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Endgültige Annahme der Wehrvorlagen.

Vertagung des ungarischen Abgeordnetenhauses. Budapest  , 27. Juni. Das Abgeordnetenhaus ist durch ein fönigliches Reifript bis zum 17. September bertagt worden. Auch während der legten Sigungstage haben die Mitglieder der oppofitionellen Parteien täglich vor dem das Ab- bon der geordnetenhaus umgebenden Militärkordon ihren Protest er Belgien  .

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Die Wahlreform im Senat.

rung zur gesetzlichen Festlegung der allgemeinen Staats- Pfund zur Abtragung der Staatsschuld benuten werde. Aber der Konvention über den Rückauf der Gotta bürgerrechte, der Trennung von Justiz und Verwaltung, der nach Abzug dieser Posten blieb doch noch ein erfledliches hard bahn durch die Schweiz  . Da aber das Mi­Erwerbung und Erfizung der bosnischen Landeszugehörigkeit, Sümmchen übrig, mit dem Herr Lloyd George   feinen nisterium behauptete, daß internationale Verpflichtungen die zur Einführung des allgemeinen, gleichen, direk sozialpolitischen Plänen nachgehen konnte. Man glaubte, Ratifizierung erheischten, wurde auch dieses mit Recht bean­ten und geheimen Landtagswahlrechts, zur Einführung er werde der Sozialversicherung finanziell auf die standete Gefes glatt heruntergeschluckt. eines berantwortlichen Ministeriums, zur Aufhebung des Beine helfen, und hatte der Schazkanzler nicht in Die Kammer hat in ihren furzen Tagungen vom 22. Fe­Ameten( Binsbauern-) verhältnisses aufzufordern. Endlich soll seiner berühmten Rede zu feinem bielumstrittenen bruar bis 30. März und vom 30. April bis zum 23. Juni dem bosnisch  - herzegowinischen Landtag die Entsendung von Budget erklärt, er werde alle underhofften Ueberschüsse dem eine Unmenge von Gefeßen angenommen, so die neuen Mili­je drei Mitgliedern in die gemeinsamen 60 gliedrigen Dele- Entwickelungsfonds überweisen, der der wirtschaftlichen Ent- tärausgaben, die Reform der Strafprozeßordnung, das Geset gationen beider Häuser des österreichischen   und ungarischen wickelung des Landes und der Milderung der Arbeitslosig- für die Gründung eines Kolonialministeriums und viele Barlaments zustehen, welche Körperschaften bekanntlich über feit dienen foll? Alle Spekulationen haben sich als falsch andere mehr, von der Annahme des Annektionsdekrets und die Desterreich und Ungarn   gemeinsamen Angelegenheiten, herausgestellt. Die Verwendung des Ueberschusses ist so der Wahlreform gar nicht zu sprechen. Man hat mit Voll­also auch über das Reichsland, zu beraten haben. whiggistisch wie sie nur sein fann. Eine Million Pfund dampf gearbeitet. Die offiziöse Höflichkeit schweigt zwar bekommt der Marinemoloch), worob die Reaktionäre beider darüber, daß diese Arbeit sehr oft vor leeren Bänken statt­Parteien nicht wenig erfreut find. Fünf Millionen fand. Trotzdem hat ja die Kammer all das geleistet, was Wien  , 27. Juni. Das Abgeordnetenhaus hat die Wehrreform Pfund werden in unanfechtbar orthodoxer Weise für die Giolitti von ihr verlangte. betreffend die 2 andwehr in allen Lesungen angenommen. Somit Abtragung der Staatsschuld verwendet werden, was in der find sämtliche ehrreformborlagen bom Abgeordneten- City einen guten Eindruck macht, da man sich davon eine hause erledigt. Animierung des Geschäfts verspricht. Und die letzte halbe Rom  , 27. Juni. Ministerpräsident Giolitti berteidigte die Wien  , 27. Juni. Das Herrenhaus nahm heute die Million erhält die Stronkolonie Uganda  , damit dort der Vorlage gegen verschiedene Redner. Er hob die Notwendigkeit zweite Lesung des Wehrgesetzes für die gemeinsame Armee an. Anbau der Baumwolle gefördert werde. Dies ist ein hervor, den Stad der Bandarbeiter durch das Wahlrecht an Das Gesetz wurde nach selbstverständlich zustimmenden Aeußerun- Beschivichtigungsmittel für die freihändlerischen Fabrikanten der Regierung des Landes teilnehmen zu lassen und ließ sich über gen einiger Herrenhäusler einstimmig angenommen. Lancashires, die unruhig geworden sind, meil die die Grundsäße aus, die zur Erweiterung des Wahlrechts geführt Regierung nicht auf die Gewerkschaften Losschlägt. hätten. Giolitti rechtfertigte sodann die Einführung einer Ents Die Arbeiterschaft, die den größten Teil des Ueberschusses schädigung für die Abgeordneten. Den Arbeitern müsse die Mög durch die Finanzzölle aufgebracht hat, bekommt nichts. Gerade lichkeit gegeben werden, Vertreter aus ihrem Stande selbst zu leht zur Zeit der Hochkonjunktur, so führte Genosse Snowden wählen. Er wünsche, daß unmittelbare Vertreter der Volksklassen im Parlament aus, hätte man ben Ueberschuß gut dazu in bas Parlament eingögen statt ihrer Abbokaten.( Sehr lebhafter berwenden können, um mit der inneren Kolonisation, Beifall. Abgeordneter Decesare unterbrechend: Und wenn fie den Mund so boll nahmen, die Liberalen zur Zeit der Budgetkämpfe die Mehrheit würden?) Giolitti( fortfahrend): Wir hatten und einen ernsthaften Anfang haben Arbeiterdeputierte, die ebenso gebildet und intelligent waren zu machen; denn der wirtschaftliche Niedergang mit wie Personen aus den höchsten Gesellschaftstlassen( Beifall), er seiner großen Arbeitslosigkeit werde der Hochtonjunttur glaube, es werde gut für das Land sein, wenn eine große Bahl so ficher folgen wie der Winter dem Sommer. Vielleicht von Arbeitervertretern in das Barlament einziehe.( Beifall.) Die Der König der Belgier hat bei Gelegenheit einer Re- plante der Schazkanzler in den letzten Monaten neue soziale Gewährung des Frauenstimmrechts sei augenblidlich gimentsfeier eine Rede gehalten, in der er forderte, daß der Reformen; seine Aeußerungen über die Hebung der Lage der nicht angebracht. Zuerst müßte das Zivilrecht abgeändert werden, Soldat keine anderen Interessen, als nur die Aufgabe, für Landarbeiter und eine Arbeiterwohnungspolitik laffen darauf um der Frau innerhalb der Familie die ihr gebührende Stellung die seine Leiter die Verantwortung übernehmen", tennen schließen. Er scheint jedoch bei seinen Kollegen im Kabinett zu geben. Darauf fönne man ihr die Vertretung in der Verwal­( Beifall.) dürfe. Der Peuple  " legt die Bedeutung dieser etwas dunklen feinen Resonanzboden gefunden zu haben. Nach einem kurzen tung und auch das politische Wahlrecht geben. Worte dar. Er erzählt, daß nach dem schimpflichen, durch sozialpolitischen Erkurs ist der englische Liberalismus wieder Giolitti schloß, es sei die Pflicht der begüterten Klassen, für das Wohl und die gebung des Proletariats zu sorgen. Die Zukunft Betrug und Bestechung herbeigeführten Wahlergebnis des in sein altes Fahrwasser zurückgekehrt. des Landes hänge von der Art ab, wie Italien   die Lage seines 2. Juni die Empörung, die sich aller ehrlichen Leute bemäch­tigt hatte, auch vor den Kasernen nicht Halt machte. Es ist Proletariats zu heben und zu beffern verstehen werde.( Allge meiner, sehr lebhafter Beifall.) Der Senat nahm sodann mit 135 fein Geheimnis, daß nach dem 2. Juni in allen Raser­nen Unruhen ausgebrochen sind. Kein Regiment ent­gegen 19 Stimmen eine Tagesordnung an, in der er die Grund ging der Ansteckung der Entrüstung. In den meisten Bimmern mer am 24. d. M. ihre bis in den Spätherbst währenden Rom  , 25. Juni  .( Eig. Ber.) Ehe die italienische Kam fäße des Wahlgefehentwurfes billigt. fangen die empörten Soldaten die Internationale" und mer am 24. d. M. ihre bis in den Spätherbst währenden Nieder mit der Kutte!". In manchen Truppenkörpern fam Sommerferien antrat, hat sie mit üblicher Ueberstürzung noch es sogar zu Lätlichkeiten." Da man, um die Leffentlichkeit eine Unzahl von Gefeßen angenommen. An einem einzigen nicht aufmerksam zu machen, Bestrafungen unterließ, schwieg waren unter diesen Gesetzen der zwölften Stunde das über vom 23. b.. berichtet vont ernsten Gefechten, die am Tage gelangten 15 Entwürfe zur Annahme. Von Wichtigkeit Mazagan, 27. Juni. Ein aus Marralesch eingetroffener Brief unsere Bresse von den Vorfällen. Nun aber suche man sich Nun aber suche man sich M. durch Bestrafung einiger Unteroffiziere, die nicht energisch die Dienstverhältnisse des Personals der Sekundärbahnen, ein Freitag an den Toren der Stadt zwischen Anhängern El Glauis und genug aufgetreten sein sollen, schadlos zu halten. Solle die Gesetz über sogenannte Poftreformen, ein anderes über die tugis stattgefunden haben. Die europäischen Kolonien sind in Rede des Königs eine Ermutigung zu solcher Unterdrückung, Examen der Elementar- und Mittelschulen und die Ratifi- ihre Konfulate geflüchtet. Eine Abteilung Soldaten bewacht die Tore eine Drohung für bevorstehende Möglichkeiten sein? Unser zierung der Konvention über den Rückkauf der Gotthardbahn des Ghetto. Die Gegend von Mazagan ist ruhig. Parteiblatt warnt den Rönig. Es sei ein Irrtum, zu durch die Schweiz  . denken, daß der Soldat nicht auch Bürger sei. Die Prole­tarier in Uniform seien die Brüder der kämpfenden Prole­tarier. Möge der König uns glauben: Außer den Gen­darmen gibt es in Belgien   kein Prätorianerheer mehr."

neuert.

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Soldaten und Bürger.

England.

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Die Millionen des Schazkanzlers. London  , 25. Juni  .( Eig. Ber.) Wenn etwas noch nötig war, um das gänzliche Schwinden des linksliberalen Ein­fluffes im Kabinett darzutun, so war dies die Erklärung des Schazkanzlers über die Verwendung des großen Ueberschusses des letzten Jahres. 6 Millionen Pfund hat der Schatz­fangler einige Monate lang in der Hand behalten, ohne darüber zu verfügen. Allerhand Gerüchte waren im Umlauf darüber, wie er diese gewaltige Summe ausgeben würde. Daß der heiß hungrige Marinismus etwas abbekommen werde, war von vornherein klar, da er mit der Flottenvermehrung Deutschlands   auftrumpfen konnte. In Finanzkreisen rechnet man damit, daß der Schakkanzler drei Millionen

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Italien  . Kammerferien.

Marokko.

Unruhen in Marrakesch  .

China  .

Eine offiziöse Kundgebung über den Stand der Anleihe­verhandlungen.

Das Gesetz über das Personal der Gefun därbahnen wurde von den Sozialisten, als deren Redner Genosse Turati auftrat, lebhaft bekämpft, weil es wohl den Unternehmern, nicht aber dem Personal zum Vorteil gereicht. Die Mißstimmung über den Entwurf ist so groß, daß in vielen Orten das Personal schon telegraphisch beim Ministe rium vorstellig geworden ist. Das Personal der Sekundär­stand, in der Hoffnung, dadurch die Annahme des Gesetzes zu bahnen von Sardinien   steht bereits feit brei Tagen in Bus- gegeten, bak verhindern. Troßdem bestand aber das Ministerium auf der Annahme, die dann natürlich glatt erfolgte.

Was die sogenannten Bost reformen betrifft, so laufen fie fast ausschließlich auf Bortoerhöhungen hinaus. Das Gefeß über die Eramen stellt eine erfreuliche Neuerung dar. Einmal wird die Zahl der Eramen vermin­dert. Dann wird es in den Mittelschulen verboten, länger als 2 Jahre in ein und derselben Klasse zu bleiben. Eine Er­leichterung für die Mittelschüler stellt die Einführung einer Art bedingter Versetzung dar.

Auf recht heftige Opposition stieß die Ratifizierung Ertdedungen birgt in dieser Hinsicht die Abhandlung über den famerer Weise als im Naturzustande hervor. Diefer Staat, der Ursprung der Ungleichheit der Menschen. Die Entwidelung des die Freiheit der Individuen mißbraucht, der die Unterdrückung der menschlichen Geschlechtes bis zur fulturellen gesellschaftlichen Ein- einen durch die anderen zuläßt, bermag es nicht, den Menschen richtung faßt er als einen notwendigen Prozeß auf, der durch geo- aur Moral zu erziehen. Das Individuum wird eher zur Grausame graphische und andere natürliche Lebensverhältnisse bedingt war. feit als zur Moral und zum Mitleid erzogen. Demgemäß muß Rousseau   hebt bereits die Bedeutung der Entdeckung und des Ge- das Mitleid seinen Ursprung im Menschen selbst haben, die Liebe brauchs von Werkzeugen für die Ungleichheit innerhalb der Gee zum Guten, der Haß gegen alles Böse ist auf die Natur zurückzu­sellschaft hervor. Sein Glaube an die menschliche Freiheit beckt sich führen. Das moralische Empfinden ist jedem Menschen ebenso ein­mit dem Begriffe von der Freiheit der Wahl dessen, was notwendig verleibt wie alle anderen Empfindungen. Wie kommt es aber, baß ist, und widerspricht der Auffassung von der Geschichte als einem den Herrschenden dieses natürliche Gefühl abgeht? Wie ist es zu nottrendigen Prozeß nicht. Wenn die Freiheit in dem Vollbringen erklären, daß das moralische Gefühl sie nicht hindert, von der Aus­dessen besteht, was man will, nicht ein einziger Mensch frei sei, beutung anderer zu leben? Das Mitleid ist doch wohl der Gattung dazz alle Menschen schwach sind, abhängig von Dingen, bon der un- und nicht einigen Auserwählten eingeboren. erbittlichen Notwendigkeit, daß derjenige der Freieste ist, der am Trotzdem Rousseau   mit allen seinen Ideen in der Wirklichkeit besten zu wollen versteht, was diese verfügt, weil er alsdann nie- wurzelte, trobem er vor allem mit der sündigen Welt, mit den mals gezwungen ist, zu tun, was er nicht will." Die Freiheit be- menschlichen Bedürfnissen rechnete, blieb ihm etwas von jener Welt­ficht folglich in der Erkenntnis des Notwendigen und der Anpaffung anschauung, die den Menschen als einen gefallenen Engel betrachtet, bes Wollens an die Notwendigkeit. Geradeso definiert auch der zurück. Solche gefallenen Engel waren für Rousseau   die Macht­Vertreter des historischen Materialismus seinen deterministischen haber, die Besißenden; sie sind ihrer menschlichen Natur untreu Standpunkt. Der große Dialektiker Rousseau   hat hier nicht anders geworden. In feiner Auffassung der Ethit wurzelt ein guter Teil gebacht. Seine Erkenntnistheorie tennzeichnet die folgende Stelle: in der christlichen Lehre, die in der Bermunftreligion der Bekennt Die Moralisten mögen sich dagegen sträuben wie sie wollen, der nisse des sabobijchen Bitars ebenfalls zum Ausdrud tommt. Er Verstand des Menschen hat dessen Leidenschaften viel zu verdanken, glaubt an die Erlösung der Menschheit durch den ihr angeborenen die aber, wie jeder gestehen wird, auch diesem wieder viel schuldig göttlichen Teil. Aber seiner Weltanschauung ist die Baffivität und find. Ihre Tätigkeit ist die Veranlassung, daß unsere Vernunft sich die Aussöhnung mit dieser Welt fremd. Dem Bösen nicht mit aller hervollkommnet. Wir suchen nur Kenntnisse, weil wir Genuß Kraft zu widerstehen, erscheint ihm als ein Verbrechen. In diesem suchen, und man würde durchaus nicht begreifen können, warum Sinne erließ er auch seinen Ruf: Zurück zur Natur! Und darin jemand, der weder etwas wünschte noch fürchtete, sich die Mühe liegt die Mahnung an die Unterdrückten und Ausgebeuteten dieser geben sollte, Schlüsse zu machen." In diesen Ueberlegungen geht Welt, sich die ursprüngliche Freiheit wieder zurückzuerobern. So Rousseau   in seinen utilitaristischen und materialistischen Anschau- lange ein Volf gezwungen ist zu gehorchen, und es gehorcht, so tut ungen so weit, daß er sogar die Entstehung der Vernunftschlüsse es wohl; sobald es aber das Joch abwerfen kann, und es abwirft, und der Erkenntnis im weiteren Sinne als Produkt der menschlichen fo tut es beffer. Denn es ergreift seine Freiheit mit demselben Bedürfnisse betrachtet. Allein sein Glaube an die Eingeborenheit Rechte wieder, mit welchem sie ihm genommen worden ist, und es der Moral steht zum utilitaristischen wie zum materialistischen ist daher entweder erlaubt, sie wieder zu ergreifen, oder es war Standpunkte in gleicher Weise im Widerspruch. Auch deckt sich die Auffassung von der Moral als einem mächtigen Naturtrieb nicht mit der Rolle, die er ihr in der menschlichen Geschichte zuschreibt. Wäre die Stimme des Gewissens ebenso start und eindringlich wie der Selbsterhaltungstrieb, so wäre es unmöglich, die Entstehung der gesellschaftlichen Mißstände zu erklären. Wenn dem ethischen Fattor eine Selbständigkeit zufällt, wie fönnte bann jener geschichtliche Prozeß, der zu einer Weltordnung ohne jegliche moralische Basis führte, sich vollziehen? Diese Fragen sind vom Standpunkte des Eingeborenseins der Moral aus nicht zu beantworten.

unerlaubt, ihm dieselbe zu nehmen", schrieb Rousseau   im Gesell­schaftsvertrag". Man begreift die Regierung, die dieses Werk durch den Scharfrichter den Flammen überliefern ließ, denn in ihm war das Recht des Volfes auf Beseitigung des Herrschaftsverhältnisses mit aller Schärfe ausgesprochen.

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Beking, 27. Juni  .( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Gegen über den Meldungen aus Washington, daß die chinesische Regierung den Anleihevorschlag der Sechsmächtegruppe abgelehnt hätte, wird festgestellt, daß die Verhandlungen weder abgeschlossen noch ab­fcheinend weiter, günstigere Bedingungen zu erhalten. Der chinesische worden find. Die chinesische Regierung bemüht sich an­Finanzminister schlug fürzlich, augenscheinlich versuchsweise, den Ab­schluß einer weit größeren Anleihe vor, als ursprünglich geplant war, und erkundigte sich nach den Bedingungen. Diese entsprachen den ursprünglichen Abmachungen mit Tangichaoyi, wonach die Salzsteuer unter eine ausländische Kontrolle fallen und die Bankgruppe Finanz­agenten in China   anstellen sollte. Der Finanzminister erhob Vorstellungen gegen die Bedingungen und erklärte, er wolle nur eine Anleihe von zehir idionen Pfund Sterling. Die Bantengruppe erwiderte, daß fie nicht den Wunsch hätte, China   eine größere Anleihe aufzubrängen, Borschüssen von je sechs Millionen Taels, die von der großen Anleihe und ihr hiesiger Bertreter hat seinen Vorschlag von fünfmonatlichen gedeckt werden sollen, nach Europa   übermittelt. Das ist der augen blidliche Stand der Dinge.

an der Regierung und nachher selbst aus der Gesetzgebung aus. Die staatliche Gewalt wächst mit der Vergrößerung der Ungleichheit unter den Bürgern, bis sie sich über die Gesetze erhebt. Dadurch tehrt die Gesellschaft zur Willfür zurück, denn diese tritt in dem Momente ein, da die Gleichberechtigung vernichtet wurde.

Nach der Ansicht Friedrich Engels   trat der Gesellschaftsvertrag bon Rousseau ins Leben und konnte nur ins Leben treten als eine bürgerliche Republik  . Rouſſeau   selbst ahnte, daß für die Verwirk lichung seines Staatsideals der Zeitpunkt noch nicht gekommen sei. Dies bezeugt die Tatsache, daß er, der für die öffentliche Erziehung der Kinder für und durch den Staat kämpft, seinen Emil" privat erziehen läßt. Der Staat schien ihm unfähig, ein Individuum gemäß den Gesetzen der menschlichen Natur zu bilden. Außerdem ist hier die Aufgabe dargestellt, wie der Ginzelne zu einem idealen Menschen erzogen wurde, sich aber in einem unvollkommenen Staate nicht zu behaupten vermochte.

Man hat Rousseau   mit der Behauptung, er habe die Stultur abfolut negiert, unrecht getan. Es war ihm nur die Kehrseite der Kultur berhaßt. Seine zart angelegte Seele ertrug die harte, grau fame Wirklichkeit nicht; die Leiden seiner Mitmenschen waren ihm berhaßt. Er sehnte sich in eine beffere Welt, und da er die nötigen Bedingungen für eine glücklichere Zukunft in der damaligen Wirt lichkeit nicht zu finden vermochte, verlegte er sein Jdeal in die Ver. gangenheit. Er träumte sich in den Naturzustand hinein, in dem ihm der Mensch naiv, aber ehrlich, reich an impulsivem Leben, mit dem moralischen Instinkt von der Natur begnadet, seine einfachen Bedürfnisse, ohne jeinen Nächsten zu schaden, befriedigend, erschien. Es ist das große Streben nach einer seelischen Ruhe und Harmonie, nach einem freien, instinktiven Handeln, nach einem Leben ohne die Baft der Verantwortlichkeit für alle Beiden der Unglücklichen im Herzen zu tragen, die Rousseau   zur Idealisierung des Natur­zustandes führte. Von allen persönlichen Mißerfolgen und von dem daraus erwachsenen Schmerz suchte Rousseau   an der Brust der Natur auszuruhen. Aber Rousseau   war nicht zum Ruben geboren, er war ein Streiter für die Wahrheit und Gerechtigkeit, und von der inneren Glut seiner Seele und von seinen Verfolgern von Ort zu Ort getrieben. An seinem eigenen Schicksal erfuhr er die Be­schränkung des Individuums im Kulturstaat, lernte er in Wirklich­feit seine Intoleranz fennen. Allein sein mächtiger Intellekt, sein Genie führte Rousseau   allmählich von seinem fubjektiven Stand punkt, der sich in seinem Verhalten zur Kultur äußerte, zum ob­jektiven Gesichtspunkt über. Im Gesellschaftsvertrag" wie im Emil" ist das Verhältnis des Genfer Philosophen zur Vergangen heit ein ganz anderes als in seinen ersten Schriften. Das Jdeal repräsentiert jetzt nicht der Naturzustand, in dem die Menschen in den Wäldern frei dahinleben, sondern ein auf Gerechtigkeit und Freiheit begründeter Staat, in dem der Mensch frei durch die Ausübung seines Willens und bewußter Tätigkeit lebt. Damit ist der Individualismus, den Rousseau zuerst vertreten hat, überwun

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Im Gesellschaftsvertrag" konstruiert Rousseau   eine demo­fratische Republik  . Der von Natur aus freigeborene Mensch rettet feine Freiheit dadurch, daß er feinen persönlichen Willen dem Willen der Gesamtheit unterordnet. Da der Gesamtwille die Souveränität der Summe der Eingelwillen ausmacht, so gehorcht Rousseau   war andererseits nicht nur von seinem Deismus   zur der Einzelne bis dahin nur sich selbst, das heißt bis der Staat Idee des Eingeborenseins des moralischen Triebes   gelangt, sondern wirklich nur die Interessen der Gesamtheit vertritt. Die physische auch deswegen, weil er in der gesellschaftlichen Einrichtung, in dem Ungleichheit der Menschen kann durch eine derartige Staatsform, gemeinsamen Leben bas ethische Element nicht fand. Woher sollte in der jeder Wille gleichberechtigt wäre, aufgehoben werden. Der ber Einzelne, in dessen Seele das Gewissen wohnt, das hohe Streben Zustand eines solchen Kulturstaates wäre höher als der Natur zum Guten geschöpft haben? Grworben können diese Eigenschaften zustand, in ihm ließe sich eine gefeßmäßige, moralische Gleichheit, nicht sein, in der Kulturgesellschaft ist das Verhältnis der Menschen anstatt der natürlichen Gleichheit verwirklichen. Die bürgerliche Ge- den. Das eigentliche Ideal des großen Denters und Dichters, des zueinander nicht auf das Prinzip der Moral und des Mitleids sellschaft ist aber weit von einer solchen Einrichtung entfernt. Die Kämpfers für die Freiheit liegt noch in der Zukunft, die dem Prole­begründet, im geregelten Staat tritt der Egoismus in viel grau- Regierungen schließen die Besiklofen zuerst von der Teilnahmetariat gehört.