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Gewerkschaftliches.

Wieder ein gerichtliches Urteil gegen das

Streikpoftenfteben!

Gelegentlich des Streits der Braunkohlenbergleute in Mitteldeutschland   im Juni v. J. erließ der Kreisdirektor von Helmstedt   im Herzogtum Braunschweig  , gestützt auf ein Gesetz vom Jahre 1850, eine Bekanntmachung, wonach bis auf weiteres jede Ansammlung von Menschen und jedes Stehen oder Gehen in Gruppen auf den Wegen der bestreikten Grube ,, Emma" verboten wurde, da Gefahr im Verzuge" sei. Das Publikum wurde bei Strafandrohung aufgefordert, den An­ordnungen der Gendarmen im Umkreise von einem Kilometer der Grube Emma" Folge zu leisten.

Mehrere Bergarbeiter, Streifpoften, erhielten wegen Uebertretung der Verfügung Strafmandate. Das Schöffen­gericht in Helmstedt   bestätigte die Strafverfügungen, das Landgericht als Berufungsinstanz sprach die Bergleute frei, weil sich die Verordnung der Kreisdirektion nur gegen die Streifenden richte und infolgedessen gegen den§ 152 der Ge­werbeordnung verstoße. Die Angeklagten seien Streitposten gewesen, hätten also ein ihnen nach dem Reichsgesetz zustehen­des Recht ausgeübt.

Gegen dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft Revision beim Oberlandesgericht in Braunschweig   ein, und dieses hob das Urteil auf und wies die Sache an das Landgericht zurück mit der Begründung, daß das Urteil der Straffammer ber­fehlt sei. Die Verordnung habe sich nicht gegen die Streif­posten( 1), sondern gegen alle Ansammlungen und gegen jedes Stehen und Gehen in Gruppen, ganz gleich, ob von Aus­ständigen oder anderen Personen, gerichtet. Wörtlich heißt es weiter:

Gegenüber dem flaren Wortlaut der Verordnung würde nicht einmal eine abweichende Absicht der Kreisdirektion Anspruch auf Bedeutung machen können. Denn nach bekannten Aus­legungen tommt es nicht darauf an, was der Gesetzgeber hat sagen wollen, sondern was er gesagt hat." Die Anficht, daß Streikposten durch den§ 152 der Ge­werbeordnung gedeckt seien, laufe darauf hinaus, den Strei fenden einen Freibrief gegen ordnungspolizeiliche Vorschriften zu erteilen, denen alle übrigen Menschen unterworfen feien. Das sei nicht die Absicht des§ 152. Die Verordnung der Kreisdirektion enthalte die vorschriftsmäßige Bezugnahme auf die eingetretene Gefahr". Dagegen sei dem Richter die Prü­fung der Frage entzogen, ob auch wirklich Gefahr im Ver­auge bestanden habe(!).

Eine neue juristische Deduktion! Die Polizeibehörde braucht bei einem Streit danach nur Gefahr im Verzuge" anzunehmen und sie kann dann das Streikpostenstehen ohne weiteres berbieten; dem Gericht steht eine Nachprüfung, ob Gefahr" wirklich im Verzuge war, nicht zu, die Polizei ist souverän in ihrer Machtbefugnis. Und die Bestimmungen der Reichsgewerbeordnung und die Entscheidungen des Reichs­gerichts verschwinden gegenüber den vortrefflichen Bestim­mungen einer reaktionären Landesverwaltungsvorschrift aus dem Jahre 1850. Roalitionsfreiheit in Preußen!

Berlin   und Umgegend. Fleischerstreik Neukölln.

Trok aller Gegenagitation der Innung haben bis heute 63 Fleischermeister den Tarif unterzeichnet. Wir ersuchen die Bartei- und Gewerkschaftsgenossen, ihre Frauen auf die Liste der Fleischermeister im heutigen Borwärts" aufmerksam zu machen, welche die Forderungen bewilligt haben. Viele Frauen gehen aus Unfenntnis noch in bontottierte Geschäfte; deshalb ist es Pflicht der Genoffen, hier aufklärend zu wirken. Nachstehende Fleischermeister haben den Tarif noch anerkannt: O. Beiland, Friedelftr. 46, 8. Norte, Wildenbruchstr. 54.

Die Streifleitung des Zentralverbandes der Fleischer, Elisabethstr. 11. Telephon ft. 3024.

Deutfches Reich.

Der Streit in der Görliger Waggonfabrik dauert nun die fechste Woche. Die Streifenden stehen nach wie vor geschlossen im Rampfe. Im Betriebe sind außer den Mitgliedern des gelben Wertvereins, die von Anfang an stehen geblieben sind, die Leute bes Berliner   Streitbrecheragenten Kaczmaret, etwa 130 Mann, beschäftigt. Um die Tüchtigkeit der Streitbrechergarde öffentlich zu dokumentieren, brachte die bürgerliche Presse einen sicher lan­cierten Bericht, wonach die Fertigstellung von drei Schlafwagen hauptsächlich das Wert der Arbeitswilligen sein sollte, die sich als bollgültige" Handwerker erwiesen hätten. Eine ganz nette Re­flame für die Streitbrecherfirma Kaczmaret, sonst aber der Wirt­lichkeit nicht sehr entsprechend. Natürlich haben die wenigsten der Kaczmaretschen Vollgültigen" an den Schlafwagen gearbeitet, im Nohbau und in der sonst komplizierten Arbeit waren die Wagen von den alten, jetzt streifenden Arbeitern längst fertiggestellt. Die Notiz hat nur den Zweck, die öffentliche Meinung zu düpieren und bie Verlegenheit der Firma zu verdecken. Im Arbeitsmarkt des Berliner   Lofal- Anzeigers" werben von Racamaret, Orth­straße 7, Leute gesucht. Dieselben sollen als Streifbrecher in der Görlizer Waggonfabrik dienen. Der Streit bietet nach wie vor gute Aussicht auf Erfolg, wenn der Zuzug von wirklich tüchtigen Arbeitern ferngehalten wird.

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1150 M. ausbezahlt. Aber da der Wutti teurer geworden ist, reichte Tätigkeit einstellen. Das dürfte wohl mit der Anlaß gewesen sein, das nicht lange. Wenige Tage später versuchten zwei von ihnen in daß die Unternehmer sich in einer Sißung über ihr weiteres Ver­einem stolonialwarengeschäft in Abwesenheit des Inhabers halten schlüssig machen wollen. Einkäufe" zu machen. Die Polizei, die sich in die Angelegenheit Die Organisation der Schiffer wird in dieser Woche übrigens einmischte, erkannte in den beiden nächtlichen Arbeitswilligen" alte Personal der sogenannten Partikulierschiffe ebenfalls zum Streif Bekannte und wies ihnen vorläufig ein Quartier mit eisernen noch Stellung dazu nehmen, ob es nicht ratsam erscheint, das Gardinen an. Der Unglüdsfall wird von der Kaschemmenzunft gewig   ebenso auzulassen. Husland. bedauert wie von der Scharfmacherfippe. Die Dringlichkeit der Schaffung eines Arbeitswilligenschutzgesetzes steht nun wohl außer Zweifel.

Aus dem Ruhrbecken.

Die Anzeige des Vorsitzenden des Steigerverbandes, Werner, gegen den Polizeiassessor Hausch in Essen   wegen der Auslieferung der durch Bestechung erreichten Mitgliederliste des Steigerverbandes an den Zechenverband( wofür dieser bekanntlich 1900 M. an Hausch bezahlt hat), mar vom Ersten Staatsanwalt in Essen   wie folgt ab­getan worden:

" Nach den angestellten Ermittelungen haben von dem vom Bergassessor Krab hergegebenen Gelde Beamte nichts für sich be­halten. Damit entfällt die von Ihnen erhobene Beschuldigung." im Ruhrgebiet   charakteristischen Bescheide reiht der Bescheid des Diesem für die preußische Rechtspflege wie für die Zustände Oberstaatsanwaits in Hamm  - an den Werner sich beschwerde. führend gewandt hatte sich würdig an. Auch er verdient als Kulturdokument in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Er lautet:

" Auf Ihre Beschwerde vom 15. d. M. betr. die Strafverfol gung des Polizeiassessors Sausch und des Bergassessors Arap wegen Bestechung eröffne ich Ihnen, daß ich nach Prüfung des Sachverhalts feine Veranlassung gefunden habe, entgegen der Verfügung des Herrn Ersten Staatsanwalts zu Essen   vom 19. d. M. ein strafrechtliches Einschreiten anzuordnen. Der an­gefochtene Bescheid ist zutreffend. Ihre Ausführungen bieten zu einer anderen Beurteilung der Sachlage oder zur Anstellung weiterer Grmittelungen teinen Anlaß. Hiernach wird Ihre Be­schwerde als unbegründet zurüdgewiesen. Man glaubt sich in die Aera Bismarck- Buttkamer zurückversett, wenn man diese Bescheide lieſt.

Ultramontaner Arbeitertruh.

Die Propaganda des Streifbruchs gehört seit dem großen ultra. montanen Arbeiterverrat im Ruhrrevier zweifellos zu den grund­läblichen Aktionen des Zentrums. Das sieht man nun an dem Ver­fuch, bie Lohnbewegung der Rheinschiffer taput zu machen. Das berrufenste Scharfmacherorgan tann nicht gehässiger gegen die Ar­beiter auftreten als wie z. B. die Köln  . Boltszig.", das führende Organ der Gewerkschaftschriften. Ueber den Ausstand der Rhein­fchiffer berichtet das eble Blatt- Nr. 425- nach der beim Berg­arbeiterstreif beliebten Methode, u. a. also:

Da die gänzliche Erfolglosigkeit der Lohnbewegung des Schiffspersonals wohl längst von den Machern erkannt wurde, ist es allerdings nicht unmöglich, daß nun sogar der Versuch, sämtliche Arbeiter im Schiffahrts- und Verladebetrieb zum An­schluß an den Ausstand zu bewegen, unternommen werden wird.

Ein italienisches Gewerkschaftsblatt in der Schweiz  . Seit dem 1. Mai gibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund  für die zirka 150 000 italienischen Arbeiter und Arbeiterinnen in der Schweiz   ein eigenes Blatt unter dem Titel L'Operaio" heraus, das während 9 Monaten des Jahres wöchentlich und während der übrigen 3 Monate 14tägig erscheinen wird. Die Redaktion führt Genosse G. Bianchi, der vorher in einer Mailänder   Druckerei als torrettor tätig war. Die Herausgabe des neuen Gewerkschafts­blattes hat zur Folge, daß die schweizerischen Gewerkschaftsblätter den italienischen Text, den sie bisher den italienischen Verbands­mitgliedern boten, nun weglassen und diese das neue Blatt er­halten. Welche Erfolge das neue Blatt unter den italienischen Ar­zielen wird, muß abgewartet werden. beitern zugunsten der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung er­

Der Streik der Londoner Schneider.

London  , 13. Mai 1912.( Eig. Ber.) Der Streif der Londoner Schneider hat jetzt einen allgemeinen Charakter angenommen. Letzten Mittwoch beschlossen die Schneider. Ostlondons, sich der Bewegung anzuschließen. Es war jedoch bis jetzt schwer, zu beurteilen, wie viele der Schneider Ostlondons streifen. Heute wird es klar, daß die Arbeitseinstellung im Osten ebenso allge­50 000. 36 Geschäfte im Westen haben die Forderungen der Ar­mein ist wie im Westen. Man schätzt die Zahl der Streikenden auf beiter schon bewilligt, und wenn die Arbeiter wie bisher mader aushalten, ist ihnen der Sieg sicher. Denn man muß bedenken, daß angeben und viele Kunden im Ausland haben, Gefahr laufen, eine die feinen Geschäfte des Westens, die in der Herrenmode den Ton, beträchtliche Anzahl Kunden zu verlieren, wenn sie in der Saison nicht liefern fönnen. Unglücklicherweise besteht zwischen dem Lon­ doner   Schneiderverband und dem allgemeinen Schneiderverband, deffen Sib Manchester ist, augenblidlich ein heftiger Streit. Die Mitglieder dieses Verbandes, die mit den Mitgliedern der Londoner  Gewerkschaft in den Kampf traten, erhalten von ihrer Organisation, die den Streit nicht billigt, teine Unterstüßung. Leßten Sonntag fand eine Versammlung der Londoner   Mitglieder des allgemeinen Verbandes( Amalgamated Society of Tailors") statt, in der mit 367 Stimmen gegen 339 die Wiederaufnahme der Arbeit beschloſſen. wurde. Heute stellten sich aber nur wenige zur Arbeit ein. Nach den Angaben der Streikposten waren es nur 30.

Letzte Nachrichten.

Gegen die Vergewaltigung unserer Vertreter. Ob ein Beschluß gefaßt werden wird, der dahin geht, sämt­liche Hafenarbeiter aufzuwiegeln, wird von Kennern der Stuttgart  , 14. Mai.  ( Eig. Telegr. des Vorwärts".) Sache vielfach aber doch als unwahrscheinlich betrachtet, denn die Sier fand eine große, von mehr als 4000 Personen besuchte Erwerbs- und Lohnverhältnisse sind hier in den Ruhrhäfen so Demonstrationsversammlung statt, in der Genosse West= günstig, daß die meisten Hafenarbeiter wohl vorziehen dürften, meyer die Vergewaltigungspolitik im preußischen Abge­bei der Arbeit zu bleiben, statt dem Ruf des( sozialdemokratisch ordnetenhause unter großem Beifall geißelte. Eine dahin­angehauchten") Transportarbeiterverbandes zu folgen.... Wohl

Frankfurt   a. M., 14 Mai.( P. C.) Die Frankfurter Zeitung  "

sekretär 3ern von Bulach dem Straßburger Bürgermeister Dr. Schwander gegenüber tatsächlich erfolgt ist.( Siehe den Artikel " Verfassungswidrige Drohungen".)

mag es fast unglaublich flingen, daß biele afenarbeiter gehende Resolution wurde einstimmig angenommen. bis zu 10 m. und noch darüber täglich verdienen.... Leider ist 150 neue Mitglieder sind der Organisation beigetreten. in Hessen   immer noch nichts veranlaßt worden, um das Anfahren bon Streikposten" mittels Nachen oder sonstiger Fahrzeuge an Die Straßburger Kaiserrede. borüberfahrenden Schleppzügen zu verhindern. Fortgesetzt er­folgt hier dieses Anfahren. Obschon am 10. d. M. ein Schleppzug erfährt von maßgebender Seite aus Straßburg  , daß die Aufsehen von Matthias Stinnes Begleitung von Gendarmen hatte, ge- erregende Aeußerung des Kaisers während des Diners beim Staats­schah es wieder, wie auch wieder Streitposten das Maschinen­personal des Bootes Johann Knipscheer Nr. VII behinderten, vom Ausstand betroffene Schiffe in Anhang zu nehmen. Dringend notwendig ist es, daß diesem Vorgehen abgeholfen wird... Die frisch- fromm- frech erfundene Behauptung, daß viele Safenarbeiter 10 M. und darüber hinaus täglich verdienen", soll die Deffentlichkeit gegen das Schiffspersonal aufheben. Und mit der Rebensart von den aufwiegelnden Machern" des sozialdemo- Bekanntmachung veröffentlicht worden, die von 105 Araberhäupt fratisch angehauchten" Transportarbeiterverbandes glaubt man in gehöriger Weise den Eifer der Polizei gegen das Anfahren von Streifpoften aufmußen zu können. Besser tann auch die" Post" nicht gegen die Arbeiter beben. Der Gewerkschaftszerschmetterer Bued.  br polternde Dr. Tille, der schimpfende Reiswiz und wie sie alle heißen, sind doch nur Waisenfnaben gegenüber den pfäffisch- ber­logenen ultramontanen Scharfmacherknechten!

Bom Rheinschifferstreik.

Ein italienisches Machwerk.

Tripolis  , 14. Mai.  ( W. Z. B.) Heute ist eine bedeutungsvolle

lingen aus Tripolis   unterzeichnet ist. Die Bekanntmachung preift das Wert der italienischen Zivilisation, rät den Arabern, ihre Augen dem neuen Lichte zu öffnen und ihre Illusionen aufzugeben, und fordert sie auf, von ihrer vergeblichen Feindseligkeit gegen die Italiener abzustehen, durch die sie ihrem eigenen Glück und dem des Landes schadeten.

Die Wahlreform in Italien  .

Rom  , 14. Mai. Die Kammer hat heute bei der Beratung des ersten Artikels der Wahlreform auf Antrag des Minister­präsidenten Giolitti durch namentliche Abstimmung mit 206 gegen 57 Stimmen den Antrag Mirabelli, das Stimmrecht allen großjährigen Italienern zu gewähren, abgelehnt.

Die Maifeier in Petersburg  .

Die Zahl der Streifenden hat sich um reichlich 400 vermehrt. Die Streifenden stehen noch in gleicher Geschlossenheit, wie beim Ausbruch des Streits am 29. April. Die Unternehmer haben aus Essen und Hamburg   einige Arbeitswilligenzufuhr erhalten. Es sind fast alles Ausländer, Bolen, Italiener  , vielfach Leute, die in ihrem Leben laum ein Schiff gesehen haben, geschweige denn es bedienen können. Ihre Unsicherhett in der Schiffskenntnis läßt die größten Befürchtungen in bezug auf die Fahrsicherheit aufkommen. Diese Unsicherheit wird Petersburg  , 14. Mai.  ( W. T. B.) In dem Betriebe der Fa= noch erhöht durch die Magnahmen des Oberpräsidenten v. Rhein  - briken ist ein fast völliger Stillstand eingetreten. Die baben, der die gesetzlichen Verfügungen über die Mindestzahl der Zahl der Streifenden beträgt rund 100 000. Trotz Regentvetters Befagung und die Qualifikation der Bedienungsmannschaften außer wurden mehrere Straßendemonstrationen beran­Straft gefezt hat. Der Transportarbeiterverband hat wegen dieser staltet. Die Arbeiter durchzogen verschiedene Stadtteile mit Maßnahmen eine Eingabe an den Reichstag   gemacht. roten Flaggen und fangen revolutionäre Lieder. Dic Polizei zerstreute die Menge und nahm 40 Verhaftungen vor. zu ernsten Zwischenfällen ist es nicht gekommen.

Die bürgerliche Breffe verbreitet die fenfationelle Nachricht, daß Der Streit der städtischen Arbeiter in Tilfit dauert fort. Die Militär in das Streifgebiet requiriert worden sei. Wohl sind die Stadtverwaltung glaubt auf ihrem Machthaberstandpunkt beharren Gendarmerieposten verstärkt und die polizeilichen Maßnahmen ver­zu können und lehnt jedes Entgegenkommen ab. Gine von der schärft worden, doch Militär ist bis jetzt nicht im Streifgebiet. Die Sympathiestreit der Pariser   Herrenschneider. Organisationsleitung angebahnte Berhandlung brachte kein Er- Polizei geht allenthalben rigoros vor. An Bord eines jeden Fahrzeuges gebnis. Selbst die von einem sozialdemokratischen und auch von befinden sich zwei bis drei Schuhleute oder Gendarmen. Nähert sich Bersammlung der Herrenschneider und Gesellen statt, die sich mit Baris, 14. Mai.  ( P.-C.) Heute fand hier eine stark besuchte einem liberalen Stadtverordneten unternommene Vermittelungs­aftion führte zu feinem Resultat. Der Magistrat hat beschlossen einem solchen Fahrzeuge, auf dem sich Schußleute befinden, irgend- dem Entschluß der Londoner   Konfettionäre, einen Zeil ihrer und weicht von seiner Stellungnahme nicht ab. Das ist der Stand- ein Ruderboot, so wird, ohne daß die Schußleute danach fragen, Arbeiten nach Frankreich   vergeben zu wollen, be­punkt der Stadtgewaltigen. Nach außen brüstet er sich damit, daß weshalb das Ruderboot sich dem Fahrzeug nähert, ohne weiteres fchäftigten. Nach längeren Beratungen faßte die Versammlung den genügend Arbeitskräfte vorhanden feien, um die Betriebe aufrecht auf das Boot geschossen. Die Polizei hat übrigens Beschluß, sich mit den Londoner   Herrenschneidern solidarisch zu zuerhalten. Er läßt durch die liberalen Zeitungen die Nachricht einen Nachen, der von den Streikenden benutzt wurde, um an erklären und in einen Sympathicstreit einzutreten. berbreiten, daß selbst die Feuerwehrleute nicht mehr in Anspruch die Fahrzeuge heranzurudern und die Arbeitswilligen aufzuklären, genommen zu werden brauchen, sondern daß ausreichend Arbeiter beschlagnahmt.

Streits.

In Mannheim   ist bermutlich auf Veranlassung der Stinnes

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Eine neue Apachenschlacht im Gange.

zur Verfügung ständen. Dabei sind auch zurzeit noch sechs Feuera wehrleute in der Gasanstalt tätig. Wie sehr aber dem Magistrat worden. Nogent sur Marne  . 14. Mai.  ( W. T. B.) Die beiden Auto­das Feuer auf den Nägeln brennt, erweist sich daraus, daß ein- und Konsorten auch die Polizeimannschaft verstärkt zelnen Arbeitern besondere Versprechungen gemacht wurden, wenn Dort treuzen bier Boote mit Polizisten ständig banditen Ballet und Garnier sind in einem Hause einge= fie sich zur Wiederaufnahme der Arbeit bewegen ließen. Diese den Strom von Obermannheim bis Ludwigshafen. schlossen und werden durch Polizeimannschaften belagert. Versuche sind freilich an der Einmütigkeit der Arbeiter gescheitert. Die Häfen in Mannheim   sind polizeilich abgeschlossen. Ein ein- Die Verbrecher feuern mit Gewehren auf die Menge und die Be­Die Streifenden sind der festen Zuversicht, daß ihre Forderungen fichtsvolleres Benehmen zeigt die Polizei in Mainz  . amten. Ein Polizeibrigadier ist verwundet und ins Hospital zur Durchführung fommen und sehen in Ruhe der weiteren Sonst sind in den übrigen Orten die polizeilichen Maßnahmen transportiert worden. Stellungnahme der Stadtverwaltung entgegen. Die Geschlossenheit ebenfalls schärfer geworden. Auch dort ist das sicher auf die Wei- Paris, 14. Mai.  ( P. C.) Der Kampf um die Apachenvilla in der Streifenden bürgt auch für eine günstige Erledigung des jung der Stinnes und Konsorten, die auch hier einen wesentlichen Nogent sur Marne   dauert an. Um 8 Uhr wurde ein Versuch ge­Einfluß haben, geschehen. macht, das Fort Garnier" mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Am Dienstag findet in Duisburg   eine Sigung der Unternehmer Eine Dynamitpatrone wurde zur Explosion gebracht, verursachte Welchen Kalibers die von den Unternehmern gebätschelten und statt, die sich mit der Streiflage befassen soll. aber außer einem furchtbaren Getöse keinerlei Schaden. Leider getätschelten Streitbrecherknaben sind, dafür bietet die folgende Un- Die Unternehmer sind in starker Verlegenheit, denn die Streit hat die Pelagerung weitere Opfer gefordert. Drei Polizisten wurden fallanzeige einen neuen interessanten Beleg: Von den Streitbrecher- brecher, die sie haben, können einen geordneten Frachtenverkehr von den Schüssen der Banditen tödlich getroffen. Auch ein Ein­banden, die im Umherziehen ihr Lumpengewerbe ausüben, war ein nicht aufrechterhalten. Ein bürgerlicher Verein, der sich Rhein- wohner von Nogent sur Marne  , der sich der Feuerlinie unvor­Trupp aus Gent   nach Essen   zurückgekehrt. Da die Gesinnung dieser Edelinge nicht ausreichte, um die aus Anlaß eines Hafenarbeiter- gold" nennt, ein reiner Unterstübungsverein, bestehend aus sog. fichtigerweise genähert hatte, büßte seine Neugier mit dem Leben. Der Polizei ist es gelungen, die Geliebte Garniers zu ver Streits erforderten kapitalistischen Handlangerdienste zu leisten, fandte Seßschiffern und aus Kapitänen, hat am Sonntagabend beschlossen, der hereingefallene Unternehmer die international dienstbereiten daß, wenn die Unternehmer die gestellten Forderungen der Mit- haften. Ihren Aussagen zufolge befinden sich in der Villa fünf nationalen Ordnungsstüßen wieder nach Hause. Jeder betam no glieder des Vereins" Rheingold" nicht akzeptieren, fie ebenfalls ihre Personen, drei Männer und zwei Frauen.

Edelinge.

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Berant. Rebatteur: Albert Wachs, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sierau 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.