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Nr. 138. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Friedenau . Dienstag, den 18. Juni, im Kaiser- Wilhelmgarten, raunt. Rheinstraße 64( kleiner Saal): Wahlvereinsversammlung. Vortrag des Genossen Piet:" Die Jugendbewegung".

Volkskonzerte des Philharmonischen Orchesters. Tempelhof . Dienstag, den 18. d. M., abends Uhr, bei Die Berliner Gewerkschaftskommission hat auch für die Beder, Berliner Straße 41/42: Mitgliederversammlung des Wahl- weiteren Konzerte den Vertrieb eines Teiles der Eintritts­bereins. Vortrag, Vereinsangelegenheiten, Verschiedenes. Ober- Schöneweide . Dienstag, den 18. Juni, abends Uhr, in der Zeit von 9-12 Uhr vormittags und 4-7 Uhr nach farten übernommen. Die Karten sind zu haben im Zimmer 13, haus). Vortrag des Genossen Spliedt:" Aus der Geschichte der mittags, sowie im Zigarrengeschäft von Horsch, Engelufer 15. Aus Sozialpolitik"; Diskussion; Bezirksangelegenheiten. Außerdem sind Karten zu haben für die Konzerte in der Brauerei Friedrichshain und in den Konkordiasälen, im Bureau des vierten Wahlkreises, Stralauer Play 1/2.

Sonntag, 16. Juni 1912.

Schatten steigen nicht mehr aus der Vergangenheit empor. Der sich entschuldigende Ausschuß nahm Bezug auf eine schon unt Wir stehen bewundernd vor der Größe der allgewaltigen zehn Monate zurückliegende Anfrage der Frau H., warum sie seit Natur und kümmern uns nicht viel um das, was die Sage dem Tode ihres Ehemannes mehr Kirchensteuern zahlen müsse, als fie vorher gezahlt habe. Frau H. ist noch tirchensteuerpflichtig, weil fie noch der Kirche angehört. Jeßt, nach zehn Monaten, wurde sie bei dieser Gelegenheit"( so steht es im Schreiben des Ausschusses) belehrt, daß sie bei Lebzeiten des Ehemannes, der Dissident ge­wesen sei, als firchensteuerpflichtig gebliebene Ehehälfte für ihre Person die Hälfte der Steuer zu zahlen hatte, seit seinem. Tode denten noch zur Kirchensteuer zu veranlagen, ist ja nicht neu. Aber aber die ganze Steuer zahlen müsse. Das Versehen, einen nicht mehr firchensteuerpflichtigen Dissi­denten noch zur Kirchensteuer zu veranlagen, ist ja nicht neu. Aber in dem geschilderten Falle kommt zu den beiden Irrtümern, wie wenn es an zweien nicht genug wäre, sogar noch ein dritter hinzu, der freilich ebenfalls nicht mehr neu ist. Der evangelischen Landeskirche, die durch die Berliner Stadtsynode von der Witwe und Ervin des verstorbenen H. noch nach Jahren die Nachzahlung einer Kirchensteuer forderte, obwohl er als Dissident teine Kirchensteuer mehr zu zahlen gehabt hatte, hat Herr H. auch Borher war er nämlich Katholik. Es scheint, daß der Geschäfts­vor seinem Austritte aus der Kirche gar nicht angehört. führende Ausschuß der Stadtsynode das noch nicht mal weiß; er fagt wenigstens nichts davon in seinem Entschuldigungsbrief. Das erste Versehen erklärt er aus einer falschen amtlichen Auskunft, ohne anzugeben, welche Behörde den Fehler gemacht hat. Das zweite Versehen korrigiert er, ohne zu sagen, wie es entstanden ist. Ueber das dritte Versehen schweigt er ganz.

Die Bezirksleitung. Treptow - Baumschulenweg. Dienstag, den 18. Juni, abends 8% Uhr: Mitgliederversammlungen. Abteilung I. in Serpentins Für die Konzerte in der Brauerei Königstadt und in den Festjälen, Baumschulenstraße 78: Vortrag des Genossen May Germaniasälen im Bureau des sechsten Wahlkreises, Neue Hoch­Grunwald über Weltmarkt und Imperialismus". Abteil. II ftraße 23. im Sport- Restaurant, Elsenstraße 115/116: Vortrag des Genossen Für die Konzerte in der Bockbrauerei in der Zeitungs­Ludwig 3empelburg über:" Bürgerliche und proletarische spedition Kirchbachstr. 14. Bildungsbestrebungen". Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. In Betracht kommen für die Konzerte folgende Tage: Der Vorstand. 6. Juli: Brauerei Friedrichshain. 10. Juli: Bockbrauerei.

Briz- Buckow . Heute, Sonntag, den 16. Juni, früh 8 Uhr: Handzettelverteilung von den bekannten Stellen aus.

Montag, den: 17. Juni, abends Uhr, im Gesellschaftshaus", Chausseestraße 97: Oeffentliche Versammlung; Tagesordnung: " Glaube und Vernunft", Referent: Landtagsabgeordneter Adolf Hoffmann . Der Vorstand.

Rummelsburg . Heute Sonntag, den 16. Juni, findet im Café Bellevue das Sommerfest des hiesigen Wahlvereins statt. Da es das letzte Fest ist, welches der Wahlverein als selbständiger Bezirk abhält, und auch sonst für ein gutes und reichhaltiges Programm

13. Juli: Brauerei Königstadt.

17. Juli: Konkordiasäle.

20. Juli: Germaniasäle.

24. Juli: Brauerei Friedrichshain. 27. Juli: Bockbrauerei.

31. juli: Brauerei Königstadt.

3. August: Konkordiasäle.

7. August: Germaniasäle.

gesorgt ist, so wird rege Beteiligung erwartet. Einrittskarten Der Eintrittspreis beträgt 30 Pf. Garderobenzwang zu 20 Pf. sind in den Bezirkslokalen und bei allen Bezirksführern findet nicht statt. Dauer der Konzerte von 7 bis 10 Uhr zu haben, an der Kaffe 25 Pf.

angelegenheiten.

Das Komitee.

"

Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Vom Blnmental.

abends.

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die

Aber nun sind es doch wohl genug der Irrtümer? Nein, noch nicht! Frau H., die für ihre Person noch Kirchensteuer aus 1909 bis 1910, 1910/11, 1911/12 nachzahlen sollte, hat deshalb wieder noch einen Schriftwechsel mit der Stadtsynode führen müssen. Ueber die für 1909/10 jest nachträglich geleistete Zahlung gab man ihr eine Quittung, auf der zwar der richtige Betrag, aber infolge eines Schreibfehlers irrtümlich das folgende Jahr verzeichnet war. Hiernach glaubte Frau H. annehmen zu müssen, daß sie für das folgende Jahr zweimal zahlen solle. Die Stadtſynode antwortete ihr, daß die Einziehung durch den Magistrat bewirkt worden sei. Reinickendorf - West. Dienstag, den 18. d. M., abends 8 Uhr, Dieses Versehen fällt also einem Beamten der städtischen Steuer­im Lotal von Gördes, Eichborn, Ede Waldstraße: Mitgliederver­sammlung des Bezirkswahlvereins. Soldaten als Dienstmädchen. In der Livländischen Straße verwaltung zur Last. Die Bezirksleitung. Frau H. hat jekt keine Lust mehr, weiter der Kirche ihren ( Wilmersdorf ) wohnt eine Rechtsanwaltswitwe. Da die Dame den Franz.- Buchholz. Dienstag, den 18. Juni, abends Uhr: Reinmachefrauen nur 10 Reichspfennige pro Arbeitsstunde Tribut zu entrichten. Sie ist entschlossen, nun gleichfalls aus der Mitgliederversammlung bei A. Rozad, Hauptstraße 71. Tages zu zahlen pflegt und bei dieser fürstlichen Entlohnung obendrein Kirche auszuscheiden. Hoffentlich passiert es nicht auch ihr ordnung: Vortrag des Genossen Dr. Julius Moses: Wie schüßt noch erwartet, daß ihre zweizimmerige Wohnung in allertürzester dann, daß sie noch nach Jahren mit einer irrtümlichen Kirchen­der Arbeiter Leben und Gesundheit seiner Familie"; Vereins- Beit möglichst in einer Stunde! aufgeräumt sein müsse, so steuerberanlagung belästigt wird. friegt sie keine Hilfe mehr. Tut aber nichts wenn man Das Stadion im Grunewald wird erbaut werden- nachdem der Nowawes . Mittwoch, den 19. Juni, abends 8% Uhr, im Schwiegermutter eines Leutnants ist. Wozu sind auch Unionflub die noch fehlenden Mittel für den Bau betvilligte und Singerschen Lokal, Priesterstraße 31: Volksversammlung. Genosse Soldaten in der Kaserne da, doch nicht bloß, um Burschen und das Reich, der preußische Staat und die Stadt Charlottenburg für Scheidemann spricht über das Thema:" Preußen in der Welt Küchendienste bei den Offiziersfrauen zu verrichten, sondern auch die Verzinsung und Amortisation die Garantie übernommen haben. boran" in deren Verwandtenhäusern den Budel zu machen. So oft also die Der Bau soll in einer vertieften Geländemulde zwischen den Geläufen offiziersschwiegermütterliche Advokatenwitwe einen Stubenausfeger, der Rennbahn nach Plänen des Geheimen Baurats March errichtet Botengänger, Teppichausklopfer, Bodenkammerreiniger usw. braucht, werden. Die elliptische Arena solle einen Längendurchmesser von steht ihr ein Vaterlandsverteidiger zur Verfügung. Das ist billig 340 Meter erhalten; in ihrer Mitte liegt ein Rasenplatz für Rasen­und fostet ja nur die Groschen der Steuerzahler. Woher nimmt spiele, der umgeben wird von einer für Dauerläufer bestimmten der Herr Eidam die Befugnis zur Dienstmädchenverwertung seiner Bahn von 400 Meter Länge. Diese wird rechts und links Das Reizvollste, was die Mark zu bieten hat, ist an- untergebenen? Und noch dazu bei anderweiten Personen? Bur flantiert von zwei großen Feldern für Barlauf. Hodehspiele uſw. Die Peripherie der Arena bildet eine 666 Meter lange erkannt der Blumental nördlich von Strausberg . Zu be- militärischen Ausbildung gehört das sicherlich nicht. bauern bleibt nur, daß ein großer Teil seiner schönsten, wild­Vom städtischen Obdach. In der gestrigen Sitzung der Depu- Radrennbahn. 30 000 Buschauersize find amphitheatralisch auf­romantischen Partien von der Besizerin, der Prößeler Gutstation für das Arbeitshaus und das städtische Obdach wurde u. a. gebaut. Nach Nordosten öffnet sich das Amphitheater nach wiederum die dringende Notwendigkeit einer Erweiterung des einem dahinter liegenden Wasserbassin für den Schivimmsport. Herrschaft, für Ausflügler gesperrt oder doch nur gegen Lösung städtischen Obdachs anerkannt. Die Deputation beschloß, die Hoch- Die ganze Anlage wird einen Kostenaufwand von 2 000 000 m. einer Eintrittskarte für 1 Mart zu genießen ist. Glücklicher baudeputation zu ersuchen, das ihr bereits vorliegende Projekt fo- verursachen. Das Stadion soll nicht nur ein lokaler Turn- und weise frei von dieser Waldsteuer ist der benachbarte idyllische weit zu fördern, daß die Deputation in die Lage bersekt wird, für Sportplay, fondern auch ein nationaler Kampfplas werden. zu Gamengrund an der königl. Forst Eberswalde mit dem flamm- den nächsten Etat mit entsprechenden Vorschlägen bei den Gemeinde- regelmäßigen Abhaltungen für große deutsche Kampfspiele und inter­artig eingebetteten 30 Meter tiefen Gamensee und der vom behörden vorstellig zu werden. Ferner wurden die an den Magistrat nationale olympische Spiele. Charlottenburg erhält für seine Be Dichter Schmidt von Werneuchen besungenen Elfenwiese. gerichteten Betitionen verschiedener Grundbesigervereine, in denen teiligung ein Entgelt darin, daß das Stadion an allen Tagen, Auch die südlich davon in der Gielsdorfer und Wilkendorfer gegen die Erweiterung des Obdachs Einspruch erhoben und dafür mindestens aber an 120 vollen Sommertagen, wenn es nicht zur Forst zwischen der Prößeler Chaussee und der Stadt Straus. Die Deputation beschloß, dem Magistrat zu empfehlen, diese Petition zur Benuzung für die Stadtschüler und zur Bergebung an Char­Forst zwischen der Prözeler Chaussee und der Stadt Straus eine Dezentralisation desselben gefordert wird, eingehend erörtert. Abhaltung von Spielen gebraucht wird, der Stadt Charlottenburg berg gelegenen herrlichen Waldgebiete mit den entzückenden ablehnend zu bescheiden, und zwar zunächst aus dem Grunde, weil lottenburger Turn- und Sportrennen zur Verfügung steht. beiden Latt- Seen, leicht über das Vorwerk Heidekrug durch eine etwaige Dezentralisation des Obdachs und Errichtung Einbrecher und Schwindler in Soldatenuniform. Bei einem zu erreichen, sind frei. Viele zieht es aber doch neuer Stätten in anderen Stadtteilen diejenigen angeblichen mit Allgewalt weiter in die Wälder hinein, die Wälder hinein, in den Schädigungen, über die in der gegenwärtigen Umgebung des Ob. eigentlichen Blumental nördlich der Prözeler Chauffee. dachs geklagt wird, auch auf andere Stadtteile übertragen werden Man geht am besten auf letzterer vom Gamengrund reichlich würden, ohne dem jezt angeblich in Mitleidenschaft gezogenen anderthalb Stunden bis zum Chausseehaus Blumental, biegt Stadtteil irgendwelche Vorteile zu bringen. Ferner würde durch die links ab nach dem Russengrund, der, wie alles hier, einer über die Besucher des Obdachs abgehen. Es wäre dann mit Sicher­Errichtung weiterer Obdachstätten der Verwaltung jede Kontrolle urwaldähnlichen Wildnis gleicht, und steht nach halbstündiger heit darauf zu rechnen, daß solche Obdachbesucher, die in der einen Wanderung vor dem wunderlieblichen Pichesee, einem in Obdachstätte die zulässige Anzahl von Tagen zugebracht haben, ip dichtestem Laubwald versteckten Seekessel mit über 50 Meter fort der Reihe nach die übrigen Stätten aufsuchen würden. Diese hohen Felswänden. Am Ufer des" Piche" entlang schlagen günstige Gelegenheit, die städtischen Obdacheinrichtungen in so be wir uns von der anderen Seespite ab wieder rückwärts durch quemer Weise mißbrauchen zu können, würde aber bald der Stadt über Forsthaus Blumental nach dem ebenfalls in tiefem Laub- Berlin eine noch größere Anzahl derjenigen Elemente zuführen, grunde träumenden, etwas größeren Blumentalsee, und un- über die sich gerade die petitionierenden Bereine beklagen. weit davon liegt die sogenannte Stadtstelle", an deren Bei der Einforderung von Kirchensteuern

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Einbruch in ein Bigarrengeschäft in der Köpenider Straße wurde ein Mann überrascht, der eine Infanterieuniform trug. Es gelang dem Einbrecher zu entkommen. Der Inhaber des Bigarrengeschäfts im Hause Köpenider Straße 134 hörte, als er sich faum schlafen gelegt hatte, ein verdächtiges Geräusch an der Ladentür. Er fah die Tür aufzuschließen, dann aber wieder fortging. Der Geschäftss deshalb nach und bemerkte nun, wie ein Soldat" fich bemühte, inhaber nahm an, daß es sich um einen Soldaten handelt, der in der Gastwirtschaft im Nebenhause wohnt und sich in der Nummer geirrt habe. Er kümmerte sich deshalb auch nicht weiter darum. nach einiger Zeit versuchte der Mann wieder die Tür aufzuschließen. Als der Inhaber, immer noch in der Meinung, daß der Soldat" es aus Versehen mache, zur Tür hinaustrat, lief dieser schnell davon. Wie sich am anderen Morgen herausstellte, hat derselbe Einbrecher die Tür des Gastwirts Schöneich im Nebenhause aufgekantelt und Ursprung und Geschichte sich noch immer die Gelehrten den kommen in Berlin immer wieder die ärgsten Irrtümer vor. daß es sich nicht um einen Soldaten, sondern um einen verkleideten die Ladenkasse ausgeraubt. Der Zigarrenhändler ist der Ansicht, Stopf zerbrechen. Die einen sagen, daß es eine Blumental- Ein Mißgriff, wie er vielleicht doch noch nicht da war, ist gegenüber Einbrecher handelt, weil dieser, trotzdem er eine neue weiße Hose, stadt, wie die Sage erzählt, nie gegeben hat. Nur einer Witwe H. begangen worden. soviel steht zweifellos fest, daß der Blumental in eine Ertramüße und ein Seitengewehr mit Messinggriff trug, nicht An sie meinte die Berliner Stadtfynode einen Anspruch auf den Eindruck eines attiven Soldaten machte. In der Uniform uralten Zeiten ein heiliger Hain der Semnonen war. Nachzahlung von Kirchensteuern zu haben, da Frau eines Sergeanten der Gardehusaren trit im Norden der Stadt ein Hiervon gibt noch heute ein mit Runen versehener, gewaltiger worden sei. Die vermeintliche Stirchensteuerschuld sollte noch aus und gab an, Zahlmeisteraspirant zu sein. Nachdem er längere Zeit die Grbin eines verstorbenen Steuerschuldners ge- Schlafstellenschwindler auf. Der Gauner nannte sich Paul Radüge granitener Opferblock, der Semnonenstein, überzeugend dem Rechnungsjahr 1908/09 herrühren, und der Tod des vermeint in dem von ihm gemieteten Zimmer gewohnt hatte, verschwand er Kunde. Das Geheimnis der Stadtstelle" ist aber damit lichen Schuldners sollte im Jahre 1909 eingetreten sein, den ver­nicht gelichtet. Der Blumental ist nämlich gerade in diefer meintlichen Anspruch aber machte die Stadtsynode erst im Dezember plötzlich unter Zurücklaffung einer Logisschuld von ungefähr 80 M. Gegend so überreich an erratischen Blöcken, die zum Teil 1911 geltend. In einer an Frau S. gerichteten Zahlungsaufforde Eine teure Bekanntschaft machte ein hier auf der Durchreise bearbeitet und mit Mörtel eisenfest verklebt sind, daß diese rung des Geschäftsführenden Ausschusses der Stadtsynode wurde begriffener Kaufmann aus Ostpreußen . Er lernte ein ungefähr 17 steinernen Zeugen die Phantasie sehr leicht dazu anregen ihr als der Verstorbene, den sie beerbt haben sollte, zu ihrer großen bis 18 Jahre altes Mädchen tennen, das sich als eine Studentin fönnen, hier eine untergegangene Stadt zu vermuten. Die leberraschung der Handlungsgehilfe S.- ihr Sohn genannt. ausgab. Als das Mädchen gestern plöblich verschwunden war, fehlte Mörtelspuren wohen aber auch nicht allzuviel bedeuten, denn Die Zuschrift gab nicht nur den Beruf des Sohnes richtig an, dem Kaufmann eine Brieftasche, in der sichy 426 M. in deutschen, es ist bekannt, daß in verklungenen Jahrhunderten großa sondern fügte auch sämtliche Vornamen richtig hinzu. Nur das österreichischen und russischen Banknoten und ein Scheck über Sterbedatum stimmte nicht, denn der Sohn war- gar nicht 500 Stronen auf das Bankhaus Morgenstern in Warschau befanden. Steine, die sich bei Bald und Wiese in großen gestorben. Die angebliche Studentin nannte sich Ludwiga Gönger. Sie hat Massen vorfanden, dazu benutzt worden sind, um sie Daß der angeblich gestorbene Sohe, der außerhalb Berlins ein südländisches Aussehen und spricht österreichische Mundart. am Feldrain als Grenzzeichen aufzuschichten. Ebenso gut wohnte, sich noch seines Lebens freute, stellte die Mutter durch eine fann angenommen werden, daß der erwähnte Opferstein, der schleunigst an ihn abgesandte Nachricht fest. Sie warf dann die Todessturz vom Balkon. Auf furchtbare Weise hat am gestrigen mit dem Marktstein der Stadtstelle identisch ist und jetzt drei Bahlungsaufforderung beiseite und unterließ es, den Geschäfts- Sonnabendnachmittag ber 50jährige Invalide Peter Schmidt, der Meter unter dem Boden liegt, von den Semnonen mit anderen führenden Ausschuß der Stadtsynode darüber aufzuklären, daß er bei seiner Tochter in der Föhrer Straße 7 wohnte, seinem Leben Steinen wie mit einer zyklopischen Mauer umgeben wurde, wieder mal das Opfer eines Irrtums geworden war und einen uns ein Ende gemacht. S. war feit längerer Zeit nervenkrant und das um die Opferstätte vor profanen Augen zu hüten. Auch die berechtigten Anspruch erhoben hatte. Als aber Frau H. nach etwa Leiden hatte sich in den letzten Tagen so erheblich verschlimmert, daß im Laufe der Jahrzehnte aufgefundenen Eisenschlacken, Töpfer 3 wangsbeitreibung erhielt, schrieb sie dem Ausschuß, daß folgedessen wurde Schmidt von seinen Angehörigen streng bewacht. ocht Wochen eine Mahnung nebst Androhung der der Invalide schon wiederholt Selbstmordgedanken äußerte. In warenreste, Urnenrückstände, Pfeilspiken können das ehemalige jene irrige Mitteilung über ihren Sohn, der tatsächlich lebe, fie Vorhandensein einer Stadt, an das Fontane fest glaubte, in große Aufregung verfekt habe. Drei Wochen später kam die Gestern mußte die Tochter jedoch eine wichtige Besorgung machen nicht beweisen. Antwort, daß die Veranlagung des Sohnes zur Kirchensteuer auf und ihren Vater auf einige Augenblicke allein in der Wohnung lassen. Die heutige, naturbegeisterte Generation findet mehr eine der Stadtsynode zugegangene fali che amtliche Aus- Diese Gelegenheit benutzte S., um sich vom Balkon der in der dritten Interesse an der in der Mark einzig dastehenden Flora des funft" zurüdzuführen sei. Es habe eine Verwechselung des Etage belegenen Wohnung auf die Straße herabzustürzen, wo er Blumentals, die in neuerer Zeit zuerst der berühmte Afrika - Sohnes mit dem verstorbenen Ehemann der Frau H. stattgefunden, mit gebrochenem Genid tot liegen blieb. Die Leiche wurde nach dem und hierauf beruhe auch die Mitteilung über den angeblichen Tod Schauhause gebracht. reisende Schweinfurth erforscht hat. Wacholder wächst hier des Sohnes. Man bitte, das Versehen zu entschuldigen. Der Jrr­baumartig und erreicht eine Höhe bis zu zehn Metern. Auch tum sei berichtigt worden, und man habe nunmehr die Kirchensteuer, zu Straßenbahnunfall. Beim Verlassen eines fahrenden Straßen­Kreuzdorn, Weißdorn und Haselnußsträucher gedeihen zu der der Sohn veranlagt war, abgesetzt. bahnwagens schwer verunglückt ist am gestrigen Sonnabend die staunenerregender Größe. Selten trifft man anderswo in Also eine Personenverwechselung und weiter nichts? Aber es 35jährige Ehefrau des Stellmachers Achtenhagen aus der Veteranen­deutschen Landen so riesige Mengen von Maiglöckchen und kommt noch ein besonderer Umstand hinzu. Der Vater, den man straße 28. Frau A. hatte einen Straßenbahnwagen der Linie 57 Waldmeister unter der Weißbuche an. Und nur einmal in mit dem Sohn vertauscht hatte, war selber gar nicht mal benutzt und verließ diesen an der Ecke der Potsdamer und Bülow­der Mark ist hier die prächtige Lippenblume, Waldmelisse, irchen steuerpflichtig gewesen. Der im Jahre 1909 ver- ftraße während der Anfahrt zur Haltestelle und trotz der ausdrück­storbene Herr H. hatte seit langem nicht mehr zur Kirche lichen Warnung des Schaffners. Beim Abspringen fam die Frau zu deren Blüten durch Größe und Farbenpracht an die Tropen gehört, da er schon vor einer Reihe von Jahren aus ihr ausgefall und geriet mit dem linken Beine unter den Schuhrahmen. Mit erinnern, zu finden. schieden war. Der Entschuldigungsbrief des Ausschusses der Stadt- Hilfe von Bassanten wurde der Wagen angehoben und die Ver­Natürlich soll es bei der Stadtstelle im Blumental auch synode glitt über diesen zweiten Irrtum hinweg, indem er nur so unglückte befreit. Frau A. hatte eine schwere Quetschung des linken umgehen". Die alten Semmonen sind ausgestorben, ihre ganz nebenbei erwähnte, daß der Vater Dissident gewesen sei. Fußes und erhebliche Hautabschürfungen an den Händen und am