Rechtsanwalt Pagenstecher, der in seinen Ausführungen namentlich jusw. an Gehalt zahlen, zumal Kräften, die noch nichts leisten halb der vorgeschriebenen Frift, sondern erst einige Tage später die gegen Berndt seitens des Angeklagten erhobenen Beschuldi- tönnen. Uebrigens: liefern Sie Ihren Angestellten Kleidungsstücke, veröffentlicht worden sei, meinte die Staatsanwaltschaft noch Begungen zurüdwies und zum Schluß beantragte, mit Rüdsicht wie Schuhe, Strümpfe, Kleider, Hüte usw. Unfre Damen geben rufung einlegen zu sollen. Zwar schien ihr 10 M. Geldstrafe genug, darauf, daß Berndt nach Berlin gehe, auch die Publikation in für moderne Garderobe keinen Pfennig extra aus, der aber sie forderte, daß durch Gerichtsurteil auch noch die nachträgliche Berliner Blättern auszusprechen. Dann erging sich der Verteidi. Paragraph bedeutet vielmehr soviel, daß bei Straßenszenen die Aufnahme der" Berichtigung" angeordnet werde, weil der„ VorDamen in ihren eigenen Kleidern zu erscheinen haben. wärts" sie nicht vorschriftsmäßig wiedergegeben habe. Das Amtsger des Angeklagten Hirsch, Justizrat Dr. Bernstein, in längeren Ferner: würden Sie es gerne sehen, wenn das bei Ihnen gericht hatte abgelehnt, nachträgliche Aufnahme anzuordnen, da ja Ausführungen, denen er vorausschickt, daß die Ehre der Neben- beschäftigte weibliche Personal vor Ihrem Geschäftshause Posto faßt, die" Berichtigung" tatsächlich schon einmal, wenn auch zu spät, verKläger, der Polizeiassistentin und des Beigeordneten Berndt, unan- um Herrenbekanntschaften anzuknüpfen?- Ich glaube Ihrem Be öffentlicht worden sei. Auch Wachs legte Berufung ein und fortastbar aus der Verhandlung hervorgegangen ist. Sein Plädoyer richterstatter gerne, daß er Frl. X. mehr wie 100 Mark Gage zahlen derte Freisprechung, weil jene" Berichtigung" nicht den Vorschriften konnte er heute noch nicht beenden und wird es am Freitag fort- und ihr auch sämtliche Straßengarderobe kaufen des Preßgesezes entsprochen habe, so daß er gar nicht verpflichtet feßen. würde! Er hat aber auch gar keine Ahnung vom Theaterfach gewesen sei, sie aufzunehmen. und kann daher nicht tagieren, was Frl. X.s Leistungen Vor dem Landgericht Berlin I, das durch Strafkammer 9 wert sind! Essen und trinken darf in den Garderoben niemand,( unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Neuenfeldt) zu entweil sonst die prächtigen Kostüme Fettflede bescheiden hatte, erklärte gestern Wachs, daß jene zuschrift der Omnitommen würden! Die Stadt verlassen darf ohne Erlaubnis tein busgesellschaft nicht eine vorschriftsgemäße Berichtigung" gewesen Dieser Tage druckten wir unter der Ueberschrift:" Vom Mitglied, weil es schon oft geschehen ist, daß die Rückkehr ver- sei und auch in der Veröffentlichung durch den„ Vorwärts" nicht Theaterelend" einen Engagementsvertrag, wie sie Direktor Frik säumt und so die Vorstellung in Frage gestellt wird. als Berichtigung" habe gelten sollen. Veröffentlicht habe er sie Steidl aus Berlin mit seinen Angestellten Angestellten abzuschließen In erster Linie bezieht sich dieser Paragraph gerade auf Solo- lediglich aus Loyalität, um auch den Gegner zum Worte kommen pflegt, ab und machten einige Glossen dazu. Herr Fri fräfte! Selbstverständlich ist mit Stabt berlassen" die au lassen. Allerdings seien ihr noch Erläuterungen angehängt Steidl, der mit seiner Gesellschaft Ende Juni in Nürnberg gastierte Fahrt in einen Vorort oder nahe gelegenen und mit worden, die sich auf inzwischen noch eingeholte Auskünfte des Meund zurzeit in Köln auftritt, wurde wegen der Veröffentlichung häufiger Verbindung bersehenen Platz nicht gemeint! tallarbeiterverbandes stüßten, und aus diesem Grunde habe die feines famosen Vertrages, die am letzten Sonnabend auch im Nürn - Aus diesen kurzen Ausführungen muß es Ihnen schon klar sein, gehalten zu werden brauchen, weil man es eben nicht mit einer Veröffentlichung sich verzögert. Aber eine Frist habe ja nicht inneberger Parteiblatt erfolgte, offenbar sehr nervös. In diesem Zu- welche kolossalen Irrtümer Ihr Herr Berichterstatter begangen hat. stand nahm Herr Steidl die Maske des gebildeten Mannes ab und Mit der Ihnen gebührenden Achtung vorschriftsgemäßen Berichtigung" zu tun hatte. gab sich ungeschminkt, so wie er wirklich ist, indem er im Nürnberger Apollotheater, wo er einige Wochen die Kunst seiner Untergebenen zeigte, folgenden Anschlag anheftete:
Vom Cheaterelend.
Frik Steibt. Wer jetzt nicht überzeugt ist, daß Herr Steidl aus Berlin das Muster eines Theaterleiters darstellt!
Aus Induftrie und Handel.
Vom Geldtrust.
Zur Begründung der Berufung des Angeklagten führte bann sein Verteidiger Rechtsanwalt Kurt Rosenfeld näher aus, warum iene Zuschrift der Direktion keine Berichtigung" im Sinne des Preßgefehes fei. Sie beschränke sich nicht auf Berichtigung tatAn meine Mitglieder! sächlicher Angaben durch andere tatsächliche Angaben. Sie mache Oeffentlicher Aushang im Apollotheater. Nürnberg 29. 6. 12. an zwei Stellen den Versuch, die den Angaben des Vorwärts" In einer geradezu schamlosen Weise ist das total irrige Urteil entgegengestellten, von ihr behaupteten Tatsachen durch weitere Anund die erschreckliche Unerfahrenheit im Bühnenbetriebe des Nürngaben zu begründen, von denen in dem zu berichtigenden" Artikel berger Gewerberichters von der sozialdemokratischen Presse in der des„ Vorwärts" gar nicht die Rede gewesen sei. Gegen den Antrag Trust- Untersuchungen find in Amerika geradezu epidemisch. Die des Staatsanwalts, die Verurteilung aufrechtzuerhalten und nachüblichen, alles befudelnden Weise ausgebeutet worden zum Zwecke Trusts und ihre Lakaien, die Behörden, lassen diese Erhebungen in trägliche Aufnahme anzuordnen, machte der Verteidiger geltend, der Aufwiegelung. Die Bezahlung meiner Ballettdamen, welche größtenteils erst der Regel mit ruhiger Gelaffenheit über sich ergehen. Um so mehr daß Freisprechung mindestens deshalb erfolgen müsse, weil Wachs Die Bezahlung meiner Ballettdamen, welche größtenteils erst mußte es auffallen, daß Geldtrust und Bundesregierung nervös in gutem Glauben die Zuschrift nicht als" Berichtigung" angesehen bei mir Tänzerinnen werden, ist anerkanntermaßen im Verhältnis wurden, als Lindbergh am 29. Januar d. J. im Repräsentantenhause und daher nicht als solche behandelt habe. Sie sei aber veröffentzu anderen Unternehmen eine sehr gute! Daß sich unter der Flagge( Zweite Kammer des Bundesparlaments) auf eine gründliche Unter- licht worden, darum liege kein Grund vor, nochmalige Aufnahme " Bühnenmitglieder" hin und wieder auch Dirnen eindrängen, if suchung des Geldtrusts drang: ein Beschluß, der ausgangs März anzuordnen. eine ebenso bekannte Tatsache! Diese Elemente meinem Ensemble fernzuhalten, bin ich jederzeit bemüht und geschieht dies nicht zuletzt zum Beschluß erhoben wurde. im Interesse der von mir engagierten anständigen Damen! In blöder Weise werden nun von der Zeitung der" Genossen" meine Mitglieder bejammert!! Ich fordere nun hiermit alle diejenigen, die sich bei mir gequält fühlen, auf, fich freiwillig sofort zu melden, und ich bin bereit, den Vertrag mit jedem, der bei mir nicht mit Lust und Liebe tätig ist, gerne zu lösen. Als ehrlos würde ich den jenigen ansehen müssen, der sein Brot bei mir mit Unwillen ist und von obigem Vorschlag feinen Gebrauch macht. Der Anlaß zu den famosen Presseartikeln war die Entlassung des Frl. X deren " Qualität" ja jedem hinreichend bekannt ist, so daß ich es unter meiner Würde halte, hierüber an dieser Stelle noch etwas zu sagen. Ich habe gegen den Redakteur Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt. Nürnberg , den 29, 6. 12,
Fritz Steidl."
Ganz offen bereiteten die Großbanken den eingeleiteten Erhebungen Schwierigkeiten aller Art und gestanden damit ein, daß fie mehr als die vorher untersuchten Trusts das Licht zu scheuen haben. Ihnen leistete der Bundes- Justizminister Widersham, allezeit ein getreuer Knecht des Großlapitals, Vorspann.
Wickersham suchte den New Orleanser Bundes- Distriktsanwalt Charlton R. Beattie aus dem Dienste zu drängen. In seiner Naivität hatte Beattie die ergangene Weisung, den Geldtrust scharf unter die Lupe zu nehmen, für bare Münze genommen und dementsprechend gehandelt.
Was hat man unter dem Geldtrust zu verstehen? Unmittelbarer Träger desselben ist das Clearing House, das seinerseits wieder von dem Stahltrust kontrolliert wird, bei dessen Gründung Morgan einen " Schnitt" von über 69 Millionen Dollars machte.
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Der Staatsanwalt, der die Zuschrift krok den vom Verteidiger angeführten formalen Bedenken für eine borschriftsgemäße Berichtigung" hielt, hielt die vom" Vorwärts" gewährte Veröffentlichung der Zuschrift lediglich tegen formaler Bedenken nicht für eine vorschriftsgemäße Wiedergabe der Berichtigung". Was hatte er daran auszusehen? Der Vorwärts" hatte die Direktionsunterschrift weggelassen. Zwar hatte er dafür die Unterschrift sozusagen zur Ueberschrift gemacht, indem er an der Spitze die einleitenden Worte fette:" Die Direktion der Allgemeinen Berliner Omnibusgesellschaft sendet uns folgende Buschrift, die sie„ Berichtigung“ nennt." Aber da blieb freilich immer noch etwas, was dem Staatsanwalt Bein machte, nämlich das Wörtchen„ nennt". Das habe, meinte er, zwischen die von der Direktion herrührende Ueberschrift Berichtigung" und den darunter gesetzten Tegt der Berichtigung" selber nicht eingeschoben werden dürfen, weil ja Einschiebsel in " Berichtigungen" den Zeitungen nicht gestattet seien Haarspalterei" nannte das der Verteidiger.
Auch das Gericht sah keine formalen Bedenken gegen die Zuschrift und erklärte sie für eine aufnahmepflichtige Berichtigung". Wenn der Angeklagte sie nicht als Berichtigung" behandeln zu müssen gemeint habe, so habe er sich nicht in gutem Glauben,
Die 23 Direktoren( Mitglieder des Aufsichtsrats) des Stahltrusts ( United States Steel Corporation) fontrollieren bermöge ihres BeDieser Anschlag paßt stilistisch als auch inhaltlich ausgezeichnet siges an Aktien und ihrer Eigenschaft als Direktoren anderer Gesellgu Herrn Steidle famosem Engagementsvertrag. Es ist dieser An- fchaften annähernd 55 Proz. der auf 18 Milliarden Dollars geschätzten schlag eine treffliche Ergänzung und Illustration dieser Verträge. Eisenbahnen des Landes, d. h. Eisenbahnen im Werte von 10 Milliarden In gespreizter Form teilt Herr Steidl mit, daß er gegen den Redat- Dollars. Außerdem üben Direktoren des Stahltrusts in den Aufsichtsteur des Nürnberger Parteiblattes Strafanzeige beim Staats- räten von Banken, Treuhand- Gesellschaften, Versicherungs- Gesell- sondern in einem Rechtsirrtum über seine Befugnisse befunden. Daher anwalt" stellte. Der würdige Herr Direktor wird da eine kleine schaften, Expreß- Rompagnien und industriellen Storporationen mit jei die Geldstrafe von 10 M. aufrecht zu erhalten. Es sei aber Enttäuschung erleben. Bayerische Staatsanwälte sind vorläufig noch einer Gesamtkapitalisierung von über 20 Milliarden Dollars den auch nachträgliche Aufnahme anzuordnen, weil bei der bereits ernicht in dem Befehlsbereich des Herrn Friz Steidl. Möglicherweise bestimmenden Einfluß aus. Rechnet man noch dazu, daß zwischen folgten Veröffentlichung, wenn auch der Vorwärts" nicht den wird es umgekehrt und es hat sich vielleicht der Direktor seines so den Magnaten des Stahltrusts und den Gewaltigen des Petroleum- Sinn der Berichtigung" geändert habe, durch Einschiebung des hübsch stilisierten Anschlages wegen noch zu verantworten. Das trusts ein inniges Kartellverhältnis besteht, so leuchtet ohne weiteres Wörtchens nennt" und durch Weglassung der Unterschriften die Nürnberger Parteiblatt deutet dies bereits an. der gewaltige Einfluß ein, den der Geldtrust und dessen Gebieter Formvorschriften verlegt seien. Morgan auf das amerikanische Wirtschaftsleben ausübt.
Das Versäumnisurteil des Nürnberger Gewerbegerichts be. zeichnet Herr Steidl als total irrig" und den Nürnberger Gewerberichter tagiert der Theaterdirektor schnoddrig als erschrecklich un erfahren". Der Gewerberichter, ein Rechtsrat, hat nun zufällig mehrere bemerkenswerte Arbeiten über die Lage der Bühnenangehörigen veröffentlicht; er wird Herrn Frizz Steidl aus Berlin 2. jedenfalls noch einiges zu sagen haben.
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Herr Direktor Fris Steidl scheint noch nach weiteren Erfolgen in der Presse zu geizen. Die Leipziger Volkszeitung", die ebenfalls feinen Vertrag abgedruckt hatte, beglüdt er mit folgendem Schreiben: Nürnberg , den 29. Juni 1912. Apollo- Theater.
An die Leipziger Volkszeitung"!
Vor dem parlamentarischen Untersuchungskomitee, nach seinem Brust und versicherte, er sei im Oktober 1908 dem Lande zu Hilfe Vorsitzenden auch Pujo- Komitee genannt, warf Morgan sich in die gekommen", indem er einer Anzahl von Banken 25 Millionen Dollars vorgeschossen, eine Verschärfung des damaligen Banttrachs wie eine weitere Buspigung der Geldknappheit verhindert und ein Sinten des Binsfußes für tägliches Geld von 100 Proz. auf 6 Proz. bewirkt habe.
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Nebenbei bemerkt: am Sinn war nichts geändert worden, und sogar den Wortlaut" hatten wir völlig unverändert wiedergegeben. Formberlegung der Direktion und stößt sich an Formberlegungen Aber das Gericht seiht Mücken und schluckt Kamele," sieht keine des Vorwärts". Und es erklärt, daß die von uns veröffentlichte feine Berichtigung" sei! Die Auffassung des Berichtigung" Landgerichts ist unhaltbar; weder die Ueberschrift Berichtigung", noch die Unterschrift des Einsenders sind ein Bestandteil der Berichtigung. Nimmt man aber das Gegenteil an, so brauchte der Borwärts" die so zu einer Berichtigung gestempelte nicht aufzunehmen, weil diese Berichtigung mit Einschluß des Einsenbers selbstverständlich nicht vom Einsender unterzeichnet war. Die Berichtigung", nicht ein Teil derselben muß vom Einsender nach § 11 des Preßgefeßes unterzeichnet sein.
Diese von Börsenblättern seit Jahren geflissentlich verbreitete Darstellung fand ziemlich allgemein Glauben. Wäre es Morgan doch ein leichtes gewesen, die damalige Geldknappheit in dem angegebenen und in noch viel größerem Umfang aus eigenen Mitteln zu befeitigen Lag es doch in dem Interesse der Bankwelt, die Katastrophe fich nicht noch weiter verschärfen zu lassen! Fallierten doch damals Banten , welche zwar unter dem Einflusse der Geldknappheit zeitDer Mann mit den vier Bräuten". weilig zahlungsunfähig, aber feineswegs banterott waren! Im Ihr schamloser Artikel betr. mein Ensemble ist mir nach hier ge- Lichte der jüngsten Enthüllungen kann es feinem Zweifel unterliegen, um ihre gesamten Ersparnisse gebracht hat, mußte fich in der' Gin gefährlicher Heiratsschwindler, der mehrere Dienstmädchen, schickt worden. Derartige Befudelungen eines anständigen Unter- daß diese Banken auf Morgans Geheiß durch Entziehung der Person des Drogisten Hans Lehmann vor der 6. Straffammer nehmens sind ja nichts unbekanntes bei Aufreizungsblättern Ihrer Clearing House( Abrechnungsstelle)- Darlehnszertifikate abgeschlachtet des Landgerichts III verantworten. Sorte! Wenn der Geist vorhanden gewesen wäre bei dem Verfasser wurden. des Artikels und die dem Gewerberichter vollständig abgehende Der Angeklagte hatte im Jahre 1910, während er sich bei Am Tage nach der Vernehmung Morgans hatte Cortelyou, der einem Rentier Friedländer als Diener in Stellung befand, die Kenntnis des Theaterlebens, wo sich oft versuchen Dirnen einzu- unter Roosevelt Bundesfinanzminister war, vor dem Bujostomitee bort als Hausmädchen tätige Martha G. kennen gelernt. Nach schleichen und wo man Mittel haben muß ohne die Hilfe der zu erscheinen. Er bekundete, daß das Bundesschaamt im furzer Bekanntschaft gab er der G. das Versprechen sie zu heiraten, Sittenpolizei diese los zu werden, so hätte man einen Vertrag wie Oftober 1908 42 Millionen Dollar bereit stellte, um den bedrängten und wußte sie auch zu überreden, ihm ihre gesamten Ersparnisse den meinigen nicht so frivol blos um Stoff für die sonst öden Banken Beistand zu leisten. Die Verteilung des Geldes legte in Söhe von 4000. zu übergeben. Lehmann richtete sich mit Spalten in der Zeitung, burch falsche Auslegungen besudelt! Cortelhou in die Hände Morgans, weil dieser allgemein als der diesem Gelde in Steglitz ein Drogengeschäft ein, welches jedoch Ich fordere Sie nun auf Grund des Preßgefetes auf, sofort zu be- Führer der ganzen auf die Rettung der Situation gerichteten Be- nicht ging. Er verstand es dann, die G. dazu zu bewegen, sich bei richtigen daß mein Ensemble nicht seinen Sib im Metropol- Theater wegung angefehen wurde. An wen und unter welchen Bedingungen Verwandten 3000 m. au borgen und ihm auszuhändigen. Mit in Berlin hat. Dieses ist nie und nirgends angegeben! Ferner, daß Morgan das ihm zinsfrei überlassene Geld weitergab, habe ich diesem Gelde eröffnete 2. ein neues Geschäft in der Richthofendie Entlassene teine Künstlerin gewesen ist sondern eine, einen Mo-( Cortelyou) mich nicht gefümmert". straße, nachdem er das erste Geschäft in Steglik aufgegeben hatte. mat tätig gewesene Statistin, welche hochborne hm mit 100 Mark Aber jedenfalls hat Morgan, wie weiter festgestellt wurde, von Nachdem auch dieses Geld verbraucht war, sah sich der Angeklagte monatlich bezahlt wurde. Bei dieser Gelegenheit vergessen Sie nicht den ihm im Interesse bedrängter Banken zur Verfügung gestellten nach einer neuen Geldquelle um. Diese fand er in der Person Ihren Genossen zu enthüllen, welche Jammer löhne Sie 42 Millionen Dollars nicht weniger als 1 millionen sich des Dienstmädchens L., die er im Zoologischen Garten fennen geselbst in Ihrem Betriebe zahlen entgegen der täglich inklusive selbst zugewiesen und das Geld drei Monate mit großem lernt hatte. Dieser erzählte er, daß ihm sein Chef das Geld zur Proben nur 5stündigen Tätigkeit bei mir. Sie werden sich schlau Gewinn für sich, den Milliardär, arbeiten laffen. Mit 25 Millionen Einrichtung eines Drogengeschäfts zur Verfügung gestellt habe, er hüten! Was muß im Geschäftsleben eine Dame für 100 Mart hat er anderen Banten ausgeholfen, aber wohlgemerkt gegen sechs brauche jetzt nur noch das Geld für die anzuschaffenden Waren. Die monatlich alles können. Meine Choristinnen bekommen außer Prozent Binfen, die er in die eigene Tasche steckte. 2. ließ sich ebenfalls verleiten, dem Schindler ihre gesamten Schuh und fleischfarbige Trikots alles geliefert auch Nun lieferle Francis Lynde Stetson, in Firma Pierpont Ersparniffe in Höhe von 1900 m. auszuhändigen. Als die 2. elegante Salon- Toiletten und die in dem Vertrage be- J. Morgan u. Co., ein Verzeichnis der 14 von Morgan bedachten schließlich erfuhr, daß der Angeklagte auch noch mit zwei anderen zeichnete moderne Garderobe bezieht sich lediglich auf das wenige, Banten. Den Löwenanteil erhielten neun zur sogenannten Morgan- Mädchen intime Beziehungen angefnüpft hate, stellte sie ihn hierwas die Betreffende am Tage auf dem Leibe trägt. Zum Beweise Gruppe gehörige Finanzinstitute, deren Gelvinne zu einem erheb über zur Rede. Der Angeklagte erklärte ihr, höchst empört über hierfür stehen alle meine Damen bereit, dies zu bestätigen. Gerade lichen, wenn nicht zum größten Teil in Morgans Tasche fließen. Diese" Berleumdungen", daß es auf der ganzen Welt keinen Menweil ich dem sozialen Standpunkt weiten Raum gebe, ist die absicht- Der Rest fand den Weg zu fünf anderen, gleichfalls zu dem Clearing schen gebe, der es so ehrlich mit ihr meine wie er. Die be= liche Entstellung des Sinnes meines Vertrages eine schamlose Ver- House wie zu dem Geldtrust zählenden Banken. trogenen Mädchen, von denen zwei außerdem noch ein schreiendes hebung niedrigster Art. Eine unerhörte Dreistigkeit aber ist es, bei Pierpont J. Morgan, dem„ uneigennützigsten, opferwilligen Andenken" von dem Angeklagten erhalten hatten, erkannten meinem Unternehmen die beliebten aufreizenden Schlagworte von Retter der Situation" in der Finanzpanik vom Oktober 1908 wurde schließlich, daß sie einem Schwindler zum Opfer gefallen waren " Stlaberei, jämmerlichen Gagen"( Ihr traurigen Berichterstatter so in der vom Bujo- Stomitee geführten Untersuchung die selbst- und erstatteten Anzeige. Das Gericht erkannte mit Rücksicht berdient bestimmt nicht so viel.) anzuwenden. Aber man soll so gefällige Waste vom Gesicht gerissen. Durch niedrige Manipulationen darauf, daß der Angeklagte in höchst gemeingefährlicher Weise mit raffinierte Entstellungen der Tatsachen, wie der aus totaler Ber - hat der Strösus fich bereichert, indem er die vom Bundes- Finanz der Vertrauensseligkeit und teilweise auch Dummheit heiratsbummung geschriebene Bericht enthält, nicht unbeantwortet lassen. ministerium anläßlich des Debacle im Herbste 1908 zinslos bereit lustiger Mädchen spekuliert habe, auf 2 Jahre Gefängnis. Sagen Sie bitte Ihrem Berichterstatter, daß wohl vielleicht in gestellten Millionen teilweise zu seinem eigenen Vorteile wieder in Außerdem wurde der Angeklagte wegen Fluchtverdachts fofort seinen Kreisen Leute wie„ Verbrecher" photographirt werden, die der eigenen Bant„ arbeiten" ließ, teilweise gegen Bins befreundeten, verhaftet. Bühnenleute indeffen werden zum Zwecke der Veröffentlichung unerschütterten Bankhäusern lieh. Seine mit dem Gelde der SteuerWann wird die Reichtgläubigkeit Heiratslustiger aufhören. ihrer Künste und Kunstfertigkeiten photographiert. Als eine Miß- zahler verstärkte Stellung, mißbrauchte Morgan, unbequeme Banten achtung fann dies demnach nur in Ihren Kreisen angesehen zu ruinieren und damit die vorhandene Krise zu verschärfen. werden. Die Konventionalstrafe von 1200 Mark ist doch bei Be= trachtung des Falles und der Person für vernünftige Menschen, die noch etwas Grüße im Schädel haben, nur eine nie anzuwendende Farce. Was den Urlaub anbetrifft, so ist derselbe bisher nicht angewendet und wird speciell in diesem Jahr, wenn auch mit Die Direktion der Allgemeinen, Berliner Omnibusgesellschaft, großen Opfern, durchgespielt, da die enormen Unkosten nicht im bie zu einem im Februar ausgebrochenen Streit der Metallarbeiter Sommer zu decken sind. Da wir schon von den Schweißgroschen der ihres Depots Usedomstraße ein Nachspiel veranstaltete und den armen Arbeiter allerorts Gewerkschaftshäuser erstehen sehen, wird Vorwärts" Redakteur Genossen Wachs wegen vermeintlicher Nicht man auch wohl demnächst noch Theater aus den Parteitassen aufnahme einer Berichtigung" vor den Strafrichter zog, fann mit bauen. Dann wird der famose„ Berichterstatter" wohl zum Theater- der Staatsanwaltschaft und den Gerichten zufrieden sein. direktor hinaufgeschoben? Das Theater muß ja' ne tolle Nummer Gegen das Urteil des Amtsgerichts Berlin- Mitte , durch das werden!! Muse, verhülle Dein Antlig. Es wäre jedenfalls von im Mai unserem Genossen Wachs eine Geldstrafe von 10 M. aufInteresse, zu erfahren, was Sie Ihren Lippmamfells, Arbeiterinnen erlegt wurde, weil jene Berichtigung" im Vorwärts" nicht inner
Gerichts- Zeitung.
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Hus aller Welt.
Blihschlag in eine Militärabteilung.
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Aus Innichen ( Tirol) wird uns gemeldet: Während der Gebirgsübung der hiesigen Garnison in den Bergen des Unterpustertales ging ein furchtbares Gewitter mit Hagelschlag nieder. Die lebung wurde fofort eingestellt und der Rückmarsch ins Tal angetreten. Auf dem Rückmarsche schlug der Blizz in eine Kompagnie von Tiroler Kaiserschützen, wodurch ganze Reihen zu Boden geschleudert wurden. Leider hat der Blizz a wet Opfer gefordert. Einer der Kaiserschützen blieb sofort tot auf dem Plate, während ein zweiter mit schweren Brandwunden in das Garnisonspital transportiert werden mußte. Die übrige Mannschaft