Nr. 145. 29. Jahrgang.
Eine wichtige Ausitellung.
Dienstag, 25. Juni 1912.
Holzberufsgenossenschaften auf 10,12 gesunken. Sie ragt über gefahren in der Solzindustrie" eingerichtet die erste Ziffernur" noch um 37 Proz. hinaus! Dieser Fort- worden. schritt ist sicherlich vorwiegend auf die energische Arbeit des Der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag ging eine In keiner Industrie fand die Arbeitsmaschine umfang- Solzarbeiterverbandes zurückzuführen. Und es kann auch vom Holzarbeiterverbande einberufene Versammlung voraus, reichere und vielgestaltigere Anwendung, als wie in oer fonstatiert werden, daß verschiedene Gewerbeinspektoren diese in der Pappe vom Hauptvorstand den Zweck und die BedeuHolzindustrie. Der Siegeszug der Technik war für die Tätigkeit ausdrücklich anerkennen und nicht verschweigen, tung der Ausstellung darlegte. Der starke Besuch war ein Arbeiter aber auch mit einer unheimlichen Steigerung der daß ohne die Mitwirkung der Arbeiter die Gewerbeinspek. Ausdruck des Interesses, das man in den beteiligten Kreisen Unfall gefahren verbunden. Das Augenmerk der Kon- toren vielfach ziemlich machtlos sein würden. Gehässige poli- der Materie entgegenbringt. Und wer in der Ausstellung strukteure richtet sich mehr auf die Hervorbringung Arbeit tische, gegensäßlich wirksame Motive verschulden es, daß die etwas aufhorchte, konnte aus den Bemerkungen der Fachersparender, als wie Unglück verhütender Maschinen. Und Forderungen und Einrichtungen des Holzarbeiterverbandes männer manchen bemerkenswerten Aufschluß über die Unfallso mehrten sich dann mit den Fortschritten der Technik, in nicht schon längst durch die Gesetzgebung einen entsprechenden ursachen bernehmen. Immer und immer hörte man: das dem Ersatz der menschlichen durch mechanische Arbeitskraft, Niederschlag fanden. Die Organisation hat, anstatt Aner- schlimmste ist die Treiberei, die Akkordarbeit! Schußvorrichin beängstigender Weise die schweren Verlegungen. Die ge- fennung zu finden, bei all ihren segensreichen Bestrebungen tungen müssen gesetzlich vorgeschrieben werden! fräßigen, mit großer Rotation bewegten Schneidewerkzeuge noch mit fleinlichen Schikanen zu kämpfen; am liebsten möchte erfordern Opfer auf Opfer. Diese Schattenseite im Dasein man sie gar nach dem Kommando des Herrn Bued zer- Ausstellungsraum sind behangen mit Abbildungen von Ardes Holzarbeiters tritt schon im Bilde der Unfallstatistik schmettern.
Doch was bot die Ausstellung selbst? Die Wände im
scharf heraus. Von 1895 bis 1909 entfielen auf je 1000 bei Unbekümmert um persönliche Ranküne, offene und ber- ftaltig, beitsräumen und verkrüppelten Händen; lettere so vielgesämtlichen Berufsgenossen versicherte Personen durchschnitt- steckte Widerstände, arbeitet der Holzarbeiterverband auf dem staltig, daß man glauben könnte, es sollten hier alle theoretisch lich im Jahre 7,70 entschädigungspflichtige Unfälle; für die von der Gesetzgebung bisher arg vernachlässigten Gebiete weckenden Verkrüppelungen gezeigt werden. Aber was man denkbaren Möglichkeiten der Mitleid und Empörung ervier Holzberufsgenossenschaften beträgt der Durchschnitt jedoch des Arbeiterschußes rüstig weiter. Sein Verbandstag im schaudernd erblickt, sind feine Konstruktionen, sondern der 11,44 Schwerverletzte. Hier war die Unfallhäufigkeit demnach Jahre 1910 in München beauftragte den Vorstand, der Tagung scheußlichen Wirklichkeit entstammende Photographien. Da um fast 50 Proz. größer als im Gesamtdurchschnitt. Aber im folgenden Jahre auf Grund des einschlägigen Materials fieht man durch häßliche Narben abgeschlossene Armſtumpfe, die Statistik hat eine wächserne Nase. über Unfälle und Art dieser Unfälle Leitfäße vorzulegen, die dort Sandreste in allen möglichen Kombinationen vorhan den gefeßgebenden Körperschaften, Behörden und Berufsge- dener und fehlender Finger. Manchmal gehört sehr viel nossenschaften zwecks Herbeiführung eines besseren Schußes Phantasie dazu, um in der formlosen Masse eine ehemalige der an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter Sand zu erkennen. Und die Abbildungen einer Reihe Be unterbreitet werden sollten. Eine im Verfolg dieses Betriebe lassen schon eine der Unfallursachen in die Augen schlusses vom 12. bis 14. November 1911 in München abge springen. Da sieht man Maschinen fast ganz zwischen Hölzer haltene Konferenz der Maschinenarbeiter, Schneidemüller und verbaut, in dunklen Räumen belegen, wo erst künstliches Licht Säger formulierte nach eingehenden Beratungen folgende das Arbeiten gestattet. Andere Abbildungen zeigen, wie mußergültige Betriebe eingerichtet sein sollen. Anerkennung finden die Betriebe von Belder und Plathen in Lichtenberg . Bild von der Zerstörungswut der Schneidewerkzeuge. Aber Die zahlreichen Photographien geben ein anschauliches sie kann gebändigt werden. Die Technik macht auch hier nicht Salt, es fehlt ihr meist nur der Ansporn zur Betätigung. Die Anbringung der Schußeinrichtungen gegen die Blutgier Unkosten verbunden. Das veranlaßt die Unternehmer zu und Zerfleischungswut der Fräser, Messer und Sägen ist mit einer oft schwer zu überwindenden Abneigung gegen Neuerun gen, und somit ermangeln Konstrukteure des Anreizes sicherer Entschädigung für ihr Mühen. Hier müßte der Staat, der Milliarden für Mordkultur ausgibt, fördernd eingreifen. Ein paar Beispiele mögen zeigen, wie die größten Gefahren quellen verstopft werden können.
A. Andie Berufsgenossenschaften: Vermehrung der Aufsichts- und Kontrollorgane in der Weise, daß wiederholte und gründliche Revisionen sämtlicher der Berufsgenossenschaft unterstellten Betriebe alljährlich möglich sind.
Die im Bergbau Beschäftigten z. B. sind von den besonderen Berufsgefahren ziemlich gleichmäßig bedroht. Die Durchschnittsberechnung ergibt demnach für ihren Beruf ein ziemlich objektives Bild der Verhältnisse. Das gilt im großen und ganzen auch von den meisten anderen Berufen. Ganz anders liegen die Verhältnisse in der Holzindustrie! Bon den durch die berufsgenossenschaftliche Statistik erfaßten Personen ist nur ein Bruchteil an den nach Menschenblut und forderungen: menschlichen Gliedern gierigen Bearbeitungsmaschinen beschäftigt. Für den übergroßen Teil der Beschäftigten ist die Unfallgefahr sogar geringer als im Gesamtdurchschnitt für alle gewerblich Tätigen. Aber die Unfälle der Maschinenarbeiter werden auf die Gesamtheit der Holzarbeiter berrechnet. Wenn dabei eine den Gesamtdurchschnitt weit über. ragende Ziffer herauskommt, dann prägt sich darin eben eine ganz ungewöhnlich hohe Unfallquate für die an Maschinen Beschäftigten aus. Ihre erschreckende Größe zeichnet eine im Jahre 1904/05 aufgenommene Statistik der Berliner Maschinenarbeiter. Sie ergab, daß von den Beschäftigten jährlich 57,24 Proz. also über die Hälfte verunglückt waren. Bei den Unfällen handelt es sich nur bis zu einem gewissen Minimum um unabwendbare Gefahren. Die meisten entspringen aus dem Wesen der kapitalistischen Produktionsweise. Zunächst kommt in Betracht der schon angedeutete Mangel an geeigneten Schußvorrichtungen. Sie fehlen oft, weil sie Geld fosten! Eine weitere Quelle zahlreicher Verstümmelungen ist ungenügende Unterweisung der Arbeiter und Nachlässigkeit in der Beachtung unfallverhütender Maßnahmen. Und hierbei spielt wieder das rücksichtslose Antreiben durch die mörderische, automatisch wirkende Peitsche der Akkordarbeit eine große Rolle.
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Anstellung von Betriebskontrolleuren aus den Kreisen der Maschinenarbeiter. Erweiterung der Vorschriften über Anbrin. gung von Schutzvorrichtungen an Holzbearbeitungsmaschinen und strengere Maßnahmen zur Durchführung dieser Vorschriften. Anwendung hoher und wiederholter Geldstrafen gegen Unternehmer, die den erlassenen Vorschriften zuwiderhandeln. B. An die Gewerbeinspektion: Beranstaltung von Vorträgen über Arbeiterschutz und wirksame Anwendung von praktischen Echubborrichtungen in Arbeiterkreisen.
Zuziehung von Maschinenarbeitern bei Revision der Betriebe. C. An die Gesebgebung: Bermehrung der Aufsichtsorgane bei den Gewerbeinspektionen, um eine gründliche und wiederholte Revision aller denselben unterstellten Betriebe zu ermöglichen.
Anstellung von Gewerbebeamten aus den Kreisen der Arbeiter. Festsetzung eines Marimalarbeitstages von 10 Stunden für alle Betriebe der Holzindustrie und Herabsetzung desselben innerhalb gesetzlich zu bestimmender Frist auf täglich 8 Stunden. Gänzliches Verbot der Frauenarbeit an Holzbearbeitungs. maschinen, in Sägewerten und Holzlagerplätzen.
Verbot der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter und Lehrlinge unter 17 Jahren an den Maschinen. Gewährung polizeilicher Strafbefugnis an die zur Beauf sichtigung der Betriebe angestellten Gewerbe- und Aufsichts
beamten.
Bahlreiche und meist sehr schwere Unfälle ereignen sich an der Tischfräse, indem die weit vorstehenden Messer das zu bearbeitende Holz zurückschlagen. Die Messer erschnappen die Hand und zerstückeln sie. Je größer die Ausladung der Profile, um so wirkungsvoller natürlich die Angriffskraft der Messer. Durch eine ziemlich einfache Einrichtung läßt fich die Unfallgefahr ganz gewaltig vermindern. Der Profil form folgend, werden um die Spindel Ringe gelegt, in der Weise, daß die Messer nirgends mehr als einige Millimeter mehr herausragen. Auf diese Angriffsbasis sind die Messer Ein eventueller Unfall kann mindestens nun beschränkt.
Diesen, Gesundheit und Leben der Arbeiter bedrohenden Umständen widmet der Holzarbeiterverband besondere Aufmerksamkeit. Nicht nur das! Durch Einrichtung einer besonderen Kommission, unterwei- Einführung von Pflichtunterrichtstursen für alle Arbeiter fungskurse, systematische Aufklärungsar= an Holzbearbeitungsmaschinen über Unfallverhütung an den nicht mehr die schrecklichen Folgen haben, die bei einem ungebeit und Verständigung mit GewerbeinspetMaschinen und Anwendung der vorgeschriebenen Schußborrich- schützten Messer fast stets zu beklagen sind. toren leistete er nach dieser Nichtung schon tungen." Eine andere einfache Einrichtung verhindert das Herausein gut Stüd praktischer Sozialpolitit. In Der Propaganda größeren Unfallschutes an Holzbearbei- fliegen der Messer, indem diese mit einer Nute in eine entden letzten Jahren hat sich die Unfallziffer ein wenig zu- tungsmaschinen sollte eine gleichzeitig beschlossene ander sprechend bewegliche Nase auf einem Stellring eingelassen gunsten der Holzarbeiter verschoben. Während z. B. auf ausstellung dienen. Diesem Entscheid gemäß ist für die werden. An Fräsmaschinen läßt sich durch Anbringung eines 1000 Versicherte der Gesamtdurchschnitt für das Jahr 1911 Beit vom 23. Juni bis zum 21. Juli im Berliner Geden Fräser deckenden beweglichen Ringes, der dem durchziehen. 7,39 schwere Unfälle verzeichnet, ist die Quote bei den vier werkschaftshause eine Ausstellung Unfall. den Arbeitsstück fein Hindernis bereitet, aber die vorstoßende
Kleines feuilleton.
göttlichen Mächten nähert, denen er sich verwandt fühlt; seine Verachtung von Formen und Konventionen, fein Mangel an fertigen Ansichten; sein stetes Wachsen und Sichverjüngen, wodurch er immer der Jüngste ist, immer an der Spize, feiner Beit voraus."
Balzac , Goethe und Strindberg. Aus Strindbergs noch unRückgang des Schundliteraturverkaufs. Im Zeitungsverlag" beröffentlichter Selbstbiographie Einsam", die demnächst bei Georg lesen wir: Der Umsaß, der im Jahre 1910/11 in Deutschland mit Müller erscheinen soll, bringt die Berliner Wochenschrift" Die Schundliteratur erzielt wurde, ist beträchtlich zurückgegangen. Aftion" einen feffelnden Abschnitt, in dem Strindberg zu den Während 1908/09 ein Gesamtumfab bon 60 Millionen Mart er großen Erscheinungen Balzacs und Goethes Stellung nimmt. zielt wurde, ging der Verkauf im Jahre 1909/10 auf rund 55 Mil " Mein Umgang beschränkt sich," schreibt da Strindberg, auf den lionen Mark zurück. Ueberall, wo durch Organisationen und beunpersönlichen durch die Bücher. Balzac ist mir ein persönlicher hördliche Maßnahmen(!?!) der Verbreitung der Schundliteratur Freund geworden, dessen ich niemals müde werde. Er hat aller- entgegengewirkt wurde, hat sich ein deutliches Nachlassen des Um Sings nie etwas geschaffen, was man Sunstwert nennt, jest be- fakes gezeigt. Eine große Zahl von Buchhändlern hat sich gefonders, wo man Stunft mit Literatur verwechselt. Alles bei ihm weigert, Schundliteratur zu führen und zu verkaufen. Dafür ist funstlos; man sieht nie die Komposition und ich habe nie seinen werden gute Volksschriften zu billigen Preisen verkauft. Nach Stil bemerkt. Er spielt nicht mit Worten, figuriert niemals mit oberflächlichen Berechnungen, die sich bereits jetzt für das letzte unnötigen Bildern, die übrigens der Poesie angehören, aber er Jahr anstellen lassen, kann man einen weiteren Rückgang von Hat dagegen ein so sicheres Formgefühl, daß der Inhalt immer rund zehn Millionen Mart als sicher annehmen. Bezeichnend dafür, den flaren Ausdruck bekommt, der genau vom Worte gebedt in welchem Maße der Umsatz nachgelassen hat, ist der Umstand, daß wird.... und alles ist für ihn Geschichte, seine Gegenwarts- die Schundromane bei weitem nicht mehr ihre märchenhaften Aufgeschichte; jede fleine Person zeigt sich in der Beleuchtung ihrer lagen erreichen. Die durchschnittlichen Auflagen der im leßten Zeit und hat daneben ihre Entstehungsgeschichte und macht ihre Jahre erschienenen Schundromane sind auf 10 000 Exemplare Entwidelung unter der und der Regierungsform durch, was den zurückgegangen. Nur ein Roman, ber eine Fliegertragödie beGesichtskreis erweitert und einen Hintergrund hinter jede Figur handelt, hat eine stärkere Auflage erlebt, was sich aus dem zeit stellt. Parador ist es doch, daß der Physiologe Zola Balzac als gemäßen Thema erklären läßt. feinen großen Lehrer und Meister begrüßte."
nicht mehr mochte.
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Polizeipräfekt gegeben; die„ Sumanité" möge um die nachträgliche Genehmigung des Transparents und um Niederschlagung der Strafe einkommen.
vergeblich; bie Fürsprache des Hausbesizers Lépine beim BolizeiWie wir erfahren, waren die Schritte der Humanité" leider präfetten Lépine nugte nichts. Der Direktor der Humanité" ging selbst zum Bolizeipräfekten, der ihm wutschnaubend erklärte: Ihr Gesuch wäre bielleicht genehmigt worden, wenn Sie sich nicht der Vermittelung Ihres Hauswirts bedient hätten. Das ist ein ganz unverschämter Patron, der mit mir verkehren wollte, als wäre ich seinesgleichen. Ich habe den Kerl hinausgeworfen."
Als nun der Direktor entsetzt zu seinem Hauswirt eilte, empfing ihn dieser mit den wütenden Worten: Keine Macht der Welt wird mich jemals wieder dahin bringen, diesen unverschämten Oberfonstabler aufzusuchen. Er ist ein hochmütiger Batron, der auf uns Bürger herabfieht. Wenn der sich einmal in meinem Hause sehen läßt, werfe ich den Kerl hinaus!" ( Jugend.) Väter und Söhne. Mir war es nur beschieden, den Sang an Aegir zu komponieren, Dir hat Gott verliehen, ein ganzes Buch zu schreiben!" In der Zeit der Kongresse. Sie, entschuldigen G', warum wird denn da jetzt alleweil vom Krebs g'rebt? Es gibt do no was anders aa auf der Speisentarten?" wahrscheinlich in die Gastwirteversammlung gehen wollen. Hier " Ja, Sie haben ist der medizinische Kongreß."
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-VO
Wom Feld der Ehre. Ja bei der Pistolentiste nischt herausgekommen?" Nee, un wir hatten uns alle schon so auf' ne Renommierleiche gefreut." deswegen dürfen& doch feinen Meineib schwören." Gidesbelehrung. Wenn Sie audy protestantisch sind, Münchner Fronleichnamsprogeffion. kollega, ich glaube, ich triege einen Sonnenstich!" nig, ultramontan san ma so schon."
Notizen.
„ Herr Dös macht
Mar Liebermann flopft in einem geharnischten Artikel des B. T." Herrn Bürgermeister Reide wegen Befundung seiner die Sezession betreffenden krähwinkeligen Kunstanschauung unsanft auf die F- inger. Auch der Stadt- Ober Herr Kirschner und die städtische Kunstdeputation friegen ihr Tei!.
Von seinem Dufte angelodt, blieb der struppige Möter stehen, zwängte dann seinen abgemagerten Körper durch den Zaun, sprang auf den Leckerbissen zu und verschlang ihn gierig und strupellos. hörten Ereignis zu. Erstaunt, entrüstet sah das fette Schoßhündchen dem uner" Hast Du denn gar keine Moral?" flötete es Richard Strauß ' Ariadne auf Naxos " wurde, Hung't hob i" knurrte der struppige Köter und trottete außer vom Stuttgarter Hoftheater, vom Kölner und Dresdener tgl. Opernhaus zur Aufführung angenommen.
Das Wesentliche. Ein struppiger, abgemagerter Söter ftrich Mein anderer literarischer Freund Goethe ," so schreibt mißmutig am Zaun des Herrenhauses entlang. Da gewahrte er Etrindberg dann weiter, ist in letter Beit zu allen möglichen in der Gartenlaube einen zierlich gedeckten Tisch, mit Früchten Zweden benutzt worden, am meisten zu ber albernen Ausgrabung und Süßigkeiten beladen. des Heidentums. Goethe hat ja viele Stadien des Lebens durch- Der Park träumte in Mittagsruh. Das seidige Schoß laufen.. er hat alle Fragen gelöst; alles ist so einfach und flar, hündchen der Herrin lag im Sessel auf weichen Kissen, sonnte sich daß ein Kind es begreifen könnte. Dann aber kommt ein Zeit- und hielt mit halbgeschloffenen Augen ein wohliges Verdauungspunft, wo die pantheistischen Erklärungen des Unerklärlichen ber stündchen. Neben ihm stand in einer zierlichen Porzellanschüssel fagen. Alles erscheint dem Siebzigjährigen so eigentümlich mer etwas Milch. Auf dem Kies lag ein Stückchen Braten, das es würdig unbegreiflich. Da ist es, wo die Mystik hervortritt und selbst Swedenborg in Angriff genommen wird. Aber nichts hilft; sondern der Fauft des zweiten Teils beugt sich vor der Allmacht, versöhnt sich mit dem Leben, wird Philanthrop( und Mooranbauer), halber Sozialist und wird mit allem Apparat der katholischen Kirche von der Lehre der lekten Dinge apotheosiert. Der Faust des ersten Tells, der aus dem Ringen mit Gott als ein siegender Saulus hervorgegangen ist, wird im zweiten Teil ein geschlagener Baulus. Das ist mein Goethe! Aber obwohl jeder seinen Goethe hat, kann ich nicht verstehen, wo man den Heiden findet... Nein, es ist das ganze Leben und die darauf gegründete Dichtung Goethes, die mich anspricht. Es war ein älterer Freund des Dichters, der ihm in seiner Jugend den Schlüssel zu seiner Schriftstellerei gab: " Dein Bestreben, Deine unablenkbare Richtung ist, dem Wirklichen eine poetische Gestalt zu geben; die anderen suchen das so genannte Poetische, das Imaginative, zu verwirklichen, aber das gibt nichts wie dummes Zeug" Der Neiz, Goethe zu lesen, liegt für mich in der leichten Hand, womit er alles anfaßt. Es ist, als tönne er das Leben nicht ganz ernst nehmen; ob es nun teine feste Wirklichkeit hat, oder unseren Gram und unsere Tränen nicht verdient. Ferner seine Unerschrockenheit, mit der er sich den
bon dannen.
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B. M.
Humor und Satire. ( Simpliciffimus.) Ginkonflikt. Der Pariser Präfekt Lépine ist Eigentümer eines Hauses in der Richelieustraße, in dem sich die Redaktion und die Druckerei des Jaurèsschen Sozialistenblattes Humanité" befinden. Lépine gestattete als Hauseigentümer seiner Mieterin, das Ergebnis der letzten Gemeinderatswahlen durch ein Transparent bekannt zu machen. Nachträglich bekam der Direktor der Humanité" ein Strafmandat, weil er das Transparent ohne polizeiliche Genehmigung angebracht habe. Lepine erklärte auf Retlamationen, er habe die Genehmigung nur als Hausbesitzer, night als
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- Der österreichische Bühnenberein, der Sartellberband der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger , wird in Wien ein eigenes Heim errichten, das Anfang des nächsten Jahres vollendet sein soll. Das Haus wird außer Bureauräumen einen Saal für 1500 Personen enthalten.
„ Die Spürhunde" heißt ein Sophotlessches Satirspiel, das fürzlich auf einem Papyrus von Orhryndhus entdeckt wurde. Es behandelt, wie aus den 400 erhalten gebliebenen Versen hervorgeht, die Jugendtaten des Hermes, den Diebstahl der Kühe Apollos und die Erfindung der Reyer. Neben diesen beiden Göttern treten die Nymphe Kylene und ein Chor von Satyrn auf.