Einzelbild herunterladen
 

Nr. 81. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Die Afyliftenvergiftungen vor Gericht.

-

-

-

-

-

-

wird?

-

-

-

-

Freitag, 5. April 1912.

daß von dem Chemiker noch nach so langer Zeit in den Leichenteilen auf die Hälfte annimmt, dann bleiben immer noch 2800 Liter, die in zwei Gruppen Methylalkohol vorgefunden ist, so gewinnt es an getrunken sein müssen, als unschädlich gegenüber 90 schädlichen Wahrscheinlichkeit, daß Methylalkohol als Hilfsursache zum Tode Litern bestehen. Schließlich wird noch beantragt, den Restaurateur Nach Eröffnung der Sizung durch Landgerichtsrat Briestorn zu betrachten ist. Der Mann war sowieso auf einen absteigenden Wiebe in Steglitz zu vernehmen, der bekunden wird, daß er, als wird die Beweisaufnahme über die einzelnen Anklagefälle fortgefeßt. Ast und es bedurfte nur eines geringen Anstoßes, um seinem Leben er noch bei der Elberfelder Papierfabrik" angestellt war, stets mit Vorher bittet der Sachverständige Fabrikbesizer, früherer Sprit- ein Ende zu machen. Diesen geringen Anstoß kann Methylalkohol Metylalkohol angefeßten Schnaps ohne jeglichen Schaden getrunken fabrikant Arthur Wolff- Chalottenbudg um seine Entlassung. R.-A. sehr wohl gebildet haben. Auf eine Frage, ob der Mann ohne habe. Dr. Werthauer widerspricht der Entlassung. den Methylalkohol nicht gestorben wäre, erwidert der Sachver- R.-A. Dr. Werthauer: Die Sachverständigen haben Unter­Eine Zeugin Frau Koplin wird über den Tod ihres Ehemannes, ständige: suchungen über die Giftwirkungen etwaiger Zusäße zum Methyl­des am 24. Dezember verstorbenen Postschaffners A. vernommen. " Das weiß außer Gott niemand." alkohol nicht gemacht. Das Sterben nur von Männern und nur Nach ihrer Darstellung ist ihr Mann immer frank gewesen und dann Staatsanwalt Dr. Gutjahr: Ist anzunehmen, daß durch den an gewiffen lokal verteilten Stellen weist auf eine anderweite Ur­gestorben wie die Anklage annimmt nach dem Genuß von Methylalkohol das Leben des Mannes verkürzt ist? Dr. fache ebenso sehr hin, als der doch allerseits als unaufgeklärt be­Nordhäuser, der wahrscheinlich aus Methylalkohol hergestellt war. Störmer: Wenn wir inzwischen nicht klug geworden wären in der zeichnete Umstand, daß fortgesetzter Genuß reinen Methylalkohols Geh. Sanitätsrat Dr. Unger, der den St. behandelt hat, sagt Richtung, daß der Methylalkohol nicht so unschuldig ist, wie ich es feine böse Wirkung gehabt habe. Selbst wenn aber Methylalkohol aus, daß K. ein chronischer Alkoholist gewesen ist, der als solcher lange Zeit geglaubt habe, könnte man diese Frage nicht beant- die schlimme Ursache sei, hat doch die Ermittelung sich nicht darauf Verdauungsstörungen gehabt hat und alle Anzeichen einer Arterien- worten. Jezt, wo ich es für festgestellt halte, daß Methylalkohol erstreckt, an, wen alles die Firmen Kahlbaum und Riedel den verfaltung zeigte. Gerichtschemiker Dr. Jeserich hat in den ein so schweres Gift ist, so tann man wohl sagen, Methylalkohol verkauft haben. Gegenüber einer Anklage, welche Leichenteilen positiv Methylalkohol festgestellt. Medizinalrat Dr. daß der Genuß bon Methylalkohol den Tod eines den Beweis der Tötung durch den Angeklagten darauf zurzeit allein Hoffmann, der die ausgegrabene Leiche erst am 4. März obduziert Menschen herbeiführen fann. R.-A. Dr. Werthauer: stützt, daß jemand in der Nähe des Obdachs z. B. gewohnt, sich auf­hat, erklärt, daß man in diesem Falle nur von einer gewissen Wahr- Wenn Sie nun unterstellen, daß Methylalkohol nicht anders wirkt gehalten oder gestorben sei, ist doch eine Ermittelung nötig, ob nicht scheinlichkeit der Vergiftung durch Methylalkohol sprechen kann. Es wie Aethylalkohol und ich unter Beweis stelle, daß die ätherischen in diese Nähe auch anderweit als durch Scharmach Kahlbaumscher handle sich um einen stets kranken Mann, der an chronischem Dele, die dem Metylalkohol zugesetzt werden, giftig sind würden Methylalkohol gelangt sei. Da es sich um die Aufklärung des Alkoholismus litt. R.-A. Dr. Werthauer: Ich beantrage die Sie dann Ihr Gutachten ändern? Dr. Störmer: Ich habe aber Todes vieler Menschen handelt, ist eine vollständige, schlüssige Ers Verlesung des Obduktionsprotokolls. Staatsanwalt Dr. Gutjahr: die Ueberzeugung, daß Methylalkohol anders wirkt als Aethyl- mittelung Vorausseßung jedes Urteils. Nach dem Geist der Prozeß­Das ist doch unzulässig. Vors.: Jch lehne den Antrag ab. alkohol. Staatsanwalt Dr. Gutjahr: Wirkt nicht ein giftiger ordnung sollte in großen wichtigen Sachen eine Voruntersuchung R.-A. Dr. Werthauer: Ich bitte um Gerichtsbeschluß. Der Stoff auf einen tranten Körper anders als auf einen gesunden? stattfinden, diese ist aber nicht erfolgt. Auch die Ermittelungen Gerichtshof zieht sich zurück und der Vorsitzende verkündet als- Dr. Störmer: Gewiß. Staatsanwalt: Sicherlich wird doch anzu- sind von der Voraussetzung, daß der Methylalkohol der Schuldige dann: nehmen sein, daß ein Schaden an der Gesundheit herbeigeführt sei, ausgegangen und die ganze Sache ist trop der Wichtigkeit der Der Antrag wird als unzulässig abgelehnt. Dr. Störmer: Jawohl! Aufklärung äußerst beschleunigt worden, so daß die Hauptverhand­R.-A. Dr. Werthauer beantragt, die Invaliditätsaften des Ver- Es folgen dann noch eine Reihe von Fragen der R.-A. Dr. lung erst zur Ermittelung schreiten muß. Dies ist die Ursache un­storbenen, der seinerzeit vom Militär entlassen worden ist, einzu- Alsberg und Dr. Puppe an den Sachverständigen, die sich darauf gewöhnlicher Schwierigkeiten für alle Beteiligte. Es müssen des­fordern; ferner den Geh. Rat v. Wassermann wieder an Gerichts- beziehen, wie sein Ausdruck, daß in diesem Falle Methylalkohol als halb sehr eingehende Nachfragen nach der Giftwirkung und dergl. stelle zu laden, da er an diesen mehrere Fragen in bezug auf die Hilfsurfache" an dem Tode zu beobachten sei.-R.-A. Dr. Alsberg: gestellt werden und dazu müssen alle Sachverständigen zur Stelle Krankheit des Verstorbenen zu richten habe. Er fährt dann fort: Hilfsursache bedeutet doch wohl nur, daß eine zweifelhafte Ursache sein, da wissenschaftlich sehr schwierige Probleme zu lösen sind, Der Sachverständige Med.- Rat Dr. Störmer, der jetzt erschienen vorliegt? Dr. Störmer: Nein, es bedeutet eine fonkurrierende von deren bisherigem Unbekanntsein alle Sachverständigen über­ist, hat die Aussage der Zeugin nicht gehört. Ich beantrage, daß die Ursache, die bei dem Tode mitgewirkt hat. Auf weitere zahlreiche Zeugin ihre Aussage in Gegenwart dieses Sachverständigen wieder Fragen erklärt Dr. Störmer: Auf diese Weise komme ich ja 10 zeugt find. Deshalb beantrage ich, die Verhandlung abzubrechen und die Akten der K. Staatsanwaltschaft zurückzugeben, damit holt.- Vorf.: Herr Med.- Rat, find Sie bei der Vernehmung der Zeugin oder 12mal zur Beantwortung derselben Frage. Ich bedauere tief, Grmittelungen über die Empfänger von Methylalkohol und die anwesend gewesen? Med.- Rat Dr. Störmer: Nein. Mir ist es den Ausdruck Hilfsurfache" jemals gebraucht zu haben.( Heiter- Giftwirkungen der Beimischungen angestellt werden, um dann später beim besten Willen nicht möglich, immerfort hier zu bleiben, denn teit.) R.-A. Dr. Jaffé: Sind die Erscheinungen bei der Genick­ich muß noch anderen wichtigen Verpflichtungen nachkommen. Es starre und bei der Methylvergiftung nicht ganz ähnlich den Er- eine neue Verhandlung anzuberaumen, wie es beispielsweise im Pommernbankprozeß geschah. Scharmach unterstützt diesen Antrag würde eine Beeinträchtigung des ganzen Berliner Gerichtsbetriebes scheinungen, wie sie hier vorliegen? Dr. Störmer: Nein. eintreten. Frau Koplin muß nun ihre Angaben über die Krank- R.-A. Dr. Werthauer beantragt, die sämtlichen Sachverständigen und will zum Zweck der Schaffung einer vollen Aufklärung gern heit und den Tod ihres Mannes wiederholen. R.-A. Dr. nochmals zu laden. Er habe inzwischen von autoritativer Seite noch weiter in der Haft ausharren. Den Angeklagten Dahle bitte Werthauer will an die Zeugin eine Frage richten, von wem der erfahren, daß Methylalkohol nicht schlimmer ist als Aethylalkohol. ich aus der Haft zu entlassen. Justizrat Dr. Jvers bittet auf alle Fälle seinen Klienten Verstorbene den Schnaps bezogen hat, den er genoß. Der Vor- Auch die Tatsache, daß er nicht resorbiert ist, sei ein Zeichen für die figende beanstandet diese. Frage, nachdem Med.- Rat Dr. Störmer Nichtgiftigkeit. Es liegen sehr interessante Versuche über die Bastrom aus der Haft zu entlassen, da derselbe feste Wohnung und erklärt hat, daß sie für sein Gutachten unwichtig ist. R.-A. Dr. Wirkung des Tetanusgifts bei einem Huhn und bei einem Pferd Familie habe und von dem Vorliegen eines Verbrechens" keine Werthauer bittet um Gerichtsbeschluß. Der Gerichtshof lehnt vor. Die Versuche seien mit Aethyl- und Methylalkohol fortgesetzt Rede sein kann. die Frage ab. R.-A. Dr. Werthauer stellt die Frage an die worden und es ist festgestellt, daß Methylalkohol teine andere Wir- R.-A. Dr. Jaffé schließt sich dem Antrage des Dr. Werthauer Zeugin, aus welchem Grunde ihr Mann seinerzeit vom Militär fung hat als Aethylalkohol. Da aber der Methylalkohol einen üblen an und bittet um Haftentlassung des Angeklagten Meyen. entlassen worden ist. Auch diese Frage wird vom Vorsitzenden und widerwärtigen Geschmack hat, werden ihm starke ätherische R.-A. Dr. Puppe schließt sich auch den Anträgen an, trotzdem der beanstandet, nachdem Dr. Störmer erklärt hatte, daß dies für ihn Dele zugesezt. Es wird behauptet, daß diese ätherischen Oele giftig bon ihm verteidigte Radomsky nur beschuldigt werde, den Verkauf von ohne Bedeutung sei, da es sich um einen 60jährigen Mann handelt, seien; ferner wird von der Verteidigung behauptet, daß Methyl- 10 Litern Methylalkohol vermittelt zu haben. Wenn aber festge­dessen Militärzeit 30 Jahre zurückliegt. R.-A. Dr. Werthauer alkohol in zahlreichen Fällen verkauft worden ist, ohne Nachteile stellt werde, daß Methylalkohol mit dem Aethylalkohol gleichwertig bittet um Protokollierung seiner beanstandeten Frage:" Aus für die Trinker und nur in den Fällen, in denen Gastwirte ätherische und nicht giftig sei, dann wären die Zeugen zu befragen, ob sie welchem Grunde ist der Ehemann der Zeugin invalidisiert worden?" Dele zusetzten, üble Folgen entstanden sind. nicht auch Methyl- statt Aethylalkohol gekauft hätten und damit Borf.: Ich richte dann diese Frage an die Zeugin. Frau Von dem R.-A. Dr. Jaffé wird hierauf noch folgender Antrag würde der Betrug bezw. die Beihilfe in Wegfall kommen. Vors.: Koplin: Mein Mann ist nicht entlassen, sondern ist vor 26 Jahren gestellt: Es wird beantragt, den früheren Leiter der Holzdestilla- Ich möchte erst noch die Sachverständigen Regierungsrat Judenack vom Militär wegen Rheumatismus abgegangen. R.-A. Dr. tionsanlage zu Puttna( Bukowina ), Paul Liebmeind, zurzeit in und Dr. Jeferich über den Antrag des Dr. Werthauer hören. Werthauer: Ich hatte gebeten, meinerseits die Frage stellen zu Tiljit, zu laden. Derselbe wird befunden, daß er in seiner Stellung Staatsanwalt Dr. Gutjahr: Hier ist von angeblich giftigen äthe­dürfen, da dies ein Grundrecht der Verteidigung ist. Ich bitte um viele Waggonladungen Methylalkohol erzeugt hat, daß einige seiner rischen Oelen" gesprochen, die verwendet worden sein sollen. Bis­Beschluß, ob die Frage zugelassen wird. Bors.: Ich habe geglaubt, Arbeiter täglich nicht unerhebliche Quantitäten Schnaps, der aus her ist nur bekannt, daß die üblichen Effenzen, die sich überall im daß es am einfachsten sei, wenn ich die Frage an die Zeugin richte. 96prozentigem Methylalkohol zubereitet war, getrunken haben, daß Verkehr befinden, verwendet worden find. Irgend etwas anderes Berteidiger: Es handelt sich hier um ein Grundrecht der Ver- er auch selbst hin und wieder einen derartigen Schnaps getrunken läßt sich doch nicht feststellen. Borf.: Es müßten dann eber teidigung. Vors. Ich habe ja gar nichts dagegen, daß sie die habe, besonders wenn er sich den Magen verdorben habe. Der sämtliche Leichen wieder ausgegraben Frage stellen; ich bitte also, sie noch einmal zu stellen. R.-A. Methylschnaps habe hierbei den besten Erfolg gehabt. Auch die Dr. Werthauer( nach kurzer Pause): Ich bin jetzt nicht mehr in der Klosterbrüder in Puttna hatten Methylalkohol in recht erheblichen hatte damals bei dem Staatsanwalt angefragt, was mit den Dr. Jeserich: Das ist wohl nicht mehr möglich. Ich Lage, die Frage zu stellen. Der Gerichtshof will sich zurückziehen Mengen bezogen, um daraus angeblich ein Mittel gegen Rheumatis: 37 Leichen, die ich im Hause hatte, geschehen soll. Es ist mir ge­und tut dies, nachdem R.-A. Dr. Werthauer hinzugefügt hat: mus herzustellen, welches sie selbst genossen. Schließlich beantragt weil die Frage nun schon beantwortet ist. Während der die Verteidigung, durch die Sachverständigen festzustellen, daß antwortet worden, daß die Leichen wieder abgeholt würden; die Abwesenheit des Gerichtshofes macht sich in den Reihen der Sach- 1 Kilo Methylalkohol in Volumen 12/10 Liter ausmacht. Da nun fraglichen Teile sind dann entweder beerdigt oder verbrannt wor verständigen Unruhe bemerkbar. Nachdem der Gerichtshof wieder festgestellt ist, daß Scharmach 1200 Kilo, demnach 1440 Liter Methyl- barauf folgendes erwidern. Die im Handel befindlichen Essenzen den. Was die Frage der ätherischen Oele betrifft, so kann ich im Saale erschienen, muß Geh. San.- Rat Dr. Unger seine Aussage alkohol verkauft hat und auf den Liter Methylalkohol 4 Liter Wasser darauf folgendes erwidern. Die im Handel befindlichen Essenzen noch einmal wiederholen, ebenso Dr. Jeserich. Med.- Rat Dr. bei der Schnapsbereitung zugesetzt werden, so müßten bestehen zumeist aus ätherischen Delen, die aber sämtlich unschäd­Stürmer erstattet dann sein Gutachten über den Fall Koplin. Er lich sind. Es konnte als giftig nur das sogenannte Mirbanöl ( Nitrobenzol) und das Bittermandelöl, welches Blausäure enthält,

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

5760 Liter Methylschnaps

werden.

-

"

-

hat in Gemeinschaft mit Med.- Rat Dr. Hoffmann die Obduktion borgenommen. Er schließt sich dem Gutachten des Med.- Rats Dr. in den Handel gekommen sein. Wenn man nun einen ganzen als giftig in Frage kommen. Beide kommen aber schon infolge Hoffmann durchaus an. Wenn man von den Vorfällen, die jetzt Liter Schnaps auf jeden Vergifteten rechnet, so müßte man, wenn ihres ganz charakteristischen Geruchs hier gar nicht in Frage. zur Verhandluig stehen, nichts gewußt hätte, würde man sagen: die Voraussetzungen der Anklage richtig wären, nicht 90, sondern Reg.- Rat Prof. Judenad äußert sich hierüber folgendermaßen: Der Die Erscheinungen, die an der Leiche gefunden sind, find genügend, 5760 Leichen haben. Wenn man nun annehme, daß ein großer persönliche Trinkbranntwein, ganz gleich, ob er als Schlesischer", um den Tod zu erklären. Wenn man aber diesen Fall nicht heraus- Teil des Schnapses weggegossen und nicht zur Verwendung ge-" Breslauer"," Stralsunder"," Kottbuser" oder" Nordhäuser Korn" reißt aus dem Ensemble der ganzen Sache und wenn man hört, kommen sei; ja, selbst wenn man diesen Teil in übertriebener Weise bezeichnet wird, besteht aus nichts weiter, als wie aus mit Wasser

Kleines feuilleton.

hat diese Wertschätzung des Eis durchaus bestätigt. Heute ist der alte Brauch freilich ganz verzerrt worden, da von den Eiern meist nur die Form übrig geblieben ist, der Stoff aber in Zuckerwert, Schokolade und dergleichen übergegangen ist.

-

darauf folgenden Jahre, die vier der Fledenperiode, trocken und warm gewesen. Beim Luftdruck ist eine Periodizität angedeutet, wenn der Verlauf dieses Witterungselementes nach den Jahreszeiten Von Oktober bis Februar brachten die Die Sezession hat ihre XXIV. Ausstellung eröffnet. Wir sehen getrennt betrachtet wird. die Wandlung bestätigt, von der hier oft genug geredet wurde. Es Jahre um die Fleckenmarima einen zu niedrigen Luftdruck, dagegen Teures Möbelholz. Möbel aus Eichenholz beherrschen wieder tommt eine neue Generation. Das läßt sich weder aufhalten noch war in den gleichen Jahren von März bis Mai der Luftdruck zu einmal die Mode. Die Nachfrage nach Eichenholz ist darum über­leugnen. Das mag den Alten, die einst Revolutionäre waren, nicht hoch. Drei Jahre später trifft das Gegenteil zu. Die Sommerzeit, aus rege, was natürlich zu einer großen Preissteigerung Anlaß immer angenehm sein; um so anerkennenswerter ist es, daß die Juni bis September, wies geringere Schwankungen auf. Erst der gab. Die Preise für diese Holzart find innerhalb der letzten Jahre Ausstellungsleitung, die doch zumeist aus solchen Alten besteht, der Witterungsverlauf des vergangenen Jahres hat wieder gezeigt, daß um mehr als 100 Prozent gestiegen, und was für Summen zu neuen Jugend mit Bereitwilligkeit die Wände freigab. Freilich, diese Feststellungen mit den tatsächlichen Verhältnissen dauernd har zahlen man heute bereit ist, beweist z. B. eine Auftion, die kürzlich folche Bereitwilligkeit ist legten Sinnes doch ein Zwang; wollten monieren. 1912 war ein Jahr des Fleckenminimums; es war nicht im Spessart stattfand. Hier legte eine Frankfurter Firma für die Sezessionisten von einst ängstlich für sich bleiben, wären sie nur ungemein warm, sondern auch sehr trocken. Man kann an eine aus 5,87 Festmetern Holz bestehende Steineiche den Preis von morgen einsam. Was ist nun das Neue, was herauftommt? Man nehmen, daß die für Berlin gemachten Feststellungen auf ganz Deutsch - 3150 M. an und erwarb einen Stammabschnitt von nur 3,71 Fest betrachte, wie sie hier hängen: Josef Bató , der schwer bewegten wir tönnen daraus schließen, daß wenigstens für das laufende nennt das Fachblatt für Holzarbeiter" dies einen enormen" land, ja, auf ganz Europa finngemäße Anwendungen finden dürfen, metern für 2000 M. Das wären 40 M. pro Festmeter. Mit Recht Silhouetten mit Farbe füllt; Benno Berneis , der einen Drachen­töter dem Fresko entgegensteigert; Artur Degner, der das Jahr Wärme und Trockenheit noch die hervorstechenden Eigentüm- Preis für Eichenholz. Stellt sich dies damit doch in die Reihe un­Taumtelige des Frühlings gestalten möchte; man betrachte die jungen lichkeiten der Witterung bilden werden. Denn die Sonne befindet ferer teuersten überseeischen Möbelhölzer. Das sehr geschäßte wert­Dänen, des alten Ganguin Sohn Pola, den Harald Girfine fich auch gegenwärtig immer noch in einem Stadium geringerer volle Teakholz, das aus Südasien stammt, fostet pro Festmeter nur und Knud Kyhn, die mit seltsam weicher Seele zur großen Form Fleckentätigkeit. 250-400. Preise, die den Laien in Erstaunen versehen, streben; man betrachte Mag Neumann, der von Delacroig Der Ursprung der Ostereier. Es ist die Frage, ob man auch erzielt aber vor allem auch das Mahagoniholz. Für einen ein­kommt, und all die jungen Deutschen , die in den auf die zahllosen Boltsgebräuche bei kirchlichen und anderen Festen den igen großen, in drei Teile zerschnittenen Mahagonistamm opferte Spuren der jüngsten Franzosen Franzosen gehen; dazu Oppen philosophischen Satz anwenden fann: alles was ist, ist vernünftig", einst eine Pianofortefabrik den berühmt gewordenen Preis von heimer, den spanischen Griechen, Tuch, den Jünger des aber jedenfalls hat jeder einzelne dieser Gebräuche seine leber- 60000 M.! Kein Wunder, daß man mit diesem teueren Holz jetzt Cézanne . Man betrachte die Plastiker: Barlach , der es wagt, lieferung und Erklärung. Nur wenige von den Kindern und auch verstehen es, aus dem Mahagoniholz Blätter herzustellen, die nur sparsamer und sparsamer umgeht! Moderne Furniermaschinen eine Vision in Holz zu schneiden; Lehmbrud, dessen Kniende" von den Erwachsenen aber, die bei jedem Osterfest sich mit dem die Dicke oder vielmehr die" Dünne" von Bruchteilen eines Milli­auf Harfentöne zu hören scheint; Kolbe, der ein Mädchen in Osterhasen und den Ostereiern zu schaffen machen, wissen heute Tanzes Seligkeit sich regen läßt; alter, Albiter und noch etwas über den Ursprung dieser Gewohnheiten und ihrem meters besitzen! Gerstel, die eine innere rhythmische Fleischlichkeit sichtbar zu Busammenhang mit dem Osterfest selbst. Freilich ist es ziemlich Notizen. machen suchen. Was wollen diese alle? Sie wollen aus der einfach, eine Beziehung zwischen dem Hasen oder einem- Eine wissenschaftliche Gesellschaft für Flug­nervösen Impression zur finnlich erregten Monumentalität, vom un- anderen freilebenden Tier und dem Beginn des Frühlings herzu- technik wurde im Zusammenhang mit der Luftfahrzeugausstellung erhörtesten Naturalismus zur höchsten Abstraktion dringen. Wie das stellen, und noch näher scheint eine solche zwischen einem Ei und dem begründet. im einzelnen vor sich geht, und warum die Entwickelung so jein Begriff der Auferstehung oder der Erwedung zum Leben zu liegen. Kunst chronit. Die Zeitschrift Der Sturm" teilt mußte, davon wird nach eingehendem Betrachten zu schreiben fein. Beim Osterhasen wird dieser Gedanke auch in der Hauptsache zu- mit: Die Mitteilung, daß die Berliner Sezeffion durch die Futuristen Dann sollen auch die Bilder der alten Sezessionsmeister, die selbst- treffen, doch muß hinzugesetzt werden, daß der Hafe schon bei den beschickt sei, ist unrichtig. Die Futuristen sind ausschließlich in der verständlich noch immer prachtvoll und start sind, gepriesen sein. alten Germanen, also vor Einführung des Christentums, mit zweiten Ausstellung der Zeitschrift vom 12. April ab zu sehen. Die R. Br. der Frühlingsfeier in Verbindung gebracht und als der Expressionisten und Kubisten sind bereits in der gegenwärtigen ersten Das Klima von Berlin und die Sonnenflecken. Der Einfluß der Frühlingsgöttin heilig betrachtet wurde. Bei den Ostereiern Ausstellung vertreten. Sonnenfleckenhäufigkeit auf das Klima yon Berlin ist jezt von fann wohl eine ähnliche Ueberlieferung aus ältester Zeit zugrunde- Die schnellsten Winde. Die größte Geschwindigkeit D. Meißner in Potsdam aus den Temperaturbeobachtungen seit liegen, aber sie haben zum mindesten noch eine andere Bedeutung, des Windes, die bisher jemals beobachtet worden ist, wurde am 1756 und den Regenmessungen seit 1848 untersucht worden. Danach die sich aus rein firchlichen Gebräuchen erklärt. In den Zeiten, 14. März 1905 bei Falmouth an der südenglischen Küfte zu 166 Kilos erscheint, wie Prof. Berberich in der Naturwissenschaftlichen Rund- als das Fasten noch streng eingehalten wurde, gewannen die meter in der Stunde bestimmt. Bei den letzten Stürmen dieses schau" mitteilt, die Jahrestemperatur zur Zeit des Flecken- Gier wegen ihres früh verstandenen großen Nährwertes eine Jahres wurde an demselben Ort am 4. März für eine Dauer von magimum um 0,2 Grad gegen den Durchschnittswert herab- besondere Bedeutung, und es wurde daher zur Sitte, daß 6 Stunden eine Windgeschwindigkeit von 105 Kilometer in der gedrückt und drei Jahre später, ettva bor dem Flecken- jede Familie am Ostersonnabend und Ostersonntag mehr oder Stunde festgestellt. Die höheren Beträge werden überhaupt nur für minimum, um 0,2 Grad erhöht. Umgekehrt verhält es weniger große Ladungen an die Kirche fandten, damit Bedürftige furze Dauer, also mehr in einzelnen Windstößen erreicht, und in fich mit den Regenmessungen, die im ersteren Falle um 25 Milli- nach der Fastenzeit davon gespeist würden. Bald verband sich damit solchen wurde an dem letztgenannten Tage auch eine Geschwindigkeit meter zu hoch, im zweiten Falle um 28 Millimeter zu niedrig sind. auch der Glaube, daß diese Eier eines besonderen Segens und einer von nahezu 158 Kilometer gemessen. Am 22. Februar soll sogar ein Die Fleckenmagimajahre sind in Berlin feucht und fühl, die kurz gesteigerten Nährwirkung teilhaft würden. Die moderne Wissenschaft Wind von 177 Kilometer beobachtet worden sein.

-

"