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Gewerkschaftliches.

Grundfätzlicher Streikbruch.

8253 Berfonen von 3,8 Stunden pro Kopf und Woche. Außerdem hörigen beschäftigt sind. Auf einer ihrer lebten Generalversamm­erhielten 3050 Beteiligte Buschläge für Ueberzeit und 1388 Be- lungen hatte der Unternehmerverband beschlossen, mit der Arbeiter­teiligte solche für Sonn- und Feiertagsarbeit, sowie 42 731 sonstige organisation teine Tarife mehr abzuschließen und bestehende Tarife Verbesserungen, wie Einführung von Sommerurlaub, früheren nicht mehr zu erneuern. Obwohl der Unternehmerverband sich auch Die Mauserung der christlichen Gewerkschaften von der Arbeitsschluß an Sonnabenden, Ginführung von Arbeiterausschüssen, in diesem Sinne zu betätigen versuchte, so mußte er doch wohl oder Theorie des bedingten Streits zu der des unbedingten Lieferung von Dienstkleidung, Einführung oder Erweiterung der übel zusehen, wie gerade seine besten Ortsgruppen es vorzogen, Streifbruches scheint bereits ultramontan- gewerkschaft- Differenzzahlung zwischen Lohn und Krankengeld in Krankheits- fich mit der Arbeiterschaft in Frieden auseinanderzusehen. Nach­fällen, von Ruhelohn und Hinterbliebenenfürsorge usw. In elf teilig für die Etuisindustrie ist die verhältnismäßig starke Hein­liches Gemeingut der Gewerkschaftsleitungen geworden zu Fällen war es möglich, die verbesserten Bestimmungen durch Tarif- arbeit und Lehrlingshaltung. Unter den 3528 Branchenangehörigen fein. Vor einiger Zeit richtete der unrühmlich bekannte berträge festzulegen. Allgemein berliefen die Lohnbewegungen befanden sich 257 Lehrlinge und 295 in der Hausindustrie be­Zentrumsabgeordnete Beder, seines Zeichens Arbeiter- ohne Arbeitseinstellung, von 375 Lohnbewegungen waren nur drei schäftigte Personen. Die Arbeitszeit schwankt zwischen 9 und sekretär, in einer Versammlung im katholischen Vereinshause Angriffsstreits, zwei Abwehrstreits und drei Aussperrungen. In 11 Stunden, und die Löhne haben mit der Steigerung der Lebens­in Essen- Ruhr an die Adresse der Firma Krupp   die Warnung acht Fällen mußten sich die Mitglieder gegen die von Stadtver- mittelpreise nicht gleichen Schritt gehalten. Die oben kurz sfizzier­vor einem gewissermaßen in der Luft hängenden Streit der waltungen beabsichtigte Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ten Leitfäße haben auch für die Etuisbranche Geltung. Ueber: Metallarbeiter. Das erinnert an die Fanfaren des nachher roehren. Sicherlich Beweis genug dafür, daß städtische Verwal- Die Regelung der Lohn- und Arbeitsverhält in die Versenkung gestoßenen Gewerfvereinsführers Efferts, tungen genau so wie private Unternehmer versuchen, für ihre Ver- niffe" referierte der Verbandsvorsitzende Kloth Berlin. Als der mit der Ankündigung eines internationalen Bergarbeiter auführen, aber auch Beweis genug dafür, daß auch die Gemeinde- schlüsse von Werkstatt- oder Oristarifen erkannt. Speziell für die Bergarbeiter- waltung recht günstige Abschlüsse auf Kosten der Arbeiter herbei- am zweckentsprechendsten werden vorläufig noch immer die Ab­streifes eigentlich den ersten und kräftigsten Anstoß gab zu arbeiter das Streifrecht benötigen. Die Kämpfe der Gemeinde- Etuisbranche sind in den letzten fieben Jahren für 3144 Personen der Bewegung, aus welcher der Streit herauswuchs, den die arbeiter haben jedenfalls gezeigt, daß sich die Gemeindearbeiter der pro Kopf und Woche Stunden Arbeitszeitverkürzung und für Christenführer dann systematisch mit Hilfe verlogenen Lerro auf ihnen ruhenden Verantwortung bei Anwendung des schärften 4085 Berfonen je 1,50 Mt. an Lohnerhöhungen erreicht worden. rismusgeschreies, von Polizeisäbeln, Browningpistolen und Mittls im wirtschaftlichen Kampf boll bewußt find. Aus dem ge- Bei einer Berechnung der Ausgaben für Lohnbewegungen und Unternehmerbrutalität taput machten. Es ist nicht ausge- ringen Vorkommen von Streits und Aussperrungen darf jedoch Streits ergebe sich, daß die Angehörigen der Etuisbranche die schlossen, daß die pfäffisch inspirierten Christenbrüder nun feineswegs gefolgert werden, daß man dieses Mittels überhaupt weitgehendste Unterstübung des Buchbinderverbandes gefunden auch den Metallarbeitern einen ähnlichen Liebesdienst" entraten fönnte. Es bedarf daher in Zukunft noch weiterer Stär- haben. Die Diskussion gestaltete sich äußerst anregend. In erweisen möchten, wie die Niederknüppelung der Bergarbeiter, fung diefer Organisation, um den Forderungen der städtischen Ar- ihr wurde wiederholt mit bemerkenswerter Schärfe auf Grenz­beiter Geltung verschaffen zu können. streitigkeiten mit den Verbänden der Sattler und Portefeuiller und wobei die bewußte Schädigung der Arbeiter allerdings nur der Fabritarbeiter hingewiesen, die beide versuchten, in das Or das Mittel ist, der freien Organisation Schwierigkeiten zu ganisationsgebiet des Buchbinderverbandes einzudringen. Gefordert bereiten. Man arbeitet eben nach dem befannten Grundsay, wurden hiergegen ganz energische Abwehrmaßnahmen. Zum Schluß der die Mittel heiligt, die dem Zwecke dienen. Daß man mit Der Verband der Sattler und Portefeuiller veröffentlicht eine erklärte die Konferenz den Nachweis durch die verschiedenen statisti­dem Versuche, nun die Metallarbeiter zu einem Kampfe gegen statistische Erhebung über die Erwerbsverhältnisse jeiner Mit ſchen Erhebungen für erbracht, daß die Lohn- und Arbeitsbedin­Krupp aufzumuntern, unlautere Zwecke, heimtückische Ab- glieder, die im Frühjahr 1911 aufgenommen wurde. Von der gungen in der Kartonnagen- und Etuisindustrie durchaus un­sichten verbindet, dafür liegt bereits ein Beweis vor. genügende und darum verbesserungsbedürftig sind. Ms Vorbedin­Aus Statistik find den Hauptbranchen nach erfaßt: aus der Geschirr gung für diese Verbesserungen ist eine genaue Kenntnis der beruf­Anlaß einer Bergarbeiterversammlung in Hattingen   fam es brande 636, Lederwarenbranche 3746, Treibriemenbranche 537, lichen Lage notwendig, die durch fortlaufend zu ergänzende stati zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Sekretär des Berg- Militäreffektenbranche 505, Wagenbranche 746 und sonstige Branchen stische Aufzeichnungen vermittelt wird. Durch Haus- und Werk­arbeiterverbandes Löffler und dem Angestellten des christlichen 502 Personen. Beteiligt find insgesamt 176 Orte mit 6672 Ber- tattagitation, durch Mitwirkung der Gewerkschaftskartelle, durch Metallarbeiterverbandes Engel, nebst einem anderen Christen- fonen, darunter 516 Arbeiterinnen und 359 Unorganisierte. Nach Einwirkung auf die den Kartellen angeschloffenen Organisationen führer. Beide flochten sich Ruhmesfränze! Sie hätten nicht der Stellung im Berufe gegliedert haben sich beteiligt: 5672 Ge- bezw. beren Mitgliedern, ihre Familienangehörigen, die in der führer. Beide flochten sich Ruhmeskränze! Sie hätten nicht hilfen, 490 Arbeiterinnen, 163 Silfsarbeiter, 274 Heimarbeiter, Kartonnagen- und Etuisindustrie tätig sind, dem Buchbinderver­nur für den Streifbruch agitiert, sondern ihn auch praktisch 26 Seimarbeiterinnen und 47 Werfführer. Ein umfangreiches bande zuzuführen, wird eine wesentlice Befferung des Organisa­gefördert, indem sie wie Polizisten, Gendarme und Spigel Tabellenwert und eingehende Erläuterungen zeigen die Eristeng- tionsverhältnisses erwartet und damit die Unterlage zur Verbesse­- als Schutgarde der Streitbrecher, diese zur Grube und bedingungen dieser Arbeiterfategorien. Ein näheres Studium nach Hause begleiteten. Der Schutzengel der Streitbrecher dieser Erhebungen ergibt eine gute Propaganda für die Betre: und des Grubenkapitals bemerkte dabei: Auf diesem bungen auf Verkürzung der Arbeitszeit. Es wird hier in ein­Boden, wo wir iegt stehen, werden wir für facher Weise dargestellt, daß die Löhne bei türzerer Arbeitszeit be­alle Beiten stehen bleiben; mögen Rämpfe deutend höher sind als bei längerer Arbeitszeit und so umgekehrt. tommen, von wo sie wollen." Löffler fonstatierte, Solgende Aufstellung gibt darüber Aufschluß: der Vertreter des Metallarbeiterverbandes habe mit seinen Der Wochenverdienst betrug nach der Arbeitszeit geordnet: Darlegungen zum Ausdruck gebracht, die christlichen Gewerk­schaften hätten sich der Theorie der katholischen Fachabteilun­

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Die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Sattler  und Portefeuiller.

bei 53 Std. bei 54 Std. bei 57 Std. bei 60 Std. und weniger

M.

M.

M.

MR.

28,62

27,54

26,22

18,00

29,15

27,54

22,80

22,80

31,80

29,70

24,51

30,74

30,78

26,22

22,80

30,74

29,70

25,08

22,20

29,15

25,38

26,22

24,00

81,27

27,00

25,65

24,60

36,57

32,40

28,50

rung der Lohn- und Arbeitsbedingungen gegeben. Zur Verhütung und Beseitigung der Schmugkonkurrenz ist es wünschenswert, für alciche Arbeit auch möglichst gleiche Löhne durchzusetzen und auch für eine Gleichmäßigkeit der sonstigen Arbeitsbedingungen zu fergen. Ferner wind erwartet, daß eine Sammlung und Sichtung der bestehenden Tarife und der Kenntnisse der beruflichen Verhält niffe durchgeführt wird. Außerdem wünschte die Konferenz, daß durch den Verbandsvorstand eine aus fünf Personen bestehende Tarifzentrale für die Kartonnagenbranche mit dem Sit in eingesetzt wird.

Dresden  

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Achtung, Metallarbeiter! Die Arbeiter der Firma Albrecht in Göttingen  , Aluminiumwarenfabrik, stehen im Streit. Der Kampf richtet sich gegen die Einführung einer Arbeitsordnung, die eine Verschlechterung der bedeutet. bisherigen Arbeitsverhältnisse Ferner wird eine Aufbesserung der Stundenlöhne von 20-27 3f. verlangt. Zuzug von Anschlägern, Polierern, Schlossern, Drüdern, und Schleifern ist streng fernzuhalten.

Der Bergarbeiter Auguft Siegel nach Deutschland  zurückgekehrt.

gen angeschlossen, und den Streitbruch zum Grundsatz erhoben. Geschirrsattler Und was sagte der Christenengel dazu? Er begnügte sich mit Bortefen fler. dem Buruf Sehr richtig!" Löffler machte dann, ohne Damentaichenarbeiter Miderspruch zu finden, auf die Bedeutung des Vorganges Rofferiattler nochmals ausdrücklichst aufmerksam. Demnach kann man Retieeffektenſattler über die Taktik der Christenführer nicht mehr im Zweifel Treibriemenjattler sein. Der unschuldsvolle Engel hat in einem unbewachten Militärfattler Wagensaftler. 26,40 Augenblicke zuviel verraten. Wenn das christliche Metall­arbeitervereinchen oder andere christliche Grüppchen in Zukunft der fürzesten Arbeitszeit ist ungeheuer groß. Bei 7 bis 8 Stunden Der Unterschied zwischen dem Verdienst bei der längsten und Lohnbewegungen markieren, dann weiß man, was dahinter weniger Arbeit pro Woche werden 10 M. mehr Verdienst erzielt. stedt. Zentrumsgewerksvereinlicher Arbeiterbetrug! Bon den 6672 Beteiligten arbeiten 2267 53 Stunden und weniger, Einer der Führer des Bergarbeiterstreits von 1889, der mit Berlin   und Umgegend. 1759 54 Stunden, 1075 57 Stunden, 1090 60 Stunden und 187 Schröder und Bunte die sogenannte Kaiserdelegation bildete, August noch länger wie 60 Stunden; in Ostelbien ist noch eine Arbeitszeit Siegel, ist vom Ausland nach Deutschland   zurückgekehrt. Für Achtung, Metallarbeiter! Wir machen darauf aufmerksam, von 84 Stunden anzutreffen, und in der Geschirrbranche herrscht teilweise noch der Koft- und Logiszwang. 61 Broz. der Beteiligten Siegel bestand damals die Gefahr, daß er auf Jahre hätte ins haben also den Neunstundentag. An teser Arseitszeit partizipieren Gefängnis wandern müssen. Da nahm er Abschied von den deutschen  Die Arueiter der Lederwarenindustrie besonders start, die infolge Landen und ging nach Schottland  . Jahr für Jahr erneuerte der ihrer Tarifberträge in den Lohn- und Arbeitsbedingungen an erster Staatsanwalt den hinter ihm erlassenen Steckbrief. Nachdem Schröder und die übrigen Freunde vom Essener Meineidsprozeß Stelle rangiert. anwalt auch auf weitere Verfolgung Siegels verzichtet und den glänzend gerechtfertigt worden sind, hat der Dortmunder   Staats­Steckbrief gegen ihn nicht mehr erlassen. Nach über zwanzig­jährigem Aufenthalt im Eril fehrt Siegel zu seinen deutschen  Seameraden zurüd, um sich wieder in ihre Reihen, in die Reihen der Kämpfenden, zu stellen.

daß infolge des Streits von zirka 5000 Stollegen Frankfurt   a. M. für alle Metallarbeiter gesperrt ist. Die Kollegen werden dringend ersucht, teinerlei Beschäftigung für Frankfurt   a. M. anzunehmen. Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  . Achtung, Friseurgehilfen! Aufgehoben ist die Sperre bei Kuhnau  , Fürbringerstr. 35. Für Verbandsmitglieder gesperrt:

Schlidert, Woldstr. 19.

Verband der Friseurgehilfen.

1903 find in fast allen Branchen gute Fortschritte aufzuweisen; Im Vergleich zu zwei älteren Erhebungen vom Jahre 1905 und nur die Geschirrbranche macht davon eine Ausnahme, weil sie Die Tarifbewegung der Fleischergesellen in Neukölln macht unter der Entwidelung des Automobilismus ungeheuer zu leiden gute Fortschritte. Bis jetzt haben 43 Meister den Tarif unter hat, und infolgedessen wird die Zahl der Arbeitskräfte zusehends schriftlich anerkannt. Viele Fleischermeister erklären ihrer Kund- geringer. Auch die Lohnform ist einer ständigen Wandlung unter­schaft, bei ihnen sei alles bewilligt; nur wollen sie wegen ihrer worfen. Während 1905 noch zwei Drittel im Lohn arbeiteten, ergibt bürgerlichen Rundschaft nicht im Vorwärts" veröffentlicht sein. jetzt die Statistik, daß fast zur Hälfte im Afford und im Lohn Wir bemerken hierzu, daß dies unwahr ist. Sämtliche Geschäfte, gearbeitet wird; der Stücklohn gelangt immer mehr zur Ein­die bewilligt haben, werden im Vorwärts" veröffentlicht; alle führung. anderen haben den Tarif nicht anerkannt. Ueber die Verbreitung der Ueberstunden wurde u. a. festgestellt, Von der Fleischerinnung wird das Gerücht verbreitet, daß daß im Winter 1910/11, in genau einem balben Jahre, von den die Tarifbewegung abgebrochen sei und deshalb habe es fein 6672 von der Statistik erfaßten Personen 2427 Berfonen 103 047 Fleischermeister mehr nötig, den Tarif zu unterschreiben. Die Ueberstunden gemacht haben, oder pro Stopf 42 Stunden. In der= Herren wollen damit ihre Mitglieder, die immer mehr einsehen, felben Zeit mußten 867 Personen an 26 930 Tagen oder im Durch­daß sie bei der Innungstaftit die Dummen sind, beruhigen. Ob schnitt an 31 Tagen verkürzte Zeit gearbeitet.

Ausland.

Die Buchbinder Hollands  , die gemeinsam mit den Buchdrudern im Allgemeinen Typographenverband sind, haben mit der Arbeit. ber vorläufig jedoch nur in Amsterdam  , Notterdam, Haag, Leiden geberorganisation ihres Berufes einen Landestarif abgeschlossen, und Delft   anerkannt ist, aber auch auf die anderen Städte aus­

gedehnt werden soll.

es ihnen gelingt, bleibt abzuwarten. Viele Innungsmeister er- Die Erwerbslosigkeit im Gewerbe wird durch folgende Ziffern Die Schuhmacher von Kristiania   haben am Montag die Arbeit klären, das Geschäft sei ihnen lieber, und erkennen den Tarif an. illustriert: Bon 6672 Personen waren 953-28 707 Tage arbeits- eingestellt, nachdem ihr Tarifvertrag abgelaufen war, und die Im heutigen Inseratenteil befindet sich die Liste derjenigen los, 1135 Personen 24 407 Tage frant und 678 Personen sekten Verhandlungen mit den Meistern zu keinem annehmbaren Er­Fleischermeister, die den Tarif unterschriftlich anerkannt haben. 5030 Tage mit der Arbeit qus; insgesamt also eine Erwerbslofig- gebnis führten. Sie verlangen Erhöhung des Wochenlohnes von Wir machen besonders darauf aufmerksam und ersuchen, diefelbe feit von 2766 Personen mit 58 744 Tagen. Pro Kopf der Be- 20 auf 24 Stronen und ebenfalls Erhöhung der Stücklöhne. aufzubewahren. Zentralverband der Fleischer. teiligten war jeder 30 Tage arbeitslos, 22 Tage tran! und 8% Tage Deutfches Reich. mußte ausgesetzt werden. Ueber das Alter der Beteiligten sei noch bemerkt, daß 14 Proz. im Alter von 20 Jahren und darunter stehen. 40 Proz. im Alter von 20 und 30, 28 Proz. zwischen 30 und 40 und 18 Broz. über 40 Jahren stehen. Alles in allem beweist diese statistische Arbeit, daß für eine möglichst einheitliche Gestaltung der Rohn- und Arbeitsbedingungen der Organisation noch manche Arbeit

Der Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter im Jahre 1911.

erwächt.

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Letzte Nachrichten.

Offizielle Verlustliste der" Titanic"-Katastrophe. New York  , 19. April.  ( W. T. B.) Die White Star- Linie hat eine Bekanntmachung erlassen, wonach von der" Titanic" 202 Passa­giere erster, 115 zweiter und 178 dritter Klasse gerettet worden find. Von der Mannschaft wurden 206, von den Offizieren 4 ge­rettet. Die Gesamtzahl der Geretteten beträgt demnach 705, die der Umgekommenen 1635.

Seit Bestehen des Verbandes ist der Aufstieg der Organisation im vergangenen Jahre der größte gewesen. Die Zahl der Mit glieder stieg bon 39 262 auf 47 376. Das größte Stontingent der Mitglieder stellen die Gasarbeiter mit 14 979, dann folgen die Straßenreiniger mit 5146, die Straßen- und Wegebauarbeiter mit Eine Konferenz der Kartonnagen- und Etuisarbeiter, die in 3414, das Krantenpflege-, Massage- und Badepersonal mit 3011, eipzig stattfand, beschäftigte sich mit den eigenartig gelagerten das Personal der Bartanlagen, Friedhöfe und Tiergärten mit Berufsverhältnissen, die die gewerkschaftliche Organisation vor 2161, der beim Wasserbau Beschäftigten mit 2072, der bei den allem unter der erstgenannten Arbeiterschaft nur schwer Eingang Wafferwerten Tätigen mit 1916 der bei Hafenanlagen und auf finden ließ. Troß aller Bemühungen des Buchbinderverbandes Lagerpläter Beschäftigten mit 1843, in Elektrizitätswerken Be waren mit Abschluß des Vorjahres erst 5222 Personen der Kar­schäftigten mit 1707, bei der Entwässerung Tätigen mit 1568, tonnagenbranche diesem Verhande angeschlossen, während schon die Die Angst vor der Maifeier. Straßenbahner mit 1491, Hoch- und Tiefbauarbeiter mit 1410, bei Berufszählung von 1907 rund 30 000 Branchenzugehörige feststellte, Warschau  , 19. April.  ( P.-C.) In der letzten Nacht wurden hier, der Fäkalier.beseitigung Beichäftigten mit 1311, Vieh- und Schlacht so daß heute unter Berücksichtigung der Entwickelung des Gewerbes in Lodz   und in zahlreichen Industrieſtädten Russisch- Polens Ber­hofarbeiter mit 961, in sonstigen Betrieben Beschäftigte, in den mit rund 40 000 Sartonnagenarbeitern und Arbeiterinnen gerech Markthallen der Desinfeftion, den Bedürfnisanstalten, der Feuer- net werden kann. Neben 34 Delegierten der Startonnagen- und haftungen vorgenommen. In Warschau   wurden in der letzten wehr, den Schulen, Theatern, städtischen Bureaus usw. mit 3312 15 Delegierten der Etuisbranche waren noch 13 Gauleiter resp. Nacht allein 30 Agitatoren der sozialdemokratischen Partei ber­und in direkten Staatsbetrieben Beschäftigte mit 1074. Bahlstellenangestellte aus Orten mit starker Startonnagen resp. haftet. Die Verhaftungen sollen angeblich mit Vorbereitungen der Mit der Zunahme der Mitgliederzahl haben sich gleichzeitig Etuisindustrie auf der Konferenz anwesend. Die Kartonnagen sozialdemokratischen Partei zur Maifeier in Verbindung stehen. die Finanzen des Verbandes gehoben. Im Berichtsjahre ist erft- branche hat ihren Sitz in Sachsen  . Der Gauleiter für diesen Be- Die polnische sozialdemokratische Partei hat einen Aufruf erlassen, malig die Million an Einnahmen nicht bloß erreicht. sondern über- zirt, Pfütze Chemnitz  , referierte auch auf der Konferenz über: in dem die Arbeiterschaft aufgefordert wird, den 1. Mai festlich zu schriften worden. 1023 516 M. Einnahmen stehen 838 189 M. Die Verhältnisse in der Kartonnagenindustrie Ausgaben gegenüber. begehen. Der Vermögensbestand beträgt insgesamt und die beste Art der Agitation in derselben." Um 652 521 M. oder pro Mitglied 15,23 M. gegenüber 13,29 M. im die Agitation für die folge mehr von den Branchenangehörigen Borjahre. Von den Ausgaben haben sich besonders erhöht die selbst mit pflegen zu laffen, soll Ein Sittlichkeitsskandal in Krakau  . um die notwendige Anzahl von Erwerbslosenunterstützung und zwar gegenüber dem Vorjahre um Kollegen und Kolleginnen hierfür heranzubilden ein Leit Krakau  , 19. April.  ( P. C.) Die hiesige Polizei ist einer Ge­47 505 M.( 1911 machte sie 162 277 M. aus). Die Unterstüßung fa den oder Wegweiser herausgegeben werden, der in leichtverständ- sellschaft auf die Spur gekommen, die seit längerer Zeit Nadt. in Sterbefällen stieg von 29 567,50 M. auf 38 762,50 M. Die licher Weise Anleitung gibt, wie bei der Hausagitation den Berufs- abende und unsjittliche Orgien veranstaltete. Der Vereinigung ge= Ausgaben für Rechtsschutz stiegen von 3587. auf 4773 M. und genoffen( Kollegen ,, Kolleginnen. Jugendlichen) und auch den hörten etwa 300 junge Männer und 50 junge Mädchen, alle aus für Maßregelungen von 5817 M. auf 6027 M. Die Streitunter- Eltern der vielen minderjährigen Arbeitsfräfte in der richtigen den ersten Gesellschaftstreifen, an. Die Gesellschaft stüßung weist einen Rückgang auf; fie fiel von 38 484 auf 19 585 Form Aufschluß über den Verband gegeben werden kann, und der batte sich in der Stadt ein eigenes Haus gemietet, in dem die Mart; auch die sonstigen lofalen Unterstüßungen sind von 60 250 auch weiter veranschaulicht, wie bei den Werkstattagitationen, in Graeffe begangen wurden. Bahlreiche Insassen hiesiger bor= Mart auf 57 126 M. gefallen. Bersammlungen usw. am erfolgreichsten unter den noch nicht Or- nehmer Mädchenpensionate sind in die Geschichte ber­Die allgemeine Teuerung in Verbindung mit dem größeren ganisierten agitiert werden fann. Die Konferenz stimmte ent- widelt. Nur durch einen Zufall tam der Standal ans Tageslicht. Fortschritt in der Technik veranlaßte auch die Mitglieder des Ge- fprechenden Leitsätzen zu. Ueber: Die Verhältnisse in Bei einem der Mädchen fand die Polizei einen hektographierten meinde- und Staatsarbeiterverbandes Lohnbewegungen in größerem der Etuis industrie" gab kulitowski- Berlin   ein an- Aufruf, der eine Einladung zum Beitritt in den Verein enthielt. Umfange durchzuführen. Die Zahl der Lohnbewegungen erreichte schauliches Bild. Durch eine vom Buchbinderverband aufgenommene Diesem Aufruf war ein Prospett beigefügt, der über die Tätigkeit den höchsten Stand ſeit Bestehen des Verbandes, sie belief sich auf Berufsstatistit wurden 3528 Branchenangehörige ermittelt, von der Vereinigung nähere Aufschlüsse gab. Die Polizei ließ das 375 M. in 148 Orten für 1150. Betriebe mit 135 120 Beschäftigten. denen Ende 1911 1153 dem Buchbinderverbande angehörten. Die Vereinshaus sofort schließen. Das Abzeichen der Mitglieder be= Erzielt wurde für 64 541 Personen eine Lohnaufbesserung von Die Branche hat mit einem gutorganisierten Unternehmertum zu stand aus einer silbernen Spinne. Die Affäre erregt in hiesigen 1,13 M. pro Kopf und Woche und eine Arbeitszeitverkürzung für rechnen, bei dessen Mitgliedern fast Dreiviertel der Branchenange- Gesellschaftskreisen das peinlichste Aufsehen. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilagen u. Unterhaltungsbl.