Nr. 82. 29. Jahrgang.
Zum Parteitag der polnischen Genoffen.
In den Ostertagen findet in Posen der Parteitag der polnischen Parteiorganisation im Deutscher Reiche stait. Beachtet man das Ergebnis der Reichstagswahlen, so findet man, daß in den polnischen Provinzen eine starke Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen zu verzeichnen ist. Es stieg diese Zahl in Westpreußen von rund 20 300 auf 28 300, in der Provinz Posen von 6500 auf 13 000, in Oberschlesien ( Regierungsbezirk Oppeln ) von 16 300 auf 37 400. Es ist unmöglich festzustellen, wie viele polnische und wie viele deutsche Proletarier unter diesen sozialdemokratischen Wählern sind, aber immerhin ist es wohl berechtigt aus den Zahlen zu schließen, daß auch unter den Polen im Deutschen Reiche die sozialdemokratische Idee Verbreitung findet, daß das Eis gebrochen ist. Dies um so mehr, als bekanntlich in Kattowiß- Zabrze es gelungen ist, unseren Kandidaten, den Genossen Biniszkiewicz, in die Stichwahl zu bringen. Dieses erfreuliche Resultat zeigt, daß für die Polnische Sozialistische Partei ", die ein Bestandteil der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ist, ein sicher schwer zu beackerndes, jedoch durchaus nicht aussichtsloses Arbeitsfeld vorhanden ist. Der Parteitag in Posen steht somit vor der Aufgabe, ein wichtiges Werk zu fördern.
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Um so bedauerlicher ist, daß eine Anzahl Anträge, die zu diesem Parteitage gestellt sind, peinlich auffallen müssen. Da ist z. B. der Antrag Nr. 27 der Parteigenossen aus Schiffbed:" Der Parteitag wolle beschließen, daß auf dem Parteitag der Gesamtpartei beschlossen wird, die deutsche Partei möge überall, wo polnische Parteibereine bestehen, keine polnischen Arbeiter als Mitglieder aufnehmen, sondern sie der P. P. S. zuweisen." Aehnlich lauten die Anträge 26 und 28 aus Posen und Hamburg . Es handelt sich da um sonderbare Entgleisungen, da es selbstverständlich Parteigenossen polnischer Nationalität nicht verwehrt werden Bann, an den Organisationen der Gesamtpartei sich zu beteiligen. Besonders jene polnischen Arbeiter, die sich vorübergehend in deutschen Städten aufhalten, tun zweifellos gut daran, wenn sie sich an dem regen Leben der deutschen Parteiorganisation beteiligen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie später bei ihrer Rückkehr nach der Heimat im Interesse der Bewegung verwerten können.
Noch peinlicher berühren die Anträge 31 und 43, die dahin gielen, sen Genossen Caspari zu verunglimpfen, ihn wegen seiner schmutzigen und empörenden Parteitätigkeit gegen die P. P. S." zu brandmarken. Hier ist ein wunder Punkt berührt.
Genoffe Caspari beröffentlichte im Correspondenzblatt der Gewerkschaften" einen Artikel, in dem er von„ separatistischen Tendenzen" sprach. Es handelt sich um einen Antrag, der auf dem Dresdener Gewerkschaftstage gestellt war: Zum Zwecke der Agitation unter den polnischen Arbeitern wird eine polnische Gewert schaftskommission aus fünf Mitgliedern mit einem Vorsitzenden ernannt." Der Antrag kam überhaupt nicht zur Beratung, da er teine genügende Unterstüßung fand. Genosse Caspari sette nun im„ Correspondenzblatt" auseinander, daß der Plan im hohen Maße bedenklich sei, weil er gar zu leicht den ersten Schritt auf der Bahn zum Separatismus nach tschechischem Muster sein könnte. Diese Auffassung ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen.
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Sonntag, 7. April 1912.
sebenen alle an den Tag legt, wird nur erklärlich, wenn man weiß, ausgegossen. Bei Jiaad verkehren sehr viele Aſhliſten, Frauen
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Die Reizbarkeit, die die„ Gazeta Robotnicza" im ge-[ halbvolle Spiritusfässer, die Sprit von der Spritbank enthielten, daß Genosse Caspari, der früher zur Redaktion der„ Gazeta fommen nicht in das Schanklokal. Bei Isaack werden vorwiegend Robotnicza" gehörte, auch noch aus anderen Gründen mit dieser Nordhäuser Korn" und" Schlesischer" getrunken. Zu diesen Redaktion in Konflikt geriet, aus Gründen, die mit der prinzipiellen ein Faß von 120 Liter Inhalt wurden 16 Liter Sprit und der Rest Schnäpsen wurde folgende Methode in Anwendung gebracht. In Haltung der polnischen Organisation im Zusammenhang stehen. Leitungswasser gegossen;" Schlesischer" bestand lediglich aus solchem Hier sei nur eine Episode erwähnt. Gemisch von Sprit und Wasser, zum" Nordhäuser " wurde noch Auf den internationalen sozialistischen Kongressen bilden die Buderfuleur hinzugesetzt. Bei Isaac haben sehr viele der Polen eine besondere Delegation. Auf dem Kongreß in Kopenhagen verstorbenen Ashlisten den todbringenden Schnaps getrunken. waren vertreten: die Sozialdemokratische Partei Galiziens , die- Auf eine Frage des Rechtsanwalts Bredered erklärt der Zeuge, P. P. S. in Deutschland und drei in Russisch- Polen wirkende Or- daß die Schnäpse den Leuten gut geschmeckt haben, er selbst habe ganisationen: nämlich die Sozialdemokratische Partei Russisch auch wiederholt davon gekostet und nichts Auffälliges wahrgenom Bolens und Litauens und zwei Organisationen, die entstanden in- baß früher niemals Kunden in ihrem Lokal frank geworden seien; men. Frau Isaack erklärt auf Befragen des Justizrats Dr. Jvers, folge der Spaltung der P. P. S. Der eine Teil, der als dies sei erst in größerer Anzahl nach den Weihnachtstagen geschehen. Rewita" bezeichnet wird, nähert sich sozialdemokratischen Grund- Da bekamen verschiedene Leute gelbe Flecken im Gesicht, das Weiße säßen, der andere, der sich als„ revolutionäre Fraktion" bezeichnet, im Auge wurde gelb, die Leute flagten über Sehstörungen und be hält an der Taktik der" Expropriationen " fest und verfällt mehr haupteten, daß das Licht im Laden ausgemacht worden sei, da es und mehr in anarchistische Praktiken einerseits und in nationalisti - ja plötzlich so dunkel sei. In dem Schanklokal wurde nach der Befchen Eifer andererseits. Nun bildeten die Delegierten Galiziens , kundung der Zeugin auch grüner Schnaps" ausgeschänkt; bei den diese revolutionäre Fraktion", und die Genossen aus der P. P. S. Leuten, die diesen getrunken, ist nichts passiert. Rechtsanwalt in Deutschland eine gemeinsame Sektion. Diese gab dann einen Brebered stellt durch Befragen fest, daß schon 5 Tage solche MethylBericht heraus, in dem es heißt:" Die Bestrebungen der polnischen erscheinungen sich zeigten. Das Jjaadsche Lokal ist täglich von 600 alkoholschnäpse verschänkt worden waren, ehe die ersten Krankheitssozialistischen Parteien aller drei Landesteile gehen dahin, die Ein- bis 800 Personen besucht worden, die Tagestasse betrug durchschnittheit und staatliche Unabhängigkeit Polens zu erkämpfen." Eslich ettva 120 bis 130 m., an Feiertagen stieg sie ausnahmsweise fann keinem Zweifel unterliegen, daß eine solche Erklärung nicht wohl auch bis zu 250 M. Auf Ersuchen des Landrichters Dr. von den polnischen Genossen aus Deutschland unterschrieben werden Kriener läßt sich der Sachverständige Dr. Baurat noch ganz einkann, da diese im Jahre 1906 ausdrücklich das Erfurter Programm gehend über die Herstellung des Methylalkohols aus. Er verneint als für sie bindend anerkannt haben, das einen Kampf für die die Frage, ob zu den Hölzern, aus denen er hergestellt wird, auch Herstellung eines polnischen Staates nicht kennt. Erst vor einigen beresche gehört. In einem an das Gericht gelangten Schreiben Wochen teilte das Internationale Sozialistische Bureau mit, daß die von der Verteidigung bermutete Möglichkeit, daß bei der Fabri ist dies behauptet worden. Der Sachverständige widerlegt weiter die P. P. S. in Deutschland fälschlich in Zusammenhang mit fation Grünspan in das fertige Produkt hineingekommen sein dieser Erklärung gebracht wurde. Die Sache ging indessen weiter. fönnte. Bei dem chemischen Prozeß werde jede Spur einer VerUnter den polnischen Sozialisten in Amerika entstand der Plan, ein unreinigung ausgemerzt. Der an Scharmach gelieferte Methylgemeinsames Bureau der Polnischen Sozialistischen Partei in den alkohol sei so rein gewesen, wie er überhaupt nur hergestellt drei Landesteilen und in Amerika " zu bilden, ein Plan, der eifrig werden könne. Rechtsanwalt Dr. Werthauer beantragt zur von der Revolutionären Fraktion" aufgenommen wurde.- Ge- Widerlegung der Ausführungen dieses Sachverständigen den nosse Caspari trat mun dafür ein, daß die polnischen Genossen in Methylalkoholfabrikanten Dr. Johannes Behrens in Bremen zu Deutschland gut tun würden, jede Gemeinschaft mit dieser„ revoDie Verhandlung wird hierauf abgebrochen und auf Mittwoch, lutionären Fraktion" abzubrechen und diese Angelegenheit auf 9 Uhr, vertagt. ihrem Parteitage zu besprechen. Die Redaktion der Gazeta Robotnicza" verhinderte jedoch die Veröffentlichung seines Artikels über dieses Thema.
Das führt zu dem Schlusse, daß augenscheinlich immer noch bei einem Teile der polnischen Genossen der Einfluß jener anarchonationalistischen Richtung sich bemerkbar macht und auf diesen Einfluß ist wohl auch der Konflikt mit Caspari zurückzuführen. Wir haben das Vertrauen, daß die polnischen Genossen auf ihrem Parteitage dafür sorgen werden, alles zu vermeiden, was von neuem das gute Einvernehmen zwischen ihnen und der Gesamtpartei stören könnte. Denn nichts wäre beklagenswerter, als die Wiederkehr jenes Bustandes in den Jahren 1901 bis 1906, wo die polnische sozialistische Organisation sich im scharfen Konflikt zu der Partei befand, zum größten Schaden der polnischen Bewegung. Wirkt der Parteitag in diesem Sinne, dann wird er zweifellos der Sache der polnischen Proletarier einen guten Dienst leisten.
Auch bei ben Tſchechen begann es ja mit einer solchen„ Sarmlofis. Die Afyliftenvergiftungen vor Gericht.
feit". Niemand leugnet, daß die gewerkschaftliche Agitation und Propaganda unter den polnischen Arbeitern in Deutschland in polnischer Sprache betrieben werden muß. Die Gewerkschaften tun auch nach dieser Richtung ihr möglichstes: sie unterhalten das polnische Gewerkschaftsorgan Oswiata" in Bosen und außer dem den„ Gornik" für die polnischen Bergarbeiter. Ebenso kann man sicher sein, daß die Generalfommission jeder zweckmäßigen Anregung, diese Agitation und Propaganda noch wirksamer zu ge stalten, Gehör schenkt. Etwas anderes aber ist es, wenn eine befondere Zentralstelle geschaffen werden soll. Das würde bedeuten, daß die polnischen Mitglieder der Gewerkschaften unter einer besonderen Zentralinstanz stehen, ein besonderes Ganzes bilden und das eben ist bedenklich. Zwei andere polnische Genossen, Podembski und Mieczkowski, haben dann im„ Correspondenzblatt" behauptet, Genoffe Caspari sehe Gespenster, die Befürworter jenes Antrages hätten durchaus teine separatistischen Tendenzen, der Antrag sei durchaus harmlos, bezwecke einzig die Gewerkschaftsbewegung unter den Polen zu fördern. Indessen knüpften sich daran Auseinandersetzungen in der „ Gazeta Robotnicza", in denen Genosse Caspari der Verleumbung, des Hakatismus und aller sonstigen Todsünden geziehen
wurde.
scheinen behinderten Rechtsanwälte Dr. Alsberg und Dr. Jaffé die Bei der gestrigen Verhandlung sind als Vertreter der am ErRechtsanwälte Bredered und Dr. Fabian als Verteidiger eingetreten.
laden.
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Zu unseren Bemerkungen über die Art der Verteidigung im Prozeß Scharmach wird uns über die Absichten der Verteidigung aus dem Bureau des Rechtsanwalts Werthauer geschrieben:
" Durch die Verteuerung des Spiritus find Industrielle auf den Gedanken geführt worden, Ersatzmittel zu bringen. Diese Ersatzmittel werden von sich heftig konkurrierenden Firmen fortist Methylalkohol. Die großen Fabriten haben diesen Methylgesezt in den Fachblättern veröffentlicht. Ein solches Ersatzmittel alkohol ballonweise an fleine Kaufleute abgegeben, ohne auf die angebliche Giftigkeit hinzuweisen. Die Verhandlung soll ermitteln, wer die Schuldigen sind, welche durch Fahrlässigkeit den Tod der bedauernswerten Opfer hervorgerufen haben und wodurch der Tod bewirkt ist. In einer Ministerialfonferenz war, nachdem zunächst Fleischgift behauptet worden ist, plöblich von einem Polizeisachberständigen behauptet, der Methylalkohol sei schuld, und darauf ist die Anklage gegen einige Personen erhoben, aber nicht gegen die eigentlichen Lieferanten, auch nicht gegen alle bekannt gewordenen Destillateure. Eine Voruntersuchung ist trotz der Wichtigkeit und Schwierigkeit der Sache nicht vorgenommen. Die Anflage ist zum Teil so überstürzt zugestellt, daß den Angeklagten nicht einmal die Hauptanklage zuging und selbst die kurzen Fristen zwischen Ladung schaft hat an die 50 Sachverständigen geladen, von denen sie anund Termin nicht eingehalten sind. Die Königliche Staatsanwaltnimmt, daß sie die Theorie, welche in der Ministerialkonferenz von dem Polizeifachverständigen vertreten ist, dartun. Sie hat den Der Beginn der Verhandlung verzögert sich aus unbekanntem Scharmach in Untersuchungshaft genommen und zugleich wegen der Grunde bis 10% Uhr. durch diese Sachverständigen insbesondere verursachten Kosten gegen Alsdann wird in der Beweisaufnahme fortgefahren. den noch nicht verurteilten Angeklagten dessen Vermögen beschlagDer als Zeuge bernommene Schankwirt Isaac aus der Dan- nahmt. Nach Ansicht der Verteidigung ist die Theorie, welche die siger Straße erhielt Mitte Dezember den Besuch des ihm von früher Polizei vertritt, unrichtig, indem nicht der Methylalkohol, sondern her bekannten Angeklagten Zastrow. Dieser bot ihm unter der andere noch aufzuklärende Umstände die Schuld an der Sache Angabe, er wolle seine Fabrit auflösen, Sprit zu dem billigen tragen; aber selbst wenn Methylalkohol schuld wäre, ist zu berück Preise von 1,70 Mt. an. Auf die Frage, ob es auch guter 96proz. fichtigen, daß die hier in Betracht kommenden Angeklagten kleine Kartoffelspiritus sei, antwortete Zastrow, es sei 95proz. Kartoffel- Leute sind, welche nicht die eigentlichen Schuldigen sind, und die spiritus. Jsaad taufte dann 3 Ballons mit 179 Liter Inhalt, die Entrüstung über die Verursachung des Todes einer großen Anzahl am 21. Dezember geliefert wurden. Die Rechnung darüber war von Personen direkt dazu verführend, die Frage, ob die richtigen von Scharmach ausgestellt; da aber darauf die Ware als Spiri- Angeklagten auf die Anklagebank gebracht sind und das Vorgehen tus" angegeben war, ließ sich Isaac eine neue Rechnung auf Sprit der Staatsanwaltschaft und Polizei richtig ist, dahin zu beein ausstellen, da er ja solchen gekauft habe. Als dann die Nachrichten flussen, daß die gerechte Entrüstung über die Tat die vorstehende über die Todesfälle kamen, hat Isaack telephonisch bei Scharmach Frage verwischt. Dies geschieht auch in dem vorerwähnten Artikel angefragt, ob er denn etwa die Ballons verwechselt oder etwas in Ihrer Beitung. Die Fragen, welche fortgesetzt beanstandet werden, den Sprit hineingetan habe. Echarmach erklärte, daß dies nicht haben den Hauptzweck, darzutun: der Fall sei und er sich doch nicht einer Nahrungsmittelfälschung a) Wer sind die Lieferanten und in welchem ungewöhnlich schuldig machen werde. Isaack hat die drei Ballons sofort in zwei großem Umfange ist in ganz Berlin der Methylalkohol, wenn einer Bergarbeiterversammlung, die vorige Woche in Pendlebury" Ja. Nach den Resultaten der letzten Abstimmungen zu stattfand und die nach seinem Zeugnis sehr ruhig und ordentlich urteilen, wird die Mehrheit für die Fortsetzung des Kampfes nicht berlief. Am nächsten Tage machte die kapitalistische Presse daraus groß genug sein, um eine Fortsetzung des Streiks zu rechtfertigen. eine große Radauversammlung. Aehnliche lügenhafte Berichte Sie wird aber groß genug sein, um den Arbeitgebern im ganzen sind von der Presse im ganzen Lande systematisch veröffentlicht Lande Respekt einzuflößen und wird somit günstig auf die Ente worden. scheidungen der Distriktsämter wirken." Unter der Bergbevölkerung ist von dem Elend und der Not, Doch nicht nur die Arbeiter, sondern auch die Gewerkschafts- Wird nach diesem Kampfe, wie vielfach behauptet wird, von denen die Zeitungen voll sind, wenig zu bemerken. Die Ar- beamten lassen den Pressevertretern ihren Unwillen deutlich Ruhe im Bergbau eintreten?" beiter selbst sind guten Muts. Von den Krämern und Wirten fühlen. Als ich heute von dem Vorstand des Bergarbeiterber- Wir werden weiterkämpfen. Die erste Angelegenheit, die hört man, daß das Geschäft während des Streits verhältnismäßig bandes von Lancashire empfangen wurde, hatte ich Gelegenheit zu in Lancashire nach dem Streit zu regeln ist, ist die Reorganisation wenig nachgelassen hat. Mit dem Verkehr auf den Eisenbahnen hören, wie ein Vorstandsmitglied die Journalisten, die sich am des Verbandes. Unsere Ortskassen haben bisher von dem wöchent und Straßenbahnen ist es dagegen traurig bestellt; in der volt. Eingang des Lokals an ihn herandrängten, zum Teufel wünschte. reichen Gegend um Bolton, Atherton, Pendlebury laufen nur Wie ich in einem vorhergehenden Bericht erwähnte, möchten ein Viertel der gewöhnlichen Züge. Ohne Zweifel ist die große sich die Unternehmer von Lancashire möglichst schnell mit ihren ArGenossenschaftsbewegung den Arbeitern eine starke beitern ins Ginvernehmen sehen. Sie einigten sich daher schon Waffe im Kampfe gewesen. Es hat gerade gut gepaßt, daß die heute mit den Arbeitern in einer in Manchester abgehaltenen Entleerung der Gewerkschaftskassen mit der Auszahlung der Ge- Sißung über die Person des Schiedsrichters, der im Distriktsamt nossenschaftsdividende zusammengefallen ist. Aber unter der den Vorsitz führen soll. So bereitwillig zeigten sie sich, daß sie großen Bevölkerung des Industriegebiets, die von der Hand in ihre eigene Liste der in Vorschlag zu bringenden Personen fallen" In allen Versammlungen, in denen ich gesprochen, herrschte den Mund lebt, unter den Tagelöhnern, Erdarbeitern, Doc- ließen und sich für eine von den Arbeitern vorgeschlagene Person darüber volle Einstimmigkeit. Die Mitglieder wollen einen starken arbeitern, herrscht große Not. Tausende Kinder werden auf aussprachen. Der ernannte Schiedsrichter ist ein Amtsrichter der Kriegsfonds, den wir bald nötig haben dürften, wenn wir uns Kosten der Gemeinde verpflegt. Der älteste Sohn des Genossen Grafschaft , zu dem die Arbeiter das größte Vertrauen haben an die Erhöhung der Minimallöhne machen werden." Greenall, der ein Beamter des Schulvorstandes ist, erzählte und der sich, wie mir ein Vorstandsmitglied versicherte, in allen Wir sprachen dann noch über die Haltung des Parlamenmir, daß er täglich 300 bis 400 Kinder in dem Orte Pendlebury seinen Entscheidungen stets der größten Unparteilichkeit befleißigt. tariers Walsh, eines Mitgliedes des Verbandsvorstandes, der mit Frühstück und Mittagessen zu versorgen habe. Die unver- Nach der Sizung hatte ich eine Unterredung mit dem Präsi- mitten im Kampfe die Parole der Verbandskonferenz, den Mitheirateten Arbeiter haben hier an den Arbeiterklubs einen Halt, denten des Bergarbeiterverbandes von Bancashire, dem Genossen gliedern zu raten, für die Fortsetzung des Kampfes zu stimmen, wo täglich eine warme Mahlzeit, die die Mitglieder selbst zube- Greenall. Er ist ein alter Gewerkschaftsbeamter, der den heftig kritisiert hat. Genosse Greenall versicherte mir, daß reiten, umsonst verabreicht wird. Alle Bewohner versichern, daß Bergarbeitern nun schon 30 Jahre treu gedient hat. Aber trok Walsh jest selbst einsehe, daß er unrecht getan habe. noch nie ein Streit so ruhig verlaufen sei wie dieser; die legten seines schneeweißen Haares macht er einen frischen und jugend- bürgerliche Presse habe ihn gelobt und da habe er wie so mancher 5 Wochen seien ihnen wie ein langer Sonntag vorgekommen. lichen Eindrud. andere der jüngeren Leute den Kopf verloren. Wenn Walsh Wohin man auch kommt, überall herrscht unter den Berg-„ Unsere Taktik, im Kampfe auszuharren," so hob er an, den Arbeitern geraten hätte, gegen die Wiederaufnahme der Ararbeitern die größte Erbitterung gegen die Presse. Einige Ar- hat sich vollständig bewährt. Unsere Arbeitgeber möchten sich jetzt beit zu stimmen, so würde er jetzt von derselben Presse, die ihn beiter, mit denen ich sprach, lesen überhaupt keine Zeitungen mit uns so schnell wie möglich einigen. Sie sehen, daß unsere jest als den klugen, vernünftigen und ehrlichen Mann feiert, als mehr, die, wie sie sagen, doch nur Lügen enthalten. Und diese Leute im Ernst sind und werden sich hüten, sie durch einen zu ein verantwortungsloser Heber hingestellt werden. Arbeiter haben vollständig recht. Es ist unbeschreiblich, was hartnäckigen Widerstand gegen unsere Forderungen herauszudie bürgerliche Presse während dieses Kampfes zusammenge- fordern. Die Kampflust der Bergarbeiter Lancashieres ist noch schwindelt hat, um die Arbeiter zu spalten oder zu verwirren. lange nicht erschöpft."
Aus dem Streikgebiet.
Von unserem Korrespondenten.
Ein jüngerer Sohn des Genossen Greenall erzählte mir von" Glauben Sie, daß man die Arbeit wieder aufnehmen wird?"
A
lichen Beitrag von 6 Pence nur 3 Bence an die Zentraltasse abgeführt. Das muß anders werden. In Zukunft wird der ganze Beitrag an die Zentraltasse abgeführt werden müssen wie in Derbyshire , Yorkshire und anderen Grafschaften, wo man augenblicklich noch 5 oder 6 Wochen Streikunterstützung zahlen kann." „ Und sind Ihre Mitglieder mit dieser Zentralisation des Kassenwesens einverstanden?"
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