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Nr. 128. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Tuberkulofe und Schule.

Mittwoch, 5. Juni 1912.

der Arbeitslosenversicherung". Der Referent, Stadtrat Wedel­Kiel, vertrat die Ansicht, eine Förderung der Arbeitslosenversiche rung fönne nur durch eine eingehende Untersuchung der Lage in den einzelnen Gewerben geschehen, diese müsse aber von Reichs wegen erfolgen. Andererseits sei die Einführung des Versiche rungszwanges für einzelne Berufe und Gruppen, z. B. die der Bauarbeiter, schon jetzt reif. Mit Recht habe der Städtetag um einen Gefeßentwurf die Reichsregierung ersucht. Leider sei die Reichsregierung dieser Bitte nicht nachgekommen. Bei dieser für die Kommunen bedauerlichen Lage, führte Redner aus, ist es inter­essant zu überblicken, was durch die Städte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bisher geschehen ist. Das wirksamste Mittel dagegen find gut organisierte Arbeitsnachweise, die auch die Voraussetzung Für jede weitere Tätigkeit auf diesem Gebiete bilden, insbesondere für Notstandsarbeiten und für die Arbeitslosenversicherung selbst. Gin anderes Mittel find die sogenannten Notstandsarbeiten, die allerdings nur als ein Notbehelf angesehen werden können. Es bleibt nur die Arbeitslosenversicherung, die als obligatorische nicht in Betracht kommt. Auf dem Gebiet der fakultativen Arbeits­losenversicherung ist das Genter Syftem als das einfachste und praktischste anzusehen. Es stellt eine Verbindung dar zwischen den Die Gewerkschaften bleiben Träger der Versicherung und die Ge­Gemeinden und den Gewerkschaften als Träger der Versicherung. meinde zahlt dazu einen Zuschuß. Für die nichtorganisierten Ar­beiter hat die Stadt Genf einen Sparfonds eingerichtet, aus dem für die Sparer, die im Falle der Arbeitslosigkeit ihr Guthaben abheben, Buschüsse geleistet werden. Die Voraussetzung für dieses System ist das Vorhandensein einer guten Arbeiterorganisation und natürlich eines gut geführten Arbeitsnachweises. Dieses Genter System hat bisher die meiste Verbreitung gefunden. Aus­dem Direttor des Charlottenburger Statistischen Amtes, Dr. Bade, Jastrow und herausgegeben wurde.

Und damit komme ich zur Schule. Die Frage, ob man die Tuberkulose eine Schulfrankheit nennen kann, muß mit einem ent­In der 12. Versammlung des Vereins für Schulgesundheits. schiedenen Nein beantwortet werden. Die Schule hat mit ihrer pflege, die in Verbindung mit der 4. Versammlung der Vereini- Berbreitung recht wenig zu tun. Die Zahl der Kinder mit offener gung der Schulärzte Deutschlands Ende Mai im hygienischen In- Tuberkulose dieser Schule ist nur gering. Dagegen ist die Zahl der stitut der Universität abgehalten wurde, hielt Ministerialdirektor jenigen Kinder, die den Keim der Krankheit in sich tragen, die Professor Dr. Kirchner, der Leiter der Medizinalabteilung im Stinder mit latenter Tuberkulose, sehr erheblich, und diese bringen Kultusministerium, einen Vortrag über: Tuberkulose und den Krankheitsfeim aus der Familie mit in die Schule. Was Schule. Er führte aus: fönnen wir nun dagegen tun? Wir müssen die Kinder hüten vor " Was die Tuberkulose für uns bedeutet, sehen wir an der der Berührung mit Menschen mit offener Tuberkulose. Der Reichs­großen Sterblichkeit. In den letzten Jahren, seitdem die Gesund gefeßentwurf aur Seuchenbekämpfung enthielt die Anzeigepflicht heitspflege einen großartigen Aufschwung genommen hat, ist die für Tuberkulose, doch ist dies in Deutschland nicht Gesek geworden. Sterblichkeit in geradezu wunderbarer Weise zurückgegangen. Von Wohl aber ist der Stampf gegen ansteckende Krankheiten seitens der 1816 bis 1886 war die Sterblichkeit in Preußen eine ziemlich gleich. Schule in Preußen nicht in die Hände der Polizei, sondern in die mäßige, abgesehen von einigen besonderen Anstiegen, die durch der Schulaufsichtsbehörde gelegt, und deswegen fonnte 1907 ver­große Epidemien bedingt waren. Von 1886 an aber sehen wir einen ordnet werden, daß Lehrer und Kinder mit offener Tuberkulose sehr starken und stetigen Abfall. Von 29 pro 1000 im Jahre 1886 bie Schule nicht betreten dürfen. Diese Maßregel mag vielleicht ist die Sterblichkeit gefunken auf 16 pro 1000 im Jahre 1910. Das manchen drakonisch erscheinen, aber sie ist notwendig, sowohl im ist in Wahrheit ein Triumph der Wissenschaft und bedeutet einen Interesse der getroffenen Kinder, als im Interesse der anderen. Gewinn an Glück und nationalem Vermögen, wie man ihn sich Weiter ist 1890 bereits die Stadt Wiesbaden mit der Anstellung kaum hat vorstellen fönnen. Diese Abnahme der Sterblichkeit ist von Schulärzten vorgegangen. Andere Städte sind gefolgt, und bedingt durch die Abnahme der übertragbaren, der Infektionstrant- wischen Lehrern und Aerzten hat sich nach anfänglichen Reibungen heiten. Insbesondere ist gesunken die Sterblichkeit an Diphtherie jetzt ein sehr gutes Verhältnis entwickelt. Ich stelle mir vor, daß seit 1894, seit der Erfindung des Heilserums durch Behring . In alle Schulrekruten dem Schularzt vorgestellt werden müssen vor hervorragender Weise ist die Sterblichkeit an Typhus gesunken, seit ihrer Einstellung. Ich stelle mir weiter vor, daß die Schulärzte 1875 um den 15. Teil. Auch die Sterblichkeit an Tuberkulose zeigt Personalbogen über die einzelnen Kinder anlegen, welche die Kin­ein Sinken von 32 pro 10 000 im Jahre 1875 auf 15 pro 10 000 mir schließlich vor, daß die Schulärzte von Zeit zu Zeit sämtliche führlich ist es behandelt in einer Denkschrift, die auf Veranlassung der vom ersten bis zum letzten Schultage begleiten, und ich stelle im Jahre 1911. Aber dieses Sinken ist doch, verglichen mit dem Stinder Revue passieren lassen müssen, um zu sehen, was ihnen Sinken der Typhussterblichkeit, nur gering. Wir müssen also alle Straft daran sehen, die Sterblichkeit noch mehr zu verringern. etwa noch fehlt. Wie man stotternde, schwerhörige und geistig Namentlich, wenn wir uns vorstellen, daß diese 15 pro 10 000 in schwache Kinder in gesonderte lassen gebracht hat, mit außer­absoluten Bahlen in Preußen heute noch immer 60 000 Menschen ordentlichem Erfolg sowohl für die normalen Kinder, als für diese darstellen. Es handelt sich also hier um eine Aufgabe, die des schwachen Kinder, so sollte man auch die Tuberkuloseverdächtigen, die den Krankheitsfeim in sich tragen, in gesonderten Klassen unter­Schweißes der Edlen wert ist, und alle, die etwas davon verstehen, bringen. Man wird auch dann ähnliche Erfolge erzielen. Mit müssen sich fest zusammenschließen gegen diesen Feind des Vater­landes. Schon im Jahre 1905 hat der Vortragende besondere Unter- gutem Erfolg vorangegangen und vorbildlich ist auf diesem Gebiet suchungen über die Abnahme der Sterblichkeit an Tuberkulose in die Tuberkulose aber erst einmal eine offene, dann muß die Forde­die Stadt Charlottenburg mit der Errichtung der Waldschulen. Ist den verschiedenen Altersklassen angestellt, und er kam zu dem über­raschenden Resultat, daß die Abnahme namentlich diejenigen Alters- rung, daß Schüler und Lehrer, die davon ergriffen sind, die Schule Klassen der Männer betrifft, die von der sozialen Gesetzgebung in vollständig meiden, absolut und konsequent durchgeführt werden. Die Aufgaben der Schule sind damit noch keineswegs erschöpft. den 80er Jahren getroffen wurden. Die jugendlichen Altersklassen Es muß verlangt werden, daß jede Schulstube mindestens einmal und die weiblichen nahmen daran nicht teil. Von 1875 bis 1902 täglich gefegt und mindestens dreimal jährlich gründlich gereinigt hatte gerade in den jugendlichen Altersklassen und beim weiblichen wird. Ferner sollte keine Familie, auch der Schuldiener nicht, im werkschaften, schon seit 1907 eingerichtet. Erlangen hat eine ähn Geschlecht die Sterblichkeit an Tuberkulose nicht abs, sondern sogar Schulhause wohnen. In neuerer Zeit ist ja viel auf dem Gebiete noch zugenommen; sowohl die absolute, wie die relative Sterblich der Schulhygiene geschehen, namentlich durch Schulbäder und Schul­feit. Eine erneute Berechnung in den Jahren 1903 bis 1906 zeigte speisungen. Alle Bestrebungen, in dieser Richtung sollten eifrig ge­keine besseren Ergebnisse. Erst die Berechnungen der Sterblichkeits- fördert werden. Auch die Zahnpflege der Schulkinder ist geeignet, berhältnisse bis 1910 haben konstatieren lassen, daß in keiner burch Herbeiführung befferer Verdauung den Körper zu fräftigen Altersklasse und auch beim weiblichen Geschlecht nicht die Sterblich und dadurch widerstandsfähiger zu machen gegen diesen heimtüdi­feit zugenommen hat, sondern nunmehr zeigt sich auch hier überall eine Abnahme. Nur die relative Sterblichkeit ist noch immer im schen Feind. Vor allem aber hat die Schule dann noch eine große Wachsen begriffen, ein Beweis, daß die Anstrengungen zur Be- Aufgabe: die der Belehrung. Die Schule sollte die Kinder über die kämpfung der Tuberkulose im Kindesalter noch keineswegs das bort lernen, in die Familie, und so kann die Schule wirken als Forderungen der Hygiene belehren, die Kinder tragen das, was sie Ziel erreicht haben. Koch hat bei seiner epochemachenden Entbedung Lehrerin des gesamten Volkes. Wenn in dieser Richtung gearbeitet des Tuberkulosebazillus den Schwerpunkt darauf gelegt, daß die wird, dann wird auch der Erfolg nicht ausbleiben." Tuberkulose rechtzeitig erkannt werde. Auch bei der Bekanntgabe So dankenswert die Darlegungen des Vortragenden rücksichtlich seines Tuberkulins hat er hierauf besonderen Nachdruck gelegt. In der Schule sind, so scharf muß immer wieder betont werden, daß den ersten Jahren hat das Zuberkulin leider nicht die Anerkennung die Tuberkulose ihre Hauptnahrung aus den sozialen Verhältnissen gefunden, die es verdient; heute wissen wir, daß es ein ausgezeich netes, fast unfehlbares Mittel ist, die Tuberkulose zu erkennen. Die Tuberkulose ist nicht überall zu Hause, sondern nistet sich in bestimmten Familien und Häusern ein. Der Grund dafür ist der, daß fast die einzige Quelle der Krankheit der kranke Mensch selbst ist. Durch die Milch perlsüchtiger Rinder kommt ja zuweilen eine Hebertragung vor, aber doch sehr selten. Durch Husten, Niesen, Räuspern verbreitet der franke Mensch Tuberkelbazillen um sich, die sich eine Zeitlang in der Luft schwebend halten können, und da­durch werden die Wohnugen, in denen die Kranken gehaust haben, eine Gefahr für die Mitmenschen.

Kleines feuilleton.

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empfängt. Die Widerstandsfähigkeit gegen die schlimme Krankheit finft mit sozial schlechteren Verhältnissen. Der beste Kampf gegen die Tuberkulose besteht in sozialer Hebung der minderbemittelten Wolfskreise. Arbeiterschutz heißt auch Schutz der Allgemeinheit.

Arbeitslofenversicherung.

Der Verein für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik hielt gestern im Berliner Rathaus eine Sigung ab. Zur Ver­handlung stand unter anderem das Thema:" Die Entwidelung waren, daß fochten.

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andere die Lebensinteressen der Kunst für sie ber­Aber das Dresdener Vorkommnis hätte damals sicher noch niemand für möglich gehalten.

In dieser Denkschrift werden die Bedenken gegen das Genter System eingehend gewürdigt, aber schließlich kommen die Ver­faffer doch zu dem Schluß, daß sie nicht durchschlagend sind. Auf der Grundlage des Genter Systems hat auch der Charlottenburger Magistrat eine Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung ausgearbeitet, die allerdings vor wenigen Tagen abgelehnt wurde. Als erste der Groß- Berliner Gemeinden hat die Stadt Schöneberg System eingerichtet. Anfang 1911 eine Arbeitslosenversicherung nach dem Genter Für die Nichtorganisierten hat die Stadt ebenfalls eine Spargelegenheit geschaffen, die jedoch sehr wenig in Anspruch genommen ist, während die Arbeitslosenversiche­rung nach dem Genter System sich eines steigenden Zuspruches er­freut. In Straßburg ist eine Arbeitslosenversicherung nach dem Genter System, also lediglich mit Gemeindezuschüssen an die Ge­Freiburg i. Br. In Mannheim ist lediglich ein städtischer Zuschuß liche Einrichtung wie Straßburg getroffen, ebenso im März 1910 für Sparer eingerichtet, ein System, das sich auch dort nicht be­währt hat. Dann existiert noch in Köln eine Versicherungskasse für Arbeitslose, die im Jahre 1911 in Anlehnung an das Genter System umgewandelt ist. Bisher haben also recht wenige Städte etwas Brattisches geschaffen, und ein guter Erfolg ist eigentlich nur erreicht worden mit dem Anschluß an die Gewerkschaften und sonstigen Organisationen. Die Spareinrichtungen haben überall vorjährigen Städtetages gemäß die Reichsregierung sich doch noch bersagt. Um so mehr müssen wir hoffen, daß bei dem gegen­wärtigen Stande der Arbeitslosenversicherung dem Beschlusse des zu einem gefeßlichen Vorgehen entschließt.

In der Diskussion hob Reichstagsabgeordneter Landrat von Halem hervor, daß Staatssekretär Delbrück doch wohl recht habe mit seiner Behauptung, die Sache set für eine reichsgefeßliche Regelung noch nicht reif. Jährlich brauchen wir Hunderttausende von Arbeitern aus dem Auslande, um die Arbeit im Inlande zu vielleicht angebracht, einen reichsgefeßlichen Zwang zu schaffen, um bewältigen. Unsere Armenhäuser sind überfüllt. Da wäre es Arbeitslose von einem Gebiet, wo Arbeiter im Ueberfluß sind, in ein anderes zu verpflanzen, wo es an Arbeitern mangelt.( Bei­fall.) In meinem ostelbischen Landkreis haben wir keine Arbeits­losigkeit, sondern eine Arbeiterlosigkeit, die eine große Schwierig­feit für unsere Landwirtschaft bildet. Wird die deutsche Land­wirtschaft weiter ausgebaut und blühen, so wird, glaube ich, die. Frage der Arbeitslosigkeit verschwinden.( Beifall.)

diefem

Oberbürgermeister Cuno- Hagen: Städte, wie z. B. Ham­born, die nur durch eine einzige Industrie groß geworden find, Von Teil der Arbeit wird auch der endgültige Erfolg des Unternehmens abhängen; es wird sich zeigen, ob die Kunst der Ingenieure diese Dämme genügend haltbar errichtet hat. Insofern liegt die gefährliche Stelle des Kanals eigent­Künstlerstolz vor Ministerialbeamten. Es ist ein merkwürdig Ding lich bei Gatun. Die Bauleiter haben daher auch ihre größte Auf­Beobachtungen auf glühender Lava. Die Naturforscher Tegen merksamkeit auf diefe mächtigen Dämme konzentriert. Die Besucher bei uns mit der fünstlerischen Freiheit, ohne die teine Kunst ge deihen kann. Der Polizei, der Regierung und auch der Justia ist großen Wert darauf, zu erfahren, welche Temperatur die Lava- freilich, die nach Verlauf eines Jahres vielleicht nach Panama massen besigen, wenn sie aus dem Krater eines Vulfans aus- kommen, um den Sanal zu besichtigen, werden nicht wenig erstaunt diese Freiheit zumeist ein Greuel, ein schlechterdings in einem auf strömen. Diese Wißbegier ist aber begreiflicherweise nicht leicht fein, wenn fie statt eines Kanals von Ozean zu Ozean nur ein Untertänigkeit zugeschnittenen Staatswesen nicht zu duldender Unfug, den man aber nun mal nicht ganz mehr verhindern tann. Und die zu befriedigen, denn soviel weiß man wenigstens genau, daß die furzes Stück Kanal zu beiden Seiten der Meere sehen. In der Tat Künstler? Nun, die Künstler wir haben vor allem die Ausüber Temperatur hoch genug ist, um eine Messung durch unmittelbare münden beide furzen Kanäle in den neuen riesigen See, zu dem die der bildenden Kunst im Auge Annäherung zu verbieten. Es könnte daher nur durch Erfindung Schiffe durch mächtige Schleufenanlagen Zugang finden. Der See wollen leben, wollen vom Staat Aufträge haben, es mit der öffentlichen Meinung" nicht verderben. besonderer Mittel jemals möglich sein, den Sibegrad einer Laba aber wird nach seiner Vollendung den Eindruck machen, als habe er Auch sind sie obendrein, wenn sie zu Namen und Einfluß gelangt beim Austritt aus dem Krater oder aus einer seitlichen Spalte feit jeher bestanden und zerstreute Spaziergänger werden dann viel­sind, durch Titel und Drden gefödert, durch höfifche und andere Rüd- festzustellen. Immerhin ist man damit soweit gegangen, wie es leicht enttäuscht fragen: Und mehr ist von dem Kanal nicht zu sehen?" fichten gefeffelt. Die Freiheit des fünstlerischen Schaffens wird so füllung einer berartigen Aufgabe hat der italienische Forscher eben möglich erscheinen wollte. Einen besonderen Mut in der Er­Humor und Satire. au einem frommen Wunsch, der sich allen Einflüssen beugt. Ein sauberes Stückchen fünstlerischer Byzantinerei berichtet im September vorigen Jahres bewiesen, und von den gewonnenen Revision der Berliner Magistratsmitglieder und Stadtverordneten Giovanni Platania während des letzten Aetna ausbruches Amtliche Aufklärung. Die in der Preffe getadelte Dr. Hermann Hieber aus Sachsen , dem klassischen Beamtenstaate, Ergebnissen berichtet jetzt eine Mitteilung an die Accademia dei bei ihrer Ankunft in Berlin war ein Staatsintereffe unerläßlich. Es in der Frankfurter Beitung". In Dresden findet eine deutsche Lincei in Rom . Erst am 20. September, also 10 Tage nach dem mußte festgestellt werden, ob die Herren ihre preußische Eigenart Kunstausstellung statt; die Jury hat ihres Amtes gewaltet und alles Beginn des Ausbruches, fonnte fich der Forscher dem höchst ge- aus Wien unbeeinträchtigt mitgebracht haben, da fie fich sonst nicht scheint in Ordnung. Bis auf den Regierungskommissar, einen Ministerialdirektor Schelcher, der die Funktion ausübt( auf Grund legenen frater nähern, dann auch einigen kleinen Deffnungen mehr zu Organen der Selbstverwaltung geeignet haben würden. welchen Rechtes?), den Grad zulässiger Nacktheit festzustellen. Be noch eine Deffnung, aus der frische Lava entquoll. Er unternahm angeblich im Herbst herauskommen. Bum Chefredakteur wäre der in der Nachbarschaft des Monte Rosso. Er fand dort wenigstens Eine Berliner Zeitung Das Parlament" soll fagter Nuditätenrat aber findet, daß Otto Greiner und Mar das Wagnis, einen auf der Oberfläche einigermaßen befestigten Klinger das für einen Normalfachsen Zulässige überschritten haben. Ravastrom zu betreten, und zwar an einer Stelle, die 80 meter Freiherr v. Erffa , zum Verantwortlichen der Polizeileutnant Kolb Sang- und flanglos werden die beanstandeten Sachen aus der Aus- vom Ausfluß und 15 W ter vom Rand entfernt war. Er konnte Eine Strafanzeige gegen die schwedische Be­stellung geschafft. Die beiden bekanntesten Künstler Sachsene nehmen das in den durch die Schollen der Oberfläche hindurch mit dem sogenannten rufsgesellschaft ist von militärisch- patriotischer Seite erstattet Kauf und ichweigen. Warum soll die tgl. fächsische Bureaukratie phrometrischen Fernrohr die glufflüssige Masse in orangeroter worden. Man erblickt in dem vierfachen Hurra der Herren im fie auch respektieren, wenn sie sich selbst nicht als freie Künstler, Farbe im Innern des Stromes erkennen. Dieser bewegte sich noch Berliner Rathaus einen unlauteren und noch dazu ausländischen

mit einer Geschwindigkeit von 1 Meter in der Sekunde. Eine sondern als tgl. fächsischer Profeffor oder Geheimrat einichäßen! Messung an der Oberfläche ergab Temperaturen zwischen 560 und Aber ein anderer Professor, der auch fonfisziert wurde, schweigt 770 Grad. Später vermochte Platania bas Thermometer auch bis nicht. Er wendet sich beschwerdeführend an feine Organisation, die an die rotglühende Lava selbst heranzubringen, wo sich eine Hibe Stuftlervereinigung". Und nun höre man, welch unglaubliche von 940 Grab ergab. Schon zweimal früher find ähnliche Versuche unternommen worden, die zur Beobachtung von Werten bis zu 1200 Grab führten. Die Temperatur nimmt selbstverständlich mit der Entfernung vom Krater und nach den Rändern des Lava­

Antwort ihm wird:

stroms ab.

zweckmäßig zu bestellen.

Wettbewerb gegen das landesübliche Hurrageschrei.

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Notizen.

alle Reide. Sie will von einer friedlichen Erledigung nicht eher - Die Sezession stellt ihre Bedingungen im ... Die Mitglieder des Ausschusses schließen sich der bollen etwas wissen, als bis Bürgermeister Reide seine Beschuldigung tünstlerischen Würdigung, welche Ihr Bild Rivalen" durch die Jury wieder gut gemacht habe. Sie wird auch der Berliner Kunſt­unserer Vereinigung bereits gefunden hat, vollkommen an und be deputation, die wieder Bilder aus der Sezession ankaufen will, tein dauern die Ablehnung desselben durch den föniglichen Kommissar Bild verkaufen, so lange Herr Seicke unter diesen Umständen ihr außerordentlich. Leider mußten wir aber in Erfahrung bringen, daß Der See von Panama . Der Bau des Panamakanals ist mun in Borsigender bleibt. der Kommissar ermächtigt ist, Werke bon der Ausstellung aus feine legte, entscheidende Phafe getreten: mit der Schließung der Strindbergs Gustaf Adolph im 8irtus. auschließen, die ihm ungeeignet erscheinen, und daß gegen eine folche großen Pforten des Dammes von Gatun beginnen die Arbeiten Am Dienstag sollte Strindbergs Schauspiel Gustaf Adolph", dessen Berfügung ein Protest unmöglich und abfolut wirfungslos ift." der letzten Etappe. Als die Schleusen geschlossen wurden, verwandelte Probe der Dichter bis zuletzt mit größtem Interesse verfolgt hat, in Das geschah nicht in Schilda , nicht in einem bormärzlichen fich der fleine Chagresfluß, der bisher als ungeberdiger Sturzbach Stockholm zum ersten Male im Birtus aufgeführt werden. 200 Duodesstaatchen, sondern in Dresden , der berühmten Kunststadt! schäumend babingestürmt war, in einen friedlichen Bach, der gemäch- Personen und 60 Pferde wirken in dem Stüd mit, über das Georg Diese fgl. fächstichen Künstler sind doch wahrlich Männer, von denen lich in einen großen See fließt. Und dieser neue See von Panama Brandes unlängst in Bolitiken" schrieb:" Es ist eine tief angelegte die Freiheit der Kunst aufs allerbeste verwaltet wird. Aber sie sind wird nach der bevorstehenden Vollendung des Werkes bas charat- und ausgeführte Tragödie, ein großartiges Bild des geitalters des eben in noch stärkerem Maße loyale Untertanen. Ruhe ist die erste teristische Merkmal dieses Infelfanals sein. Von dem Einschnitt bei dreißigjährigen Krieges, eine interessante, echt Strindbergsche Auf­Bürgerpflicht. Culebra abgesehen, bestand der größte Teil der Arbeiten am Kanal fassung von Gustaf Adolph, der von Strupeln gequält, mit Zweifeln Als die Bewegung gegen die Leg Heinze vor einer Reihe von nicht aus Grabungen und Ausbaggerungen. Die Hauptarbeit war tämpfend, schließlich durch eine Menge finnig erfundener Büge einen Jahren in Gang tam, mußte man schon damals die betrübende Er die Erbauung der fünstlichen Küsten an dem nördlichen und dem tiefen Eindruck von der Abscheulichkeit und dem Wahnsinn der fahrung machen, daß manche Künstler sehr damit einverstanden südlichen Rande des mächtigen Sees, der jegt im Entstehen ist. Religionsfriege gewinnt."