Nr. 142. 29. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Stadtverordneten- Verfammlung.
21. Sigung vom Donnerstag, den 20. Juni 1912, nachmittags 5 Uhr.
Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung nach 5, Uhr mit der Mitteilung, daß der Stadty. Barth( A. 2.) heute morgen im Virchow- Krankenhause von schweren Leiden durch den Tod erlöst worden ist. Des Hinscheidens des früheren langjährigen Mitgliedes
Fasquel gedenkt der Vorsteher hierauf ebenfalls; wir werden ihm, trotz allem, was vorgefallen ist, ein treues Andenken bewahren." Die Magistratsvorlage betr. Vermietung einer Teil fläche von zirka 30 000 Quadratmeter des Gasanstaltsgrundstücks zu Schmargendorf an den Kaufmann Fedor Freund bezw. eine durch ihn zu begründende G. m. b. H. zu
Sportzwecken
hat einen Ausschuß in zwei Sizungen beschäftigt. Dieser ist schließ lich einstimmig zum Vorschlag der Ablehnung gekommen, da die Raution von 100 000 m. feitens des Unternehmers nicht hinterlegt worden ist. Referent ist Stadtv. Jacobi( A. L.).
Ohne Diskussion wird die Vorlage nach dem Ausschußantrage abgelehnt. Stadtv. Dr. Weyl( S03.) referiert über die Ausschußberatung des Antrags Modler wegen Bewilligung von 15 000 m. aus städtischen Mitteln zur Errichtung des geplanten
Freitag, 21. Juni 1912.
Stadtb. Hoffmann( Soz.): Wir lehnen die Vorlage ohne Aus- so fest zwischen den Trümmern eingeteilt, daß sie erst nach minutenschußberatung ab. Die Gemeinde soll für kirchliche Zwecke nichts langer Arbeit mit Hammer und Art befreit werden konnten. Die hergeben. Für Vereinshäujer und ähnliches würden Sie beiden Lokomotiven waren relativ wenig beschädigt. Von dem bejedenfalls solche Bläße nicht hergeben. Wir sollten doch mit unsern wenigen freien Blähen nicht so umgehen, daß wir sie auch noch mit schleunigten Personenzug Leipzig - Hof entgleisten mehrere Wagen. Kirchen besetzen. Ein Uferweg von ganzen 4 Metern soll frei Der Zusammenstoß ist darauf zurückzuführen, daß der Füheer des bleiben. Wir geben uns in Berlin mit großen Opfern Mühe, Ufer- Leipzig- Hofer Buges ein Haltefignal überfuhr. Uferstraße verhindern. An Bartanlagen fehlt es in Berlin ; wir straßen. freizulegen, hier wollen wir dauernd auf diesem Wege eine sollten die wenigen, die wir haben, doch zu erhalten suchen." Die Niedersehung eines Ausschusses wird abgelehnt. In der zweiten Lesung beantragt
dort erst die Gründe für und wider gründlich erwogen werden Stadtv. Caffel nochmals Ginsehung eines Ausschusses, weil
fönnten.
Ein anderes Eisenbahnunglück hat sich in der Nacht zum Donnerstag auf dem Bahnhof Schlebusch( Rheinland ) zugetragen. Dort entgleisten beim Rangieren eines Gilgüterzuges zwei Wagen, wovon einer umstürzte. Der Kürassier Flick vom Küraffiergleichen Regiment erlitt eine schwere Nervenerschütterung, regiment Nr. 8 wurde getötet, der Kürassier Krummes vom ein weiterer Süraffier wurde leicht verlegt.
Neuer deutscher Höhenrekord.
Stabtv. Soffmann bittet wiederholt, den Ausschuß abzulehnen. In der Vorlage seien die freundschaftlichen Beziehungen zu Schwe den direkt als ausschlaggebend angegeben. Es sehe wirklich danach aus, als wenn das ein Geschenk sein solle für die freund= Bei der Flugwoche, die zurzeit in Stiel stattfindet, ist es ge liche Aufnahme unserer Vertreter in Schweden . Lungen, neue Retorde für den Höhenflug zu schaffen. Oberbürgermeister Kirschner: Diese Erwähnung der freund- Und zwar war es nicht der bisherige Inhaber des Höhenrekords, worden, sondern geht in der Begründung nur nebenher. Gine der Sieger im Flug Berlin - Wien , Helmut Hirth , der die HöchstUferstraße ist an der Stelle nicht möglich. Im Ausschusse wird leistung erreichte, sondern der Hamburger Flieger Referendar Caspar, sich volle Aufklärung schaffen lassen. der es mit einer Etrich- Rumpler- Taube auf 3250 Meter Höhe brachte Stadtv. Caffel bedauert, daß der Dezernent Stadtrat Namalau und damit den von Hirth mit 2480 Meter aufgestellten Höhenrekord ganz nicht zugegen ist; er wünscht in dieser Beziehung Abhilfe für die beträchtlich drückte. Hirth selbst machte allerdings gleichfalls zwei sehr Zukunft. bemerkenswerte Höhenflüge. Bei dem ersten Aufstieg erreichte er Stadtb. Hoffmann: In der Vorlage steht überhaupt kein ande- mit Passagier 2500 Meter, bei dem zweiten Aufstieg ohne Baffagier in Verbindung mit einer Landesfeuerwehrschule. Der rer Grund als der der Rücksicht auf das freundschaftliche Verhält- fogar 2900 Meter. Ausschuß schlägt vor, den Antrag Modler mangels erforderlicher nis zu Schweden . Also ist es doch besser, die Vorlage abzulehnen neuten Versuch zu unternehmen, um Caspar seinen neuen HöhenEr hat auch die Absicht, am Freitag einen erBegründung und Unterlage abzulehnen und den Magistrat zu und dem Magistrat zu überlassen, eine neue mit Gründen zu ersuchen, erforderlichenfalls in den nächsten Etat einen angemessen machen. Die freundschaftlichen Beziehungen von Berlin zu Schwe- rekord streitig zu machen. Der Welthöhenrekord für Flugerscheinenden Betrag einzustellen, der zugunsten erholungsbedürftiger den bestehen wahrscheinlich vom 30jährigen Striege her.( Große maschinen wird von dem französischen Flieger Garros mit Beamten und Mannschaften der Berliner Feuerwehr verwandt Heiterfeit.) Mögen die Ausländer sich hier Kirchen bauen, sobiel 3900 Metern gehalten. sie wollen, aber nicht auf Kosten der Stadt. Flußläufe und Kanäle sollen in Berlin doch nach Möglichkeit auf beiden Seiten freigelegt werden.
werden kann.
Feuerwehrerholungsheims
Stadtv. Caffel: Tatsächlich leben wir seit mehreren hundert Jahren mit dem schwedischen Volke in friedlichem und freundschaft lichem Verkehr.
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Der Berichterstatter führt aus, daß Berlin über das Maß Eine Interpellation über den Prozeß Paterno. der gesetzlichen Verpflichtung hinaus erhebliche Beträge im Intereffe In dem Prozeß des wegen Mordes seiner Geliebten angeklagten des Feuerwehrkorps leistet. An Ruhegehältern u. dergl. italienischen Leutnants Paterno hat es die Verteidigung für nötig ständen im Etat für 1911 über 700 000 m. Die Humanität müsse gehalten, über 300 Liebesbriefe, die die ermordete Hofdame im eigenen Heim beginnen; sei die Errichtung eines Erholungsheims an den Angeklagten richtete, den Geschworenen berlesen zu und einer Schule für die Berliner Feuerwehr notwendig? Stadtv. Hoffmann: Das schwedische Volt kommt hier gar lassen. Mit einer wahren Wollust bemächtigte die wohlanständige Diese Frage sei eigentlich allseitig vom Ausschusse verneint nicht in Frage, sondern nur eine bestimmte Kirchenrich- Bresse auch die deutsche sich dieser Sensation und druckte mit worden. In den Heimstätten seien die Berliner Feuerwehrleute stets tung. Wir müssen die Konsequenzen des Antrages beachten dem vielem Behagen die Liebesergüsse der Toten ab. Das hat den gern gesehene Gäste gewesen; auch darüber hinaus seien Beamte Auslande gegenüber. Es ist ja alles ganz nett, wenn man sich im italienischen Abgeordneten Genossen Podrecca zu folgender Inter und Offiziere der Feuerwehr in Kurorte, Seebäder usw. auf städtische Auslande besucht, wenn Stammesgenossen sich den Bruderkuß pellation veranlaßt: Der Unterzeichnete wünscht den Justiz Kosten gesandt worden. Auch habe man sich für eine Klassen geben; das ist ja sehr hübsch, weiter darf es aber doch nicht gehen. minister zu befragen, ob er die Verlesung von mehreren scheidung im Ausschusse nicht eben begeistern fönnen. Gine( Heiterkeit.) 100 Liebesbriefen, die die Presse der krankhaften Neugier des Feuerwehrschule für die Berliner Feuerwehr, die als muster- Die Einsetzung eines Ausschusses wird nunmehr be- Bublifums preisgegeben hat, in einem Strafprozeß für erziehlich, gültig in der ganzen Welt anerkannt werde, sei vollends kein Beschlossen. moralisch und billig hält." An der Interpellation befremdet die dürfnis. Die geplanten Einrichtungen seien im wesentlichen nützlich Zur Durchführung der Reichsversicherungsordnung ist auch für Auffassung, daß eine Gerichtsverhandlung erziebliche und und vorteilhaft nur für die Feuerwehren der Vororte und Berlin ein moralische Zwede haben sollte. Es liegt auf der Hand, daß der Provinzgemeinden. Von den Urhebern des Antrages habe eine Gerichtsverhandlung gar nicht berufen ist, derartigen Zwecken fich niemand in den Ausschuß wählen lassen. Man habe nur ein Erposé erhalten, herrührend aus der Feder des Branddirektors. zu errichten. Vorsitzender desselben ist nach dem Gesetz der Ober- zu dienen. Der unbedingt finnlose Beitverlust, und eventuell die Dieses auch sonst fehlerhafte Exposé nenne an einer Stelle den bürgermeister. Durch Ministerialerlag vom 14. Mai 1912 hat das ohne Not erfolgende Blogstellung einer Toten hätten wohl besser Handels- und Generalreffort angeordnet, daß alle Versicherungs- die Anfrage motiviert. Gerichtsfäle sind keine Erziehungsinstitute, Branddirektor einen Bankdirektor; hätte wirklich ein solcher amter am 1. Juli d. J. ins Leben zu treten haben. Zu ständigen und wenn schon gar die Deffentlichkeit ausgeschlossen ist, dann das Exposé aufgestellt, es wäre finanztechnisch bündiger ausgefallen. Bertretern des Vorsitzenden sollen die bisherigen Dezernenten blieben überhaupt nur die biederen Herren Geschworenen zu er In erster Linie hätten an der geplanten Einrichtung der Staat und Magistratsräte Dr. Meyer, Korn, Dr. Brühl, Magistratsassessoren ziehen! die Feuerversicherungsgesellschaften ein Interesse; Berlin aber möchte Dr. Henschel, Dr. Siegel, Dr. Simm und Gerichtsassessor Dr. vielleicht mit den 15 000 m. eine Verpflichtung übernehmen, Wertholdt bestellt werden. die es eventl. später, wenn die anderen Quellen versagen, zur Leistung viel größerer Beträge zwänge. Gegenwärtig habe das Brojeft noch einen embryonalen Charakter; liege ein durchgearbeitetes, mit Unterlagen versehenes Projekt vor, so stehe später nichts im Wege, auch eine größere Summe als 15 000 M. von Stadt wegen herzugeben.
Stadtv. Löser( A. 2.) empfiehlt, den Antrag Mobler dem Magistrat zur Prüfung zu überweisen und ihn zu ersuchen, eventuell der Versammlung eine bezügliche Vorlage zu machen.
Stadtv. Drescher( Soz.): Wir stimmen für den Ausschußantrag. Der Antrag Modler hatte schon bei seiner Einbringung Verwunde rung erregt. Ein Teil der Kollegen der Antragsteller in der Frattion und in den anderen bürgerlichen Fraktionen erwies sich jogar direkt als verärgert, woraus sich auch wohl erklärt, daß sie dem Ausschusse fern blieben. Jeder von uns gönnt der Feuerwehr von Herzen jede Erleichterung; hier aber sollen Mittel der Gemeinde in Anspruch genommen werden, und da muß zunächst einmal eine gründliche Prüfung der Sache im Magistrat erfolgen. Von der Notwendigkeit der Forderung des Erholungsheims find wir nicht überzeugt.( Die Ausführungen des Redners gehen in der Unruhe der Versammlung, der der Vorsteher vergeblich zu steuern sucht, für die Berichterstattertribüne zum großen Teil verloren.) Es darf auch nicht unbeachtet bleiben, daß die Feuerwehrleute vielfach in der dienst freien Zeit, wo sie sich der Erholung widmen sollten, noch einem Erwerbe nachgehen müssen; es sollte daher jeder in erster Linie dahin wirken, auch diejenigen einflußreichen Herren, die hinter diesem Projekte stehen, daß die Feuerwehrleute eine auskömmlichere Besoldung erhalten. Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.): Wir stehen auf dem Standpunkte des Ausschusses. Die Notwendigkeit, von Stadtwegen für diese Zwecke Gelder herzugeben, müssen wir verneinen.
Stadtv. Caffel( A. L.): Ob die Gehälter der Feuerwehrleute auskömmlich sind, darüber erlaube ich mir für jetzt tein Urteil. Ich sehe aber nicht ein, warum die Stadtgemeinde für diese Zwede nichts hergeben soll, und ich verstehe insbesondere nicht, warum sie es nicht tun soll, weil Private sich für diese Einrichtungen intereffieren und Sammlungen dafür veranstalten.
Nach weiterer Debatte, an der sich die Stadtv. Ladewig ( N. L.), Mommsen und Cassel beteiligen, schließt die Beratung. Nach dem Schlußwort des Referenten wird der Antrag Löser abgelehnt, der Ausschußantrag
nommen.
ange=
Versicherungsamt
Die Versammlung stimmt zu.
Vorleben Nebenfache.
Jm Heiratsmarkt des„ Berliner Tageblattes" lesen wir folgendes
Dem Ersuchen der Versammlung, die Ortszulage bon Angebot: 900 Mart den Gemeindeschullehrern und rettoren schon nach vollendetem 28. Dienstjahre zu gewähren, ist der Magisk ftrat beigetreten.
Auf dem Gesundbrunnen - Markthallengrundstüd, und zwar mit der Front nach der Grünthaler Straße, soll das Gebäude für die 8. Pflichtfortbildungsschule errichtet werden. Der Kostenüberschlag schließt mit 897 000 m. ab.
in
Die Versammlung genehmigt den Vorentwurf.
Der spezielle Entwurf zum Erweiterungsbau des Boltsbabes
ist.
Für österreichischen Reichsfürsten gesetzteren Alters ( erblicher Fürstenstand), vornehme, markante Erscheinung, tadelloser Charakter, Gutsbesiger in großer Stadt, wird eine Gattin mit großem Vers mögen gesucht. Stand, Alter, Ronfession, Nationalität und Vorleben Nebensache. Vermittler verbeten. Strengste Diskretion.
Es ist nur gut, daß der österreichische Reichsfürst, der sich meist Der Inhalt des Inserats läßt eher auf das Gegenteil schließen. Kleine Notizen.
der Bärwaldstraße unter Benutzung der städtischen Barzellen bietend verkaufen will, selbst betont, daß er ein tadelloser Charakter Ede Wilms- und Bärwaldstraße schließt mit 764 000 m. ab. Auf Antrag de Stadtv. Herzberg ( Fr. Fr.) wird die Vorlage einem Ausschuß überwiesen, den der Vorstand sofort ernennt. Der Magistrat legt den Entwurf für den Bau eines Depots für die städtischen Straßenbahnen in der Urbanstraße sowie den Rostenanschlag( 682 000 M.) vor.
Die Vorlage wird angenommen.
Die Errichtung einer Benzinanlage auf dem Osthafen ist jetzt vom Polizeipräsidenten genehmigt worden. Die Ausführung wird infolge der weitgehenden Anforderungen der Polizei an Sicherheitsvorkehrungen sich um 80 000 m. verteuern und statt 365 000 m. nunmehr 445 000 m. tosten.
Lebendig verbrannt. Einen schrecklichen Selbstmord verübte im Drte Schwerfen bei Posen die 68 Jahre alte Frau des Zimmermeisters Schaefer. Sie begoß sich in ihrer Wohnung mit Petroteum, legte sich ins Bett und zündete hierauf das Bett Frau fonnte nur noch als verkohlte Leiche aus den Trümmern des an. Herbeieilenden Nachbarn gelang es, das Feuer zu löschen. Die Hauses geborgen werden. Was die Frau zu dieser entsetzlichen Tat beranlaßt hatte, steht nicht fest. In Düsseldorf
Sie konnten zusammen nicht kommen
Die Vorlage wird angenommen. Mit der provisorischen Aufnahme der Hausabwäffer aus dem gab der Schlosser Robert Jodorf auf seine Geliebte, die achtzehnwestlichen Teil des Tempelhofer Feldes in die Kanalisation von jährige Arbeiterin Antoinette se oTasch, drei Revolverschüsse ab, Berlin hat sich der eingesetzte Ausschuß einverstanden erklärt wodurch das Mädchen schwer verlegt wurde. Hierauf richtete und den Entwurf des betreffenden Vertrages mit der Gemeinde der Täter die Waffe gegen sich selbst und verlegte sich durch einen Tempelhof mit geringen Modifikationen zur Annahme empfohlen. Schuß in die Schläfe lebensgefährlich. Das Motiv zu der die Ausschußverhandlungen referiert Stadtv. Buyte( Fr. Fr.). Der Anschluß soll borläufig auf 5 Jahre genehmigt werden. Ueber Tat ist die Weigerung der Eltern des Mädchens, das Ver hältnis ihrer Tochter mit dem Arbeiter fortsegen zu lassen. Die Die Versammlung nimmt die Ausschußborschläge beiden Schwerverletzten wurden ins Krankenhaus geschafft. ohn Debatte an. Schluß nach 28 Uhr.
Aus aller Welt.
Die Eisenbahnkatastrophe bei Gafchwitz.
Tunneleinsturz in Frankreich . Bei Arrangouet, Departement Oberpyrenäen, stürzte ein im Bau befindlicher Tunnel ein, durch den die Wassermassen eines Sturzbaches der Elektrizitätszentrale der Südbahngesellschaft zugeführt werden sollten, und verschüttete bier Arbeiter. Die Leichen der Verunglückten konnten geborgen werden.
Dampferzufammenstoß im Aermelkanal . Der Dampfer„ Ella" Nach den genaueren Feststellungen sind bei dem bereits gestern von Southampton nach Cherbourg unterwegs, ist in der Gegend von gemeldeten Bugzusammenstoß in Gaschwiz in Sachsen drei Netley mit dem Dampfer" Rofina" zusammengestoßen. Letztere Berfonen getötet und neunzehn zumeist schwer ver- fant fofort Es gelang, die Mannschaft bis auf drei legt worden. Tödlich verunglückt find außer dem Zugführer atrofen zu retten. Die„ Ella" erlitt feine Beschädigungen und konnte ihre Fahrt fortsetzen.
Marktbericht von Berlin am 19. Juni 1912, nach Ermittelung des königl. Polizeipräsidiums. Marktballenpreise.( Seleinhandel) 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 34,00-50,00. Speisebohnen, weiße, 30,00-56,00. Linien 40,00-80,00. Startoffeln( Steinhdl.) 8,00-13,00. 1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,70-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,40-1,80. Schweinefleisch 1,40-2,00. Stalbfleisch 1,50-2,40. Sammelfleisch Starpfen 1,20-2,20. Male 1,60-3,20. Bander 1,60-3,60. echte 1,60-3,00. 1,80-2,40. Butter 2,40-3,00. 60 Stüd Gier 3,00-4,80. 1 Kilogramm Barsche 0,80-2,00. Schleie 1,40-3,20. Bleie 0,80-1,60. 60 Stüd Krebse
Witterungsübersicht vom 20. Juni 1912.
Hierauf findet in gemeinschaftlicher Sibung des Magistrats und der Stadtverordneten unter Borfik des Oberbürgermeisters Kirschner die Neuwahl für die aus der Versammlung des Verbandes Groß- Berlin ausge- Grler aus Leipzig der Kaufmann Neuhof aus Böhliz- Ehrenberg schiedenen 4 Mitglieder( Dr. Steiniger, Stadtrat Moffe, Stadtv. und eine Frau Schönfeld aus Leipzig . Ueber das schwere VerMommsen und Galland) und 2 Ersaßmänner( Stadtrat Frank und Stadtv. Bernstein ( Soz.) statt. Es werden durch Zuruf gewählt fehrsunglüd werden folgende Einzelheiten berichtet: Das Unglück erdie Herren Kämmerer BBB, Stadtrat Benz fy, Stadtvv. Löser eignete sich abends 7 Uhr 46 Minuten auf der Station Gaschwitz, und Gelpce; als Ersatzmänner Stadtrat Rast und Stadtv. ungefähr 200 Meter von der Bahnhofshalle entfernt. Der um 7 Uhr Schneider( Soz.) 35 Min. von Leipzig abfahrende beschleunigte Personenzug LeipzigDarauf fährt die Versammlung in der Erledigung ihrer Tages: Hof fuhr dort in den um 7 Uhr 5 Min. von Kierizsch abfahrenden ordnung und der beiden Nachträge dazu fort. Personenzug. Der Zusammenstoß war entfeglich. Der hinter der Die Vorklasse der städtischen Technischen Mittelschule, höheren Lokomotive des Personenzuges angekuppelte Gepäckwagen ich ob 4,00-40,00. Lehranstalt für Maschinenbau und Technologie" soll in eine fünfte sich vollständig in den hinter ihm befindlichen Klasse verwandelt werden. Der Handelsminister hat die Umwandlung als eine der Bedingungen aufgestellt, unter welchen den Ab- Wagen vierter Klasse, der mit Reisenden dicht besetzt war. solventen der Anstalt die gleichen Berechtigungen wie den- Der weithin hörbare dumpfe Krach des Zusammenstoßes wurde sojenigen der staatlichen höheren Maschinenbauschulen berliehen wer- fort bon gellenden Hilferufen auš dem Wirrwarr der der Reisenden, Eisenmassen Einer den fönnen. Gesicht δαξ blutüberströmt, kletterte Hilferufend aus den stehengebliebenen Teilen des gertrümmerten Wagens herbor. Zuerst wurde Erler Zugführer des Personenzuges geborgen, der Swinemde. 758 SD Hamburg 75728 sich auf dem Gepäckwagen befunden hatte. Der Aermiste war tot; Berlin 758 2wolkig 21 ihm war der Brustkorb eingedrückt worden. Eine Frau Franff.a. M. 762 S 4molfig 19 zum Preise von 100 M. pro Quadratmeter unter der Bedingung lag tot unter den Trümmern; ein Puffer des Gepäckmagens hatte München 7645 Regen überlassen, daß das Grundstück kostenlos an die Stadt zurückfällt, ihr das Rückgrat gebrochen. Als man sie aufhob, sah man Wien 762 Still 2 wolfig 19 sobald die Benutzung der Kirche zu gottesdienstlichen Zwecken der unter ihr ihre beiden Kinder liegen. Ihr 13jähriger Sohn war nur Wetterprognose für Freitag, den 21. Juni 1912. hiesigen schwedischen Kirchengemeinde aufhört. Etwas fühler, vielfach heiter, aber sehr veränderlich mit leichten Regenleicht verwundet und auch die 17jährige Tochter hatte nur geringe fällen und ziemlich frischen südwestlichen Winden. Quetschwunden davongetragen. Zwei Männer, schwerverletzt, waren Berliner Wetterbureau.
Die Vorlage gelangt zur Annahme.
An die schwedische Vittoria gemeinde will der Magistrat 750 Quadratmeter Gelände am Planufer, nächst der Waterloobrücke
zum Bau einer Kirche nebst Gemeindehaus
Es wird vom Stadtv. Botticher( Fr. Fr.) Ausschußberatung beantragt.
der
übertönt.
Stationen
Barometer
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Bind
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Windstärke
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Temp. n. T.
5°. 4° R.
3 heiter
17
2 bedeďt
19
Stationen
stand mm
Barometer
Wind
Витра
Windstärke
Wetter
Haparanda 755 SSD 4 Nebel Petersburg 760 NW Scilly 764 28 Aberdeen 753SW 17 Baris 766 N
3 wolfig
Temp. n. T. 15°= 4° R.
9
1 better
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3halb bb. 12 3halb bd. 17