Verloren gegange« ist am Sonnabend, den 18. Mai d. I., aufdem Wege vom Potsdamer Bahnhof in Berlin bis Bahnhof Süd-ende, in der Zeit von 11 bis 11-� llhr abends, eine braune Leder-tasche, in der enthalten waren: Zwei Vertrauensmänner-Legitimationskarten für den Deutschen Transportarbeiterverband(grünund weiß), Wahlvereinsbuch und ein Mitgliedsbuch für die Ar-beiter-Bildungsschule, sowie 4 Teilnehmerkarten für die ArbeiterBildungsschule, alles auf den Namen Paul Nothnagel lautend,ferner eine Sammelliste und 19 Agitationsmarken a 19 Pf.Für den Finder fyit der ganze Inhalt keinen Wert; es wirdgebeten, die gefundenen Sachen dem Verlierer Paul Nothnagel.Steglitz, Potsdamer Str. 15, oder im Verbandsbureau der Trans-portarbeiter, Engelufer 15, 2 Treppen, abgeben zu wollen.Quittung.Für den Verein Arbciter-Jugendheim gingen bei dem Unterzeichneten ein: 58,75 M. Typograph, Hutlenstr. 17— 20, Ueberschuß»omMärzkranz. 62,— M. von den Kollegen und Kolleginnen der FirmaF. Schuchardt, Kranzüberschutz. 1!,— M. Raphael Braun, Jablonskistr. 36,von den Zigarettenarbeitern. 5,— M. von den Metallarbeitern der FirmaBaschwitz. 10,70 M. aus der aufgelösten Sechserkasse des ehemaligen 351.I. Bezirk des IV. Kreises. 50,20 M. von den organ. Arbeitern der Gas.anstalt IV, Danziger Stratze, Ueberschutz der Märzkranzsainmlung. 100,— M.von den Arbeitern der Firma Bergmann, Werke Roienthal, Ueberschutz vonden Märzgesallenen-Sammellisten. 5,— M. II. Kreis, Bezirk U5— 20.3,— M. VI. Kreis. Gen. Staehler. 10,— M. IV. Kreis, Slbt. 79,30 M.vom Märzkranz der Genossen Thomas u. Keyling. 28,— M. von den Kol'legen der Finna Panzer. 5,— M. von den Arbeitern der Chklon-Maschinen'fabrik, Boxhagen-Rummclsburg. 50,— M. von den Kollegen d. A. E.-G.,Turbiuensabrik, Huttenstratze, Märzkranzüberschutz. 3,90 M. von Powlowskh,Ueberschutz vom Maizeitungsverkaus. 100,— M. von den Arbeitern derFirma Bergmann. Berliner Werk, Ueberschutz emer Kranzspende für dieMärzgefallenen. 39,95 M. M. R. 4,95 M. von Otto Krohne, Michaelkirch-platz 23. 7,70 M. von den Lackierern der Turbine durch Otto Kutzki, Sparr-stratze 9. 12,60 M. Märzkranzüberschutz von den Arbeitern der FirmaSchering, Müllerstratzc, gesammelt durch Klose.K. R o s e n s e l d, An der Spandau» Brücke 1».Vorort- JVadmcbten*Die verfloffenen Gemeindewahlen im KreiseNiederbarnimhaben uns wiederum eine Vermehrung von Mandaten gebracht.Und der Erfolg ist um so höher anzuschlagen, � als die Kämpfe umdie Sitze in den Gemeindevertretungen immer heftiger geführtwerden. In dem Bestreben, das weitere Eindringen der Sozial-demokratie in die Kommunen zu verhindern, finden sich nicht nursämtliche bürgerliche Parteien zusammen zu gemeinsamem Kampfe,sondern es leisten auch oft die Behörden durch mannigfache gegendie Sozialdemokratie gerichtete Schikanen die erbetene Wahlhilfe.Nicht zuletzt wird unseren Genossen durch den in einer Anzahl Ge-meinden geübten Forensenunfug der Sieg unmöglich gemacht. Nach-stehend bringen wir die Uebersicht über die abgegebenen Stimmenovie die Anzahl unserer Vertreter in den einzelnen Orten:Gesamtzahl der sozialdemolratischen Stadtverordneten und Gemeinde�Vertreter des Kreises beläuft fich auf 152 gegen 133 im Vorjahre.Eine Würdigung des Ausfalls der Gemeindewahlcn bringen wirin einer der nächsten Nummern des»Vorwärts".GemeindeBaSdorf.,,Bergseldc..,Biesdorf...Birlenwerder')Blankenfelde'l.Buch-)....Bruchmühle«).Sgacrsdors.krkner...erederSdorf.riedrichSthalFranz.-Buchholz.,,Friedrichsfelde....Friedrichshagen Bez. 1Bez. 2ganzer OrtGermendors.....Glienicke......Heiligensee 1....Hcinersdorf.....Herzfelde......Hcrmsdorf.....Karlshorst.....Karow 3)......KaulsdorfKloslerseldeLichtcnowMohlsdorfMalz'«)..Miihlenbeck....H.-Ncuendorf.,.Neucnhagcn....Nieder- Schönhausen«)Oder-Schöncwcide.Pankow, Bez. 1»).Bez. 2..Petershagen....Rahnsdorf 9Bez. 8Reinickendorf(Ost)Riunnielsburg, Bez. 2!Sachsenhausen«)Schildow....Schinachteuhagen.Gr-Schönebeck«),Kl.-Schönevcck.,Schöneiche...Echönerlinde..t.-Schönhausen.chönow....Schönwalde«).Stolpe....Stralau.,,Tegel. Bez. t.. Bez. 5Z.WaidmannslustWandlitz«)..Weitzensce..Wilhelmsruh, Bez. 1Bez. 2Wittenau.....Woltersdorf....Zcpernick-ZlöntgcnthalZühlsdorf.....SummaStich.wählZM108n741424941341992833 107757 1 41■ 1l:109| 128«) 72 Forensen, trotz Entscheidung des Kreisausschusseswieder eine große Zahl von sog. Forenscn zu Unrecht in der Listeausgenommen.«) Wegen Mangel von»Angesessenen- nicht de-teiligt.«) Zum erstenmal beteiligt.•) Snmmcnthaltuiig. weilBürgliche ungültige 2ö Forensen abgaben. Erste Wahlhandlungaufgehoben, well unferc Genossen im Wahivorstand diefe ungül-tigen Bollmachten zurückwiesen.') Ein Mandat für ungültigerklärt, weil em.Angesessener- nicht die absolute Mehrheit er-langt habe.') Zwei Mandate des 1. Bezirk« für»ungültig-erklärt, weil die bürgerlichen Wähler nicht Zeit und Raumgenug zur Ausübung ihres Wahlrechts gehabt hätten. Die Neu-»Angesessenen- nicht beteiligt.Wie aus obiger Tabelle ersichtlich, beteiligten wir uns in 63 Ge-meinden an der Wahl und gewannen 19 neue Mandate, so daß wirjetzt 128 Gemeindevertreter im Kreise zählen. Dazu kommen nochS Stadtverordnete in Oranienburg und 13 in Lichtenberg. DieWilmersdorf.Wie notwendig ein Krankenhaus für Wilmersdorf ist, läßt vonneuem der Bericht der Gemeinsamen OrtskrankenkasseBerlin-Wilmersdorf für das am 1. April zu Ende gegangene Ge-schäftsjahr 1911 erkennen. Es heißt in diesem Bericht:„Rechtschwer wurde es der Verwaltung auch im Berichtsjahre gemacht,Kranke, und manchmal sogar recht schwer Kranke, in einemKrankenhause unterzubringen. Die in der Oeffentlichkeit wieder-holt und nachdrücklichst gerügte Krankenhausnot besteht trotzaller gegenteiligen Versicherungen... nach wie vor. Ein weib-liches Mitglied unserer Kasse, welches an Diphtherie erlkanltund bei einem Gastwirt in Stellung war, sollte nach einer ärztlichenBescheinigung dringend an ein Krankenhaus überwiesen werden,da Lebensgefahr im Verzuge. Die Bemühungen eines unsererBeamten, die Kranke unterzubringen, waren ohne Erfolg, selbst inden in erster Linie angerufenen KreiskrankenhäusernGroß-Lichterfelde und Britz. Man bedenke, welche Gefahr hier-durch für die Allgemeinheit entstehen kann. Eine Abhilfe aufdiesem Gebiete kann nur durch Errichtung neuer Krankenhäusergeschaffen werden. Unsere Stadtgemeinde trägt sich schon seitJahren ernstlich mit dem Gedanken der Errichtung eines eigenenKrankenhauses. So viel wie uns bekannt, dreht sich augenblicklichnoch der Streit um die Frage, in welcher Stadtgegcnd oder welchemBezirk das Krankenhaus Platz finden soll.Auch in anderer Hinsicht ist der Bericht der Ortskrankenkassebeachtenswert. Wilmersdorf ist die Stadt der Neubauten; wohl inkeinem Berliner Vororte spielen Terrainspekulanten und Bau-schwindler eine größere Rolle als hier, und so wenig unser Vorortals Arbeiterstadt anzusprechen ist, so sind doch in der Arbeiterschaftselbst die Bauarbeiter von ausschlaggebender Bedeutung. DiesenUmständen ist es zuzuschreiben, daß die Betriebsunfälleden Etat der Ortskrankenkasse ganz außerordentlich belasten. Vonden H94 Betriebsunfällen, die der Kasse gemeldet waren, entfielenallein auf den Bauberuf 489 oder 69,8 Proz. Von hundert Krank-Meldungen im Bauberufe waren nahezu zwanzig auf Betriebs-Unfälle zurückzuführen, und der achte Teil aller Krankheitsfälle,die die Kasse in Anspruch nahmen, umfaßte Betriebsunfälle. Daßder schlechte Geschäftsgang im Bauwesen auf die Finanzen derKasse zurückwirkte, ist begreiflich. Durch eine Abwanderung derMitglieder aus den höheren Beitragsklassen in die unteren gingendie Einnahmen hinter die des Vorjahres um rund 35 999 M. zurück,trotzdem die jetzt 13 939 Mitglieder zählende Ortskrankenkasse imletzten Jahr um 7,2 Proz. an Mitgliederzahl zugenommen hat.Jedoch erstreckt sich die Zunahme zum wesentlichen auf das Weib-liche Geschlecht. Das Gesamtvermögen der Kasse beträgt 259 491Mark; die persönlichen Verwaltungskosten sind von 3,49 Proz. imJahre 1919 auf 6,36 Proz. im Jahre 1911 gesunken und stellten sichim ganzen auf 35 321 M. Die sachlichen Ausgaben sind hingegeninfolge der Vergrößerung der Geschäftslokale von 15 913 Ms auf29 461 M. gestiegen.Charlottenburg.Neber einen empörenden Borgang in der kürzlich eröffnetenVolksspeiseanstalt an der Grün-, Ecke Hebelstraße, wird uns voneinem Leser folgendes berichtet: Dienstag nachmittags 5 Uhr kamich in Gesellschaft meiner Familie an der Speiseanstalt vorüber.Ich war mir eben noch im Zweifel, ob ich mir die Einrichtungder Speiseanstalt, über di« so Löbliches berichtet wurde, näher an-sehen soll, als plötzlich drinnen ein Lärm entstand, bei welchemich— da die Vorhänge nicht ganz geschlossen waren— noch sehe,wie erst ein, dann noch ein zweiter Hausdiener mit Gummi-schlauchen ausgerüstet in ganz unverantwortlicher Weise auf zweiMänner im Alter von anscheinend 59 Jahren, die eher den Ein-druck von Arbeitslosen als besondere Rowdies machten, einschlugen,und diese Prozedur noch im Beisein des Wirtes auf der Straßewiederholten. Ter eine der Männer bekam dann noch, da er sichmit der BehandlungAveise nicht zufrieden gab, von einem derbeiden Hausdiener einen Stoß, daß er mit dem Kopf auf dieSteinfliesen schlug und blutete. Auch der andere hatte von denHieben mit dem Gummiknüppel über den Kopf und Hals ficht-bare rote Streifen. Es ist selbstverständlich, wenn daraufhin dereine der beiden den Hausdienern zurief:»Ihr betragt Euch jauns gegenüber nicht wie Menschen, sondern wie Tiere."Wenn auch die beiden Mißhandelten etwas angetrunkenschienen, so wäre es doch ein Leichtes gewesen, sie, wenn es ab-solut notwendig war, aus dem Lokal zu entfernen, ohne in sofurchtbarer Weise auf sie einzuschlagen.Soweit die Zuschrift. Uns scheint, daß diese Praxis, Besucherder Speisehalle, die sich nicht in einwandfreier Weise benehmen,mit Gummischläuchen zu traktieren, das Unternehmen in Verrufzu bringen geeignet ist. Das einfache Gebot der Humanität solltees verhindern, daß gerkide dort, wo die Aermsten der Armen unddie durch das Elend Heruntergekommenen verkehren, solche Prügel-szenen Platz greifen.Eltcrnvercin für freie Erziehung. Dienstag, den 28. Mai(dritter Pfingstfciertag), findet ein großer Familienausflug nachFinkenkrug statt. Treffpunkt: pünktlich 9!4 Uhr vormittags vordem Bahnhof Jungfernheide. Kinder der Mitglieder erhalten freieFahrt. Für Nachzügler: Treffpunkt zur Kaffecpause im Restaurant..Lindenpark", Inhaber Brüning(vormals Hosfmeister). AuchNichtMitglieder und deren Kinder können an den Ausflügen teil-nehmen. Der Vorstand.Gosen.Sonderbare Rechtsauffassuiigen. Wiederholt hatten wir Ge-legenheit darauf hinzuweisen, welche manchmal mehr denn eigen-tümlichen Anschauungen die unteren Verwaltungsorgane von ihrendienstlichen Obliegenheiten haben. Selbstherrlich— aus eigenemRecht!— versuchen sie die bestehenden Gesetze und Vorschriftenaußer Wirksamkeit zu setzen; ihren Anordnungen nur ist Folgezu leisten. Besonderes leisten aus diesem Gebiete die Gemeinde-Vorsteher in den Landgemeinden. Soweit die Bestimmungen derLandgemeindeordung in Frage kommen, herrscht eine ständigeRechtsunsicherheit. Wohl ist es möglich gegen jeden Uebergriffentweder Beschwerde einzulegen oder den Weg der Klage zu be-schreiten. Die positiven Ergebnisse sind in jedem Fall gering.Verstöße, die heute von den vorgesetzten Behörden gerügt werden,können sich morgen in anderer Form wiederholen. Und dennochließe sich hier leicht Abhilfe schaffen, wenn für die Besetzung vonsolchen Amtern der Intellekt entscheidend wäre und weniger diepatriotische Gesinnung. Das letztere ist ja immer das Ausschlag-gebende. Wenn der intelligentere Teil der Gemeinde gegen einenunfähigen oder böswilligen Gemeindevorsteher opponiert oder sichbeschwert, wird er vielfach erst recht von den landrätlichen In-stanzen gestützt. Beide Eigenschaften werden dann noch als be-sondere Verdienste gebucht.Erst im Februar dieses Jahres hatten wir Gelegenheit, dasPflichtbewußtsein und den Ordnungssinn des Gemeindevorstehersvon Gosen einer kritischen Würdigung zu unierziehen. Leidermüssen wir uns heute nochmals damit befassen. Anlaß hierzubietet uns das Willkürregiment, da. gegen die gesetzlichen Bcstim-mungen ausgeübt wird. Ohne daß die Verfassung in Scherbengeschlagen wird, können nach dem allerdings auch nicht gültigenRezept oppositionelle Mitglieder, einer öffentlichen Körperschaftaus ihrem Amte entfernt werden.Wetterprognose für Donnerstag, den Lif. Mai 1913.Ziemlich kühl, zeitweise ausklarend, vorherrschend wolkig mit Regen»sillcn und mäßigen nordöstlichen Winden.Berliner Detterbureau.LerantivortUcher öievafteur: Vlbert Wich» Berlin. Lür den Jnjeratenieil veranw.: Th. Glocke. Beriia. Druck u. Verlag: Vortvärt» vuchdruckerei».ViclagSanstalt Waul Singer u.<£o„ Berlin SW,Ohne daß die Wahlzeft des Gsmei'ndssi-r?iesei? avgelalifeSifein mutz oder sein Mandat für ungültig erklärt ist, wird einfacheine Neuwahl ausgeschrieben, um den lästigen Opponenten loszu werden. Die Ausschreibung mußte auf erfolgten Einspruch an-nulliert werden. Nachher werden alle Register gezogen, damitsolche Elemente von der Gemeindevertretung ferngehalten werden.Für die Angesessenen gehen dann andere zuverlässige Ortsange-seffene zur Wahl, was natürlich nicht zulässig ist. Die Stimmenwerden trotzdem für gültig erklärt. Die Wahl wurde mit Erfolgangefochten. Die Gemeindevertretung wird überhaupt nicht be-fragt. Jedes gesetzlich festgelegte Recht muß erst erkämpft werden.Dieser Nichtachtung der Gesetze durch die Behörden sollte derMinister und seine Organe ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Inkurzer Zeit bekäme er ein Material zusammen, um eine Wer-fassungsänderung im preußischen Landtage vielleicht mit Erfolgbegründen zu können.Sttausberg.Mit der ablehnenden Haltung de? Magistrats, dem hiesigenArbeiterturnverein Vorwärts die Turnhalle zur Verfügung zu stellen,beschäftigte sich eine öffentliche Versammlung. Obwohl Magistratund Stadtverordnete zu der Versammlung geladen waren, Jvar außerunseren Vertretern niemand erschienen. Das Referat über»DasTurnen in Arbeiterturnvereinen" hielt Kreisvertreter G e n z»Berlin, der besonders die behördliche Schikane geißelte, denen dieArbeiterturnvereine ausgesetzt seien. In der Diskussion, im Sinnedes Referats, beteiligten sich unsere Stadtverordneten, die GenoffenLeuenberg und Quast. Hierauf behandelte Genosse Leuenberg dasThema: Männerturnverein Vorwärts— Mitglied der Umsturzpartei. Der Stadtverordnete Oberlehrer Schiebel hatte, als daSGesuch des Turnvereins Vorwärts auf Ueberlaffung der Schul-turnhalle in der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung stand,die dem Verein angehörenden Mitglieder als Mitglieder der Umsturz-Partei bezeichnet. Der Referent rechnete mit diesem Herrn nachGebühr ab und empfahl zugleich bei den kommenden Stadt«verordnetenwahlen nur Vertreter in das Ortsparlament zu wählen,die die allgemeinen Interessen der Einwohner zu wahren bereit sind;letzteres könne man nur von den Vertretern der Sozialdemokratieerwarten.Pankow.In der Gemeindevertretersitzung am Dienstag wurde unkeranderem der Errichtung neuer Lehr st eilen an den Ge-meindeschulen zugestimmt. Es handelt sich um Anstellung vonweiteren zwei Lehrern und zwei Lehrerinnen zum 1. Oktoberdieses Jahres.— Weiter hatte sich die Vertretung wiederum—zum fünften Male seit etwa Jahresfrist— mit dem Ortsstatut,betreffend Einschränkung der Sonntagsarbeit imHandelsgewerbe, zu beschäftigen. In der letzten Sitzungwurde bekanntlich infolge Beanstandung des in der Sitzung vom12. März in der Angelegenheit gefaßten Beschlusses der Gemeinde-Vertretung erneut beraten und der an die Beanstandung geknüpfteWunsch der Aufsichtsbehörde, die Einschränkung der Sonntags-arbeit im Handelsgewerbe in derselben Weise wie in Berlin unddem größten Teil seiner Vororte(Offenhaltung der Verkaufs-stellen in den Sommermonaten nur von 8—19 Uhr morgens, inden Wintermonaten nur von 12— 2 Uhr mittags) zu regeln, ab-gelehnt. Damit dürfen endgültig— vorausgesetzt, daß die Auf-sichtsbehörde dem Ortsstatut trotz Nichtberücksichtigung ihres Wun-sches nunmehr die Genehmigung erteilt— die Geschäfte in Pan«low an gewöhnlichen Sonntagen entsprechend dem Beschluß vom12. März d. I. im Sommer und Winter gleichmäßig von 8— 10Uhr morgens und 12—2 Uhr mittags geöffnet sein, allerdings mitAusnahme der mit längerer Verkaufszeit bedachten Nahrungs-und Genußmittelbranche sowie des Blumenhandels. Bezüglich desletzteren wurde in der Sitzung noch einer Ergänzung des OrtS«tatuts zugestimmt, die eine präzisere Fassung der entsprechendenBestimmung vorsieht.— Die Vertretung genehmigte dann nocheine Reihe von Etatsüberschreitungen von insgesamt199 999 M., denen allerdings entsprechende Mehreinnahmen gegen»überstehen. Die ungewöhnliche Höhe der Ueberschreitungen er-klärt sich aus der Rückerstattung von Umsatz- und Wertzuwachs-steuern in Höhe von etwa 53 999 M., sowie aus einer Mehraus-gäbe von etwa 19 999 M. für vor Inbetriebnahme des neuenWasserwerkes von Berlin bezogenes Waffer.Oranienburg.Ein schweres Brandunglück hat sich vorgestern im hiesigenArmenhause zugetragen. Die Frau des Arbeiters Rehmer hattegroße Wäsche und unterhielt deshalb im Küchenherde ein starkesFeuer. Unvorsichtigerweise stellte Frau R. auf den Herd die vollePetroleumkanne. Als die 13jährige Tochter Elise gegen 7 Uhrabends einen Topf vom Feuer nehmen wollte, in dem da? Abend-brot erwärmt worden war, explodierte plötzlich unter furchtbaremKnall die Kanne und die brennende Flüssigkeit ergoß sich über dasMädchen, das im Nu einer lebenden Feuersäule glich. Die Be-dauernswerte lief hilferusxnd ins Freie, wo es Hausbewohnernmit vieler Mühe gelang, durch Austverfen von Kleidungsstückendie Flammen zu ersticken. Die Verunglückte hatte aber bereitsam ganzen Körper schwere Brandwunden erlitten und mußte nachdem Krankenhause übergeführt werden. Hier liegt das Mädchenin hoffnungslosem Zustande danieder.Jugendveranstaltungea.Neukölln. Psingstwandersahrten: I Chorin— Oderberg—Freienwalde. Treffpunkt Sonnabendabend 7 Uhr 15 MW.: Stettin« Fembahnhof. Absahtt 7 Uhr 46 Min.— II. Nebfelde— Märkische Schweiz—Frcicnwalde. TresfpuntI Sonnabendabend präzise 8 Uhr: Schlesischer Bahn-hos, Eingang Breslauerstraße. Absahtt 8 Uhr 26 Min.— III. Pfingst.sonntag: Eintägige Wanderfahrt nach Potsdam— Lienewitzfee— Caputh.Fahrgeld 1 M. Treffpunkt 6 Uhr: an den Ringbahnhöfen.Alle Teilnehmer müssen Liederbuch, genügend Proviant und passendeGetränke mitbringen.Der Spottplatz Pflüger-, Ecke Rütliftratze, steht den Jugendlichen Ritt»wochS und Freitags von 7 Uhr an zur Verfügung.SwAegangcne vruckfckriften.Die Alten. Von S. Siwertz. 3,50 M., geb. 4,50 M.— Die Bürger.Von L. L. Nordström. 3 M., geb. 4 M. A. Bonnier, Leipzig.Gerechtigkeit. Warum mutz das Jesuitengesetz sollen? 59 Ps.Germania, Att.-Ges., Berlin 0. 2.Marktbericht von Berlin am 31. Mai 1913, nach Ermittelungdes königl. Polizeipräsidiums. Marlthallenpreise.(Kleinhandel)100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 34.00—50,00. Speiiebohnen,weitze. 30,00-58,00. Linsen 40,00—80,00. Kartosieln(Klcinhdl.) 8,00—13,00.1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,70—2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch1,40—1,80. Schweinefleisch 1,40—1,30. Kalbfleisch 1,40—2,60. Hanimelslcisch1.40—2.20. Butter 2,20-3,20. 60 Stück Eier 3.20—5,50. 1 KilogrammKarpfen 1,20—2,40. Aale 1,60-3,20. Zander 1,60-3,60. Hechte 1,40—2,60.Barsche 1,00-2,20. Schleie 1,40-3,20. Bleie 0,80-1,60. 60 Stück Krebse1,80-40,00._Witternngsiibersicht vom 23. Mai 1912.eiationenxe1-!R—Swmemde.EamburgerlinFranks.a.MMünchenWien756 N757IN■755,91754 NW755;»755StillStationena=fe—- Regen3bedeckt3 bedeckt2Regen2 Regen(Nebel»aparandaieterSburg�cillyAbcrdeenParis= 5Bf758 ND757IDSD753 NW759NW753 SB2�.Lett»2-heiter1 Regenahalb bd.Ä heiter2 wölken!c-»allge»101011715