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Lassen wir das Protokoll selbst reden.

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Gifrig wird über ein neues Abortivmittel debattiert, das wirklich wirksam ist. Bekanntlich sind alle im Handel ohne weiteres laufbaren Mittelchen dieser Art minderwertig, auf Nepperei berechnet. Hier soll ein wirklich wirkendes" Mittel ge­schaffen werden. Tatsache ist aber doch, daß die Aerzte innerliche Abortivmittel gar nicht mehr geben; für wen wird dieses sicher­wirkende" Mittel gesucht?

Wie werden medizinisch- chemische Mittel in den Verkehr ge­bracht? Einer der ungeklärtesten und doch zugleich der aller­interessantesten Punkte in der Praxis des Vertriebes chemischer Medikamente. Das Protokoll der direktorialen Zusammenkunft sagt sehr beachtenswertes dazu.

Ein( im Dienste der Fabrik stehender?) Doktor hat sich mit dem Dezernenten. für das Hebammenwesen im Ministerium in Verbindung gefekt" aveds obliga­torischer Einführung eines von der Fabrik hergestellten Mittels; Der hat erklärt, daß eine Autorität" auf dem Gebiete eine Ein­gabe an das Ministerium machen müsse." Wir wollen dieserhalb an Professor.... Herantreten, eventuell Profeffor.... München , dafür in Anspruch nehmen" so steht es turz und bündig im Protokoll!

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Wie werden heute Autoritäten der medizinischen Wissenschaft, hier der Gynäkologie, durch chemische Fabriken, die medizinische Mittel herstellen ,,, in Anspruch genommen"?

Eine andere noch deutlicher besprochene Sache

Der Maifeftumzug in Frankfurt a. M. verboten. Wie alljährlich wandte sich auch dieses Jahr das Maikomitee in Frankfurt a. M. an die Polizeiverwaltung, um einen Umzug zu ver­anstalten. Der neue Polizeipräsident, Herr i es von Schuben­hloß lehnte die Genehmigung ab: Aus seinem ablehnenden Be­scheid feien folgende Säge angeführt:

Da in diesem Jahre der 1. Mai auf einen Werktag fällt, die Mehrheit der Anhänger der Sozialdemokratie somit den am 1. Mai stattfindenden sonstigen Veranstaltungen fernzubleiben genötigt ist, so ist bei der auf Sonntag, den 5. Mai, verlegten Kund­gebung mit einem Demonstrationsmassenzuge in besonders großem Umfange zu rechnen, an dem auch Frauen und Sinder teilnehmen. Schon die Aufstellung des Massenzuges in dem engen Viertel der Aktstadt, das zum Teil von Be­die völkerungselementen bewohnt wird, zu Ausschreitungen neigen, ist mit unmittelbaren Gefahren für Leben und Gesundheit der Teilnehmer des Zuges fowie der übrigen Bevölkerung ber­bunden, zumal bei dieser Gelegenheit auch mit dem Zuzug einer großen Zahl auswärtiger und insbesondere auch solcher Elemente zu rechnen ist, denen jede Gelegenheit zu Ingefeglichkeiten recht ist und die auch einem organisierten Ordnerdienste der sozial­demokratischen Bartei sich nicht fügen würden. In den engen und winkligen Straßen der Altstadt ist es überhaupt nicht möglich, die Massen ungefährdet zu formieren."

Juli ist ein Festumzug zum 50jährigen Schützenfest genehmigt, an In diesem Ton geht es auf über 70 Drudzeilen weiter. Im bem angeblich eine Million Menschen teilnehmen werden, und der dieselben Straßen zieht. Kommentar überflüssig.

Zum Parteitag der polnischen Genossen.

Unter obiger Ueberschrift erschien in Nr. 82 des Vorwärts" vom 7. April d. J. ein Artikel, an dem wir nicht schweigend vorüber­gehen können.

Auf das Treiben des Genossen Caspari gegen die P. P. S. können wir hier nicht eingehen, denn wir glauben nicht, daß Sie uns den dazu nötigen Raum zur Verfügung stellen fönnten. Be­merken müssen wir aber, daß Caspari diese Tätigkeit erst dann Da ist z. B. ein neues Mittel mit einem sehr langen Namen, begonnen hat, als er seine Stellung in der Gazeta Robotnicza" fündigte. das als Heilmittel eingeführt werden soll. Es hat nur einen Heber die Zwedmäßigkeit der zum Parteitag der B. B. S. ge­fleinen Fehler es hilft zumeist nicht. Ja, es schadet sogar. stellten Anträge wollen wir hier nicht streiten, denn jeder Genosse Versuche in Krankenhäusern ergaben immer biele Versager. Die hat das Recht, Anträge zu stellen und seine Meinung zu haben. Konferenz spricht sich darüber aus: Einspruch erheben müssen wir jedoch gegen die Schulmeisterei, welche sich der Artikelschreiber an unferer Delegation zum Internationalen

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Professor.....( hier ist der Name eines unserer bedeutensten medizinischen Schriftsteller genannt) hat sich bereit erklärt, den.... Rongreß in Kopenhagen erlaubt. noch weiter zu prüfen, doch erscheint Vorsicht ihm gegenüber ge­boten, weil er mit Hofmann- La- Noche im Konneg stehen soll."

Die galizischen Genossen bilden eine einheitliche Organisation. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß auf den internationalen Kongressen sich alle polnischen Delegierten um diese einheitliche Organisation scharen sollten.

mußfen Sie Kranken ihre ohnedies unzulänglichen Räume auch, jener berühmten Zufälle ließ das haargenau geschriebene Protokoll, noch mit anderen Personen teilen. In einem und demselben jener Zusammenkunft den notwendigen Weg zum Zentralvorstand Raum hausen mit einem Kranken oft zwei, drei, vier Personen, des Fabritarbeiterverbandes finden. Was tam da zutage? nicht selten sogar fünf, sechs, sieben und mehr Personen. Mehr Wieder einmal unwiderlegbare Beweise dafür, daß die noch als die Schlafstelleninhaber litten unter dieser Zusammen- Wissenschaft heute zur Prostituierten des chemischen Kapitals ge­drängung die vermietenden Familien, da sie selber, um vermieten worden ist, zum mindesten, daß das für die Wissenschaft einer zu können, meist sich mit den elendeften Räumen begnügen mußten. ganzen Anzahl der prominentesten Vertreter der Lehren Aeskulaps Wenn 20 Kubikmeter Luftraum pro Person das mindeste ist, so zutrifft! waren 5421 Kranke auf Räume angewiesen, die der Mindest= forderung nicht entsprachen. Dabei ist nicht mal berücksichtigt, daß ja durch die aufgestellten Möbel der Luftraum noch verkleinert wird. Wollte man, wie in Krankenhäusern, 60 kubikmeter pro Kopf und bei ansteckenden Krankheiten 150 Rubikmeter pro Kopf fordern, dann wären die meisten der untersuchten Wohnungen als ungeeignet zum Aufenthalt Kranker anzusehen. Die Ermitte. lungen der Krankenkontrolleure ergaben aber, daß in den Woh­nungen sehr oft noch nicht mal jene 20 Rubikmeter Luftraum pro Kopf erreicht wurden. 1421 Stranke hatten noch keine 10 Subit meter und 158 davon noch nicht mal 5 Kubikmeter. Ein Zimmer 3. B. von 5 Meter Tiefe, 2 Meter Breite, 3 Meter Höhe hat 30 Kubikmeter Luftraum, und in einem so engen Gelaß wohnen und schlafen dann manchmal mit dem Kranken noch ein halbes Duhend andere Personen. Wer kann fragt mit Recht der Bericht erwarten, daß in solchen Verhältnissen Krante wieder gesunden, wer sich wundern, daß unsere Volksfeuchen immer neue Opfer kosten?" Und wie waren, abgesehen von der Unzulänglichkeit der Boden­fläche, des Höhenmaßes, des Rauminhalts, die Räume sonst be schaffen? Da fehlte oft die Möglichkeit einer wirksamen Lüftung, da wurde das Fenster taum recht vom Tageslicht erreicht, da hatte mancher Aufenthaltsraum überhaupt kein Fenster, da mußten Stranke sogar ohne Heizgelegenheit sich behelfen. In nicht heizbaren Näumen mußten sich 328 Strante aufhalten, auf Räume ohne Fenster waren 64 Kranke angewiesen. Die fensterlosen Räume gehörten zu den kleinsten: von 64 hatten 43 nur bis 10 Quadrat­meter Bodenfläche, 13 von diesen gar nur bis 6 Quadratmeter Bodenfläche. Offenbar haben wir es hier nur mit abusen" zu tun, aber für Krante mußten fie immer noch gut genug" sein. Die ganze Gefahr dieser menschenunwürdigen Zustände wird flar, wenn man sieht, welche Krankheiten am häufigsten festgestelli ivurden. Mit den höchsten Ziffern stehen obenan Erkrankungen der Lungen, die allein 1690 Fälle unifaßten, und hieran dürfte nicht unerheblich die Lungenschwindsucht beteiligt sein. Auch akute Infektionskrankheiten, deren Uebertragung in engen, stark besetzten, Der Proletarier" bemerkt hier zur Erläuterung, daß Hof­von Luft und Licht kaum erreichten Wohnungen besonders leicht mann- La- Roche nicht etwa eine wissenschaftliche Kapazität, sondern und rasch zustande kommt, sind mit einer recht beträchtlichen Zahl, eine chemische, ebenfalls medizinische Medikamente herstellende mit 991 Fällen, vertreten. Personen, die an Lungenkrankheiten Fabrik in Grenzach , Baden, ist. Die Konferenz ist also der oder an akuten Infektionskrankheiten litten, hauften selbst in Meinung, mit dem Professor... muß vorsichtig umgegangen Räumen ohne Fenster( 6 und 9 Fälle) oder ohne Heizgelegenheit werden, denn der ist ja schon interessiert", aber an einer Non­( 49 und 20 Fälle). Lungenkranke und an akute Infektionskrant- kurrenzfirma! heiten Leidende wurden auch in überfüllten Räumen gefunden, die Ein anderer Fall. Ein anderes Mittel soll allgemein ein fie oft mit vier, fünf, sechs, sieben und mehr Personen teilen geführt werden. Ein Profeffor.... macht Versuche. Berlin mußten. Von 1690 Lungenkranken hatten nur 450 einen Aufent- hat den Frauenarzt Dr.....- wieder folgt ein sehr bekannter haltsraum für sich, während 373, 330, 250, 140, 82, 35, 30 ihn mit Name- interessiert." Was heißt hier wieder das ominöse Wört noch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7( oder mehr) Personen teilten. Bei den chen interessiert"? Das Protokoll enthält zu dieser Sache noch atuten Infektionskrankheiten wurde festgestellt, daß von 991 Kranken den Vermerk, daß der betreffende Arzt das Mittel früher in die nur 242 einen eigenen Aufenthaltsraum hatten und 216, 197, Pragis eingeführt" hat. Er wurde also für von ihm schon ein­147, 100, 14, 28, 17 ihn mit noch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7( oder mehr) geführte Medikamente interessiert"! Komisch, hochkomisch Caspari wandte sich an die Preßtommission, deren Borsigender Personen teilten. Oft wird in einem solchen Naum auch noch wenn es nicht schandbar wäre! der Beauftragte des Deutschen Parteivorstandes, Genosse Otto Hörsing Heimarbeit getrieben, vielleicht sogar eine Heimarbeit, die ohne­ist. Die Kommission beschloß einmütig, daß die Veröffentlichung bies schon eine Verschlechterung der Luft mit sich bringt und des Artikels zu unterbleiben habe. Es hat somit nicht die Nedaktion, ben Aufenthalt in dem vom frühen Morgen bis zum späten Abend Doch erscheint dies( die Intereffierung des betreffenden der Gazeta Robotnicza", sondern die Breßkommission die Ver­benutzten Raum zu einer Gefahr selbst für Gesunde macht. Aerztes) tattisch nicht richtig, da.... am St..... beteiligt und öffentlichung des Artikels verhindert, und Caspari hat den Artikel­Wie es in Wohnungen dieser Art manchmal um die Schlaf- infolgedessen an Wert gekettet ist."" Mert" ist wieder feine fchreiber wiffentlich falsch informiert. Merk gelegenheit bestellt ist, das kann jeder sich leicht ausmalen. Auch Kapazität, sondern ein Konkurrenzbetrieb in Darmstadt , der gleich hierfür hat die Wohnungsenquete zahlenmäßige Nachweise er falls Heilmittel herstellt. Also der Frauenarzt ist schon an einem bracht, die mit erschreckender Deutlichkeit zeigen, zu welchen Bu- anderen Heilmittel- es soll dasselbe, nur von der anderen Firma ständen die der unbemittelten. Bevölkerung aufgezwungene Ein- hergestellt, sein interessiert", und deswegen ist es" taktisch schränkung ihres Wohnungsbedürfnisses führt. Bon überhaupt nicht richtig", ihn ,, noch einmal zu ,, intereffieren"! 12 975 Kranten, deren Wohnungen untersucht wurden, hatten nur 2767 einen Schlafraum für sich, nicht viel mehr als ein Fünftel aller Kranken. Die übrigen mußten ihren Schlafraum mit anderen Personen teilen, meist mit einer, zwei oder drei Personen, oft auch mit vier oder fünf, manchmal sogar mit sechs, fieben und mehr Personen. Einen Schlafraum für sich hatten z. B. von den 1690 Bungentranten nur 407, noch fein Viertel aller. Und auch hier ging für die übrigen die Zusammendrängung so tveit, daß bis fünf, sechs, sieben und mehr Personen zusammen mit einem Lungenkranken in einem und demselben Raum schlafen mußten. Bei 1110 Kranken wurde festgestellt, daß sie nicht einmal ein Bett für sich hatten, sondern trotz der Krankheit auch ihr Lager noch mit anderen Personen teilten. Der Bericht sagt hierzu:" Das Grauen und der Jammer aber, der sich in diesen Ziffern enthüllt, wird noch erhöht durch die Tatsache, daß darunter 116 Lungen­tranfe waren."

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Das Protokoll gibt noch eine Aufklärung zu diesem Inter­essieren". Es enthält nämlich noch folgenden Nachfab:

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Die Tatsachen, talt und nadt, wie sie durch den Broletarier" mitgeteilt werden, machen schaubern. Hier wird durch einen, man muß sagen, glücklichen Zufall die unglaublichste Menschen. betrügerei aufgedeckt, ein Spiel mit Menschenleben, das unter der Voraussetzung erfolgt: ich nehme die Medikamente, bei denen ich am meisten interessiert" bin. Und das sind unter den Aerzten nicht Hinz und Kunz, sondern große Männer, Profefforen, Autoris täten usw. Es bleibt nur zu wünschen, daß der" Proletarier" noch fest zupackt und die am genauesten charakterisierten Kapazi­täten" ins helle Licht der Oeffentlichkeit stellt.

Aus der Partei.

Die Parteipreffe und die Justiz des Klassenstaates. Die Zahl der Preßprozesse gegen die sozialdemokratische Preffe Es liegt auf der Hand, daß in solchen Wohnungen nicht nur ist ständig im Wachsen. Während vom 1. April bis 30. September für die Kranken die Möglichkeit einer Wiederherstellung der Ge- 1911 die Zahl der Prozesse und Urteile 108 betrug. ist diese Zahl fundheit sehr gering ist, sondern auch die Gesunden der Gefahr vom 1. Oktober 1911 bis zum 1. April 1912 auf 115 gestiegen. Das einer Uebertragung von Krankheiten ausgesetzt sind. In dieses ergibt also innerhalb Jahresfrist des nette Sümmchen von zwei Wohnungselend immer wieder hineinzuleuchten, ist eine verdienstliche hundert unddreiundzwanzig Prozessen! Im leß Tätigkeit der Krankenkasse der Kaufleute, aber den Hausagrariern, ten Halbjahre wurden an Strafen verhängt gegen unsere verant­bie aus den dunklen Höhlen threr Mietstasernen ungeschmälerten wortlichen Redakteure 28 Monate, 9 Wochen, 3 Tage Gefängnis Profit herausholen wollen, ist solche hygienisch und sozialpolitisch und 16 960 Mark Geldstrafe! Zusammengerechnet ergibt unsere wertvolle Kontrolle allerdings sehr unerwünscht. Die Ergebnisse Opferliste für das letzte Jahr( 1. April 1911 bis 31. März 1912) dieser Wohnungsenqueten, die noch nicht mal die schlechtestent- an Strafen: Jahr, 1 Monat, 4 Wochen Gefängnis lohnten Schichten der Arbeiterklasse erfassen und daher noch lange und 40 883 Mark in Geld! nicht das schlimmste Wohnungselend aufbeden, sind eine ernste Uns Sozialdemokraten wird sehr eindringlich flar gemacht, daß Mahnung an die Reichsregierung wie an die Kommunalver- wir im Lande der vollendetsten Rechtsgarantien" leben. waltungen einschließlich des Berliner Zwedverbandes, im Kampf gegen das Wohnungselend ihre Pflicht zu tun.

Mit dem Stichwahlabkommen

beschäftigte sich am letzten Sonnabend eine Parteibersammlung in Hannover . Nach längerer Debatte, in der für und wider das Mehrheit abgelehnt:

Пeue Medizinen zur Gefundung- ärzt- Abkommen geredet wurde, wurde folgende Resolution mit großer licher Geldbeutel?

" Die Genofsinnen und Genossen des 8. Hannoverschen Reichs­tagswahlkreises bedauern( in der ursprünglichen Fassung hieß es: Der Fabritarbeiterverband, die Organisation der ungelernten mißbilligen auf das entschiedenste. D. Ned. d. V.".) das vom Arbeiter, fonnte vor wenigen Tagen zweihunderttausend Mit- Parteivorstand mit der Fortschrittlichen Volkspartei abgeschlossene glieder zählen. Es sind die Proletarier und die Proletarierinnen Stichwahlabkommen. Sie halten die ganze Art, besonders die der fabrikmäßigsten der modernsten Industrien, unter anderem Heimlichkeit des Abkommens, sowie die Dämpfung des Wahlkampfes auch der chemischen Industrie, die sich hier zusammengefunden in 16 Streifen, für geeignet, Verwirrung in weite Streise der Partei­haben. Wie notwendig ihre Vereinigung ist und wie reinigend genossen zu tragen." schon ihre Anwesenheit wirkt, wird jetzt wieder einmal von neuem Erledigter Streitfall in der P. P. S. bewiesen. Hier ist das Forum der unbeeinflußten, nur der Kultur Bekanntlich entstand vor vier Jahren ein Streit in der P. P. S. dienenden Oeffentlichkeit erst geschaffen. Kapitalistische Preſſe, wegen einer Erbschaftssache, in die Genosse Stefan Thiel aus fapitalistische Wissenschaft und kapitalistische Meinungsfreiheit Briß und die Berliner Organisation der P. P. S. berividelt waren. ach, gebt ihr Tantieme, beteiligt sie am Geschäft, und alles ist gut Die Angelegenheit ist nunmehr zur Zufriedenheit aller Beteiligten und schön und herrlich! aus der Welt geschafft worden. Bor Ostern tagte in Stratau ein Treffendes Beweismaterial dazu bringt der Fabrikarbeiter- Schiedsgericht unter Vorsiz des Reichsratsabgeordneten Genossen verband jetzt an die Oeffentlichkeit. Waren da vor kurzem ein Dr. Diaman d, dessen Spruch sich alle Teile unterworfen haben. Duhend der höchsten Leiter Doktoren, Professoren, Geheim- und Das Schiedsgericht entschied, daß die Erbschaft dem Vorstande der Kommerzienräte - eines chemischen Riefenbetriebes zu einer ge- P. P. S. zufallen müsse, daß aber den Genossen Stefan Thiel durch Kommerzienräte eines chemischen Riefenbetriebes zu einer ge- aus teine ehrenrührigen Vorwürfe treffen. Demgemäß ist der heimen Konferenz versammelt. Der" Proletarier", das Verbands- aus keine ehrenrührigen Vorwürfe treffen. Demgemäß ist der Ausschluß aus der Partei des Genoffen Thiel aus Briß, welcher organ der Fabrikarbeiter, teilt mit, daß babei ausschließlich Fragen auch seinerzeit im Vorwärts" veröffentlicht wurde, rüdgängig der Konkurrenz und der Produktion besprochen wurden. Einer gemacht worden,

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Dieser Ansicht entsprechend haben bisher unsere Delegierten auf allen internationalen Kongressen gehandelt. Auch ein Teil der Ge­noffen von Russisch- Polen( die P. P. S. ohne Trauerrand*) hat die Notwendigkeit einer einheitlichen Delegation eingesehen. Internationale Bureau richtet auch stets für alle polnischen Dele­gierten eine gemeinsame Tafel mit Sigplägen ein. Daß die übrigen Gruppen der Genossen aus Russisch- Polen sich diesen Gedanken nicht zu eigen machen, ist nur bedauerlich. Direkt auf Jrreführung ist der Saz berechnet in welchem es heißt:

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Die Redaktion verhindert jedoch die Veräffentlichung seines ( Casparis) Artikels. Caspari schrieb den Artikel bierzehn Monate vor dem Parteitag, als er noch Redakteur der Gazeta Robotnicza " war. Der Kollege des Genossen Caspari machte ihn darauf auf­merksam, daß der Artikel nicht angebracht sei, denn er konstruiere etwas, was gar nicht vorhanden sei.

vegetierenden sozialistischen Gruppen gegenüber neutral. Die P. P. S. in Deutschland verhält sich den drei in Polen begetierenden sozialistischen Gruppen gegenüber neutral. Genosse Caspari bersuchte jedoch systematisch, uns vor den Wagen der einen Gruppe( B. B. S. mit Trauerrand) zu spannen.

Der Konflikt mit dem Genossen Caspari hat einen persönlichen Ursprung und wird jezt mit dem Mantel der Parteigrundsäge zu­gedeckt. Die leitenden Genossen in der B. B. S. bemühen sich, mit ben deutschen Genossen in gebührlichem Einvernehmen zu leben; gelingt dies nicht immer, so ist Caspari daran schuld.

Der Vorstand der Polnischen Sozialistischen Partei . J. A.: Josef Binisckiewicz. des Vorstandes der B. B. S. halten wir die Erörterung ber rein Anmerkung der Rebattion: Mit dieser Ertviderung internen Streitfragen der P. B. S. in den Spalten des Vorwärts" für erledigt.

Das Schlußwort zum Fall Ferri.

Rom , den 21. April .( Eig. Ber.) Die römische Parteisettion hat zum Fall Ferri die folgende Tagesordnung angenommen: Nach Kenntnisnahme der Austrittserklärung des Mitgliedes Enrico Ferri gibt die römische Parteisektion der Ueberzeugung Ausdruck, daß Unvereinbarkeit ist, die sich zwischen den Anhängern der ursprüng­diefer Austritt die notwendige Folge einer ideellen und praktischen lichen Auffaffung des Klaffenkampfes und den neuen Vertretern fozialer Harmonie und Zusammenarbeit der Klaffen immer deutlicher ausprägt. Die Sektion nimmt den Austritt zur Kenntnis mit dem Wunsche, daß das von Ferri gegebene Beispiel von allen nachgeahmt werde, die in ihrer Ueberzeugung und Auffassung Enrico Ferri nahe stehen." Der erste Satz wurde einstimmig, der andere gegen die Stimmen der Steformisten angenommen.

Kommunalfieg. In Forchheim bei Karlsruhe errangen unsere Barteigenoffen in zwei Wahlgängen jeweils zwei Mandate und be feßen damit den Gemeinderat in seiner Mehrheit. Die Fortschrittler gingen leer aus.

Städtische Maifeier in Brüssel . Der Stadtgemeinderat von Brüssel hat auf Antrag der Sozialisten beschlossen, den Schülern der Kommunalschulen und den städtischen Beamten zur Feier des 1. Mai dienstfrei zu geben.

Liberale und Klerikale waren gegen den Beschluß.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Vom Polizeikampf in Breslau .

Die Breslauer Polizei hat in ihrem Kampfe gegen die Arbeiter schaft ein neues Gebiet gefunden. Sie verbot einen Wolfsunter­haltungsabend der bekannten Boltsfänger- Gesellschaft Strzelewicz im Gewerkschaftshause, weil das letztere nicht als Singspielhalle kon­gessioniert ist. Drohend fügte die Polizei dem Verbot noch hinzu, daß fie, wenn der Volksunterhaltungsabend dennoch abgehalten werden würde, diesen durch Anwendung von Gewalt verhindern will. *) In Polen bestehen jetzt zwei P. P. S. Parteien; um nicht verwechselt zu werden, hat die eine die Buchstaben P. P. S. schwarz umrandet.

Marktbericht von Berlin am 22. April 1912, nach Ermittelung des fönigl. Polizeipräsidiums. Markthallenpreise.( Seleinhandel) 100 Silogramm Erbsen, gelbe, zum Stochen 34,00-50,00. Speisebohnen, weiße, 30,00-56,00. Zinsen 40,00-80,00. Startoffeln( Steinhdl.) 8,00-13,00. Kilogramm Rindfleisch, von der Steule 1,60-2,40. Rindfletsch, Bauchfleisch 1,40-2,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stud Gier 3,00-6,00. Stilogramm 1,40-1,80. Schweinefleisch 1,40-1,90. Stalbfleisch 1,40-2,60. Sammelfleisch Starpfen 1,00-2,40. ale 1,50-3,20. Bander 1,60-3,60. echte 1,40-2,80. Barsche 1,00-2,00. Schlele 1,40-8,20. Blete 0,70-1,40. 60 Stud Streble 4,00-80,00.

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