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Fritsche vom Markgrafenbanun 8 mit mehreren AlterZaenossen. Der Kleine verlor dabei das Gleichgewicht, stürzte dabei die steile Böschung hinab und ertrank. Die städtische Schuldeputation hat in einer Rundverfügung an die Leiter der Gemeinde« und Hilfsschulen erneut auf die Wichtigkeit der Atemübungen(das 10 Minuten-Turnen) während oder nach den Pausen und auf die richtige Durchführung dieser Uebungen hingewiesen. Es soll unbedingt daran festgehalten werden, daß nur im Freien geübt wird. Da tiefes Einatmen von ver- branchter Luft schädigend auf den Körper wirkt, so sollen, wenn lvegen schlechten Wetters oder zu groster Hitze beziehungsweise Kälte oder wegen besonders heftiger Ost- und Nordwinde das Ueben im Freien nicht möglich ist, die Uebungen bei offenen Fenstern im Klassenzimmer vorgenommen werden, nachdem dieses gründlich in Abwesenheit der Kinder durch Zugluft gelüftet ist. Im allgemeinen soll allerdings Klassenturncn vermieden und ein Massenturnen in großen, den ganze» Schulhof füllenden Gruppen angestrebt werden. ES wird ferner darauf hingewiesen, daß auf tiefes Atmen und straffe Hak tung der größte Wert zu legen ist, daß beim Beugen des Körpers nach vorn oder der Seite natürlich auszuatmen, beim Aufrichten einzuatmen ist, und daß unbedingt das Einatmen durch die Nase zu fordern ist. Ferner soll die Abteilung mit dem Rücken gegen den Wind ausgestellt werden. Außerdem wird empfohlen, am Schluß die einzelnen Reihen im Laufschritt und Gegenzug eine kurze Zeit zu bewegen. Die Schuldeputation spricht auch den Wunsch aus, daß sowohl der leitende wie die übrigen Lehrer im Jntereffe der eigenen Gesundheit wie als Ansporn für die Kinder die Uebungen selbst mit- machen. Das Stelldichein im Polizeipräsidium. Unter dem dringenden Verdacht, bei einem nächtlichen Abenteuer einen etnxrs angeheiterten Herrn um 400 Mark erleichtert zu haben, wurde kürzlich ein junges Mädchen, das sich Else Körner nannte, verhaftet und von der Kriminalpolizei dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Bald darauf erschien die Holde wieder im Polizeipräsidium. Es ergab sich, daß sie einstweilen wieder auf freien Fuß gesetzt, vor die Polizei aber nicht wieder vorgeladen war. Nach ihrem Begehren befragt, erklärte sie, daß sie auf ihren Bcrter warte, um sich gemeinsam mit ihm über ihreunschuldige Verhaftung" zu beschlveren. Man beachtete sie nun nicht weiter, und seitdem erschien sie fast Tag für Tag wieder in diesem oder jenem Gang deS großen Gebäudes, um nach kurzem Aufenthalt wieder zu verschwinden. Inzwischen hatte sich die Kriminalpolizei in Dresden , wohin Spuren der Verdächtigen wiesen, nach dieser erkundigt und erfahren, daß sie nicht Else Körner heißt, sondern eine gewisse Gertrud Jeloneck ist, die auch in Dresden sckon Diebstähle dieser Art verübt hat. und deshalb gesucht wurde. Als sie sich jetzt wieder im Polizeipräsidium blicken ließ, wurde sie von neuem verhaftet. Jetzt kam auch heraus, was ihr häufiger Besuch dort zu bedeuten hatte. Das unternehmende Mädchen erwartete auf den Gängen des Dienstgebäudes keineswegs ihren Vater, sondern bald diesen, bald jenen Liebhaber, mit dem sie sich verabredet hatte. Meistens waren es ältere Herren, die sich entschlossen hatten, sich ihrer Führung durch Berlin anzuvertrauen. Was sie veranlaßte, gerade diesen etwas auffallenden Platz zum Stelldichein auszu- suchen, will sie nicht sagen. Wahrscheinlich hat sie ihn unter aller- Hand Vorspiegelungen gewählt, um ihren Liebhabern besonderes Vertrauen einzuflößen. Einen Kautionsschwindcl eigener Art betreibt seit einiger Zeit ein unbekannter Mensch besonders in Neukölln. Er tritt nur Sonnabends auf und hat es auf junge Burschen abgesehen, die mit ihrem Wochenlohn von der Arbeitsstelle kommen. Vorgestern fielen ihm wieder in Neukölln eine Anzahl Burschen auf einmal in die Hände. Der Gauner ging an sie heran und sagte:Hört mal Jungcns, wollt Ihr noch etwas verdienen? Ich bin der Konfitüren- Händler Soundso und habe heute abend noch rasch mehrere Rech- nungen bei Kunden einzuziehen. Es find zu viel, ich werde damit allein nicht fertig und brauche- Hilfe. Wenn Ihr das besorgen wollt, so will ich Euch anständig dafür belohnen, Ihr müßt mir aber, damit Ihr mir mit dem Gclde nicht durchgeht. Euren Wochcnlohn als Bürgschaft geben." Die Burschen freuten sich, zu ihrem Lohn rasck noch etwas hinzuverdienen zu können und fielen auf den Trick des Schwindlers hinein. Sie vertrauten ihm ihren Lohn als Bürgschaft an und sahen später, als sie zu dem bezeichneten Kunden kamen, daß die Quittungen gefälscht, und daß sie das Opfer eines abgefeimten Schwindlers geworden waren. Sie'waren auf die Werbung um so lieber eingegangen, als der Gauner ihnen ver- sprachen hatte, daß er sie bei zufriedenstellende« Leistungen in seinem Geschäft gleich anstellen werde. Zwei junge Sclbstmilrderinntn. Mit t4 Jahren in den Tod gegangen ist die Schülerin Wally Raming, die Tochter eines Kauf- manns aus der Warschauer Sraße 8. Das Mädchen nahm häufig Gespielinnen mit in die elterlich« Wohnung. In der vergangenen Woche kam nun der Mutter ein kostbarer Ring weg. Sie vermutete, daß eine der Freundinnen ihrer Tochter ihn heimlich mitgenommen haben könnte und verbot daraufhin dem Mädchen den weiteren Um- gang mit allen ihren Spielgenossinnen. Um ganz sicher zu gehen, daß ferner jede Berührung mit ihnen vermieden werde, hielt sie die Tochter seit vier Tagen in der Wohnung eingeschlossen. Ms nun gestern Frau R. mit ihrem Sohne ausgehen mußte, war das Mädchen allein in der Wohnung. Es schloß jetzt einen Gashahn auf, nahm den Schlauch in den Mund und vergiftete sich. Bei seiner Hemkchr fand der Bruder abends um 8 Uhr keinen Einlaß. Er eilte deshalb zur Mutter und holte auch sie nach Haus«. Als man jetzt eintrat, fand man das Mädchen tot auf dem Fußboden liegen. Ein Arzt von der Hilfsivache in der Warschauer Straße machte mit einem Sauerstoffapparat Wiederbelebungsversuch«, die jedoch ohne Erfolg blieben. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht, Ebenfalls mit Leuchtgas versuchte sich das 18 Jahre alte Dienstmädchen Elise Risiow, die bei einem Möbel- händlcr in der Zehdenicker Straße seit einem Vierteljahr in Stellung ist, daS Leben zu nehmen. Die Hausfrau gab dem Mädchen am Sonnabend 28 Mark, damit sie eine Rechnung be- zahle. Das Mädchen verlor das Geldstück. Als es Vorwürfe erhielt. weil es das Geld nicht sorgfältig aufbewahrt habe, nahm es sich das so zu Herzen, daß es beschloß, seinem Leben ein Ende zu machen. Während der Mann im Geschäft zu tun hatte und die Frau sich in der Nebenstube aufhielt, öffnete sie einen GaShahn in der Küche und nahm ebenfalls den Schlauch in den Mund. Bald darauf fand die Frau die Lebensmüde bewußtlos daliegen. Einem Arzt gelang es, sie wieder zum Bewußtsein zu bringen und zu retten. DaS Zwanzigmarkstück wurde bald darauf neben dem Müllkasten auf dem Hofe gefunden. Das Mädchen hatte gleich nach seinem Empfang den Mülleimer ausgeschüttet und hierbei das Geld verloren. Ein Kapitalverbrechen, das im Herbst vorigen JahreS auf einem Gut in Klein-Ziethen bei Eberswalde verübt wurde, und mit dem sich auch die hiesige Kriminalpolizei zu beschäftigen hatte, hat jetzt seine Aufklärung gefunden. Von einem Gut in Klein-Ziethen ver. schivand plötzlich eine polnische Frau, die mit Landarbeitern dort beschäftigt war. Die Annahme, daß ein Verbrechen vorliege, gab man bald auf, als man erfuhr, daß von einem benachbarten Gut zu gleichen Zeit ein polnischer Schnitter verschwunden war. Die Heimatsbehörde der Verschwundenen erkundigte sich zwar später nach dem Verbleib der Frau, doch glaubte auch diese, als man ihr auch das Verschwinden des Schnitters mitteilte, daß beide gemein- schaftlich losgezogen seien. Bis heute hörte man weder von der Frau, noch dem Manne etwas. Vorgestern ging nun ein Kuhmeller von dem Gute in Klein-Ziethen. wo die Vermißte angestellt war. nach seiner Rübengrube, um auS dieser Rüben zu holen. Als er auf dem Boden angekommen war, fand er zu seinem Erstaunen eine aänzlich in Verwesung übergegangene Leiche. An den Kleidungs- stücken erkannte man sofort, daß die dort Vergrabene die ver- fcbwundene Frau war. Die dortigen Behörden wurden jetzt davon ,n Kenntnis gesetzt, die die Suche nach dem Schnitter aufgenommen haben. Es konnte auch festgestellt werden, daß dieser Beziehungen zu der Frau unterhalten und wiederholt erpresserisch gegen sie vor- gegangen ist. Wahrscheinlich hat dieser sie in einem Streit auf dem Felde erschlagen und in der Rübengrube verscharrt. i' Hilflos aufgefunden fiiürsse önr Sonnabend' abend vor dem Hause Spandauer Straße 17 zu Charlottenburg eine unbekannte Frau von etwa 80 Jahren, die ihrer äußeren Erscheinung nach wohl dem Mittelstande angehört. Sie wurde bewußtlos nach dem Krankenhaus auf Westend gebracht und starb dort bald nach ihrer Aufnahme. Die Leiche wurde dem Schauhause in Charlottenburg zugeführt. Die unbekannte Tote ist 1,67 Meter groß, hat graues Haar und diwckelblaue Augen und trug einen schwarzen Hut, der mit Veilchen garniert ist. ein schwarzes Kleid und schwarze Schnürschuhe. Eine Poliklinik für Skrofulöse und Tuierkulose hat Herr Dr.med. Karfunkel 0., Koppenstr. S, dicht am Schlestschen Bahnhof, eröffnet. Regelmäßig zweimal wöchentlich, Montags und Donnerstags von SV, bis 4 Uhr, werden Skrofulöse und Tuberkulöse jeder Art (Lungen-, Haut-, Knochen«, Gelenk-, Drüsenkranke) unentgeltlich be- handelt werden. Bon einem Wüstling überfallen wurde am Sonnabend äbend gegen 11� Uhr in der Fichtestraße zu Steglitz , in der Nähe des Botanischen Gartens, eine Frau B.. die in der Feldstraße zu Steg- litz Verwandte besucht hatte. Ein bisher noch unbekannt gebliebener Mensch überfiel sie unvermutet und versuchte sie zu vergewaltigen. Auf ihre Hilferufe jedoch entfloh er, ohne der Frau Gewalt angetan zu haben und entkam. Der Unhold ist ungefähr 25 bis 26 Jahre alt und etwa 1,70 Meter groß, hat schwarzes Haar und ein Anflug von Schnurrbart und trug einen dunckeln Anzug und einen schwarzen Ueberzieher. i Großfeuer in der Großen Frankfurter Straße. Durch dreifachen Mann wurde die Feuerwehr Sonntag vormittag 10'/, Uhr nach der roßen Frankfurter Str. 121 im Nordosten Berlins ge- rufen. Bei Ankunft der Löschzüge stand der Dachstuhl des Vorder­hauses in ganzer Ausdehnung in Flammen. Das Feuer muß schon längere Zeit unbemerkt geschwelt haben und drohte auch auf den Dachstuhl de« angrenzenden Seitenflügels überzuspringen. Brandmeister Foth ließ über zwei mechanische Leitern und die Treppen hinweg vorgehen und mit drei Danipffpriyenrohran Wasser geben. Trotzdem dauerte es über eine Stunde, ehe die Gefahr beseittgt war. Der Dachstuhl des Vorderhauses ist fast vollständig zerstört. Auch die Wohnungen im vierten Stock haben durch Waffer stark gelitten. Die Aufräumungsarbetten waren erst in der dritten Rachmittagsstunde beendet. Ein anderer Dach- stuhlbrand beschäftigte die Wehr in der Nacht zum Sonntag in der Königstraße 47, Ecke Hoher Steinweg am Rathaus. Hier lag der Brandherd im Dachgeschoß des Ouergebäudes. Die Mieter dieses Hauses gerieten in ernste Gefahr, da die Treppen und Woh- nungen stark verqualmt wurden. Auch der Hof war in undurch- dringlichen Rauch gehüllt. Mehrere Frauen und Männer wurden Über die Treppe in Sicherheit gebracht. Die Hauptursache der kolossalen Verqualmung lag darin, daß sich im Innern deS Gebäudes ein großer Schacht befindet, der vom Erdgeschoß bis zum Dach reicht und den Rauch anzog. Der Löschangriff erfolgte beim Schein von Magiiesiumfackeln mit fünf Schlauchlertungen. Erst nach ein- ftündiger Löschtäligkeit war der Brand gelöscht und auf den Dachstuhl !>es Ouergebäudes beschränkt. Die Ursache der beiden Brände steht noch nicht fest. Im Hause Große Frankfurter Str. 123 kam gestern vormittag kurz nach S Uhr schon wieder ein großer Dachstuhlbrand zum Ausbruch. Der Brandherd lag wieder im Dach- geschoß des VordergebäudeS. Die Feuerwehr war bald mit zwei Löschzügen zur Stelle und eröffnete sofort einen umfassenden Lösch- angriff. Sowohl über mechanische Leitern, wie über die Treppen wurde vorgegangen und mit drei Schlauchleitungen Wasser gegeben. Immerhin dauerte es fast ein« Stunde, ehe das Feuer gelöscht war. Der Dachstuhl des Vorderhauses ist größtenteils vernichtet. Wie angenommen wird, handelt es sich hier, wie im Hause Große Frank- surier Str. 121, um Brandstiftung. Die Ermittelungen in dieser Richtung find eingeleitet. Gesunden wurde am Freitagabend nach Schluß der Versamm- lung in der Urania an der Ecke des Mariannenparkes, wo der Polizeiangriff erfolgte, ein wollenes Umschlagetmh; eS kann im Lokal von Scholz?. Treptow . Graetzstr. 40, abgeholt werden. Vorort- JVaebnebteü. Pankow . Der letzte Wahltag. Diejenigen Gemeindewähler. die bisher ihr Stimmrecht noch nicht ausgeübt haben, wollen heute. D i e n» t a g, den 14. Mai, dem letzten Wahltag, ihrer Wahlpflicht genügen. Die Gegner arbeiten mit Hochdruck, nm unseren Kandidaten, den Genossen E i ch l e r und F e n g l e r den Sieg streitig zu machen. Die Bürgerlichen haben bisher 003, unsere Kandidaten erst 767 Stimmen. Arbeiter, Parteigenossen I Macht die« vorhaben zuschanden, indem ihr auch den letzten Säumigen veranlaßt, sein Wahlrecht au« zuüben und seine Stimme den schon einmal gewählten, von den Bürgerlichen aber au» nichtigen Gründen für ungültig er- klärten sozialdemokratischen Kandidaten zu geben. Die Wahl findet von mittag» 12 bi» abends 8 Uhr in der II. Gemeinde- schule. Grunowstraße, statt. Diejenigen Genossen, die es irgend ermöglichen können, sich zu den Wahlarbeiten zur Verfügung zu stelle», wollen sich bei Ebersbach(Kurfürsten), Berliner Str. 102, ein- finden.__ Lichtenberg . Zu dem vrandunglück in den Siemens-Werken wird aus Arbeiter kreisen noch folgende« berichtet: Arn Freitag ist das zweite Opfer der Katastrophe beerdigt worden. Die Arbeiter selbst find der Anficht, daß dieses Unglück hätte vermieden werden können, denn schon bor längerer Zeit hat einer der Verunglückten(Heizer Januschek) erklärt, daß beim Ver- brennen dieser Explosivstoffe noch einmal jemand zu Schaden kommen könne. Der Direktion ist das anscheinend auch bekannt gewesen. denn nur so läßt sich die sofortige Umänderung der Feuerung er- klären. Auch die Behandlung der Verunglückten hat berechtigte Erregung bei den Arbeitern hervorgerufen. Zwar wird berichtet, die Verletzten seien in der eigenen Unfallstation verbunden worden, wie aber steht es tatsächlich damit? Als Heilgehilfe fungiert jemand, der als Schreiber in einer entfernten Abteilung beschäftigt ist; als man zum Verbinden schritt, stellte sich heraus, daß nicht einmal genügend Watte vorhanden war. Man suchte solche dann au« allen Ab- teilungen. die sonst zum Verpacken benutzt wird, zusammen. Erst nach einer Stunde traf der Krankenwagen ein, während sich die Verletzten unter ungeheuren Schmerzen krümmten, untr das. trotz- dem zwei Automobile im Schuppen standen, die zum Transport hätten benutzt werden können. In dem Betriebe scheint es um den Schutz der Arbeiter über- Haupt nicht gut bestellt zu sein, denn an dem betreffenden Tage er- litten nicht weniger als sechs Arbeiter innerhalb einer Stunde zum Teil recht schwere Unfälle. Drei bei dem Brande, einem wurde beim Riemcnauflegen der Arm zweimal gebrochen, einem anderen ein Finger von der Maschine weggeriffen, und der sechste wurde vom Pferde geschlagen. In einem Betriebe mit zirka 1600 Beschäftigten sollte tatsächlich beffere Fürsorge bei eventuell eintretenden Unfällen vorhanden sein. Würden sich Betriebsleitung und deren Organe etwas mehr um die Sicherheit im Betriebe kümmern, anstatt die Agitation für die gelbe Unterstützungsbereinigung zu betreiben, dann dürfte die Zahl der Unfälle weniger groß- sein, die namentlich unter dem gelben Regime ganz ungeheuerlich gewachsen ist. Friediichsfelde. AuS der Gemeiudevertrctung. Die Schülerzahl in der t. Volks- schule ist in den letzten Jahren dauernd gestiegen, sodaß sich die Ein- richtung von drei fliegenden Klasien notwendig gemacht hat. Aber auch die Mädchenschule hat an Schülerzahl gewonnen und deshalb ist man zur Einführung von einigen gemischten Klassen geschritten. Im Ortsteil Karlshorst macht sich gleichfalls die Anstellung einer neuen Lehrkraft notwendig. Dort sind aber die Räume der vierten Volksschule, soweit sie bisher nicht von den Vollsschülern besetzt wurden, von der höheren Schule eingenommen. Seinerzeit wurde allerdings gesagt, daß der Volksschulbetrieb darunter nicht leiden werde. Jetzt aber muß schon eine Volksschulklasse nach der dritten Schule verlegt werden. Hoffentlich beschleunigen die in Be- tracht kommenden Kommissionen ihre Arbeiten so, daß die neu zu erbauenden Schulen, wie zugesichert ist, Ostern 1013 fertig find. Einen sonderbaren Umstand brachte Genosse Pinseler zur Sprache. Er hat beobachtet, daß Schulräume von einem Verein benutzt wurden, wovon offenbar der Dezernent für das Schulwesen keine Kenntnis hatte. Nähere Aufklärung hierüber wäre sehr erwünscht. Die Neuregelung der Beamtengehälter, die auch schon wiederholt auf der Tagesordnung gestanden hat, wurde nunmehr glücklich zu Ende ge- führt. Einzig in seiner Art war hierbei da? Austreten eines neugewählten bürgerlichen Vertreters, der, offensichtlich in der Absicht, seinen Wählern auS dem Kreise der Beamtenschast seinen Dank abzustatten, eine höhere Aufbesserung der Gehälter beantragte, als in der KommisstonSvorlage vorgesehen war. Daß der Herr lediglich den Zweck verfolgte, nach außen zu wirken, konnte man einmal daraus deutlich erkennen, daß er sich mit seiner Begründung lediglich an die zahlreich im Zuhörerraum anwesenden Beamten wendete, dann aber auch daraus, daß er sich von den verschiedenen KommissionSmit- gliedern ins Gesicht sagen lassen mußte, er habe selbst für die KommisstonSvorlage gestimmt. Genoffe Oehlert griff seinen Antrag, mit dem er in der Kommission nicht durchgedrungen war. wieder auf, in- dem er für die unteren Beamten eine gleiche Aufbesserung ihrer Bezüge forderte, wie sie den mittleren zuteil geworden sei; während Genosse Pinseler für die Gärtner eintrat, die sich an den Gemeinde- Vorstand wegen Aufbesserung gewandt haben, aber gar nicht erwähnt wurden. Ferner regte er an, man möge die außerordentlichen Hilfs- kräfte, die mit 80,'90 und 100 M. abgefunden würden, in Zukunft auskömmlich bezahlen. Um einer nochmaligen 5kommisfionSberatung auS dem Wege zu gehen und endlich zu einem Abschluß zu kommen, wurden schließlich alle AbänderungSanträge zurückgezogen und die Vorlage einstimmig angenommen. Trevtow-Baumschulenweg. Eine Schröpfung der Berliner Ausflügler plant am Himmel- fahrtstage der Vaterländische Frauenverein. Und zwar soll dies durch Veranstaltung eines der.beliebten' Papierblumcntage ge- schehen. Der Ertrag soll der Krippe des Vereins zufließen. Damit aber auch kein hiesiger Bürger den jugendlichen Blumenverkäuferinnen entgehen kann, ist die Sammlungstätigkeit gleich auf zwei Tage, den 15. und 18. Mai, ausgedehnt worden. Der Vaterländische Frauen- verein bezieht zur Unterhaltung seiner beiden Schwesternstationen und der Kinderkrippe im Berliner Ortsteil einen jährlichen Gemeinde- Zuschuß von 1300 M. Pflicht der Gemeinde wäre cS, die Kranken- und Kinderfürsorge selbst in die Hand zu nehmen, damit dieselbe nicht von dieser öffentlichen Bettelei abhängig ist. Bohnsdorf . Ueder die Stellung der Partei zu den Produktiv-, Konsum- und Baugenossenschaften referierte in der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins Genosse H u b e r- Neukölln. In der dem Vortrage sich anschließenden Diskussion würdigte Genoffe Schiffke die Ver- dienste der Arbeiter-Baugenossenschaft.Paradie«' auf dem Gebiete der Wohnungspflege. Schon jetzt habe dieselbe 85 den weitgehendsten Ansprüchen hygienisch genügenden Arbeiterwohnungen aesidaffen und noch in diesem Sommer würden weitere 25 Einfamilienhäuser fertiggestellt. Hierauf berichtete Genoffe Schiffke über die Verhandlungen in der Gemeindevertretung. Beschlossen worden sei. daß bei Erteilung von Bauerlaubnis die Anlieger die Pflasterkosten für den Bürgersteig und die halbe Straße zu hinterlegen haben. Für den Friedhof soll an Stelle des geplanten Brunnens eine Wasser- leitung angelegt werden. Der Kassenbericht vom dritten Quartal weist ewe Einnahme von 178,74 M. und eine Ausgabe von 186,69 M. auf. Für die Reichstagswahl war eine Einnahme von 72,60 M. und eine Ausgabe von 59.10 Wl. zu verzeichnen. Das Stiftungsfest des Wahlvereins findet im Juli statt. Rummelsburg . Im CafS vcllevue ist am Sonntag bei der Veranstaltung des Frauentages ein kleine? Damenportemonnaie mit Inhalt gefunden worden; dasselbe kann bei Max Primm, Rummelsburg . Alt- Boxhagen 52, abends zwischen 8 und 7 Uhr, in Empfang genommen werden._ Eingegangene Druchrchnftcn. Die aufgeklärte Ttrau, ein LebenSbuch von Trutzka von LagienSki. Mit Illustrationen. 3 M. Berlin , Hugo Bermühler Verlag. Kur Frage der Untervermietung tn Leipzig von O. Meihgcier. 30 Pf. Da» KtellcnvermittelungSgesetz uud seine Bedeutung sür die öffentlichen«rbeitsnachweise von A. DominicuS. 50 Ps. Zur Geschichte des öffentlichen aemeinnüuigen Arbeitsnachwetfes in Leipzig von D. W. Wick. 1,50 M. Kritische Studien zur Literatur und Quellenkunde der Wirtschaftsgeschichte von Dr. K. Bräuer. 2,40 M. Ludwig Börne als Student der Kameralwiffenschaften von Dr. L. Zintlin. 50 Pf. Der AbbS Waliant als National- ökonom, Politiker und Philosoph von Dr. W. E. Biermann. 1,80 M. ttntersiichungeu zur Geschichte deS Objekts direkter Steuer» von Dr. B. Moll. 50 Pf. Veit u. Co., Leipzig . WttterungSSbersicht vom IS. Mai I9lt. Swlnemde Hamburg Berlin Franks.a.M München Wie» 755iB ISSÄRW 757NW 7kl>NO 760-SW 757! 5 wolkig ghalb bd. �bedeckt Lchedeckt 5 bedeckt Zweiter taparanda elersburg scilly Aberdeen Paris 746 910 743; SSO 765NO 765.28918 76423 38 4 bedeckt ARegen wolkig 4;heitcr eiter Wetterprognose fiir DienStag. de« 14. Mai ISIS. Nacht« über kühl, am Tage wieder etwas wärmer, vielfach heiter, ader noch veränderlich bei ziemlich jrsschen westlichen Winden; leine erheblichen Niederschläge. Berliner Wetterbureou. WafferstandS-Nachrichten der Landesanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom verlwer Wctterbureau. Wasserstand Memel . Tilsit P r e g e l, JnfterLurg Weichsel, Thor» Oder , Rasibor , Krassen , Frankfurt Warthe , Schrimm , Landsberg Netze, Vordamm Elb«, Leitmcntz , DrcSdeu » Bcrby Magdeburg Wasserstand Saal«, Grochlitz Havel , Spandau ') , Rathenow ') Epre», Spremberg ') Beeslow S e l e r, Münden . Minden Rhein , MaxImilianSau , Kaub . Köln Neckar, Hellbronu Main. Hanau Mosel . Ttter am 12. 5. cm 82 34 59 60 88 132 199 462») 209 164 60 117 59 l-it 11. 5. cm') 2 6 1 2 +2 +25 +5 2 +34 +23 9 +1 -11 ')+ bedeutet Wuchs. Fall.*) Unterpegel.) Höchster Wasser­stand am Ii. um 8 Uhr morgens. 457 cm.