" 3. Keilte des Lsmarts" Kerliiler AldsdlM. Z-»-« �ahlabenä für Lrok-Rerlin am Wttvvoch, clen II Zum. Partei- Hngclegcnbeiten. Zahlabend der taubstummen Geuosseu bei Haberland, Linienstr. 73._ Zur Lokalliste! Der Rauchklub„Batavia" hält Sonnabend, den 15. Juni, im .Gesellschaflshaus". Charlottenburg , Berliner Str. 118, sein dies- jähriges Stiftungsfest ab. Das Lokal steht der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung. Es wird daher ersucht, Billetts für dieses Vergnügen zurückzuweisen._ Zehlendorf sWannseebahn). Mittwoch, den 12. Juni, in allen Bezirken: Zahlabend. Die Bezirke 4 und Schlachtensee halten sden Zahlabend gemeinschaftlich bei Benno Mickleh, Potsdamer Straße , ab. Ferner machen wir die Parteigenossen noch darauf aufmerksam. daß der angesetzte Ausflug nach dem Grunewald heute Sonntag nicht stattfindet.— Die Beerdigung des Genossen Hanich findet heute nachmittag 3 Uhr statt. Die Parteigenossen treffen sich um 2 Uhr bei Mickley. Der Vorstand. Johannisthal . Der Zahlabend findet am Mittwoch gemeinsam für den ganzen Ort bei Otto Senstleben, Friedrichstr. 48, statt. Der Vorstand. Alt-Glienicke. Am Mittwoch, den 12. Juni, abends 8ll3 Uhr, im Lokale von Ritze, Grünaner Straße, wichtige Mitgliederversamm- lung des Wahlvereins. Der Vorstand. Nowawes . Mittwoch, den 12. Juni, abends 8� Ubr, im Schmidtschen Lokal, Wilhelmstr. 41/43: Versammlung des Wahl- Vereins. Tagesordnung: 1.„Die Kirche im Dienste gegen die Freiheit". Referent: Genosse U n g e r- Berlin. 2. Geschäftliches. 3. Verschiedenes. Gäste haben Zutritt; auch werden neue Mitglieder aufgenommen. Der Vorstand. Staaken . Dienstag, den 11. d. Mts.. abends 8>/z Uhr, in Gnädigs Gasthof: Außerordentliche Generalversammlung des Wahl- Vereins. Es ist eine wichtige Tagesordnung zu erledigen. _ Der Vorstand. Berliner Nacbnchtem „Laubenmission." Weil die Arbeiter nicht mehr in die Kirche kommen wollen, wird immer mehr die Kirche den Arbeitern nachgetragen. Schon vor mehreren Jahren wurde der Gedanke verwirklicht, mit„fliegenden" Kirchen auch die Lauben- kolonien zu„beglücken". Besonders die Stadtmission hat es sich angelegen sein lassen, die Laubenkolonien in Be- arbeitung zu nehmen. In einer werbenden Zuschrift, die ihr der„Lokalanzeiger" veröffentlicht, frohlockt sie, daß sie in Laubenkolonien der verschiedensten Gegenden Berlins sich nun schon sieben Mittelpunkte für ihre Agitation geschaffen hat. Lauben sinds, in denen ihre Frommen und Gläubigen samt denen, die dafür gelten wollen, zusammenkommen. Nach- mittags versammelt die Stadtmission hier Kinder oder alte Frauen, abends stellt sie für Jungfrauen oder Jünglinge ihre Missionslauben als„Gebetskämmerlein" zur Verfügung, an Sonntagen aber treibt sie„Evangelisation", um das Häuflein ihrer Anhänger zu mehren. Man sieht, daß die Agitatoren der Kirche nichts unversucht lassen, um mit ihren Zufrieden- heitspredigten immer wieder an das arbeitende Volk heran- zugelangen. In den von der Stadtmission heimgesuchten Laubenkolonien kann unseren Genossen nur empfohlen werden, diese„Laubenmission" im Auge zu behalten. Wenn ebenso die sozialdemokratische Partei sich in den Laubenkolonien eigene Versammlungsstätten schaffen wollte, um von hier aus Agitation zu treiben— welches Geschrei würde sich da in den Reihen der Frommen erheben I Wenn man Besuch hat, erwartet man, daß einem der Gast nicht Grobheiten an den Kopf wirst. Wenn die S t a d t B e r l i n die Vertreter fremder Städte bei sich zu Gaste sieht, rechnet auch unser Stadtfreisinn darauf, daß die Gäste ihm nicht unter die Rase reiben werden, auf wie wenig Gebieten sie Berlin als„Musterstadt" empfinden. Auch die Gäste aus Schweden , die in der letzten Woche in Berlin weilten, scheinen im ganzen die auf sie gesetzte Hoffnung erfüllt zu haben. daß sie bei den Besichtigungen der Anstalten unserer Stadt mit ihrem Lob nicht kargen würden. Solche Besichtigungen durch Vertreter fremder Städte bieten der Berliner Freisinnspresse die erwünschte Gelegenheit, in die Welt hinauszuposaunen, wie„großartig" die Besucher alles gefunden haben. Die„Vosstsche Zeitung" hat einem der schwedischen Gäste, dem Stockholmer Stadtverordneten Dr. v. Friesen, sogar einen eigenen Ausfrager ins Haus geschickt, der ihm das nötige Quantum Anerkennung abzwacken sollte. Für ein besonders wichttges Gebiet kommunaler Betätigung ist daS dem Abgesandten dieses kommunal- liberalen Preßorgans allerdings nicht gelungen, nämlich— wie zu erwarten war— für das Schulwesen, lieber sein hierauf bezügliches Gespräch mit Dr. v. Friesen, der selber ein alter Schul- mann ist, berichtet der Ausfrager: „Mit seiner Liebenswürdigkeit verband er große Vorsicht; er wollte, als wir z. B. auf Schulfragen zu sprechen kamen,„nicht anstoßen". Um so offener plauderte er über Dinge, die ihm Berlin im vorteilhaftesten Lichte zeigten." Nachdem dann die anerkennenden Aeußerungen über das Birchow-Krankenhaus, über das Waisenhaus, über das Märkische Museum usw. wiedergegeben worden sind, schließt der Bericht: „Zum Schluß kamen wir nochmals auf die„Schulfrage" und unser.Lehrsystem". Unser Gast schien nicht sehr entzückt davon. „Soll ich Ihnen mit Schlagworten antworten? Das mag ich nicht! Soll ich in wenigen Sätzen ein Urteil fällen? Ich täte damit dem Schulwesen Deutschlands ein großes Unrecht. Ein Buch wäre nicht zu viel über diese Frage. Ich will dies sagen: Ich habe in dieser Beziehung viel gesehen, was uns sympathisch, manches, was uns unsympathisch war. Auszusprechen, was das letztere ist. wäre— unhöflich." Auszusprechen, was am Schulwesen Berlins ihm un- sympathisch war, scheint der vorsichtige Gast für besonders„unhöf- sich" gehalten zu haben._ Das Kuratorium für das städtische Rettungs- wesen hat beschlossen, daß von jetzt ab in Uebereinstimmung mit dem bis zum 1. April cr. in Geltung gewesenen Vertrage für die Behandlung von Kassenmitgliedern im städtischen Nachtdienste der Hilfswachen des Rettungswesens bis zur vollständigen Verstadtlichung des letzteren von den Krankenkassen erhoben werden sollen: a) für jede Hilfeleistung innerhalb der Hilfswache einschließlich Verbandsstoffe 2,75 M., b) für Besuche außerhalb der Wache 4 M., o) für eine geburtshilfliche Dienst- leistung 10 M. Eine endgültige Neuregelung, welche mit der vollständigen Verstadtlichung des Berliner Rettungswesens in Kraft treten soll, bleibt vorbehalten. Tie Unterschlagungen bei der Borsigwalder Terrain-Gesell- schaft, die, wie erinnerlich, durch ihren Direktor Hempel schwer ge- schädigt worden ist, betragen nach den jetzigen Feststellungen an- nähernd 340 000 M.■ In dem jetzt erschienenen Geschäftsbericht der Gesellschaft werden darüber folgende Mitteilungen gemacht: Die per 31. Dezember 1911 von Hempel unterschlagenen Beträge be- laufen sich auf 283 433 M. Dazu treten die im Januar und Fe- bruar 1912 unterschlagenen Beträge mit 52 759 M., so daß sich insgesamt ein Fehlbetrag von 339 184 M. ergibt. In dieser Summe ist aber ein Betrag von rund 69 990 M. enthalten, den einer unserer Schuldner an Hempel persönlich und gegen dessen alleinige Quittung gezahlt hat, während Hempel zur alleinigen Zeichnung unserer Firma nicht befugt war. Wir sind der Ueberzeugrkfig, daß uns in diesem Falle kein Verlust treffen kann. Darüber hinaus hat sich Hempel bei Ausführung eines zwischen uns und einer auswärtigen Firma geschlossenen Grundstücksverwertungsvertrages widerrechtlich 57 912 M. angeeignet, bezüglich deren wir mit der Firma einen Vergleich geschlossen haben. Der erwähnte Grundstücksvertrag ist in gegenseitigem Einverständnis per Mitte April 1912 aufgehoben worden. Strittig ist ein Betrag von 57 999 M., der durch Hempel für unsere Gesellschaft an eine für uns tätig gewesene Straßen- baufirma sukzessive gezahlt worden ist; die Firma bestreitet den Empfang der Zahlungen mit der Behauptung, mit ihrer Firma versehene Quittungen seien von ihm gefälscht. Für den größten Teil der von Hempel unterschlagenen Summen besitzen wir Zweifels- freie Garantien. Unter Berücksichtigung dieses Ümstandes haben wir früher den Verlust, der uns aus den Verfehlungen Hempels treffen kann, auf zirka 85 999 M. geschätzt; es liegt für uns zur» zeit kein Anlaß vor, diese Schätzung zu ändern. Sobald die Höhe des Verlustes endgültig feststeht, wird die Verbuchung erfolgen. Den Nationalpolen kommt die von unseren Genossen zu heute nach den Andreas-Festsälen einberufene polnische Volksversammlung recht ungelegen. Sie befürchten anscheinend, daß ihre Anhänger desertieren und sie fordern deshalb in ihrem hiesigen Moniteur, dem „Dziennik Berliuski" auf. der Versammlung fernzubleiben. ES wird nichtsdestoweniger für guten Besuch gesorgt werden. Einen bösen Ausgang nahm Freitag ein Streit zwischen dem 31 Jahre alten Eisendreher Georg Kleusberg vom Kottbuser Ufer 46 und dem im selben Hause wohnenden 47 Jahre alten Ar- beiter Otto Buchwald. Buchwald hat in dem Hause die Portiers- stelle inne und wohnte, ebenso wie Kleusberg, im Hochparterre. Zwischen beiden Familien kam es häufig zu Zwistigkeiten, weil der Pförtner die Kinder Kleusbergs aus dem Hausflur verwies, wenn sie dort spielen wollten. Auch versuchte Buchwald öfter, sich mit der Familie Kleusberg anzufreunden, was dieser aber nicht angenehm war. Als Kleusberg Freitagabend um 19 Uhr ein Schanklokal in der Britzer Straße in der Nähe des Kottbuser Ufers ausgesucht hatte, erschien bald nach ihm Buchwald und nahm an seinem Tische Platz. Dies hielt Kleusberg für eine Herausforde- rung und war darüber so erbost, daß er in seiner Wut den auf dem Tische stehenden Pfeffer- und Salznapf nahm und damit dem Buchwald einen Schlag gegen die linke Schläfe versetzte. Der Schlag war mit solcher Wucht und so unglücklich geführt worden, daß Buch- wald gleich zusammenbrach. Man brachte ihn gleich nach dem Krankenhaus Am Urban, doch konnten die Aerzte hier nur noch seinen Tod feststellen. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt und nach dem Schauhause übergeführt. Der Täter stellte sich gleich darauf selbst der Polizei.« Vom Bankdefraudanten Jost. Gestern mittag erfolgte auf dem Spandauer Gemeindefriedhof die Ausgrabung der im März aus der Havel gelandeten Leiche des angeblichen Bankbeamten Jost, der, wie wir berichteten, nach Unterschlagung von 199 999 M. aus Magdeburg flüchtig geworden war. Es handelt sich darum, festzu- stellen, ob der Leichnam tatsächlich der des flüchtigen Deftaudanten ist oder nicht. Bekanntlich hatte man bei der Leiche kein Geld mehr gefunden, die Taschen waren geleert, so daß die Vermutung nicht von der Hand zu weisen war, daß I. ausgeplündert worden ist. Bei der gestern mittag borgenommenen Ausgrabung der Leiche waren außer der Gerichtskommisfion und dem Kreisarzt Dr. Jaenicke aus Spandau noch drei Herren aus dem Wohnort des Jost, Lohburg bei Magdeburg zugegen, die den Jost genau gekannt haben. Diese letzteren stellten mit Sicherheit fest, daß es sich tatsächlich um die Leiche des Defraudanten I. handelt. Das Gericht wird nun zu prüfen haben, ob I. einem Verbrechen zum Opfer gefallen öder ob die Leiche des I. nach ihrer Auffindung erst beraubt worden ist. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß I. noch im Besitze größerer Geldmittel gewesen ist. Die Verhaftung des Hausdieners, dem die Bewachung der Leiche seinerzeit nach ihrer Auffindung übertragen worden ist und der im Verdacht steht, die Beraubung der Leiche vor- genommen zu haben, wird aufrecht erhalten. Ein Straßenbahnunfall ereignete sich am Freitagnächmittag bor dem Hause Berliner Straße 139 in Charlottenburg . Dort wollte der Bauarbeiter Erich Glashagen aus Weitzensee eine La- dung Bretter auf der Schulter tragend, die Stratzenbahngleise passieren, als der Motorwagen 293 der Linie R herannahte. G. wurde umgestoßen und blieb neben dem Waggon liegen. Der Ver- unglückte, der eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen hatte, wurde nach der nächsten Unfallstation und von dort nach dem Krankenhaus Westend geschafft. Eines der gefährlichen Gaunerpaare, die nach dem Quartals- und Monatsersten bei Hausverwaltern oder Pförtnern die einge- zogenen Mieten stehlen, ist nach langer Zeit wieder einmal aufge- treten. Bei dem Verwalter des Hauses Roederstraße 59 zu Lichten- berg erschien eine Frau mit einem ungefähr 6 Jahre alten Knaben und ließ sich eine leerstehende Wohnung zeigen. Die Frau hielt solange wie möglich den Verwalter dabei auf, um dem Manne, mit dem sie zusammen„arbeitet", Gelegenheit zum Einbruch in dessen Wohnräume zu geben. Als der Verwalter, nachdem sich die Frau verabschiedet hatte, seine Wohnung aufsuchte, machte er die Eni- deckung, daß ein Einbrecher sie heimgesucht und die eingezogenen Mieten in Höhe von ungefähr 1799 M. gestohlen hatte. Vor diesen Gaunerpaaren, die früher mehr von sich reden machten, und jetzt ihre gemeingefährliche Tätigkeit wieder aufgenommen haben, sei hiermit gewarnt. Wegen betrügerischer Manipulationen sind der alleinige Inhaber des Bankhauses Funk u. Steig, Georgenstr. 47, Hugo Steig und sein Geschäftsführer, der Kaufmann Kurt Mitzlaff, beides jüngere Leute in den dreißiger Jahren, auf Veranlassung des Untersuchungsrickters verhaftet und dein Untersuchungsgesängnis in Moabit zugeführt worden. Das Bankhaus, das sich bereits seit längerer Zeil keines guten Rufes mehr erfreute, befaßte sich mit Präiniengeschäften und dem Vertrieb von Kuxen von Pelroleumbohrquellen in Galizien an unerfahrene Laute. Die hochtönenden Anpreisungen standen dabei in keinem Vergleich zu den tatsächlichen Verhältnissen. Vollständig ausgeräumt haben Einbrecher die Wohnung der Beamtemxjtwp Anton in der Rathenower Straße öS. Während sich die Frau auf einem NachmittagsauSgange befand und ihr Sohn seinen Dienst versah, suchten Klingelfahrer ihre im 4. Stock des Vorderhauses gelegene Wohnung heim. Die Diebe, die sich mit einem Nachschlüssel Eingang verschafften, stahlen alles, was sie nur fortschaffen konnten. Außer den Schmucksachen nahmen Jie alle Kleider und Wäschestücke mit. Sie zogen sogar die Bettbezüge ab und ließen auch diese mitgehen. Die Bestohlene ist nicht ver- sichert. Den Schaden, den sie erleidet, konnte sie noch nicht über- sehen. Aus dem Schreibtisch stahlen die Einbrecher auch noch eine Kasse, die ihr Sohn als Vorstandsmitglied eines Beamtenvereins für diesen verwaltete. Wieviel diese enthielt, weiß man auch noch nicht genau.. Arbeiter-Bildungsschule, Berlin . Wir erinnern, daß die Kurse des Genossen Grunwald am heutigen Sonntag im Grunewald abgehalten werden; nur wenn es regnet, finden-sie im Schullokal statt. Die Konsum-Genoffenschaft Berlin und Umgegend veröffentlicht so» eben ihren Umsatz vom Monat Mai dieses Jahres. Aus demselben ist zu ersehen, daß in den 85 Verlaufsstellen, die die Genossenschaft zurzeit unterhält, für 1 949 419 M. Waren umgesetzt worden find. Damit ist im laufenden Geschäftsjahre zum viertenmal ein monat- licher Umsatz von über einer Million erreicht worden. Gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahre beträgt die Steigerung des Um- satzes 358 743 M. oder gleich 52 Proz.— Wir haben schon früher geschrieben, daß in den Reihen der Genossenschaft bestimmt mit einem Umsatz von 19 Millionen Mark im laufenden Geschäftsjahre gerechnet wird. Dieses Ziel dürfte nicht nur erreicht, sondern weit überholt werden, denn jetzt bereits beträgt der Umsatz in den elf Monaten des laufenden Geschäftsjahres 9 778 299 M. Wird also im Monat Juni auch nur der gleiche Umsatz erreicht wie im Monat Mai, so find bereits 19% Millionen Umsatz gesichert. Mit Rücksicht auf die fortgesetzte Ausdehnung des Betriebes und die stets wachsende Zahl der Mitglieder, sowie des Umsatzes, sah sich die Leitung der Genossenschaft veranlaßt, Umschau zu halten nach Grund und Boden, um weitere Produktionsbetriebe eröffnen zu können. Die Ge- nossenschaft hat angrenzend an ihr jetziges Grundstück ein weiteres 798,35 Ouadratruten großes Grundstück erworben, so daß sie nunmehr über ein Grundstück von 259 Meter Front und 125 Meter Tiefe verfügt. In welcher Weise dieses Grundstück verwendet werden soll, steht zurzeit noch nicht fest, da die Beratungen darüber noch nicht abgeschloffen sind. In der Zeit vom 15.— 29. Juni findet in Berlin der Genossen- schaftstag statt. Die auswärtigen Delegierten werden an den vor- handenen Betriebsanlagen erkennen können, daß der genoffenschast« liche Gedanke in Berlin stark auf dem Bormarsch begriffen ist, und damit dürfte manches Vorurteil auswärtiger Freunde ein für alle- mal beseitigt sein. Außerdem findet in der Zeit vom 14.— 39. Juni in Berlin eine genossenschaftliche Ausstellung statt, an der sich selbstverständlich auch die Berliner Konsum-Genoffenschaft beteiligen wird. Selbstmord eines Lehrlings. Der 17 Jahre alte Bäckerlehrling Max Lenz hat sich gestern nachmittag nach vorausgegangenem Streit mit dem Werkführer im Hause seines Meisters Hänisch, Adolf- strahe 12a, auf dem Trockenboden erhängt. Erst nach drei Stunden wurde die unselige Tat entdeckt und hatten Wiederbelebungsversuche keinen Erfolg. - tlltU Warnung vor Schwindlern l In Nummer 63 unseres Blattes haben wir darauf aufmerksam gemacht, daß die Konsum-Genoffenschaft auf dem Wege zur genossen» schaftlichen Feuerversicherung ist. Wir haben damals geschrieben, daß der Zentralverband der deutschen Konsumvereine zunächst eine Generalagentur übernommen hat, um auf diese Weise die genoffen» schastliche Feuerversicherung vorzubereiten. Die Konsum-Genoffen« schast Berlin und Umgegend konnte bereits eine große Zahl von Policen gegen Feuersgefahr und Einbruchsdiebstahl abschließen. Diese Abschlüsse bewirken natürlich, daß die für Privatgesellschaften tätigen Agenten nicht mehr in solch großem Umfange Versicherungen abschließen können, wie es früher der Fall war. Agenten dieser Gesellschaften versuchen nun durch Vorspiegelung falscher Tatsachen zu Versicherungsabschlüssen zu kommen. So ist der Konsum- Genossenschaft schon von verschiedenen Seiten mitgeteilt worden, daß Versicherungsagenten versucht haben, durch unlautere Manipulationen die demnächst ablaufenden Policen auf weitere 19 Jahre prolongieren zu können. Jetzt wird der Konsum- Genossenschaft weiter mitgeteilt, daß sich Agenten zunächst einführen als Beauftragte der Konsum-Genoffenschaft, und daß fie dann, wenn die Police abgeschlossen und unterzeichnet werden soll. Formulare von ihrer Privatgesellschaft vorlegen, und die Versicherer, die das Formular nicht vorher genau durchlesen, damit gegen ihren Willen Privatgesellschaften zuführen. Die Konsum-Genoffenschaft warnt ihre Mitglieder auf diesem Wege vor derarttgen Agenten, und ersucht sie, bevor sie einen Versicherungsantrag unterzeichnen, sich durch genaues Durchlesen des Antrages zu überzeugen, daß es sich um einen Antrag für die genoffenschaftliche Feuerversicherung, und nicht für eine Privatgesellschaft handelt. Ebenso bittet die Konsum-Genoffenschaft ihr weiter vorkommend« derartige Fälle umgehend mitzuteilen, um eventuell klagbar gegeu diese Agenten vorgehen zu können. Vorort- �acdricbteva Lichtenberg . Aus der Stadtverordnetenversammlung. Eine enksprechenLe Anfrage des Genossen Kertscher beantwortete der Oberbürgermeister dahin, daß zu der nächsten Sitzung eine Vorlage betreffend Regu- lierung der Arbeitsiverhältnisse der städtischen Arbeiter verliegea werde.— Gen. Grauer ersucht um Auskunft, weshalb die Regu- lierung des Löperplatzes verzögert werde und wie es> mit den AuSein- andersetzungen über die Eigentumsstreitigkeiten, das Schulgrundstück betreffend, stehe. Bürgermeister Unger erklärte, über die letztere Angelegenheit werde der Versammlung demnächst eine Vorlage zu- gehen; die Regelung des Platzes scheitere an der Passivität der Straßenbahngesellschaft, die keine Verlegung der Geleise vornehme, Genosse Grauer protestierte unter allgemeinem Beifall der Ver- sammlung gegen das Verhalten der Straßenbahn. Der Magistrat soll energische Schritte zur Abstellung des Mißstandes«nternehmen. — Der beantragten Aufnahme einer Anleihe in der Höhe von 899 999 M., zwecks Erweiterung und Kulttir des Rieselfeldes in Tasdorf , stimmte die Versammlung zu.— Eine ziemlich umfangreiche Debatte entfesselte eine Vorlage, die den Neubau eines Rathauses an der Möllendorff- und RathauSstraße zum Ziele hat. Das unterbreitete Projekt, das sich nur mit dem Terrain be- schäftigt, hat zur Voraussetzung die Entfernung der alten Schule in der Möllendorsfstraße. Dagegen bäumt sich der Sparsinn der Schachicl-Gruppe auf. Die Schule sei noch 15 Jahre und länger gebrauchsfähig, überhaupt fehle noch der Nachweis der Notwendig- keit eines repräsentativen Rathauses, eine Erweiterung des jetzigen Baues genüge wahrscheinlich auch noch� Herr Schachtel sucht in der Vorlage gar den Versuch des Magistrats, einen Konflikt mit der Stadwerordnetenversammlung heraufzubeschwören. Der Ober- bürgermeister protestierte entschieden gegen solche Unterstellung. Es sei doch das Recht des Magistrats zu sagen» daß nach seiner An- IM ohne EisiserMßg der Schule dss exvMvle AruMM tu,
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten