Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches..

Lobnftatiftik als Schutzmittel gegen Streiks. Auch die Scharfmacher müssen der Zeitströmung Ron­zeffionen machen. Bisher gewöhnt, in brutalster Weise ihren auf die Kapitalsmacht gestützten Willen durchzusehen, wollen fie jetzt auf die Oeffentlichkeit Rücksicht nehmen. Nicht dadurch, daß sie den berechtigten Forderungen der Ar­beiter entgegenkommen, sondern durch systematische Täuschung der Oeffentlichkeit.

Durch die Unternehmerpresse geht eine Notiz über den Wert der Lohnstatistik:

Gegen drei unserer Genossen wurde Anklage erhoben. Das der von den Gewerkschaften veröffentlichten Boykottliste aufgeführt Amtsgericht Cham, vor dem die Sache dieser Tage verhandelt worden war. Die Verurteilten haben Berufung eingelegt und wurden nach Hinterlegung einer Bürgschaft von je 80 000 m. auf wurde, sprach sämtliche Angeklagte frei. Das Chamer Tageblatt", das jene Verleumdung in die Welt freien Fuß gesetzt. geschleudert hatte, muß nun Abbitte leisten. Es bringt eine Richtig­stellung, in der es unter anderem wörtlich heißt:

-

-

Aus Industrie und Bandel.

Stinnes über die Konjunktur.

Weiter wurde( seinerzeit) berichtet, daß der betreffende Ar­beiter an einem Sonnabend überfallen und wahrscheinlich auf Verabredung zu Boden geworfen wurde, und daß sich dabei zwei Vorstandsmitglieder der freien Gewerkschaft rühmlichst hervorgetan Nachdem sich Leiter von verschiedenen großindustriellen Unfer hätten usw. Der Verlauf der heute im tgl. Amtsgericht nehmungen über die Konjunktur geäußert haben, hat sich auch der Cham stattgefundenen Verhandlung war aber derart, daß unser Bechengewaltige Hugo Stinnes in der außerordentlichen General­Bericht über den Vorgang der Rauferei( vordem war es ein nächt versammlung der Deutsch - Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten­licher Ueberfall! D. B.) nicht aufrecht erhalten werden kann. der Kläger auf die Auf die Wichtigkeit einer sorgfältigen Pflege der Lohn- Im Gegenteil zeigte sich, daß eigentlich der Kläger auf die gesellschaft am Montag über die gegenwärtige industrielle Lage statistik wurde auch in der letzten Ausschußsibung Deutscher Eisen Anklagebant gehört hatte; es wurden dann auch zwei Angeklagte ausgesprochen. Er führte dabei( nach dem Berl. Tagebl.") aus: Was die Eisenindustrie angehe, so tönne er aber sagen, daß freigesprochen, während der Dritte, wohl schuldig eines Vergehens die Beschäftigung zu lohnenden Preisen sehr gut ſei. gießereien hingewiesen. Zur Begründung der Forderung, daß es für die Industrie von größter Wichtigkeit sei, jederzeit der Körperverlegung, aber auch straffret erklärt wurde. Von einer Man dürfe annehmen, daß die jetzigen zufriedenstellenden Verhält einwandfreie statistische Angaben und Tatsachen zur Hand zu Ausübung eines Terrorismus war aus dem Verlauf der Verhand- niffe noch weiter bestehen bleiben würden. Der Kohlenmarkt liege haben, wurde in der Hauptsache angeführt, daß der letzte große lung nichts zu entnehmen, was hiermit fonstatiert sei." ebenfalls sehr gut, wenn auch infolge der Verhältnisse auf dem Es hat sich somit herausgestellt, daß das frumbe Zentrumsblatt Seefrachtenmarkt der Absatz nicht mehr so stürmisch sei, wie er Streit der Kohlenarbeiter die Notwendigkeit, Mate­rial über die Löhne stets zur Verfügung zu haben, aufs beste die organisierten Steinarbeiter in gewissenloser Weise verleumdet mehrere Monate hindurch gewesen sei. Man könne aber annehmen, nachgewiesen hat. Dadurch, daß die Bergwerte unmittelbar nach hatte. Leicht wird es dem Chamer Tageblatt" nicht geworden sein, daß, wenn in den Seehäfen wieder mehr Tonnage frei werde, der Ausbruch des Streits hatten nachweisen können, wie die Löhne eine solche Richtigstellung, auf Grund der Amtsgerichtsverhandlung Bersand allmählich, namentlich zum Herbst hin wieder eine außer augenblicklich stehen und daß sie im Steigen begriffen seien, sei bringen zu müssen. die öffentliche Meinung, auf die es bekanntlich bei diesen Dingen sehr viel ankommt, aufs gün­stigste beeinflußt und der wichtigste Streifgrund der Arbeiter als nichtig nachgewiesen worden!"

Die unpolitischen" Gelben.

Auf dem Stummschen Hüttenwert in Neunkirchen wurde ein nationaler Hüttenverein" gegründet. Bon jedem fich anmeldenden Mitglied wird die ehrenwörtliche Erklärung verlangt, daß es nicht Mitglied irgend einer Gewerkschaft oder eines Vereins mit gewerf Sagungen dieses Vereins, die u. a. beſtimmen:

Gegen eine einwandfreie Lohnstatistik wäre gewiß nichts einzuwenden, nur darf sie dann nicht einseitig von den Unternehmern und nicht von vornherein zu dem ausgeschaftlichen Tendenzen" ist. Einzig in seiner Art aber find die sprochenen Zweck zurechtgemacht werden, als Abwehrmittel gegen Lohnforderungen der Arbeiter zu dienen. Und um das zu verhindern, ist vor allem nötig, mit einer objektiven Lohn­statistik auch eine Lebensmittelpreisstatistik zu verbinden; erst aus dem Vergleich dieser Statistiken kann die öffentliche Meinung ein gerechtes Urteil schöpfen.

Berlin und Umgegend.

Die Lohnbewegung der Stuffateure vollständig beendet. Das Einigungsamt hatte am 31. Mai die Beratung des Afford tarifes in eine Kommission berwiesen, in der eine Einigung nicht erzielt wurde. Am 22. Juni tagte unter Beitung des Magistratsrats Wölbling die Schlichtungskommission, die nach mehrstündiger Verhandlung eine Einigung erzielte.

Der Vorstand beschließt durch außerordentliche Mitglieder. bersammlung, welcher Partei die Stimmen seiner Mitglieder bei politischen oder kommunalen Wahlen übertragen werden. Sämtliche Mitglieder haben sich dem in der Versammlung gefaßten Beschlusse ftritt zu unterwerfen. Bei Zuwiderhandlung tritt Artikel 4§ 9 der Statuten in Kraft."

Die Strafbestimmung betrifft den Ausschluß aus dem Verein.­Der gelbe Wertverein fonstituiert sich also einfach als Wahlverein und beschließt die politische Entrechtung der Arbeiter. Diese Gelben haben ihre Aufgabe richtig erfaßt.

Arbeitseinstellung auf den Kölner Feftungswerken.

Köln , 25. Juni .( P.-C.) Zwischen den Unternehmern und Ar­beitern bei den hiesigen Festungsbauten ist es zu Lohndifferenzen gekommen. Die Vertreter der Arbeiter­Der alte Affordtarif bleibt unverändert bestehen. Neu ist ein- organisationen wandten sich zwecks Beilegung der Differenzen zufügen: Kanten an Schwunglatten auszuglätten bis 7 Millimeter schriftlich an die Unternehmer mit dem Ergebnis, daß ihnen vom Stärke und wenn genügend Leerbogen geliefert werden, bis zur ein- Verband Deutscher Tiefbauunternehmer mitgeteilt wurde, die fachen Teilung das laufende Meter 35 Pf. Zur komplizierten Teilung bauausführenden Firmen hätten einstimmig beschlossen, jede nach Vereinbarung. Angejezte Leisten auf einer Seite auszugleichen, bis 7 Millimeter Stärte, pro Meter 15 Pf. Jeder 1/2 Zentimeter Berhandlung mit den Arbeiterorganisationen abzulehnen. Infolge mehr, das Meter Zuschlag 8 Pf. Aufgepugte Leisten, bis 7 Milli- dieser schroff ablehnenden Haltung tam es in mehreren Festungs­meter Stärfe und 20 Zentimeter Breite, pro laufenden Meter 871, Bf. werfen zu Arbeitseinstellungen. Jeder Zentimeter Breite mehr 1,5 f. Ueber 7 Millimeter Stärke jeder 0,5 Zentimeter ein Zuschlag von 8 Pf. Aufzupugende Blatten Der Streit der Kohlenarbeiter in Straßburg dauert fort. bis 1 Zentimeter Stärke für 100 Quadratzentimeter 2,5 Bf. Jedoch Die Firma Rapp- Moeder hat mit ihren Arbeitern Frieden das Stück nicht unter 30 Pf. Zur Zeilung und auf Untersichten gemacht. Montag früh wurde die Arbeit wieder aufgenommen. nach Vereinbarung. Der Lohn beträgt jetzt 4 M. pro Tag, gegen 3,40 M. feither. Ueber­stunden werden mit 50 Pf., Nachtarbeit mit 70 Pf. und Sonntags­arbeit mit 80 Pf. pro Stunde bezahlt.

Diese Neuerung tritt am 1. Juli in Kraft. Die Arbeitszeit ist vom 1. Oktober 1912 84 Stunden mit 4 Stunde Frühstück und 1 Stunde Mittag, vom 1. Oftober 1918 8 Stunden mit 1 Stunde Mittag. Bis 1. Juli ist der Tarifvertrag redaktionell fertig zu stellen und ist die Geschäftsordnung des Arbeitsnachweises und der Schlich sidungstommission mit aufzunehmen. Damit ist der neunivöchentliche Kampf beendet und werden die Stullateure am 27. Juni dazu Stellung nehmen.

Zu dem Fleischerboykott in Neukölln ist zu berichten, daß die Fleischermeister Franz Müller, Böhmische Str. 10, und P. Guße, Bendastr. 20, den Tarifvertrag anerkannt haben.

Der Gastwirt R. Stelter, Lieberts Nachf., teilt uns mit, daß er seine Fleisch und Wurstwaren nur in Schlächtereien faufe, wo die Forderungen bewilligt sind. Zentralverband der Fleischer. Deutfches Reich.

Der Verband der Fabrikarbeiter im Jahre 1911. Erfreuliche Fortschritte in der Drganisierung der ungelernten Arbeiter zeigte der Geschäftsbericht dieses Verbandes. Die Mit gliederzahl flieg im Berichtsjahre von 167 097 auf 189407; barunter befinden sich 23 473 weibliche Mitglieder. Im laufenden Jahre hält die erfreuliche Steigerung der Mitgliederzahl, soweit sich bisher übersehen läßt, an; schon vor einigen Wochen verkündete eine Fest nummer des Verbandsorgans, daß die Mitgliederzahl mehr als 200 000 beträgt.

Bei der Firma Sarpener Bergbaugesellschaft sind nach eintägigem Streit die Differenzen ebenfalls beigelegt, und die sämtlichen Arbeiter find wieder eingestellt. Die Firma hatte nämlich den Arbeitern das Verrichten von Streifarbeit an geboten und sie, nachdem die Arbeiter dies verweigert hatten, ent­lassen. Nunmehr wird Streitarbeit von den Arbeitern nicht mehr berlangt. Dagegen hat der Ausstand auf die städtischen Hafen­arbeiter übergegriffen. Die bei der Stadt beschäftigten unſtän digen Arbeiter verweigern das Löschen der Kohle, soweit diese als Streifgut anzusehen ist. Da angeblich keine andere Arbeit vor­handen war, wurden diese Arbeiter sofort entlassen.

Die bestreiften Firmen sind auf der Suche nach Streitbrechern. Zu diesem Zwed sucht ein Arbeiter 2offing, beschäftigt beim Gaswerk, die Herbergen ab und verspricht den Arbeitsuchenden 6 M. pro Tag und freie Kost. Die Kohlenhändler scheinen viel übriges Geld zu haben, denn solche Angebote fannte man früher nicht. Die Polizei ist teilweise immer noch sehr besorgt um das Wohl der Streitbrecher. In der bürgerlichen Presse wird versucht, zum Teil unter wahrheitswidrigen Darstellungen, die Forderungen der Arbeiter als unbegründet hinzustellen und das baldige resultat­lose Ende des Streits zu prophezeien. Der Wunsch ist natürlich der Vater des Gedankens. Der Stand der Bewegung ist ohne Frage sehr günstig. Die Einigkeit der Arbeiter hat die Unter­nehmer überrascht, so etwas ist im Straßburger Hafen noch nicht dagewesen. Husland.

Erntearbeiterstreik in Ungarn .

ordentliche Höhe erreichen werde, vorausgefeßt, daß der Wagen mangel nicht wieder einen Strich durch die Rechnung mache. Er, Stinnes, hege nach dieser Richtung hin ernste Besorgnisse. Im Mai hätten schon Tausende von Tonnen Stabeisen in Differdingen nicht zum Versand kommen können, weil die nötigen Eisenbahn­wagen fehlten. Der Notsmarkt liege ja aus den bekannten Gründen meniger gut als der Kohlenmarkt, wovon zwar Deutsch- Lurem­burg" direkt wegen seiner großen Roheisenproduktion nicht so sehr betroffen werde, immerhin fönne es aber der Gesellschaft Deutsch Buremburg" als einem Unternehmen, das auch zu einem erheb lichen Teile an dem Absatz des Kohlensyndikates beteiligt sei, nicht gleichgültig sein, ob die Einschränkung der Kotsproduktion höher oder niedriger sei. Alles in allem glaube er, daß die industrielle Ronjunttur heute noch eine recht gute sei.

Ueber die Lage der Gesellschaft gab Stinnes bekannt, daß Früh jahr 1914 der Umbau nebst den großen Neuanlagen ganz fertig sein werde. Dann werde sich Deutsch - Luxemburg " mit den besten der großen Montangesellschaften messen fönnen.

Diese allgemein bestätigten Angaben auf die erhöhte Renta bilität der Werte werfen nachträglich ein bezeichnendes Licht auf die Grubengewaltigen, die durch ihre Weigerungen besserer Löh nung der Arbeiter den großen Streit im Ruhrrevier hervorriefen.

"

Kartell in der Baumwollindustrie.

"

Der Verband der Deutschen Veredelungsanstalten für baum­wollene Gewebe", G. B., in Leipzig hatte in einem Rundschreiben feinen Kunden mitgeteilt, daß fortan alle Verbandsartikel einen Schußaufschlag von 33% Proz. erfahren würden, wenn der unde nicht feinen gesamten Umfab in Verbands­artifeln ausschließlich den Mitgliedern des Ver bandes Deutscher Veredelungsanstalten über. weift". Die Abnehmer schlossen sich zur Abwehr dieses geplanten Drudes zum Zentralverband Deutscher Baumwollenwarengus rüster" zusammen. In dem Kampfe gegen den Veredelungsverband find sie aber unterlegen. Zwar wird in dem offiziellen Bericht über die Einigung" beider Berbände gesagt, daß der Zentral­verband seine Einwendungen gegen den Schußaufschlag habe fallen lassen, da auch ihm vom Veredelungsverband Entgegenkommen ge­zeigt wurde. Dieses Entgegenkommen fann nur in Lieferungs bedingungen bestehen, die zurzeit eine Erleichterung für die Aus­rüster bedeuten mögen, die aber nichts an der Tatsache ändern, daß die Veredeler den Preismarkt einseitig beherrschen werden. Die Konsumenten werden schließlich die Leidtragenden sein.

"

Letzte Nachrichten.

Die französische Wahlreform.

Paris , 25. Juni .( W. T. B.) Die Deputiertenkammer fekte heute die Beratung über die Wahlreform fort und zwar über den Busabantrag des Abgeordneten Javal, der beabsichtigt, die Departe. ments als Basis der Wahlkreiseinteilung zu verwenden. Minister­präsident Poincare erklärte, alle Bemühungen der Regierung zielten darauf ab, sobiel als möglich, unter den Republikanern die Ginig­feit wieder herzustellen.( Beifall.) Er appellierte dann an diese Einigkeit und fügte hinzu, daß Abänderungen und Zusäße unter der Bedingung, daß sie nicht das allgemeine Prinzip des Gesetzes berührten, ihm hinzugefügt werden könnten.

Weiterhin wies der Ministerpräsident auf die Unzuträglich Die Finanzen des Verbandes baben sich gleichfalls erfreulich feiten hin, die aus der zu großen Abhängigkeit des Gewählten von gestaltet. Die Einnahme der Hauptkasse betrug 3 924 112 M. gegen seinen Wählern sich ergeben. Mehrere Gegenredner wollten ihn hier B 117 487 M. im Jahre 1910. Die Ausgaben für Unterstützungen unterbrechen, wurden aber am Reden durch das Zentrum, die aller Art betrugen 2151 951 M. Für Streifunterstügung wurden 875 688 M., für Gemaßregeltenunterstügung 53 155 M., für Erwerbs- Jm Romitate 3folmar steht ein Streit der Erntearbeiter bevor. Rechte und die äußerste inte gehindert. Der Ministerpräsident lofenunterſtügung 1 100 200., für Sterbegeld 69 596 M. beraus Die besser fituierten Grundbefizer haben bereits Erntemaschinen wies dann darauf hin, daß die Wahlreform eine Verwaltungsreform gabt. Das Bermögen des Verbandes betrug insgesamt bestellt, um dem Ausstande wirksam entgegentreten zu können. Die im Gefolge haben müsse und schloß mit der Bitte, den Text der 2 988 688 M., davon 2 150 023 M. in der Hauptkasse und 883 665 M. Arbeiter verlangen einen Mindesttagelohn von 7 Kronen, den die Kommission anzunehmen.( Lebhafter Beifall.) Darauf wurde der in den Lokaltassen. erste Teil des Busabantrages Javal, der besagt, daß jedes Departe­Grundbefizer angeblich zu zahlen nicht in der Lage sind. ment einen Wahlkreis bilden solle, mit 298 gegen 251 Stimmen Im französischen Seemannsstreit angenommen. Den zweiten Teil seines Antrages zog Javal zurück. Der Dieb der Kaiserkette.

Die Erfolge der Streits und der friedlich verlaufenen Lohn­bewegungen waren im Jahre 1911 größer als in irgend einem früheren Jahre. Es wurden 418 Lohnbewegungen ohne Streit zu ist die Lage noch immer unverändert. Die Gesellschaften erklärten einem günstigen Ende geführt. Diese Bewegungen erstreckten sich gegenüber dem neuen Vorschlage des Ministers des Innern Steeg, auf 550 Betriebe mit 47 938 beschäftigten Personen. An den Erfolgen baß fie feineswegs in ihren Anschauungen eine Kenderung eintreten Köln , 25. Juni .( W. T. B.) Die Kriminalpolizei verhaftete partizipierten 43 068 Personen, von denen 17 900 eine Verfürzung der Die Seeleute haben sowohl in Paris wie in der heute nachmittag den Einbrecher Franz Beyer . Beher kommt bei Arbeitszeit um insgesamt 40 358 Stunden die Woche und 33 434 Ber- lassen könnten. fonen eine Erhöhung der Löhne um insgesamt 50 148 M. pro Woche er- Provinz zahlreiche Versammlungen abgehalten und sich energifch dem Raub der Kaisertette des Kölner Männergesangvereins aus dem ein Schiedsgericht anzuerkennen, in die der Eigelsteiner Torburg, sowie bei einem kürzlich begangenen Ein­reichten. Der Hauptteil der Erfolge entfällt auf die chemische Judustrie, in geweigert, der für zirka 13 000 Personen eine Lohnerhöhung und für mehr als Arbeiter nicht vertreten sind. Der Ueberseedienst wird weiter bruch in das Postamt Aachenerstraße unzweifelhaft in Frage. Er 9000 Personen eine Verkürzung der Arbeitszeit erreicht wurde. Bon mit wurde außerdem noch wegen verschiedener anderer Einbrüche gesucht. Matrosen der Kriegsmarine aufrecht In erhalten. Streits oder Aussperrungen wurden 18 198 Mitglieder in 309 Be- ort Vendres boten die Passagiere des Dampfers trieben betroffen. Die Kosten dieser Kämpfe betrugen einschließlich" Marsa" der Besatzung 800 Fr., wenn sie ihre Tätigkeit Die Nache des Ruinierten. der Ausgaben der Lokalkassen 1024 126 9. Bon den an Streifs oder Aussperrungen Beteiligten waren bei Beginn des Kampfes fortsetzen und die Abfahrt des Dampfers ermöglichen würden. Die 98 Prezent, sechs Monate vor Ausbruch des Stampfes 70 Prozent Streikenden erklärten sich hierzu auch dann bereit, wenn die Drgani- u. Co., Wladislaus Wollner, verübte heute der Mühlenbesiker organisiert. sationsleitung in Marseille sich gleichfalls einverstanden zeigen Erhebliche Fortichritte machte auch im abgelaufenen Jahre die würde. Auf ihre telegraphische Anfrage in Marseille wurde ihnen Sicherung der erreichten Erfolge durch Abschluß von Tarifverträgen, jedoch die Genehmigung zur Aufnahme ihrer Tätigkeit versagt. Die Zahl der abgeschlossenen Verträge stieg von 175 zu Beginn auf um 10 Uhr abends tonnte das Schiff dann mit einer neuen Be­293 am Ende des Jahres. Die Zahl der unter Vertrag stehenden fagung aus Matrofen der Kriegsmarine die Fahrt nach Algier an­Verbandsmitglieder stieg von 20906 auf 31 397. Von den abgeschlossenen treten. In Bordeaux fam es gestern zwischen streifenden und Berträgen entfallen 108 mit 8831 Personen auf die chemische Inarbeitswilligen Seeleuten zu Bufamfienstößen. Die Streifenden, dustrie; 67 mit 6773 auf Ziegeleien, Tonwarenfabriken usw.; 20 mit 4410 auf Papierfabriken; 37 mit 7663 auf die Lebensmittelindustrie die bemerkt hatten, daß auf dem Dampfer Chile " die Lichter an­( Buckerfabriken, Margarinefabriken usw.) und der Rest auf sonstige gezündet worden waren, begaben sich in großer Zahl nach dem Betriebe.

Hafen. Als nun die Arbeitswilligen an Bord wollten, um den Dienst zu versehen, wurden sie hieran gehindert. Es kam zu einem Zusammenstoß und erst einem großen Polizeiaufgebot war es mög­lich, die Ruhe wieder herzustellen. Abends fanden in Bordeaux zahlreiche Versammlungen statt, nach deren Schluß es abermals ver­schiedentlich zu Zusammenstößen fam, bei denen die Polizei einschritt.

Eine christliche Verleumdung aufgedeckt. Im bayerischen Wald, also einer völlig fatholischen Gegend, hat der Zentralverband deutscher Steinarbeiter( Sig Leipzig) viele An­hänger. Der schwarze Keramarbeiterverband ist dort nur spärlich bertreten. Gegen den roten" Verband wird nun in der bekannten Eine Person wurde verletzt. christlichen Weise getvütet. Am 29. April brachte ein Zentrumsorgan, das Chamer Tageblatt", eine schauerliche Terrorismusgeschichte, die von einigen frei organisierten Steinarbeitern aus Blauberg gegen über einem Unorganisierten verübt sein sollte. Das Blatt schrieb, der Unorganisierte fei nachts von drei Genossen überfallen und Gewerkschaftsführer Gompers, Morrison und Mitchell

Buchthansstrafen für Boykott in Nordamerika . Bürgerlichen Blättern wird aus New York gemeldet: Die

Budapest , 25. Juni .( P.-C.) Auf den Chef der Firma Wohanka Stefan Kovacs in den Bureauräumen der Firma ein Revolvera attentat. Wollner, der schwer verletzt wurde, foll Kovacs schlechte Maschinen geliefert haben, so daß sich dieser genötigt sah, seine Zahlungen einzustellen. Darauf soll ihn Wollner durch ein gerichtliches Verfahren um sein ganzes ab und Gut gebracht haben. Auch ein Angestellter, der seinem Chef zu Hilfe eilen wollte, wurde von Kovacs durch einen Schuß schwer berlebt.

Die Autoraferei.

Dieppe , 25. Juni .( P.-C.) Bei der Automobilrundfahrt um den Grand Prix des französischen Automobilklubs hat sich heute ein zweiter schwerer Unfall ereignet. Von einem ameri tanischen Sunbeam- Wagen löfte sich in voller Fahrt eines der Hinterräder und flog in die Zuschauermenge hinein. Eine Person wurde sofort getötet. Der Wagen überschlug sich und wurde schwer beschädigt. Der Chauffeur sowie der Mechaniker blieben wie durch ein Wunder unverletzt.( Siehe auch Aus aller Welt".)

Schiffskatastrophe bei Neu- Seeland .

London , 25. Juni .( P.-C.) Der englische Dampfer Star of gehörig durchgeprügelt worden. Zum Schluß hätten ihn die Roten" find vom Obersten Gerichtshof in Washington wegen Migachtung Canada" ist bei Gisborne ( Neuseeland ) in dichtem Rebel auf mit dem Messer bearbeiten wollen, aber der gute Chrift konnte sich des Gerichts zu je einem Jahre Buchthaus verurteilt worden. eine Sandbank aufgelaufen. Das Schiff, befindet sich in gefähr zum Glück noch in den Wald flüchten. Die Anklage refultierte aus einer Brivatflage einer Firma, die in Ticher age. Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.; Zh. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.