Berurtheilte selbst nicht ganz schuldlos an seinem Geschick_sein.
Charleroi , 25. März. Die Walzwerke von La Croyère haben, wie ein Herold"-Telegramm meldet, wegen wiederholter Ausstandsversuche" den Betrieb auf 2 Monate eingestellt.
Bekanntmachung. besiglos, während eben bei dem ländlichen Proletaria och der Es verurtheilte die 1. Straffammer hiesigen Landgerichts I. am Infolge eines freudigen Familienereignisses( die Gattin des Schein eines Besitzes vorhanden wäre. Der Enteignungsprozeß Montag nach einer bis in die siebente Abendstunde sich er- Unternehmers war vor einigen Tagen vom ersten Rinde ent- der mittleren und kleinen Bauern schreite eben nur sehr langsam streckenden Verhandlung den Telegraphenarbeiter Albert Soff- bunden worden) wird den bei dem unterzeichneten Unternehmer vorwärts, und die Bauern sähen deshalb ihr eigenes Verderben mann wegen Messerstechens zu 1 Jahr 6 Monate Gefängniß. beschäftigten Arbeitern der bisherige Lohn ausbezahlt; die Ar- noch immer mit einem gewissen Fatalismus an. Wenn die Am Abend des 19. September v. J. war vor dem Hause beitszeit währt von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends mit einer Bauern deshalb für die Sozialdemokratie gewonnen werden Kottbuserstraße 2 ein Gürtler Engelfe aus ganz ganzen und 2 halben Stunden Bause. follten, so sei außerordentlich viel zu arbeiten und die Agitatoren unbedeutender Veranlassung von Veranlassung von einem Menschen durch F. Suder, Bau- Unternehmer. würden einen sehr schweren Standpunkt haben. einen Messerstich schwer verletzt worden. Der Attentäter Köstlich ist der Eingang dieses Schriftstückes, während sonst Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag floh in das Haus Rottbuserstr. 2, verfolgt von dem Gestochenen, das Unternehmerthum versichert, nur die Konkurrenz zwinge es, sprachen in der Diskussion die Genossen Schulze, Tamm, Heideder aber schließlich auf der Hintertreppe zu Boden fant und die den Lohn zu drücken, läßt hier ein weißer Rabe durch ein mann und einige andere. Verfolgung aufgeben mußte. Durch den Lärm waren Haus- freudiges Familienereigniß sich milde stimmen, ohne zu bedenken, Unter Verschiedenem" wurde bekannt gemacht, daß der bewohner aufmerksam geworden und als dieselben die Thür daß die Arbeiter, wenn Herr Sader sich veranlaßt fehen sollte, arbeitslose Schuhmacher Ahlers, wohnhaft Auguststraße, der öffneten, wollen sie gesehen haben, wie der in diesem Hause Anderes zu publiziren, auch wieder sein Gemüth verantwortlich wegen politischer Thätigkeit feine Arbeit mehr erhalte, gerne zu wohnende Telegraphenarbeiter Albert Hoffmann, vom Boden machen werden und dann glauben werden, daß nicht die leidige einem billigen Preise für Genossen arbeiten wolle. Hierauf schloß der Vorsitzende die Versammlung mit einem herabkommend, in seiner Wohnung verschwand. Derfelbe trug Konkurrenz, sondern die Profitwuth den eigentlichen Sporn der Sabei seine Telegraphenmühe und soll den Hausbewohnern durch Lohndrückerei bildet. dreifachen Hoch auf die internationale Sozialdemokratie. Zeichen zu verstehen gegeben haben, ihn nicht zu verrathen. Dies geschah aber doch und Engelfe wurde deshalb wegen schwerer Rörperverlegung angeklagt und mit Rück sicht auf die Schwere der Verlegung zu anderthalb Jahren Gefängniß verurtheilt. Die betreffende Verhandlung war sehr umfangreich, da der Angeklagte die That entschieden leugnete und steif und fest bei der Versicherung seiner Unschuld blieb, trotzdem vier Belastungszeugen ihn ganz genau rekognoszirten. Es fam zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen den letzteren und dem Angeklagten. Was?" rief einer derselben wiederholt,„ Sie Werthe Freunde! Es macht sich nothwendig, Mittel und wollen es nicht gewesen sein? Das ist start! Sie haben Ihre Wege zu schaffen, um den zirka 60 ausgesperrten Schuhmachern, Telegraphenmüße aufgehabt und haben mit Zeichen und Bisch- welche noch arbeitslos find, Arbeit oder Unterstüßung zu verYauten angedeutet, daß man Sie nicht sehen solle!" Der Ange- fchaffen. Die Arbeiterschaft Erfurts kann dem Glend der Ausflagte leugnete trotzdem beharrlich. Sehr schlecht wäre es bei gesperrten nicht gleichgiltig zusehen. Die Lage derselben ist trostnahe dem einzigen Entlastungszeugen gegangen, welcher dicht daran los, denn weder die Generalkommission der Gewerkschaften zu war, unter dem Verdacht des Meineides verhaftet zu werden. Es war Hamburg , noch die Organisation der deutschen Schuhmacher sind dies ein Arbeiter, welcher bei dem Angeklagten in Schlafstelle in der Lage, soviel Unterstützung senden zu können, als nöthig ist, wohnt und unter seinem Eide behauptete, daß der letztere zu der um den Bedarf einigermaßen zu decken. Es werden bei zirka Zeit, als das Attentat auf der Straße sich ereignete, in seinem 60 Ausgesperrten pro Woche rund 600 M. gebraucht. Geht diese Bett gelegen und geschlafen habe. Der Mann machte einen ganz Summe fortlaufend ein, so kann ein verheiratheter Schuhmacher einfachen, biederen Eindruck, seine Bekundung aber erregte be 8 M. und für jedes Kind 50 Pf. Unterstüßung erhalten. Wir greifliche Sensation, da sie den übrigen beeideten Zeugnissen unterbreiten in Anbetracht der brückenden Noth, in welcher gegenüberstand. Der Mann ließ sich durch keine Vorhaltungen, wir uns befinden, folgendes Gesuch
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Soziale Uebersicht.
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Eine gut besuchte Versammlung des Verbandes deutscher Barbier- und Friseurgehilfen tagte kürzlich unter dem Vorsitz des Herrn Steczniewski. Ueber den ersten Punkt der Tagesordnung:" Das Vorgehen der Innung gegen den Verband deutscher Barbier- und Friseurgehilfen" erstattete das Referat Drechsler G. Hildebrandt. Derselbe kennzeichnete die Wirksamkeit der Innungen in allgemeinen und speziell das Vorgehen der Barbierinnung. Letztere hat den Boykott über die Gehilfen, welche sozialdemokratischen Fachvereinen angehören, verhängt, gemäß dem Beschlusse, welcher von dem Münchener Kongresse auf Anregung der Hamburger Barbierinnung gefaßt worden ist. Ein weiteres Mittel, die Gehilfen au terrorisiren, sind die Attestbücher, die eine sehr bedenkliche Aehnlichkeit mit den Gesindebüchern haben.( Sie enthalten den An- und Austritt der Stellung, den Lohnfah und ein Urtheil über die Führung.) Wir müssen fordern, daß das Attestbuch verschwinde. Einen weiteren Gegenstand gerechter Klage bildet, daß die aus der Provinzialstadt kommenden jungen Gehilfen gezwungen werden, unter dem Namen von Volontären" für einen wöchentlichen Lohn von 2 M. 1/2 Jahr lang zu arbeiten bezw. nachzulernen. Für die anderen ist der Lohn 8-10 M. pro Woche und halbe Rost, durchaus ungenügend, dazu zur Beschluß ist das Essen oft ungenießbar und die Schlafstelle so ungesund, Warnungen, Hinweise auf die Strafen des Meineides von seinem fassung: In den Organisationen dahin zu wirken, daß jedes daß diese Mißstände, ebenso wie die im Bäckergewerbe, einmal Zeugniß abbringen. Ich rede die Wahrheit, ich habe den Mitglied einen wöchentlichen Beitrag von vielleicht 5 Pf. ans Licht gezogen zu werden verdienten. Neben einer Grhöhung Mann im Bett gefehen!" Das war der Schlußrefrain, bei zu Gunsten der ausgesperrten Schuhmacher so lange zahlt, als des Lohnes muß eine Verkürzung der Arbeitszeit gefordert werden, welchem der Zeuge trotz alledem verblieb. Gie hören aber für dieselben Arbeit noch nicht geschafft worden ist. Groß ist und zwar so, daß die Geschäfte an Sonntagen spätestens um doch, daß vier einwandsfreie Beugen gerade das Gegentheil die Noth, welche die organisirten Schuhmacher jetzt ertragen, 4 Uhr, an Wochentagen um 8 Uhr geschlossen werden. Eine befunden!" meinte der Vorsitzende, der Zeuge aber er aber ebenso groß deß sind wir überzeugt ist die Opfer- 12 bis 14ftündige Arbeitszeit ruinirt den Körper und den Geist. widerte ganz gelaffen:" Eins kann nur wahr sein! Ich willigkeit und das Solidaritätsgefühl der übrigen organisirten Außerdem ist ein voller Ruhetag in der Woche zu fordern. Referebe die Wahrheit!" Der Gerichtshof ließ nun die Aussagen Arbeiter. Der Vorschlag, den wir machen, ist zwar außer rent berührte noch die Möglichkeit, durch einen Anschluß an die dieses Zeugen Wort für Wort protokoliren, aber auch dies brachte gewöhnlich, aber er belastet Niemand über Gebühr, denn 5 Pf. allgemeine Arbeiterbewegung den Boykott der Innung durch einen denselben nicht aus der Fassung und selbst als einer der Be- nur den Werth einer Bigarre für einen verfolgten Arbeiter Gegenboykott unwirksam zu machen und forderte zum Anschluß lastungszeugen sich erbot, noch mehr Leute zu bringen, welche den und Genossen wöchentlich zu spenden, soviel hat jeder in Arbeit an die Organisation auf.( Lebhafter Beifall.) An der Diskussion Angeklagten gefehen, versicherte der Entlastungszeuge immer stehende Arbeiter unbedingt übrig. Wir bitten nochmals um betheiligten sich die Herren Hellwig, Bethke, Steczniewski, Bergenwieder:„ Ich habe mit meinen eigenen Augen den Mann im Befürwortung unseres Vorschlags. Mit herzlichem Gruß! Das roth, Müller( Prinzipale) und Gabrich( Gehilfe). Alle Redner Bett liegen sehen!" Der Staatsanwalt baute diesem Zeugen Streiffomitee. außer Herrn Bergenroth stimmten dem Referate zu. Der Vortünstlich eine Brücke zum Rückzuge, indem er die Möglichkeit Halle a. S., 23. März. Der Streit der Former bei ſizende gab hierauf den zum ersten Male Erschienenen Erläutehinstellte, daß der Angeklagte in der Zeit, in welcher der Zeuge Heyland u. Ungnade dauert fort. Zuzug ist fern zu halten. rung der Ziele des Verbandes und seines Statuts.
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Versammlungen.
Dritter Wahlkreis.
Bildhauer.
Eine öffentliche Versammlung der Bildhauer Berlins fand am Montag, den 28. März, in Deigmüller's Salon statt. Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt: Vortrag des Buchdruckers Herrn Wilhelm Werner über die Organisationsfrage. Da der Referent bei Eröffnung der Versammlung noch nicht zur Stelle war, vertagte man diesen Punkt und nahm zuerst eine Gr
zugestandenermaßen aus dem Fenster gesehen, sich vielleicht Streitkommission der Former Halle a. S. unbemerkt aus dem Bett erhoben haben und auf die Straße gegangen sein könnte. Der Gerichtshof glaubte aber dem Ent lastungszeugen überhaupt nicht und verurtheilte den Angeklagten zu 1/2 Jahren Gefängniß bei sofortiger Verhaftung. Jezt foll der Entlastungszeuge doch Recht gehabt haben. Schon bei feiner Abführung in den Untersuchungsarrest äußerte der Angeklagte zu den Gerichtsboten:" Jeßt fann ich's ja sagen, daß nicht ich, sondern mein Bruder der Messerstecher war!" und am Eine gutbesuchte Versammlung des sozialdemokratischen Wahl- fahwahl zur Berliner Streit- Kontrollkommission vor; gewählt An der diesbezüg Dienstag meldete sich in der That der Bruder des Verurtheilten vereins für den dritten Berliner Reichstags- Wahlkreis fand am wurde der Kollege Roßberg. Hierauf wurde die Feier zu in dem Polizei- Bureau, Rottbuferstraße 4 b, und erklärte port in 23. Märs statt, um Stellung zu nehmen zu der Ersatzwahl im Gunsten des Achtſtundentages besprochen, einem von dem Bolizeilieutenant aufgenommenen eingehenden 17. Kommunal- Wahlbezirk, welche durch den Tod des bisherigen lichen Debatte betheiligten sich die Kollegen Duchont, Winkler und Protokoll, daß sein Bruder unschuldig und er selbst der Täter sei. Vertreters nothwendig geworden ist. Das Referat hatte der Ge- Seydel. Folgende von dem Kollegen Winkler entworfene Resolution Er habe gehofft, daß man weder ihn, noch seinen Bruder merve noise Th. Megner übernommen. Derselbe wies in seinem verurtheilen können, nachdem aber die Sache des Zepteren eine Bortrage nach, wie nothwendig es sei, daß die Sozialdemokratie wurde angenommen: so schlimme Wendung genommen, treibe ihn sein Gewissen, sich selbst für die Erringung des vakanten Sizes im rothen Hause eintrete.
Die heute in Deigmüller's Salon tagende öffentliche Bild
der Behörde zu stellen. Erläuternd fügte der Selbstdenunziant Auf einen Sieg habe man alle Hoffnung, da vor zwei Jahren hauerversammlung erklärt, mit Rücksicht auf die allseitig außerhinzu, daß, als er den verhängnißvollen Stich geführt, er in diesem Bezirk der Kandidat der Sozialdemokraten nur 84 Stimmen ordentlich ungünstige Geschäftslage auf eine Arbeitsruhe am in das Haus seines Bruders geflüchtet sei und sich dort gerettet zu wenig auf sich vereinigte um zum Siege zu gelangen. Der 1. Mai zu verzichten, hält es gleichzeitig aber für durchaus habe. Die Personenverwechselung erkläre sich vielleicht daraus, Referent kritisirte scharf die heutige Mehrheit der Stadtverordneten- unzweckmäßig, schon jetzt den ersten Sonntag im Mai zur Feier daß er gleichfalls Telegraphenarbeiter sei und auch eine Tele- Bersammlung und alle die den Lesern dieses Blattes bekannten des 1. Mai, beziehungsweise zur Demonstration zu Gunsten graphenmüze getragen habe. Infolge dieser mit dem Scheine Mängel in der Stadtverwaltung. Um diese Mängel in der Verwal- des Achtstundentages für spätere Beiten festzusetzen, sondern innerer Glaubwürdigkeit vorgetragenen Selbstanklage ist der tung städtischer Angelegenheiten zu beseitigen, um eine richtige Ver- hält es für richtiger, in Zukunft erst die jeweiligen Verhältnisse Bruder des Verurtheilten noch am Dienstag der Untersuchungs- tretung der Interessen der großen Mehrheit der Stadtbewohner in der abzuwarten. Ferner beschließt die Versammlung, am Abend des 1. Mai, haft überwiesen worden. Bewahrheiten sich die Angaben Stadtverordneten- Versammlung herbeizuführen, sei es nothwendig, des Selbstantlägers, so würde der Fall nur auf's Neue be- einen Sozialdemokraten auch in diesen in Frage kommenden 8 Uhr, eine öffentliche Bildhauer- Versammlung zu veranstalten, Die Wahl findet jedenfalls am 14. April in welcher durch einen dem Tage angemessenen Vortrag auf die weisen, daß auf persönliche Rekognitionen Nichts zu geben Bezirke zu wählen. ist. Die weitere Untersuchung wird ergeben, ob die laut gewor- statt. Die Ausführungen Mehner's wurden mit lebhaftem Beifall Bedeutung desselben aufmerksam gemacht wird, sowie sich die dene Annahme eine Berechtigung hat, daß hier vielleicht der un- aufgenommen. In der Diskussion sprach zunächst Herr 2öser, Bersammelten dazu verpflichten, dafür Sorge zu tragen, daß verheirathete Bruder des verheiratheten Angeklagten die Strafe Vorsitzender des Gemeinde- Waifenraths. Derfelbe wendete sich jeder in Arbeit stehende Kollege an diesem Tage an die Komdes letzteren edelmüthig auf sich nehmen will. Auf alle Fälle ist gegen Ausführungen, welche Wegner in Betreff der Miethssteuer mission der Bildhauer 1 M. zahle. Die Gesammtsumme ist der der Berurtheilte für einen etwaigen Justizierthum mit verant gemacht und vertheidigt die freisinnige Mehrheit im rothen Hause, Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands zur Unterwortlich. Sein Schweigen über den ihm bekannten wirklichen welche aus eigener Initiative die Steuersäge für die Minder- stüßung der ausgesperrten Arbeiter zu überweisen. Desgleichen Thäter würde darauf deuten, daß er in dem Gefühle seiner eigenen begüterten herabgesetzt habe. Er selbst wünsche, daß den Minder- verpflichten sich die Versammelten, das Maifest am Sonntag, den Die 3. Mai, mit ihren Familien zahlreich zu besuchen. Unschuld seine Freisprechung für unausbleiblich hielt und glaubte, begüterten die Miethssteuer gänzlich entlassen würde. Ferner wurde beschlossen, daß das Eintrittsgeld zur Theilseinen Bruder dadurch gleichzeitig retten zu können. weiteren Ausführungen des Redners drehen sich um die beantragt gewefene unentgeltliche Hergabe der Schulmittel. Er könne nicht nahme an der Feier des 3. Mai für arbeitende Kollegen sowie Als ein recht empfehlenswerther Miether und Nachbar damit einverstanden sein, daß bemittelten Eltern die Schulmittel für deren Angehörige 20 Pf. betragen solle, während den arbeitszeigte sich der Handelsmann Garl 3 ülte, welcher gestern wegen für ihre Kinder frei verabreicht würden. Redner bestreitet, daß losen Kollegen und deren Familien freier Eintritt gewährt werde. einer ganzen Reihe Schwindeleien der britten Straffammer des bie den Kindern Unbemittelter jetzt unentgeltlich verabreicht Außerdem solle die für die Maifeier erscheinende Festzeitung an Landgerichts I vorgeführt wurde. Ende Juni v. J. erschien der werdenden Schulmittel den Charakter von Almosen befäßen die Festtheilnehmer fostenlos vertheilt werden und es gan Ungeflagte bei einem Bauseigenthümer in der Birkenstraße und und der Weg zur Beschaffung ein so langwieriger wäre, wie der miſſion überlassen sein, die Zahl der zur Vertheilung gelangenden Er prahlte dabei mit Referent angeführt hat, obgleich er, Redner, zugeben müsse, daß Festblätter zu bestimmen. Da Genosse Werner inzwischen erschienen war, so wurde ihm feinem umfangreichen Obst- und Gemüse- Geschäft, zu dessen Be- Umstände damit verknüpft sind. wältigung er drei Pferde gebrauche. Anstatt dessen trat der Es sprachen noch die Genossen Krause, Mörenberg, nunmehr das Wort zu seinem Vortrage über die OrganisationsAngeklagte mit einem altersschmachen Gaul an, der faum die Börner, Grünbel, Apelt und Meyner. Sämmtliche frage ertheilt. Genoffe Werner zeigte in seinem langen, mit Straft besaß, eine Karre hinter sich herzuziehen, die zur Hälfte mit Redner traten Herrn Löfer entgegen, ihm einzelne seiner Aus- reichem Beifall aufgenommenen Bortrage, daß er auf dem Staubfaft verdorbenem Obst angefüllt war. Der neue„ Kaufmann " entführungen widerlegend. Folgende Resolution fand einstimmige punkt der Zokalorganisation steht und eine Bentralisation mit wickelte eine besondere Fähigkeit im Unpumpen der Nachbarn, dem Annahme: Die heute in Krüger's Salon tagende Versammlung Rücksicht auf eine eventuelle Auflösung des Vereins und Beschlag= einen lockte er 20, dem anderen 10 mt. unter falschen Vorspie- erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten nicht nur voll nahme der Kassen nicht für gut befindet. gelungen ab und einen armen Beamten prellte er sogar um und ganz einverstanden, sondern verpflichtet sich auch, mit aller
miethete von demselben einen Laden.
Arbeiterbewegung.
In der Diskussion pflichtete Kollege Prüfer der Ansicht des
100 M. Am 1. Auguſt, als die Monatsmiethe wieder fällig Energie für die Wahl eines sozialdemokratischen Kandidaten im Genossen Werner bei, während die Kollegen Dupont, Buda, mar, war Zülke verschwunden und der Hauseigenthümer erhielt 17. Stommunal- Wahlbezirk einzutreten, indem sie nur von diesen Meyer, Winkler und Schmiedel der Ansicht waren, die Gefahr erst wieder ein schriftliches Lebenszeichen von demselben, als in Vertretern glaubt, daß sie im Stande sind, die werkthätige Be- einer Auflösung könne verhältnismäßig leicht vermieden wefahr ben Zeitungen auf das unreelle Treiben des Zülfe hingewiesen völkerung von der drückenden Steuerlaft zu befreien, wie über- und die Vortheile einer Sentralisation überwögen die werden wurde. Der Staatsanwalt schieb einige Fälle als nicht hin- haupt eine Zeit der Gleichberechtigung anzubahnen". Hierauf Nachtheile derfelben ganz entschieden, Rollege Dupont brachte folgende Resolution ein, die gegen reichend erwiesen aus und beantragte für die übrigen eine Ge- wurde einstimmig Genosse Börner als fozialdemokratischer fammtstrafe von 8 Monaten Gefängniß. Der Gerichtshof hielt Stadtverordneten- Kandidat anerkannt, jedoch muß diese Anerten eine Minorität von etwa 15 Stimmen angenommen wurde! Die heute, den 23. März, in Deigmüller's Lokal versammelten nur 2 Fälle für erwiesen und verurtheilte den Angeklagten hier- nung erst in einer öffentlichen Volksversammlung bestätigt für zu 4 Monaten Gefängniß, die aber durch die er- werden. In das, laut angenommenen Antrag, aus 11 Personen Bildhauer von Berlin erklären, daß sie nach wie vor für die littene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurden. aufammengesezte Wahlfomitee wurden folgende Genossen gewählt: ausschlaggebende, weil stärkste und am besten fundirte OrganiRönig, Schönice, Appelt, Haberland, Grünbel, fation innerhalb ihrer Gewerkschaft, bestehend aus Modelleuren, Schweiger, Barth, Luhm, Herzog, Roblhardt Stein, Holz, Gyps- und Elfenbeinbildhauern, den Unterstützungsund Blodf.- Auf besonderen Wunsch theilen wir die Zahl- verein der Bildhauer Deutschlands halten, und daß sie bereit stellen des Vereins mit: Gründel, Dresdenerstraße 116, sind, denselben mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu 52/53( Bigarrengeschäft); träftigen und auszubauen und zwar folange, bis sich eine andere Schweizer , Dresdenerstraße Ein Unternehmer als Gemüthsmensch. Nachdem die Schön ide, Wafferthorstr.)( Bigamangpider Organisationsform als beſſer bewährt hat, wodurch der andere Maurer von Mainz vor zwei Jahren nach harten Kämpfen die Ritterstr. 108( Bigarrengeschäft); Gimide , Köpnickerste 130 stüßungsverein überflüssig und schädlich wird. Da weiter nichts mehr vorlag, so wurde nach einer Aufzehnstündige Arbeitszeit und einen Minimal- Stundenlohn von( Restauration). 38 Pf. durchgesetzt, gedachte ein junger Bau- Unternehmer die Der sozialdemokratische Wahlverein für den 5. Berliner forderung des Kollegen Mietka, die Bildhauer möchten doch recht dieses Jahr anscheinend ungünstiger sich gestaltende Geschäfts lung Tonjunttur zu benutzen, um bie Tefftündige Arbeitszeit wieder ein- abreich in die zuführen und den Lohn auf 3,50 Maak pro Tag herabzu- fammlung ab. Da dieselbe leider ziemlich schwach besucht war, so wurde der Antrag gestellt, den für den Abend bestimmten schlagene Bekanntmachung instruirte die Maurer und Tagelöhner es ergriff Genosse Zubeil das Wort zu seinem Vortrag: Der alte Jakobstr. 48a. Tagesordnung: 1. Berichterstattung und Anträge der Eine am vorvorigen Samstag an seinen Baustellen ange- Bortrag ausfallen zu lassen. Der Antrag wurde abgelehnt und 8 br, Welfare- ontrollkommiſſion am Donnerstag, den 28. De elegirten im gedachten Sinne. Ob nun die Zurückhaltung seiner älteren Sozialismus und die Landbevölkerung. Redner führte in längerer Vergolder. 2. Berichterstattung über den Streit der Steindrucker. 3. BerichtKollegen den jungen Herrn stuhig machte oder ob er infolge der Rede aus, daß man das ländliche Proletariat, zu welchem er erstattung über ben Streit ber Klavierarbetter. in allen Nachbarstädten sehr lebhaft sich gestaltenden Bauthätig- neben den eigentlichen Landarbeitern vor allem auch die zahl gesperrten Arbeiter Deutschlands . 6. Stellung der Streit- Kontrollkommission feit fürchtete, den Kürzeren zu ziehen, genug, er befann sich eines reichen Kleinbauern u. f. w. au rechnen habe, nicht mit dem zu dem gefaßten Beschluß der Maler. 6. Berschiebencs. sei schon vollständig enterbt und
brücken.
5. Wahlkreis.
Versamm
Streik- Kontrollkommiffion. Deffentliche Versammlung der Uhr, Berlesung Präsenzliste präzise o uhr, im Deigmüller'schen Saal,
Streit- Kontrollfommission zur Uebernahme der Sammelbons für die aus4. Wie verhält sich die
besseren und vom letzten Samstage zierte nachstehende Publikation städtischen Proletariat vergleichen und demgemäß behandeln tag, den 25. März cr., im Lofal des Herrn Zubeil, Naunynstraße, öffentliche
die Baustellen: