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Nr. 141. 29. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Donnerstag, 20. Juni 1912.
bis 50 Broz. gegeben wird und zwar durch die Bankabteilung der ständigen Gewerkschaftsnachweis geschehen. Wenn der ihn empfiehlt, das sich auch auf die Gehaltsempfänger der Konsumvereine erstreckt in den Betrieb kommen, die nur zum Zweck des Hineinkommens Vorstandsmitglieder werden vielleicht als Organe der Ge- Genossenschaftler werden.( Bustimmung. Störmer: Also dadurch
Teunter Genoffenfchaftstag des Zentral-.- G. infere Stellung zum Privatbeamtenversicherungsgefet, fann er eingestellt werden. Verhütet muß werden, daß Faulenzer
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verbandes deutscher Konfumvereine.oſſenſchaft( Arbeitgeber) freikommen- wurde baburg beſtimmt, nur die Gewerkschaften beſtimmen 1) Nein, wir müſſen Beute fern
III.
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Namens des Ausschusses berichtet
daß die Bestimmungen über Ersatzinstitute sehr ungünstig sind. Wir halten, die die Arbeiterbewegung nur zu persönlichem Nugen mißstellen uns also nicht unter das Angestelltengesetz, sondern sie soll brauchen wollen.( Beifall.) eine Zuschußlasse sein, was sie ja für die in die Arbeiterversicherung Ein Schlußantrag und dann der Vorstandsantrag werden an fallenden Arbeiter der Genossenschaften schon ist. Auf der General genommen. bersammlung in Magdeburg im September soll beschlossen 8u Mitgliedern des Tarifamts werden einstimmig werden, die Mitglieder der Unterstützungskasse mit dem halben gewählt: Stieger, b. Elm, Bostelt, Lorenz; zu Stell Gehalt zu versichern. Sie können dann auch zusammen bis auf eine vertretern: Berger und Eberling, fämtlich in hamburg . Altersrente von 80-90 Proz. des Gehalts fommen. Freilich werden Ausschußbericht. Angestellte und Genossenschaften je 5-5 Broz. des Gehalts zu zahlen haben. Es liegt im Interesse der Bewegung, auch den über b. Elm: Die Ergebnisse der Arheit des Ausschusses haben Sie 5000 m. beziehenden Angestellten die Anwartschaft auf eine Altersbersorgung zu verschaffen; diese Beamten sollen verpflichtet werden, in den von Ihnen angenommenen Anträgen fanttioniert. Da die sich mit dem 1½½fachen Einkommen zu versichern. Wir sind ja leiber Kaffenverhältnisse in völliger Ordnung sind, beantragen wir, dem noch nicht zu einer ausreichenden Bezahlung der Genossenschafts- Borstand Entlastung zu erteilen.( Beifall.) beamten gekommen, aber die Fortschritte auf diesem Gebiet sind unleugbar und werden noch größer werden. Der Referent formuliert dann bestimmte Vorschläge im Sinne seiner Ausführungen an die Magdeburger Generalversammlung der Unterstüßungstasse. J. Rieger- Hamburg erstattet nun den Bericht des Tarifamtes:
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Die Entlastung wird einstimmig erteilt, die Verbandsrechnung genehmigt und folgende Buwendungen aus der von der Großeinkaufs gesellschaft deutscher Konsumvereine zur Verfügung gestellten Summe für allgemeine genossenschaftliche Zwede im Betrage von 15 000. an folgende Revisionsverbände beschlossen: Verband bayerischer Konsumbereine Verband der Konsumvereine der Provinz Brandenburg und der angrenzenden Provinzen und Staaten. Verband mitteldeutscher Konsumbereine Verband nordwestdeutscher Konsumbereine Verband der Konsum- und Produktivgenossenschaft in Rheinland und Westfalen
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Verband sächsischer Konsumvereine Verband füdwestdeutscher Konsumvereine Verband Thüringer Konsumbereine Verband württembergischer Konsumvereine
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1400.
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4100 1500
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2100
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900
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1 300
1 300
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1 800
Summe 15 000 m.
Ferner wird beschlossen, aus den für allgemeine genossenschaft liche Zwede zur Verfügung gestellten 2 Pf. Rüdbergütung per Exemplar der von den Verbandsvereinen abonnierten rund 850 000 Stonsumgenossenschaftlichen Voltsblätter"= 7000 m. jedem der beteiligten acht Revisionsverbände 800 M. zuzuweisen. Der Rest foll als Beihilfe zu den Kosten des Genossenschaftstags 1912 reserviert
Der neunte ordentliche Genossenschaftstag des Zentralverbandes deutscher Konsumbereine, vom 17. bis 19. Juni 1912 in Berlin , erklärt sich im Prinzip damit einverstanden, daß die von den einzelnen Konsumgenossenschaften, konsumgenossenschaftlichen Ver- werden. einigungen oder Revisionsverbänden des Zentralverbandes deutscher Das ausscheidende Vorstandsmitglied Barth München wird Konsumbereine mit anderen Gewerkschaften als die der Bäder, einstimmig wiedergewählt, ebenso die ausscheidenden Ausschuß Transportarbeiter, Lagerhalter und Handlungsgehilfen ab- mitglieder b. Elm, Prof. Staudinger und Boppich. gefchloffenen Tarifverträge der Rechtsprechung des Tarifamts des Bentralverbandes deutscher Konsumbereine unterstellt werden.
Voraussetzung der Unterstellung ist die Einsendung des Tarifbertrages an das Tarifamt und die vorbehaltlose Anerkennung feitens der Kontrahenten, daß sie die aus der Auslegung und Anwendung des eingereichten Tarifvertrages entstehenden Streitig Teiten der Entscheidung des Tarifamts des Zentralverbandes deutscher Konsumbereine unterbreiten und sich den Entscheidungen des Tarifamts fügen werden.
Den Gewerkschaftsvorständen ist es überlassen, Vorschläge für die Vertretung der neu hinzutretenden Gewerkschaften in das Tarifamt des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine zu machen.
Nachdem wird der Voranschlag genehmigt und die Beiträge im bisherigen Ausmaß festgesezt.
Mit einer furzen, herzlichen Nede schließt Barth den Genossen schaftstag. Er danlt namentlich den Berlinern, wobei sich die Ber fammlung erhebt, und fündigt an, daß der nächstjährige Genossen fchaftstag in Dresden tagen dürfte.
Morgen Donnerstag hält die Großeinkaufsgesellschaft ihre Generalversammlung ab."
Der Schapiroprozeß.
Die genossenschaftlichen Mitglieder des Tarifamts werden beauftragt, diese Vorschläge zu prüfen und eine entsprechende Bor ber hiesigen Straffammer nahm heute der vom Reichs Aenderung der Grundsäge für die Tätigkeit des Tarifamts zu gericht hierher verwiesene Prozeß gegen den Herausgeber und vereinbaren. Diese Vereinbarung unterliegt auf genossenschaft- Redakteur des Mainzer Neuesten Anzeigers", Heinrich Hirsch, licher Seite der Zustimmung des Vorstandes und des Ausschusses wegen öffentlicher Beleidigung der Polizeiassistentin Frau Dr. des Zentralverbandes deutscher Konjumvereine, die auch etwa Schapiro und des Beigeordneten Berndt, beide in Mainz , seinen erforderliche Ergänzungswahlen für die Besetzung des Tarifamts Anfang. bis zum nächsten ordentlichen Genossenschaftstag vorzunehmen haben. Bum Schluß betont Redner, daß die Entwickelung der Eigenproduktion mit abhängig sein wird von der Einsicht- und Rücksicht nahme der Gewerkschaften.( Lebhafter Beifall.)
Die Vernehmung des Angeklagten.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Kleinhandels". Er begründet die Behandlung dieses Themas u. a. damit, daß sich Er begründet die Behandlung dieses Themas u. a. damit, daß sich die Kleinhändlerkongresse ständig mit Stonsumvereinsfragen befaffen. Für jemand, dem der amtliche Apparat nicht zur Verfügung steht, ist es taum möglich, wissenschaftlich genaue Feststellungen über die Verbreitung und die Lage des Detailhandels zu machen. Das Material der Gewerbezählungen des Neiches ist veraltet. Das Interesse der Wissenschaft an der Frage des Detailhandels ist gewichen, das Urteil scheint dort festzustehen. Die Kleinhändlerliteratur ist aus schließlich unbenutzbares Näfonnement. Die jetzt veranstaltete Er hebung des Vereins für Sozialpolitik über die Preisgestaltung wird aber hier zu weiteren Forschungen führen, da man eine Untersuchung über die skonsumvereine anstellen will.-Im allgemeinen ist zu fagen, daß die Wissenschaft die Mittelstandsbestrebungen nach steuerlicher Schifanierung der Konsumvereine nicht unterstützt; da wird reine Intereffenpolitik getrieben. Merkwürdig ist die Unterstützung der Sleinhändlerforderungen durch die konservativ- antisemitische Reaktion, Das Tarifamt hat im Berichtsjahre für 78 Tariforte Erhöhungen die den Handel verachtet. Zweifellos ist der Handel in unserer des Grundlohnes in den meisten Fällen um 22 Broz. vorgenommen; arbeitsteilig gegliederten Gesellschaft mit ihrer Gütervermittelung in einigen Fällen beträgt die Erhöhung 10-15 Prog. Am 1. Oftober volkswirtschaftlich notwendig und nüglich. Er lebt allerdings von 1913 wird für 20 weitere Tariforte eine solche Erhöhung eintreten. den Aufschlägen, die er auf die Produkte macht und die um so höher Das bedeutet für die beteiligten Gewerkschaften eine dauernde Erfein müssen, je mehr handelstätige Zwischeninstanzen vorhanden sind. rungenschaft auch für alle späteren Tarifabschlüsse. Das Tarifamt Er belastet die Volkswirtschaft unzweifelhaft. 1907 hatten wir hat weiter die Gewährung von Fahrgeld für die Mitfahrer beschlossen 1 088 000 Handelsbetriebe in Deutschland (+76 Broz. in 15 Jahren), und festgestellt, daß jeder Angestellte, der fünf Jahre im Dienste mit 2063 000 Beschäftigten(+146,1 Broz.) gegen eine Bolts- einer Genossenschaft ist, Anspruch in Krankheitsfällen, die länger als vermehrung von 46 Proz. I Auf den Bedarf von sieben drei Wochen dauern, auf die Zahlung der Differenz zwischen Lohn Familien müssen so große Aufschläge gemacht werden, daß und Strankengeld hat. Das Tarifamt richtet die Mahnung an die ein Händler" davon leben fann, wobei unter Händler Genossenschaften, unter allen Umständen die Gewerkschafts- Arbeitssämtliche im Handel tätigen Personen, die eben alle nicht nachweise zu benutzen. die eben alle nicht nachweise zu benutzen. Der Redner begründet nun folgenden AnProduzenten sind, verstanden sind. Der Großhandel ist nicht not trag des Vorstandes und Ausschusses: vendig Großbetrieb, der Kleinhandel, der die Waren an den Einzelfonsumenten bringt, nicht notwendig Kleinbetrieb, das zeigen die Warenhäuser. Der Referent geht dann auf die Teuerung über, die man durch Einkommenserhöhung der Konsumenten die nicht Schritt hält mit der Teuerung oder durch Anpassung des RealLohns durch sparsamere, tonsumgenossenschaftliche Verwendung des Einkommens bekämpft. Man muß das eine tun und darf das andere nicht lassen. Da die hohen Preise zweifellos mindestens von längerer Dauer fein werden, ergibt sich hieraus die immer größere Bedeutung der Konsumvereine. Hat der Kleinhandel in der Teuerungszeit irgendeine bedeutende Rolle bei ihrer Abwehr gespielt? Niemand wagt es zu behaupten. Er hat der Aufhebung des Ditroi nur zu seinem Gunsten Rechnung ges tragen, während sie doch als Ausgleich gegen den Bolltarif gesetzlich verfügt wurde. Der Kleinhandel folgt Preissteigerungen des Großhandels möglichst rasch, Preisherabsetzungen zögernd und nur teilweise. Die Konkurrenz im Kleinhandel wirkt nur dann berbilligend, wenn die Mindereinnahme durch Umfagvergrößerung tvettgemacht wird, dem wirkt aber die notorische Ueberfüllung des KleinHandels entgegen, die der Referent zahlenmäßig nachweist. Dem Kleinhandel gehen Schuh- und andere Fabriken, Staffeeröstereien usw. fräftig durch direkten Absatz an die Konsumenten zu Leibe; diese Filialen machen allerdings auch den Konsumbereinen Konkurrenz. Würde die schilanöfe Warenhaus- und Konsumvereinsbesteuerung, ihre Verfolgung noch soweit getrieben, so lange wir die Gewerbefreiheit haben, wird das Grundübel der ungefunden Ueberfüllung nicht beseitigt werden können. Sie wirkt auf den Klein handel, wie die Heimarbeit auf die Arbeiter. Die Ver änderung unserer Volkswirtschaft, die zunehmende ArbeitsDer Angeklagte Hirsch erklärt, zuerst wohlwollend der Tätigkeit teilung, die Loslösung der Industrie von der Landwirtschaft usw. der Frau Dr. Schapiro gegenübergestanden zu haben.( Hierzu wer führen eine ständige Ausdehnung des Handels herbei. Auch im den zwei Artikel berlesen.) Sein Freund, Justizrat Horch, habe Handel ist der Großbetrieb dem Kleinbetrieb unbedingt überlegen, Preisner Leipzig - Blagwig lagt unter Vorführung einiger ihn auf diese Artikel hin bekehrt. Er habe darauf mehr und mehr die Statistit beweist denn auch das Wachstum der Großbetriebe im Fälle darüber, daß bei bloßer Richterfüllung von Ginzelforderungen Waterial speziell über die Handhabung der Sittenpolizei in Maina Kleinhandel, der Warenhäuser, Konsumvereine, direkter Absatz durch gleich die Erklärung droht, die Genossenschaft sei tarifbrüchig ge- bekommen, so daß er sich veranlaßt sah, in seiner Beitung für eine Fabriken. All diese Großbetriebe können auf die kleinlichen und mit- worden, selbst wenn es sich um über den Tarif hinausgehende Aenderung einzutreten, weil er sich sagte, so könne es nicht weiter unter sogar unehrlichen Mittel des Hökerkrams verzichten und können Forderungen handelte. Das Tarifamt habe da tiefeinschneidende gehen. Der Beigeordnete Berndt habe ihm darauf grobe Briefe ihrem Bersonal in jeder Beziehung mehr gewähren und auf die Beschliffe gefaßt, die die eigenproduzierenden Genossenschaften schwer geschrieben, so daß er sich zu weiteren Artikeln veranlaßt sah, zumal Barenerzeugung selbst Einfluß nehmen. Im allgemeinen tönnen belaften. So z. B., daß die Dreiwochen- Krantenentschädigung bei ihm weiteres Material bon zuverlässiger Seite zugegangen war. noch Warenhäuser und Konsumbereine nebeneinander leben, aber Erkrankung an derselben Krankheit 8 Tage nach der Entlassung aus Dennoch habe Herr Berndt in der Stadtverordnetenversammlung auch hier bildet sich die Konkurrenz heraus. Warenhäuser und dem Krankenstand wieder gezahlt werden müsse. Wo soll das bei( 30. Novmber) erklärt, daß alles in schönster Ordnung sei. Er Filialbetriebe dienen dem privatkapitalistischen Interesse, dem privatkapitalistischen Interesse, die 1500 Angestellten hinführen. Die betreffende Genossenschaft sollte habe nicht die Empfindung gehabt, Berndt und Schapiro persönlich Konfumbereine haben die prinzipiell verschiedene Aufgabe der zur Tarifamtsverhandlung zugezogen werden. beleidigt zu haben. Er habe hinsichtlich der Frau Schapiro nu fozialistischen Betriebsform, der günstigen Beeinflußung der Stormer Berlin : Wozu die Arbeitsnachweise in Anspruch gefagt, daß ihre nächtlichen Streifzüge einen Stich ins Seguell Lebensverhältnisse des Volkes durch entsprechende Verteilung nehmen; arbeitslose Genossenschafter sind einfach als Söhne der Pathologische haben. Bei Berndt habe er sich einfach seiner Haus und Verwendung des Einkommens der Voltsschichten. Gegen Familie Genossenschaft einzustellen. gewehrt, denn der habe ihm Mangel an Mut vorgeworfen. Herr über den Kartellen ist die Genossenschaftsbewegung das Marius Remscheid: Reichstarife haben wir erst mit den Berndt habe in der Stadtverordnetenversammlung gefagt, es fühlen Storrelat. Wird der Konsumberein dem Kapitalismus gegenüber den Transportarbeitern und Bäckern. Die Handlungsgehilfen streben fich nur die getroffen, deren Jagdgründe durch die Tätigkeit der Sieg erringen? Mit uns kämpfen in sozialer Arbeit in notwendig Bezirkstarife an, wir haben teilweise solche abgeschlossen, um eine Frau Sch. gestört wurden. Auf Befragen erwidert der Angeklagte, verschiedenen Organisationen und Methoden eine ganze Reihe einheitliche Rechtsprechung zu erzielen, möchte in dem Bezirkstarife er habe diese Berndtsche Bemerkung auf sich bezogen, weil feina anderer Organisationen und Kräfte. Das stärkt unsere Straft und das gentraltarifamt als Schlichtungsbehörde bestimmt werden. andere Möglichkeit bestand. Ich war doch auch mal jung. Mis unser Butrauen. Wer glaubt, daß das Ziel der Kulturentwickelung Dreher Berlin( Transportarbeiter) führt zu einem der von meinen Artiteln habe ich ja erreicht, was ich wollte: die Mädchen die Ausnutzung von 99 Proz. der Menschheit durch das 1 Proz. der bem Redner aus Leipzig - Blagiis angeführten Fälle an, daß das und jungen Herren flirten weiter; beffer ist nur die Mainzer Trustherren und Kapitalmagnaten ist? Ich glaube an die zu- Tarifamt mit Recht die Stallwache als ganzen Arbeitstag betrachtet Sittenpolizei geworden. Was die jungen Leute tun, über das nehmende Einsicht des Voltes, an eine gerechtere Gestaltung habe. Das Handelsgefeß schreibt in Sachen des Krankenzuschusses Herr Berndt den Sittenrichter spielt, ist doch nur das Spiegelbild des wirtschaftslebens, darum glaube ich an die Konsum- dasselbe vor, was das Zarifamt entschieden hat. Die Benutzung von dessen Leben. Ich habe nicht alle Artikel geschrieben, aber die vereine und wer mit mir daran glaubt, der wird wohl nicht ent- des Arbeitsnachweises ist Tarifvorschrift. Auch die wünschenswerte volle Verantwortung übernommen. Wenn Herr Berndt von vorna täuscht werden!( Lebhafter Beifall.) Einstellung arbeitsloser Genossenschafter muß der Kontrolle der Ge- herein sagte, mein Material werde in nichts zerrinnen, dann hatte werkschaften unterstehen, sonst könnte eine Betternwirtschaft einreißen. es doch keinen Zwed, ihm dies Material vor Schreiben der Artikel ( Sehr richtig!) Was Privatbetriebe tun, können auch wohl die Ge- vorzulegen. Der Angeklagte läßt sich nicht darüber austrot nossenschaften tun. Wir verlangen auch, daß die Genossenschafts - wiederholten Ersuchens des Vorsitzenden, ob er damit Berndt arbeiter Genossenschafter sind. den Vorwurf machen wollte, dieser werde absichtlich die Sache Preisner Leipzig: Wir als Verwaltung haben noch taputmachen. Wen er unter dem Ausdruck„ Cato" gemeint habe, nie von dem Handelsgesetz Gebrauch gemacht, das tun wir prinzipiell misse Justizrat Dr. Schmitt fehr gut, dem solle man die Frage nicht! danach vorlegen. Das Material Horchs habe er in seinen Einzel Störmer Berlin: Ich habe nicht von dem wirklichen Bater heiten nicht gekannt. Der erste Angriffsartikel war ihm von Dr. gesprochen, der den Sohn einstellt, sondern von der Familie Ge- Sorch diktiert.( 8wischendurch gelangen fortgefeßt Beitungsartikel, nossenschaft. Die Anregung Riegers könnte Mißhelligkeiten ver- Angriffe und Erwiderungen, zur Verlesung.) Ich hatte den Einhindern. druck, daß Herr Berndt nicht auf dem objektiven Standpunkt stehe, Döhnel- Leipzig( Lagerhalterverband): Einer Ausschaltung der die Untersuchung feines Materials vorzunehmen. Borf.: Wollten Gewerkschaftsnachweise fönnen wir unter feinen Umständen aus Sie damit sagen, daß Herr Berndt absichtlich oder unabsichtlich stimmen. Der Gesamtvorstand des Lagerhalterverbandes hat sich hineinverhört habe. Absichtlich oder nicht? Angekl.: Das ist doch bereit erklärt, alle Tarifstreitigkeiten dem Zentraltarifamt unter der fein Unterschied. Bors.: Ein sehr großer sogar. Angekl.: Ich hatte Voraussetzung anderer Zusammensetzung zu unterbreiten. die Empfindung, daß Herr Berndt befangen war und darum die Fischer Nürnberg unterstützt die Anregung, in allen Bezirks- Untersuchung all der Vorwürfe gegen die Sittenpolizei nicht führen tarifverträgen die Entscheidung des Tarifamts vorzusehen. Mögen durfte. Auf die wiederholte Frage des Vorsitzenden an den Ana doch endlich Handlungsgehilfen und Lagerhalter Neichstarife schließen, geklagten, ob er dem Beigeordneten Berndt eine absichtliche Rechtssie scheinen sich doch noch etwas zu sträuben. Die Zentralverbände beugung vorwerfen wollte, gibt der Angeklagte keine bestimmte follten aber auch ihre Lokalbeamten von ihren durch Dreher aus- Erklärung. Nach Verlesung weiterer Artikel bemerkt der Angegesprochenen Intentionen unterrichten. Da würde mancher Unfriede lagte, er habe nicht behaupten wollen, daß Berndt die Untersuchung bermieden( Lebhafte Zustimmung), namentlich in bezug auf die Be- bewußt gefälscht hätte. Die Personen der Berndt und Schapiro vorzugung von Genossenschaftern bei der Einstellung. waren ihm durchaus gleichgültig. Bors.: Ihre Artikel machen doch Weidler- Hamburg ( Bäder): 3000 unserer Kollegen sind in nicht den Eindruck. Unterstützungskaffe des Zentralverbandes der Eigenproduktion beschäftigt, aber darunter nur 600 Nichtgenossenberichtet Generalsekretär Staufmann: Sie entwidelt sich in er- fchafter. freulich lebhaftem Tempo und zählt jetzt 208 Vereine und 5883 Mit- Störmer Berlin : Die Gefahr der Betternwirtschaft besteht glieder. Immerhin gehören 1000 Vereine der Klasse noch nicht an, nicht und wir Genossenschaftler wissen selbst, was den Genossenfreilich durchweg fleinere, die durch Verschmelzung aufhören schaften nottut. oder sonst beitreten dürften. Die Unterstügungen werden Dreher Berlin( Transportarbeiter): In dem Ton kommen mit dem Alter der Kasse steigen. In fünf bis sechs Jahren wir nicht weiter.( Lebhafte Zustimmung. Störmer:" Vettern werden wir die Unterstützungen nicht mehr aus den Zinsen bestreiten wirtschaft" ist mindestens ebenso schlimm.) Ich habe nur gesagt, es fönnen. Ohne Beitragserhöhung können die Leistungen nicht erhöht gab früher Vetternwirtschaft. Selbstverständlich können die Gewerden. Die Staffe hat zurzeit 2 187 000 M. Vermögen, das bei nossenschaftler unter den vom Arbeitsnachweis Kommenden dem genügender Sicherheit den angeschlossenen Vereinen als erste Hypothek Genossenschaftler den Vorzug geben. Aber das sell über den zu
An der Diskussion beteiligen fich Störmer Berlin, der auf die Notwendigkeit der Aufklärungsarbeit über die soziale Tendenz des Konsumvereins hinweist, dann
Prof. Staudinger Darmstadt: Der allgemeine und der Detailhandel vermehrt sich trotz der Entwickelung der Konsumvereine, weil die von den Konsumvereinen ersparten Millionen eine stark vermehrte Umlaufsbewegung, eine bedeutende Erhöhung der Kauftraft bedeuten. Das Schelten der Kleinhändler ist so töricht, wie seinerzeit das der Fuhrleute über die Eisenbahn. Der Händler steht vor der Wahl, ganz abhängig zu werden vom Großkapital oder dereinst unter unseren Fittichen in unseren Großbetrieben frei zu leben, unter dem Prinzip der Spezialisierung, wie dem Fuhrmann die Spezialaufgabe geblieben ist, zur Eisenbahn zu fahren.( Beifall.)
Mit einem furzen Schlußwort Müllers wurde diese Besprechung
beendet.
Nun erstattet der Sekretär der Fortbildungskommiffion, Rupprecht, feinen Bericht. Die bisher abgehaltenen Kurse haben ergeben, daß es notwendig ist, die verschiedenen Funktionärgruppen besonders auszubilden und die Kurse von sechs auf acht Wochen zu verlängern. Es sind etwa 17 Kurse erforderlich, die vier Jahre er fordern dürften. Die bisherigen Kurse haben 8000 bis 11 000 20. gekostet, wovon die Hälfte auf Entschädigung der Schüler entfällt. Der Redner bittet schließlich um stärkere Dotierung des Bildungsfonds. leber die
Eine Nachtragsklage gegen Hirsch betrifft einen Artikel bea Berliner Tageblatts" von Theodor Wolff . Der Angeklagte hat diese Artikel nachgebrudt neben zahlreichen anderen Beitungs stimmen. Die Anklage behauptet,. habe diese auf falscher Berichterstattung beruhenden Auslassungen der auswärtigen Presse wider besseres Wissen wiedergegeben, bewußt und systmatisch, um Herrn Berndt fortgesetzt herabzuwürdigen, in der Absicht, die früheren Behauptungen aufrechtzuerhalten, als wahr und erwiesen erscheinen zu lassen und in dem Leser das falsche Bild hervorzus rufen, daß diese Vorwürfe begründet und nicht widerlegt seien. Sirish habe in einem weiteren Artikel vom 26. September 1911