Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Gegen das Koalitionsrecht.

und Bersammlungen erflärt, baß die Stuffateure bie Berband Bu ber Kutscheraussperrung bei dem Spediteur Krüger in lungen zum Scheitern gebracht haben und durchaus jeglicher Eini Köpenid ist zu berichten, daß der Unternehmer feine lieben Arbeits­gung auszuweichen juden. Demgegenüber ist es notwendig, den willigen durch Gendarmen und Ortspolizisten beschüßen läßt. Diese Sachverhalt einmal flarzulegen, zumal die Leitung der Unter- Maßnahme betrachten die Ausgesperrten für vollständigl über­Die rote 110 ist ein Schußwall für die Arbeiterklasse ge- nehmerorganisation bisher ihren Mitgliedern nur von ungeheuren flüssig, weil sie davon überzeugt sind, daß die Firma nicht im ent­worden, an dem mancher Ansturm der Arbeiterfeinde zer- Erhöhungen der Löhne und Akkordpreise, von schwerwiegenden Ver- fernteſten imftande ist, mit den ihr jetzt zur Verfügung stehenden schellen wird. Bei einer roten 50 oder 60 hätte ein Anschlag änderungen der allgemeinen Bestimmungen im allgemeinen erzählt Arbeitswilligen ihren Betrieb aufrechterhalten zu können. Die an­auf das Koalitionsrecht der Arbeiter nach dem Wunsch der rungen, die die Unternehmer selbst gestellt haben, sind die Unter- Fahrens unkundig, sondern verfügen auch über wenig Orts­hat. Natürlich in ungeheuren Uebertreibungen. Von den Forde- geworbenen Arbeitskräfte sind zum größten Teil nicht nur des Scharfmacher alle Aussicht auf Erfolg gehabt. Die ist nun nehmer von ihrer Leitung gar nicht unterrichtet worden. kenntnisse in der Umgegend. Aus diesem Grunde verzögert sich die einstweilen vorbei. Um so eifriger suchen die Scharfmacher Bereits am 25. Februar beschlossen die Unternehmer, einen Erledigung der Touren bedeutend, was für die Firma sehr von nach anderen Wegen, auf denen sie die Arbeiterschaft uin Tarifvertragsentwurf einzureichen; geschehen ist es am 4. März. Nachteil ist. Einer dieser nüßlichen" Kutscher fuhr dieser Tage das bißchen Koalitionsrecht betrügen können. Solche, Wege Nach dem am 31. März abgelaufenen Vertrag sollte am 28. Fe- in der Marienstraße in Köpenick so unvorschriftsmäßig, daß er gibt ein Scharfmacher in der zweiten Morgenausgabe der bruar ein neuer Vertragsentwurf fertig sein. Die Unternehmer nur mit knapper Not einem Zusammenstoß zwischen seinem Ge­Kölnischen Zeitung" vom 11. April 1912 an. Er findet haben das verhindert. Ihr Entwurf wurde im März in drei spann und der Straßenbahn entging. Ein Laternenpfahl wurde das Geheimnis der ungeheuren Ausdehnung der Gewerk- Sigungen beraten und als der Entwurf der Arbeiter beraten wer- hierbei jedoch von dem Wagen gestreift und ging in Trümmer. schaften und mit ihnen der Sozialdemokratie" im Vorhanden- Das war am 23. März. Am 25. März versenden die Unternehmer verbandes erklärte Herr Krüger, daß er von seinem Ver­ den sollte, war man in fünf Minuten am Ende der Verhandlung. Bei einer Unterredung mit Vertretern des Transportarbeiter­sein des letzten Absages des§ 152 der Gewerbeordnung, ein Rundschreiben worin es heißt: welcher bestimmt, daß jedem Teilnehmer der Rücktritt aus langen, daß die Kutscher die von ihm vorgelegte Arbeitsordnung unterschreiben, nicht abgehen könne. Bereinigungen und Verabredungen zur Erlangung günstiger Wenn er hierin nachgeben würde, würden auch die Kutscher bei den übrigen Fuhrherrn am Lohn- und Arbeitsbedingungen freisteht, und daß aus diesen Orte Lohnforderungen stellen". Verabredungen weder Klage noch Einrede stattfindet. Aus diesem Mangel an Klagerecht folge, daß alle Unterstützungen an Arbeitslose, für Streifs usw. freiwillig, nicht einflagbar feien.

" Damit hatten die Führer das ausschließliche Verfügungs­recht über ihre Ausgaben in die Hand bekommen.

" Die Organisationsleitung der Gehilfenschaft will und ver­Langt einen Streit. Wir wollten und durften nicht mehr dem Gehilfen oder seiner über ihn herrschenden Organisationsleitung allein das ausschließliche Recht zugestehen, über das Wohl und Wehe der heute schwer um ihre Existenz ringenden Unternehmer zu bestimmen. Der größte Teil der Stuffateurgehilfen würde sich mit unseren durchaus berechtigten und normalen Wünschen einverstanden erklären, wenn nicht die Organisationsleitung die Parole ausgegeben hätte, wieder einmal eine Machtprobe zu veranstalten. Die Zumutung die Löhne usw. zu erhöhen mußten wir zurückweisen, so daß die in vier Sizungen der Schlichtungs­tommission geführten Verhandlungen gescheitert sind."

So viel Worte, so viel unwahrheiten.

Herr Krüger scheint demnach von den Fuhrherrn in den Vor­orten scharf gemacht worden zu sein. Vielleicht übersieht er hierbei, daß er letzten Endes der Geschädigte ist. Dies geht schon daraus hervor, daß Herr Krüger versucht, seine Aufträge von anderen Fuhrwerksbesizern erledigen zu lassen. In verschiedenen Fällen haben aber die Kutscher, sobald sie Kenntnis erhielten, daß sie Streitfuhren für Krüger fahren sollten, dies verweigert.

Die Kutscher werden deshalb ersucht, ein wachsames Auge zu halten und jede Arbeit für die Firma Krüger abzulehnen. Deutscher Transportarbeiterverband. Deutsches Reich .

.

Ein zweiter, sehr einfacher Schritt sicherte ihnen auch die Einnahmen, nachdem der Mitgliederbeitrag nicht ein für allemal festgesezt, sondern es den einzelnen Führern überlassen wurde, im Bedarfsfalie die Beiträge zu erhöhen; verweigern die Mit­glieder die Zahlung der erhöhten Beiträge, so verlieren sie die Beratung für beendigt erklärten, als die Vorlage der Arbeiter zur Die Verhandlungen sind gescheitert, weil die Unternehmer die Mitgliedschaft. Ein weiteres wichtiges Glied in der Kette der Beratung stand. Nicht die Vorlage der Arbeiter, die der Unter­Führergewalten ist die bei den meisten Gewerkschaften vorge- nemer ist in vier Sibungen beraten worden. Und am 28. März Eine Niederlage der Zentrumschriften. sehene Einrichtung, daß die unteren Organe für ihre Ausgaben besitzt man die Dreistigkeit, wider besseres Wissen in einem Rund­einen gewissen Prozentsaz der Einnahmen verwenden können. Köln , 13. April. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Bei der Dadurch werden sie wirksame Agitatoren, deren Einkommen mit schreiben, die von den Stuffateurgehilfen verbreiteten Nachrichten Gewerbegerichtswahl in Stöln haben die Zentrumsgewerkschaften eine ihrer Tätigkeit wächst. Ein annehmbares und sicheres Ginkom- über den Standpunkt der Arbeitgeber als unrichtig" zu erklären. Niederlage erlitten. Sie verloren zwei Size, von denen die freien men zugleich, annehmbar, weil sie ihr Einkommen durch agita- it gutem Grund. Denn wüßten die Unternehmer, was ihre Gewerkschaften und die Hirsch- Dunckerschen je einen gewannen. Die torische Tätigkeit aus den Einnahmen erhöhen und diese Ein- Leitung alles verlangt hat, und wie sie in den Verhandlungen sich freien Gewerkschaften erhielten rund 18 000 Stimmen und 28 Bei­nahmen durch Erhöhung der Beiträge herauffeßen können; sicher, gebärdete, wäre die Sachlage heute schon anders. Im Tarifver- fizer, die Christlichen 7600 Stimmen und 11 Beisitzer und die weil die an die Mitglieder zu zahlenden Unterstüßungen frei teag hat man gefordert, daß die Arbeiter nur dort arbeiten dürfen, willige sind und ein Klagerecht darauf nicht zugestanden wird. wo die Unternehmerorganisation das gestattet. Die Kleinen sollen Hirsch- Dunckerschen 810 Stimmen und 2 Beisitzer. Die Stimmen­Um welche Summen es sich da handelt, vermag der Abschluß sich selbst umbringen oder umgebracht werden, damit die Großen, zunahme beträgt bei den freien Gewerkschaften 1758, bei den Hirsch­der freien Gewerkschaften für das Jahr 1911 zu beweisen, nach wie fürzlich durch Preiskonvention ungeheure Preise erzielen und Dunckerschen 328 und bei den Chriften ganze 6. Im Mittelpunkt dem bei Gesamtausgaben von rund 58 Millionen Mark die dem einen ausfallenden Unternehmer noch gegen 50 000 M. Ent- des Wahlkampfes stand das Verhalten, der Christlichen bei dem Kosten für Verwaltung, Agitation usw. rund 19 Millionen, also schadiging zahlen können. Bergarbeiterstreik im Ruhrrevier. Die Antwort der Arbeiterschaft des mehr als 30 Proz. betrugen." Auch die Behauptung im Rundschreiben vom 29. März, daß heiligen Köln ist eine schwere Züchtigung der schwarzen Streikbrecher­Der gute Mann serviert hier in seinem Haß gegen die gungsamtes zu beteiligen, ist eine unwahrheit. Am gleichen Tage jezige Kölner Gewerbegerichtswahl als einen Markstein für die christ­die Arbeiter es abgelehnt haben, sich an den Beratungen des Eini­organisationen. Die Christlichen hatten in einem Flugblatt die Arbeiterbewegung und in seiner Unkenntnis des gewerkschaft- nämlich waren die Leiter der beiden Organisationen auf dem Ge­lichen Verfassungswesens unwahrheiten und Verwerbegericht zur Verhandlung. Und als nun die Arbeiter am liche Bewegung bezeichnet. Nun haben sie die Antwort. leumdungen über die Führer" in der Gewerkschafts - 31. März erklärten, ohne Vertrag nicht mehr zu arbeiten, sondern Bei der Arbeitgeberwahl wurden von den 25 Beisitzerstellen bewegung. die Arbeit einstellten, fam zur Beruhigung der Unternehmer ein 4 von der sozialdemokratischen Liste erobert. Es ist nicht wahr, daß den Führern" das ausschließliche neues Schreiben: Verfügungsrecht über die Ausgaben zusteht. Wochen- ja Selbst die wildesten Völkerschaften halten Frieden während monatelang stehen etwaige Statutenänderungen in den Ge­der Friedensverhandlungen. Nicht aber die Stuffateurgehilfen, Der Streit bei der Wagenbaufirma Gebr. Wiene de- Bankow­werkschaftsorganen zur Debatte, die Stellung des einzelnen die es nicht nötig haben, sich den allgemeinen Gebräuchen zu Berlin dauert unverändert fort. Die in der Wagen- und Auto­unterwerfen. Die Gehilfenschaft hat schon verbreitet, daß in industrie beschäftigten Personen in Berlin stehen in der Lohnbewegung. Mitgliedes zu den speziellen Fragen ist ausschlaggebend für 24 Stunden ihr Tarif anerkannt sein wird.' die Delegation zur Generalversammlung, welch lettere über Die bestreifte Wagenfabrik der Firma Lindner in Ammen Umgekehrt, die Arbeiter haben die Verhandlungen erst ermög- borf fucht in bürgerlichen Blättern unter der Deckadresse Kellner" die Aenderungen entscheidet. Von einem ausschließlichen Ver- licht, die Unternehmerbrechen sie ab. Und dann stellen nichtorganisierte Sattler. Der Streik in der Waggonfabrik in fügungsrecht der Führer" kann also keine Rede sein. Auch sie die Stuffateure unter die wildesten Völkerschaften! Ebenso Görlitz nimmt immer größere Dimensionen an. Die Arbeiter die Behauptung, daß es den einzelnen Führern" überlassen waren sich die Arbeiter klar, daß die Unternehmer" nig to ſeggen in der Kinderwagenfabrik in Rothenburg o. E. befinden sich im wurde, im Bedarfsfalle die Beiträge zu erhöhen, ist falsch. band der Baugeschäfte, was zu tun und zu lassen ist. Und auch in Leipzig streifen sämtliche Arbeiter. In den Adlerwerken haben" in ihrer Organisation. Ihnen wird vorgeschrieben vom Ver- Ausstand. Bei der Firma Schmiers, Werner u. Stein Die regulären Beiträge werden nur von Generalversamm- dieser sett pünktlich am ersten Streiftage mit Schwindelnachrichten vorm. Kleyer in Frankfurt a. M. haben sämtliche Sattler die lungen oder durch Urabstimmung erhöht und wo für spezielle ein. Er behauptet, daß nach dem Terifvertrage der Spruch des Arbeit niedergelegt. Kämpfe usw. Ertrabeiträge ausgeschrieben werden, hat heute Ginigungsamtes abzuwarten wat, che die Vertragsverhandlungen in Oldenburg und die bei der Firma Star I Marr in Hamburg - Die Treibriemensattler in Barel auch darüber meist nicht nur der Vorstand, sondern eine weit als gescheitert angesehen werden dürfen. Die Unternehmer handeln befinden sich seit vier Wochen im Streif. Die Verhandlungen mit umfangreichere Vertreter förperschaft beschlossen. Wenn der nach Anweisung der Bauarbeitgeber und bringen die Verhandlungen der Firma Gottialt München( Belte und Pläne) haben Scharfmacher dann von unteren Organen" spricht, die sich zum Scheitern, und dann behauptet man das Gegenteil und ruft sich zerschlagen, weshalb beschlossen wurde, die Arbeit niederzulegen. durch ihre Tätigkeit ein annehmbares und sicheres Ein- die Arbeitgeber des Baugewerbes zu Hilfe für die armen Stud- Wegen Einführung des Berliner Militärfattlertarifs befinden sich kommen" sichern, so dürften unter diesen unteren Organen meister. die Sattler in Elberfeld , Mühlheim Ruhr, Offenbach ja nur die örtlichen Mitgliedschaften verstanden Nun sollte man annehmen, daß die Unternehmer wenigstens und Straßburg i. Elsaß in einer Bewegung. Da auf dem werden. Wer aber nichts kennt und weiß von gewerkschaft nicht hinter den wilden Völkerschaften zurückbleiben wollen und vor Verhandlungswege feine Einigung mit den Militäreffektenfabrikanten lichen Einrichtungen, wird nur zu leicht geneigt sein, auch diese dem Einigungsamit verhandeln. Was taten sie aber? Den alten zu erzielen war, ist es nicht ausgeschlossen, daß im Laufe dieser Belehrungen" über das annehmbare und sichere Ein- als das Einigungsamt den Vorschlag macht. auf dem Boden des Es wird gebeten, Zuzug nach diesen Orten fernzuhalten. Vertrag sollten die Arbeiter verlängern. Das lehnen sie ab. Und Woche an den vier Orten zur Arbeitsniederlegung geschritten wird. kommen" auf Personen zu beziehen, um so mehr, als der alten Vertrages zu verhandeln, lehnen die Unternehmer ab und Verfasser sich gleich hinterher die Fr- eiheit erlaubt, zu wünschen Bedenkzeit. schreiben:

Die Gewerkschaftsführer werden stets Unfrieden zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer halten müssen, wollen sie sich nicht selbst ihrer Eristenz berauben."

Wie sich der Scharfmacher die Möglichkeit, den Gewerk­schaften das Genick zu brechen, vorstellt, beschreibt er folgender­maßen:

Gewiß soll das Koalitionsrecht den Arbeitern zugestanden bleiben; aber solange die daraus entstehenden Rechte nicht ein­flagbar sind, solange der Arbeiter die Freiwilligkeit aller An­sprüche anerkennen muß, solange die Gewerkschaften bei un gerechten Streits( d. h. wohl bei Tarif- und Kontraktbruch) nicht zum Schadenersatz herangezogen werden können, sei es zum vollen Ersatz des Arbeitsverlustes dem Arbeiter gegenüber oder dem Arbeitgeber gegenüber zum Ersatz seines Verlustes, solange ist das heutige Koalitionsrecht mit einem Mangel behaftet, der unseren Industriestaat unweigerlich dem Niedergang entgegen­führt. Es wird immer von der äußersten Linken darauf hin­gewiesen, daß das Koalitionsrecht auch auf die staatlichen Be­triebe und auf die Landwirtschaft ausgedehnt werden soll. Und das mit einem gewissen Rechte. Gewiß wird man dem Staate nicht zumuten, daß er Arbeiter ernährt, die ihn selbst umstürzen wollen; aber das gleiche wird doch von dem Industriellen ver­langt; er bezahlt seine Arbeiter, sorgt für Arbeit und auskömm= lichen Lohn, trägt das Risiko, die Sorge seines Unternehmens allein und gilt als intolerant, wenn er seinen Arbeitern nicht das Recht zugesteht, ihn als Ausbeuter anzusehen, dem man im geeigneten Augenblick den Stuhl vor die Tür seht. Völlig un­gerecht ist aber die Vorenthaltung des Koalitionsrechts den Land­arbeitern gegenüber, wenn es den Industriearbeitern eingeräumt ist; denn bei dem drohenden Kohlenstreit oder bei einem allge­meinen Industriearbeiterstreit stehen ebenso wichtige vitale Fragen auf dem Spiel als bei einem etwaigen Streit der Ernte­arbeiter, denen der selbständige Kleinbauernstand ein kräftiges Paroli zu bieten in der Lage ist.

-

-

-

Lohnkämpfe im Sattlergewerbe.

-

,, Belästigungsgelder".

-

Die ersten sachlichen Verhandlungen vor dem Einigungsamt waren am 12. April. Die Unternehmer verlangten Ausschluß der Eine Neuerung, die vielleicht bald Nachahmung finden dürfte, Oeffentlichkeit, obwohl sie selbst schon am 30. März durch Rund- führte die Speditionsfirma Krieger u. Friedrichs in Wilhelmshaven schreiben mitgeteilt hatten, daß jedermann Zutritt habe. ein, deren Transportarbeiter am 1. April in den Streif traten, weil In der Verhandlung lehnten die Unternehmer eine Verkürzung ihnen die Firma die verlangte Lohnzulage von wöchentlich 2 m. der Arbeitszeit, ob sie gleich eintreten soll oder während der Ver- verweigerte. Die Firma sucht jetzt Streifbrecher. Diese Nausreißer tragsdauer, rundweg ab. Die anderen Positionen des alten Ver- sollen nun nicht nur mehr Lohn erhalten als die Streikenden ver­ trages sollten verschlechtert werden. langen, sondern außerdem noch für jeden Tag 2 M. Belästigungs­

-

Nicht mehr Minimallohn Marimallohn soll eingeführt wer- gelder". den. Nicht tägliche Entlassung,- sondern sofortige gelten. Feier­abendüberstunden am Sonnabend nicht mehr bezahlt werden. Das Einigungsamt. konnte in vierstündiger Bemühung keinen Ver­mittelungsvorschlag machen, da die Unternehmer auch nicht zu der geringsten Konzession zu bewegen waren. Das Einigungsamt machte den Vorschlag, die Arbeiter sollten noch einmal erwägen, ob sie den alten Vertrag noch um ein Jahr verlängern wollen.

Letzte Nachrichten.

Neue Störung auf der Untergrundbahn. Wegen eines Defektes in der Kraftanlage der Hoch- und Unter­In einer von allen Streifenden besuchten Versammlung lehnten grundbahn wurde gestern abend gegen 9 Uhr der elektrische Strom die Arbeiter am 13. April den Vorschlag des Ginigungsamtes, den unterbrochen, so daß alle Züge auf freier Strecke stehen bleiben Vertrag auf ein Jahr zu verlängern, einstimmig ab. Es wurde mußten. Die Störung dauerte bis kurz nach 11 Uhr. Ueber eine darauf hingewiesen, daß die Unternehmer, die jetzt über den Kampf Stunde lang war auf sämtlichen Linien der Verkehr völlig lahm­schreien, die Zeit, die vertragsmäßig zur Verhandlung vorgesehen gelegt. war, absichtlich versäumten und daher die Verantwortung für den Kampf zu tragen haben.

Von der achtstündigen Arbeitszeit wird nicht abgegangen, denn was den Stuffateuren seit Jahren in Leipzig , München , Dresden , den Töpfern, Pußern Fliesenlegern in Berlin zugebilligt worden ist, kann den Berliner Stukkateuren auch gegeben merden. Die Versammlung betonte, daß an dem Prinzip der Bauarbeitgeber­verbände, Verkürzung der Arbeitszeit nicht zuzugestehen, gerüttelt werden müsse. Wenn die Stuckunternehmer den Buffer bilden wollen, wird sich ja herausstellen, wie lange sie dem Druck von unten und oben standhalten können.

Die Versammlung appellierte an die Arbeiter aller Bau­berufe, bei der Wichtigkeit des Kampfes die unbedingt notwendige Stuffateur darauf hinzuweisen, daß er zu seinen kämpfenden moralische Unterſtüßung zu gewähren und jeden arbeitenden Kollegen zu gehen hat.

Haben wir aber ein Koalitionsrecht mit verantwortlichen Führern, dann mögen ruhig Staat, Industrie und Landwirt­schaft ein solches Stoalitionsrecht anerkennen; es wird dann ein wirkliches Recht für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zugleich. Aus der Sozialdemokratie aber werden die berufsmäßigen Führer Lichtenburg, Rittergutstraße 152, befinden sich die Kollegen wegen Achtung, Bauschlosser! Bei der Firma Gebr. Voltmann in ausgeschaltet, und die übrigen, die aus ethischen Gründen der Nichtanerkennung des Tarifs im Streif. Sache dienen zu müssen glauben, werden, sie mögen wollen oder Die Firma ist daher Deutscher Metallarbeiterverband, gesperrt. nicht, ihre Ansichten nachprüfen und zu wahren Stüßen eines liberalen Staates werden." Ortsverwaltung Berlin .

Ein sozialdemokratischer Pressesünder. Essen ( Ruhr), 13. April. ( W. T. B.) Wegen Beleidigung von Beamten der Berliner Schußmannschaft durch einen Artikel in der Arbeiterzeitung" vom 11. März, betitelt Freiheit für die Berliner Mörder", wurde der Redakteur Wilhelm Neu­ mann von der hiesigen Strafkammer zu fünfhundert Mark Geld­strafe, eventuell für je fünf Mark einen Tag Gefängnis verurteilt.

"

Der französische Kammerpräsident schwer erkrankt. Paris , 13. April. ( W. T. B.) Der Präsident der Deputierten­ruhigung ein. kammer Brisson ist erkrankt. Sein Zustand flößt Beun­

Aufbesserung der Wahlchancen? mit einem Messer bewaffnet ins Weiße Haus ein und suchte den Washington , 13. April. ( H. B.) Heute drang ein Individuum Präsidenten Taft zu erreichen. Das Individuum wurde festge nommen, gab an, deutscher Untertan zu sein und Michel Winter

Bis der liberale Scharfmacher diese seine Zukunftshoff- Achtung, Schuhmacher! Der Streif bei der Firma Pinner zu heißen. Er leistete heftigen Widerstand, wurde aber nungen realisiert sieht, dürfte ihm die Zeit reichlich lang Nachfolger, Rungestraße 22/24, dauert fort. Die bisher gepflogenen schließlich verhaftet und soll jetzt auf seinen Geisteszustand unter­werden. Sein Elaborat zeigt aber, wie hartnäckig diese Leute Berhandlungen haben noch zu keinem Resultat geführt. Ebenso sucht werden. ihre Ziele verfolgen und wie notwendig es ist, daß die Ar- ist die über die Firmen a mann u. Co., Michaelfirchstraße 15, beiterschaft jedem Verfuch zur Verfümmerung des Koalitions- und Großmann, Adlershof , bestehende Sperre streng zu be­rechts mit allen Mitteln entgegentritt.

Berlin und Umgegend.

Zum Streit der Stukkateure.

Koalitions- achten.

Eine Verschärfung der Situation ist in der Lohnbelegung der Stuffateure eingetreten. Die Arbeitgeber haben in Rundschreiben Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Injeratenteil verantw.:

Ferner ersuchen wir die Kolleginnen und Kollegen um Abliefe rung der statistischen Fragekarten und Haushaltungslisten vom ersten Quartal und um Empfangnahme derselben für das zweite Quartal. Auch wollen wir auf die heute im Gewerkschaftshause stattfindende Gautonferenz nochmals hinweisen.

Ein neuer Dammbruch am Mississippi . New York , 13. April. ( P.-C.) Wie aus Greenville im Staate Mississippi gemeldet wird, ist gestern abend bei Panther forest ein neuer Dammbruch erfolgt. 60 in den Staaten Arkansas und Luisiana gelegene Gemeinden sind von den Fluten schwer bedroht. Soweit bisher bekannt ist, find 12 Personen er= trunken. Zahlreiches Vieh ist verloren.

Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin . Th. Glode, Berlin . Drudu. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Gerlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Sierzu 4 Beilagen.