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schädlicher Weise nicht vorkommen fann. Wenn im§ 1b auch Pensionate, Chambres garnies und Schlafstellen genannt sind, so ist durch eine authentische Auslegung festgestellt, daß diese Lokale nur dann unter die Verordnung fallen, wenn sie in größerem Umfange betrieben und als dem öffentlichen Verkehr dienend an­gesehen werden können.

Geradezu nuglaubliche Zustände herrschen, wie von ver schiedenen Seiten mitgetheilt wird, gegenwärtig bei der sirengen Winterkälte auf der Potsdamer Bahn. Fast durchweg versagt die anfänglich so vielgerühmte Luftheizung, da die von der Lokomotive ausgehenden Schläuche eingefroren und daher unbrauchbar sind. Die Direktion ist aber durchaus nicht bemüht, auch nur halbwegs durch andere Heizmethoden Abhilfe zu schaffen. Alle Beschwerden er weisen sich als fruchtlos. Außerdem machen sich noch weitere arge Unannehmlichkeiten geltend. Der Freitag Abend 9 Uhr 18 Min. fahrplanmäßig abgelassene Vorortzug lief ohne Licht in den Wagen in die Halle, und erst kurz vor der Abfahrt wurden die Koupees erleuchtet. So tam es, daß mehrere Damen in den Frauenkoupees von einem dort eingestiegenen Trunkenbold sehr belästigt wurden.

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bereits traf der telegraphisch herbeigerufene Vater der Frau[ genau auf Wenzlau. Man nahm eine Haussuchung bei ihm vor und Haucke in Berlin ein. Darüber, ob und welche Familienzwistig fand auch richtig etwa den dritten Theil der gestohlenen Gold­feiten etwa den Verstorbenen kurz vor seinem Ende start erregt fachen in einem Versteck vor. Man wußte, daß Wenzlau haben und welche Bewandtniß es mit dem getrennten Leben der in letzterer Zeit vielfach mit dem Schlosser Wilhelm Hahn Gatten er hier, die Frau in Riga hatte, war nichts in in Verkehr gestanden hatte und folgerte daraus dessen Theil­Erfahrung zu bringen. nahme an dem Diebstahl. Als Hahn Wind davon bekam, stellte er sich freiwillig der Polizei, um dadurch seine Unschuld zu be= Ein durch ,, Fischgift" hervorgerufener Todesfall wird aus weisen, man hielt ihn aber trotzdem fest und seine Mitthäterschaft dem Norden der Stadt von einer hiesigen Korrespondenz gemeldet. wurde bald zweifellos erwiesen, da der 17 jährige Sohn des Die Frau des in der Wiesenstraße wohnenden Tischlers K. hatte Wirthes nach längerem Zeugnen einräumte, daß Hahn am Tage für den Sylvester Karpfen gekauft und das Fischgericht am Nach nach dem Einbruch seinen Freund Wenzlau in dessen Behausung mittag dieses Tages zubereitet. Beim Abschuppen der Karpfen besuchte und sie dann gemeinschaftlich die Goldfachen versteckt verletzte sich die Frau mit dem Messer an der linken Hand, doch hätten. Der 17 jährige May Schulze hatte sich dadurch der Be­achtete sie der kleinen Wunde nicht und beendigte ihre Arbeit. günstigung schuldig gemacht, wofür die dritte Strafkammer des Es traten wenige Stunden darauf heftige Schmerzen in der Hand Landgerichts 1 ihn gestern mit sechs Wochen Gefängniß belegte. ein, die in der Nacht noch zunahmen; der Arm begann zu Wenzlau und Hahn wurden zu je fünf Jahren Zucht­schwellen, ein hochgradiges Fieber mit Schüttelfrost stellte sich aus und den üblichen Nebenstrafen verurtheilt. gleichfalls ein, und als endlich am Freitag Abend der Arzt geholt wurde, war es zu spät. Trotz allen Bemühens, Frau K. am Leben zu erhalten, verschied dieselbe am Sonnabend Nachmittag unter den entsetzlichsten Qualen.

Berliner Asylverein für Obdachlose. Im verflossenen Monat Dezember 1890 nächtigten im Männerasyl 8970 Per­sonen, davon badeten 2335 Personen, im Frauenasyl 1192 Per­nonen, davon badeten 89 Personen.

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Die Leichtgläubigen werden nicht alle und es ist geradezu erstaunlich, wie leicht Seitens gewisser Weibsleute den Betrügern ihre Arbeit gemacht wird, sowie nur irgendwie ein Gheversprechen mit in Frage kommt." Mit diesen Worten Einen neuen Geschäftskniff beim Gänsehandel scheint begann gestern der Staatsanwalt sein Plaidoyer in einer Anklage die Kälte gezeitigt zu haben. Eine Predigerwittwe in der Mittel­wegen Betruges und Urkundenfälschung gegen den Gärtner straße, die ein Pensionat für angehende Theologen unterhält, Hermann Willert. Die Beweisaufnahme bewies, daß der kaufte am dritten Weihnachts- Feiertage in der Markthalle in der Staatsanwalt mit dieser Bemerkung Recht hatte und daß wieder Dorotheenstraße eine 17 Pfund schwere Gans. Daß das feiste Thier knochenhart gefroren war, schien bei dem herrschenden Polizei- Bericht. Am 2. d. Mts. Abends glitt eine Frait einmal zwei vertrauensselige Mädchen einem Heirathsschwindler zur Last gefallen sind. Das erste Opfer ist eine schmucke Spree­Froste erklärlich und war für den Abschluß des Handels fein beim Betreten des Schlächterladens im Hause Höchstestr. 7 aufwälderin, welche hier bei einem Theaterdirektor als Amme dient. Hinderniß, weil sich das Fleisch bei der Kälte besser konservirt. der vor demselben befindlichen Treppenstufe infolge der Glätte Der Angeklagte näherte sich ihr mit einem Heirathsantrag, Die Gans sollte theils zur Schmalzgewinnung, theils zum Ein- aus und brach den linken Oberarm. Als am 2. d. M. Abends welchen das unerfahrene Mädchen gern annahm, da ihr der Angeklagte pökeln verwandt werden. Als die Magd sich daran machte, der Maschinist Bütner in der Silberwaarenfabrik von H. Meyen vorschwindelte, daß er der Sohn eines wohlhabenden Gutsbesizers das Thier zu zerlegen, stieß sie im Innern mit dem Messer u. Ko., Sebaftianstr. 20, au der Dampfmaschine das eingefrorene fei, selbst Vermögen befize und demnächst an der Ecke der Chauffee­auf einen harten Gegenstand, der einen heftigen Wider Abflußrohr des Kondensators aufthauen wollte, platzte derselbe und Tieckstraße ein großes Restaurant eröffnen würde. Er hatte nur stand entgegensezte. Die nähere Untersuchung ergab, daß sich und flog dem Bütner ein Sprengstück gegen den Kopf, so daß er in der Bauchhöhle der Gans ein mächtiges Stück Eis befand, das einen schweren Schädelbruch erlitt. Er wurde nach dem Kranken- Besorgniß, daß sein Vater nicht sehr erbaut von dem Heiraths­fich genau den Formen der Bauchhöhle anschmiegte. Der los- hause Bethanien gebracht. Am 3. d. M. Morgens wurde der projekt sein werde und um denfelben geneigter zu machen, erbat er sich von dem Mädchen vorübergehend ihr Sparkassenbuch über gelöste Gisklumpen hatte ein Gewicht von netto drei Pfund. Es Portier eines Hauses in der Neuen Friedrichstraße in seiner Stube 350 M., um es dem Vater vorzulegen und demselben zu zeigen, fann feinem Zweifel unterliegen, daß die ausgeschlachtete Gans erhängt vorgefunden. Schwere Körperliche Leiden scheinen die welch' treffliches, sparsames Mädchen die Auserwählte sei. Das mit Wasser gefüllt und dann scharfem Froste ausgesetzt worden Veranlassung zum Selbstmord gewesen zu sein. Nachmittags Mädchen gab das Buch mit selbstzufriedenem Lächeln aus der ist, um das Wasser in Eis zu verwandeln. Daß der Schwindel stürzte ein Mann von der unbeleuchteten Treppe des Hauses Hand, erschrat aber nicht wenig, als ihre Herrschaft ihr klarlegte, entdeckt wurde, ist lediglich darauf zurückzuführen, daß die Gans Grenadierstr. 6 und erlitt bedeutende Verletzungen am Kopf und welche kolossale Dummheit sie begangen. Sie eilte am nächsten in gefrorenem Zustande zerlegt wurde. Wäre diefelbe aufgehängt Arm. Abends fiel auf dem Schlesischen Bahnhofe ein Mann von Tage zur Sparkasse, erfuhr dort aber zu ihrem Schrecken, daß worden und allmälig aufgethaut, dann wäre das Eis geschmolzen der nach dem Tunnel führenden Treppe und wurde am Hinterkopfe bereits 100 m. darauf abgehoben worden feien. Während die und das Wasser herausgelaufen. Das Ausstopfen der Gans mit so schwer verletzt, daß er nach dem Krankenhause Friedrichshain ge- Kriminalpolizei noch nach dem Angeklagten, der sich einen falschen Stroh, Papier oder anderen Beschwerungsmitteln ist zwar all- bracht werden mußte. Zu derselben Zeit stürzte ein Mann in Namen beigelegt hatte, suchte, verübte er einen ganz ähnlichen gemein bekannt, das Ausfüllen mit Wasser bezw. Gis ist dagegen der Mansteinstraße infolge der Glätte zur Erde und erlitt eine Betrug gegen eine zweite Braut", welcher er unter ganz gleichen neu, weil dasselbe nur in einem Winter möglich ist, der so kalt Verlegung am Knie, so daß er mittelst Droschke nach seiner Borspielungen eine Summe von 150 M. abnahm, als" Sicher­ist, wie der heurige. Wohnung gebracht werden mußte. In der Nacht zum 4. 6. M. heit" ihr einen gefälschten Darlehnsschein über eine Summe, die wurde auf dem Bahnhofe Gesundbrunnen zwischen den Geleiſen er angeblich ansgeliehen, zurücklaffend. Der Gerichtshof ver­die Leiche eines unbekannten, etwa 30 Jahre alten Mannes mit schweren Verlegungen am Kopfe aufgefunden. Auf welche Weise urtheilte den Schwindler zu 1 Jahr 6 Monaten Bucht­

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derselbe verunglückt ist, hat bisher nicht festgestellt werden können.

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haus.

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Eine gefährliche Schwindlerbande ist vor einigen Tagen dingfest gemacht worden. Seit einiger Zeit besuchten zwei ärm lich, aber sauber gekleidete Kinder, ein Knabe und ein Mädchen, im Alter von 11 resp. 10 Jahren die Restaurants des Nordens Am 4. d. M. Morgens wurde dem Schlächterlehrling Wende in Eine wiffentlich falsche Anschuldigung, die von einem unserer Stadt, um in bescheidener Weise den Gästen ein Schreiben der Schlächterei von Roschnitz, Spreestr. 7, beim Berlegen eines außerordentlich boshaften Charakter zeugte, unterlag gestern der vorzulegen, in welchem das Glend der K.'schen Familie in den Schweines von seinem Meister ein Finger ganz und ein zweiter Prüfung der zweiten Straftammer des Landgerichts I . Im grellsten Farben geschildert wurde. Als am Freitag Abend die zum Theil abgehauen, so daß seine Ueberführung nach der Uni- Februar d. J. lief bei dem Polizeipräsidium eine Anzeige ohne Kinder wiederum in einem Restaurant in der Elsasserstraße versitäts- Klinik erforderlich wurde. Vormittags wurde ein Unterschrift ein, welche wohl geeignet war, bei der Behörde Auf­Rollefte machten, fiel es mehreren Gästen auf, daß zwei Männer, Mann in seiner Wohnung, in der Neuen Königstraße, erhängt sehen zu erregen. Der Verfasser theilte mit, daß im Jahre 1873 welche furz vorher in dem Lokal erschienen waren, erklärten, die vorgefunden. Nachmittags fiel ein Schutzmann beim Betreten vor dem Prenzlauer Thore ein kleines Mädchen, Namens Emma arme Familie genau zu kennen und natürlich sich an der Geld- eines Ladens im Hause Grünauerstr. 2 infolge der Glätte zur Lankiewicz, ermordet und von dem Thäter heimlich an einer näher fammlung betheiligten. Die beiden Fremden verließen dann und Erde und brach den linken Vorderarm. Am 3. und 4. d. M. bezeichneten Stelle auf dem Sophien- Kirchhofe verscharrt worden nach ihnen die reichlich beschenkten Kleinen die Kneipe; einer und in der darauf folgenden Nacht fanden 21 kleine Brände sei. Der Thäter sei der in der Wollinerstraße wohnhafte Arbeiter der Gäste, der nach Hause gehen wollte, bemerkte vor dem ſtatt; außerdem wurde die Feuerwehr in fünf Fällen infolge Heinze. Bevor die Polizei gegen den so schwer Verdächtigten Restaurant auf der Straße die Gruppe und sah, wie Bruchs der Wasserleitungsröhren gerufen. irgend welche Schritte unternahm, stellte sie Nachforschungen an, ob ein solches Verbrechen überhaupt zur Anzeige gelangt sei und nachdem dies sich nicht bestätigte, gelangte man bald zu der Ueber­zeugung, daß es sich um eine Mystifikation handele. Als Schreiber des Briefes wurde der Arbeiter Franz Heinze ermittelt und der von ihm Bezichtigte war sein eigener Bruder. Heinze räumte auch sofort ein, daß er in böswilliger Absicht die falsche Anzeige ,, Das ist Feger- Karls Werk" meinte ein Kriminalbeamter, gemacht, um sich an seinem Bruder, mit dem er auf schlechtem als er am Morgen des zweiten Oktober v. J. den Schauplab Fuße stand, zu rächen. Dies Geständniß wiederholte er eines Einbruchsdiebstahls in Augenschein nahm, der im Laufe der in der gestrigen Hauptverhandlung. Gegen den An­Nacht begangen war. Die Diebe mußten die Hausthür des geklagten war ferner von seinem früheren Arbeit Grundstückes in der Invalidenstraße, in welcher die Wittwe geber Strafantrag wegen Beleidigung gestellt worden, Von einem jähen Tode ereilt wurde am Sonnabend in Schlag ein Gold- und Silberwaaren- Geschäft betreibt, entweder hatte er demselben eine Postkarte geschrieben, die der 6. Abendstunde der aus Riga stammende, schon längere Zeit mittelst Nachschlüssels geöffnet oder sich am Abend vorher in das von Beleidigungen strotte. Der Staatsanwalt hob als in Berlin lebende Baumeister G. Hancke, hier in der Kreuzberg - Haus eingeschlichen haben. Die von dem Laden nach dem Flur erschwerend hervor, daß der Angeklagte es jedenfalls straße 14 wohnhaft. Am Sonnabend Morgen war seine gehende Thür des Schlag'schen Geschäfts war mit Gewalt ge- darauf abgesehen hatte, seinen Bruder unter dem Verdachte eines Gattin aus Riga hier angekommen, hatte im Terminus sprengt worden, nachdem die Diebe zwei Vorlegeschlösser kunst- schweren Verbrechens ins Gefängniß zu bringen, er beantragte Hotel in der Friedrichstraße Wohnung genommen und gerecht durch Durchfeilen von den Krammen gelöst hatten. Eine wegen beider Vergehen eine Gesammtstrafe von sechs Monaten. in den Nachmittagsstunden gemeinschaftlich ihrem Menge Goldfachen zum Werthe von über 1500 Mart war Beute Der Gerichtshof berücksichtigte, daß der Angeklagte wenigstens Mann einen jüngeren Verwandten besucht, welcher im Hotel der Einbrecher geworden. Die oben angeführte Bemerkung des die eine anständige Regung gezeigt hatte, seine That sofort ein­Behrens, welches sich mit dem Café Bauer im gleichen Haufe Kriminalbeamten sollte sich bald als richtig erweisen. Feger- Karl" zugestehen und ermäßigte das Strafmaß daher auf zwei Monate Unter den Linden 26 befindet, logirte. Gegen 6 Uhr verließen ist der jetzt 50 jährige Handelsmann Karl Wenzlau, eine Woche Gefängniß, wovon eine Woche durch die erlittene beide Ehegatten das Hotel und stiegen die Treppen nach Unter der früher Schornsteinfeger gewesen ist und den man in Untersuchungshaft abgerechnet wurde.

die Kinder das Geld an die Männer ablieferten. Nun folgte der dadurch neugierig Gewordene der Schwindlerbande, welche wenige Minuten später in ein anderes Restaurant eintrat, um hier dasselbe Manöver zu beginnen, diesmal aber mit weit weniger Erfolg, denn der entrüstete Herr deckte den Betrug sofort auf und veranlaßte die Ueberführung der Betrüger nach der nächsten Polizeiwache, wo die Namen derselben festgestellt wurden. Die Kinder waren von den beiden Männern, die in gar keiner ver­wandtschaftlichen Beziehung zu ihnen stehen, gemiethet" und zu dem Betruge abgerichtet worden.

Gerichts- Beitung.

den Linden hinab. Als sie unten im Hausflur anlangten, wurde Verbrecherkreisen deshalb den Spitznamen Feger- Rarl" beigelegt der Baumeister in dem schmalen Gange, dicht vor der Eingangs- hat. Der Polizei ist er als einer der verwegenſten Einbrecher Wegen Betruges war der Buchhandlungs. Reisende thür zum Café, plötzlich von einem Herzschlage betroffen, welcher Berlins bekannt, der zur Zeit des obigen Diebstahls erst fürzlich Friedrich Weyer vom Schöffengerichte zu einer Gefängnißstrafe seinem Leben sofort ein Ende machte. Der Entseelte wurde zu eine vierjährige Zuchthausstrafe verbüßt hatte. Die Beschreibung, von zwei Wochen verurtheilt worden. Der Angeklagte vertreibt nächst in einem Hotelzimmer niedergelegt und im Laufe des welche die Bestohlene von einem Manne machte, der sich am Abend für die Firma Kulicke u. Co. Brockhaus Konservations- Lexikon Abends noch schaffte man die Leiche aus dem Hause. Gestern vorher längere Zeit vor dem Schaufenster aufgehalten hatte, paßte gegen Provision. Im Mai vorigen Jahres suchte er für das

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unter dem tapferen Hauptmann Gregor von Burgbernheim, drunten in der Stadt etwas vor sich ging; drum Weiß Gott, wir können ihn brauchen," meinte Röhl. der den blutigen Tyrannen, den Markgrafen Kasimir von spähten sie scharf sie scharf hinunter. Gegen Morgen ritt" Jetzt möget Ihr das einsehen," sprach Pezold. Aber Ansbach , bei Windsheim in die Flucht getrieben hatte; die Herr Heinz Truchseß, des Bischofs Bischofs von Würzburg die Räthe haben ihn immer auf Reisen geschickt, also daß er Fähnlein Gregors waren voll Siegesfreude und das hob Marschalt, mit 250 Reitern keck an das Schloß heran; sein Schwert nicht hat brauchen können." auch den Muth der Anderen. vier von seinen Reitern saßen ab und man ließ sie Köhl seufzte und antwortete nichts. Jörg Spelt und Ehrenfried Kumpf entritten in der in das Schloß einsteigen, wo sie der Besatzung ver Eine Staubwolke ward sichtbar, drei Reiter kamen Nacht. Herr Ehrenfried glaubte in Rothenburg noth- kündigten, der Truchseß habe der Truchseß habe bei Königshofen den daher gesprengt. Der vorderste war Herr Florian selber auf wendiger zu sein, um die Stadt beim Bund zu halten. hellen Haufen vernichtet und sei mit dem Bischof Konrad im schweißbedecktem, schäumendem Roß. Zu Rothenburg hatte man Spelt wollte mit ausziehen, zu fechten und zu streiten. Anzug, den Frauenberg zu entsetzen und die aufrührerische ihn nicht gar freundlich empfangen, als er einritt, des Geleits " Kommt mur mit," hatte Kumpf gesagt, zu Rothenburg Stadt Würzburg einzunehmen und zu strafen. Es erhub des Markgrafen Cafimir gewärtig; die Stimmung schlug schon wird's genug zu thun geben; wer weiß, ob Ihr dort nicht sich ein Freudengeschrei und ein Lärm im Schloffe, daß die, um, und die Rathsherren waren gar truhig und hochmüthig. des Fechtens satt werdet!" so schliefen, aus den Betten sprangen; dem Marschalt ließ Das kam von dem Heranzug des Truchsessen und von der So verließen sie Würzburg , dessen Volk in der größten man hinaus sagen, die Bauern seien wahrscheinlich gen Schlacht von Königshofen; als Herr Florian davon erfuhr, Aufregung und im Ungestüm durch die Straßen vaunte, Heidingsfeld abgerückt. Da blies der Thürmer vom mitt warf er sich sofort auf sein Pferd und ritt spornstreichs die denn Jedem ahnte es, als fomme ein großes Unglück. Leren Thurm zum Hohn hinab in die Stadt: Nacht hindurch, Würzburg zu. In der Nacht zog das Heer aus gen Heidingsfeld , " Hat Dich der Schimpf gerauhen, an die fünftausend Mann, sieben Fähnlein Fußvolts mit So zeuch Du wieder heim!" viel leichtem Feldgeschütz, über vierzig Stück. Auch eine Der andere Thürmer aber ward von der Besatzung Wagenburg führten sie mit. Es waren die Schwarzen jubelnd in die vordersten Schanzen hinaus geführt und blies des Herrn Florian Geyer , soweit sie nicht bei dem den Würzburgern den armen Judas" hinunter. unglücklichen Sturm auf das Schloß gefallen waren, dann Es ward lebendig in der Stadt; sie zogen die Sturm die Fähnlein des fränkischen Heeres, die aus Würzburg , aus glocken und eilten nach den Sammelplätzen. Auch die Da waren Alle wieder muthig und zogen frisch Kizingen, aus Mergentheim und von weiter her aus dem Büchsenmeister der Bauern sahen die Reiter und wandten fürbaß; sie waren so voll von Zuversicht, daß sie gelobten, Gäu und dem Taubergrund, die fünfzig freien Knechte ihre Geschütze gegen sie; die Stückkugeln flogen aber über den grausamen Landsknechten und Reisigen keinen Pardon und die Domschüler. Mit Thränen in den Augen hatte das Geschwader hinweg. Jetzt ritt der Marschalk in der zu geben, zur Rache für die erschlagenen Brüder. Pater Ambrosius im Hof zum Katzenwicker die christlichen Dämmerung davon und, um das Volk zu beruhigen, sagten Sie wußten nicht, daß der Truchseß ihnen schon so Brüder eingesegnet. Als die Domschüler an ihm vorüber ihm die Hauptleute, die die Reiter seien ein Gespenst nahe war, denn er lag bei Giebelstatt, Herrn Florian zogen, da ward er weich; er abute wohl, daß diese kühnen gewesen, das der Feuerwerker im Schloß ihnen vor Geyers Heimath. Ein Theil der Fußknechte war meuterisch Jünglinge dem Tod entgegen gingen. Er hob aber gezaubert. geworden; sie begehrten einen Schlachtsold. Kaum vermochte seine Hände und rief ihnen zu, ehrlich zu fechten und Der Pfingmorgen graute, und in langem Zuge rückte sie der Truchseß zu beschwichtigen; es folgte ihm an diesem tapfer zu streiten für das Evangelium. Sie antworteten das Heer der Franken die Steige hinter Heidingsfeld Tage zuerst nur ein Theil seines Heeres, die Reifigen und das mit muthigem Buruf. Ambrofius aber wandte sich ab, um hinauf. Geschütz, vom Fußvolk die Hauptleute, Fähndriche, Waibel

Ein brausender Jubelruf erhub sich im Heere, als ste den kühnen, ritterlichen Führer, der Aller Vertrauen besaß, daher jagen sahen. Herr Florian begab sich an die Spize seiner schwarzen Schaar und ertheilte den Befehl, auf Röttingen zu ziehen. Dort sollte das Heer lagern und sich vollends rüsten zum Gefecht.

seine Thränen zu verbergen. Drei Jahre später verzehrte Herr Jakob Köhl von Eivelstadt, des fränkischen und Doppelföldner, eine auserlesene Schaar; doch schlossen das Feuer des Scheiterhaufens den kühnen Volksprediger Heeres oberster Hauptmann, war nicht in der besten sich die gemeinen Knechte nach und nach wieder an. auf dem Sanderrasen zu Würzburg .

In aller Stille zogen die fünftausend Mann ab, damit die im Schloß nichts merken sollten; ungefähr eben so viele blieben in der Stadt und vor dem Schloß liegen. Denen im Schlosse blieb aber nicht verborgen, daß

Stimmung.

Wenn nur Florian Geyer hier wäre," sprach er zu Hans Pezold, dem Schultheißen , der neben ihm ritt.

Wenn ihn keine übermenschliche Gewalt aufhält, dann kommt er," entgegnete Pezold.

( Fortseßung folgt.)