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Gewerkschaftliches.
Die neue Husfperrung der Metallarbeiter.
Die streifenden und ausgesperrten Metallarbeiter in Hannover - Linden nahmen am Mittwoch, den 26. Juni in vier Bersammlungen das Resultats der Verhandlungen bom 22. Juni entgegen und beschlossen in geheimer Abstimmung mit 5411 gegen 152 Stimmen, den Vorschlag der Unternehmer abzulehnen, weil er die Arbeiter nicht befriedigte. Die Metallarbeiter beharren auf der Forderung: Verkürzung der täglichen Arbeitszeit auf mindestens 912 Stunden. Das Abstimmungsresultat ist den Unternehmern mitgeteilt worden. Dabei wurde zu erkennen gegeben, daß die Arbeiter zu weiteren Verhandlungen bereit sind. Es muß die Antwort der Metallindustriellen abgewartet werden, ob fie weitere Berhandlungen und den Frieden wollen.- Gegenwärtig ist feine Aussicht auf eine baldige Beendigung des Kampfes vorhanden.
Achtung, Kleber( Tapezierer)! Wegen Tarifbruch ist die Firma Bagge, Innsbruder Straße 19, gesperrt. Die Bauten befinden sich: Innsbruder Str. 25, Am Part, Ecke Nymphenburger Straße. Die Schlichtungsfommission.
Die Bauarbeiter aller Berufe werden darauf aufmerksam geBesit einer grauen Kontrollfarte mit Angabe der betreffenden Armacht, daß jeder zu tarifmäßigen Preisen arbeitende Kleber im beitsstelle sein muß.
Die Settionsleitung.
Der Tarif der Jalousiearbeiter
Sinne des§ 189 der Reichsversierungsordnung. Das ist natürlich nicht der Fal, denn ein flagbares Recht auf Krantenunterstübung steht keinem Mitglied zu. Die Firma Loeser u. Wolff scheint den ersten Vorstoß machen zu wollen auf dem Wege, die Gewerkschaften als Versicherungsunternehmungen zu stempeln. hätte sie so wenig wie irgendeiner ihrer Angestellten oder die Biter Aber selbst wenn diese Auffassung der Firma richtig wäre, waltung ihrer Betriebskrankenkasse das Recht, von einem Arbeiter die Angabe zu verlangen, ob er in einer anderen Vereinigung, sei es Krankenkasse oder Verband, ist oder nicht. Nach§ 190 R.-B.-O. kann die Sabung der Betriebskrankenkasse die Mitglieder nur stößt bei den Kleinmeistern fast überall auf Widerstand. Die ge- verpflichten, wenn fie Krankengeld oder die Ersatzleistungen dafür und einführen werden, sind nicht befriedigt worden. Die meisten aus einer anderen Krankenversicherung erhalten. Ausdrücklic hegten Erwartungen, daß die Kleinmeister den Tarif anerkennen beanspruchen, die Höhe der Bezüge mitzuteilen, die sie gleichzeitig Firmen verhalten sich ablehnend. Die Firma A. Boed u. Co. heißt es im Geset:" Die Frage, aus welcher Krankenversicherung erklärte, daß für sie der Tarif nicht in Frage kommen fönne, auch die Bezüge herrühren, ist nicht gestattet." Es geschieht also gegen verdienten ihre Arbeiter ganz gute Löhne. Dabei beträgt bort der das Gesetz, wenn irgendein Unternehmer oder seine Angestellten Lohn nur 26 M. wöchentlich bei 56ftündiger Arbeitszeit. Die guten von hinten herum die Organisationszugehörigkeit der Arbeiter und föhne" müssen durch Ueberstunden verdient werden. Die Firma Arbeiterinnen, die man auf andere Weise nicht herausbringen P. Schneider hat schriftlich erklärt, den Tarif nicht anerkennen tann, festzustellen beabsichtigt. Das schönste bei dieser Sache ist aul Otto haben überhaupt nicht geantwortet. Lettere firma gar nicht einmal in Straft getreten find, denn der in Frage kom zu wollen. Die Firmen F. Krüger, W. Kriegenburg und allerdings, daß die Firma sich auf Bestimmungen beruft, die noch Paul hat die organisierten Arbeiter entlassen; auch werden dort die mende Teil der Reichsversicherungsordnung ist noch nicht rechtsgar nicht einmal in Kraft getreten sind, denn der in Frage kom meisten Leute angelernt, die wieder entlassen werden, wenn fie wirlsam. irgendwelche Forderungen stellen. Die Firma Samson und Schließlich begründet der Firmeninhaber seine Maßnahmen Strodthoff ist der Meinung, sie mache Banterott, wenn sie den damit, daß er der Simulation vorbeugen will. Der ortsübliche Tarif anerkenne. Das Umgekehrte dürfte eher der Fall sein. Wenn Tagelohn für erwachsene weibliche Arbeiter ist in Elbing 1,30 M.; die Firma beſſere Löhne zahlen würde, dann würde sie auch eine die Fabriftrantentaffe zahlt die Hälfte des durchschnittlichen Tage bessere Arbeit geliefert bekommen, die nicht, wie es auf dem Bau lohnes. Wenn die Arbeiterinnen bei solcher Krantenunterstüßung am Nonnendamm geschehen ist, zu Beanstandungen durch die Bau- zuzüglich der 2,10 M., die sie in Krankheitsfällen pro Woche vom na firma führt. In origineller Weise beweist die Firma, daß fie Berband erhalten, zum Sassenbetrug neigen sollten, so müßten die schon von den Arbeitern etwas gelernt hat. Sie stellte dem Arbeiter, den sie auf den erwähnten Bau Müller am Ronnendamm Löhne bei Loeser u. Wolff sehr gering sein. Und darum ist auch zu verstehen, weshalb man glaubt, die Reichsversicherungsordnung schickte, folgende Kontrollkarte aus:" Vorzeiger dieses ist berech als Instrument gegen die Gewerkschaften benußen zu können. tigt, Jalouften einzusehen. Samson u. Strodthoff." Gs wollen sich aber feine Arbeitswilligen mehr finden, welche die Bauten mit diesem Steckbrief betreten.
Am Mittwoch hielten auch die Ausgesperrten in Mag deburg sieben Versammlungen ab, in welchen das Vorgehen der Unternehmer scharf kritisiert und die Hoffnung ausgesprochen wurde, daß die Arbeiter in Hannover an ihren Forderungen festhalten möchten- was denn auch geschehen ist.
Husland.
Die genaue Zahl der Ausgesperrten hat sich noch immer nicht feststellen lassen, da sich fortwährend noch Nachzügler melden. Ausgesperrt sind nicht nur Mitglieder der freien Gewerkschaften ( Metallarbeiter, Holzarbeiter, Fabritarbeiter, Schmiede, Tansportarbeiter und andere), sondern auch Hirsch. Dunckersche, Christliche und Unorganisierte( zumeist Gelbe). Bei der Entlassung sind die Metallindustriellen rücksichtslos vorgegangen. Sie haben Arbeiter Zur Lohnbewegung der Friseurgehilfen ist zu berichten, daß Jm Ministerrat teilte Handelsminister David mit, daß die entlassen, die 30 und 40 Jahre ununterbrochen in den betreffenden die tariftreuen Meister eine Vereinigung zur Aufrechterhaltung des Reeder das angebotene Schiedsgericht abgelehnt hätten mit Aus. Betrieben beschäftigt waren. Kranken wurden die Entlassungs- Tarifes, zur Errichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises usw. nahme der Messageries Maritimes . Die Ablehnung der Gesellpapiere mittels eingeschriebenen Briefes ins Haus geschickt. Natürlich versuchen die Unternehmer auch, nach Kräften durch gegründet haben. Der Vereinigung sind nach der ersten Buschaften beruhe unter anderem auf der Unmöglichkeit, weitere Natürlich versuchen die Unternehmer auch, nach Kräften durch jammenfunft zirka 50 Mitglieder beigetreten. Unverständlich ist Lohnerhöhungen zu gewähren. Der Minister des Innern Steeg die ihnen gefügige bürgerliche Presse die Oeffentlichkeit in ihrem bas Berhalten der freien Vereinigung selbständiger Barbiere und wird die eingeschriebenen Seeleute fragen, ob sie das SchiedsSinne zu beeinflussen. So veröffentlichten sie in der lokalen Friseure, die schon im Jahre 1906 unter Leitung des Herrn gericht mit der einen Gesellschaft allein annehmen. Presse eine Darstellung, worin sie wiederum versuchen, die Arbeiter Bubert, Lychener Str. 132, den gegenseitig abgeschlossenen als den allein schuldigen Teil hinzustellen. Es wird vor allem Tarifvertrag gefündigt und nicht erneuert hat. In der letzten Paris , 27. Juni. ( W. T. B.) In der Deputiertenkammer behauptet, daß die Arbeiter in Hannover trop Entgegenkommens Nummer der Beitung genannter Vereinigung wird die Tarifbewe- trat der sozialistische Abgeordnete Bouisson- Marseille für der Unternehmer ohne weiteres die Arbeit niedergelgt hätten, als gung der Gehilfen in recht unschöner Weise beurteilt. Bwei Säße eine Resolution ein, die dahin geht, das Flaggenmonopol aufzu ihre Forderungen nicht in vollem Umfange erfüllt worden seien. mögen genügen, um den Artikel genügend zu kennzeichnen: heben. Handelsminister David gab einen Ueberblick über den In Wirklichkeit haben die Hannoverschen Unternehmer erst dann Streit der eingeschriebenen Seeleute und erklärte, trob der Weige Entgegenkommen in der Herabsehung der Arbeitszeit auf 57 Stunrung der Needereien hoffe die Regierung doch noch, daß die den gezeigt, als die Arbeit eingestellt worden war. Vorher sind die übrigen Gesellschaften dem Beispiel der Messageries maritimes Organisationen der Arbeiter sowohl als auch die Betriebsfolgen würden und ein Schiedsgericht zustande kommen werde. tommiffionen in der verlegendsten Weise abgewiesen worden. Wenn es durchaus notwendig sein sollte, werde er das Flaggen monopol aufheben oder aber erforderlichenfalls Schiffe requi rieren. Darauf wurde mit den Stimmen sämtlicher 555 anwesen den Deputierten eine Tagesordnung angenommen, in der der Re gierung das Vertrauen und die Erwartung ausgesprochen wird, Dabei war die Organisation der Gehilfen diesmal geschlossener baß die Regierung in fürzester Frist schiedsgerichtliche und an Mitgliederzahl stärker als je zuvor. Wenn auch noch nicht Besprechungen herbeiführen, andernfalls aber die be alle Betriebe bewilligt haben, so können wir dennoch mit dem Er- stehenden Gesetze zur Anwendung bringen werde. folg ganz zufrieden sein, haben doch bereits 700 Arbeitgeber den Tarif unterschriftlich anerkannt. Arbeitgeber, welche der paritätischen Tarifvereinigung beitreten wollen, können dies bei folgen. den Herren bewerkstelligen: Graf, Soldiner Str. 66, Stier, Fürstenbergstr. 12, Meh I, Seelower Str. 12, Böhm, Cuvrystraße 8, Schneider, Nüdersdorfer Str. 28. Verband der Friseurgehilfen.
Die Unternehmer versuchen, die ihnen drohenden finanziellen Schädigungen nach Möglichkeit abzuwehren. Sie haben an ihre Kunden ein Zirkular gerichtet, in welchem sie von der Aussperrung Mitteilung machen und erklären, zu ihrem Bedauern genötigt zu sein, hinsichtlich der„ in Ausführung habenden Aufträge" von den in ihren Annahmebestätigungen ausgesprochenen Vorhalte Gebrauch machen zu müssen, wonach sie für die Dauer und den Umfang der durch die Aussperrung notwendig werdenden Verzögerung von der Lieferung entbunden sind, ohne daß den Kunden deshalb ein Anspruch auf Schadenersatz zusteht. In dem Zirkular wird gesagt, daß es sich um einen Fall gemeinschaftlicher Abwehr handle, um „ den immer weiter gehenden, unangemessenen Forderungen der Arbeiter eine Grenze zu ziehen".
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" Kann doch ein großer Teil der Arbeiter zeigen, ohne Opfer ja im Gegenteil, zu seinem Nußen, wie er solidarisch handelt und seine Bedeutung als Konsument und Klassendittator zu demonstrieren." Weiter heißt es:
In anderen Berufen organisieren sich die Arbeitnehmer, um in eine Lohnbewegung einzutreten, bei den Barbiergehilfen wird bewegt", wenn die Mitglieder wieder bald alle geworden find."
Fleischerboykott Neukölln.
Deutfches Reich.
Verfammlungen.
Die Stellung der polnischen Fraktion im preußischen Abgeordnetenhause
lautete das Thema einer vom sechsten Berliner Wahlkreise einberufenen politischen Versammlung, über das Landtagsabgeord neter Julian Borchardt referierte. Der Saal im Stadt. theater Moabit " war bis auf den letzten Blah in der Hauptsache von polnischen Arbeitern und deren Frauen bejezt. Eingangs der Ver sammlung bedauerte der Vorsitzende, daß injolge unseres famosen Reichsvereinsgesehes nicht polnisch gesprochen werden könne. Sos dann nahm Genosse Borchardt das Wort zu seinem Vortrage, um mit wuchtigen Strichen und beißendem Sarkasmus die Bolen politik unserer Regierung sowie das Verhalten der polnischen Frat tionen im Landtage zu fennzeichnen. Der Vortrag erntete stürmischen, sich oft wiederholenden Beifall.
Die Fleischermeister Ernst Kronbügel, Thüringerstr. 38, Der sogenannte" Interessenverband der Gast- Friedrich Bauer, Walterstr. 55, Karl Pfund, Bergstr. 74, toirte" in Berlin hatie, wie wir seinerzeit mitteilten, durch ein Emil Friedrich, Walterstr. 18 und 2. Witte, Kaiserin den Betrieben seiner Mitglieder aufgehängtes Blakat den dort Friedrich- Str. 89, haben den Tarifvertrag anerkannt. beschäftigten Angestellten kund und zu wissen getan, daß die unterBentralverband der Fleischer. zeichneten Firmen sich verpflichtet haben, keinen Angestellten, der sich in einem der unterzeichneten Betriebe an einem Streit beteiligt hat, zu engagieren". Darunter befanden sich auch eine Anzahl Saalbefizer, deren Lokale ausschließlich oder fast ausschließlich auf den Verkehr von Arbeitern angewiesen sind. Denen war flar- blidt am 1. Juli d. J. auf sein 20 jähriges Bestehen zurüd. Der In der Diskussion sprachen mehrere Polen . Einer bedauerte, gemacht worden, daß die organisierte Arbeiterschaft eine solche Töpfer", das Drgan des Verbandes, weist im Leitartikel seiner daß von den 138 000 polnischen Arbeitern in Berlin nicht mehr in brutale Niederknüppelung des Koalitionsrechts wohl nicht so ohne neuesten Nummer auf dieses Jubiläum hin und streift dabei kurz die Versammlung gekommen seien. Jeder polnische Arbeiter müsse weiteres hinnehmen werde. Auf deren Veranlassung fand darauf den Entwickelungsgang der Organisation innerhalb dieser beiden der Sozialdemokratie beitreten. Wie fönne ein polnischer Junker eine Sitzung des Vorstandes des Interessenverbandes statt, zu der Jahrzehnte. Als der Berband am 1. Juli 1892 ins Leben trat, ver- Arbeiterfragen bertreten? Bolnische Sozialdemokraten müssen in neben dem Verband der Gastwirtsgehilfen auch die Ge- fügte er nur über Inapp 4000 Mitglieder in 180 Zweigvereinen. den Landtag. Ein junger Pole nahm das Wort und erklärte, daß Der damalige Bruderkrieg über zentrale oder lokalistische Organiser zum ersten Male im Leben das Wort Parteigenossen ausspreche, nossen Eugen Ernst und Körsten hinzugezogen worden waren. fationsform und der minimale Bochenbeitrag von 10 Pf. führten und zwar sei er seit dem 9. Mai dieses Jahres zur Ueberzeugung Herr Ikan, Generaldirektor der Berliner Hotelgesell- dazu, daß der Verband anfänglich mit den größten Schwierig gekommen, daß jeder vernünftige Mensch Sozialdemokrat ſein müsse. schaft"( Bentralhotel) und Vorsitzender des Interessenverbandes, feiten zu tämpfen hatte. Nach und nach jedoch verschwand Die polnische Fraktion habe nicht ihre Pflicht getan, das habe er erklärte, daß das ominöse Plakat zurüdgezogen werde, nachdem es der Kampf um die Organisationsform, die Beiträge wurden bei seiner Anwesenheit im preußischen Abgeordnetenhause mit seine Schuldigkeit getan, nämlich den geplanten Pfingststreit" der erhöht, und der Verband entwickelte fich dann zu seiner eigenen Augen gesehen. In seinem Schlußwort stellte Referent Kellner bereitelt habe. Damit schien die Sache erledigt; im weite- heutigen im Töpfergewerbe Achtung gebietenden Bofition. Schwere Borchardt noch einige irrtümliche Auffassungen richtig und ren Verlaufe der Unterhandlungen stellte sich jedoch heraus, daß die Kämpfe find ihm dabei nicht erspart geblieben, neben vielen und schloß mit einem zündenden Mahnruf an die polnischen Arbeiter, der Schlauberger vom Interessenverband wohl das Plakat zurückziehen, oft auch großen Streits mußte die Organisation in den Jahren mit jubelndem Beifall aufgenommen wurde. Nach einem brausen nicht aber den Maßregelungsbeschluß aufheben wollten. 1903 und 1906 eine Aussperrung der gesamten Ofenformer über sich den Hoch auf die internationale Sozialdemokratie war die ein Die Vertreter der Berliner Arbeiterschaft ließen in begreiflicher ergehen laffen. Heute verfügt der Töpferberband über stabile Ver- brudsvolle Kundgebung zu Ende. bandsfinanzen und in fast allen Orten, wo die Organisation Fuß Entrüstung den Herren keinen Zweifel darüber, daß sie derartige gefaßt hat, über mit den Unternehmern vereinbarte feste TarifSpiegelfechterei nicht gewohnt seien. Das sei wider allen verträge. In 239 Bahlstellen des Verbandes finden sich zurzeit über Treu und Glauben, und Eugen Ernst betonte, daß sie 12 000 Mitglieder, mit welcher Bahl die große Mehrheit der organi unter diesen Umständen sich alle weiteren Schritte vorbehalten fationsfähigen Töpfer organisiert ist. Der Töpferberband lann müßten. Genoffe Körst en bedauerte die Zeit, die unnüßerweise mit diesen guten Fortschritten innerhalb zweier Jahrzehnte zumit den Unterhandlungen bergeudet worden sei. Das half, die frieden sein. Herren erklärten, daß sie in einer Bollversammlung des Verbandes nochmals darüber verhandeln würden.
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Vor einigen Tagen lief bei der Berliner Gewert. schaftskommission ein Schreiben ein, in dem mitgeteilt wurde, der oben bezeichnete Beschluß sei aufgehoben, dafür werde bie folgende Bekanntmachung an das Personal erlassen werden: Bekanntmachung.
Der Interessenverband des Gastwirtsgewerbes und ver. wandter Betriebe verfolgt laut Statut unter anderem den Zwed, dauernd friedliche Verhältnisse zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch Berücksichtigung berechtigter Ansprüche und Abwehr unberechtigter Forderungen und unbeberechtigter Uebergriffe der Angestellten herbeizuführen.
Die in diesem Verbande zusammengeschlossenen Firmen sehen sich demgemäß beranlaßt, ihrem Personol bekanntzugeben, baß sie sich verpflichtet haben, gegenüber Angestellten, die sich einen Kontrattbruch zuschulden kommen lassen, einmütig die ihnen geeignet erscheinenden Maßnahmen zu treffen. Interessenverband des Gastwirtsgewerbes und verwandter Betriebe. Damit fällt für die Berliner Arbeiterschaft der Grund eines Eingreifens zunächst fort. Es wird sich nun zeigen, ob es die Herren vom Interessenverband mit ihren Beschlüssen halbwegs ehr lich meinen, ob sie nicht etwa durch das System der Schwarzen Listen auch in Zukunft weiter maßregeln und das Koalitionsrecht ihrer Angestellten zunichte zu machen suchen. Mischt sich auch sonst die organisierte Arbeiterschaft Berlins in die Interessentämpfe der einzelnen Berufe nicht ein, so würde sie einer solchen Strangulierung des gesetzlich gewährleisteten Rechtes wohl niemals ruhig zusehen. Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw;
Letzte Nachrichten. Sozialdemokratischer Wahlfieg in Köslin . Köslin , 27. Juni. ( Eig. Telegr. des Vorwärts".) Bei Erfolgreich beendete Lohnbewegung bei der Schwedt der heutigen Stadtverordnetenerfazwahl wurde Genosse Baumann mit 568 gegen 531 bürgerliche Stimmen Stettiner Dampfergesellschaft. als sechster Sozialdemokrat gewählt.
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Der Deutsche Transportarbeiterverband und der Zentralverband der Maschinisten und Heizer haben für das gesamte Um die demokratische Präsidentschaftskandidatur. Schiffspersonal der Schwedt - Stettiner Dampfergesellschaft eine Baltimore , 27. Juni. ( W. T. B.) Der Nationaltonbent erfolgreiche Bewegung durchgeführt. Die Löhne sind um 10 bis 11 m. pro Monat erhöht. Eine Bezahlung der Ueberstunden ist hat in der Angelegenheit der angefochtenen Mandate von Süddaebenfalls durchgesetzt worden; von Bedeutung ist ferner, daß auch fota zugunsten Wilson gegen Clark entschieden. Dies ist ein be= die Fahrzeit vor 5 Uhr morgens und nach 8 Uhr abends mit 50 Bf. deutsamer Sieg für Bryan und Wilson. James, ein bergütet werden muß. Endlich ist eine Bezahlung für Sonntags- Anhänger Bryans, ist zum beständigen Vorsitzenden des Konvents fahrten in Höhe von 2 bis 3,50 M. festgefeßt. Die neuen Be- gewählt worden. stimmungen treten am 1. Juli in Kraft und gelten bis Schifffahrtsschluß 1913.
Wozu die Reichsversicherungsordnung herhalten muß!
Das Urteil im Prozeß Paterno. Rom , 27. Juni. ( W. T. B.) Um 10 Uhr abends fällten die Geschworenen das Urteil gegen den ehemaligen Kavallerieleutnant Paterno, der am 2. März 1911 die Hofdame der Königin, Trigona, getötet hat. Auf Grund des Spruches der Geschworenen verurteilte der Gerichtshof Paterno zu lebenslänglicher 3wangs. arbeit, der schwersten Strafe des italienischen Strafgesetzbuches.
Klosteridylle.
Eine besondere Auffassung von einigen Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung hat die bekannte Firma Loeser und Wolff, Bigarrenfabriken in Elbing und Braunsberg , die in ihren Betrieben ein strammes Regiment führt und, da sie sehr geringe Löhne zahlt, nur zu gern die Ausbreitung der Organisation zu verhindern sucht. Trotzdem ist es gelungen, unter den 4000 Arbeitern und Arbeiterinnen der Elbinger Fabrit Mitglieder für den Tabatarbeiterverband zu gewinnen. Eines Tages wurden nun Rennes , 27. Juni. ( P. C.) Die hiefige Polizei ist dahinter einige Verbandsmitglieder gefragt, ob fie außer der Betriebs- gekommen, daß in dem früheren Ursulinerinnenfloster in Montfort, frankenkasse noch einer anderen Krankenkasse angehören. Als das das nach der Einziehung der Kirchengüter dem Staate gehört, berneint wurde, fragte man, ob sie nicht im Tabatarbeiterverband all nächtlich wüste Orgien gefeiert werden, an denen Perwären und dort Krankengeld erhielten. Dem Gauleiter des Tabakarbeiterverbandes, der wegen dieser Inquisition vorstellig wurde, sonen beiderlei Geschlechts teilnehmen. Die Behörden haben eine erklärte der Firmeninhaber, daß er sich auf die Reichsversicherungs- strenge Untersuchung eingeleitet. Mehrere Personen wurden beordnung stütze; der Tabatarbeiterverband sei eine Versicherung im reits verhaftet.
Ch. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl