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Gewerkschaftliches.

Die füufte Tagung des Zentral- Schiedsgerichts für das Baugewerbe

Nachdem am Montag der für 3 Jahre gültige Tarifvertrag zu ihrer Reklamation berief man sich auf den§ 32 der Fabrikordnung sammengestellt und unterschrieben war, beschlossen die Streifenden in dem die Berechtigung zu dieser Straferhebung niedergelegt sei. Sind auch nicht alle Forderungen erfüllt worden, so wurde aber erhebungen schämen sich die Unternehmer natürlich nicht. Daß doch eine Arbeitszeitverkürzung von wöchentlich 3 Stunden und solche Löhne und Strafen aufreizend auf die Arbeiterinnen wirken über 9 Wochen bauernde Kampf einen für die Arbeiter und Ar- zunehmenden Unzufriedenheit der Arbeiterinnen ist ja nur die ber­eine Bohnerhöhung von 6 bis 10 Proz. erreicht. Damit hat dieser müssen, kommt den Herren auch gar nicht in den Sinn. An der beiterinnen annehmbaren Erfolg gebracht. hehende Tätigkeit der Gewerkschaften" schuld, nicht etwa die unter dem Gristenzminimum bleibenden Löhne, die die Unternehmer zu zahlen für gut befinden. Die wachsende Unzufriedenheit der Ar­beiterinnen findet in den ständig steigenden Mitgliederzahlen des Maizählung 53 219 weibliche Mitglieder des Deutschen Textil­Verbandes ihren Ausdruck. Die Aprilzählung ergab 52 866, die arbeiterverbandes. Je schneller die Zahlen der weiblichen Mit­glieder steigen, mit um so mehr Nachdruck kann die Organisation auf die Abschaffung so unerhörter Strafen dringen, die die schlecht entlohnten Arbeiterinnen so furchtbar treffen, und mit noch größerem Erfolg als bisher für die Erhöhung der Arbeiterinnenlöhne ein­treten. Das haben die Arbeiterinnen in ihrer großen Mehrzahl auch erkannt und das spornt sie auch zu lebhafter Agitationsarbeit an. wie die Zahlen beweisen, hat ihre Werbearbeit auch Erfolg. Leseabende.

11. die Wiederaufnahme der Arbeit für Mittwoch, den 12. Juni. Der Niedrigkeit solcher Löhne und der Erbärmlichkeit solcher Straf­

Ausland.

hat, wie wir dem Bimmerer" entnehmen, am 10. Juni begonnen. Die Sigungen finden im Reichstagsgebäude statt. 41 Sachen stehen auf der Tagesordnung, und zwar 21 vom Arbeitgeberverband, zehn vom Bauarbeiterverband und zehn vom Zimmererverband. Nicht Ein Tischlerstreik in den Unterweserorten. weniger als 21 Sachen betreffen die unerhörten Zustände in Mecklen burg. Hier hat offenbar der Arbeitgeberverband seine Mitglieder münde die Tischler. Durch Werbeagenten find Streitbrecher von Seit dem 6. Juni streifen in Bremerhaven , Lehe und Geefte­veranlaßt, den Tarifvertrag durch Sonderabreden zu durchlöchern, auswärts unterwegs. Es wird deshalb gebeten, den Zuzug von und diese begnügen sich vielfach auch damit nicht, sondern erzwingen Tischlern nach den Unterweserorten fernzuhalten. diese Sonderabreden in der Weise, daß sie die Arbeiter vor die Frage stellen: Bogel friß oder stirb", was in diesem Falle bedeuten will: Der Arbeiter geht entweder auf die Sonderabrede ein, oder er Streit in der Waggon-, Wagen- und Automobilfabrik in Neffels wird entlassen. In nahezu allen Fällen handelt es sich darum, den dorf( Mähren ). Sämtliche Arbeiter stehen seit dem 9. Mai d. J. Arbeitern den Zuschlag für Arbeiten über Land abzuknöpfen. Wenn im Streit. Die elenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse in dem Be­nicht in allen Fällen, so bedeutet das doch in den meisten oder trieb haben zur Arbeitsniederlegung geführt. Im Streit stehen etwa 1700 Arbeiter, hauptsächlich Metallarbeiter aller Rate­vielen Fällen, daß dem Arbeiter die Lohnerhöhung auf Grund gorien, ferner Solzarbeiter, Anstreicher und Ladierer, des Dresdener Schiedsspruches ganz oder zum guten Teil Wagner und Tapezierer. Seit einigen Wochen suchen in illusorisch gemacht wird. Mit den knifflichsten Argumenten ist in Berlin zwei Seelenkäufer für die Neffelsdorfer Fabrit Streif. Steglik. Am Montag, den 17. Juni, bei Heizmann, Floraftr. 2a: den Schlichtungskommissionen und vor dem Landesschiedsgericht für brecher anzuwerben, woher tatsächlich zwei Lieferungen von 250 und wider die Rechtmäßigkeit dieser unerhörten Machinationen ge- Mann unter falschen Vorspiegelungen hierherkamen. Deshalb stritten; das Landesschiedsgericht ist darüber zu den tonfusesten Ent- werden die Kollegen aufgefordert, solchen Agenten die richtige Ant. scheidungen gekommen, und nun kommt die Bescherung ans Zentral- wort zu geben. Zuzug nach Nesselsdorf ist strengstens fernzuhalten. schiedsgericht.

Der Zimmerer" bespricht sodann einige sehr interessante Streitfälle, die dem Zentralschiedsgericht zur Entscheidung vorliegen. Er resümiert seine Meinung über die Anträge der Unternehmer dahin, daß alle diese Anträge und Machinationen nicht den Zwed verfolgen, den Tarifvertrag aufrechtzuerhalten und zu sichern, sondern daß sie von der Abficht diftiert sind, den Tarifvertrag zuungunsten der Ar­beiter zu verändern und dem in der großen Aussperrung 1910 nicht durchgesetzten Scharfmacherwillen vermittelst der Tarifinstanzen Geltung zu verschaffen.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! Die Verhandlungen mit dem Ver­bande Berliner Metallindustrieller wegen der Forderungen der Eisen Konstruktionsarbeiter wurden am Mittwoch, den 12. d. Mts., fort­gefeßt. Eine endgültige Einigung wurde noch nicht erzielt soweit es sich um die Frage der Berkürzung der Arbeitszeit und der An­fangslöhne handelt.

Bon den beiderseitigen Kommiffionen der Arbeitgeber und Ar­beitnehmer ist eine paritätische Redaktionskommission von vier Per­sonen eingesetzt, welche am Montag, den 17. Juni, eine Sigung ab­hält, um den genauen Wortlaut der einzelnen Baragraphen festzu­legen. Am Dienstag tagt die Vertrauensfommission des Verbandes Berliner Metallindustrieller, um zu den noch strittigen Punkten Stellung zu nehmen.

Am Donnerstag findet dann nochmals eine gemeinsame Sigung beider Kommissionen( Arbeitgeber und Arbeitnehmer) statt. Alsdann werden die Arbeiter in einer noch einzuberufenden Branchenversammlung endgültig Stellung nehmen. Wir ersuchen alle Kollegen, dies zu beachten.

Die Ortsverwaltung.

Der Seemannsstreit in Frankreich .

Die Matrosen und Heizer sämtlicher im Hafen von Brest liegenden Transportschiffe, die dazu bestimmt waren, Truppen und Munition an Bord nach Marollo zu nehmen, haben sich eben falls dem Streit der franzöfifchen Hafenarbeiter angeschlossen. Von den französischen transatlantischen Passagierdampfern in Cherbourg sind alle Matrosen ferngeblieben. Die Dampfer Quebec " und" Basse Terre" mußten aus diesem Grunde ihre Ab­fahrt verschieben. Im Hafen arbeiten nur einige ausländische Ma­trofen. Die Streifenden haben der Marineberwaltung mitteilen laffen, daß fie ein Schiedsgericht nicht anerkennen würden. Die Direktionen verschiedener Uebersee- Linien in Le Havre und Cherbourg haben bekanntgegeben, daß sie bereit seien, den Ausständigen eine fleine Lohnaufbefferung zu gewähren. Die Antwort der Ausständigen auf dieses Angebot steht noch aus.

800 Hafenarbeiter der Russischen Gesellschaft für Schiffahrt und Handel in Odessa sind in den Ausstand getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung.

Hus Induftrie und Handel.

Erhöhung der Zündholzpreise.

Der Verein deutscher Zündholzfabrikanten hielt in Berlin eine vom größten Teil der deutschen Zündholzfabri­tanten beschickte Versammlung ab, in der die Preisfrage zur Beratung stand, ferner wurde über die Lage der Industrie berichtet. Der Vorstand teilt über die gestrige Sibung folgendes mit:

Vortrag der Genossin Elisabeth Röhl über:" Der Wert der Kinderferienspiele."

Verfammlungen.

Eine öffentliche Bäckerversammlung hatte der Verband der Bäder und Konditoren am Dienstag einberuferi, um den Ange­hörigen des Berufes Gelegenheit zur politischen Aufklärung und Belehrung zu bieten. Die preußische Politik war es in der Haupt­sache, die der Referent, Genosse Ströbel, an der Hand einiger markanter Tatsachen fennzeichnete. Unter lebhaftem Beifall der Bersammlung betonte er zum Schluß, daß sich das preußische Volk die Getvaltherrschaft der besitzenden Klaffen nicht gefallen lassen wird, daß der Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht weiter ge­führt werden muß, bis auch in Preußen ein freies Wahlrecht er­rungen ist.

Bei der Erörterung gewerkschaftlicher Angelegenheiten machte der Vorsißende Schneider darauf aufmerksam, daß sich kein Bäder nach Schweden anwerben lassen darf, weil die dortigen Kollegen im Streif stehen. Jeder Bäcker, der nach Schweden verlangt wird, ist zum Streitbrecher ausersehen. Auch in mehreren größeren Städten Deutschlands find zurzeit noch Lohnbewegungen im Gange. Es ist deshalb dringend gebeten, daß jeder Kollege, der von Berlin nach auswärts gehen will, sich erst bei der Verbandsleitung cr­kundigt, ob in dem betreffenden Orte die Verhältnisse geregelt sind.

Letzte Nachrichten.

Ruthenische Obstruktion gegen die Wehrvorlage. Wien , 13. Juni. ( W. T. B.) Die Ruthenen haben bei der Behandlung der Wehrvorlage in der Situng des Wehrausschusses Der Verein deutscher Zündholzfabrikanten hat in der in mit einer scharfen Obstruktionstaktik eingesezt; die Situng wurde Berlin stattgehabten Versammlung einstimmig beschloffen, infolge fast vollständig durch ruthenische Obstruktionsreden ausgefüllt. Gegen der Notlage, in der die Industrie wegen des noch immer geringen 10 Uhr abends beendigte der Ruthene Lewidijj seine 5% stündige Absatzes sich befindet, die Preise mit fofortiger Rede. Wirkung entsprechend zu erhöhen."

Mit der Lehrlingszüchterei bei der Firma Orenstein u. Koppel beschäftigte sich eine Betriebsversammlung, die der Zentralverband Ueber den Umfang der vorgenommenen Erhöhung wurden Die Demonstration für das Frauenwahlrecht geglückt. der Handlungsgehilfen einberufen hatte. Der Referent F. Schmidt Mitteilungen nicht gemacht. Aus den Kreisen der anwesenden behandelte die Lehrlingsfrage im engsten Zusammenhang mit der Zündholzfabrikanten wurden aufs neue Klagen darüber laut, daß Gehaltsfrage und konnte feststellen, daß bei dieser Firma noch Ge­hälter von 70, 80, 90 M. an Handlungsgehilfen gezahlt werden. Die bie sogenannten Zünd holzersazmittel noch immer nicht 30 Firma Drenstein u. Koppel, die einen Weltruf genießt und ganz nette mit einer Steuer belegt worden seien. Es wurde weiter be­Profite erzielt, beschäftigt bei einem Bersonalbestand von ca. 1200 An- fchloffen, zum Zwecke der Herbeiführung einer Best euerung gestellten mehr als 400 Behrlinge, die mit 20, 80 und 40 m. entlohnt der 3ündholzersasmittel eine Petition an das Reichs­werden. Durchschnittlich 25 Lehrlinge verlaffen schon im ersten schazamt zu richten. Im übrigen wusbe in der gestrigen Ver­Jahre der Lehrzeit die gastliche Firma. Ein Zeichen für die sammlung auch wieder über einen eventuellen näheren 3u Qualität der Lehre ist auch die Tatsache, daß nur ein ganz sammenschluß der Fabriken beraten, die indeffen zu fleiner Teil der Lehrlinge die Aussicht hat, nach der Lehr- einem Resultat nicht führten. zeit weiter beschäftigt zu werden. Ein Vertreter der Firma

antwortete auf die Frage, was denn die jungen Leute nachher Diese Preiserhöhung ist natürlich auch nur die Folge der tun sollen":" Die Betreffenden müssen eben sehen, wie sie weiter blau- schwarzen Finanzreform. Es wäre dringend tommen". Es ist geradezu unglaublich, daß die Firma nötig, endlich die Zündholzsteuer wieder zu beseitigen und damit glauben machen will, daß die jungen Leute etwas bei ihr lernen. auch der künstlichen Vertrustung, die diese Wucherpolitik möglich Bei der ungeheuren Zahl der Lehrlinge ist es aber gänzlich macht, ein Ende zu machen. ausgeschlossen, daß auf die Ausbildung die durch Gesez vor geschriebene Sorgfalt verwandt werden kann. Der Lehrherr ist laut $ 76 des Handelsgesetzbuchs verpflichtet, entweder selbst oder durch einen geeigneten Vertreter die Unterweisung des Lehrlings in den im Betriebe des Geschäfts vorkommenden kaufmännischen Arbeiten zu leiten. Daß diese Gesetzesbestimmung bei einer so massenhaften Züchtung von Lehrlingen übertreten werden muß, ist flar. Die Eltern sollten aber in solchen Fällen das ihnen zustehende Recht des Schadenersatzes in Anwendung bringen, damit solchen Dingen ein Ende gemacht wird.

Die Chauffeure und Kutscher der Kohlensäure- Industrie- Attien­Gesellschaft Niederschöneweide befinden sich in Lohndifferenzen. Die. selben haben Aufbesserung ihrer Löhne gewünscht. Die Direktion machte nur minimale Zugeständnisse. Die Kutscher und Chauffeure wurden hierauf nochmals vorstellig, worauf der Geschäftsführer er. flärte, wer auf Zulage beharre, sei sofort entlassen. Die Ent. laffung erfolgte auch hinterher. Die Kutscher und Chauffeure machen wir darauf aufmerksam, daß der Betrieb als gesperrt gilt. Deutscher Transportarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin .

Deutsches Reich .

Hus der Frauenbewegung.

Löhne und Strafabzüge der Textilarbeiterinnen. Das Unternehmertum in der Textilindustrie sowie seine Tra­banten behaupten immer, die Unzufriedenheit der Arbeiterschaft dieser Industrie sei auf die von den Gewerkschaftsagitatoren geübte " Berhebung" zurückzuführen. Die ständig steigenden Mitglieder­zahlen des Deutschen Textilarbeiterverbandes liegen dem Unter­nehmertum der Textilindustrie schwer im Magen, und daß nun auch die Arbeiterinnen in immer wachsendem Maße sich der Organi­fation zuwenden, bereitet den Herren ganz besonders schwere Sorgen. Die Bescheidenheit der Arbeiterinnen war ja so einträg­lich, daß man den Schmerz begreifen kann, der die Herren immer wieder die längst verbrauchte Rebensart von der verhezzenden Tätigkeit der Gewerkschaften" gebrauchen läßt.

In niedriger Entlohnung der Arbeiterinnen bei ständig sich steigernder Arbeitsleistung und in der Erhebung außerordentlich hoher Strafen bei den verschiedensten Anlässen, haben die Textil­barone sich förmlich überboten.

für den böhmischen Landtag aus dem Städtebezirk Jungbunglau Brag, 13. Juni. ( P.-C.) Bei der heute stattgefundenen Wahl wurde die tschechische Echriftstellerin Frau Vyt Kunetidy mit 1160 Stimmen gewählt. Frau Kuneticky ist der erste weibliche Abgeordnete im Landtag in Desterreich überhaupt. Nach Mittei­lungen, die der Minister des Innern Freiherr v. Heinold Ab­geordneten und Journalisten, die ihn über das Ergebnis der Wahl interpellierten, machte, geht aber klar hervor, daß der Statthalter von Böhmen der Gewählten das Wahlzertifikat verweigern wird. Frau Kuneticky stände dann die Leschwerde beim Reichs­gericht offen, das aber gemäß der Tendenz des Gesetzes vermut­lich im Sinne der Entscheidung des Statthalters sein Urteil fällen dürfte.

Der englische Industrierat als Pfadfucher.

London , 13. Juni. ( W. T. B.) In der heutigen Sibung des Unterhauses teilte Premierminister Asquith mit, daß die Regierung auf Grund der Erfahrung, die sich aus den jüngsten industriellen Zwiftigkeiten ergeben hat, beschlossen habe, dem Industrierat als Vertreter der Arbeitgeber und Arbeiter zwei Fragen vorzulegen, nämlich: die beste Methode zu finden, um Industriellen die ge­bührende Erfüllung zu sichern, und wieweit industrielle Verträge, die zwischen Vertretern der Körperschaften der Arbeitgeber und der Arbeiter geschlossen sind, in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Bezirk durchgeführt werden können. Premierminister Asquith erklärte, von dem Industrierat gemachte Vorschläge würden von der Regierung aufs sorgfältigste erwogen.

Bruch der Gesetze zuungunsten der Streikenden. London , 13. Juni. ( W. T. B.) Das Haupthindernis einer weiteren Aufnahme der Arbeit auf den Londoner Docs ist der Mangel an Leichtern, die man unmöglich fahren lassen kann, da die Korporation der Leichterleute, deren sämtliche Mitglieder sich in dem Ausstand befinden, ein Monopol haben und niemand sonst auf

Wer lügt?

osmanischen Kriegsministerium veröffentlichten Nachrichten über die Rom , 13. Juni. Die Agencia Stefani" erklärt die vom am 5., 6. und 7. Juni bei Homs stattgefundenen Kämpfe für falsch. Am 5. und 6. Juni habe kein Kampf bei Homs stattge­funden und am 7. Juni seien die Türken mit beträchtlichen Ver­luften in die Flucht getrieben worden.

Tarifabschlüffe im Steindruckgewerbe. Gine der vom Textilarbeiterverband aufgenommenen Lohn- den Leichtern fahren darf. Die Hafenbehörden haben eine Aende­Der Verband der Lithographen und Steinbruder hat bereits statistiken, an der sich 22 738 Mitglieder beteiligten, ergab, daß sich rung der Bestimmungen beschlossen, die es ermöglichen, die Lizenz mit zahlreichen Betrieben feste Tarifverträge abgeschlossen, die sich 7562 Arbeiterinnen mit einem Verdienst bis zu 16 M. pro Woche als Leichterleute allen dazu befähigten Bewerbern zu gewähren, in mehreren Fällen sogar auf sämtliche Betriebe bestimmter Orte begnügen müssen, daß nur 742 18 M. und mehr, aber 4903 der von oder Bezirke erstrecken. Jetzt werden wieder eine Reihe abge- der Statistik erfaßten Arbeiterinnen noch nicht einmal einen Tages­fchloffener Tarife bekanntgegeben. In Aschersleben wurde verdienst von 2 M. haben. Diese Verdienste werden in den seltensten mit den biden Firmen H. E. Bestehorn und Georg Gerson ein Fällen den Arbeiterinnen voll ausgezahlt, sondern durch die ver­Tarifvertrag vereinbart mit der Gültigkeitsdauer bis 1. April 1915. fchiedensten Strafabzüge noch gekürzt. Einige ganz besonders krasse Festgelegt wurde eine Arbeitszeit für Lithographen 48, für Stein- Fälle von niedrigen Löhnen und hoher Straferhebung seien hier bruder 53 Stunden wöchentlich. Der Mindestlohn beträgt pro angeführt. Woche 25 M., Maschinenmeister an Rotationsmaschinen erhalten In dem Betrieb eines Unternehmers in Zeil a. M., der als nach halbjährlicher Lehrzeit eine Zulage von 3 M. und mindestens Autorität im Baumwollhandel gilt, verdiente eine 17jährige Spule­35 M. pro Woche. Nach einem weiteren Jahr wird eine weitere rin 4 M. in zwei Wochen. Nicht das im Betrieb zur Verarbeitung Zulage von 2 M. gewährt. Dazu kommen noch eine Reihe weiterer gekommene schlechte Material foll nach des Herrn Kommerzienrate Verbesserungen. Aehnliche Tarife wurden in Magdeburg mit Auffassung schuld daran sein, sondern die Faulheit" des Mädchens. der Firma Hugo Bestehorn, in Iberfeld mit der Kunstanstalt Von diesem Lohn wurde aber auch noch Strafe abgezogen, so daß Koch u. Balm und in Wald bei Solingen mit der Westd. Groß- dem jungen Mädchen 17 Pf. bar" in einer zweiwöchigen Zahlungs. bruderei Bossen Söhne abgeschlossen. periode ausgezahlt wurden. Die Weberinnen dieses Betriebes ver­dienen in zwei Wochen 10 M.

Bürgerrechtsverweigerung gegen Sozialdemokraten. Unterausschuß beauftragt, das Verhalten des Bundesrichters H a n- Washington, 13. Juni .( W. T. B.) Der Kongreß hat einen Unterausschuß beauftragt, das Verhalten des Bundesrichters an ford in Seattle zu untersuchen, der einem Eingewanderten namens Olesen die Bürgerrechte verweigert hatte, weil dieser ein Sozialist war.

Ende des Kürschnerstreiks in Weißenfels. Ueber die Löhne der Arbeiterinnen bei der bekannten Firma Gebr. Uebel in Adorf i. Vgtl. geben die Lohntüten Aufschluß. Da Auch in der letzten Verhandlung am Sonnabend lehnten die nach hatte eine Weberin, die auf zwei Stühlen arbeitet, einen Rein­Unternehmer, wie schon vorher, die Einbeziehung der Hilfsarbeiter verdienst von 6,36 M. in einer Woche. Eine andere Arbeiterin, die Werden die Siamesen Nachahmer finden? und-arbeiterinnen in das Tarifverhältnis ab, fie bewilligten aber gleichfalls an zwei Stühlen arbeitet, verdiente in derselben Zeit freiwillig übereingekommen, auf einen Teil ihres Gehalts für Bangkok, 13. Juni. Die aktiven Offiziere der Armee find für die Hilfsarbeiter eine Lohnzulage von 10 und 5 Proz. Weiter gar nur 5,20 M. wurde auch den Arbeiterinnen eine Lohnzulage zugesichert, deren Höhe aber den einzelnen Unternehmern überlassen bleiben soll. Da der Erhebung von Strafen. Eine Arbeiterin war nach vorheriger Geschütze zu schaffen. Nicht so sparsam wie bei der Lohnzahlung, ist die Firma bei 12 Monate zu verzichten, um einen Fonds für den Erwerb schwerer die Unternehmer noch andere Zugeständnisse zu den bisherigen mach- Meldung am 1. Mai mit ihrem franken Kinde zum Arzt gegangen. ten, so empfahl die Verhandlungskommission einer Versammlung Am Zahltag zog man ihr dafür von den verdienten 5,78 M. 5,76 M. Die Opfer des Bahnunglücks in Amerika. am Sonntag den Streifenden die Annahme der getroffenen Ver- ab, so daß ihr nur 2 Pf. ausgezahlt wurden. Man vermutete wahr- Atlanta, 13. Juni .( P.-C.) Nach genauen Feststellungen sind einbarungen, die denn auch mit 133 gegen 9 Stimmen angenom- scheinlich, daß die Arbeiterin den Gang zum Arzt als Vorwand bei dem Eisenbahnunglück bei Dalton( Georgia) brei Personen ge= benutt hätte, um erst an der Maifeier teilzunehmen. Denn bei tötet und fiebzig schwer verletzt worden. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin. Inseratenteil verantw.; Th. Glode, Berlin. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Naterhaltungsbl

men wurden.