6. Erffa. Die Junker wollten diese Zusammenstöße, um die öffentliche Aufmerksamkeit von ihren eigentlichen Zielen abzulenten.
Daraus folgt nun aber noch eins: wer die falsche Darstellung der Junker, wer die Verleumdungen unserer Abgeordneten weiterträgt, der hilft den Junkern bei ihrem rechts und berfassungswidrigen Treiben! Und wenn, wie wir gezeigt haben, gerade die nationalliberale Presse den größten Eifer bei dieser Verwirrung der öffentlichen Meinung an den Tag legt, so zeigt sich hierin eine wunderbare Harmonie der Interessen zwischen ihr und den Junkern. Offenbar wollen die Nationalliberalen das ihrige dazu beitragen, um den Junkern bei der Ausschaltung des Reichstags und der Errichtung der preußischen Dreiklassendiktatur zu helfen!
Der Abfolutismus in Kroatien .
Man schreibt uns aus Agram:
Als im Jahre 1848 die russischen Truppen die ungarische Revolution niedermezelten, da telegraphierte ein Koſakengeneral an den jungen Kaiser Franz Josef in Wien : Ungarn liegt untertänig zu Füßen Ihrer Majestät!" Und es ist wahrhaftig ein Rosatenfurs, der damals in der Politik eingeführt wurde und der heute noch immer andauert. Es ist deshalb nicht zu verwundern, daß der Heute in den ungarischen Kronländern geführte Kampf eine große Aehnlichkeit mit dem Kampf aufweist, der in dem Kosakenreiche der Mostowiter geführt wird. Die terroristischen Akte, die in Buda pest gegen Tisza und in Agram gegen Banus Zuwai verübt wurden, geben Kunde von einer tiefen, bis zur Verzweiflung
In einer Konferenz der oppositionellen Parteien wurde be-| Gewerkschaftskongreß zusammentreten, der nach dieser Richtung schlossen, den schärfsten Kampf weiterzuführen, bis der vor dem hin bestimmte Forderungen formulieren würde. 4. Juni vorhandene Stand der Dinge wieder hergestellt sei. Friedensverhandlungen seien unter dem gegenwärtigen Präsidium ausgeschlossen. Nach Beendigung der Versammlung wurde die Internationale und das Kossuthlied gesungen.
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Die Krone für den Staatsstreich.
jubeln:
Klerikale Polemik.omanc
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Das von dem Pfarrer Dr. Nieborowsti heransgegebene Katholische Deutschland" meint: Wenn jene katholischen Arbeitervereine, welche in Arbeiterfragen auf ihr katholisches Wort zugunsten der interfonfessionellen Drganisation bisher berBudapest, 12. Juni. ( Meldung des Ungarischen Telegr.- zichten, auf die Stimme des Heiligen Vaters hören wollen, dann Korresp.- Bureaus.) Der König empfing heute in Schönbrunn find fie christliche Gewerkschaften gewefen". die Mitglieder des Präsidiums dea Abgeord. Weiter schreibt das Blatt, die katholikenfeindliche Preffe dürfe heute netenhtuses. Seine Majestät drückte dem Präsidium seine Hochachtung für die Aufopferung und den mora= lischen Mut(!) aus, den es bewiesen habe, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Mitglieder des Präsidiums ihre Belohnung in der gesicherten Arbeitsfähigkeit des Abgeordnetenhauses und darin finden würden, daß das Ansehen des Abgeord= netenhauses erhöht werde. Nach dem Empfang des Präsidiums wurde Graf Tisza in besonderer Privataudiens empfangen.
Der Krieg.
Italienische Ruhmredigkeit.
C
Rom, 12. Juni. Zu den Meldungen auswärtiger Blätter über eine bevorstehende Besetzung weiterer Inseln im Aegäischen Meere erklärt Popolo Romano", daß die Regierung im gegenwärtigen Augenblide nicht daran denke, obwohl sie dazu freie Hand habe. Die letzte Schlacht bei Sansur sei wohl so viel wert, Ein Lakai niedrigster Art ist dieser Buwai. Er hat seine Na- wie die Besetzung von zwei Chios, drei Mytilenes und vier Lemnos. tionalgenossen verraten und in langer bureaukratischer Karriere für Vom tripolitanischen Kriegsschauplate. jeden Pandurendienst sich fähig erwiesen, nur um die Gunst der ungarischen Bojaren zu erwerben. Und als die Machthaber von gemeldet: Die Oase 3 anzur wurde gestern von den Feinden Rom , 12. Juni. Der„ Agenzia Stefani" wird aus Tripolis Budapest , nachdem sie viermal das Parlament auseinandergejagt verlassen vorgefunden. Späher berichteten, daß außer den behatten, doch keine Sklavenmehrheit bekommen fonnten, da war tannten Stämmen auch die Mahallas weiterer Stämme an dem Slavko Zuwai der einzige Mensch, der den traurigen Mut hatte, Kampf am 8. Juni teilgenommen haben. Es wird versichert, daß in seinem eigenen Lande die Verfassung aufzuheben, die polis die Verluste des Feindes über 1000 Tote und zahlreiche Vertischen Organisationen gewaltsam zu zertrümmern, alle angesehenen wundete betragen, die nach Chedua gebracht worden sind. Die Die Politiker einzufertern, die Presse zu unterdrücken, alle lebendigen Mahalla Gharian allein hatte 140 Tote, unter denen sich der Scheich Kräfte des Landes lahmzulegen und es in einen Friedhof zu ver- Taragiuri befindet. Unter den Verwundeten befinden sich Führer der Mahalla Gharian und Soff.
wandeln.
Unter der Gewaltherrschaft dieses Gewaltmenschen haben auch unsere kroatischen Genossen mit unglaublichen Schwierigkeiten zu tämpfen. Da fie die hohe Kaution von 5000 Kr. nicht zahlen konnten, mußten die Partei- und Gewerkschaftsblätter„ Ladnicka Borba " in Agram, Pravo Naroda" in Sid und„ Volksrecht" in Osset ihr weiteres Erscheinen einstellen. Leben blieb noch die
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in Agram erscheinende Tageszeitung„ Slobodna Rijetsch". Nun hat Zuwai die Zensur der Manuskripte eingeführt. Die Zeitungen werden dadurch jetzt von der Polizei selbst redigiert. Der Zensor streicht jedes ihm nicht gefallende Wort und berbietet, über irgendeinen Gegenstand zu schreiben. An Stelle der gestrichenen Stellen und Wörter muß die Redaktion neue hineinschreiben, die wieder zum Zensor kommen; und erst die polizeilich frisierten Artikel tönnen in die Druckerei geschickt werden. So kann die ganze kroatische Presse gar nicht über die heutige Lage im Lande schreiben. Sie ist unterdrückt oder zur Wertlosigkeit verdammt.
Um dieſem llebel abzuhelfen, drucken unsere Genossen ein illegales Blatt" Die rote Freiheit" in Budapest und schmuggeln es mit großen Blatt„ Die rote Freiheit" in Budapeſt und schmuggeln es mit großen Schwierigkeiten nach Kroatien . Voll von Wut, daß er dieses einzige freie kroatische Blatt nicht unterdrücken kann, hat der Diktator Zuwai einen verbrecherischen Schritt unternommen.
Die einzige Art der Organisationen, die noch in Kroation be. stehen, sind die Gewerkschaften, die der Diftator in der ersten Zeit nicht unterdrücken durfte, wollte er nicht einen scharfen Busammenstoß mit den Arbeitern befürchten. Nun hat er der Gewerk. schaftskommission mitgeteilt: Wenn Die rote Freiheit" nicht ihr Erscheinen einstellt, wird er alle gewerkschaftlichen Organisationen gewaltsam schließen lassen. Das Blatt ist aber gar nicht ein Organ der Gewerkschaften, sondern der Partei, die eine selbständige Drganisation befißt. Der Druck auf die Gewerkschaften, um ein Parteiblatt zu ersticken, ist eine heimtückische Niederträchtigkeit. Diese Androhung hat eine ungeheure Aufregung unter der Arbeiterschaft hervorgerufen. Die Gewerkschaftszentrale hielt eine gemeinsame Sigung ab, in der folgende Resolution beschlossen
wurde:
Politische Ueberlicht.
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Ihr Ziel, die Kölner Richtung zum Aufruhr gegen den Papst zu bringen, ist ganz, ganz nahe gerückt. Wir sagen ganz offen: Die Kölner " proklamieren den Aufruhr gegen Sen Papst, die noch leisen Signale dazu gehen von Truppe zu Truppe, die Kölnische Volkszeitung" hat, nachdem der Heilige Vater der lange, lange geübten Geduld mit den Umtrieben der „ Christlichen " ein Ziel gesetzt, die Parole zum Ungehors fam ausgegeben. Die kleineren Blätter werden vorgeschickt.. Die„ Schlesische Volkszeitung" lügt und hebt heimlich und offen gegen die Absicht des Heiligen Vaters, wie immer in dieser Frage.... Die Kölnische Volkszeitung" hat die Parole des Widerstandes gegen den Papst die ausgegeben, sie versucht bereitz, deutschen Bischöfe gegen den Papst aufzureizen und aus. zuspielen."
Der Artifel schließt:„ Die Geisterscheiden sich- und menn der Heilige Vater bald energisch und öffentlich die„ Christlichkeit" in der Gewerkschaftsfrage und die Kölnerei" verbietet, so wird er heut das katholische Volt noch demütig und freudig gehorchen sehen. Gott stärke Pius X. !" In einem anderen Artikel greift das Katholische Deutschland" Es schreibt unter wieder den Professor Martin Spahn an. anderem: id ink sdn
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Im September 1910 wurde durch besondere Nachhilfe der Partei in Warburg ein Mann ins Zentrum gewählt, welcher das in der tatholische Bewußtsein wiederholt gröbsten Weise verlebt hatte, ein Mann, der sich dem Grafen Hoensbrocch zum Mitkämpfer angeboten, der Luther den größten Deutschen genannt, der den Katholizismus für gleich, ja sogar als minderwertigdem Protestangröblichsten Weiseverlebt hatte, ein Mann, der sich dem Zentrum die Schuld am Kulturkampf zuschrieb, der Leo XIII. in sehr häßlicher Weise darstellte, Professor Martin Spahn ." sm
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Zentrumslogik.
Die Germania " beschäftigt sich in einem Leitartikel mit den gestern von uns veröffentlichten Vorschlägen zur Aenderung des Wie das Zentrum gegen den Papst arbeitet. Organisationsstatuts unserer Partei. Wie es bei dem christlichen In der Rhein. - Westf. 8tg.", dem Organ der Scharf- Blatte nicht anders zu erwarten war, paaren sich Dummheit und Bosheit, um die von der Kommission gemachten Vorschläge zu kritimacher und der christlichen Gewerkschaften, ist zu lesen: " Ein bekannter Zentrums- Reichstagsabgeordneter sendet uns fieren. So behauptet das Blatt, die von den verschiedensten Wahlauf Grund von Erkundigungen in Rom die folgenden aufsehen- treisorganisationen verlangte und im Vorschlage vorgesehene Beerregenden Mitteilungen: Allmählich sidern ganz interessante schränkung der Vertretung der Reichstagsfraktion auf dem ParteiGinzelheiten über Entstehung der beiden Drahtungen tage sei vorgenommen worden, um der Parteileitung die Möglich an die Berliner und Kölner Richtung durch, wenn sie auch in feit zu geben, ihre Leute" auf den Parteitag zu Einzelheiten noch nicht genau kontrollierbar sind. Danach kommt bringen. Gerabe als ob ein sozialdemokratischer Parteitag als Verfasser beider Drahtungen nach Berlin und mit einer Zentrumsparade gleichzustellen sei. Frankfurt der Dominikaner - Pater Esser, Vorsitzender Am meisten hat es dem frommen Blatte aber die in dem ber Inder- Kongregation, in Betracht. Er bermittelte auch für die Entwurf vorgesehene Regelung der Beitragszahlung beiden Vertreter der Berliner Richtung, Pfarrer Beher und angetan. Logische Purzelbäume aller Art müſſen den Beweis erAssessor a. D. von Savigny, die Audienz beim Pa pst. Da bringen, was für einen Raubzug die Partei auf die Taschen ihrer nun in bestimmten Fällen dem Papst vorher mitgeteilt Mitglieder unternehmen will. Es ist dem Schreiber wahrscheinwird, was er Vertretern einzelner Rorporationen sagen soll, lich nicht unbekannt, daß die große Mehrzahl der sozialdemokratiist nicht ausgeschlossen, daß die beiden Herren das selbst auf- schen Wahlkreisorganisationen, in der richtigen Erkenntnis, daß gesetzt haben, was sie über Pater Esser durch den Papst gerne zum Kriegführen vor allem Geld gehört, heute schon den vorhören wollten. Dem Papst ist nichts von den beiden gesehenen Mindestbeitrag von 40 refp. 20 Pf. pro Monat eingeDrahtungen bekannt geworden. Merry del Val soll führt hat. Unbekannt dürfte diese Tatsache dem Zentrumsblatt also die Drahtungen im Drange der Staatsgeschäfte im guten Glauben nicht sein, es muß sich aber unwissend stellen, um seinen Lesern unterzeichnet haben, und es herrscht jetzt wieder einmal gren- folgende Säße servieren zu können: enlose Bestürzung" im Vatikan über ihre Wirkung in Deutschland . Es wird angenommen, daß die Vertreter der Berliner Richtung an der Abfassung der Drahtu n- gen mitgewirkt haben. Dafür sprechen auch die scharf pointierten Wendungen, die nur von einem direkt an dem Kampf Beteiligten so scharf hervorgehoben werden konnten. Der Weg zu Pater Esser führt über das Dominikanerkloster Ber= lin- Moabit, von dem auch die ersten Anregungen zur Gründung katholischer Arbeitervereine ausgegangen sind."
So fann die sozialdemokratische Steuer. schraube immer weiter angedreht werden, wie es jetzt auch bezüglich der Mindestbeiträge geschieht. Die sozialdemokratische Partei nimmt dabei keine Rücksicht auf die„ armen, hungernden Proletarier", denen die staatliche Steuergesetzgebung die 8ahlung von Steuern erläßt; sie nimmt auch keine Rücksicht auf die von ihr so viel beklagte Verteuerung der Lebensmittel, die durch die Reichsfinanzreform hervor= gerufen sein soll, auch nicht auf die Verteuerung der Wohnungs mieten durch die fortschrittlichen Hausagrarier usw. Sie muß also wohl anerkennen, daß diese Klagen unbegründet sind, oder sie muß sich selbst der von ihr so oft und hart geschmähten Ausbeutung der ärmeren Volksklassen" lediglich im sozialdemokratischen Parteiinteresse anklagen.
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„ Die Gewerkschaften als Organisationen nehmen an den Aktionen der sozialdemokratischen Partei nicht teil und haben kein Recht und keine Möglichkeit, die Taktik dieser Partei zu beein- Das ist so recht Zentrumsart! Der Herr Reichstagsflussen. Ebenso betrachten sie sich nicht für verpflichtet, irgend abgeordnete, der sich just die Rhein- Westf. 8tg." für seine welchen Einfluß auf die politische Tätigkeit ihrer Mitglieder aus Enthüllungen aussucht, hat natürlich nicht den Mut, seinen zuüben. Deswegen erheben die Gewerkschaften einen scharfen Namen zu nennen, wenn er die Zustände im Vatikan_als Brotest gegen die Drohung, daß sie geschlossen werden, wenn die böllig berfahren schildert. Das alberne Geschwafel brauchen wir nicht zu widerlegen, sozialdemokratische Partei irgend welche Aktionen unternimmt. In Giesberts selbst, der Vertreter Essens im Reichstag, der kommt sie doch am Schluß zu einer ausdrücklichen Anerkennung Sollte vielleicht Herr sa die Germania" es in demselben Artikel bereits selbst tut. der leberzeugung, daß die gewerkschaftlichen Organisationen eine unbedingte Notwendigkeit der Arbeiterklasse sind, erklärt die Non- Informator des Scharfmacherblattes sein? Fraglich bleibt der Disziplin und Opferwilligkeit unserer Parteiferenz, daß die Arbeiterklasse alle ihr zur Verfügung stehenden allerdings, ob die Kölner von dem Bärendienst sehr erbaut genoffen. Mit recht verständlichem Neid meint das Blatt: Mittel gebrauchen wird, um ihre Organisationen zu verteidigen. sein werden. Denn wo bleibt schließlich die notWenn die Regierung die Gewerkschaften gewaltsam unterdrückt, io wendige fatholisch- christliche Autorität, wird die Arbeiterschaft gezwungen werden, dem Staate und der wenn der unfehlbare Papst ein solcher, bon Gesellschaft, die ihr die Lebensverteidigung unmöglich machen, ihre verschiedenen Cliquen hin- und hergeworUnzufriedenheit und seinen Protest mit den äußersten Maßnahmen fener Strohmann ist! Es ist aber begreiflich, daß die zu befunden, und weist jede Verantwortung für die Folgen der Zentrumspresse von dieser Art„ Enthüllung" bis jetzt keine Gewalttat von sich ab." Notiz genommen hat. Neugierig sind wir aber, ob das Zentrum den Namen dieses Abgeordneten ebenso eifrig aufzu- fauer spüren suchen wird, wie die Namen derer, die bei der AbZustimmung über die Feuerbestattung gefehlt haben.
Das ist eine fräftige Antwort der Arbeiterschaft auf die niederträchtige Drohung des Diktators. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Kampf entwickeln wird. Jedenfalls haben wir die vollste zu
bersicht in die Lebenskraft der Arbeiterschaft.
Das offiziöse Depeschenbureau meldete in letzter Zeit über die Vorgänge in Ungarn sehr wenig, und seit Mittwoch versagt es gänzlich. Offenbar sind höhere Mächte im Spiel, denen die Demonstrationen in Ungarn höchst unangenehm sind und die daher ein Interesse an der Unterdrückung der Meldungen haben.
Uns wird berichtet: Dienstagabend wurden in vielen Städten Demonstrationsversammlungen abgehalten, die scharfe Stellung gegen die Regierung nahmen. An die starkbesuchten Versammlungen schlossen sich Demonstrationszüge durch die Straßen. In den angenommenen Resolutionen wird das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht gefordert und gegen das schändliche Vorgehen in Budapest Protest erhoben. Gleichzeitig wurde in Budapest erklärt, daß die Streitbewegung größere Ausdehnung annehmen werde, wenn die Regierung die Wahlrechtsfrage nicht in kürzester Frist im Reichstage auf die Tagesordnung setzt.
Ein neuer Beschwichtigungsversuch.
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In dieser Beziehung hat die sozialdemokratische Partei einen großen Vorsprung vor allen bürgerlichen Parteien. Diese können von der Sozialdemokratie lernen, wie Disziplin und Opferwilligkeit in einer straffen Organisation nötig sind und was damit geleistet werden kann.
Die bekannte Fabel von den Füchsen, denen die Trauben find, weil sie zu hoch hängen.
Flotten- und Rüftungskoller im chriftlichen Gewerkschaftslager.
Den chriftlichen Gewerkschaftsmitgliedern in Saarabien ist großes Die ultramontane Augsburger Postzeitung" erhielt von Heil widerfahren, sie werden schon wieder vor neue Aufgaben ge dem apostolischen Nunzius in München, Früh- stellt, che fie alte gelöst haben. Den Hunger vermochten sie wirth, folgende Mitteilung: saarabischen Arbeitern, besonders denen in Schacht und Hütte, nicht
" Die Erklärung des Monsignore Heiner entspricht den Auf- zu stillen. Trotz des Tamtams, mit dem die christlichen Gewerkschaftsfaffungen des heiligen Vaters. Der heilige Vater ist immer von jetretäre Lohnbewegungen einleiteten und in den Sumpf führten. dem Wunsche beseelt, die unzeitigen Meinungsverschiedenheiten in Der Saarfistus wie die Hütten wissen die christlichen Gewerkschaften Deutschland ein Ende nehmeu zu sehen. Seine Heiligkeit, die im Saarrevier genügend einzuschätzen, sie wissen, daß alles Treue und Liebe der deutschen Katholiken kennend, segnen sie von Geschrei christlicher Gewerkschaftsführer eitel Schaumschlägerei Herzen und ermuntern alle, insbesondere die Arbeiter, fortfahren zu wollen, in Eintracht zu arbeiten für das Wohl der Kirche und ist, da diese ja gar nicht daran denken, Arbeiterforderungen den des Vaterlandes, treu sich haltend an die päpstlichen Weisungen nötigen und rechten Nachdruck zu verleihen. Und so hungern die unter Führung und Leitung der zuständigen Bischöfe." saarabischen Arbeiter weiter. Doch jest soll das anders werden.
Noch nicht zufrieden sind nach einer Meldung der Tägl. Haben sie für sich und ihre Kinder auch kaum Brot zu brechen, find Rundschau" aus Köln die christlichen Gewerkschaften, die die die Häuschen der Bergarbeiter auch überschuldet, stehen sie auch bei Auffassung haben, daß man sich nicht mit der letzten Erklärung den Geschäftsleuten riesig in der Kreide, so sollen ihnen an des Auditors Heiner begnügen könne, es sei denn, daß eine Stelle der alten doch neue Ideale im Gewerkschaftsleben blühen. In Debreczin sind die Geschäfte noch immer geschlossen autoritative Mitteilung hierher gelange, daß die Heinerschen Statt für Nahrung und Kleidung sich zu begeistern, sollen die und der Straßenbahnverkehr stockt. Hier nehmen am Mittwoch die Ausführungen als authentisch anzusehen seien. Man stehe in chriftlichen Arbeiter Saarabiens sich fräftig ins Beug legen für Streifenden die Arbeit wieder auf. In Szabadka kam es diesen Kreisen auf dem Standpunkte, daß man sich unbedingt wehr vorlagen und neue Rüstungen! Von Gewert Dienstagabend zu Zusammenstößen mit der Polizei. Revolver- gegen weitere Zweideutigkeiten schützen müsse, damit man schafts wegen! Man sollte es nicht glauben und doch ist es schüsse fielen auf beiden Seiten. Mehrere Verhaftungen wurden endlich einmal Ruhe bekomme. So lange aber cine offizielle fo. Die M.- Gladbacher Heerführer reden in christlichen Gewerks borgenommen. In Arawes demolierte die empörte Menge das Erklärung über die Depeschen des Papstes nicht vorliege, müsse schaftsversammlungen, als hätten sie nichts anderes mehr zu tun, Haus des Präsidenten der Regierungspartei. Etwa 20 Personen man ständig damit rechnen, daß die Berliner Richtung von über Deutschlands Wehrmacht, über die Notwendigkeit neuer Landwurden verhaftet. In anderen Orten verliefen die Versamm- ihrem Verleumdungsfeldzuge nicht ablasfe. Sollten truppen und neuer Kriegsschiffe. So hat am vergangenen SonnLungen ohne wesentliche Vorkommnisse. die nächsten Tage teine Klarheit bringen, so müßte ein abend im Tivoli- Saarbrüden eine christliche Versammlung statt
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