Nr. 91. 29. Jahrgang.
haben.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Partei- Angelegenheiten.
Der Vorstand.
Steglit- Friedenau. Am Sonntag, den 21. April, findet ein Besuch der Treptower Sternwarte( Bortrag und Befichtigung des astronomischen Muſeums) statt. Die Besichtigung be ginnt pünktlich nachmittags 6 Uhr. Die gemeinschaftliche Sinfahrt erfolgt mit der Wannseebahn und Südring. Abfahrt von Steglitz um 5 Uhr. Besichtigungskarten find auf der Hinfahrt und am Eingange zur Sternwarte zu dem ermäßigten Preise von 50 Bf. zu Der Bildungsausschuß. Adlershof . Heute abend 7%, Uhr, bom Jugendheim, Bismard straße 11 aus: Wichtige Flugblattverbreitung. Der Borstand. Dabendorf bei Zoffen. Am Sonnabend, den 20. d. M., abends 9 Uhr, bei Wiese: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: Bericht von der Kreis- und der Verbandsgeneralversammlung, Wahl von zwei Revisoren, Maifeier, Bericht von der Gemeindevertretersizung und Verschiedenes. Der Vorstand.
Einen Aufruf zur Schonung der Pflanzenwelt hat das Provinzialkomitee für Naturdenkmalspflege erlassen. Berödet doch in der Umgebung der Städte die Pflanzentvelt immer mehr; verschwinden doch seltene, durch große Blüten ausgezeichnete Pflanzen allmählich ganz durch den Zerſtörungstrieb der Großstädter! Ernst und eindringlich mahnt der Aufruf: Schone die Pflanzen, schone vor allem die Frühlingsblumen! Brichst Du Blumen, sei bescheiden, nimm nicht gar so viele fort! Ein Sträußchen am Hut ziert den Wanderer, ein Riesenbusch kennzeichnet den rücksichtslosen Blünderer. Schneide Blumen und Zweige stets vorsichtig mit einem scharfen Messer ab; die übriggebliebenen Teile entwickeln sich dann weiter! Niemals Pflanzen mit den Wurzeln ausgraben, feine Zweige von den Bäumen abreißen, sondern behutsam abschneiden, nicht die Rinden der Bäume als Stammbuch benutzen!
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Freitag, 19. April 1912.
Die Tragödie in der Charité.
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Kinder für ihn arbeiten. Sicherlich würden auch Erwachsene, z. B. man den Gesellen zumutet, erhöht werden. Dafür werden Sie", die Gesellen aber noch mit Du" arbeitslose Männer, ältere Frauen, auch Arbeitsburschen, in aus die Kutscher mit reichender Zahl sich für die Arbeit finden lassen, aber dann müßte angeredet. Selbst der dem Kuratorium angehörende Schlächterallerdings ein höherer Lohn gezahlt werden. Nehmen wir an, daß meister a. D. machte nicht einmal den Versuch, die AnCharlottenburg. Heute, abends 7 Uhr: Flugblattberpro Stunde 35 Pf. gezahlt würden, was selbst bei einer Arbeits- gaben unseres Genoffen zu widerlegen. Er vertrat vielmehr breitung. Rein Genosse darf fehlen. inzeit von zehn Stunden pro Tag erst einen Lohn von 3,50 M. in der rücksichtslosesten Weise den Herrenstandpunkt, ergäbe. Das wäre gewiß keine fürstliche Entlohnung, aber dem dem er, als nochmals die Berücksichtigung der Gefellen verlangt Unternehmer würde dann sofort der Profit sehr fühlbar ge- wurde, twörtlich erklärte: Die Gefellen geht das gar nichts an!" schmälert. Durch die Beschäftigung von Kindern werden ihm pro Ein Standpunkt, der auch die Aeußerung dieses Herrn begreiflich topf und Stunde 20 Pf. erspart, das macht bei 50 Stin macht, er sei wohl zu der Gesellenversammlung eingeladen gewesen, dern 50 mal 20 Bf., find 10 m. Pro Stunde 10 M., das ergibt aber abfichtlich nicht hingegangen. Als unser Genosse ihn fragte, für die fünfstündige Arbeit jedes Halbtages warum er sich denn durch ihn mit der Ausrede.„ er habe leider 50 M. Man überlege sich das mal genau an einem halben Ar- feine Zeit", habe entschuldigen laffen, erwiderte der Herr: Ja, das beitstag werden dem Unternehmer 50 M. dadurch erspart, daß habe ich mir erst später überlegt!" Bei der endgültigen Abstimmung er 50 Kinder 5 Stunden lang in einem Müllhaufen nach Scherben hatte der Herr Schlächtermeister a. D. denn auch den Ruhm für sich, bubbeln läßt! Wir wissen nicht, wieviel Wochen oder Monate ganz allein für die frühere Deffnung des Schlachthofes au stimmen. dazu erforderlich sind, von dem ganzen Müllhügel die Scherben So war für diesmal das Attentat auf die ohnehin so knappe Nachtabsuchen zu lassen. Aber wir dürfen vermuten, daß der Gesamt- ruhe der Fleischergesellen abgeschlagen. Mögen sie durch eine stramme beirag, der durch die den Erwachsenen das Brot weg. Organisation dafür sorgen, daß fie auf dem Posten sind, wenn die nehmende Kinderarbeit erfpart" wird, in die Herren" wiederkommen. Tausende geht. Man sieht, wem der Segen" zugute kommt, den die flinken Kinderhände aus dem Tred herausscharren. Was sagt über solche Kinderarbeit das Kinderschuh Durch ein unglückliches Versehen in der Charité ist ein blühendes Erfuer- Woltersdorf . Am Sonnabend, den 20. d. Mts., abends gefeb? Es gestattet fremden Arbeitgebern die Beschäftigung junges Menschenleben dabingerafft worden. An dem 14jährigen 8 Uhr, bei Radifchat in Woltersdorf : Generalversammlung des schulpflichtiger tinder nach Vollendung des 12. Lebensjahres für Sohn Willi des Tierarztes Dr. Paul Rieger aus Köpenid sollte am Wahlvereins. Es ist eine wichtige Tagesordnung zu erledigen. täglich 3 Stunden. Nach den Vorschriften dieses unvollkommenen Mittwoch in der Halsklinik der Charité eine kleine Operation im Die Bezirksleitung. Gesetzes, das die Erwerbsarbeit schulpflichtiger Kinder leider nicht ganz unterdrücken, sondern nur einschränken wollte, dürfen wenig Rachen unter Lokalanästhesie vorgenommen werden. UnglücklicherStaaten. Sonnabend, den 20. April, abends 8 Uhr, in stene in gewissen Betrieben schulpflichtige Kinder schon jetzt über weise fiel die Schale mit der Novacoinlösung, aus der der beGnädigs Gasthof: Generalversammlung des Wahlvereins. Tages- haupt nicht beschäftigt werden. Die Durch wühlung von handelnde Affizzenzarzt die Sprize füllen wollte, um, und die assi= ordnung: Kaffenbericht, Vortrag des Genoffen Schubert- Spandau. Müllhaufen wird im Kinderschutzgesetz nicht ausdrücklich stierende, sonst als sehr gewissenhaft bekannte Schwester eilte in die Der Vorstand. unter den verbotenen Beschäftigungen genannt, aber es tann fein erste Etage, um eine neue Lösung zu holen. Dort stehen auf einem Zweifel sein, daß diese Arbeit ebenso gesundheitsgefährlich sein Regale Cocain - und Novacoinlösungen, natürlich deutlich als solche wird, wie z. B. die durch das Kinderschutzgesetz völlig verbotene Beschäftigung in Lumpenfortierereien. Sollte sich denn feine Hand- bezeichnet, nebeneinander. In der Eile verwechselte die Schwester habe finden laffen, das Verbot auch auf Müllhaufen auszudebrien? die Flaschen und nahm statt der ungiftigeren Novacoinlösung die Zur Landwirtschaft, für die leider noch gar kein Kinderschutzgesetz giftigere Cocainlösung, die sie auch nicht vorschriftsmäßig verdünnte. zählen wollen. gilt, wird man ja wohl die Durchwühlung eines Müllhaufens nicht Kaum war die Einspritzung erfolgt, da starb ganz plötzlich der Batient, ohne daß von mehreren Aerzten sofort angestellte wieder. Neber die Verwertung des Aufmarschgeländes wurden am belebungsverfuche das erlöschte Leben zurückrufen konnten. Als die Donnerstagabend im Haus- und Grundbefizerverein des Südens Schwester gesehen, was sie angerichtet, und den Jammer der im und Südwestens von mehreren Stadtverordneten Mitteilungen Wartezimmer sigenden Mutter bernahm, machte sie mit derselben gemacht. Danach find die Pläne für die Erweiterung des Vittoria- starken Cocainlöinng, die den Tod des Patienten verursacht hatte, in parks durch das Aufmarschgelände, das jetzt mit Zinsen, Stempel einem unbewachten Augenblid ihrem Leben ein Ende. Die Zeiche usw. schon annähernd sieben Millionen Mart foftet, geändert wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und eine Unterworden. Von einer Randbebauung des Geländes soll Abstand ge- fuchung über die Schuldfrage eingeleitet. nommen werden; nur der Teil an der Dreibundstraße soll, soweit die Schultheißbrauerei reicht, in zwei Baublocks geschnitten, mit Die Kraftwagen- Straße Villen bebaut werden. Es sollen danach 2½ Settar des etwa durch den Grunewald, um die so lange gestritten tward, soll nun7½ Hettar großen Aufmarschgeländes für Bauzwede benutzt werden. durch den Grunewald, um die so lange gestritten ward, soll nunSie foll von Westend bis nach mehr wirklich gebaut werden. Der Rest soll im Herbst, und im nächsten Jahre für Parkanlagen, Ritolassee auf dem Schusstreifen zwischen der Weglarer Bahn und Spielpläge usw. hergerichtet werden. Von der Anlage einer oder hrerer Fahrstraßen im Park soll im Interesse der Besucher ab- dem Wald angelegt werden und nur dem Verkehr von Kraftwagen , gesehen werden, weder die Möckern - noch die Großbeerenstraße besonders auch ihrer Prüfung dienen. Schon im Januar 1909 wurde sollen über das Parkgelände verlängert werden. Auch von der die Automobilverkehrs- und Uebungsstraße G. m. b. H." mit einem Bom Segen" der Brot schaffenden Kinderarbeit Anlage einer durchgehenden Straße ist Abstand genommen worden. Kapital von einer halben Million Mark gegründet( fpäter auf 700 000 m. erhöht), die bekanntlich zuerst andere Strecken ins Auge erzählen immer wieder gewisse Volfsfreunde". Immer wieder Die Brücken und die Schlucht" fallen danach fort. faßte, besonders eine Straße von Spandau über Gatoto und Kladow heben sie mit Eifer hervor, von wie hohem Wert in wirtschaftlicher und auch in erziehlicher Hinsicht es sei, daß Kinder schon im schulUnterstügung der Familien der zur Uebung einberufenen Mann- nach Botsdam, mit Ueberbrückung der Havel bei Sakrow . Hiergegen pflichtigen Alter durch erwerbende Tätigkeit das Ihrige zur Be- schaften. Beim Beginn der diesjährigen Reserve- und Landwehr- protestierten alle Naturfreunde. Auch von einer Charaffee Döberizstreitung der Unterhaltskosten der Familie beitragen. Wer die übungen wird erneut darauf hingewiesen, daß die Familien der zu Serampuiz- Nedlig- Potsdam ward gesprochen. Schließlich hat man Erwerbsarbeit der Kinder von diefem, wie man so gern sagt, fitt- Friedensübungen einberufenen Mannschaften auf Grund des Reichs- sich aber mit dem Forstfiskus geeinigt und wird die Kraftwagenlichen" Standpunkt aus betrachtet, der kann leicht dazu gelangen, geleges vom 10. Mai 1892 auf Verlangen aus öffentlichen Mitteln straße auf dem 20 Meter breiten Schutzstreifen neben der Bahn, wie selbst bei den ärgsten Mißbräuchen der Kinderausnußung noch Unterstügungen erhalten, sofern dem Einberufenen nicht als Reichs, oben gesagt, bauen. Staats- oder Kommunalbeamten sein persönliches Diensteinkommen Der Anspruch erlischt, für die Zeit der Uebung gewahrt ist. wenn er nicht binnen 4 Wochen nach Beendigung der Uebung erhoben ist. Er ist zur schnelleren Abwicklung des Bahl geschäftes möglichst schon vor der lebung im Militärbureau, Klosterstraße 68, Eingang Waisenstraße 27, anzumelden. Auf dem Schießplak ist ein Berg bon Müll aufgeschüttet hierbei sind mitzubringen: Der Gestellungsbefehl oder die hierfür worden, der seit langem auf der Abladestätte an der Müllerstraße durch Vordruck bestimmte abgetrennte linke untere Ede desselben, gelagert hatte, aber bort endlich weggeräumt werden mußte, weil die Heiratsurkunde und die Geburtsurkunden der Kinder. Na ch bedas Terrain der Bebauung erschlossen werden sollte. Die Militär- endigter Uebung ist auch der Militärpaß mitzubringen. Die Zahlung serwaltung hat gewiß nicht aus Gefälligkeit gegen die Stadt Ber - selbst erfolgt in demselben Bureau frühestens vom dritten Tage lin oder gegen den die Freilegung jener Ablabestätte ausführenden nach Beginn der Uebung stets für die Zeit bis Schluß oder 15. des Unternehmer ihren Schießplaß dazu hergegeben, die gewaltige Monats. Diejenigen, die ihre Ansprüche vor der llebung angemeldet Masse des hierher transportierten Mülls neu aufzuschütten, viel- baben, können auf eine schnellere Abfertigung bei der Zahlung mehr ist anzunehmen, daß sie den dabei entstandenen, ziemlich um- rechnen. Um die Einnahmen zu erhöhen, soll am Großen Stern eine fangreichen Hügel zu lebungszwecken bestimmt hat. Der Müll- Die Deffnung des städtischen Schlachthofes für Rinderschlächter hügel enthält nun aber mancherlei Abfälle aller Art, wie man sie um 3 Uhr statt um 4 Uhr früh war vom Verein der vereinigten mit einer schönen Wirtschaft, Spielplätzen und Wagenschuppen verDas hierzu eben mit dem Hausmüll wegwirft, darunter auch zahlreiche Scher- Großfleischermeister Berlins beantragt und damit begründet worden, bundene Zwischen- und Hilfsstation" errichtet werden. ben von Porzellan und Glas, deren Beseitigung daß die Schweineschlächter durch die Deffnung um 3 Uhr mit ihren erforderliche Gelände von vier Hektar wird der Gesellschaft gleichder Militärverwaltung erwünscht sein muß. Für den Unter- Fuhrwerken früher zur Engrosmarkthalle tämen. Bor Jahresfrist falls auf die Dauer von 30 Jahren pachtweise überlassen. Der nehmer, der diese Arbeit besorgt, werden bei ihrer Ausführung war die Deffnung des Schlachthofes für Schweineschlächter auf istus hat sich ein Drittel der Einnahmen aus dem Betrieb dieses Eine neue Abholzung des Waldes steht nicht Erwachsene beschäftigt, sondern Halbwüchsige und vor allem 2 Uhr, für Binderschlächter auf 8 Uhr festgesetzt, wurde dann Unternehmens gesichert. allgemeinen Jnteresse und nicht zuletzt im wieder bevor. Tag für Tag wandern, so oft das Wetter günstig ist, nach der auf Interesse der Gesellen eine Stunde später verlegt. Beim Spielen um das Leben gekommen ist Mittagstunde zahlreiche Kinder zum Schießplaz, melden fich bei uus Versehen war nun an einem Tage der Schlachthof für gestern mittag das drei Jahre alte Töchterchen Helene des Schmieds einem hier stationierten Aufseher, der wohl ein Angestellter des Rinder als auch Schweineschlächter ชน gleicher Beit ge- Deutschbein aus der Antonstraße 30. Die Kleine spielte auf dem Unternehmers ist, und werden dann in die Kolonne der Arbeiten öffnet worden, wodurch sich an diesem Morgen geradezu lebens- ausflur mit anderen Kindern mit dem Ball. Im Gifer auf den eingereiht. Zuweilen übersteigt die Zahl der gleichzeitig Ar- gefährliche Zustände an der Zentralmarkthalle entwickelt haben nichts anderes achtend, lief sie, als der Ball auf die Straße hinausbeitenden die 50, wovon dem Anschein nach zu urteilen die follten. Selbst der Vorsitzende der Schweine- Engrosfchlächter foll flog, ihm nach und geriet unter einen mit Eisen schwer beladenen meisten noch schulpflichtig und manche noch keine 12 Jahre erklärt haben:" So fann es nicht weitergehen!" Die Deffnung um Wagen, ohne daß der Kutscher es fah. Ein Hinterrad ging ihr alt sind. Gearbeitet wird unter Leitung des Aufsehers in der 3 und 4 Uhr" schaffte dann erträgliche Zustände, soweit das bei über den Kopf. Auf das Geschrei der Kinder eilte die Mutter, die Regel bon 1-6 Uhr, und zwar ohne bestimmte Ruhepause. Die ber jegigen Bentralmarkthalle überhaupt möglich ist. Jezt aber im Erdgeschoß wohnt, herbei und fand ihr Kind regungslos daKinder lauern auf dem Müllhügel, buddeln teils mit Stöckchen, machten die Engrosfchlächter abermals den Verfuch, den Gehilfen liegen. Sie hob es auf und eilte mit ihm nach der Hilfswache zum größeren Teil mit den Händen aus der oberen Müllschicht die endlich mehr errungene eine Stunde Nachtruhe wieder abzujagen. in der Lindower Straße. Hier konnten aber die Aerzte nur noch die Scherben heraus und sammeln sie in mitgebrachten alten den Tod feststellen. Von einem Automobilzug der Feuerwehr In der letzten Kuratoriumsfigung wurde bekanntlich die Vornahme Eimern, Töpfen, Körben, um fie abseits aufzuschütten. Der An einer Abstimmung der„ Interessenten" über die frühere Deffnung des überfahren und getötet wurde gestern nachmittag um 3 Uhr der blick der beieinander hodenden, in dem Mü!! wühlenden Kinderschar ist so seltsam, daß man zunächst Schlachthofes beschlossen, aber merkwürdigerweise fab das Sura 6 Jahre alte Sohn Mar des Arbeiters Richter aus der Ruheplayseinen Augen nicht traut. Die Hände der Kinder starren von torium in seiner Mehrheit die Gehilfen als nicht interessiert an und straße 16. Der Knabe spielte vor der elterlichen Wohnung auf Schmu, und manches Kind fährt mit seinen Sänden sich auch schloß fie von der Abstimmung aus. Die Gefellen ließen sich das der Straße und tänzelte auf dem Fahrdamm umber, als ein AutoVon der Verbandsleitung des mobellöschzug von der Wache in der Bankstraße herkam. In seiner ins Gesicht und hinterläßt auf ihm Spuren des Schmutzes, in dem nicht so ohne weiteres gefallen. es gewühlt hat. Für diese unappetitliche, feineswegs mühelose und Zentralverbandes der Fleischer wurde sofort eine Proterversamm Kurzsichtigkeit übersah er die Gefahr, die ihm drohte. Der erste sicherlich nicht gesundheitfördernde Arbeit wird den Kindern ein lung nach dem„ Elysium" einberufen, die auch von über 1000 Wagen fonnte noch ausweichen, dem zweiten aber gelang das nicht Lohn von 15 f. pro Stunde, von 75 f. pro fünf- Personen besucht war und in der eine energische Protestresolution mehr. Er überfuhr den Kleinen und verlegte ihn so schwer, daß Inzwischen hatte nun die Ab- er schon auf dem Wege nach dem Virchowkrankenhause, wohin stündigen Halbtag gezahlt. Das ist allerdings ein Lohn, einstimmige Annahme fand. fo erbärmlich, daß dem Unternehmer kein Erwachsener dafür ar- Stimmung der Meister stattgefunden und bei etwa 100 Stimm- er ihn selbst brachte, verschied. Ein Straßenbahnunfall ereignete enthaltungen folgendes Resultat gezeitigt: Die Fragen lauteten: fich in der Schöneberger Straße. Dort fuhr der Arbeiter Ernst Hilscher aus der Modernstaße 105 mit einem Handwagen furz vor der Deffnung des Rinderschlachthofes um Sind diese Dinge, die wir als empörend empfinden, den 1. Stimmen Sie Ja oder einem Straßenbahnwagen der Linie 59 auf das Gleis und wurde Militärverwaltung, auf deren Schießplatz solche Arbeiten Nein! Auf dem Rinderschlachthof ſtimmten 51 Meister mit Rein, in Frage kommenden Behörden bekannt? Was sagt dazu die 3 Uhr morgens( anstatt um 4 Uhr morgens) zu? angefahren. Bei dem Zusammenstoß wurde H. umgestoßen und durch Kinder ausgeführt werden? Wie denken darüber die 93 mit Ja; auf dem Schweineschlachthof 114 Meister mit Nein, 2 mit erlitt Quetschung der Rippen. Der Berunglüdte wurde nach dem Urbanfrankenhause eingeliefert. Polizeibehörden der Gemeinden, aus denen täglich Kinder Ja. Insgesamt waren also 165 Meister gegen die frühere Deffnung Mit Leuchtgas vergiftet hat sich das 20 Jahre alte Dienstnach dem Müllhügel wandern, um Scherben auszubuddeln? Und und nur 95 dafür. Frage 2 lautete: Halten Sie ein früheres Deffnen was werden gegen die geschilderte Beschäftigung schulpflichtiger des Schweineschlachthofes, etwa um 2% Uhr morgens, für erforder mädchen Emma Liebener, das seit Jahren bei einem Pfand= Ga flagte Kinder die Schulbehörden tun, die von der fünfstündigen lich, falls der Rinderschlachthof um 3 Uhr früh geöffnet wird? leiher in der Echönhauser Allee 148 in Stellung war. Scherbenbuddelei doch schwerlich eine Förderung des Unterrichts- Ja oder Nein! Auf dem Rinderschlachthof stimmten 112 Meister mit Nachbarinnen wiederholt, daß der Bräutigam ihm untreu geworden erfolges erwarten fönnen? Man sagt uns, es feien sogar durch ein Rein, 82 mit Ja; auf dem Schweineschlachthof 100 mit Rein, 16 mit fei. Am Dienstagabend fügte die Verzweifelte hinzu, daß ihr an Zäunen angeheftetes Platat öffentlich in der zum Ja. Insgesamt beantworteten also 212 Meister die Frage 2 mit nun auch der Dienst noch gekündigt worden sei. Sie war jetzt ganz Scherbensammeln auf dem Schießplak verlangt" Rein und nur ganze 48 mit Ja. Troß dieses geradezu kläglichen niedergeschlagen. Gestern morgen fand die Dienstherrschaft sie in worden. Da müssen wir uns allerdings wundern, daß nicht sofort Resultates, das noch fläglicher ausgefallen wäre, wenn die Gehilfen der Küche tot in ihrem Bette liegen. Die Lebensmüde hatte die Echritte getan worden sind, diese Beschäftigung der Kinder zu ber- bei der Abstimmung nicht ausgeschaltet worden wären, fanden sich Fensterriken mit Lappen gedichtet und dann den Hahn des Gasdennoch im Kuratorium zwei Herren, die es dazu benutzen wollten, fochers aufgedreht. Ein Arzt konnte nur noch feststellen, daß sie hindern. Die Eltern, die ihre Kinder zur Ausnutzung ihrer Arbeits den Gesellen eine Stunde ihrer Nachtruhe wieder zu rauben; schon mehrere Stunden vorher an einer Leuchtgasvergiftung getraft hergeben, haben sich wohl noch nie ausgerechnet, was dabei Arbeitern, die wahrlich nicht über zu furze Arbeitszeit Hagen storben war. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schanden Unternehmer profitiert. Sicher ist, daß bei der tönnen. Ueber die Arbeitszeit machte unser Genoffe im Sturatorium hause gebracht. Wer ist die Tote? Bon einer Kraftdroschte überfahren und Scherbenbuddelei die Kinder nicht langsamer als Erwachsene ar- folgende Angaben: Am Montag 17 Stunden, Dienstag 10, Mittbeiten; eher werden sie noch flinker als diese sein. Der Unter- woch 12, Donnerstag 17, Freitag 10 und Sonnabend 12 Stunden, getötet wurde vorgestern abend gegen 8 1hr eine unbekannte Frau nehmer müßte also, um mit Erwachsenen dieselbe Leistung zu also pro Woche insgesamt 78 Stunden, die häufig noch durch bon etwa 60 bis 65 Jahren vor dem Hause Genthinerstraße 17. erzielen, von ihnen mindestens ebenso viele beschäftigen, wie jetzt Kundschaftabfahren, Verladen, Specjalzen und Kutscherdienste, die Der Wagenführer brachte die Verunglückte gleich nach dem Elisabeth
einen Gewinn" nicht nur für die Familien der ums Brot arbeitenden Kinder, sondern auch für diese Kinder selber zu sehen. Solche Leute werden dann vielleicht ihre Freude auch an einer von Kindern ausgeübten Erwerbsarbeit haben, wie man sie jetzt auf dem Artillerie- Schießplab bei Tegel beobachten
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Kinder.
beiten könnte.
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Intereffe
Die gewählte Strede ist rund 12 Kilometer lang, und die Kosten find laut 2.- Anz." auf 3,4 Millionen Mart veranschlagt. Die Bau pläne find von der Eisenbahndirektion Berlin aus gearbeitet. Der Gesellschaft, an deren Spiße der Geh. Kommerzienrcit Friz v. Friedländer- Fuld und Graf Adalbert v. Sierstorpff f'tehen, wird der Geländestreifen auf 30 Jahre verpachtet. Die Straße soll unter der Alle Kraftwagen sollen nach Eisenbahn hindurchgeführt werden. Fertigstellung der Rennstraße im Grunewald lediglich auf deren Be nußung angewiesen werden. Mit der Staubplage, die gegenwärtig das Wandern auf den Grunewaldstraßen zu einem zweifel haften macht, wird es dann ein Ende haben. Die Automobilstraße wird durch Bindes Für ihre Benutzung wird ein fleines mittel straubfrei gemacht. Entgelt nach Art des Chauffeegeldes erhoben werden, doch tönnen Straftwagenbefizer auch eine Dauerfarte erwerben, thre Kraftwagen werden dann durch ein weißes Schild gekennzeichnet.
Ueberfahren.