Gewerkschaftliches.
Zur Ausfperrung der Metallarbeiter
in Dannover.
687Herrn Dettbarn, Boltaftr. 5, Ser einen jungen Kollegen in p 3 Jahren zirka 200 Mart weniger bezahlte, als der Minimallohntarif besagt.
Die Verhandlungen, die zwischen Unternehmern und Arbeiter bertretern stattgefunden, führten nach dreistündiger Verhandlung zu folgenden schriftlich figierten Einigungsvorschlägen:
1. Die regelmäßige, wirkliche wöchentliche Arbeitszeit beträgt 57 Stunden. 2. Sämtliche Stundenlohnarbeiter erhalten eine Stundenlohnzulage von 3 Pf. In diesen 3 Pf. ist enthalten: der prozentuale Ausgleich für die Verkürzung der Arbeitszeit und eine allgemeine Bohnerhöhung. 3. Ueber die Verteilung der wöchentlichen Arbeitszeitverkürzung soll eine Verständigung in den einzelnen Werken zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer herbeigeführt werden. Wo es nicht zu einer Verständigung kommt, wird vorläufig die von dem Arbeitgeber gewünschte Verteilung vorgenommen. Drei Monate nach Wiederaufnahme der Arbeit soll jedoch durch eine Abstimmung der gesamten Belegschaft, zu der auch die von der Verkürzung betroffenen Werksbeamten zuzählen, der Wunsch der Majorität maßgebend sein. Ausschlaggebend find drei Fünftel der abgegebenen Stimmen. Die Abstimmung erfolgt durch Stimmzettel.
Zu diesen Vorschlägen der Unternehmer werden die streikenden und ausgesperrten Arbeiter in den nächsten Tagen Stellung nehmen.
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Die Aussperrung ist von den Unternehmern keineswegs in dem bom Verbande der Metallindustriellen beschlossenen Umfange durchgeführt worden. Einzelne Betriebe haben überhaupt nicht ausgesperrt und andere erheblich weniger als die vorgeschriebenen 60 Prozent der Arbeiter. So haben in Magdeburg vier von den 29 dem Verband der Metallindustriellen angeschlossenen Betrieben ihre Arbeiter nicht ausgesperrt; zwei weitere Betriebe haben die Aussperrung wieder rüdgängig gemacht und sämtliche Arbeiter wieder eingestellt. Die Maschinenbauanstalt A.-G. in Aschersleben hatte zum 1. Juli die Aussperrung angekündigt, sie aber nicht vorgenommen; die Eisengießerei von Lüders in Wernigerode sperrte
Ausland.
Jm Komitat Hajdu ist ein Erntestreit ausgebrochen. Die Die getroffenen Vereinbarungen zu halten, haben sich diejenigen Schuhmachermeister verpflichtet, die sich durch ein rotes, Arbeiter fordern eine bedeutende Lohnerhöhung. Die Gendarmerie mit unserem Stempel versehenes Platat ausweisen mit der Auf- wurde verstärkt und Militär in Bereitschaft gestellt. schrift: Hier sind die Forderungen der Schuhmachergehilfen beDer Streik der französischen Seeleute. willigt. Das gilt auch für die Vororte, also für Groß- Berlin. Die von der Regierung herbeigeführten Besprechungen der
Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin . Etwa 30 russische Arbeiter, die von der Firma Riedel, Arbeitgeber mit den Arbeitnehmern sind abgebrochen worden. Die Berlin- Moabit , beim Bahnbau in Nowa wes beschäftigt wurden, Seeleute und Dockarbeiter vereinigen sich jetzt, um gemeinsam den legten am Montag vormittag die Arbeit nieder. Sie verlangten Er- Kampf aufzunehmen. Die Lage gilt als außerordentlich ernst. In einer Versammlung der Dockarbeiter in Le Havre wurde höhung ihres Stundenlohnes von 36 auf 40 Pf, wie er den übrigen Arbeitern gezahlt wird. Die Firma oder deren Beauftragter lehnte beschlossen, den Generalstreit zu proklamieren. Auch in den jedoch die Forderung ab, wohl auf Grund des Kontraktes, durch den anderen Häfen sollen die Arbeiterführer zum Generalstreik ges sich die der deutschen Sprache nicht mächtigen Arbeiter der Firma raten haben, so in Nantes . Die Polizei hat umfangreiche Maßbis Ende dieses Jahres verpflichtet haben. Durch die geringere Ent lohnung will die Firma vermutlich die an die Agenten gezahlten nahmen getroffen. Die Seeleute weigerten sich, die ihnen von der Vermittelungsgebühren wieder einbringen. Da diesen Arbeitern bei Messagerie Maritime vorgeschlagenen Bedingungen anzunehmen, der Lohnzahlung regelmäßig der Betrag für Logis und Beköstigung sie behalten sich jedoch vor, weitere Vorschläge einzufordern. abgezogen wurde, so stehen die meisten von ihnen jezt völlig mittellos da und werden daher entweder zu Kreuze friechen müssen, oder wieder einem profitlüfternen Agenten als billige Ausbeutungsobjekte in die Hände fallen.
Aus der Frauenbewegung.
Wahlrecht der Frauen zur Handelskammer.
Ueber das Wahlrecht der Frauen zur Handelskammer bestimmt das preußische Handelskammergesek, daß Personen weiblichen Ges schlechts als Inhaberinnen in das Handelsregister eingetragener In Schönborn bei Kirchhain - Dobrilugt( Provinz Brandenburg ) Firmen zwar wahlberechtigt sind; aber diese Personen fönnen ihr hat die Firma Johannahütte, Inhaber Jähde, sämtlichen organi- Wahlrecht nur durch Vermittelung eines im Handelsregister einfierten Glasmachern gekündigt. Einige sind sogar plöglich ohne getragenen Prokuristen oder, wenn sie einen solchen nicht haben, Die Unorganisierten haben einen durch einen besonders bestellten Bevollmächtigten ausüben. Diese Kündigung entlassen worden. und unbillig. Sie bietet den Kauffrauen keine Sicherheit Sparberein, eine gelbe Gewerkschaftsorganisation, gegründet, und Regelung des Wahlrechts der Kauffrauen ist unzwedmäßig werden von der Firma nach allen Richtungen bevorzugt; sie sind selbstverständlich nicht gekündigt worden. Die Firma sucht un- dafür, daß ihre Stimme dem Kandidaten zufällt, den fie organisierte Beleuchtungsglasarbeiter. Es werden deshalb alle zu wählen wünschen, da die Stimmabgabe geheim ist und so= Glasarbeiter ersucht, Schönborn unter allen Umständen zu meiden. mit keine Kontrolle möglich ist, ob der beauftragte Prokurist oder Bevollmächtigte im Sinne seiner Auftraggeberin handelt. Weiter steht diese Regelung mit der heutigen Auffassung über die Stellung der Frau im öffentlichen Leben und ihrer Bedeutung im gewerb Der Lederarbeiterverband im Jahre 1911. lichen Leben nicht im Einklang. Eine Handelskammer war an den Die Mitgliederzahl des Verbandes ist im Jahre 1911 fast stabil Deutschen Handelstag mit der Bitte herangetreten, darauf hinzu mur 30 Prozent der Arbeiter aus. Selbst das Krupp- Grusonwerk geblieben; 1910 stieg sie um rund 3000, 1911 nur von 14 859 auf wirken, daß mit dieser Beschränkung des Wahlrechts der Frauen in Magedburg, dessen Direktor Sorge Vorsitzender im Magdeburger 15 091. Von den Mitgliedern haben 14 187 94 Proz. volle 52 Bei- zur Handelskammer gebrochen und den Frauen die uneingeschränkte Verband ist, hat nicht annähernd 60 Prozent der Arbeiter aus- träge geleistet gegen 12 855 im Jahre 1910. Der Bericht nimmt an, Ausübung des Wahlrechts gewährleistet werde. Nachdem eine Reihe daß an dem geringen Mitgliedergewinn weniger die Konjunktur von Handelskammern diese Anregung befürwortet hatten, schloß Aus diesen Tatsachen geht schon hervor, daß im Unternehmer- schuld habe, als die uferlose Kritik an den Beschlüssen der sich auch der Ausschuß des Deutschen Handelstages dem an und Lager ziemlich große Verwirrung herrschen muß. In der Tat haben Münchener Generalversammlung, die von einzelnen Mitgliedern sprach sich dafür aus; daß denjenigen Personen weiblichen Gein den Versammlungen der Industriellen heftige Auseinander- und Mitgliedschaften geübt wurde. Dazu kamen noch Separations- schlechts, welche Inhaber von im Handelsregister eingetragenen fehungen stattgefunden. Die Inhaber der kleinen und mittleren bestrebungen eines Teiles der Handschuhbranche. Im Bericht Firmen sind und im übrigen den Anforderungen bezüglich der TeilBetriebe sind bei der gegenwärtigen guten Konjunktur keineswege wurden beide Erscheinungen scharf zurückgewiesen und von der nahme an den Handelskammerwahlen entsprechen, die Ausübung ohne weiteres bereit gewesen, den Großbetrieben und ihrem Macht. nächsten Generalversammlung Beschlüsse gefordert, die den Miz- des Wahlrechts in eigener Person zugestanden herbe, brauch des Rechts der Kritik berhüten. Leseabende. Hunger zuliebe die Aussperrung mitzumachen. Infolge der DiffeDie Einnahmen der Hauptkasse betrugen 496 855 M. gegen renzen soll der Direktor Sorge, wie bestimmt verlautet, bereits 380 153 M. 1910. Von der Gesamteinnahme entfielen 424 000 M. 3. Kreis. Heute Donnerstag im Gewerkschaftshaus, Zimmer siehe Tafel: Vortrag des Genossen Gent über Heinrich Heine . sein Amt als Vorsitzender niedergelegt haben. auf direkte Beiträge. Die Ausgaben stiegen ebenfalls erheblich. Sie betrugen 607 732 M. gegen 353 840 M. 1910. Die große Er
gesperrt.
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höhung der Ausgaben ist die Folge einer Anzahl Streiks und Aus. Letzte Nachrichten.
sperrungen, die erhebliche Mittel erforderten. Für Streit- und Gemaßregeltenunterstützung wurden 257 600 m. verausgabt gegen
Wenn die Mitglieder des Lederarbeiterverbandes im Jahre
Der Belagerungszustand über Fez aufgehoben.
Herr Goldschmidt auf dem Mitgliederfang. Wir haben fürzlich an der Hand vom Jahresbericht der 74 300. 1910. Die erhöhten Ausgaben wurden durch ExtraHirsch Dunderschen Gemertvereine nachgewiesen, daß beiträge der Mitglieder wieder ausgeglichen. diese Organisationen immer mehr an Boden verlieren. Um den Die Erwerbslosenunterstützung erforderte 170 496 m. gegen fette heute die Beratung der Wahlreform fort. Der zweite ParaMitgliederschwund etwas auszugleichen, versucht es Herr Gold- 128 618 M. im Jahre vorher. Von der Erwerbslosenunterstützung graph des Artikels 3, der ie einen Deputierten für 70 000 fran schmidt, der Generalsekretär der Hirsche, die zahlreichen Berentfielen 93 385 M. auf die Orts-, Reise- und Familienunter- zösische Einwohner und für jeden die Zahl 20 000 überschreitenden liner Kellner- 2otalbereine einzufangen. Es haben stüßung. Die Krantenunterstüßung erforderte 77 111 M. Die Bruchteil zugesteht, und darauf ebenso Artikel 3 im ganzen wurden Unterstübungen, Umzugs-, Notstands, Sterbeunter- angenommen. Sodann begann die Kammer die Beratung der fürzlich mehrere Sigungen stattgefunden, zu denen die Vertreter anderen Unterstüßungen, Umzugs, Notstands, dieser Vereine geladen waren. Nun sind diese Vereinchen, die meist stüßung inkl. Rechtsschutz erforderten 16 720 M. Für die Leder- vereinigten Artikel 19 und 20, die den Wahlquotienten festsetzen. nur einen Mitgliederbestand von kaum 60-80 zählen, lediglich auf arbeiterzeitung" wurden 30 813 M. aufgewandt gegen 26 243 M. Nachdem der Grundsatz des Wahlquotienten angenommen worden der Arbeitsvermittelung aufgebaut. Für einen ge- 1910. Alle sonstigen Ausgaben betrugen 132 099 M., darunter wertschaftlichen Kampf find fie gänzlich ungeeignet; fie 56 888 M. für Verwaltungsausgaben der Bahlstellen, Agitation war, wurde die Sigung geschlossen. endda bilden für diesen nur einen Hemmschuh. Den rückständigen Ten- 25 599 M., Generalversammlungen und Konferenzen 12 714 M. denzen dieser veralteten Gebilde Rechnung tragend, legte Herr Goldschmidt eine Reihe Leitfäße vor, wonach zu den schon be- 1911 außer den regulären Beiträgen auch noch einige Ertrabeiträge Paris , 3. Juli. ( W. T. B.) Wie aus Fez gemeldet wird, hat stehenden zahlreichen Arbeits nachweisen ein neuer Bentral- leisten mußten, so beweisen die vorstehenden Zahlen auch, daß der General hautey infolge der guten Haltung der Bevölkerung arbeitsnachweis" treten soll. Auf ungefähr 1000 Mitglieder soll Verband für seine Mitglieder erhebliche finanzielle Aufwendungen in der lezten Zeit und angesichts der erfolgreichen militärischen ein Zentralarbeitsnachweis" kommen. Für jede weiteren 500 Mit gemacht hat. Ueber eine Viertelmillion Mart wurden bei 15 000 Maßnahmen den über Fez verhängten Belagerungs glieder darf eine Arbeitsnachweisfiliale errichtet werden." Bei Mitgliedern allein für Streit- und Gemaßregeltenunterstützung zustand aufgehoben. Nach einer weiteren Meldung aus Sem Bestreben, seinen Organisationen, die bei den Industries ausgegeben, außerdem 187 217 M. für reine Unterstützungszwede. Fez hat der im llergatal aufgetauchte neue Prätenbent, arbeitern an Vertrauen immer mehr einbüßen, einige hundert Den Mitgliedern sind allein insgesamt 444 820 M. in Form von der über bedeutende Geldmittel zu verfügen scheint, bereits zahl Mitglieder zuzuführen, ging Herr Goldschmidt jogar jo weit, Streit-, Gemaßregelten, Erwerbslosen- und anderen Unterſtüßungen reiche Anhänger um sich geschart und den Kaid Wedba Mohamed gegen den kommenden öffentlichen paritätischen Arzugefloffen. Erinnern wir daran, daß durch die Lohnbewegungen beitsnachweis für das Gastwirtsgewerbe au im Jahre 1911 für 1191 Personen eine Verkürzung der Arbeitszeit Schergin, der sich ihm entgegenstellte, in die Flucht geschlagen. Wie agitieren. Er sagte ettva: Es müsse doch möglich sein, einige um 2567 Stunden oder um 24 Stunde pro Person und Woche er- es heißt, wird die Kolonne Gouraud gegen den Prätendenten tausend Mitglieder zu gewinnen und einen 3entralarbeits- zielt wurde, so kann man wohl sagen, daß der Verband zur Ver- marschieren und versuchen, ihn gefangen zu nehmen. nachweis zu schaffen. Dann würde der paritätische befferung und Erhaltung der Lebenslage seiner Mitglieder ErArbeitsnachweis gar nicht in Funktion treten sprießliches geleistet hat. Die schweren Kämpfe des Jahres 1911 oder er wäre zur Bedeutungslosigkeit verdammt. sollten für alle Mitglieder ein Ansporn sein, die Agitation rege zu Das sagt ein freifinniges Mitglied der Berliner Stadtverordneten- betreiben, damit der Verband sich immer mehr ausbreitet und den versammlung, die bekanntlich erst fürzlich 25 000 m. als Garantie- Kämpfen der Zukunft ruhig entgegensehen kann. fumme( Binsgarantie) für den zu erbauenden paritätischen Arbeitsnachweis bewilligt hat.
bedingungen, die im Gastwirtsgewerbe noch immer bestehen.
Achtung
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Die Budgetdebatte in der türkischen Kammer. Konstantinopel , 3. Juli. ( W. T. B.) Ali Ghalib( libe rale Entente) besprach die Ereignisse in Albanien und erklärte, die Regierung hätte fich nicht nur auf Gewaltmaßregeln beschränken dürfen, sondern auch ihren Willen zeigen müssen, a IIe Nationalitäten zufriedenzustellen und die Ordnung zu sichern. Redner tadelte die äußere Politik der Regierung, welche es zugelassen habe, daß die Türkei isoliert bleibe, obwohl fie militärisch stark sei. Finanzminister Dichavid Bey erklärte, die Nation
Die Vereinchen, die schließlich ihren Beitritt erklärten, zählen Der Metallarbeiterstreik in Thale am Harz . zusammen taum 500 Mitglieder, und können die Kosten für eine folche Einrichtung auch gar nicht aufbringen. Der Verband Die bürgerliche Presse verbreitet über den Metallarbeiterder Gastwirtsgehilfen zählt in Berlin jest 5500 Mitstreit in dem Eisenhüttenwerk in Thale a. Sarz alarmierende Nach glieder. Anstatt weitere Bersplitterungsversuche zu machen, muß richten. Die Streifenden sollen sich schwerer Ausschreitungen jeder wahre Arbeiterfreund nur wünschen, daß diese Organisation schuldig gemacht haben und 15 Rädelsführer sollen verhaftet worden weitere Ausdehnung und Macht gewinnt, um diese umzusehen in fein. In Wirklichkeit sind keinerlei Ausschreitungen vorgekommen, wünsche die Fortsetzung des Krieges bis zum äußersten. Er wisse, Verbesserungen der erbärmlichen Lohn- und Arbeits- die Polizei hat zwar einige Male unnötigerweise Ansammlungen daß wenn der Großwesir jetzt antworten könnte, er nur sagen von Neugierigen mit blanker Waffe auseinandergetrieben und würde, der Wunsch der Nation sei der Wunsch der Regierung. Die einige Siftierungen vorgenommen; jedoch haben die Streifenden Generaldebatte über das Budget wurde hierauf geschlossen.( Siehe Schuhmacher! Wie der Schuhmachermeister sich trop der schlimmsten Provokation zu unüberlegten Schritten auch Türkei .) J. Bochynski, Kommandantenstr. 62, einen Tarifvertrag be- nicht hinreißen lassen. Am Dienstag morgen haben weitere mertet, mögen folgende Tatsachen beleuchten: Am 20. Mai d. J. 600 Arbeiter die Arbeit niedergelegt. Die internationalen Scharfmacher. wurde mit der Firma ein gegenseitig unterzeichneter Lohntarif Durch die Arbeitsniederlegung von weiteren 600 Mann ist der Kopenhagen , 3. Juli. ( P. C.) Die deutschen Tischlervereinbart, und zwar ist dies der Lohntarif 3. Klasse mit einigen Betrieb des Eisenhüttenwerkes nun so gut wie völlig ſtillgelegt. meisterinnungen statten zurzeit Kopenhagen einen Besuch fleinen Abänderungen. Der Kundschaft wird nun erstklassige Mit 51 Arbeitswilligen, die von der Firma War. Müller in Nazarbeit offeriert, die Arbeiter sollen auch solche liefern; troß- Hamburg geliefert wurden, kann die Betriebsleitung nicht viel ab, der bisher außerordentlich wohlgelungen verlaufen ist. Im dem glaubt Herr Bochynski, daß die getroffenen Vereinba- anfangen, obwohl diese Singebrüder ihr sehr teuer werden, denn Laufe des heutigen Vormittags fanden Zusammenkünfte mit der rungen für ihn nicht da sind. sie bekommen täglich 4,50 M. Lohn und völlig freie Beföstigung dänischen Tischlerzunft und dem ArbeitgeberberIn einer Klage vor dem Innungsschiedsgericht, die fünf Ar- und sollen daneben noch allerlei Ansprüche in bezug auf Bier, ein statt, um über ein Zusammengehen bei Aussperrungen und beiter angestrengt hatten, um zu ihrem Lohn zu kommen, glaubte Rognat, Bigarren usw. haben. Die Ausdehnung des Streits ist Streits zu beraten. dieser Herr sich damit reinzuwaschen, daß er den Organisations- darauf zurückzuführen, daß die Betriebsleitung von den Arbeitern vertreter bezichtigte, den Tarif gefälscht(!) zu haben. Der der übrigen Abteilungen des Betriebes Streitarbeit für das WalzTermin wurde vertagt, und sollten zum zweiten Termin Zeugen werk verlangte. Ettva 100 Arbeiter, die diese Greitarbeit ablehngeladen werden. Im zweiten Termin war Herr Bochy nafi ten, waren vorher schon ausgesperrt worden. Der Versuch des nicht erschienen; den Arbeitern wurde durch Versäumnisurteil Verbandes der fatholischen Arbeitervereine, seine Mitglieder zu der Lohn zugesprochen. Daß die Arbeiter auch noch häufig des Streitbrecherdiensten zu verleiten, ist völlig gescheitert. Sonnabends bis um 9 und 10 Uhr abends auf Geld warten müssen, Die Betriebsleitung fist borläufig noch auf hohem Pferde. obgleich um 7 Uhr Feierabend ist, liegt daran, weil Herr Bochynsti, Sie hat eine Erklärung veröffentlicht, daß sie, selbst wenn die Orwie er in der Verhandlung beim Tarifabschluß erklärte, der ganisation mit ihr verhandeln wolle, jede Verhandlung ablehnen Meinung ist, für den Arbeitslohn müsse das Geld, welches am würde. Sonnabend eingenommer. würde, reichen; ein Standpunkt, den
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Todesurteil.
Elberfeld , 3. Juli .( W. T. B.) Das Schwurgericht verurteilte den Wertmeister Schoppenhaus aus Kronenberg, der am 26. März d. J. den 68jährigen Kohlenagenten Hengstenberg aus Remscheid ermordet hat, wegen Mordes und schweren Raubes zum Tode und wegen versuchten Raubes und Meineides zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus . Die Mitangeklagte Frau ersten wurde wegen Begünstigung zu 6 Monaten Gefängnis
verurteilt.
der Organisationsvertreter in das rechte Licht rüdte, worauf Ab- In der Frankfurter Metallindustrie drohen neue Differenzen Hochwasserkatastrophe in Mexiko . stellung zugesagt wurde. Doch blieb auch dies nur eine Zusage! auszubrechen wegen der brutalen Maßregelung eines Arbeiters bei Merito, 3. Juli .( P. C.) Eine furchtbare HochwasserPolnische Kollegen, die bisher mit Vorliebe beschäftigt wurden, der Firma Pokorny u. Wittekind, die auf Grund der Denunziation sind, weil sie ihr Recht forderten und sich nicht mehr wie Heloten eines Gelben erfolgt ist. 180 Dreher haben die Kündigung ein- tatastrophe hat im Norden des Staates Meriko die größten Verwüstungen angerichtet. behandeln lassen wollten, nach jahrelanger Beschäftigung auf die 20 000 Quadratmeilen stehen Straße gefeßt worden. unter Wasser. Der Rio de Lerna ist über seine Ufer geDer Schuhmachermeister Marunde( Bejohlanstalt), Bete- Die Maschinisten und Heizer von sämtlichen Schneidemühlen treten und der Chapala- See hat das ganze Südufer überranenstraße, zahlt nicht den vereinbarten Minimallohntarif. Tilsits haben an die Unternehmer Forderungen eingereicht; hier schwemmt. Die Städte Salamanca und Queretaro Kollegen, die diesen fordern, werden einfach entlassen; es ist find noch die niedrigsten Löhne vorherrschend. Die Arbeits - find halb zerstört. In den trockenen Gegenden sind eine Arbeits- chwemmt. Klage erfolgt. verhältnisse hinsichtlich der Ueberstunden und Nebenarbeiten sind Herr Sommer, Schönhauser Allee 58, der verurteilt wurde, schlecht. Die Arbeiter allerorts, besonders in den Ostseeprovinzen, große Anzahl Wasserreservoire ausgelaufen. Dadurch ist die den vom Minimallohntarif abgezogenen Lohn nachzuzahlen, hat werden dringend ersucht, jeden Zuzug von Maschinisten und Ernte gefährdet. Der Gesamtschaden beläuft sich auf über diesen bisher immer noch nicht anerkannt. Dasselbe gilt von Heizern nach Tilsit fernzuhalten. 10 Millionen Mark.
Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl