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Der Vorsitzende der Landtagsfraktion des Bauernbundes, Herr Rechtsanwalt Sraut, erfreute die Versammlung zum Schluß mit einer Rede über die bevorstehenden Landtagswahlen. Mit dem Abfingen eines neuen schönen Sicdes bom Ar und Halm schloß die Bündlerpavade.

Französische Verluste.

hungern. Ferner berficherte er feinen Zuhörern, die Junker hätten| nicht gutheißen können".- Die Worte Brantings hatten denn auf ihrer Reise nach Rabat von drei Bataillonen und einer so gut wie gar keinen Einfluß auf Kaiser Wilhelm II. ; die Herren auch die Wirkung, daß die um diese Rednertribüne Versammelten Artilleriebatterie begleiten zu lassen. Ferner berichtet der von der Deutschen Bank und der Herr Rathenau seien die einfluß- die Zufahresolution ablehnten, und zwar, wie Socialdemo- Matin" vom 3. Mai, daß 2000 Vertreter der aufrührerischen reichen Ratgeber des Herrschers. Doch das sei nicht so schlimm, traten" schreibt, so gut wie einstimmig.­schlimmer sei die Aenderung der Geschäftsordnung des Reichstages, Stämme acht Kilometer von Fez eine Versammlung abhalten Uebrigens tritt die verschiedene Meinung über die geplante wollten, um über den Plan eines Angriffs auf Fez oder das Denn aus ihr werde die Revolution hervorsprießen. Versuchsmobilisierung auch innerhalb der sozialdemokratischen Lager von Dehibat zu beraten. Reichstagsfraktion hervor. Branting ist der Meinung, daß diese Mobilisierung einen gewissen Wert für die Arbeiten der von der Regierung eingefeßten Kommission hat, welche unter Berüc fichtigung der wirtschaftlichen Tragkraft des Voltes und der übrigen Von der Streikjuftiz. Aufgaben des Staates Untersuchungen über das Landesverteidi­Am Landgericht Bochum gelangen an den einzelnen Straf- gungswesen anstellen soll. Deshalb schlägt er in der Zweiten Rammer nicht vor, die Mobilisierung überhaupt abzulehnen, son­fammern noch täglich Streitbergehen in großer Zahl zur Aburteilung. bern stellt den Antrag, die lebung auf 7 Tage einzuschränken, statt Nicht weniger als dreizehn Hilfsrichter sind zur Befie 2 oder 3 Wochen dauern zu lassen, und ferner eine weit höhere Casablanca, 6. Mai. Eine Kolonne von vier Bataillonen wältigung der Arbeiten hinzugezogen worden. Im Entschädigung für die einberufenen Mannschaften und ihre Fa- Infanterie, zwei Batterien Artillerie und zwei Eskadrons Gegensatz zu den ersten Aburteilungen, wo durchwegs auch gegen milien sowie auch Entschädigung für die Personen, die von der Kavallerie wird heute aufbrechen, um die Sarka, deren Frauen auf Gefängnis erkannt wurde, hat jetzt eine verhältnismäßig Mobilisierung ausgeschlossen sind, aber durch diese arbeitslos wer- Teile bei Sutes Sebt und Taanjera stehen, anzugreifen. ruhigere Beurteilung Plaz gegriffen. den, was ja namentlich in den Großbetrieben vorkommen wird, Regnault wird erst nach der Rückkehr dieser Kolonne aus Fez wo es technisch unmöglich sein wird, den Betrieb mit dem nicht abreisen. mobilisierten Teil der Arbeiter fortzusehen.

Ein Fall, der typisch in seiner Art ist, lam am Sonnabend zur Verhandlung. Der Bergmann Hund aus Recklinghausen und seine Ehefrau sollen einen Streifbrecher durch Pfuirufe und durch Aus­spuden beleidigt haben. Bei der Beweisaufnahme stellte sich durch die einwandfreie Bekundung von vier Entlastungszeugen heraus, daß nicht der Angeklagte, sondern der Streitbrecher der Ausspuder und Pfuirufer gewesen war. Die Verhandlung ergab nicht das geringste gegen die Angeklagten, dagegen wurde der Arbeits­willige als ein ganz gefährlicher Bursche gekennzeichnet, der zweifel­los aus Rache gegen die Angeklagten gehandelt und der gegen sie auch früher schon einmal eine falsche Anzeige erstattet hatte. Die Angeklagten wurden freigesprochen. Was geschieht nun mit dem Burschen?

Zu der Ersatzstichwahl in Varel - Jever . Aus dem Reichstagswahlkreis Barel- Jeber, in dem am 9. Mai Aus dem Reichstagswahlkreis Barel- Jeber, in dem am 9. Mai die Stichwahl zwischen dem sozialdemokratischen und dem fortschritt­lichen Kandidaten angefegt ist, wird gemeldet, der Vorstand der nationalliberalen Kreisorganisation habe beschlossen, teine Parole für den von der fortschrittlichen Volkspartei aufgestellten Kandidaten Dr. Wiemer auszugeben. Der erste Vorsitzende Dr. Bartitowski hat daraufhin sein Amt niedergelegt.

Roerens Nachfolger.

In Merzig ( Reg.- Bez. Trier) stellten am Sonntag die dort zu­fammengetretenen Zentrumsdelegierten des Reichstagswahlkreises Saarburg- Merzig- Saarlouis als Reichstagskandidaten für den zu rüdgetretenen Oberlandesgerichtsrat Roeren den Amtsrichter Dr. Werr Merzig auf

Der Wahlkreis ist sichere Bentrumsdomäne. Roeren wurde mit 25 789 Stimmen gewählt. Auf den nationalliberalen Kandidaten entfielen 2629, auf den Sozialdemokraten 1112 Stimmen. Die Ersagwahl ist auf den 30. Mai angesezt.

Frankreich .

Die Gemeindewahlen.

Im Gegensatz zu Branting hat sein Fraktionsgenosse Bern= hard Eriksson einen Antrag eingebracht, in dem die glatte Ablehnung des ganzen Mobilisierungsrummels verlangt wird. Dieser Genosse ist der Auffassung, daß die Mobilisierung nuplos sein wird und für das arbeitende Volt so große Verluste und Bei den mit sich bringt, daß man sie schon deswegen ablehnen müsse. Außerdem könne man sich auch des Gefühls nicht erwehren, daß diese Mobilisierung, ebenso wie es im Jahre 1900 der Fall war. als ein Borbote noch weiterer Ausdehnung der Dienstzeit der Militärpflichtigen auftreten werde.

Die Republik .

Paris , 6. Mai. In dem Gefecht bei EI Masis GI ( im Sitanja- Gebiet) find 17 französische Soldaten getötet, ein Offizier und 27 Mann ver­vundet worden. Vermißt wird niemand. Neue Gefechte in Aussicht.

Soziales.

Bürgerliche Krankenkaffen."

Die Errichtung von Hilfskassen muß doch immer noch ein sehr einträgliches Geschäft sein, denn täglich stößt man auf neue Ramen, es auch, wenn unsere Parteipreffe täglich vor solchen Gründungen neue Gründungen, die auf den Mitgliederfang ausgehen. Was nügt warnt? Atte Krankenfaffen verkrachen und neue Namen treten an ihre Stelle. Es ist das alte Statut und nur der neue Name zieht weitere Streise an, die aus Not im Krankheitsfalle eben auf den Leim gehen und die Prospekte dieser Rassen für bare Münze hinnehmen. Bei der Maidemonstration in Stocholm sprach auch die und man muß es diesen Geschäftsleuten lassen: in der Reflame russische Genossin Alexandra Rollontay, die in den verstehen sie ihr Fach gründlich. Die Not der armen Familie im letzten Wochen eine Agitationsreise durch Schweden gemacht hat. Strankheitsfalle, die unzulänglichen Leistungen der Zwangsversiche Ueberall, wo fie Vorträge gehalten hat, erklärte die schwedische rung usw. wird da sehr geschickt ins Feld geführt und ihre Agenten nehmen an einem Bau, in einer Fabrik dann ganze Abteilungen von Arbeiterschaft sich solidarisch mit dem doppelt schwer um seine Arbeitern als Mitglieder auf. Neuerdings hat man sich auf den Trick Befreiung fämpfenden russischen Proletariat, und der Gedanke geworfen, der Staffe den Namen einer Bürgerlichen " Kaffe zu geben, dieser internationalen Solidarität tam in einer Resolution zum um so das Vertrauen der Gewonnenen zu stärken. Wenn die Ausdruck, die in acht Städten Schwedens angenommen worden ist Bürger" der Kasse beitreten, dann kann eben auch der Arbeiter und in der in besonders energischer Weise gegen das Justizver Mitglied werden. So lange die Mitglieder ihre Beiträge, die an brechen an den sozialdemokratischen Abgeord- sich sehr hoch sind, bezahlen, so lange find fie gern geduldet. Nur neten der zweiten Duma Protest erhoben wird. frant darf ein Mitglied nicht werden. Dann hört der Spaß auf. Auch nach jahrlanger Mitgliedschaft wird dann der Aufnahmeichein herbeigeholt und der Arzt befragt, ob der Erkrankte eventuell früher schon einmal trant war und diese Krankheit bei der Aufnahme Die Zweite Kammer des schwedischen Reichstages hatte sich verschwiegen habe? Ahnunglos meldet der harmlose Kranke auch dem am Sonnabend mit einigen Anträgen zur Verfassungsreform zu Arzt auf dessen Frage, daß er vor seiner Aufnahme schon einmal 5 Tage an beschäftigen, die der Genosse Lindhagen eingebracht hatte. Sie Schnupfen, Influenza usw. erkrankt war und diese Meldung führt enthalten zunächst die Forderung einer weiteren Reform des zum sofortigen Ausschluß des Mitgliedes, weil er eben bei seiner Wahlrechtes zur Zweiten Kammer, dann die der Ab- Aufnahme die Krankheit verschwiegen habe. Vergeblich ist nun das schaffung der Ersten Kammer und Einführung des Ein- Bemühen des Mitgliedes, daß er dem Agenten vor Beugen sogar die Erklärung über seine früheren Krankheiten angegeben habe, daß tammersystems; schließlich wird vorgeschlagen, daß der Reichstag ber schlaue agent aber ausbrüdlich versichert habe, daß solch fich prinzipiell für die Abschaffung der erblichen Re- lleine Krankheiten" ja gar teine Rolle spielen usw. Der Auf­gierungsmacht und die Einführung einer repunahmefchein trägt eben den Vermert über frühere Krankheiten Paris , 6. Mai. Nach einer vom Ministerium des Innern blikanischen Staatsverwaltung aussprechen möge, die nicht und das Mitglied wird gestrichen, sogar ihm noch mit sich auf Volkswahlen aufbaut. dem Staatsantvalt gedroht. Andere wieder, deren Vergangenheit herausgegebenen Statistit lagen bis halb zwei Uhr morgens fich auf Volkswahlen aufbaut. Die ersten beiden Vorschläge wurden, wie üblich, dem Konsti- verschwiegene Krankheiten nicht ergeben, werden einfach in das die Resultate der Munizipalratswahlen aus 81 Arron- tutionsausschuß zu weiterer Prüfung überwiesen, beim dritten Krankenhaus verwiesen, wenn auch der Arzt die Spitalpflege gar diffements Hauptstädten vor. Sie ergaben keine be­deutende Veränderung der Parteiſtärke. Antrage aber erklärte der Kammerpräsident, er verstoße gegen den nicht für nötig hält, weil eben das Statut im Gegensatz zur Zwangskasse dem Kassenvorstand alle Rechte allein einräumt. In Paris wurden wiedergewählt 9 Stonservative, 1 der Verfassung, der besagt, daß Schweden von einem König Weigert sich der Kranke, dem Befehle nachzukommen, so wird ihn § 7 libelale Republikaner, 16 fortschrittliche und unabhängige regiert und ein Grbreich ist. Er halte sich deshalb für berechtigt, eröffnet, baß er auf weitere Unterſtügungen leinen Anspruc Republikaner, 8 Linksrepublikaner, 8 Radikale und So- den Antrag zurüdzuweisen und zwar auf Grund der Geschäfts- mehr habe. Das Kaffenstatut hat natürlich kein Mitglied vorher gelesen, auch nicht die Bestimmungen, daß er für zialistisch- Radikale, 8 unabhängige Sozialisten, 9 geeinigte ordnung des Hauses. Lindhagen sprach gegen diese Auffassung und auch Brane gewisse Strankheiten gar feinen Anspruch hat, selbst wenn Kranken­Sozialisten, im ganzen 55. Es sind 25 Stichwahlen ting. ber darauf das Wort nahm, erklärte, daß er mit dem erforderlich. Präsidenten uneins sei hinsichtlich der Auslegung der Geschäfts­ordnung, fuhr aber dann fort und sagte, er bedaure die Hand­lungsweise des Präsidenten, weil durch sie die Aufmerksamkeit auf einen Antrag gelenkt werde, der nach seiner( Brantings) Meinung sobald wie nur möglich von der Tagesordnung des Reichstages ver schwinden müsse, da er nur geeignet sei, eine ernste Sache, die Frage nach der besten Staatsform, zum Gegenstand von Spott Die Sozialdemokratie hat die Majorität in Limoges und Hohn zu machen, aber nicht geeignet, der Sache zu nüßen, die der Antragsteller vertreten wolle. Als alter Republikaner sei er erobert, fie in Carmaux, Dijon , Narbonne , Lens, Montceau behauptet. Mandatsgewinne find zu ber- wie diese Sache vorgebracht worden, und er bebaure, baß fie infolge ( Branting) unangenehm berührt worden von der Art und Weise, zeichnen in Lyon und Bordeaux . Dagegen berlieren 3 Sille wurde der Handlungsweise des Präsidenten solche Dimensionen angenom wir die Majorität in St. Quentin . In unser Ansturm von den Progressisten abgeschlagen. In Diesen Ausführungen Brantings gegenüber sprach sind. Roubaix , Valenciennes und Toulouse haben wir aussichts­reiche Stichwahl, die uns in Nimes die Majorität sicher ber- hagen fein Erstaunen darüber aus, daß sein Fraktions­schaffen wird. In Marseille fiegten die Progressisten über genoffe die Frage der parlamentarischen Taktik in die Debatte ge­die Koalition der Linksparteien. Im Norden haben wir 80gen habe. Die große Frage der Staatsverfassung müsse aufge worfen werden, damit das Volk sein Zukunftsgiel bor Augen habe. zahlreiche industrielle Gemeinden erobert. Der Antrag gründe sich auf die Ansicht, daß die Verfassung nicht nur durch blutige Revolution, sondern auch auf friedlichem, gefeß lichem Wege geändert werden könne.-

Die Erfolge der Sozialdemokratie.

Paris , 6. Mai .( Privatdepesche des Vorwärts".) Die Geeinigte Partei behauptete von elf Mandaten in der Haupt­wahl neun. In der Stichwahl find weitere Erfolge über den früheren Besitzstand hinaus sicher. Die Stimmenzahl stieg von 105 000 auf 116 000.

Zwischenfälle.

Paris , 6. Mai. Die Wahlen find im allgemeinen ruhig ber­Laufen. Zwischenfälle ereigneten sich in Augerre, wo der Sekretär der Mairie, als er feststellte, daß die Wählerlisten unvoll­ständig waren, halb totgeschlagen wurde. Ferner wurde dort ein Standidat mißhandelt, worauf sein Sohn zwei der Angreifer durch Revolverschüsse verlegte. Jn Dôle wurde ein Kandidat durch einen Schlag mit einer in ein Taschentuch gewickelten Eisenkugel schwer verlegt. In Clichy starb ein Kandidat während der Auszählung der Stimmen.

Schweden .

men habe.

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Die Kammer beschloß dann mit 126 gegen 59 Stimmen, daß Bindhagens Antrag nicht abgewiesen werde, sondern feinen Weg weiter gehen soll, worauf der Präsident erklärte, daß er nun den Konstitutionsausschuß über die Frage der Behandlung des An­trages entscheiden lassen werde.

Marokko.

hauspflege nötig wird. Folgendes leistet sich die unter staatlicher Aufsicht stehende Bürgerliche Mitteldeutsche Krankenkasse zu Frank­ furt a. M., deren Statut ausdrücklich hervorhebt, daß, an Rekonvales­enten irgendwelche Unterstüßungen nicht gewährt werden als folche sind anzusehen: Diejenigen Stranten, welche auf Beranlassung des Arztes in eine Heilanstalt, Luftkurort, Sanatorium oder Wald­erholungsstätte eingewiesen werden". Diese Erwerbsunfähigen gelten eben nach dem Kaffenstatut als nicht vollkommen erwerbsunfähig".

Also troz Arztattest gelten diese Kranken nicht als erwerbs­unfähig". Und solche Statuten werden von der Behörde genehmigt. Und wie gehen solche Stassen mit ihren Mitgliedern um, wenn diese Bor uns liegt ein Brief, der folgende Bemerkungen" enthält: trotzdem auf ihre Rechte bestehen?

Wir haben aus Ihren diversen Erkrankungen die Ueberzeugung gewonnen, daß Sie als gemeiner Simulant und Kaffenausbeuter erkannt sind, die Kasse auf unrechtmäßiger Art und Weise ausbeuten. Deshalb ist es geboten, diese Glemente mit allen möglichen Mitteln auszurotten. Wir stügen unsere Behauptung darauf, daß Sie über­haupt nicht erwerbsunfähig waren, sondern die Krankheit lediglich borgetäuscht haben und sich das ärztliche Attest somit erzwungen Löhnert, Direttor. haben." Der Herr Direktor" sucht also borläufig als mögliches Mittel die Kranken schwer zu beleidigen und wird sich deshalb vor dem Strafrichter zu verantworten haben.

Bleibt aber ein Mitglied bei einer solchen, Bürgerlichen Kasse" mit feinen Beiträgen etwas in Rüdstand, dann folgen Mahnbriefe in Fülle, weil man Geld braucht, die Verwaltungskosten doch so hoch sind und mehr als die Krankengelder oft betragen. Intereffant ist es nun, daß man sich aus der Kaffe sehr schnell aus­schließen laffen kann, wenn man auf eine solche Mahnung zur Zahlung sich frank meldet. In einem Falle mahnte die Kasse einen Arbeiter, welcher nicht mehr Mitglied bleiben wollte, zur Zahlung von sechs Monaten Beiträge. Er war aber inzwischen Die Lage wird immer ernster. frant geworden und schickte ein Arztattest ein mit der Bitte, ihm Paris , 6. Mai. Die aus Maroffo, besonders aus dem das Krankengeld auf die weitere Dauer seiner Erwerbsunfähigkeit Süden des scherifischen Reiches, hier vorliegenden Nachrichten au fenden und die fälligen Beiträge davon in Abzug zu bringen. Außer der allgemeinen Resolution, die die internationalen lauten nach wie vor nichts weniger als beruhigend. Die aus Die Antwort war vorauszusehen, denn es wurde ihm fofort mit­Forderungen der Arbeiterschaft zum Ausdruck bringt und im Marrakesch hierher gelangten Meldungen sind sogar geteilt, daß er wegen Beitragsrückstand schon vor vier Monaten aus übrigen auch einen Protest gegen den Raubzug Jtaliens gegen direkt besorgniserregend. In eingeweihten Kreisen der Kaffe ausgeschlossen worden sei, daher keinen Anspruch mehr Tripolis enthält, hatte der Vorstand der Arbeiterkommune Stod- gilt es daher für sehr wahrscheinlich, daß die geplante Neise habe. Der Arbeiter batte somit feinen 8wed erreicht und ist froh, holm, also der Ortsorganisation der Partei, noch eine 3ufa- Mulay Safide sowie des franzöfifchen Gesandten Regnault die Mitgliedschaft fo billig los zu fein. resolution in Vorschlag gebracht, welche sich gegen eine auf ganz unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden wird. Bersuchsmobilisierung wendet, die die liberale Regie- Gegenwärtig finden zwischen dem General Liauten, dem neu- Berzicht bei einer kommunalen Stichwahl unzuläfftig. rung durchzuführen beabsichtigt. Diese Resolution lautete:

Der Kampf gegen den Militarismus.

" Die Versammlung spricht ihren schärfsten Brotest gegen die Versuchsmobilifierung aus, die außerordentlich bebrüdend und zwedlose Opfer fordernd wirken muß, vor allem auf die arbeitenden Klassen, die in erster Linie die Leidtragen­den dieser liberalen Erfindung sein werden. Gegen die mili­taristischen Anmaßungen, von denen auch diese Mobilisierung eine Frucht ist und die durch sie gefördert werden, betonen wir mit aller Kraft die Losung der internationalen Sozialdemokratie: Dem Militarismus teinen Mann und teinen

ernannten Generalrefidenten Frankreichs in Marokko , und Mitgliedern der Regierung Beratungen statt, die sich um be­deutende, nach Maroffo zu entfendende Truppenverstärkungen drehen. In erster Linie kommen hierbei mehrere Batterien Artillerie in Frage. General Liauten wird nach seiner An­funft in Fez sofort nachhaltige Maßnahmen treffen, um die Ruhe in Marotto wieder herzustellen.

Also

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Vorsicht vor bürgerlichen Krankenkassen"!

Bei der Gemeindevertreterwahl in Niendorf ( Kreis Pinneberg ) am 3. März 1911 hatte in der dritten Abteilung Herr Vos nicht die absolute, aber die relative Mehrheit erlangt. Er erhielt 111 Stim­men, während die beiden Kandidaten nach ihm je 103 Stimmen erhielten. Die Frage war nun, mit welchem von den beiden Kan­didaten, die gleichviet Stimmen hatten, er in Stichwahl zu treten habe. Es häfte zwischen den beiden/( Köln und Mohr) geloft werden müssen. She es aber dazu kam, verzichtete Mohr zugunsten Kölns . Paris , 5. Mai. Der Berichterstatter der Agence Habas In der Stichwahl wurde nun zwischen Köln und Voß gewählt. Voß schreibt aus Fez: Wie das Gerücht von der Abreise des Sul erhielt die Mehrheit und wurde für gewählt erklärt. tans den Aufstand am 17. April mitverschuldet hat, so könnte angefochten. Der Bezirksausschuß zu Schleswig erklärte fie aud) Die Wahl des Voß wurde nun im Verwaltungsstreitverfahren auch seine Abreise nach Rabat wiederum von blutigen Greig für ungültig, und zwar hauptsächlich deshalb, weil ein Angefeffener Diese zufahresolution wurde neben der allgemeinen an drei nissen begleitet sein, obschon die militärische Lage eine andere hätte gewählt werden müssen, aber ein Richtangesessener gewählt der vier Rednertribünen von den versammelten Genoffen und Geist. Es ist ein Wunder, daß eine so große Anzahl Europäer worden sei. noffinnen angenommen. Von der einen Rednertribüne aber sprach der Niedermezelung entgangen ist. Wären die Anführer Das Oberverwaltungsgericht bestätigte am Freitag das Urteil, fich in für uns völlig unbegreiflicher Weise Genoffe Branting beffer organisiert gewesen und nicht durch die ihnen im Juden- aber aus einem anderen Grunde. Es führte aus: Es sei Stich Dagegen aus und sagte, die Resolution sei in ihrem ersten Sake viertel winkende Beute abgehalten worden, so wäre bielleicht wahl erforderlich gewesen. Da die beiden Kandidaten nach Voy überflüssig und am Schlusse sei sie so abgefaßt, daß sie unmöglich kein einziger Europäer entkommen, da die Feinde, die nur aber gleichviet Stimmen hatten, so hätte das Los entscheiden müssen, wer von den beiden mit Voß in die Stichwahl zu bringen sei. von allen hier Bersammelten gutgeheißen werden könne. Der auf ein Signal warteten, um an der Plünderung teilzu- Statt beffen habe der eine( Wohr) einfach zugunsten des andern Schlußfaz: Keinen Mann und keinen Groschen dem Militaris- nehmen, in Fez eingebrochen wären.

Groschen!"

( Köln ) verzichtet und man habe zwischen Boß und Köln gewählt,

mus", würde, auch wenn es nicht die Absicht sei, als eine rein Baris, 5. Mai. Nach einer Meldung des Sonderbericht wobei Boß die Mehrheit erhielt. Ein solcher Berzicht sei aber un­verteidigungsnihilistische Phrase ausgelegt werden, welche wir, erstatters des Matin" aus Fez soll General Moinier be- autäffig. Es hätte unbedingt das Los entscheiben müssen. Somit bie wir eine andere Ansicht in der Landesverteidigungsfrage haben, schlossen haben, den Sultan und den Gesandten Regnault i sei die Wahl des Boß von vornherein ungültig