Nr. 145. 29. Jahrgang.
An die Voritände
der freien eingeschriebenen Hilfskaffen!
habe dabei nichts gefunden. Es wäre ihm nichts dabei eingefallen, daß der Ruf seiner Stieftochter gefährdet werden könne durch den Kasernenbesuch. Beim Beigeordneten Berndt, beim Oberbürger
meister und beim Angeklagten habe er stets gleicherweise ausgesagt;
der erstere habe es aber nicht so aufgenommen. Rechtsanwalt Pagenstecher stellt hierzu fest, daß die drei Aussagen sich im Wesent
1907 14 879 247 9 454 648
1907
Dienstag, 25. Juni 1912.
1908
13 134 509 10 983 485 1 856 605 3 870 422
1909 14 084 786 12 335 675 2016 506 3 905 965
1908
1909
1910 14 087 232 13 128 635
1 498 443 250 053
1910 1560 800 305 388
Einfuhrzölle: Ausfuhrzölle Küstenhandelszölle 1 768 982 2 123 798 Opium Litin. 4 870 877 2 839 023 Die beträchtliche Vermehrung der aus dem Ausfuhrhandel geDie auf dem Kongreß der eingeschriebenen Hilfskaffen gewählte lichen gleichen, daß nur bei Hirsch die Sache etwas anders gedrudt zogenen Bolleinnahmen deutet auf die fortwährende Steigerung des Kommission zur Wahrung der Interessen der Kassen" hat nunmehr chinesischen Exports. Der Wert der Ausfuhr erhöhte sich in den den Auftrag erfüllt, einen Sagungsentwurf" dem neuen Recht ent- wurde. Nach jenem Protokoll hat der Zeuge damals gesagt, seine Jahren 1905 bis 1910 bon 227,89 Millionen Taels auf 380,83 mill. sprechend, sowohl für die zentralisierten wie für die lokalen Hilfe- Famile sei durch die Ladung in Schrecken versetzt worden. Hierzu Taels. Vom Gesamterport gingen im Jahre 1910 nach dem eurosprechend, sowohl für die zentralisierten wie für die lokalen Hilfe- wird festgestellt, daß der Zeuge überhaupt erst 14 Tage nach der päischen Kontinent Waren im Werte von etwa 90 Millionen Taels, tassen herauszugeben, und zwar soweit es sich um diejenigen Hilfs- Vernehmung seiner Stieftochter Meta von der Sache gehört hat. tassen handelt, welche entweder Zuschußkasse werden müssen, weil sie nach Japan im Wert von 61,60 Millionen Taels und nach der nordam 1. April 1909 feine 1000 Mitglieder hatten oder welche ohnehin dung findet, dafür lieferte der 26 jährige Polizeikommissär beiden wichtigsten Exportwaren, Tee und Seide, entwickelte sich in Welches Menschenmaterial manchmal in der Polizei Verwen- amerikanischen Union für 32,29 Millionen Taels. Die Ausfuhr der aus freier Entschließung sich in Zuschußkassen umwandeln. Es ist in dem Sagungsentwurf vorgesehen, daß diejenigen aspirant Bruder einen lebenden Beweis. Er hat die Namen den Jahren 1907 bis 1910 in Pifuls, gleich 60,45 Kilogramm, von der Unzucht nachgehenden Mädchen vielfach von Offizieren geRassen, welche ihren nichtversicherungspflichtigen Mitgliedern auch hört und diese Kenntnis dann amtlich verwertet. Vom Angeklagten wie folgt: des sid fernerhin ärztliche Hilfe und Arznei gewähren wollen, solches wurde das so dargestellt, als ob die Offiziere dem Bruder die Teeausfuhr 1 610 125 1 576 136 können, wenn sie solches durch die Satzung beschließen. Seidenausfuhr. 260 439 254 686 Für diejenigen Kaffen, welche sich in Ersagtassen umwandeln Namen der Mädchen nannten, wenn sie ihre Liebchen los werden Was insbesondere den deutschen Handel mit China бe wollten. Zeuge Bruder bestreitet aber entschieden, Lockspikeldienste wollen, ist ein Entwurf noch nicht fertiggestellt, da diesbezüglich noch und ähnliches betrieben zu haben. An zwei nächtlichen Kontrolle trifft, so hatte die deutsche Einfuhr nach China im Jahre 1910 einen weitere Verhandlungen mit dem Kaiserlichen Aufsichtsamt für Privat- gängen mit der Assistenten war er beteiligt. Einmal traf er die chinesischer Waren nach Deutschland auf 13,34 Millionen Taels be Wert von 21,37 Millionen Taels, während sich der Export versicherung notwendig find, bezw. auf eine Vorbescheidung über damals 14jährige Marta W. mit einem übel beleumundeten lief. Der Gesamthandel der beiden genannten Länder hatte somit einen eingereichten Entwurf gewartet wird. Sechzehnjährigen in engster Umarmung auf der Bank an. Bei der im vorlegten Jahre einen Gesamtwert von 34,71 Millionen Taels, Diese Stassen, welche Ersaykassen werden wollen, haben noch Zeit zweiten Patrouille wurde ein ebenfalls blutjunges Mädchen in deutscher Währung von etwa 95 Millionen Mark. Für die Ents mit der Umwandlung bis dahin, daß durch kaiserliche Verordnung angehalten, das seinen Eltern vorgemacht hatte, sie ginge in die wickelung des chinesischen Seeverkehrs stehen die Verkehrsziffern aus der Tag bestimmt wird, an welchem Tage die Bescheinigung nach Lernstunde, während sie sich mit jungen Burschen herumtrieb. Er den 47 Häfen zur Verfügung, die vor Ausbruch der Revolution dem § 75 des Hilfskaffengesezes ungültig wird. Sechs Monate vor Ab habe die Assistentin mit dem jungen Mädchen, die schon mit der Verkehr mit dem Auslande geöffnet waren. Soweit der Schiffs. lauf dieses Tages muß der Antrag auf Zulassung als Ersaktajse Sittenpolizei zu tun gehabt hatten, bekanntgemacht, ebenso mit den berkehr Chinas über die geöffneten Häfen geschieht, gestaltete er er zwei der Sittenpolizei bekannte Mädchen, darunter ein Mädchen örtlichen Verhältnissen, niederen Kneipen usw. Auf der Gaffe habe sich in den letzten vier Jahren folgendermaßen: S., die sich in auffälliger Weise mit jungen Herren herumtrieb, Bahl der Schiffe. 217 932 207 605 208 516 219 810 Register- Tons. 80 109 424 83 991 289 86 771 809 88 776 689 amtlich angesprochen und sie dann zu der in der Nähe stehenden Die deutsche Flagge war an dem Schiffsverkehr in den ge Polizeiassistentin geführt. Diese hat sie später entlassen. Bum öffneten Häfen im Jahre 1910 mit 5361 Schiffen oder 7,06 Millionen Fall S. bemerkt der Beuge noch, daß die Sittenpolizei auf sie auf- Register- Tons beteiligt. Alle genannten Ziffern zeigen, daß China merksam wurde durch ihr auffälliges Benehmen und ihre auf- in den jüngsten Jahren eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs erfällige Kleidung, ferner durch ein Verhältnis mit einem Franzosen . lebt hat. llhous Einer seiner Freunde will die S. schon bei sich zu Hause gehabt haben. Auch der Fall St. sei in dem zur Anklage gebrachten Artikel unrichtig dargestellt worden. Die Mutter dieses Mädchens sei zuerst zu ihm gekommen und habe ihn gebeten, ihre Tochter zu laden, um dieser Vorhaltungen zu machen wegen eines Verkehrs mit einem Vizefeldwebel. Erst dann ist der Fall der Assistentin überwiesen worden. Auf Befragen bestätigt der Zeuge, daß er mit der Sittenpolizei nicht mehr befaßt sei.
bei der zuständigen Stelle gestellt sein.
Die Sagungsentwürfe für Buschußlaffen find gegen Einsendung von 1 Mark pro Stüd bei Herrn C. Deifinger, Hamburg 1, Besenbinderhof 70, erhältlich. Die Kommission. J. A.: G. Blume.
292101)
Der Schapiroprozeß.
Darmstadt , 24. Juni. ( Privattelegramm des Vorto.".) Am heutigen sechsten Verhandlungstag kamen
angebliche Uebergriffe der Polizeiassistentin zur Sprache, zunächst der Fall Kirsch. Es wird hier der Frau Schapiro nachgesagt, daß sie in die Wirtschaft Kirsch gekommen sei, daß sie nach einem Fräulein Veronika gefragt und dabei schroff aufgetreten sei.
Verbandsdirektor Bolt hatte dieses Gerede gelegentlich der Frau Schapiro mitgeteilt, wodurch sie veranlaßt war, nun behufs Aufklärung der Sache die Wirtschaft Kirsch aufzusuchen. Es stellte sich heraus, daß Frau Schapiro nicht mit jener Fragerin identisch war. Das bestätigte auch die als Zeugin heute vernommene Frau Kirsch. Durch die Gäste sei die Geschichte in die Oeffentlichkeit gekommen. Hirsch habe sie dann aufgegriffen. Es lag hier also entweder eine Mystifitation oder ein Scherz bor. Zeuge Bolt er widerte noch auf Befragen, daß solche und ähnliche Scherze noch mehrere in Mainz herumerzählt würden: Junge Leute leuchteten nachts anderen mit Snipslampen ins Gesicht, dann behaupte man Frau Schapiro sei es gewesen. In Mainz gäbe es viele, die es darauf anlegen, anderen etwas anzuhängen.
Justizrat Bernstein: War nicht ein Verfahren gegen Sie an hängig? Ein Mädchen, das in einem Mainzer Hotel sistiert wurde, behauptet, daß diese Gistierung ein Racheakt Ihrerseits sei, ferner, daß Sie das Mädchen im Gonsenheimer Wald geschlechtlich ge= braucht hätten und daß Sie von Ihnen schwanger sei. Sie sollen versucht haben, das Mädchen nach der Schweiz abzuschieben? Zeuge Bruder: An der Sache ist absolut nichts. Allerdings habe ich mit dem Mädchen intimen Verkehr gehabt, aber es ist erfunden, daß sie von mir schwanger sei. Ich kenne noch mehrere, die ebenfalls damals das Mädchen gehabt haben. Es ist unrichtig, daß ich in diesem Fall auf den dienstlichen Gang der Untersuchung eingewirkt habe oder wollte. Auf weiteres Befragen bestätigt der Zeuge, daß nach Bekanntwerden dieser Geschichte seine fofortige Suspendierung veranlaßt wurde; er tam ins elektrische Werk.
Ein weiterer Fall, in welchem sich Frau Schapiro einen Ueber- Frau Schapiro befundet: Es kommt häufig vor, daß den mit griff habe zuschulden kommen lassen, klärt sich ebenfalls zuungunsten Geldstrafen belegten Mädchen das Geld meinerseits gegeben wurde, des Angeklagten auf: Die Zeugin Fräulein Marta W. hatte um die Mädchen vor dem Odium der Haft zu bewahren. Ob auch als Bierzehnjährige abends gegen 10 Uhr im März in den Anlagen das in dem vorliegenden Falle geschah, weiß die Beugin nicht bevor dem Stadttheater in Umarmung mit einem übel beleumundeten stimmt, sie glaubt es nicht. Es wurde bei jedem Mädchen so ver16 jährigen Zwangszögling auf einer Bank gesessen. Frau Schapiro fahren, das barum ersuchte. Auf keinen Fall geschah es, daß Bruder hat beide getroffen und das Mädchen vor dem weiteren Umgang mit jenen Mädchen zu tun hatte. Die Mittel stehen der Assistentin gewarnt. Auf Befragen erwiderte die Beugin, daß sie das als eine aus fremden Zuwendungen zur Verfügung, teilweise hat sie auch mütterliche Warnung, nicht aber als eine Drohung aufgefaßt habe. aus ihrer eigenen Tasche solche Geldstrafen bezahlt. Sie sei der Assistentin dafür dankbar gewesen. Festgestellt wird Beigeordneter Berndt bekundet, daß er den Bruder sofort, als noch, daß die Zeugin mit diesem Zögling sich schon vorher mehrere er die Geschichte hörte, in das Elektrizitätswerk versette. Ein Mann, Male in den Anlagen getroffen hat. Der Vater der Zeugin ist zur Assistentin in dieser Sache gegangen und hat ihr gesagt, er wolle ihr einmal seine Tochter schicken, um sie bessern zu können. Er war auch damit einverstanden, seine Tochter nötigenfalls untersuchen zu lassen. Er sei der Frau Schapiro dantbar für thr Eingreifen.
Schutzmann Meher, der an dem nächtlichen Rundgang mit der Assistentin teilgenommen hat, bezeugt, daß Frau Schapiro in diesem Falle nur vermittelnd eingegriffen hat, damit die beiden ihre Namen nannten. Die Assistentin hat den Zeugen nie animiert, mit den Mädchen zu kokettieren.
der ein Verhältnis mit einem Mädchen hat, das in dieser Weise die Oeffentlichkeit beschäftigt, hielt der Zeuge nicht mehr für geeignet, in der Polizei tätig zu sein.
Schuhmann Schenk sagt aus, daß das Mädchen die Strafe wegen Uebertretung selbst bezahlt hat. Daß man Frau Schapiro dennoch mit der Sache in Verbindung brachte, dafür gibt der Zeuge folgende Erklärung. Nach seiner Feststellung hatte das Mädchen soviel Geld bei sich. Das Mädchen sagte, es habe nur 1,80 Mt. bei sich, wenn die Strafe höher als eine Mark wäre, so würde Frau Schapiro gewiß einspringen. Er hätte darauf bei der Assistentin telephonisch angefragt, die bestätigte, daß sie eventuell dazu bereit sei.
1907
1908
1909
Aus der Frauenbewegung.
1910
Staatszugehörigkeit der Ehefrau. Der Bund deutscher Frauens vereine hat dem Reichstage eine Betition zum Gesetz betreffend die Staatszugehörigkeit eingereicht. Es wird darin der Wunsch aus gesprochen, daß die Ehefrau zwar die jeweilige Staatsangehörigkeit des Mannes teile, ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit aber trotz dem beibehalte oder, als zweite Eventualität, daß die Ehefrau allein und frei darüber zu verfügen habe, ob sie ihre alte Staatsangehörig feit bezw. die Staatslosigkeit des Mannes annehmen wolle.
Leseabende.
Niederschöneweide . Dienstag, den 25. b. Mts., abends 8 Uhr, beim Genossen Bengsch, Briger Str. 17: Vortrag des Reichsa tagsabgeordneten Davidsohn.
Brių- Buckow. Mittwoch, den 26. Juni, abends 29 Uhr, bet Weychta, Bürgerstr. 4: Frauen- Lejeabend. Vortrag der Genoffin Frau E. Röhl über Schundliteratur". Diskussion. Vers schiedenes. Tempelhof . Der Frauen- Lefeabend findet diese Woche nicht statt.
Aus aller Welt.
Unter Kavalieren. Zwischen dem Berliner Unionklub und dem Hamburger Renn lub ist eine Fehde ausgebrochen. Die Ursache dieses erschröcklichen Ereignisses liegt in der Ausweisung des früheren Berliner Herrenreiters Grafen Walter v. Königsmard von der Hamburger Rennbahn. Königsmard hatte am Sonntag auf der Rennbahn den Anordnungen eines Beamten des Rennllubs nicht Folge geleistet. Der widerspenstige Graf wurde deshalb auf Anordnung des Vorstandes des Rennklubs durch einen uniformierten Schuhmann bewußtsein schwer getränkte Graf v. Königsmard ließ durch Ver von der Tribüne gewiesen. Der in seinem Standes mittelung des Majors von Goẞler den Vorstand des Renn flubs um Rücknahme der gegen ihn getroffenen Maßnahmen ersuchen, was jedoch abgelehnt wurde. Daraufhin ließ v. Königs. mard durch den Major b. Goßler alle Herren bes
orstandes zum Duell fordern. Der Berliner Unionklub hat sich auf die Seite seines Mitgliedes v. Königsmard gestellt und das Vorgehen des Vorstandes des Hamburger Rennklubs scharf verurteilt. Das fann ja eine schöne Schießerei werden. Um die Sache In einem anderen Fall, der der Assistentin zur Last gelegt wird, soll eine Kellnerin, die wegen Gewerbsunzucht sistiert Im weiteren Verlauf der Nachmittagsfihung wird unter Ausschneller abzuwickeln, dürfte sich die Buhilfenahme eines Maschinen wurde, behauptet haben, sie habe sich durch die Behandlung der schluß der Oeffentlichkeit über den Fall der jetzt 19jährigen Antonie gewehrs empfehlen! Assistentin derartig aufgeregt, daß sie Blut verlor und acht Wochen Sattger verhandelt. Die Sattger, die angeblich nach Buremburg im Spital frant gelegen hatte. Der als Beuge auftretende Schu- gegangen war, um sich der Zeugenschaft zu entziehen, war heute mann Müller hatte die Kellnerin, die der Gewerbsunzucht ver- erschienen. Sie hat in einem Brief an das Gericht neuerlich undächtig war, in zwei Fällen erwischt und sie der Assistentin zuge- geheuerliche Beschuldigungen gegen Frau Schapiro erhoben. In führt. Das Mädchen wurde dann als schwer geschlechtsfrant im Rochus- Spital eingeliefert. Auch dieser Fall ist in nichts zusammengestürzt, so daß selbst die Verteidigung auf die Vernehmung der Zeugin berzichtete.
diesem Falle soll es sich um eine Verlegung der Geschlechtsehre des Mädchens durch Frau Schapiro handeln. Die Verhandlung geht morgen weiter.
"
Der Ballon Danzig", der am Sonntag auf dem Gelände der Danziger Gasanstalt zu einer Fahrt aufgestiegen war, wurde infolge eines plöglichen Windstoßes gegen ein Haus getrieben. Hierbei wurde der Führer des Ballons, Arzt Dr. Schucht, der Schriftführer des westpreußischen Vereins für Luftschiffahrt, aus bem Korba geschleudert und war sofort tot. Der Ballon wurde dann weiter getrieben der Mottlau zu. Der Student Hasselbach, der die Führung übernommen hatte, riß nunmehr die Reißleine, der Ballon ging herunter und Hassela bach sowie Profeffor Foettinger sprangen, ohne verlegt zu werden, ins Wasser. Eine mitfahrende Dame erlitt geringe Vere legungen.
Typhusepidemie im Ruhrrevier.
Beuge Bezirksfommissar Hoen hat die Mutter eines Offiziers in Schuldensachen ihres Sohnes an Frau Schapiro verwiesen. Auf Befragen erklärt der Zeuge, es völlig in der Ordnung gehalten zu haben, daß sich die Assistentin der Offiziersmutter zur Verfügung stellte, denn das Verhältnis" hätte als dessen angebliche Frau die kostspieligsten Bestellungen erlassen. Als über die große Anleihe von 60 Millionen Pfund Sterling hat der Bei den Verhandlungen des Sechsmächtekonsortiums mit China Beamter und Mensch habe er sich für verpflichtet gehalten, zu ver- chinesische Finanzminister stolz erklärt, er werde eine Anleihe im anlassen, daß sich Frau Schapiro der Offiziersmutter annahm. Des eigenen Lande aufnehmen, falls die auswärtige Bantengruppe das weiteren bekundet der Zeuge noch, daß vor dem Eintritt der Assi- Darlehn nicht zu annehmbaren Bedingungen gewähre. Eine Würdi stentin die Mainzer Polizei noch viel strenger vorgegangen fei. gung der chinesischen Finanzen zeigt aber leicht, daß die Durch seit einigen Tagen eine Typhusepidemie, die trotz strenger behörd Bei der Straffammerverhandlung in Mainz hätten sich die als führung dieser Anfündigung nicht möglich wäre. Durch das Etats- licherseits getroffenen Maßnahmen in der Ausdehnung be Beugen geladenen Mädchen recht auffällig und frei benommen. gefet bom Oftober 1910 wurden die Staatseinnahmen für das Jahr griffen ist. In Bommern wurden bisher ungefähr 50 ErSodann wurden noch einige Zeugen zu dem Fall der Meta 1911 auf 297 Millionen Taels und die Ausgaben auf 351 Millionen frankungen festgestellt. In Witten liegen zirka 30 Personen unter G. vernommen. Dem Zeugen Polizeiwachtmeister Lösch hatte die Taels veranschlagt. In deutsche Währung umgerechnet sollten schweren thphösen Erscheinungen danieder. Nach den Symptomen die Einnahmen auf etwa 820 Millionen Mark der beobachteten Krankheitsfälle scheint es sich um Paratyphus zu Mutter, die er seit Kindstagen tennt, gefragt, was los fei, da sie sich damit und die Ausgaben auf etwa 970 Millionen Mark belaufen. eine Ladung zur Assistentin erhalten hätte. Große Erregtheit hatte Selbst nach dem Voranschlag ergibt sich somit eine Unterbilanz handeln. Die Epidemie soll durch infizierte Milch hervorgerufen der Zeuge bei dem Mädchen nicht bemerkt, er glaube fogar, daß sie von 150 Millionen Mart. Nun gibt es aber für die chinesische dabei gelächelt habe. Schußmann Burgardt hat seinerzeit der Finanzverwaltung nur eine einzige sichere Einnahmequelle, die SeeMeta G. die Ladung offen augestellt. Das Mädchen zollverwaltung, deren verhältnismäßig noch geringen Beträge sich Die Hike in Spanien . deutete gleich an, daß es die Ladung erwartet hätte, da es be- seit dem Tiefstand des Jahres 1908 recht günstig entwickelt und trotz Seit einigen Tagen herrscht in Spanien eine außerordentliche freunde sei mit einer Berufsgenossin, die Verkehr mit einem Beut- der Wirren des vergangenen Jahres auf relativ beträchtlicher Höhe Hize, die schon mehrere Opfer gefordert hat. In Sevilla erreichte nant gehabt haben solle. Der Stiefvater der Meta, ein Maschinen- gehalten haben. Die 3olleinnahmen, die aber schon zum das Thermometer gestern 53 Grad in der Sonne. Die umliegenden meister Stöper, hat die Sache dem Angeklagten, der sein Dienstherr größten Teil für frühere Schulden verpfändet find, bezifferten fich Waldungen find in Brand geraten, wodurch ungeheuerer ist, erzählt. Die Vorladung hat er als unberechtigt empfunden. 1910 auf 35,57 Millionen und 1911 auf 36,18 Millionen Taels. In großen Hiße 20 Personen gestorben. In Barcelona fürchtet im Jahre 1908 auf 32,90 Millionen Taels, 1909 auf 35,54 Millionen, Schaden angerichtet worden ist. In Bilbao find infolge der Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er nicht seiner Stieftochter Vor- den Jahren 1907 bis 1910 gestalteten sich die wesentlichsten Positionen man den Ausbruch der Cholera. haltungen gemacht haben würde, enn er damals gewußt hätte, daß der Seezolleinnahmen Chinas in Hailuan- Taels, das ist 2,76 M., Wohnungen desinfizieren lassen, um ein Ausbreiten der Seuche Die Behörden haben alle fie bei einem Offizier in der Kaserne war, erwiderte der Beuge, er wie folgt: verhindern.
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worden sein.