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Borf.: Glaubten

wird das Ziel, das einer falschen Theorie entspringt, die vollmächtigter er war. Die Anflage Bertritt Staatsanwalts- 1 zu fahren. Angekl.: Das ist möglich.- Vorf.: Sie haben dann Massen von der zweckmäßigsten Verfechtung ihrer Interessen affeffor Bietsch, die Verteidigung führt Rechtsanwalt Emundt. dem Klein am 3. Januar am Lükowplatz an der Straßenbahnhalte­stets viel weiter abführen als der Klasseninstinkt selbst dort, Bernehmung des Angeklagten. stelle aufgelauert und ihn aufgefordert mit in ein Auto zu steigen. wo er irrt. Daraus folgt jedoch nicht, daß der Instinkt höher Auf die Frage des Vorsitzenden an den Angeklagten, ob er sich Hatten Sie sich an diesem Tage schon auf die Tat vorbereitet? Angekl.: Jawohl! Ich hatte den Messingdraht in der Tasche, ebenso steht als die Theorie, sondern daß das Forschen nach der schuldig fühle, antwortete Friehe mit fester Stimme: Jawohl! richtigen Theorie und nach der richtigen Anwendung der 3u seinen persönlichen Verhältnissen erklärt der Angeklagte in län- hatte ich eine Belerine und einen Hut mitgenommen, um mich bei einer Flucht untenntlich zu machen. Bors.: Weshalb hatten Sie Theorie eine der wichtigsten praktischen Aufgaben des Klassen- gerer, wohlgesetter Rede folgendes: Ich bin am 5. August 1881 zu Die Tat nicht schon an diesem Tage ausgeführt?- Angell.: Als ich fampfes ist, Goslar geboren und bisher unbestraft.. Mein Vater war auf einem mit Klein in der Autodroschke saß, verlor ich den Mut und konnte Das gilt für alle Klassen, für die Bourgeoisie nicht minder Hüttenwerk in Ocker bei Goslar beschäftigt; er ist vor etwa 2 Jahren beim besten Willen die Tat nicht ausführen. Als am nächsten Tage wie für das Proletariat. Namentlich kurzsichtige Habsucht, und wurde 1895 aus der ersten Klasse entlassen. Dann wurde ich Entschluß, die Tat endlich auszuführen und habe sie dann auch aus. gestorben. Bis zum 14. Jahre besuchte ich die städtische Volksschule aber Schulz wiederum wegen des Wechsels anklingelte, faßte ich den der kräftigste Instinkt der Kapitalistenklasse, treibt sie sehr Ladendiener in einem Geschäft, dann in einem Porzellangeschäft bei geführt.( Der Angeklagte, der diese letzten Worte mit zitternder oft zu Handlungen, die um eines Augenblidsvorteils willen Verwandten in Goslar ; später wurde ich herrschaftlicher Diener bei Stimme hervorbrachte, bricht hierauf völlig zusammen und schlucht geführt.( Der Angeklagte, der diese letzten Worte mit zitternder die dauernden Interessen ihrer eigenen Klasse schädigen. Der einem älteren Herrn, dann genügte ich meiner Militärpflicht bei den längere Zeit.) Nach einiger Zeit fährt der Angeklagte fort: Ich Widerstand gegen kapitalistische Ausbeutungsgelüfte tann sehr 165ern. Nach meiner Entlassung tam ich in eine ähnliche Stellung oft im dauernden Intereffe der bürgerlichen Gesellschaft selbst zu einem Oberstleutnant a. D. in Berlin . Diese Stelle nahut ich sagte mir damals, ich müsse die Tat in irgend einer Weise ver­wischen. Dies wollte ich auf folgende Weise erreichen. Ich lieg liegen. Man darf sehr wohl sagen, daß die Kapitalistenklasse um so lieber an, als es mir auf diese Weise gelingen konnte, zu mir von einem Dienstmann in einer Drogerie in der Potsdamer in den alten Ländern des Kapitalismus, vor allem in Eng - Jahre bei dem Oberstleutnant war, tam ich auf Empfehlung zur einen Glashafen und einen längeren Schwefelfaden. Ich wollte einer Lebensstellung bei einer Bank zu kommen. Nachdem ich zwei Straße zwei Liter Benzin holen. Ich selbst kaufte bei Wertheim land, schon den ganzen gesellschaftlichen Mechanismus zu- Darmstädter Bank als Kaffenbote nach der Filiale in der Schill: nach der geschehenen Tat den Schwefelfaden in den mit Benzin grunde gerichtet hätte, wenn sie nicht auf den energischen straße. Es fiel mir nicht schwer, mich bald hineinzufinden. Ich Widerstand des Proletariats gestoßen wäre. Ohne den Char - hatte ein leichtes Anpassungsvermögen und mir ging alles leicht von gefüllten Glashafen legen, dann am anderen Ende anzünden und tismus, ohne den Zehnstundentag, ohne die Gewerkschafts - der Hand. Dann erkrankte ich am Typhus und brachte ein Biertel- schein gehabt, als wenn Klein und der Chauffeur die Opfer einer aus dem Wagen springen. Vorf.: Es hätte also dann den An­bewegung wäre die Arbeiterklasse Englands längst physisch jahr im Krankenhause Westend zu. Später wurde ich zu der später Benzinerplosion geworden seien. Angell.: Jawohl! Vorf.: Sie und intellektuell völlig verkommen und mit der Kraft ihrer eingegangenen Zentrale versetzt, dann wurde die Depofitenkaffe in Arbeiterschaft wäre die Industrie Englands selbst unter- der Friedrichstraße eröffnet. Ich hatte das Streben, recht vorwärts mußten doch auch damit rechnen, daß Klein durch die Drahtschlinge gegangen, die Grundlage seines Kapitalismus verschwunden. zu kommen. Ich beschäftigte mich viel mit der Buchführung, und gleich getötet würde? Angell.: Da ich sehr kräftig bin, is es Wenn sich die fapitalistische Produktionsweise weit lebens mählich in alle Zweige des Bankgeschäfts ein. Ich wurde dann in blieben wäre, so daß die Tat selbst nicht entbedt werden konnte?- unter Zuhilfenahme meiner ganzen freien Zeit weihte ich mich all- möglich, daß Klein dabei getötet worden wäre. Sie denn, daß bei der Benzinexplosion überhaupt nichts übrig ge­säher erweist, als noch im vorigen Jahrhundert von den Anerkennung meiner Ausbildung zum Beamten geschrieben. Im Angekt.: Wie weit die Kraft der Explosion gehen würde, wußte ich Sozialisten erwartet wurde, so liegt das nicht zum wenigsten Jahre 1907 tam ich nach der Ritterstraße und bezog ein Monats- nicht, jedenfalls wollte ich das Auto in Brand setzen. Borf.: eben an der Tätigkeit dieser Sozialisten selbst. gehalt von etwa 175 M. einschließlich Tantiemen und Weihnachts Das erscheint parador, und man fönnte sich versucht gratifitation.- Bors.: Kamen Sie damit aus?- Angell.: Jawohl! Schildern Sie nun die Tat selbst. fühlen, daraus zu schließen, daß wir bei unserem Gintreten Borf.: Wie waren Ihre finanziellen Verhältnisse zur Zeit der Angell.: Ich stellte mich wieder am Lüßomplak auf. Diesesmak für soziale Reformen nicht die Geschäfte des Sozialismus, Tat? Haben Sie nicht auch Spekulationsgeschäfte gemacht? sondern der bürgerlichen Gesellschaft besorgten, indem wir Angefl.: Jawohl! Ich habe spekuliert und große Berluste gehabt. hatte ich auch noch ein Beil mitgenommen, um Klein damit zu be­Ich machte diese Geschäfte feils allein, teils mit anderen. Borf.: täuben, wenn der Draht nicht funktionierte. Als Klein kam, rief deren Lebensdauer verlängerten. Dieser Vorwurf ist gegen Die Tat ist am 4. Januar geschehen. Hatten Sie zu jener Zeit ich ihm zu, er solle schnell in den Wagen einsteigen. Klein bedankte uns in der Tat von anarchistischer Seite oft genug erhoben eine besondere Zahlung zu machen? Angekl.: Jawohl! Ich hatte sich noch dafür. Unterwegs nahm ich Geld heraus, welches ich ab­worden. Er wäre berechtigt, wenn unsere Aufgabe dahin bei dem Zeugen Schulz einen Wechsel in Höhe von 2100 M. einzu- fichlich zu Boden fallen ließ, um Klein mit dem Hinweise, daß idy ginge, die bürgerliche Gesellschaft möglichst rasch zu ruinieren. lösen. Die Wechselschuld war aus einer Geld- und Spekulations- Handschuhe anhabe, zu veranlassen, sich danach zu bücken. Als sich Wir fassen unsere Aufgabe aber eben anders auf, und sehen affäre und aus einer Bürgschaft, die ich für einen anderen über- lein büdte, um ein angeblich noch fehlendes Zehnmarkstück zu sie darin, daß wir das Proletariat möglichst rasch befähigen, nommen hatte, entstanden. Die Einlösung des Wechsels drängte. Suchen, warf ich ihm von hinten die Drahtschlinge um den Hals und Staat und Gesellschaft zu erobern und seinen Interessen anzu- un tam ich in Verlegenheit und es tam mir der Gedanke: Wie 30g fest zu. Klein, der auf dem Boden lag, wehrte sich nur einen paffen. Wir haben die Stampffähigkeit des Proletariats aufs tommst du aus dem Dilemma heraus? Ich wollte mich nicht meinen turzen Moment. Ich zog die Schlinge nochmals zu und nun fiel energischste zu steigern, wir können das aber nur durch anvertrauen; ich wollte mich auch verheiraten, und genierte mich, Gefühl plößlicher Neue über mich, als ich den Klein bewußtlos da­Bekannten, die mich für einen wohlhabenden Mann hielten, Klein auf den Siz zurück und wurde besinnungslos. Da kam ein Mittel erreichen, die auch seine Arbeitsfähigkeit erhöhen, das meiner Braut plötzlich einzugestehen, daß ich in großer Bedrängnis liegen sah. Ich nahm ihm den Draht ab, berbarg ihn in der Tasche heißt seine Fähigkeit, Mehrwert für die Kapitalistenklasse zu war und auch schon alle meine Ersparnisse verloren hatte. Ich und feste mich neben Klein. Klein schlug die Augen auf, faßte schaffen, womit wir die Existenz der bürgerlichen Gesellschaft hatte auch mehrmals Bekannten Geld geborgt und dadurch war auch um sich und griff nach der Tür, die er nach der Straße zu öffnete. verlängern. Dies ist jedoch das einzige Mittel, zu bewirken, allgemein der Anschein erwedt worden, daß ich über größere Geld. Ich blich gedankenlos im Auto fißen und wurde verhaftet. Borf.: Sie scheinen jetzt die Sache so darstellen zu wollen, als ob Sie frei daß diese nicht verfault und spurlos vergeht, wie die Gesell- summen verfügte und diesen Anschein wollte ich nicht zerstören. schaft der römischen Kaiserzeit, sondern zum Ausgangspunkt Borf.: Auf welchen Gedanken tamen Sie nun?- Angefl.: 3d willig von der Tat Abstand genommen hätten. Sind Sie nicht von Angekl.: tam auf den Gedanken, den Klein zu berauben. Vorf.: Wie dach dem Plan zurückgekommen, weil Klein sich sehr wehrte? einer neuen, höheren Gesellschaftsform wird. in ein Auto zu steigen, ihn würgen und ihm das Geld wegnehmen, liegen sah, kam ein unbeschreibliches Gefühl über mich, etwas, was ten Sie fich das?- Angekl.: Ich wollte ihn veranlassen, mit mir Nein, freiwillig. Ich kann nur sagen: als ich den Klein bewußtlos welches er bei sich trug, eventuell fliehen, vielleicht auch nicht mich veranlaßte, plöglich innezuhalten und von der weiteren Tat darüber war ich mir nicht flar. Borf.: Wann haben Sie nun zurüdzutreten. Vorf.: Davon haben Sie bei Ihrer früheren zuerst den Entschluß gefaßt, den Klein zu berauben? Angekl.: Vernehmung nichts erwähnt, wie das Protokoll, welches ich Ihnen In den Mittagstunden des 3. Januar.- Borf.: Sie rechneten borlese, ergibt. Angekl.: Ich möchte meine Tat vollständig cin­damit, daß Klein täglich den Weg von der Depofitentasse in ber gestehen, ich möchte zur Ruhe lommen. Schillstraße nach der Zentrale am Schinkelplas unternahm. Sie Borf.: Sie hatten nun auch noch ein Rasiermesser mitgenom­mußten auch, daß Klein gerade zu Anfang des Quartals immer men. Nach Ihrer Angabe wollten Sie sich, wenn alles schief ging, eine größere Summe abzuliefern hatte. Angekl.: Das war sehr das Leben nehmen. Nun ging doch die Sache schief. Haben Sie verschieden; ich konnte auch damit rechnen, daß Klein nur 5000 bis nun nicht den nötigen Mut gehabt? Angekl.: Nein, ich war voll­10 000 m. bei fich hatte. Wie es fommen würde, darüber habe ich ständig gedankenlos und habe über etwaige Flucht oder Selbstmord mir vorher keinerlei Gedanken gemacht. Ich wollte nur meine nicht mehr nachgedacht, sondern bin vollständig apathisch sizen ge­Borf.: Ich muß auch auf einen weiteren Widerspruch Schulden bezahlen und frei sein. Ich hatte mich im Juli v. 3. blieben. verlobt und wollte im März d. J. heiraten. Vorf.: Waren Sie hinweisen. Sie haben früher angegeben, schon am 2. Januar den sich denn von vornherein darüber klar, wie Sie die Tat selbst aus- Plan der Beraubung gefaßt zu haben, jest wollen Sie es erst am führen wollten? Angekl.: Es ist möglich, daß ich das Angekl.: Jawohl! Ich wollte Klein mit einer 3. Januar geplant haben. Staatsanw. Pietsch: Schnur würgen und ihm das Geld fortnehmen. Vorf.: Und dann früher gesagt habe, ich war sehr verworren. weiter? Angekl.: Ich wollte dann allein weiter fahren. Vorf.: Vor der Polizei hat der Angeklagte sogar gesagt, daß er schon fünf Sie hätten dann wohl dem Chauffeur den Auftrag gegeben, nach Tage lang den Plan mit sich herumgetragen habe. Vorf.: Früher einer möglichst weit entfernten Straße mit dem Leichnam des Klein haben Sie, wie ich wiederholt feststelle, gesagt: Klein habe sich ge­

Wie mit dem Normalarbeitstag steht es zum Beispiel mit dem Freihandel. Indem wir für diesen im Interesse des Proletariats eintreten, verfechten wir zugleich auch den kurz fichtigen Augenblidsinteressen großer Teile der herrschenden Selaffen gegenüber das wohlverstandene Interesse der bürger­lichen Gesellschaft in dem Stadium des entwickelten indu­striellen Kapitalismus .

Raubüberfall im Auto.

Der mörderische Ueberfall im Auto, den der Bantbeamte Friche am Nachmittag des 4.. Januar d. J. auf den Kassenboten Julius Klein von der Darmstädter Bant ausgeführt hat, bildete gestern den Gegenstand der Verhandlung vor dem Schwurgericht des Land­ gerichts I unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Delkeskamp. Aus der Untersuchungshaft wird der Bankbeamte Julius Friehe vorgeführt. Die Anklage beschuldigt ihn: 1. des versuchten Raub­mordes, 2. der Unterschlagung an einer Summne von 3000 wt. in Pfandbriefen, 3. der Untreue gegenüber zweier Frauen, deren Be­Bauchfellentzündung Jodoforminjektionen in großen Dosen und dann durch Referate von Dr. Gräfin von der Linden Bonn, Prof. Meißen und Dr. Strauß die Behandlung mit Kupfer­präparaten, die der verstorbene Geheimrat Finkler bis jetzt nur an Meerschweinchen und in 54 Fällen von Hauttuberkulose beim Menschen mit gutem Erfolge versucht haben will. Die große, ja allgemein anerkannte Wirksamkeit der Sonnenbestrahlung, namentlich bei Knochen und Hauttuberkulose, wurde durch zahl reiche intéressante Photographien bestätigt.

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des Organismus bei der Stonzeption ist als ungeheuer felten an- Gaben dieses Alfred Krupp , der 1887 starb und dem der alttefta­zusehen. In der übergroßen Mehrzahl der Fälle tritt die In- mentarische Gott also feineswegs seinen Segen vorenthalten, ist es fektion in der Kindheit und ersten Jugend ein. In den großen zu danken, daß die Firma Krupp eine Weltberühmtheit wurde, daß Städten erweisen sich schon 10 Proz. der einjährigen Kinder bei die Völker mit Jubel und Begeisterung in den Besitz von ungefähr der Tuberkulinprobe als infiziert. In dem Alter von 1 bis 50 000 Sanonen gelangten. Das Kruppsche System bildet gegen­5 Jahren steigt diese Zahl auf 50 und in dem von 5 bis 15 Jahren wärtig die Grundlage der deutschen , österreichisch- ungarischen, ita­auf 80 Prog., um bei den Erwachsenen 87 Proz. und mehr zu lienischen und russischen Feldartillerie, und in Deutschland ist die erreichen. Diese Bazilleninfektion, die das Tuberkulin nachweist, gesamte Ausrüstung der Feld-, Festungs, Schiffs- und Küsten­ist in der Mehrzahl der Fälle von keinen Krankheitserscheinungen artillerie mit Geschüßrohren aus dieser Fabrik versehen. Bis 1902 Ueber die Unterbrechung der Schwangerschaft begleitet. Erfolgen kann die Infektion auf all den Wegen, durch lieferte Krupp an mehr als 30 Staaten. Am ersten April 1904 bei tuberkulösen Frauen referierten Prof. Bossi( Ge- die Bazillen in den Organismus eindringen können, normalerweise wurden auf den Kruppschen Werken 45 289 Personen beschäftigt. nua) und Prof. Martin( Berlin ). Beide sprachen sich für die pflegt fie aber das Lymphsystem zu wählen, wobei das Eindringen Das Kapital der 1908 gegründeten Aftiengesellschaft beträgt Zweckmäßigkeit der Unterbrechung aus, von der sie fast stets einen der Bazillen vorwiegend durch den Verdauungstraktus stattfindet. 160 Millionen Mart. Und so weiter. Nun wohl, der Begründer dieses Unternehmens, das der günstigen Einfluß auf den Krankheitsverlauf gesehen hatten. Die Lungentuberkulose ist nach Calmette meistens der verspätete Beide Referenten betonten, daß in der Regel keine lebenstüchtigen Ausdrud einer ursprünglich lymphatischen und dann das Blut- Menschheit unberechenbare Dienste leistete, ist Freitag bor hundert Wo Jmmunität eintritt, Jahren geboren. Nach seinem Tode wurden ihm in Essem zwei Früchte zu erwarten seien und verlangten, daß man auch der so- gefäßsystem ergreifenden Infektion. zialen Lage der Mutter Rechnung trage und die Unterbrechung für dauert sie nur so lange, als der Organismus Bazillenträger ist. Denkmäler errichtet und 1899 in Charlottenburg ein Bronzestand um so mehr angezeigt halte, je weniger die Schwangere imftande In einem immunen Organismus verbleibt der Bazillus entweder bild. Siehe Meyers Konversationslexikon . Ist damit, frage ich, der Pflicht der Dankbarkeit vollauf genug ift, fich Pflege zu gönnen. Mit Rücksicht darauf, daß allzu oft als unschädlicher Fremdkörper, oder er wird mit den Abnutzungs­tuberkulöse Frauen immer wieder schwanger werden und so einmal produkten der Zellen ausgeschieden, hauptsächlich durch Leber oder getan? Darf man, selbst wenn man auch der größte Feind des Personenkultus wäre, solch einen bemerkenswerten Tag, der an jährlich und öfter Gingriffe erfordern, befürwortete Prof. Martin Darm. die tubare Sterilisation, in der Weise, daß man einen Stumpf der Der nächste internationale Kongreß wird im Jahre 1917 in Lodeutung die Geburtstage Keplers, Galiläis, Rembrandts , Beets Lube erhält, um unter Umständen in der Folge die Fähigkeit zur London tagen. Inzwischen wird die nie ruhende Wissenschaft Hovens, Kants und Tolstois übertrifft, mit nur 220 3eilen des Empfängnis wieder herstellen zu können. In der Diskussion neue Mittel und Wege gefunden haben, um das Machtgebiet der Wolffschen Telegraphenbureaus vorübergehen lassen? Genügt das traten Prof. Pestalozza und andere gegen die Unterbrechung Krankheit einzuschränken. Schon jetzt muß es als Errungenschaft für ein Bolt, das seine großen Männer in Ehren halten, will? der Schwangerschaft ein, mit der Begründung, daß die Kinder von großer sozialer Tragweite betrachtet werden, daß die spezift es nicht eine Schande, daß solches Jahrhundertfest auf diese tuberfulöser Frauen häufig gesund seien und das Wegsterben einer fische Behandlung gegenüber der hygienisch- diätetischen an Be- laue Weise verläuft? Wenn das Wolffiche Telegraphenbureau tuberkulösen Mutter nicht als ein Nachteil für die Familie anzu- deutung gewinnt. Fährt diese Entwicklung fort, so muß sie zu nicht die Pietät besessen hätte, den bewunderneuerten, edlen, nicht schen sei. Von einigen deutschen Aerzten wurde nach dem Vor- einer bedeutenden finanziellen Entlastung in der sozialen Tuber- genug au preifenden Fabrikanten des Schnellfeuergeschüßes mit schlag Bardelebens die Totalertirpation von Gebärmutter und tuloſebekämpfung führen, da jede spezifische Behandlung viel 220 bescheidenen Zeilen in Erinnerung zu bringen, existierte die Gierstod befürwortet, mit dem Hinweis auf die Schädlichkeit leichter durchzuführen ist, als eine hygienisch- diätetische Kur. Und Möglichkeit, daß die Lorbeeren dieses Kanonentönigs durch die uns wiederholter Eingriffe zur Unterbrechung der Schwangerschaft. diese Entlastung tönnte es möglich machen, an dem Kranken zu dankbare Nachwelt in einer Ede verdorrt wären. Das darf nicht geschehen. Die Mehrheit trat aber den Ausführungen von Bossi und Martin sparen, um den Gefunden in höherem Maße die Mittel zukommen Wir müssen unseren Kindern durch Feier historischer Greige bei, unter scharfer Betonung der humanitären Rüdsichten, auf die zu lassen, sich vor der Erkrankung zu bewahren. Wir wissen heute, daß dem normalen und gutgenährten Organismus der Tuberkel- niffe ein Vorbild geben. sich diese Auffassung stützt. bazillus, wo ihn nicht ein ungesundes Milieu in Ueberzahl ge Ich glaube und bin ficher, in dieser meiner Meinung nicht In der Sektion über Aetiologie( Lehre von ben Krankheitsurfachen) und Epidemiologie wurde zunächst die deihen läßt, nicht gefährlich werden kann. Deshalb gilt es bei allein zu stehen, daß es an erster Stelle Aufgabe des Staates fein langjährige Frage über die Beziehungen zwischen einer Krankheit mehr als bei dieser, ihr durch gesunde Lebens- müßte, jeben 26. April mit Salutſchüssen zu begrüßen. bedingungen der Nichterkrankten den Boden abzugraben. Und Dieser Mann gehörb in die Siegesallee . Rindertuberkulose verhandelt, gerade dadurch kann man am besten das verwirklichen, was Prof. die nach der großen englischen Enquete eigentlich schon als im Sinne der minimalen Gefährlichkeit der Rindertuberkulose Landough in schönen Worten forderte: Mehr Gerechtigkeit in der für den Menschen gelöst angesehen werden durfte. Der italienische Verteilung der Gesundheit für die Individuen und für die Völker." Referent, Prof. Gosio, meinte geradezu, daß die Anwendung des englischen Gesetzes, das die Vernichtung aller tuberkulös be fundenen Kühe mit Entschädigung für die Besizer verfügt, wohl einen großen Vorteil für den Viehbestand, nicht aber eine Gr rungenschaft im Kampf gegen die menschliche Tuberkulose bedeute. Sankt Alfred Krupp . Freitag, der 26. April, war ein inter - sprochen So lange man wie heute noch mit den Mitteln zur Bekämpfung nationaler Feiertag. Nicht nur ein Feiertag für Deutschland , son­der menschlichen Tuberkulose knaufert, sei es nicht zweckmäßig, große dern eine Glorie für sämtliche Länder dieses sich geduldig durch das Kapitalien gegen die Rindertuberkulose aufzuwenden. Der fran- Weltall bewegenden Erdklumpens. Das Wolfffche Telegraphen­zöfifche Referent, Prof. Vallée, ließ dagegen die Frage offen, bureau, des leider zu oft nationale Feiertage unberüdsichtigt läßt. ob nicht gelegentlich Bazillen des menschlichen Thpus ihrem Ur- war diesmal mit einem Thrisch angehauchten Artikel von 220 Beilen sprunge nach auf Tuberkelbazillen des Rindertypus zurüdgingen, zur Stelle; und wurde auch keine Flagge auf öffentlichen Gebäuden Er war für Ausdehnung der Maßnahmen gegen die Rindertuber- gehißt, und versäumte man auch, der Tatsache von den Kanzeln tulose. Prof. Rossel( Heidelberg ) vertrat wieder den Stand- herab zu gebenten: im Herzen jedes echten guten Patrioten herrschte punkt, daß die Aufnahme von Rindertuberkelbazillen durch Milch Freitag große und innige Freude. und Fleisch tuberkulöser Tiere nur eine ganz untergeordnete Rolle spielte. Die Frage erscheint also weiter als noch nicht endgültig beantwortet.

menschlicher und

Ueber die Eingangspforten der Bazillen in den Organismus referierie Prof. Calmette( Lille ). Die Infektion

Kleines feuilleton

Die Firma Krupp feierte ein Jahrhundertfest.

Am 26. April 1812 wurde Alfred Krupp geboren. Zwar hatte sein Vater Friedrich Strupp, 1811, die Gußftahlfabrik begründet, aber mit so wenig Erfolg, daß er seiner Witwe und dem vierzehn jährigen Alfred nur noch sechs Arbeiter hinterließ. Den genialen

Und hat er auch meines Wissens niemals Kreuze für Türme von Stathedalen gegossen: die Kirche muß das Unrecht an ihm gut­

machen.

"

Sie verdankt Alfred Krupp unsäglich viel. Kreuz und Kanonen gehören zusammen. Sankt Alfred Krupp , sollte das nicht gehen? Gab es nicht Sterbliche, die für weit Geringeres heilig gea Heinz Sperber wurden?...

Notizen.

- Theaterchronit. Die Aufführung von Wedekinds Tod und Teufel" ist von der Künstlergemeinschaft Werkstatt der Werdenden" endgültig auf Montag, den 29. April, pünktlich um 28 Uhr im Künstlerhaus, Bellevueftr. 3, festgesezt. Außer den persönlich zugesandten Billetts muß jeder Eingeladene auf behörd­liche Anordnung im Besitz einer besonderen Namenslegitimation sein. Bühnen chronit. Irene Triesch ist von 1914 an auf mehrere Jahre für das Berliner Theater verpflichtet worden. Sie wird aber schon vorher im Königgräger Theater gastieren.

Vorträge. Coot, nach seinen eigenen Angaben Ents deder des Nordpols, will am Dienstagabend 8 ühr, in der Brauerei Friedrichshain beweisen, daß er den Nordpol entdeckt hat.