Einzelbild herunterladen
 

231

Nr. 144. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

6. Generalversammlung des Zentralverbandes

der Bildhauer Deutschlands  .

München  , im Juni 1912.

weniger wie 23 Bahlstellen verlangen den korporativen An­schluß an den Holzarbeiterverband. 4 Bahlstellen be­antragen Auflösung des Zentralverbandes und Anschluß der ein­zelnen Branchen an die zuständigen Industrieverbände. Der Ver­bandsvorstand wandte sich in einer Erklärung in der Bildhauer­zeitung" gegen diesen Antrag. Nur der geschlossene Ueber tritt zum Holzarbeiterverband könne in Frage kommen, eine Bersplitterung in verschiedene Verbände müßte auf alle Fälle vermieden werden. Die Generalversammlung wird nun über diese Frage die Entscheidung fällen.

14. Ordentlicher Verbandstag der Schuhmacher.

Sonntag, 23. Juni 1912.

verträge geworden, und für die Folge ist deshalb ein weiteres Steigen zu erwarten. Daß das Unternehmertum hie und da auch versucht hat, mit den Tarifverträgen im Trüben zu fischen, versteht sich von selbst. Die Organisation hatte aber auf diese Art von " Tariffreunden" ein wachsames Auge und verzichtete lieber auf einen Abschluß, als daß sie sich ködern" ließ. Die Frage der Ge währung von Ferien ist von den Unternehmern zu einer Prin zipienfrage gemacht worden, es wurde quasi verboten, den Ar­beitern Ferien zu gewähren. Wenn trotzdem auch hier ein beachtens­werter Fortschritt erzielt worden ist, dann gewiß nicht, weil das Unternehmertum in sozialer Beziehung humaner geworden ist, son­dern weil der Druck der Organisation zu groß war. Gegenwärtig werden in 27 Betrieben Ferien gewährt, wovon etwa 1800 Arbeiter betroffen werden. Hier gilt es also, noch einen ernsthaften Vorstoß zu machen.

Ueber die Lohnbewegungen und Streite ist zu be richten, daß sie eine Höhe erreicht haben, die alle früheren Zahlen übersteigt. Insgesamt wurden 1910/11 600 Bewegungen durch­geführt, an denen rund 48 721 Beteiligte gezählt wurden. 1908/09 waren es nur 272 Bewegungen mit 14 077 Kollegen. Aussperrungen hatte die Organisation 7 abzuwehren. Wenn man das Ergebnis der Lohnbewegungen der letzten beiden Jahre zusammenfaßt, dann ergibt sich folgendes Resultat: 25 514 Personen erzielten 97 574 Stunden Arbeitszeitverkürzung und 19 942 Personen 33 543 M. Lohnerhöhung pro Woche. Das sind pro Person 33% Stunden Ar­beitszeitverkürzung und 1,68 M. Lohnerhöhung pro Woche. Rechnet man das Jahr zu 50 Arbeitswochen, dann haben bei einer fürzeren Arbeitszeit 19 942 Personen im Durchschnitt 84 M. mehr Lohn erzielt. Gewiß ein Resultat, welches als ein gutes bezeichnet wer­den kann.

Am Sonntag beginnt im Spatenteller die 6. ordentliche Generalversammlung des Zentralverbandes der Bildhauer Deutsch­ lands  . Der Hauptborstand kann dem Verbandstage tein beson­ders erfreuliches Bild von der Entwickelung des Verbandes während der abgelaufenen dreijährigen Geschäftsperiode unterbreiten. Die Ursache dieser Erscheinung ist erstens auf die starke Berufs­flucht und zweitens auf den Rückgang des Bildhauergewerbes zurüdzuführen. Nach einer von der Organisation aufgenommenen Statistit ging die Zahl der Gehilfen seit dem Jahre 1905 bis 1911 um mehr als ein Fünfte I zurück. 1905 wurden 8291 Ge­hilfen ermittelt und 1911 nur 6444. Der Grund dieses Rückganges Im Volkshause zu Dresden   beginnt am Montag, den ist der Niedergang des Gewerbes, mit dem eine große Arbeits- 24. Juni, der 14. Verbandstag der Schuhmacher. Seit der letzten losigkeit der Bildhauer verbunden ist. Im Vergleich mit Generalversammlung in Köln   a. Rh. ist die Organisation in jehr anderen Berufen stehen die Bildhauer bezüglich der Arbeitslosigkeit erfreulicher Weise gewachsen; der Verband umfaßt jezt 45 792 Mit­immer an erster Stelle. Bei dieser Berufsflucht ist es fast er- glieder. Das bedeutet eine Zunahme in den zwei Jahren von flärlich, daß der Verband in der Berichtszeit( 1909-1911) teinen 26,02 Proz. Wenn man die Zahl aller in der Schuhindustrie Be­ Fortschritt   zu verzeichnen hat. Bei Beginn der Periode betrug schäftigten zugrunde legt, so tommt man zu dem Resultat, daß die Mitgliederzahl 3988, am Schlusse nur 3797. Der Verlust be- 47 Proz. davon organisiert sind. Naturgemäß stellen die in den , trägt also 191. Die Lohnbewegungen waren in der Be- Fabriken beschäftigten Kollegen den größten Prozentsaz zur Or­richtszeit geringer als in der vorhergehenden Periode. Die Zahl ganisation. Die im Handwerksbetrieb tätigen Berufsgenossen der Kämpfe betrug insgesamt 155 mit 2574 Beteiligten. In der können in vielen Fällen von der Organisation überhaupt nicht er­Periode 1906-1908 hatte der Verband 212 Bewegungen mit 3990 faßt werden, weiter spielt auch die Fluktuation unter den Schoß­Beteiligten zu führen, also erheblich mehr als diesmal. In der arbeitern eine sehr hemmende Rolle. Der von dem Verbands­Branche kam dem Verband die Tariftaktik des Deutschen   Holz- vorstand soeben veröffentlichte Geschäftsbericht stellt hierzu fest, arbeiterverbandes zustatten. Fast in allen in Betracht kommenden daß in den kleinen und mittleren Orten es oft ganz unmöglich ist, Orten erklärten sich die Kollegen mit den übrigen Holzarbeitern Bahlstellen des Verbandes zu schaffen. Die Organisierung gerade solidarisch und konnten so Vorteile erringen. Auch in der Stein- dieser Kollegen ist aber für den Verband sehr wichtig, da die über­branche sind mehrere gu: verlaufene Lohnbewegungen zu ver- große Zahl aller in der Schuhindustrie beschäftigten Personen im zeichnen. Nur in der Modellbranche konnte bisher wenig handwerksmäßigen Betrieb arbeitet. Am besten organisiert ist der oder nichts unternommen werden. Durch die 155 Bewegungen Bezirk Halle   mit 70,59 Proz., dann folgt Pirmasens   mit 53,15 und wurden für 689 Personen eine Arbeitszeitverkürzung Dresden   mit 42,43 Broz. usw., bis Breslau  , das mit 10,31 Proz. um. 926 Stunden pro Woche und eine Lohnerhöhung um an letter Stelle steht. Weibliche Mitglieder sind 8562 vorhanden. 3913 M. für 1912 Personen erreicht. Diese Errungenschaften stehen Das Resultat der letzten Geschäftsperiode muß also in organisatori­hinter den der letzten Geschäftsperiode. Die Zahl der Tarif- scher Hinsicht ein sehr gutes genannt werden. Besonders noch aus berträge hat in der Berichtszeit zugenommen. Bei Beginn der dem Grunde, daß der Geschäftsgang in der Schuhindustrie ein an Geschäftsperiode bestanden 32 Tarifverträge für 465 Betriebe mit dauernd schlechter war. Die Reichsfinanzreform hat hier sehr viel 1448 Personen, und am Schlusse des Jahres 1911 46 für 670 Be- auf dem Gewissen, da durch die Teuerung der notwendigsten Wenn man den umfassenden Bericht aufmerksam studiert, triebe mit 1749 Personen. Die Entwickelung der Kassenber: Lebensmittel meist an der Kleidung und den Schuhen gespart wird. tommt man zu dem erfreulichen Resultat, daß die Vertreter, die hältnisse hebt sich günstig gegenüber den Vorjahren ab. Auf In einzelnen Schuhzentren, wie in Weißenfels  , hat die Arbeits- fich jetzt in Dresden   zusammenfinden werden, über den Stand der dem letzten Verbandstag wurde eine Sanierung der Finanzen vor- losigkeit eine Höhe erreicht, wie sie noch nie zu verzeichnen war. Organisation befriedigt sein können. Was besonders auffällt, ist genommen, und diese hatte eine starte Vermehrung des Verbands- Davon wurde der Verband auch noch in anderer Weise getroffen, das große Mizverhältnis zwischen Beitragsleistung und Unter­vermögens nach sich gezogen. Das Vermögen stieg von 38 733 M. feine ausgezahlten Gelder für Arbeitslosenunterstützung sind ganz stüßungsfäße. Der Versandstag wird, wie aus der im Fachblatt bei Beginn der Geschäftsperiode auf 98 761 M. am Schlusse der enorm gestiegen. So haben die Gewerkschaften die Folgen der bereits vorausgegangenen Diskussion ersichtlich ist, sich mit dieser selben. Bei dieser Entwidelung haben nach Ansicht des Kassierers privattapitalistischen Produktionsweise mitzutragen, und mit Recht Frage befassen. Die vorliegenden Anträge geben allerdings noch nicht nur die Beschlüsse des letzten Verbandstages, sondern auch die fordert der Bericht, daß es Pflicht des Staates wäre, wenigstens feine Handhabe, wie der Entscheid ausfallen wird. Es kann sich nur geringe Zahl von Streits und die verminderte Arbeitslosigkeit mit- Buschüsse zu den ausgezahlten Riesensummen zu leisten. um eine Beitragserhöhung handeln, die Delegierten dürften taum gewirkt. Die Einnahmen des Verbandes betrugen in der Berichts- Tarifverträge bestanden am 31. Dezember 1911 124 für eine Erniedrigung der Unterstüßungsfäße gutheißen. Aber auch zeit 456 130 M. Pro Mitglied fam 1911 eine Einnahme von 42,22 5762 Betriebe mit 14 066 Beschäftigten. Den Löwenanteil an den sonst wird der Verbandstag reiche Arbeit vorfinden. Das Inter­Mart, dem eine Ausgabe von 32,89 M., davon 20,44 M. für Unter- Verträgen hat der handwerksmäßige Betrieb. 9700 Arbeiter in esse der Kollegen im Lande ist ein sehr großes, wie die Zahl der stübungen, gegenübersteht. Der wichtigste Punkt, mit dem sich die 5712 Betrieben haben hier ihre Tarifverträge. Erfreulicherweise eingegangener Anträge beweist. Als besonderer Punkt wird Generalversammlung beschäftigen wird, ist die Versch me I- zeigte sich aber auch in den Fabritbetrieben eine langsame, aber die Lattit bei Lohnbewegungen und Streits besprochen werden. zungsfrage. Schon auf der letzten Generalversammlung wurde stetig steigende Aufwärtsbewegung. Während am Schlusse der Von verschiedenen Orten wird die Anstellung eines zweiten Re­Diese Frage eingehend erörtert und der Anschluß an den letzten Geschäftsperiode nur 23 Verträge abgeschlossen waren, ist dakteurs gefordert, und andere Vorschläge befassen sich mit der Holzarbeiterverband gefordert. Bei einer dann die Zahl jetzt auf 29 gestiegen und die von den Verträgen erfaßten Jugend im Berufe, dem Genossenschaftswesen usw. Alles in allem später vorgenommenen Urabstimmung fand sich aber hierfür feine Arbeiter von 3478 auf 4294. Viele Fabrikanten, die sich früher wei- wird der Verbandstag tüchtig zu tun bekommen. Hoffen wir, daß Mehrheit. Diesmal wird es voraussichtlich anders kommen. Nicht gerten, einen Vertrag abzuschließen, sind heute Freunde der Tarif- feine Arbeit der Organisation wieder neue Wege weist.

eded 6 spdim je

+38

Reste u. Restbestände

enorm billig!

Die Gesamteinnahmen des Verbandes betrugen in der Berichtszeit 2 354 014,44 M., die Ausgaben 1798 360,43 M. An Kassenbestand weist das Verbandsvermögen 556 654,01 M. auf. Unter den Ausgaben finden wir: für Arbeitslosenunterstüßung 254 666,60 m., für Krantenunterstützung 387 715,95 M., für Reise, Umzug- und Notfallunterstützung zusammen 66 294,39 M., an Sterbeunterstützung 18 300,60 M., an Wöchnerinnenunterstübung 8160 M. Die Lohnbewegungen und Streits, Maßregelungen und Rechtsschutz fosteten der Organisation die Summe von 378 520,40 Mark, so daß in die Hände der Mitglieder insgesamt an Unter­stüßungen zurückflossen: 1113 657,94 M., das find etwa 65 Proz. der Einnahmen der Hauptverwaltung. Das Verbandsorgan kostete rund 106 007,97 m.

Fr.Hahn

Während des

Alexanderplatz  Landsberger Str. 60-63.

großen Inventur- Husverkaufs

in allen Abteilungen ausnahmslos bedeutend herabgesetzte Preise, selten günstige Kaufgelegenheit

Kleiderstoffe und Seide

Mehrere

Strumpfwaren

Tausend Paar Damen- Strümpfe

Serie 1

jetzt M. 0.45

Serie 2

0.65

spez. für die Reisezeit

Ein großer Posten reinwoll. Musseline reizende Streifen,

Punkte sowie moderne Bordüren.

Phantasie und jetzt Meter M. 0.50

Weiße Schweizer   Lochstickerelstoffe ca. 120 cm breit

Serie 1

jetzt Meter M. 1.70

Baumwolle, Floru. Musselin, Ein schwarz u.alle modern.Farb. Serie 3

0.85

Serie 4

1.20

Baumwoll. Kinder- Strümpfe verschiedene Größen

Serie 1

jetzt M. 0.25

Ein großer Posten feinster weißer

Serie 2

Serie 3

0.40

0.65

Serie 4

0.85

Serie 2

2.30

Serie 3

2.90

Badezeuge

kräftige

weiße Frottierhandtücher Qualitat,

Posten 50-110 cm...

.... jetzt Stück M. 0.76 extra schwere Qualität, mit Hohlsaum, 55-120 cm

für Kostüme, stark­

Ein großer Posten Shantung- Leinen fadig in weiß und

bastfarbig

... jetzt Meter M. 0.68 Reinseidene in- und ausländische Fabrikate,

Bastseiden. Früher Meter M. 1.40 bis 2.70

Serie 1

jetzt Meter M. 0.95

Serie 2

Serie 3

1.25 1.75

Schlafdecken

Ein Posten Trikot- Steppdecken sehr empfehlenswerte

leichte Schlafdecke

Ein großer Posten

Stück 5.60

Molton- Schlafdecken in bunt und kamelhaarfarbig,

Ein Posten preiswert.

Badelaken

jetzt Stück M. 1.18 für Erwachsene, besonders .jetzt per Stück M. 3.65

Größe 150-200 cm

... Stück M. 3.50 und 4.75

Moderne Damen- und Kinderkleidung

in Voile und Batist; halsfrei und hoch­geschlossen.

.. jetzt jedes Stück M. 3.40

in Seide, Voile, Musselin usw., früherer Wert bis M. 25.­

Serie 1

Serie 2

jetzt jedes Stück M. 2.40 3.40

außergewöhnliche Gelegenheit... jedes Stück M.

in

im Alter von

Ein Posten Waschkleider i Madzhgl. Alter v. 3-5 Jahren M. 4.90 6-13 Jahr. M. 5.90

bunter

Ein Posten

Mädch, i.

reinwollener Musselin- Kleider in geschmackvollster Ausführung, für Mädchen im Alter

von 4 bis 13 Jahren früherer Wert bis M. 27.­

Serie 1

Serie 2

Jetzt jedes Stück M. 7.90 12.90

Ein Posten Knaben- Waschanzüge und-Blusen ganz besonders preiswert.

Ein großer Posten

Stickereiblusen Blusen

Serie 3

4.40

Ein

Posten Kostüm- Röcke in reinwollenem Cheviot, Fantasiestoffen u. imit. Leinen,

5.90

Ca. 15,000 Hohlsaum- Taschentücher leicht angestaubt, jetzt Serie 1

durch die Dekoration

&

Pfennig Serie 2

12

Pfennig

Herren- Loden- Pelerinen

mit Kapuze, grau oder oliv,

Seric

Serie 2

Ein großer

jetzt 9.75 13.50 17.50 Posten

Serie 3

Herren- Gummi- Mäntel

modefarbig, außergewöhnlich billig

Serie 1

Serie 2

jetzt 14.50 22.50 26.50

M.

Serie 3