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höchsten

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die wirklichen Volksvertreter hat die Polizei aus dem Dreiklaffenhaus hinausgebracht!

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( Bustimmung bei den

aussprechen, daß es sich hier unt eine Summe von Sorgen, Bedenken 1 muß, soll das nicht gehen? Wir wollen doch nicht den Reichstag | Demokratie, nach der das Volk verlangt. und auch von Unmut handelt, die sich seit Jahren auf zum preußischen Abgeordnetenhaus degradieren!( Stürmischer Sozialdemokraten.) Deshalb sage ich, wir haben gesammelt haben und zwar auch in Kreisen, an deren Treue Beifall bei den Sozialdemokraten. Lärm rechts.) tein Vertrauen zum Reichskanzler, zu Kaiser und Reich bisher noch niemand gezweifelt hat."( Hört! In anderen Parlamenten ist gewiß auch die Präsidialgewalt zu dem System, das er verantwortlich vertritt, wir werden nicht auf hört! links. Und Uitb ber jegige Kollege des Reichs- sehr weit ausgebaut und sie ist in manchen Barlamenten auch schon hören, im schwersten Stampf gegen seine Politik die volle Selbst­tanzlers und damalige Abgeordnete Frhr. v. Hertling erflärte: Gleichberechtigung des Volkes zu Die Lage des französischen Sonnenkönigs mißbraucht worden, aber was jenen Fall im preußischen Ab- achtung und und der englischen Stuarts sind vorüber und hinter uns liegen fie längst. geordnetenhause fennzeichnet, ist der Umstand, daß eine Versamme fordern. Der Reichskanzler, der die Geringschägung des Volkes predigte, Heute in der modernen Welt muß auch der Träger der lung, die teine Volksvertretung ist, die wirklichen Volks hat bei der Beratung der Wehrvorlage gezeigt, daß er aus einem Verächter zu einem Betvunderer, ja Fanatiker der großen Zahl Würde der Kritit durch die Volks. vertreter, hinter denen ein Drittel des preußischen Volkes steht, geworden ist. Freilich nur, wenn es sich nicht um die Selbst­bertretung unterzogen werden, wenn er durch seine durch Polizeigewalt hinauswerfen läßt. Das eben war das bestimmung des Volkes, sondern um die 3ahl der Soldaten Handlungen dazu Anlaß gegeben hat. Der Reichskanzler hat heute Symptomatische: und Gewehre handelt, die dem jezigen System bewilligt gejagt, er habe die Ueberzeugung, daß der Kaiser von der Schädlich­werden. Wir rechnen nicht mit der Zahl der bewaffneten Arme, die feit seiner Aeußerungen gegenüber dem Interviewer des Daily der Sache der Herren gedankenlos und freudlos dienen, sondern der Telegraph" durchdrungen sei und sich fünftig ähnlicher Aeußerungen 8ahl der Köpfe, in denen die Lehren unserer großen Lehr­enthalten werde. Ich weiß nicht, ob das genug ist und ob wir meister leben, mit der Zahl der Herzen, in denen die Sehn­nicht hätten erwarten sollen, daß der Reichskanzler gejagt hätte: Als Das ist Preußen, wie es leibt und lebt, jenes Preußen, von dem sucht lebt nach unseren großen, schönen Zielen.( Beifall bei den ich mich bereit erklärte, die Geschäfte weiter zu führen, habe hier mit Recht ein 8entrumsabgeordneter gesagt hat, Sozialdemokraten.) Die Zukunft wird lehren, wer ich zugleich bestimmte Garantien gefordert.( Hört! hört 1) man müffe sich schämen, ein Preuße zu sein! richtig gerechnet hat, Sie oder wir!( Stürmischer, an Und der nationalliberale Abg. Bassermann erklärte damals:( Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten. Lärm rechts.) haltender Beifall bei den Sozialdemokraten.- Bischen rechts und Wir revidieren des Vorgefallenen wegen unsere monarchischen Ge­fühle nicht, aber weite Streise in Deutschland , die republikanischen für diese Aeußerung zur Ordnung gerufen worden ist.( Rein! nein! Präsident Dr. Kaempf: Ich weiß nicht, ob jener Abgeordnete im Zentrum.) Präsident Dr. Kaempf: Wenn Sie gemeint haben, daß die Elsaß­Anschaungen anhängen, finden in solchen Vorkommnissen den ihnen willkommenen Stoff zur Agitation gegen die bei den Sozialdemokraten.) Jedenfalls ist ein solcher Ausdrud nicht Lothringer durch die Einverleibung in Preußen bürgerliche Ehren­rechte berlieren würden( Burufe bei den Sozialdemokraten: Wahl­Monarchie. Hat doch ein so tonservativer Mann wie der Ge- parlamentarisch. recht! Wahlrecht!), so müßte ich Sie zur Ordnung rufen. sandte a. D. v. Rasch dau gefagt: Wir alle stehen ein für eine Abg. Scheidemann : Abg. Dr. Spahn( 8.): Die Vorgänge im preußischen starte Monarchie; wenn wir die wollen, müssen wir Einspruch er- Dieser Vorgang im preußischen Abgeordnetenhaus war die abgeordnetenhause stehen augenblicklich, soweit die Frage heben gegen die Wiederkehr ähnlicher Ereignisse, sonst haben wir den Handlungsweise einer Autorität, die jeden Rechtsboden unter den der Verfassung und der strafbaren Handlung in in Betracht felben Schreck in fürzester Zeit wieder. Solche Dinge find schon oft Füßen verloren hat und kein Mittel mehr weiß, ihre Macht aufrecht tommt, aur Entscheidung der Gerichte. Ich halte vorgegangen, aber es ist gelungen, sie der großen Deffentlichkeit zu verbergen. Wir wandeln an einem Abgrund..."( Hört! hört! 3u erhalten, als die Anrufung der Polizei. Die Urheber es deshalb für besser, diese Vorgänge solange hier nicht zu links.) Was würde Herr Bassermann, der inzwischen zum jenes Streiches werden sich inzwischen gewundert haben über die besprechen, bis eine gerichtliche Entscheidung ergangen ist. Eine ähn Petroleur von Mannheim ungeahnte Wirkung. Das Eindringen der Polizei in den Saal des liche Erwägung liegt bei den Vorgängen in Elsaß- Lothringen nicht vor. In der Verfassung von Elsaß- Lothringen steht, daß das Neich preußischen Abgeordnetenhauses war abanciert ist, heute sagen? allein diese Verfassung wieder ändern kann. Ich hätte erwartet, daß Präs. Dr. Kaempf bittet den Redner, den Abg. Bassermann doch der Signalschuß, der Reichskanzler uns heute den Wortlaut der Aeußerung Er wird aber wahr nicht mit einem derartigen Ausdruck zu belegen. Diese Mahnung der durch ganz Deutschland gellt und alles aufrüttelt, was bisher des Kaisers mitgeteilt hätte. den Wortlaut erregt lebhafte Heiterfeit im ganzen Hause und es wird dem Präst- vielleicht noch geschlafen hat.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- scheinlich nicht richtig wiedergeben können, denten zugerufen, daß der Redner doch nur die erakonservative fraten.) Wie ist dieses Verhalten in Einklang zu bringen mit den weil er dabei nicht anwesend war, aber ich würde es bedauern, wenn Mecklenburgische Warte" zitiert hat. der Kaiser die Aeußerung getan §§ 105 und 206 des Reichsstrafgesetzbuches? Da wird gesagt: hätte, fei es auch nur in dem Sinne, wie der Abg. Scheidemann : Ich schäße die Unparteilichkeit des Prä­fidenten so hoch, daß ich fiberzeugt bin, er würde mich nicht unter- wer... eine gesetzgebende Bersammlung des Reiches oder eines Straßburger Bürgermeister es darstellt und im Einverständnis brochen haben, wenn er die Aeußerung als die eines konser- Bundesstaates auseinanderzusprengen, zur Fassung oder Unterlassung mit den gesetzgebenden Faktoren im Reiche diese Verfassung wieder bativen Blattes gekannt hätte. von Beschlüssen zu nötigen oder Mitglieder aus ihnen zurücknehmen zu lönnen glaubt. Wir haben die Berfassung mit Präsident Dr. Kaempf: Sie dürfen aber doch nicht ein Mit gewaltsam zu entfernen sucht, wird mit Zuchthaus der Unterschrift des Raisers. Niemand fann darauf glied des Hauses in dieser Weise bezeichnen.( hört nicht unter fünf Jahren oder entsprechender Festungshaft rechnen, daß der Reichstag einer Henderung dieser Verfassung zu­hört! links.) bestraft. Und§ 106 bestimmt: wer ein Mitglied einer der vor stimmt. Was die inneren Vorgänge betrifft, die diese Drohung ver­Abg. Scheidemann ( fortfahrend): bezeichneten Versammlungen durch Gewalt oder Bedrohung mit anlaßt haben, so meine ich, wer nicht mittendrin in den elsaß­strafbaren Handlungen verhindert, sich an den Drt der Lothringischen Verhältnissen steht, wird sich nicht ein eigenes Urteil bilden können.( Sehr richtig! im gentrum.) Desa Versammlung zu begeben, wird mit Zuchthaus bis halb enthalte ich mich auch eines Urteils in zu zwei Jahren bestraft.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) dieser Sache und muß es dem elsaß - lothringischen Volke Wie kommen denn die Leute im Abgeordnetenhause dazu, sich ein überlassen. Auch die Frage der Wahlreform in hier nicht näher erörtern, weil zubilden, daß durch die Geschäftsordnung ein Reichsgesetz Preußen möchte ich Darin gebe ich außer Straft gefegt wird? Wer sind denn die Leute, die mit Polizei- darüber der preußische Landtag entscheidet. gewalt die Vertreter eines Drittels des preußischen Volkes gewaltsam dem Abg. Scheidemann recht, Freiheiten fallen einem Bolle nicht zu wie Geschenke des Christkindchen: Freiheiten wollen errungen aus dem Parlamentssaale entfernen laffen, wo sie sich in Ausübung sein, und dazu bedarf es der Energie und des Willens des Volkes. ihrer Pflicht befinden? Auf Grund welchen Gesezes sind denn diese Die Vorgänge im preußischen Abgeordnetenhause will ich auch nicht Leute in jenem Saal? Ueberhaupt nicht auf Grund näher erörtern, weil das Sachen sind, die ich von hier aus nicht eines Gesezes, sondern auf Grund einer Berordnung, die vor ändern kann und die ich mir deshalb gefallen lassen muß. 63 Jahren unter Bruch eines königlichen Wortes erlassen worden ist. ( Stürmische Zustimmung bei den Sozialdemokraten. Lärmende Pfuil­Rufe rechts.)

In einer späteren Sigung erklärte Reichstanzler Fürst Bülow, er hätte in der Aussprache mit dem Kaiser die Ueberzeugung ge­wonnen, daß es ihm gelungen fei, den Kaiser dahin zu führen, fernerhin auch in Privatgesprächen jene Zurückhaltung zu beobachten, die im Interesse einer einheitlichen Politik und für die Autorität der Strone gleich unentbehrlich ist. Wäre dem nicht so, so fuhr Fürst Bülow fort, so könnte weder ich, noch einer meiner Nach folger die Verantwortung tragen!( Lebhaftes Hört! hört! lints. Zurufe: Wo ist der Nachfolger?) Ich kann ja nur an den leeren Stuhl des Herrn v. Bethmann Hollweg die Frage richten, was er aus Anlaß all dieser Vorkommnisse zu erklären ge­denkt, wie er sich die Sache denkt. Für ihn wird es nicht leicht sein, eine passende Antwort zu finden!( Sehr wahr! links.)

Aeußerst merkwürdig aber ist, daß in der freitonser vativen Post" am 8. Mai in bezug auf Elsaß- Lothringen wörtlich dasselbe zu lesen war, tas der Kaiser acht Tage später in Straßburg gesagt hat. Da war erklärt, daß an den elsässischen Verhältnissen gegenwärtig nichts mehr au retten sei, die einzige Möglichkeit wäre bielmehr, rasch und un­erfchrocken zu handeln:

Aufhebebung der Verfassung und Einverleibung des widerspenstigen

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fagte.( ört 1 hört! links.)

Präs. Dr. Kaempf ruft den Redner zur Ordnung.

Abg. Scheidemann( Soz.):

Redner richtet dann die Bitte an die Regierung, bei der Bor­bereitung ber nächsten Sandelsverträge zu versuchen, inter nationale Abkommen dahingehend zu treffen, daß die Ver hältnisse in den einzelnen Staaten in bezug auf die Arbeiterfragen, besonders auch mit Bezug auf die im Auslande tätigen deutschen Arbeiter möglichst einheitlich geregelt werden. In bezug auf die Jejuitenfrage wollen wir abwarten ,, wie der Bundesrat sich entscheidet. Wir sind sicher, daß die Majorität dieses Hauses mit der Beseitigung sämtlicher Ausnahmegejege ein­berstanden ist und behalten uns vor, dies bei nächster Gelegenheit

Kommen Sie nicht mit der Behauptung, das Verhalten der Sozialdemokraten im preußischen Landtag hätte den Präsidenten ge­nötigt, so vorzugehen. Wir sind hier 110 Sozialdemokraten, wird jemand die Dreistigkeit haben, zu behaupten, daß hier ein sach­liches Verhandeln unmöglich sei? In 19 deutschen Bundesstaaten zu konstatieren.( Beifall im Zentrum.) sizen in den Landtagen zusammen 188 Sozialdemokraten ( Stufe rechts: Traurig! Heiterfeit bei den Sozialdemokraten.) haben Sie schon jemals von solchen Szenen gehört, wie sie sich im preußischen Landtag zugetragen haben? Ju den deutschen Stadt­und Gemeindevertretungen figen

9000 Sozialdemokraten.

Schnellfener von Zwischenrufen

Wir wollen mit den unheilvollen 8uständen ein Ende überschütten, sollten doch Verständnis für die Zwischenrufe haben. machen durch die Stärkung der Stellung des Parla( Sehr gut! links.) Wenn Sie nun sagen, daß ganz besonders viel ments und durch die Eroberung bes freien Wahl- Zwischenrufe von den Sozialdemokraten gemacht werden, so mag das rechts in Preußen. Wir wollen nicht, daß Preußen noch länger das deutsche Sibirien

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hält

Der

Landes in den Macht- und Zuchtbereich des preußischen Staates. ( Hört! hört! lints. Abg. Graf v. Schwerin - Löwit: Ich halte es nicht für an­Abg. Ledebour: Welcher, Post" Esel hat denn das geschrieben?- Lebhafte Heiterfeit.) gebracht, auf Nachrichten der Presse über Aeußerungen des Sie werden nun zur Erkenntnis gekommen sein, wie un Staisers einzugehen( Lachen bei den Sozialdemokraten), bevor diese berechtigt die Entrüstung der Rechten war. Am 8. Mai berlangt amtlich bestätigt sind. Namens meiner politischen Freunde habe ich aber zu erflären, daß die inneren Borgänge in Elsaß- Lothringen die" Post" die Berschlagung der elsässischen Ber­uns in der Ueberzeugung bestärkt haben, daß es ein schwerer fassung in Scherben und die Einverleibung in Preußen; am Fehler war, diese Verfassung dort einzuführen und daß wir in 11. Mai hält der flügste Mann, den die Freikonservative Partei Haben Sie jemals von solchen Borfällen gehört? Das, was sich vollem Recht waren, als wir sie ablehnten. Auch auf die Ent hat, ihr anerkannt intelligentester Wortführer, Frhr. v. 8eblig. bort abgespielt hat, war nur möglich auf dem Boden diefes fernung des Abg. Borchardt aus dem preußischen Abgeordneten­Neutir, eine Rede, in der er dem Reichstanzler alles mögliche, Causes!( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Was hauje werde ich nicht eingehen, da dies nicht hierher gehört. Redner auch allerlei Schmeicheleien sagt und erklärt: er ist ein Mann war denn das Bergehen des Abg. Borchardt?( Burufe rechts: berbreitet sich sodann über die deutsche Handelspoliti! Das gehört doch nicht hierher?) Der Abg. Schifferer batte und die Notwendigkeit der Schuszölle. Keinem Bolt von außerordentlicher Reinheit der Gesinnungen und Absichten, ausdrücklich durch den Abg. Hoffmann unseren Freund der Erde geht es besser in jeglicher Beziehung als ein Mann von durchaus modernen Anschauungen. Er ist ja auch Borchardt eingeladen, sich seine Mede anzuhören. Die dem deutschen Volt.( Der Bundesratsfisch bleibt andauernd Akustit im Abgeordnetenhause ist so schlecht, daß Abg. Borchardt von leer; der Bundesrat eine Sigung ab). unser Parteigenosse, polemisiert gegen den Grafen Bosadowsky, der durchaus dem tonservativen Fortschritt huldigt."( Sört! hört! feinem Blag aus gar nicht imftande war, den Redner zu verstehen. Nebner links.) Also, der Reichskanzler ist der Parteigenosse der Herren von Er stellte sich, wie Sie das auch hier sehen.( Der Redner weist auf der den Großgrundbesitzern das Bauernlegen" vorgeworfen der" Post", die wenige Tage vor der Kaiserrebe das geschrieben hat, die die Rednertribüne dicht um stehenden Abgeordneten.) bat, ist aber bei der im Haufe herrschenden Unaufmerksamkeit und Sie( nach rechts), die mich mit einem andauernden Unruhe im Zusammenhang völlig unverständlich.( Defter was wenige Tage nach der Zebligrede der Staiser in Straßburg Sie( nach rechts), die mich mit einem erschallt die Klingel des Präsidenten, vergeblich Ruhe heischend. Eines dieser Zeichen scheint draußen so aufgefaßt zu sein, als ob der Medner zu Ende sei. Ein Mitglied des Bundesrats er­scheint und verläßt, da der Redner noch spricht, den Saal fofort wieder. Große Heiterfeit.) Der Redner spricht weiter über daber kommen, daß unsere Parteigenossen einen viel intensiveren unsere wirtschaftspolitischen Beziehungen zu anderen Ländern. Anteil an gewissen Berhandlungen nehmen, als die Nechte.( Bu Präsident Kaempf: Bei der während der Nede des Abgeordneten ruf links: Die interessiert sich meistens für Schnapsliebes- Scheidemann herrschenden Unruhe habe ich mehrere Stellen gaben) Und wenn von der Linken schärfere Zwischenrufe er nicht hinreichend verstanden. Nach dem Stenogramm habe ich bereits folgen, als von der Rechten, so wird wahrscheinlich auf eine Stelle gerügt. so wird wahrscheinlich auf eine Stelle gerügt. Es findet sich darin noch folgende Stelle: der Linken mehr Wiz und Werstand vorhanden sein, wir meinen aber doch, daß man mit solchen Drohungen, wie mit als auf der Rechten.( Seiterkeit.) Ich will auf diese wider der Bersetzung sozusagen in die zweite Klasse des Soldatenstandes lichen Szenen im Landtag gar nicht näher eingehen und nur sagen, oder mit der Versegung in die unterste lasse der Reichs. daß ihnen jetzt die Krone aufgesetzt werden soll dadurch, daß nun zugehörigkeit, nämlich der Einverleibung in das preußische auch noch dem gewaltsam aus dem Hause entfernten Abg. Borchardt Land, doch etwas vorsichtiger sein soll." Wegen der Preußen und dem völlig widerrechtlich mishandelten Abg. Leinert der auf das schwerste beleidigenden Ausbrüde in dieser Stelle( Seiter­Prozeß gemacht werden soll wegen Hausfriedens feit bei den Sozialdemokraten) rufe ich den Abgeordneten che idea bruchs und widerstands gegen die Staatsgewalt mann nachträglich zur Ordnung.( Lebhafte Bravo !- ( Heiterfeit links.) Da hätte ja der Gedanke nahe gelegen, daß auch Rufe rechts.) die beiden Abgeordneten den Spieß umtehren und Anklage erheben. Die stürmischen Szenen, die sich im preußischen Abgeordneten aber felbst in dieser fritischen Situation wollen fie feinen Augenblick hause von Zeit zu Zeit und namentlich in den letzten Tagen ab- den Standpunkt verleugnen, daß die Immunität unter allen gespielt haben und ihren Höhepunkt erreicht haben im Eindringen Umständen geschützt werden muß und sogar ein Erffa, der sicher der Polizei in den Parlamentsiaal( Burufe rechts, Etat lich das schwere Attentat auf die Immunität verfibt hat, selbst noch des Reichskanzlers! Wir sind hier nicht im Landtag!)- was find durch die Immunität geschügt bleiben soll.( Bravo ! bei den, Sozial­fie sonst, als die äußerste Erscheinung eines verrotteten und aufs äußerste unhaltbar gewordenen Zustandes? ( Lebhafte Zustimmung links, erneute. Rufe rechts, nämlich bei der Reichspartei und Wirtschaftlichen Vereinigung, daß diese Erörterung nicht hierher gehört.)

rechts.)

bleibe!( Stürmische Zustimmung bei den Sozialdemokraten. Lärm Präsident Dr. Kaempf: Für diese Beleidigung Preußens rufe ich Sie zur Ordnung. Abg. Scheidemann :

Gegen diesen nach meiner lleberzeugung unberechtigten Ordnungsruf werde ich Beschwerde führen.( 3uftinimung links.) Wir wollen aus Preußen ein freies Land machen. Nicht im Elsak zurück, sondern in Preußen vorwärts, ist die Losung.( Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten.)

demokraten.)

Den reaktionären Parteien, die durch eine wahnwikige Gewaltpolitik

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Abg. Dr. van Calfer( natl.): als ich mich zum Wort meldete, beabsichtigte ich als Deutscher, als Reuelsässer au sprechen von der Angelegenheit, die über Elsaß 2othringen hinaus heute ganz Deutschland interessiert. Aber durch die Worte des ersten Redners habe ich ganz vergessen, daß ich Elsässer bin, und bekam die Erinnerung an meine Jugendzeit, wo ich als fleiner Stnabe das Lied lernte 3 bin ein Preuße"( Lebhafte Braborufe rechts, schallende Heiterkeit bei den Soz. und Rufe: Hurra!) Ich bin traurig, daß Sie darüber lachen( Heiterkeit), daß Sie lachen tönnen darüber, daß ein Deutscher aus vollem Herzen sich auch als ihre verfallende Macht zu erhalten fuchen, möchte ich zurufen: treibt Preuße bekennt. Gerade als solcher fühle ich mich in diesem Augen­die Dinge nicht auf die Spize! Lernt, Ihr seid gewarnt! Sperren blid. Belcher Staatsangehörigkeit man auch sei ich habe auch Sie sich nicht gegen eine notwendige Entwidelung, geben Sie dem die bayerische Staatsangehörigkeit in diesem Hause haben Bolte, das sich durch die Behandlung seiner Bertreter auf das wir die heilige Verpflichtung, uns dessen bewußt au fein, was schwerste mißhandelt sieht, endlich das Recht, das ihm zuſteht und Breußen für das Deutsche Reich geleistet hat.( Stürmisches nach dem es stürmisch verlangt. Sie sagen selbst immer, der Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.) Giner Rede gegen Appell an die Furcht fände im deutschen Herzen keine Stätte über wie der des Abg. Scheidemann muß protestiert und dabei ist doch die Politik der Rechten dem Wolfe gegenüber werden.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Lassen Sie mich Es tut mir außerordentlich leid, daß ich als ehemaliger, wenn nichts anderes als eine Spekulation auf die menschliche Schwäche, einmal ganz Profeffor fein.( Beiterfeit und Zuruf bei den auch nur kurzfristiger Rollege des Präsidenten( Heiterkeit) auf die Furcht vor der Drohung mit Macht und Gewalt. Sie nennen Sozialdemokraten: Sein Sie doch Bolts verteter.) Ich bin ein meine Verwunderung aussprechen muß über eine solche Ge- fich national, wie groß aber ist die Verachtung, die Sie, nach deutscher Volksvertreter, wenn ich die Ehre Preußens hier offen und schäftsführung.( Lachen und Lärm rechts und im Zentrum.) Ihrem Verhalten zu urteilen, dem Volke entgegenbringen! Und aus vollem Herzen berteidige. Bei der Reform des Strafgesetz­So lange der Deutsche Reichstag besteht, hat er sich ganz selbst das ist vielleicht die größte Schuld des Reichskanalers, buches hatte ich das Referat über den Abschnitt der Majestätsbeleidi verständlich mit den Angelegenheiten Preußens befaßt. Hier im daß er diese Verachtung des Volkes durch Reden, die er hier und gungen und es fiel mir auf, daß in England niemals eine anderswo gehalten hat, bedauerlicherweise sehr belebt und gefördert erurteilung stattfindet.( Abg. Ledebour ( Soz.): Neichstag, den der Reichskanzler mit der Erklärung eröffnet hat, hat. Das Vorgehen des Abgeordnetenhauses ist nichts anderes, als weil niemals dort angeklagt wird!) Ein englischer Anwalt, an den daß die Entwicklung nicht stiffstehe, hat er selbst ein duzendmal die Umsetzung der Theorie der Nichtgleichberechti ich mich wandte, schrieb mir: Ein Engländer beleidigt seinen daß die Entwicklung nicht stilstehe, hat er selbst ein bugendmal Auskunft gegeben über den Stand der Wahlreform in gung in die Bragis, dieser Theorie, die im Widerspruch steht König nicht, weil er der Meinung ist, daß der König der Breußen und jezt, wo ich einmal preußische Dinge besprechen mit dem Entwidelungsgang unserer Zeit, mit der Tendenz zur Repräsentant des Staates ist; ihn zu beleidigen,

Präf. Dr. Kaempf: Jch muß Sie aufmerksam machen, daß die Ereignisse im preußischen Abgeordnetenhause doch wohl taum mit dem Etat des Reichskanzlers zusammenhängen.( Beifall rechts und Abg. Scheidemann:

im Zentrum.)