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Verfammlungen.

Die Resultate der letzten Reichstagsfession.

Und so etwas fann fich nicht genug über Terror beklagen. Wenn es nach dem Willen dieser Fanatisierten ginge, dann würden die Scheiterhaufen bald wieder emporflammen. Kleine Notizen.

Todessturz bei einem Bassagierfluge. Im College Bart in New Port ist gestern der englische Flieger, Leutnant az elhurst mit einem Basiagier Belch bei einem Fluge mit seinem Wright­apparat aus bisher unbekannter Urfache abgestürzt. Beide Flieger waren sofort tot.

weiß. Dadurch wird der deutschen Mühlenindustrie die Arbeit ent-| Urlaub ansteigt. Der Referent ging dann des weiteren auf die zogen und außerdem geht ein hoher Prozentsatz Futter( Kleie) dem ungefunden Raumverhältnisse in der Friedrich- Wilhelm ein sowie Inlande verloren. Ein weiterer größerer Verlust deutschen Ver- auf die teilweise auch das Schanigefühl wirklich mit Recht verlegen­mögens liegt darin, daß der größte Grport bald nach der Ernte statt den Toiletteneinrichtungen für die fehr zahlreichen weiblichen An­findet, wenn die Preise am niedrigsten sind. Tritt, wie meistens, gestellten. Wie sehr die Friedrich- Wilhelm die Organisation fürchtet, infolge zu starten Exports im Frühjahr ein Mangel ein, so erfolgt zeigt der Fall Sohr. Dieser ist wegen seiner Agitation für den Schweres Grubenunglück. Auf der Grube Knappschaftsglüc der nötige Import zu einem dann wesentlich höheren Preise. Berband gekündigt worden. Als er bei dem Chef der Lebensabtei- bei Reuntir en riß bei der Personenbeförderung das Seil Deutschland verliert nicht nur doppelte Fracht und Spesen, sondern lung, Serrn von 2agerströmer, nach den Gründen forschte, Drei Sauer und ein Monteur stürzten in den Schacht und waren auch die Differenz zwischen billigen Verkaufs- und teuren Gin- wies dieser ihn an seinen Vorsteher, einen Herrn Franz, offenbar, fofort tot. faufspreisen. weil er selbst die Verantwortung nicht übernehmen wollte. Herr Durch einen Bienenschwarm getötet. Ein Landwirt in der fran Franz gab wörtlich folgenden Bescheid: Also wir haben die Wahr - zöfifchen Ortschaft Chezery war mit der Fütterung der Bienen nehmung gemacht, daß sich Ihre Anschauungen mit den unserigen, beschäftigt, als er plöglich von einem Schwarm überfallen und furchtbar die wir haben, in feinerlei Weise vereinbaren lassen, und ferner ist augerichtet wurde. Er starb nach wenigen Stunden unter gräß­es uns mitgeteilt worden, daß Sie Ihre Kollegen zu verheten lichen Schmerzen. suchen und sie auffordern, Ihrem Verbande als Mitglied beizu­treten. Für uns war das Grund genug, Sie zu fündigen, denn einen Heber können wir hier nicht gebrauchen." Sohr wurde auf Wunsch dann noch ausdrücklich bestätigt, daß sonst nichts gegen ihn vorliege. Aljo eine Maßregelung in bester Form. Meine Herren, fuhr der Referent fort, im Fall Sohr war es dem Zentralverband Blutiger Kampf. Als Polizeibeamte der französischen Stadt der Handlungsgehilfen ein leichtes, dem gemaßregelten Kollegen Argenteuil am Dienstagabend in einen Streit eingriffen, wurde sofort eine bessere Stellung zu verschaffen. Die Maßregelung be- einer der Beamten von Revolverschüssen getötet, ein anderer deutet also einen Schlag ins Wasser. Aber man wird das Maß ichwer verlegt. Am Orte des Streites wurde die Leiche eines regeln bald aufgeben, wie man es gegenüber der ständig wachsenden bereits vor der Ankunft der Beamten getöteten Arbeiters zahlreichen Masse der Viktoria- Angestellten schon als nuklos auf- aufgefunden. Der Urheber der Mordtaten, ein Erdarbeiter, namens gegeben hat, wenn die Angestellten sich einmütig der modernen Ge- Brossard, wurde gestern früh verhaftet. werkschaftsbewegung anschließen und dem Zentralverband der P Handlungsgehilfen beitreten. Lauter Beifall und eine nur in zu­stimmendem Sinne verlaufene Aussprache bewiesen, wie sehr der Referent den Versammelten aus der Seele gesprochen hatte. Selbst ein Bureauvorsteher der Friedrich Wilhelm mußte zugeben, daß, abgesehen von ziemlich belanglojen Mißverständnissen, der Referent eher noch au milde als zu scharf gesprochen habe. Zum Schluß fand eine Resolution gegen eine Stimmenthaltung Annahme, die den örtlichen Vorstand des Verbandes zu Verhandlungen mit der Direktion der Friedrich- Wilhelm zwecks Besserung der Arbeitsber hältnisse und insbesondere zu eindringlichen Vorstellungen bezüglich des Falles Sohr auffordert. Eine große Zahl von Beitritts­erklärungen war der Erfolg des Abends.

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Hus aller Welt.

Der Kampf gegen den Modernismus. Die Mittel, die Nom zur Ueberführung von modernistenver­dächtigen Klerifern anwendet, erfahren eine interessante Beleuchtung, durch die Revue moderniste internationale" in Genf , welche in ihrer Nr. 4 erzählt:

In einer öffentlichen Versammlung, die am Dienstag Den großen Saal der Brauerei Pazenhofer in der Turmstraße füllte, Sprach der Reichstagsabgeordnete Ledebour über:" Die innere Politit." Gs war der erste von drei Vorträgen über die Resultate der letzten Reichstagsfession; der zweite wird die Stellung des Reichstags zu den Verfassungsfragen, der dritte die äußere Politik behandeln. Der Redner führte nun in den Hauptpunkten folgendes aus: Als die Regierung die Neuwahl des Reichstags bis in den Januar hinausschob, geschah das offenbar in der Hoffnung, daß inzwischen eine für sie günstigere Situation eintreten werde und einem allzu starken Anwachsen der sozialdemo­kratischen Fraktion vorgebeugt werden könnte. Die Tatsachen haben bewiesen, wie furzsichtig diese Auffassung war. Der gwed wurde verfehlt, aber etwas anderes hat die Regierung doch erreicht, und das ist, daß die Reichstagsarbeit durch die viel zu späte Borlegung des Budgets desorganisiert, dem Reichstag die Arbeitsmöglichkeit auf anderen Gebieten geraubt wurde. So konnte der Reichstag die bescheidenen Rechte, die ihm zustehen, in dieser Seffion nicht einmal ausnutzen. Die Reichsregierung würde solche Anschläge nicht durch führen können, wenn das Parlament sich das nicht bieten ließe. Aber alle unsere Versuche, den Reichstag in diesem Sinne zu einer wirklich modernen Boltsvertretung zu gestalten, find gescheitert. Daran fonnte auch der Umstand nichts ändern, daß wir nun 110 Mann start sind. Wir sind eben immer nur eine Minderheit, und da wäre es Torheit, einen grundstürzenden Einfluß von dem an sich ja gewaltigen Anwachsen der sozialdemokratischen Fraktion zu erwarten. Es tommt darauf an, nach wie vor die Zahl der sozial demokratischen Stimmen und Abgeordneten immer mehr zu steigern, um endlich zum Ziele zu kommen. Zwei Tatsachen traten in der verflossenen Session besonders hervor, nämlich die, daß es uns ge­lungen ist, bei Einzelfragen in unserem Sinne bessere Beschluß­fassungen herbeizuführen als je zuvor, daß aber trotzdem die bürger­lichen Parteien fich fester noch als zuvor gegen die Sozialdemokratie au einer imperialistischen und chauvinistischen Politit zusammen. geschlossen haben. Durch einen demonstrativen Beschluß, der mit allen gegen 67 Stimmen gefaßt wurde, hat der Reichstag fundgetan, daß er sich nicht zu irgendwelchen neuen Zwangsgesehen gegen die organisierte Arbeiterschaft gebrauchen laffen will. Das größte Aufsehen hatte diesmal bekanntlich die Wahl des Reichstags­präsidiums hervorgerufen. Uns kann es aber gang talt lassen, daß man unseren Präsidenten wieder zu Fall gebracht hat. Das ist nichts anderes als eine Blamage für die Liberalen, zeigt aber auch wieder einmal, wie sehr diejenigen in unseren Reihen, die von einem liberalen Großblock träumen, sich auf dem Holzwege be= finden. Das Hauptereignis der Session war dann die Wehrvorlage und die Deckungsfrage. Mit den dürftigsten Gründen verteidigte der Kriegsminister in der Budgetkommission seine Vorlage. Er ist eigentlich ganz unschuldig daran, daß sie angenommen wurde. Hätte man statt feiner einen hölzernen Nußknader hingestellt, mit einem Phonographen darin, und das schöne Lied Heil dir im Siegerkranz " abdrehen lassen, die Wehrvorlage wäre auch ange nommen worden. In der Deckungsfrage wurde auf die im Prinzip angenommene Reichserbschaftssteuer verzichtet, und ebenso wurde unser Antrag abgelehnt, die Steuer zu quotieren, sie alljährlich bei der Budgetberatung dem jeweiligen Bedürfnis entsprechend zu be­meffen. Die abgelehnte Reichserbschaftssteuer kostete dem Finanz­minister Wermuth bekanntlich sein Amt, aber es ist wiederum charakteristisch für den Liberalismus, daß die Berliner Stadtfrei­sinnigen diesen doch konservativen Mann zum Bürgermeister wähl ten, statt einen Mann aus ihren eigenen Reihen zu nehmen. Der Umstand, daß ein katholischer Regimentsarzt aus dem Dienst ent­Taffen wurde, weil er sich nicht duellieren wollte, gab dem Zentrum Veranlassung, einmal gewaltig Lärm zu schlagen im Reichstag. Aber ebenso schnell ließ das Zentrum sich wieder beruhigen, wollte sich mit der bekannten Kabinettsorder zufrieden geben, die zwar eine Einschränkung der Duelle, aber damit doch auch eine Ana erkennung ihrer Berechtigung enthält, und stimmte schließlich in feiner Mehrheit gegen den fozialdemokratischen Antrag, wonach unter feinen Umständen ein Offizier wegen Ablehnung des Duells entlassen werden soll. Der Antrag wurde aber doch angenommen, und man darf nun gespannt sein, welche Kapricen die Regierung Das Endergebnis des Fernfluges Berlin - Wien . machen wird, um sich damit abzufinden. Denn nach ihrer bisherigen Außer Hirth hat keiner der Flieger das Bielband überflogen. Haltung ist taum zu glauben, daß die Regierung soviel Rechts- Krieger, der am Dienstag nicht mehr zum Start kam, yat am bewußtsein und Menschlichkeitsgefühl befizt, um im Sinne des Mittwochmorgen endgültig auf die Burücklegung der zweiten Etappe Antrags zu handeln. Im Zusammenhang mit der Ostmarken Breslau - Wien verzichtet. Der österreichische Flieger Miller hat politik und dem Korruptionsfonds erwähnte der Nedner unter anderem den Gewaltatt im preußischen Abgeordnetenhaus und zwar am Mittwochabend in vierstündigem Flug das Biel zu er­sprach die Erwartung aus, daß auch dieses Ereignis dazu beitragen reichen gesucht, fich aber im Regen und Rebel verirrt, so daß er wird, dem bestehenden ungeheuerlichen Regierungssystem einmal nach seiner Jrrfahrt schließlich bei Troppau , wo er ohne Unfall Die beiden Desterreicher Blaschke und ein Ende zu machen. Im übrigen, so bemerkte der Redner zum landete, aufgeben mußte. Schluß, haben wir bei allen möglichen Gelegenheiten gegen die Miller haben also unverdientes Pech gehabt, denn an sich standen Drangsalierungen von Arbeitern und Beamten anzufämpfen ge- ihre Leistungen hinter der des Siegers Hirth nicht zurücď. habt und gegen den Unfug Sturm gelaufen, der verübt wird, in­dem man den im Reichs- oder Staatsdienst tätigen Personen das Koalitionsrecht und das Recht der freien Meinungsäußerung raubt. Aber es wird in Deutschland noch ungeheurer Arbeit bedürfen, um diefen Terrorismus zu beseitigen. Wir müssen unablässig bestrebt Opfer fielen, hat sich Mittwoch nachmittag an der Nordsee­sein, es dahin zu bringen, daß das ganze Proletariat eine große ste zugetragen. Eine 50 Personen starte Gesellschaft qus geschlossene Phalang bildet, um endlich mit diesem unglücklichen Scherrebet wollte mit einem Motorboot eine Vergnügungs­

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liche Befreiung des Volkes durchzuführen.

waren.

Gegen Ende des Jahres 1908 erhielt der Herausgeber der Rebue", der frühere süditalienische Priester Dr. Antonie de Stefano, jest Privatdozent für Religionsgeschichte an der Uni­bersität Genf, den Besuch eines Studienkameraden von der päpst lichen Universität, des römischen Priesters Dr. P. P. Der Gaft blieb einige Tage bei dem Studienfreund in Genf , gab sich durchaus als Modernist, und man tauschte fröhlich römische Grinne­rungen, auch von mehreren Gesinnungsgenossen, die einst auf den Bänken der päpstlichen Universität mitgesessen hatten, war die Rede. Einige Zeit nach der Abreise des römischen Gastes erfuhr Stefano, daß einigen römischen Priestern, früheren Studienkollegen vom Hl. Offizium der Prozeß gemacht werde auf Grund von Dokumenten, bie in Stefanos Besitz Dabei stellte Stefano fest, daß ihm fein einziges und Dokument fehle demnach das Hl. Offizium tein Driginal in Händen fonnte. haben Erst bor Ste Sache furzem tam nun an den Tag. Vor dem römischen Diözesangericht wurde ein Prozeß anhängig gemacht gegen denselben Dr. P. P. und zwar war der Ankläger auch ein Priester, der den Herrn vor dem bischöflichen Gericht der Unterschlagung bon 16 000 2ire und der Urkunden­fälschung beschuldigte. Bei diesem Prozeß wurde auch von der Entwendung der Stefanofchen Dotamente gefprochen. Es stellte sich heraus, daß Dr. P. P. die Dokumente heim. lic photographiert hatte. Für diesen Spionagedienst er­hielt der saubere Herr 300 Lire. Seim Auftraggeber war ein römischer Prälat. Bei den Verhandlungen vor dem geistlichen Gericht behauptete der Spion, seine Sendung gehe durch Ver mittelung des betreffenden Brälaten auf den Papst selbst zurüď."

Die Stärkung des fatholischen Dogmas wird ja nach diesem Bericht mit recht sonderbaren Mitteln betrieben. Der Jesuitenstifter Loyola kannte seine Pappenheimer, als er den Grundsatz aufstellte: Der Bwed heiligt die Mittel!

Ein Boot mit fünfzig Jufaffen gekentert.

Allen, die mein Jubiläum als Sprecher der Freireligiösen Gemeinde mit gütiger Anteilnahme begleiteten, danke ich aus treuem Herzen.[ 20595 9. Sunt Waldeck Manasse .

Todes- Anzeigen

Sozialdemokratischer Wahlverein Alt- Glienicke. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Parteigenosse, Gastwirt

Gustav Joch

der

am Dienstag, den 11. d. Mts., geftorben ist.

Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Freitag, den 14. Juni, nach mittags 4 Uhr, bom Trauerhause, Köpenicker Straße , aus statt. Um rege Beteiligung ersucht 202/6 Der Vorstand.

Deutscher Holzarbeiter- Verband

Zahlstelle Berlin . Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kollege, der Tischler Robert Pelzer

Borhagener Straße 17

im Alter von 52 Jahren ge storben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet heute Donnerstag, den 18. Juni, nath mittags 3 1hr, von der Halle des Bentralfriedhofes in Friedrichs. felde aus statt.

Um rege Beteiligung ersucht 85/2 Die Ortsverwaltung.

Verband der Gemeinde- u.

Staatsarbeiter.

Filiale Groß- Berlin. Durch den Tod ist uns einer unserer Mitkämpfer, der Kollege

Gustav Krüger

bon

ber Gasanstalt Danziger Straße entrissen worden. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Bestattung findet heute Donnerstag, den 13. Juni, nach­mittags 4 Uhr, vom Krankenhaus Friedrichshain nach dem Gethse mane- Friedhof in Nordend statt. 34/12 Die Ortsverwaltung.

Männerchor ,, Neukölln . Hiermit die traurige Nachricht,

daß unser Gangesbruder Wilhelm Schirmer

am 10. d. Mts. berstorben ist. Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 13, Juni, nach mittags 4 Uhr, von der Leichen­balle des Neuköllner Gemeinde­Friedhofes, Mariendorfer Weg, aus statt.

Um rege Beteiligung ersucht Der Vorstand.

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Freier Bund"

Regierungssystem aufzuräumen und die politische und wirtschaftfahrt nach Ballun unternehmen. Unterwegs tenterte Einkaufs- und Produktivgenossenschaft freier Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Zur Diskussion wurde das Boot und die Infassen fielen ins Wasser. Fünf Mit­das Wort nicht verlangt. Die Versammlung schloß mit Hochrufen glieder der Gesellschaft, zwei Damen und brei Herren, Gast- und Schankwirte Berlins und Umgegend.

auf die Sozialdemokratie.

sind dabei ertrunten.

Von Löwen zerfleischt.

Christliche Toleranz.

Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Berlin . In der Bilanzveröffentlichung vom 4 April d. J. muß es heißen: Mitgliederzahl am 31. Dezember 1911: 115. Die Gesamthaftsumme aller Mitglieder beträgt am Bahresschluß 2360 M., und nicht wie angegeben: Mitgliederzahl 102 und die Gesamthaftfumme 2040 M. Berlin , den 5. Juni 1912.

F. Matthes.

Joh. Greth.

Vorwärts- Bibliothek.

Eine Sammlung volkstümlicher Romane und Erzählungen.

Soeben neu erschienen:

Band II:

Der Ausweg.

105/2

Die Angestellten der Friedrich- Wilhelm- Versicherung A.-G. hatte die Settion der Versicherungsangestellten des Zentralver- Ein schrecklicher Unfall ereignete fich Dienstag abend in einem bandes der Handlungsgehilfen zu einer Betriebsversammlung zu Wanderzirkus, der gegenwärtig in Versailles feine Vorstellungen sammengerufen. Es stellte sich bald heraus, daß der ziemlich große gibt. Ein deutscher Tierbändiger namens Starl Feldmann hatte Saal des Marine- Hauses die Masse der Erschienenen nicht fassen fönne und es verließen deshalb die Angestellten anderer Gefell. bort gerade eine Dreffurnummer mit acht Löwen vorgeführt und schaften, die ebenfalls zahlreich erschienen waren, zum größten Teil war im Begriff, die Tiere in ihre Käfige zurückzubringen, als fich ben Saal, der durch nachrückende Friedrich- Wilhelm- Angestellte bald plötzlich zwei der Löwen auf ihn stürzten, ihn zu Boden warfen und wieder bis auf den letzten Platz gefüllt wurde. Der Referent des schwer verletzten. Es war nur der Geistesgegenwart der Wärter, Abends, I do, geißelte in seinem Vortrage die Arbeitsverhältnisse die sofort mit Heugabeln und Beitschen herbeieilten, zu danken, daß bei der Friedrich- Wilhelm. Er zeigte zunächst an der Hand des Feldmann nicht vollends zerfleischt wurde. Der Tierbändiger wurde umfangreichen, bon der Sektion zusammengestellten Materials, wie jedoch so schwer berlept ins Hospital eingeliefert, daß an jämmerlich in bezug auf Gehalt und andere Arbeitsverhältnisse die feinem Auffommen gezweifelt wird. Lage der Friedrich- Wilhelm- Angestellten sei. Bon stürmischen Zus ftimmungsfundgebungen unterbrochen, stellte er fest, daß ein bei der Friedrich Wilhelm eintretender Angestellter ohne Rücksicht auf Alter, Borbildung und Familienverhältnisse ein Anfangsgehalt von In den Städten und Dörfern im Westen Deutschlands ist es 70 M. erhalte, in der Sterbefaffenabteilung erhalten die Ange- üblich, daß an den Fronleichnamstagen oder am Sonntag nach stellten, die jünger als 18 Jahre seien und als Lehrlinge bezeichnet Fronleichnam die Katholiken mit großem Pomp Prozessionen durch würden, sogar nur 30 M. Mit diesem Anfangsgehalt von 70 m. die Straßen veranstalten. Als in Bochum die Prozession durch feien aber die Angestellten beileibe teine Beamten, sondern nur eine der belebtesten. Straßen der Stadt zog, stand auf dem Trottoir Beamtenanwärter!( Große Heiterkeit der Versammelten.) Der ein junger Mann und rauchte eine Bigarette. Das verdroß einen " Beamtenanwärter" erhält die Qualität des" Beamten " meist erst frommen Wallfahrer. Er trat auf ihn zu und berbot ihm das nach vollendeter fünfjähriger Dienstzeit, und erst dann hat er be- Rauchen. Als sich nun hierüber eine laute Auseinandersetzung gründete Aussicht auf langjames Steigen seines minimalen Ge- entwidelte, trat aus der Reihe der frommen Wallfahrer ein schon halts. Die Urlaubsregulierung ist eine derartige, daß sie die An- älterer Mann und schlug dem Angeredeten ohne weiteres mit gestellten bis zu 1000. gar nicht und die zwischen 1000 und 1200 bem Regenschirm über den Kopf Der sich nun ent­M. erst nach 4 Jahren mit 3( 1) Tagen Urlaub bedenkt. Ganz all- fpinnende Streit tonnte erst geschlichtet werden, als mählich wächst dann in dieser Gruppe die Bahl der Urlaubstage, ein Priester feine Schäfchen an den Kleidern wieder in die Reihe bis sie nach etwa 20jähriger Dienstzeit endlich auf etiva 14 Tage zog, damit fie nun den Rosenkranz weiter beten fonnten. Berantwortlicher Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Für der Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderet u. Berlagsanstalt Kaul Singer u. Ep., Berlin SW.

Erzählung von Ernst Preczang .

Band I:

Preis: gebunden 1 M.

Erweckt.

Roman aus dem Proletarierleben von A. Ger.

Preis: gebunden 1,25 M.

Buchhandlung Vorwärts, Lindenstraße 69

( Laden).