharfmacherischen Beutepolitiker fich tragen, verrät sehr zur rechten Zeit ein Artikel der nationalliberal- freifonservativen hamburger Nachrich ten". Entweder Oder!" betitelt sich dieser Erguß. Er be­handelt den bekannten Vortrag des Dr. Wildgrube in Dresden  , in dem eine Beseitigung zu mindesten des geheimen Reichstags­wahlrechts vorgeschlagen wurde. Das Blatt der Hamburger Pfeffer fäde meint dazu, daß es einer solchen Empfehlung nur zustimmen" tönne! Würde doch schon viel gewonnen sein, wenn es gelänge, aus dem gültigen Wahlrecht wenigstens die geheime Abstimmung zu beseitigen. Denn wenn z. B. von Herrn Bassermann wiederholt auf das politische Gewicht der 4 Millionen sozialistischer Stimmen hingewiesen worden sei, so sei demgegenüber doch die Frage aufzu= werfen, ob denn diese 44 Millionen wirklich alle für die sozial­demokratische Sache abgegeben worden seien. Sicherlich sei die Zahl der Mitläufer unter den sozialdemokratischen Stimmen teine geringe. Diese Mitläufer aber würden der sozialdemokratischen Partei untreu werden, wenn sie fürderhin nicht mehr unter dem Schutz der geheimen Abstimmung sozialdemokratisch wählen könnten.

Ueber­

Es ist tatsächlich zu bedauern, daß ein Mann wie Dr. Brauns das Gemeine, was in dem Vorschlag liegt, nicht einsieht."

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Schweiz  .

Der Besuch Wilhelms II. in der Schweiz  . Man schreibt uns aus Zürich  :

Bekanntlich ist der deutsche Staiser entschlossen, die im September stattfindenden Manöver der schweizerischen Armee, die in der Ostschweiz   ausgeführt werden, zu besuchen, so daß fie bereits den Namen Kaisermanöver" erhalten haben, die also auch der alten demokratischen Schweizerrepublik beschert werden, nachdem sie im Deutschen   Reiche selbst zu einer stän­digen Einrichtung geworden sind.

Nun ist, seitdem der Kaiserbesuch angekündigt, auch viel darüber geredet und geschrieben worden, wie sich die schwei. Dieses Kopfzerbrechen anderer Leute war und ist überflüssig, zerische Sozialdemokratie dazu verhalten wird. denn die Haltung unserer Partei ist eine gegebene, und zwar sehr einfache: die der Passivität. Das hat ausdrücklich auch das erweiterte Parteifomitee in seiner legten Sigung festgestellt und zwar in der Form eines Beschlusses, nach dem der Besuch des deutschen   Kaisers als seine Privatangelegenheit betrachtet wird und daher alle Kundgebungen dagegen zu unterbleiben haben. Dagegen werden die Genossen verpflich tet, sich von allen Veranstaltungen zu Ehren des Kaisers fern­zuhalten und auch alle Versuche, für solche Zwecke öffentliche Gelder in Anspruch zu nehmen, abzulehnen. tiben Journal de Genebe", daß die Neuenburger   So­Nun berichtet die bürgerliche Bresse nach dem konserva­Außerhalb der eingeweihten" Zentrumstreise macht man aialisten beschlossen hätten, gegen den Besuch des deutschen  fich teine Vorstellung von der erbärmlichen Raisers in der Schweiz   durch Maueranschläge sowie durch Ver­Gemeinheitmancher Kampfesmittel der ölner öffentlichungen in der Presse zu protestieren und für die Richtung"...! Privatdetektivs find in Tätigkeit, deutsche Sozialdemokratie ein Sympathie- Manifest zu er­um besonders verhaßte Leute auf Schritt und Tritt aus- laffen. Sollte das Parteikomitee sich nicht anschließen, so zuspionieren, und sogar vor firchlichen Würdenträgern würden sie allein handeln.

Aber diese Gesinnung erkläre die ganze Kampfesweise der Bachémiten. Tatsächlich haben die Anhänger der Bachemrichtung hinreichend Anlaß, eine Beschnüffelung ihres persönlichen Lebens und Vorlebens zu fürchten. Eine Reihe ihrer führenden Kräfte hat recht viel Dreck am Stecken.

Weiter sagt die Kölner Korrespondenz" im Anschluß an den

Braunsschen Vorschlag:

machen sie nicht Halt.... Wer in höchster Not ist, greift schließ- So die Mitteilungen der bürgerlichen Presse. Ob und lich zu allen Mitteln, bis zur gemeinsten Spionage. inwieweit fie richtig sind, wissen wir nicht. Sind sie richtig, Zu diesem Kampf bis aufs Messerao, e, i.253a ini enatoi; l Igd so ist dazu zu bemerken, daß sich die Partei einer solchen Zu diesem Kampf bis aufs bis aufs Messer mußte es Brotestaktion nicht anschließen, sondern sie im Gegenteil als

tommen.1"

Diese Dinge erinnern an die Austreibung des Kaplans Dr. einen Akt grober Indisziplin verurteilen würde. Mit ihrer Kaufmann, des publizistisch tätigsten der Roerenleute, aus Protestaktion würden die Neuenburger   Genoffer nur die Ge­feinem damaligen Wirkungskreise durch Kardinal Fischer. schäfte der bürgerlichen Nationalisten der welschen Schweiz  Dr. Kaufmann schrieb damals in der Apologetischen Rundschau" besorgen, die unbegründeterweise in dem Kaiserbesuch eine über sich selber: Annäherung der Schweiz   an Deutschland   erblicken und sie verhindern wollen. Bekanntlich hat vor nicht langer Zeit der Präsident der französischen Republik, Fallières  , die Schweiz  besucht, ohne daß in seinem Besuche die deutsche Schweiz   den Versuch einer Annäherung der Schweiz   an Frankreich   erblickt hätte. So konnte auch Herr Fallières   ungestört einige an genehme Tage in der Schweiz   zubringen.

Ein solcher Mann muß vernichtet werden, und tein Mittel ist zu schlecht, ihn zu Tode zu heben: Spionage, Denunziation, grobe Verlegung des Briefgeheimnisses, Düpierung der befreundeten Preffe, Terrorisierung der unselbständigen Faktoren und besonders Lügen und Verleumdungen."

"

Dr. Heim für die Erbschaftsftener.

Eine Protestaktion der schweizerischen oder auch nur der welschen Sozialdemokraten gegen den Kaiserbesuch würde Wasser auf die Mühlen der Chauvinisten in Frankreich   sein, die doch genau so unsere Gegner sind, wie das offizielle Deutsch­ land  . Und darum ist die Passivität für uns die beste Taktik. Der Proporz auf dem Vormarsche.

Der ehemalige Zentrumsabgeordnete Dr. Heim veröffentlicht Der Zweck der ganzen scharfmacherischen Uebung ist also der in den Süddeutsch. Monatsheften" einen Artikel zur Reichserbschafts­Nachweis, daß man der Szialdemokratie zahlreiche Stimmen steuer, in welchem er ausführt, daß vom partikularistischen Stand­streitig machen kann, wenn man alle irgend wie abhängigen punkt Bayern   und Süddeutschland   feine Veranlassung haben, sich Wähler durch Einführung des öffentlichen Wahlrechts gegen diese Steuer zu sträuben, weil damit der Norden mit seinem weit größeren Vermögen stärker belastet werden würde als der hindert, ihre Stimme ihrer politischen Süden. Bei Erörterung der Frage, ob im gegenwärtigen Augenblick Der von den herrschenden Freisinnigen so hart bekämpfte zeugung gemäß abzugeben! Nicht nur, so kalkuliert das neue Steuern notwendig sind, erinnert Dr. Heim das Ren- Proporz marschiert unaufhaltsam weiter. Jetzt hat der Genfer  Hanseatische Scharfmacherorgan, würden dann der Sozialdemokratie trum daran, daß es, falls Ueberschüsse vorhanden Kantonsrat das Gesez betreffend die Proportionalwahl der Ge alle Beamten stimmen, alle Stimmen des von der Regierung und wären, die Verpflichtung habe, zunächst einmal früher gemeindevertretung in allen Gemeinden mit über 3000 Ginwohnern der besizenden Klasse abhängigen Kleinbürgertums vergebene Beriprechen, z. B. die Erhöhung der Mannschafts- mit großer Mehrehit angenommen, und es besteht alle Aussicht, daß Loren gehen, sondern auch die Stimmen aller wirtschaftlich ge- Löhnung, einzulösen: es auch in der auf den 20. und 21. April angesetzten kantonalen fährdeten Arbeiter, die auch bei der peinlichsten Einschätzung Boltsabstimmung Annahme finden wird. nicht unter die Mitläufer, sondern unter die Stammtruppe der Sozialdemokratie gezählt werden müssen.

Das Gerede von der Mitläuferschaft" der Sozialdemokratic braucht zudem von uns ja auch nicht einmal als infame Heuchelei charakterisiert zu werden. Denn wer bürgt uns denn dafür, daß nicht auch die Mitläufer der bürgerlichen Parteien, und gerade fie erst recht, nur als Gelegenheitswähler und nicht etwa als überzeugte Parteianhänger anzusprechen sind! Liegt es doch auf der Hand, daß Parteien, die in der Gunst der Regierung und der Herrschenden Klaffen stehen, in ungeheuer viel größerem Umfang den Vorteil des sogenannten Mitläufertums genießen, als Parteien der Opposition, die durch den Terrorismus der Regierung und der herrschenden Klassen bedroht sind.

Erst nach Einlösung dieser längst gegebenen Versprechungen fann geprüft werden, ob so viele lleberschüsse verbleiben und auch Auch der Kantonsrat des Kantons Wallis   hat bei gleich­in der Zukunft verbleiben werden, daß das Reich nicht wieder in eine neue Schuldenwirtschaft hineinkommt, ganz ent- zeitiger Erhöhung der Vertretungszahl auf 1100 schweizerische Ein­die Ausländer werden also wieder einmal wie Luft gegen den Grundsägen, die die Zentrumspartei   mit aller wohner oder eine tote Sache behandelt Macht und Energie im Laufe der letzten Jahre vertreten hat." um die Mitgliederzahl des Daß aber das Reich auf die Dauer ohne neue Parlaments zu reduzieren, die Einführung des Proporzes für seine Steuern nicht auskommt, darüber besteht für Dr. Heim eigene Wahl beschlossen. Der Proporzartikel soll neben dem Wahl­fein Zweifel, und dann sei jedenfalls eine richtige Erbschaftsgesetz gesondert zur Voltsabstimmung gebracht werden. steuer für Beibeserben die erste Steuer, von der Jm Kanton St. Gallen wird nächstens zum erstenmal der gesprochen werden könne. Wie es scheint, fürchtet Herr Heim gar feine nachteiligen in 12 von den 15 Wahlkreisen eigene Kandidaten aufgestellt. Kantonsrat nach dem Proporz gewählt werden, Unsere Partei hat Folgen der Erbschaftssteuer für den germanischen Familienfinn.

aus

Erträge der Erbschaftssteuer.

Zahl der Anfälle

105 847 6 180

Gesamt­reinwert Mark 788 777 787 62 616 453 851 394 190

zusammen. 112 027

Mart

52 794 646 3 991 616

56 786 262

Spanien  . Eine Justizinfamie.

Das weiß natürlich auch das Organ des Hanseatischen Geld- Nach der Statistik über die finanziellen Wirkungen des Reichs­jacks. Denn nur deshalb, weil ihnen das flare Bewußtsein auf- erbschaftssteuergesetzes vom 3. Juni 1906 im Rechnungsjahre 1910 verübt. Sie hat nämlich den Direktor der Revue Vida So­dämmert, daß sie bei einem wirklich ehrlichen und die Stim- sind die Hauptergebnisse für das Deutsche Reich folgende: mung der Voltsmassen möglichst klar zum Ausdruck brin­genden Wahlsystem arg ins Hintertreffen geraten würden, geifern ja unsere Scharfmacher gegen das gleiche und geheime Wahl­recht. Daß diese Kreise aber die unerhörte Dreiftigkeit besiken, trotz Erwerb von Todeswegen. der Schlappe, für den blauschwarzen Blod der Reaktion, trok der Schenfungen unter Lebenden. Wahl der 110 Sozialdemokraten, troß der 4% Millionen sozial­demokratischer Stimmen einer Beschneidung des Wahlrechts das Wort zu reden, sollte den so unverfroren verhöhnten und bedrohten Volksmassen die äußerste Vorsicht einschärfen! Daß man den Willen zur Wahlentrechtung hat, steht außer allem Zweifel; es fragt sich nur, ob man sich stark genug dazu fühlt! 3ur Straftprobe ge­hören zwei: die Wahlentrechter und die Volksmassen, die sich lamms­geduldig und schafsdämlich entrechten lassen. Sache des Volkes iſt es, dafür zu forgen, daß die Spekulation auf die unbegreifliche Be­schränktheit und Langmut der Massen eine gründlich verfehlte sein wird!

Die spanische Militärjustiz hat eine neue Schuftigkeit cialista", Genossen A. Melia, wegen der Veröffent­Steuerertraglichung einer Raritatur, in der die Richter Al­ fons XIII.   wiederzuerkennen glaubten, zu 8 Jahren Gefäng­is und 2000 Pesetas Geldstrafe verurteilt. Die Zeichnung hatte Genosse Iglesias dem Blatt zugeschickt. Der Zeich ner ist unbekannt geblieben, an Iglesias, der als Deputierter Außerdem wurden bei 45 Erwerbsfällen aus Erbschaften von militaristische Bande ihre Nachgier am Leiter des Blattes aus. immun ist, fonnte man nicht heran. So ließ die klerikal­zusammen 68 247 M. Reinwert 8751 M. und bei 23 dergleichen aus um ihr das Opfer zu entreißen, ist es nötig, daß der schur­Schenkungen unter Lebenden von zusammen 64 202 M. Reinwert an fische Streich in allen Kulturländern bekannt werde und Pro­Steuer 4836 M. niedergeschlagen. Im Durchschnitt entfällt auf testfundgebungen hervorrufe. Auf diese Weise ist ja Cana­einen versteuerten Anfall ein Reinwertbetrag von rund 7600 M. mit Tejas gezwungen worden, den Zeichner Sagrista freizu einem Steuerertrag von rund 507 M. geben. Hoffentlich wird das gleiche Mittel diesmal den gleichen Erfolg haben. Rußland.

Der blauschwarze Mantel.

Eine ausgedehnte Schuldebatte

Soldatenmishandlungen.

Ein neuer Skandalprozek. gab es Mittwoch in der Hamburger Bürgerschaft. Es handelte sich um die Einrichtung einer neuen staatlichen Vorschule. Während Verfolgungen von Ehrenmännern auf Grund gefälschter Ur­Senat und Rechte an diesen Standesschulen, diesen Schädlingen im kunden und meineidiger Spißelaussagen, und nur zu gut begründete Schulsystem", wie Genoffe Stolten sie treffend bezeichnete, ent- Strafprozesse gegen die erprobtesten Stüßen des herrschenden Die Deutsche Tageszeitung" stellt an die Re- schieden festhielten, folgte die aus der Sozialdemokratie und den Systems wegen zahlloser gemeiner Verbrechen: das ist die Kenn­gierung das Anfinnen, daß sie mit aller Kraft unter Ein- liberalen Barteien bestehende Mehrheit den gegen die Vorschule an- zeichnung der heutigen russischen Gesellschaft. In diesen Tagen fegung ihrer ganzen Autorität darauf dringen müsse, daß geführten sozialen und pädagogischen Gründen und lehnte die Vor- beginnt in Warschau   der einstweilen leßte einer ganzen Reihe mit den Wehrvorlagen zugleich auch die Deckungsvorlagen in schule ab. Gestalt eines Mantelgesetzes berbunden würden. Ver- Diese Debatte ist ein Vorspiel für die kommenden erbitterten Prozesse, die das zur Untersuchung der Korruption im Heere ein­gefeßte Armeefommissariat seit mehreren Jahren ange­fahre man anders, so schwebe die Entscheidung über die Kämpfe um das neue Unterrichtsgesetz. strengt hat. Angeklagt sind 30 Personen: außer einem Regierungs­Deckung völlig in der Luft. Es könne dann der größte Wirr­sekretär und 3 Kollegialassessoren, lauter Offiziere, 6 Leutnants, warr entstehen. Möglicherweise würde dann überhaupt feine. 14 Hauptleute, 1 Stabskapitän, 3 Oberleutnants und 2 Obersten. neue Steuer bewilligt, so daß ein Kampf aller gegen alle ent­Es handelt sich um Bestechungs- und Erpressungsgeschichten. Einer stehen, der für die gesamte politische Lage höchst bedenklich Das Oberkriegsgericht in Koblenz   verurteilte den Unter- der Leutnants ist nur mit rund 4000 m. belastet, und die Beträge fein würde. offizier Schröpfer vom Infanterieregiment Nr. 25 zu sieben Nachdem die Regierung deutlich zu erkennen gegeben, Tagen Mittelarrest wegen borschriftswidriger Behandlung" Unter- teigen ranggemäß, um bei dem Obersten Dubrowin 444 000 und daß sie überhaupt keine ausreichende Deckung der neuen Mili- gebener in fünf Fällen. Der Musketier M. bekundete, der Unter dem Obersten Anitschkoff gar 675 000 m. zu erreichen. Der Gou­tärausgaben, sondern nur eine Neugestaltung der Brannt- offizier habe ihn zweimal getreten, beim Schießen ihn an der Nase bernementssekretär Adamowitsch ist mit 210 000 M. belastet. Das weinsteuer will, ist das Verlangen der Deutschen   Lages- erachtete das Gericht eine Miz handlung als nicht vorliegend! sind diese Prozesse sehr wertvoll. Denn wenn die alten voll­weinsteuer will, ist das Verlangen der Deutschen Tages- gezogen und ihm auf der Stube eine Ohrfeige gegeben. Trotzdem ist natürlich nur, was man herausgefunden hat. Für die Armee zeitung" sehr verständlich. Sie möchte von vornherein weiter hat der Unteroffizier die Leute dadurch schikaniert, daß er gesogenen Schwärme beiseite geschafft sind, gibt es freie Bahn für berhüten, daß irgendeine ihr unbequeme Steuer angenommen fie im Mantel unnük hin- und herrennen ließ. Der Unteroffi- frische Kräfte". würde. Hätte die Regierung sich in Gegensatz zu den Agra- zier Knopp von der nämlichen Kompagnie hatte feine Unter­riern gestellt, so würde die Deutsche Tageszeitung" natürlich gebenen durch schnell aufeinanderfolgendes Hinlegen und Auf­von einem Mantelgesetz nichts haben wissen wollen. Da die springen geplagt. Ein Soldat verstauchte sich dabei die Hand. Der Regierung nun aber keinerlei Deckung beabsichtigt, als die Vorgesetzte veranlaßte ihn, wahrheitswidrig über die Herkunft dieser Umgestaltung des Branntweinsteuergesetzes, möchten die Berlegung auszusagen. Er wurde wegen vorschriftswidriger Be Agrarier purch die Verbindung der Behrvorlagen mit der handlung und wegen des zweiten Delifts zu fünf Tagen Mittel­

Deckung durch ein, sogenanntes Mantelgesetz den Nicht- Blau­schwarzen je de Möglichkeit nehmen, auch eine dem fonfervativ- ultramontanen Agrariertum unbequeme Dedungs­steuer zu beschließen!

arrest verurteilt.

Das in diesen beiden Fällen so milde Gericht bestrafte da­gegen einen Gemeinen", der nächtlicherweile, wahrscheinlich in der Truntenheit, gerufen hatte:" Es lebe die Anarchie!" zu drei Wochen strengen Arrests!

Marokko.

Aufstand der Eingeborenen die Antwort auf den Protektoratsvertrag.

Fes, 3. April. Die Aufregung unter den Stämmen in der

Gegend von Sefru hat sich noch nicht gelegt. Die Führer der Stämme dürften sich binnen kurzem über etwaige neue An­griffe verständigen. Unter gewissen Stämmen ist das Gea rücht verbreitet, Mulay Hafid sei französischer Gefangener in Fes. Dics Gerücht gibt der Erregung neue Nahrung.