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Bellermannstr. 7 schoß sich Ler Drewer Georg SchiviM eme Kugel in die Brust. Er wurde nach dem Virchow-Krankenhause geschafft. Erhängt hat sich der 33 Jahre alte Zuschneider Flohda aus der Charlottenburger Str. 87. Flohda sah sich in einem von ihm kürzlich vorgenommenen Wechsel seiner Stelle stark enttäuscht. Radrennen auf der Olympia-Bahn. Sonntag. 21. April. Bei schönem Wetter und sehr gutem Besuch konnte ein umfangreiches Programm zu Ende geführt werden. Der gebotene Sport bestand aus mehreren Dauerrennen sowie Fliegerrennen, die mit ihren Vor- laufen ein stattliches Feld an den Start führten. ImPreis der Nationen"(75 Kilometer) standen sich Stellbrink, Janke, Miguel, Ryser und Walthour gegenüber. Ersterer nahm von Beginn a» die Führung und war der einzige Fahrer, der glatt durchs Rennen kam und einen leichten Sieg feiern konnte. Der Franzose geht scharf inS Reimen, fällt aber bald vom Motor ab und bleibt nun meistens ohne Führung, so daß er weit zurück als Letzter endet. Walthour fährt gut. bat aber nach dem 30. Kilo- meter Radschaden, der ihn mehrere Runden kostet, holt aber bis zum Schluß gegen Stellbrink zwei Runden zurück. Janke hielt sich gut und Ryser büßt in regelmäßigen Zwischenräumen mehrere Runden ein. Auch imHarryElkes-Memorial"(10 Kilo- meter) siegt S t e l l b r i n k vor Walthour, Ryser, Janke und Miguel. Ein Rekordfahren über 3 Runden hinler Motorführung sah Walthour als schnellsten Mann mit 1 Min. 13 Sek. Das Vorgabefahren über 15 Kilometer gewann G n i l k a als Malmann leicht gegen drei Gegner, die 400. 800 und 1600 Meter Borgaben hatten. Sämtliche Rennen verliefen ohne Unfälle. Vorort- Nacbricbteih Steglitz  . Dir Unduldsamkeit der kirchlichen Behörden Anders- oder Nicht gläubigen gegenüber ist allgemein bekannt. Namentlich kommt die selbe aus den der Kirche gehörenden Friedhöfen zum Ausdruck. In Steglitz   befindet sich der Friedhof in Händen der politischen Ge- mcinde. Trotzdem herrscht hier die gleiche Unduldsamkeit, wie der nachstehende Vorfall beweist. Am vergangenen Donnerstag starb der ehemalige Laterneuwärter Gottlob Jahn, ein Mann der die Schattenseiten eines Proletarierdaseins in jeder Hinsicht kennen gelernt hat. Jahns letzter Wunsch war, daß ein befreundeter Ver- bandskollcge ihm den letzten Nachruf widme. Diesem letzten Wunsche entsprechend suchten die Hinterbliebenen um die Er- laubniS nach. Sie glaubten diese, da der Friedhof Gemeindeeigentum ist, zu erhalten. Zunächst verlangte aber die Be- Hörde das Manuskript der Rede. Dies wurde eingereicht. Hierauf wurde dem betreffende» Kollegen vom Polizeikommiffar mitgeteilt, daß die beantragte Genehmigung aus ordnungspolizeilichen Gründen nicht erteilt werden kann. Also aus.ordnungspolizeilichen" Gründen darf der letzte Wunsch eines Proletariers nicht erfüllt werden. Nichts ist kennzeichnender für den Einfluß der Dunkelmänner im zwanzigsten Jahrhundert wie dieses Dokument. Die Beerdigung findet heute nachmittag Uhr von der Leichen- halle in der Bergstraße auS statt. Friedenau  . Aus der Gemeindevertretung. Nachdem in einer vorhergehenden Sitzung die neu- resp. wiedergewählten Gemeindeverordneten ein- geführt und bestätigt worden waren, fanden in der letzten Sitzung die Wahlen zu den einzelnen Kon, Missionen statt. Diejenigen, die nun»ach den Versprechungen der bürgerlichen Herren vor der Wahl annahmen, die neuen Herren würden dem Wohle der Gemeinde dienen, erlebten ihre erste Enttäuschung. Die neuen Herren hatten sich vorher genau erkundigt, in welchen Ausschüssen die wenigste Arbelt zu verrichten sei. Die Besetzung derselben machte dämm auch wenig Schwierigkeiten. Anders verhielt es sich bei Kommisstonen, die wirklich Zeit und Verstand er- fordern, wie zum Beispiel der RechnungSprüfungSauSschuß� Keiner hatte die nötige Zeit und eS bedurft« erst eines langen FeilschenS, um einen Lückenbüßer in diesen wichtigen Ausschuß zu delegieren. Die Wahl eines sechsten Schöffen, die in dieser Sitzung vorgenommen werden sollte, wurde, da der Gemeindevorstand seinen Antrag zurückzog, vertagt. Dieser Beschluß kam im Gemeinde» vorstände m  «t drei gegen zwei Stimmen zustande. Die beiden in der Minderheit gebliebenen Herren machten nach her in der öffentlichen Sitzung ihren, gequälten Herzen Luft, indem sie über Vergewaltigung durch die anderen schimpften. Einer, der Schöffe Saden, verließ gemeinsam mit den Gemeindeverordneten Schulz und Gerken unter lautem Poltern demonstrativ die Sitzung. Die Katzbalgerei im Gemeindevorstand wegen der Schöffenwahl währt schon eine'ganze Weile. Man ist sich nicht einig darüber, ob Herr v. Wrochem oder Herr Ott sich am besten zum Gemeinde- Vorstandsmitglied eignet. Es verlautet sogar, daß Gemeindebaurat Altmann als besoldeter Schöffe in Frage komme. Zu begrüßen wäre es. wenn über diese Frage einmal eine offene Aussprache herbeigeführt würde. Doch vermeidet man dies ängstlich. WaS sich die Herren gegenseitig nicht offen inS Gesicht zu sagen trauen, wird desto intensiver in den Gehcimkonventikeln der Pfahlbürgervereine durchgehaspelt, um dann in Form anonymer Zuschriften im Orts- blättchen zu erscheine». Lankwitz  . Aus der Gemeindevertretung. Bei Beratung einer Borlage über die Aenderung der Bauordmina in Lankwitz  -Süd, in welcher von den Besitzern verlangt wird, daß nur Vorderhäuser mit zwei Stockwerken und je einer Wohnung errichtet werden, wies Genosse Radike darauf hin, daß die Gemeinde vor allen Dingen den Klein- Wohnungsbau fördern solle, für große Wohnungen sei schon hin- reichend gesorgt. Bei dieser Gelegenheit erlaubte sich der neu- eingeführte Vertreter der ersten Klasse, Direktor Forthmann, die Aeußerung, man habe kein Interesse durch Bau von kleinen Woh- nlingei, Arbeiter heranzuziehen, sondern man solle den Zuzug des besseren fteuerkräftigen Publikums fördern, damit die Steuern noch herabgesetzt werden können. Diese Ansicht rief unter den Zuhörern, unter denen sich auch Frauen befanden, naturgemäß Empörung hervor. Eine ZuHörerin machte den Zwischenruf traurigl Sofort forderte der Gemeindevorsteher die Dame, welch« den Zwischenruf getan hatte, auf. die Tribüne zu verlassen. Nmfcden, die R uferin der erregten Aufforderung nachgekommen. wurden auch die anderen weiblichen Zuhörer aufgefordert, die Tribüne zu verlassen. Eine solche Maßnahme wird unter der Einwohnerschaft sicher einiges Kopfschütteln erregen. Ein Hin- weis, daß Zwischenrufe unstatthaft sind, hätte denselben Zweck er- füllt. Nun ist auch noch eine amtliche Bekanntmachung ergangen, nach welcher Frauen in Zukunft nur mit Einlaß- karten versehen Zutritt haben. Die Vorlage selbst fand trotz heftiger Bekämpfung gegen 4 Stimmen Annahme. Zur Neupflasterung einer Reihe von Straßen soll ein- Anleihe von 1800 000 M. aufgenommen werden. Unser Vertreter stellte den Antrag die Vorlage einer Kommission zu überweisen, da außer der notwendigen Pflasterung verschiedener Straßen, auch solche in dem Programm aufgenommen sind, für die heute noch kein Bedürfnis vorliege; auch soll die Art des Pflasters eingehend ge­prüft werden, da mit dem Ouarittepflaster, welches ev. angewandt wird. Lankwitz   bisher böse Erfahrungen gemacht hat. Für die bürgerlichen Vertreter war die Sache genügend vorberaten. Ein Ortsstatut zur Einführung der Generalvormundschaft wurde nach kurzer Debatte angenommen. Bohnsdorf  . Ueber Zweck und Ziele der freien Jugendbeweguns referierte in einer öffentlichen Versammlung am Dienstag Genosse Karl Scholz  . In seinen Ausführungen zeigte der Redner, wie die Rc- gierung und die herrschenden Klassen bestrebt sind, an allen Orten Deutschlands   durch Gründung von Jugendausschüsscn die prole- tarische Jugend im nationale» Sinne zu erziehen. Der Zweck sei zugleich, kie prölekarifche DeMWAg p ersticke ff. Dahet müsse die Arbeiterschaft bestrebt sein, an allen Orten Jugcndausschüsse zu gründen, damit die Arbeiterjugend zu freien, charakterfesten Mcn- schen erzogen werde. Mit den Goctheschen Worten:Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann, die Nacht bricht an, wo niemand wirken kann." schloß der Redner seinen mit Beifall aufgenommenen Vortrag. An der Diskussion beteiligten sich GaSlang, Mohr und Drectz im Sinne des Referenten. Folgende von Mohr eingebrachte Resolution gelangte einstimmig zur Annahme:..Die Arbeiterschaft von Bohnsdorf   verpflichtet sich, mehr wie bisher dafür Sorge zu tragen, daß die Jugend zu freien Persönlichkeiten und willcns- siorken Charakteren erzogen wird. Weiter verpflichten sich die An- wesenden, ihre Kinder von Veranstaltungen fernzuhalteii. die den Zweck verfolgen, die Jugend von den Anschauungen der Eltern zu entfremden und sie zum Hurrapatriotismus zu erziehen." In den Ausschuß zur Förderung der Jugendpflege wurden die Genossen Wlke, Rückert und Heese gewählt, Trebbin  (Kreis Teltow). Die Pachtzeit des Marktstandsgeldes ist mit dem 1. April ab- gelaufen und da auf die erste Ausschreibung sich niemand meldete, ist die Stadt vorläufig verpflichtet, das Standgeld selbst zu erheben. Stadtv. Schottmüller sprach in der letzten Stadtverordnetenversammlung für die Aufhebung des Standgeldes, um dadurch den Zuzug zu heben. Die Angelegenheit wurde jedoch nochmals vertagt. Zur Gründung einer Jugendbibliothek für Lehrlinge und Fortbildungsschüler, welche sich der Stadtbibliothel angliedern soll, wurden 100 M. bewilligt. Der Antrag auf Absetzung des Armenarztes wurde in die geheime Sitzung zur Regelung zurückgestellt. Die Holzauktion am 1. April 1312 brachte einen Erlös von 1554,40 M. Hierauf folgte eine ge- Heime Sitzung. Friedrichsthal   bei Oranienburg  . Sozialdemokraten sind für den Staatsdienst nicht geeignet! So lautet das lakonischeUrteil" des neuen Landraies für den Kreis Nicderbarnim. Die Gemeindevertretung von Friedrichsthal   wählte im Monat Februar den Kaufmann W. F. zum Steuererheber und Rechnungsführer der Gemeinde Friedrichsthal  . Dem Gewählten ging unterm 1. März d. I. ein vom Landrat Busch unterzeichnetes Schreiben zu, in dem es hieß: Unter Zustimmung des Kreisausschusses versage ich Ihrer von der dortigen Gemeindevertretung am 14. Februar d. I. vor- genommenen Wahl zum Steuererheber und Rechnungsführer der Gemeinde hiermit die Bestätigung." Der so von dem Vertrauen der Gemeinde Friedrichsthal   ge- wählte und vom Landrat nicht bestätigte Steuererheber war sich keines Verbrechens bewußt und frug beim Landrat höflichst an, welche Gründe für die Nichtbestätigung vorlägen. Hierauf wurde dem Unbestätigten folgende Antwort zuteil: Die Mitteilung der Gründe, aus denen die Bestätigung eines gewählten Gemeindebeamten verfügt wird, ist im Gesetze nicht vorgeschrieben und deshalb auch nicht erforderlich. Zu Ihrer Orientierung bemerke ich indessen, daß Mitglieder der sozialdemokratischen Partei für den unmittelbaren oder mittelbaren Staatsdienst nicht geeignet sind. Nach dem Berichte des Herrn Amtsvorstehers gehören Sie als Schriftführer und Kassierer dem Vorstande des dortigen sozialdemokratischen Wahl- vcreins an. Busch, Also nicht nach der Intelligenz und Fähigkeit eines von dem Vertrauen der großen Mehrheit der Einwohner gewählten Bürgers wird geurteilt, sondern dieGesinnung" des Erkorenen ist maß- gebend, ob ergeeignet" ist, solche Vertrauensposten zu bekleiden. Trotzdem sindalle Preußen vor dem Gesetze gleich". So steht es wenigstens in der Verfassung. Wir aber quittieren dankend für die landrätliche Brüskierung der Friedrichsthaler Bürgerschaft und freuen uns über die agitatorische Wirkung, die sie auslösen wird. Es leben unsere Freunde, die Feinde. Nowaweck. In der letzten Wahlvereinsversammlung machte der Vorsitzende zunächst auf die am Mittwoch, den 24. April, stattfindenden Be­zirkssitzungen aufmerksam und forderte sodann mit Rücksicht auf die im nächsten Jahre fälligen Landtagswahlen diejenigen Wahl- berechtigten Genossen, die in den preußischen Staatsperband auf- genommen zu werden wünschen, dringend auf. bereits jetzt die dazu erforderlichen Schritte zu tun. Ferner teilte er mit, daß für das diesjährige Sommerfest der 28. Juli in Aussicht genommen sei. Zwecks Agitation für die Parteipresse sei in der letzten Funk- tionärsitzung eine fünfgliedrige Kommission gewählt worden, die sich gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines wirksamen Agita- tionsplänes beschäftige. Zur Aufnahme gelangten sechs, über- getreten sind vier Mitglieder. Der Kassenbestand betrug am Schluß des 3. Quartals 83,20 M.; an Mitgliedern hatte der Verein 336, davon 825 männliche und 171 weiblich«. Die Abrechnung von der Reichstagswahl ergab eine Einnahme von 833,35 M. und eine Ausgabe von 723,60 M. Der Ueberschuh von 164,35 M. wurde an die Kreiskasse abgeführt. Der dritte Punkt der Tagesord- nung betraf die Erörterung kommunaler Angelegeniheiten. Dazu hatte Genosse Zöllner als Mitglied der sozialdemokratischen Frak- tion das Referat übernommen, das er an Hand des neuen Ge- meindeetats äußerst interessant zu gestalten wußte. Zum Schluß seines Bortrages unterzog er einen anscheinend der Feder eines bürgerlichen Gemeindeverordneten entstammenden Artikel, der am Tage vor der Wahl in dem OrtSblättchen erschienen war, einer scharfen Kritik. In dem Artikel wurden nicht nur die Arbeiter- Wähler der 3. Klasse beschuldigt, bei früheren Wahlen die bürger- lichen Wähler im Wahllokal eingekeilt und verhöhnt zu haben, sondern eS wurde auch in wahrheitswidriger Weise behauptet, es herrsche in weiten Kreisen der Bevölkerung Mißstimmung über manche Beschlüsse der Gemeindevertretung, die ohne die Zustim- mung der Vertreter der 3, Abteilung nicht hätten zustande kommen können". Erinnert wurde besonders an die nachträgliche Bewilli- gung von 22 000 M. für die Pflasterung der Kaiserstraße. Um die ganze Niederträchtigkeit gerade dieser Behauptung zu zeigen, die lediglich dem Stimmenfang für den bürgerlichen Kandidaten der 3. Abteilung dienen sollte, sah sich Genosse Zöllner veranlaßt, auf die Bewilligung der 22 000 M., die von der Vertretung e i n st i m- m i g beschlossen wurde, näher einzugehen. Auf ständiges Drängen der Anwohner hatte sich der Kreis endlich entschlossen, die Kaiser- straße, deren Unterhaltung ihm obliegt, neu zu regulieren. Da die Gemeinde Klein-Glienicke   mit einer NeuchaussieruNg nicht einver- standen war, vielmehr eine Pflasterung wünschte, so änderte der Kreis seinen anfänglichen Plan und zog nun auf Grund des ihm zustehenden Rechtes die beiden interessierten Gemeinden, Klein- Glienicke   und Nowawes   zu den PflasterungSkosten mit heran. Da­bei wurde der anteilige Beitrag der Gemeinde NowaweS   auf 17 000 M. festgesetzt. Um nun die ständigen Klagen der Anwohner über Staubbelästigung endgültig zum Schweigen zu bringen, stellte die Gemeinde die Bedingung, daß der zu ihrem Gebiet gehörige Reitweg wegfallen solle. Dieser Bedingung gab der Kreis statt und erhöhte den von der Gemeinde zu zahlenden Kostenbeiirag um 5000 M., so daß die Gesamtsumme nun 22 000 M. betrug. Die dritte Abteilung hat also in Anbetracht der Verhältnisse nicht nur völlig korrekt gehandelt, sondern die Gemeinde sogar vor einem er- heblichen Schaden bewahrt. Denn die Prozesse, m die die Gemeinde im Falle der Nichtbewilligung des geforderten Beitrages verstrickt worden wäre, würden weit mehr gekostet haben, als die für Be- scitigung des Reitweges bewilligte Summe beträgt. Genosse Fesser gab eine Uebersicht über wichtigere Gcmeindebcschlüsse in der letzten Zeit und verteidigte vor allem die vielfach ungünstig kriti- sicrte Grundstückspolitik der Gcinrindc. In der Diskussion gab der Vorsitzende seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß die Fraktion für eine Herabsetzung der Entschädigung für die Arbeiter- beisitzer beim Gewerbegericht gestimmt habe. Genosse Singer er- daß die hcschlpsscne Gleichstellung niij des Beifitzeill des KaufMSMMrWS felffe Bersch!«Me?tMH Befeuke. Für E«sZuiff» nis eines ganzen Arbeitstages werden nach wie vor 6 M. gezahlt; nur für halbiägliche Versäumnis sei die Entschädigung auf I M. festgesetzt. Tie Maifeier soll nach dem Bericht des Komitees in derselben Weise wie bisher stattfinden: vormfttags%10 Uhr Versaniinlung im Singerschen Saale. nackmiitagS Konzert in beiden Lokalen und abends Tanz. Ihre Mitwirkung haben zugesagt der Freie Männerchor", der Turnverein und der Arbeiterradfahrer- verein. Genosse Schubert richtete an die Anwesenden die Bitte, die Barbicrgehilfcn in ihrem Kampfe um bessere Lohn- und Arbeits- bcdingungen dadurch zu unterstützen, daß sie diejenigen Geschäfte, die unorganisierte Gehilfen beschäftigen oder den tarifmäßigen Lohn nicht zahlen, streng meiden. Auch mühten die organisierten Arbeiter endlich einmal mit der leidigen Trinkgeldunsitte brechen, die schuld daran sei, paß so viele Gehilfe»»och der Organisation fernstehen. Ein peinlicher Borgang spielte sich, wie uns nachträglich berichtet wird, am Dienstag voriger Woche in der Friedrichkirche ab gelegentlich der Trauung eines dem Arbeiterstande angehörenden Brautpaares. Im Vorraum der Kirche wandte sich der Pfarrer Dessin an die Braut mit der Frage, ob sie Witftau sei. Nach Verneinung der Frage wünschte er weiter zu wissen, ob sie bereits ein Kind habe, da er sie in diesem Falle nicht mit Kranz und Schleier trauen könne. Als die Braut bei Verneinung dieser unerwarteten Frage in Weinen ausbrach und die Anverwandten ihrer Meinung über das sonderbare Verhalten des Pfarrers in nicht mißzuverstehendcr Weise Ausdruck gaben, erNärte der Pfarrer gereizt, daß er sich zur Stellung der Frage für berechtigt halte. Sollten die Anwesenden noch lange murren", so sähe er sich veranlaßt, vorerst nach Hause zu gehen. um sich über die letztere Frage aus seinem Buche Gewißheit zu ver» schaffen. Nachdem sich alle beruhigt hatten, ging der Traualt ohne weiteren Zwischenfall von statten. Als beim Verlassen der Kirch« ein zum Traugefolge gehörender Soldat vorzeitig seinen Helm wieder aufsetzte, soll der Pfarrer erregt gerufen haben:Hüte und Helme werden draußen aufgesetzt!" Soweit die uns gewordene Mitteilung. Trifft dieselbe in allem zu, so mutz man sich fragen. wie sich die zum Traualtar Schreitenden so etwa« haben bieten lassen, zumal sie wußten, daß die kirchliche Trauung heute nur noch ein veraltetes dekoratives Beiwerk darstellt, auf das jeder denkende Mensch ohne weiteres verzichten sollte. Potsdam  . Stadtverordnetenversammlung. Die Baustelle in der Krön- prinzenstr. 34 wird für einen Preis von 16 000 M. verkauft; vor kurzer Zeit hatte die Stadt eine Offerte von 18 000 M. abgelehnt. Den Hauptverhandlungsaegenstand bildete das Projekt der neuen Hav erdrücke cm Zuge der Packhof straße. das nach fünfstündiger Verhandlung mit 37 gegen 15 Stimmen angenommen wurde. Die spätere Ausnutzung der Freundschafts- insel, für die die Ballgesellschaft Stadthalle-Potsdam�l Million Mar? zahlen will, wurde in die nichtöffentliche Sitzung verlegt. Die Gegner des Brückenbaues führten eine ganze Reihe Bedenken gegen die Vorlage aus. Vor allem bemängelten sie, daß die s p ä- teren finanziellen Wirkungen, die der Brückenbau nach sich ziehen werde, in'der Vorlage nicht berücksichtigt sind. Außerdem seien die von der Regierung zugesicherten Garantien alle unvcr- kindlich; für die Stadt sei nach den bisher verschiedentlich ge- machten Erfahrungen Vorsicht geboten. Wer ist denn schuld, daß der Bahnbau der Elektrischen nicht bis zum Wildpark ausgeführt werden kann, dieselbe ebenso nicht über die Alloestraße und Glic- nicker Brücke geführt werden darf, warum muß die Stadt in diesem Jahre 18 000 M. Zinsen für den Flugplatz zahlen und muß die Neue Luisenstraße von 26 Meter auf 30 Meter verbreitern, darf sie die Höhnestraße nicht anlegen usw.? Eingehende Be- sprechung fand noch die Anlegung eines Fußgängerweges über den Güterbahnhof nach dem Personenbahnhof, dessen Kosten sich auf. 80000 M. stellen. Seine Ausführung wurde allgemein für recht unpraktisch gehalten. Nach dem Beschlutz der Stadtverordneten, der auSgefiihrt wird, wenn die Regierung den in Aussicht gestellten Zuschuß von 60 000 M. in rechtsverbindlicher Form zusichert(durch den Etat am 1. April 13131), wurde festgelegt: Der Brückenbau über die FreundschaftSinsel, der Ankauf resp. der Austausch des noch im Besitze des Fiskus auf der Freundschaftsinsel befindlichen Ge» ländes und der Verkauf der ganzen Insel an die Stadthallengesell- schaft für l Million Mark. Zur Durchführung der Brück« muß ferner von» Eisenbahnfiskus Land erworben und die Häuser Burg- straße 22/23 niedergelegt werden. Außerdem wurde ein Kredit von 3 000 M. bewilligt zur Ausarbeitung eines Projektes eines Umschlaghafens an der Nuthemündung.' ßrlcfbaften der KedahtCon» ®. G. 30. Offenbacher   Frauenkaffe. Prtnzenstraße 66 bei Hinz. »> R. 17. Ersuchen Sie dieN. D.   Volks-Ztz.". New Jork  , 184 William Street, um Auskunst, oder wenden Sie sich an das Kaiserlich deutsch  - Generalkonsulat in New Jork.   M. M. 66. 1. und 3. Ja. 2. Nein. ßnefbaften der 6xpeditfon. Patienten in Beelitz  , Buch und anderen Hellftitten. Diejenigen unserer Abonnenten, die noch während des ganzen nächsten Monats in der Heilstätte bleiben, wollen uns wegen der Ueberweisung von Frei- exemplaren sofort ihre Adresse einsenden, da bei verspäteter Bestellung die ersten Nummern des neuen Monats von der Post nicht geliefert werden- Alle Adressen müssen jeden Monat neu eingesandt werden. Marktbericht von Verlin am 26. April ISIS,»ach Ermittelung des köntgl. PolizetpräfidwmS. Marlthallenpreise.(Kleinhandel) Ivo Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 34.0050,00. Speisebohnen, weihe, 30,0056,00. Linsen 40.0080,00. Kartoffeln(Kleinhdl.) 8,0013,00. 1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule l,S0S.40. Rindfleisch, Bauchslcisch 1,401,80. Schweinefleisch 1,40-1,80. Kalbfleisch 1.40-2,60. Hammelfleisch 1,40-2,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stück Eier 3,006,00. 1 Kilogramm Kardien 1,102,40. Aal« 1,503,20. Zander 1,608,60. Hechte 1,402,80. Barsch- 1,00-3,00. Schiet« 1,60-3,30. Bleie 0,80-1,50. 60 Stück Krebse 4,00-30,00._ WltterungSüberflcht vom%8. April 1912. Stationen Swinemde. Hamburg  Berlin  Frankf.a.M. München  Wien  Ii 775 NNO 77SNO 774N 7? HNO 76SNO 768! NNO Setter 2 wölken! Swoltenl Sheiter ehester 5 walke nl 2wollenl <->« d* 4 II Iis Stationen Ja fea Haparanda  Petersburg Scillh Aberdeen  Paris 776 S 778 Still 770.RO 775Still 769'NO Setter 2 wölken! Dunst Dunst Nebel 2wolkenl tt d II 2 2 10 7 11 Wetterprognose für Dienstag, den 23. April 1312. Trocken und vorwiegend heiter, am Tage warm bei ziemlich srischm nordöstlichen Winden, Berliner   Wetterbureau. WosserstandS-Nnchrichten der LandeSanflalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner   Wetterbureau. Wasserstand Memel  . Tilsit P r« g e l, Jnsterburg Weichsel, Thotn Oder, Ratibor  . Rroffen , Frantsmt Warthe, Schrimm   LandSberg Netze, Vordamm Elbe, Leiimeritz , Dresden  . Berby » Magdeburg  ')+ bedeutet Wuchs, Falk.) Unterpezek.