Gewerkschaftliches.
Innungsmeifter- Terror.
Die Berliner Fleischerinnung, zu deren Aufgaben auch die Schaffung gedeihlicher Verhältnisse im Gewerbe zählt, glaubt dieser Aufgabe am besten nachzukommen, wenn sie die berech tigten Forderungen der Gesellen nach Kräften zurückweist. Da solche Forderungen nur vom Zentralverband der Fleischer vertreten werden, so übt die Innung gegen dessen Mitglieder den schlimmsten Terror aus. Durch Hunger will man die Gesellen zwingen, aus dem Zentralverband auszutreten. Wer auch nur verdächtig ist, Mitglied des Verbandes zu sein, dem wird durch den Sprechmeister der Innung feine Arbeit nachgewiesen. Jüngst erhielt ein Gefelle folgenden Schreibebrief des Sprechmeisters: Hermann Dräbert,
Sprechmeister der Berliner Fleischerinnung, Muladstraße Nr. 3- Berlin - Muladstraße Nr. 3. Fernsprecher Amt 3, Nr. 3656.
An den Fleischergesellen Herrn. Die Fleischerinnung zu Berlin hat durch Generalversamm lungsbeschluß den Mitgliedern des sozialdemokratischen Zentral verbandes jede weitere Arbeitsvermittelung entzogen und somit auch das fernere Betreten ihres Gesellenhauses Muladstraße 3 bei Vermeidung des Hausfriedensbruches untersagt. Dieser Beschluß ist durch die Presse sowie durch Anschlag im Gesellenhause zur öffentlichen Kenntnis gebracht und Ihnen somit voll und ganz bekannt. Wie mir min durch glaubwürdige Personen bekannt geworden ist, sind Sie nach wie vor Mitglied des Zentralverbandes.
Sie haben daher das Gesellenhaus widerrechtlich betreten und den Arbeitsnachweis der Jnnung durch Angabe einer falschen und eigenhändig unterschriebenen Erklärung in Anspruch ge
nommen.
Ich fordere Sie nunmehr hierdurch auf, mir bis morgen, Donnerstag, den 27. d. M., abends, unter Vorlegung Ihrer Mitgliedstarte den Nachweis zu führen, daß Sie bei der Arbeitsbermittelung am 24. d. M. nicht mehr Mitglied des Zentralverbandes waren, andernfalls unwiderruflich die Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen Sie bei der Staatsanwaltschaft erstattet Ergebenst
wird.
Hermann Dräbert, Sprechmeister.
Dieser Brief spricht so unzweifelhaft die Verrufserklärung des betroffenen Gesellen, verbunden mit dem Zwang zum Rücktritt von einer Vereinigung zur Erringung besserer Lohnund Arbeitsbedingungen aus, daß der Staatsanwalt, wenn er Kenntnis von diesem Schriftstück erhält, gar nicht umhin kann, fich einmal mit Herrn Sprechmeister Dräbert etwas näher zu befassen. Die Innungsmeister, die so in ungerechtester Weise Terrorismus üben, vermerken es aber ihren Gesellen als Unrecht, daß diese in der Abwehr gegen solchen Terrorismus die Solidarität der übrigen Arbeiterschaft anrufen!
Daß übrigens ein Arbeitsloser widerrechtlich handelt und Hausfriedensbruch verübt, wenn er einen Arbeitsnachweis betritt, um Arbeit zu erhalten, ist eine Logik, auf deren Nachprüfung durch die Gerichte die Arbeiterschaft gespannt sein darf. Ein Gericht, daß diese Logit anerkennt, liefert damit unbewußt einen neuen Beitrag zum Kapitel Klassenjustiz! Berlin und Umgegend.
Achtung, Tapezierer und Kleber! Wegen Nichtbezahlung des I obliege. Die Seeleute gaben weiter nach und handelten nach diesem Tarifs ist die Firma Frib Horn, Friedenau , Laubacher Str. 16, Bescheid. Aber die Reeder gaben keine Antwort. Bau Klarenbachstraße, Ede Neues Ufer, gesperrt.
Die Schlichtungskommission.
Kellnerstreit im Ausschank der Kindl- Brauerei zu Neukölln. Unmittelbar nach Ausbruch des Streits prangten am Garteneingang gedruckte Platate folgenden Inhalts:
An unsere Gäste! Ein Kellnerstreit im Betriebe behindert die ordnungsmäßige Bedienung. Unsere verehrten Gäste werden höflichst ersucht, hierauf Rücksicht zu nehmen.
Unter diesen Umständen ist es nicht erstaunlich, daß die vom Verbandsvorstand ausgegebene Parole, weiter zuzuwarten und den Streit vorzubereiten, nicht eingehalten wurde. Besonders ungebuldig zeigten sich die Seeleute von Le Havre . Zweimal ließen sie sich bewegen, den schon beschlossenen Streit nicht durchzuführen, am 9. Juni indes kam es dort zum allgemeinen Ausstand, der den Verbandsborstand vor die vollzogene Tatsache stellte. Für den 19. wurde dann ein 24stündiger Solidaritätsstreit in den anderen Häfen beschlossen, aus dem sich der dringende Ausstand in Dünkirchen , Bordeaug und Marseille entwickelte. Nach Erscheinen dieses Platats verließ ein großer Teil der Das Zentralfomitee der Reeder blieb hartnädig. Es lehnte das Gäste demonstrativ den Garten. Am Sonntag, den 7. Juli, fanden von der Regierung vorgeschlagene Schiedsgericht ab, das die fich trot trampfhaftester Anstrengungen verschiedener Stellenber- Streifenden angenommen hatten. Nur die Meffageries Maritimes, mittler nur fünf Arbeitswillige, welche unter dem üblichen Massen, die durch ihre Verträge mit dem Staat gebunden find, willigten ein, aufgebot von Polizei und Kriminalbeamten ihrem Gewerbe nach- ohne sich indes mit der Verwirklichung zu beeilen. Die Reeder gingen. Ob die Leitung der Kindlbrauerei mit dem scharf- scheinen ihre Hoffnung darauf zu setzen, daß bei längerer Streifs die Streifenden ihre bisherige Selbstmacherischen Vorgehen ihres Oekonomen einverstanden ist, läßt sich Dauer des verlieren und Der Brauereiausschant in der beherrschung zurzeit noch nicht beurteilen. gewaltsamer Intervention Staates Vorwand geben werden. Zur Steigerung Hermannstraße zu Neukölln ist für organisierte des Gastwirtsgehilfen natürlich gesperrt. der Erregung tragen jedenfalls die Verurteilungen der Strei Verband der Gastwirtsgehilfen. fenden wegen, Desertion" bei, bei denen in den meisten Fällen nicht einmal Strafaufschub bewilligt wird. Auch bei den radikalen Parlamentariern gibt sich jetzt der Wille kund, dem Anachronismus des für die Seeleute fortbestehenden Streifverbots ein Ende zu machen. Die vom Unternehmergeist beherrschten Gerichte aber nügen seinen Fortbestand rücksichtslos aus.
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Gegen§ 7 des Reichsvereinsgefehes soll der Geschäftsführer des Bauarbeiterverbandes in Plauen i. V., Genosse Schmirch, sich vergangen haben. Die wegen der Maifeier in Plauen ausgesperrten Bauarbeiter veranstalteten am 2. Mai nachmittags einen Spazier gang nach dem Elsterthal. Hierin sah die Polizei einen nicht genehmigten Umzug. Genosse Schmirch wurde als Veranstalter dieses Umzuges am Donnerstag vom Schöffengericht zu 100 M. Geldstrafe oder 20 Tagen Haft verurteilt.
Ein Streik in der Sonneberger Spielwarenindustrie. Die Einbinder, Pader, Ueberschreiber und Lageristen der Spielwarenerporteure in Sonneberg find angesichts ihrer gebrüdten wirtschaftlichen Lage in eine Lohnbewegung eingetreten. Die Ver waltung des Gaues Thüringen des Deutschen Transportarbeiterver. bandes hat am 6. Juli die Forderungen der Arbeitnehmer den Firmeninhabern auftragsgemäß eingereicht. Die Forderungen verlangen in der Hauptsache eine Verallgemeinerung der bereits in einigen Geschäften der Branche bestehenden günstigeren Arbeitsbedingungen. In Betracht kommen zirka 70 Firmen mit ungefähr 400 Beschäftigten. Es steht zu erwarten, daß die Unternehmer den Forderungen der Arbeiter geneigt gegenüber stehen.
Christlicher Terrorismus vor Gericht.
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Wie lange der Ausstand dauern wird, ist noch nicht abzusehen, Die französische Handelsmarine spielt im Verkehr der französischen Häfen eine beschränkte Rolle. Die Mannschaft für die Postschiffe stellt die Kriegsmarine. Am stärksten trifft der Streit Algerien und Tunis , für deren Seeverkehr mit der Metropole das Privilegium der Flagge besteht. Die Entscheidung des Kampfes hängt von der Entwickelung des Ausstandes der Dodarbeiter ab, in deren Hand es liegt, den ganzen Verkehr in den Häfen zum Stillstand zu bringen.
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Verfammlungen.
Zentralverband der Hausangestellten. Die Vierteljahrsber ſammlung der Ortsgruppe Berlin fand am Donnerstagabend in den Industrie- Festsälen, Beuthstraße, statt. Frl. Arndt und Frl. & u de erstatteten den Tätigkeitsbericht für das zweite Quartal 1912. Fünf Versammlungen mit belehrenden Vorträgen und acht Sonntagsausflüge, die auch agitatorisch ausgenutzt wurden, fanden in der Berichtszeit statt. Sehr beliebt sind die Ausflüge, zu denen stets viele Teilnehmer eintreffen; einmal waren 300 Mädchen beisammen. Das Bureau wurde als Auskunftsstelle wieder lebhaft Bei der Oberschlesischen Automobilgesellschaft, Siz Kattowis, in Anspruch genommen. Fünf Klagen wurden mit Erfolg vor GeInhaber Aleg Fischer u. Kto. in Berlin- Halensee , haben die Chauffeure, richt ausgefochten; zahlreiche Differenzen gelang es friedlich zu wie schon telegraphisch gemeldet, Sonnabendvormittag einmütig die schlichten. Viele Beschwerden wurden geführt wegen plötzlicher und Arbeit wegen Nichtbewilligung einiger minimaler Forderungen nieder- ungerechtfertigter Entlassung. Zur jebigen Reisezeit suchen manche gelegt. Herrschaften die Mädchen los zu werden, ohne Rohn und Kostgeld Auf Grund von Verhandlungen mit dem Filialleiter in Kattowig für die Zeit der Kündigung zu bezahlen. Viele unorganisierte und den Vertretern der Arbeiter war bereits ein Lohntarif auf- tamen in ihrer Not zum Verbande, um Hilfe zu erbitten, die nach gestellt und wurde, nach Angabe des Filialleiters, der Hauptleitung Möglichkeit gewährt wurde; auf den Rechtsschutz hatten natürlich zur Genehmigung übermittelt. Am Donnerstag erklärte Herr Werth nur die Mitglieder Anspruch. Manches Mädchen hatte der Herrin Kattowiß, daß die Hauptleitung in Berlin die Vorlage abgelehnt schaft ihre Unterschrift gegeben und bei der Entlassung auf alle habe. Auf eine Anfrage der Organisationsleitung in Halensee er- Ansprüche verzichtet, ohne die Bedeutung der Verzichtleistung zu flärte der Bureauchef, daß Herr Fischer zurzeit verreist sei, ihm verstehen, denn sie wurde erst im Verbandsbureau unterrichtet, daß jedoch von einer Ablehnung bezw. Einsendung des Vertrages nichts fie Ansprüche besitzt. Wie gewöhnlich bei Beginn der Reisezeit bekannt sei. Der Filialleiter habe in derartigen Fragen vollständig hat sich auch diesmal die Mitgliederzahl vermindert. Am Schluffe freie Hand und könne nach Belieben Vereinbarungen mit den des ersten Quartals zählte man 1184 Mitglieder, im Laufe des Arbeitern treffen. Damit ist offensichtlich festgestellt, daß die Firma zweiten Quartals waren 130 Neuaufnahmen und drei Uebertritte ein eigentümliches und widerspruchsvolles Verhalten an den Tag aus anderen Verbänden zu verzeichnen, dagegen traten 63 Mitlegt, um die Sache zu verschleppen. Wir ersuchen daher, Zuzug von glieder aus, und 191 mußten gestrichen werden, weil ihre Adressen Achtung, Metallarbeiter! Unseren Mitgliedern hiermit zur Chauffeuren nach Rattowig unter allen Umstäden zu verhindern. nicht zu ermitteln waren und wegen rüdständiger Zahlung; bie Kenntnis, daß der Kollege Paul Seeliger als Revisor gewählt Zahl der Mitglieder betrug am Quartalsschluß 1063. Die Abs worden ist. rechnung für die Kasse im zweiten Quartal legte Frl. Lude vor. Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin . Im vergangenen Jahre streikten die Goldschnittmacher der Die Hauptkasse bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit der Die Lohnbewegung der Kutscher für die Schwerfuhrwerke Firma Gebr. Riffarth in M.- Gladbach, Gebetbücherfabrik. Dieser Summe von 445 M. Unter den Ausgaben stehen 88,60 M. für Die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Transport- bon Christen geführte Streit ging infolge der dabei beobachteten Krantenunterstüßung verzeichnet. An die Zentralkasse wurden arbeiterverband und der Zentralftelle der Fuhrherrenvereinigung eigenartigen Tattit der schwarzen Strategen völlig verloren. Man 354,40 M. abgeliefert. Die Lokalkaffe buchte eine Einnahme von Groß- Berlins über einen Tarifvertrag haben nicht zu dem ge- hatte auf ausdrückliche Anweisung des christlichen Streitleiters den 2940,57 M., eingeschlossen den Bestand von 1490,21 M. vom letzten wünschten Resultat geführt, wie in einer Branchenversammlung besten der Schnittmacher während des Streits bei der Firma stehen Quartal. Die Ausgaben betrugen 1075,14 M. Der Bestand der des Verbandes, die am Sonntagnachmittag in der„ Neuen Bhil- laffen, betrieb also ein falsches Spiel. Dieselbe Gewerkschaft, die Lokaltasse beträgt am Schluffe des zweiten Quartals 1420,43 M. In der Diskussion wurde die Agitation für die nächste Zeit harmonie" stattfand, berichtet wurde. Otto Frante referierte. den Streit führte, ließ Streifbruch an den eigenen Kollegen verNach der Versammlung vom 20. Juni, in der der Lohnfommission üben. Nachdem der Streik im Sande verlaufen war, suchten sich eifrig besprochen. Man wendet gegenwärtig den Reinmachefrauen bestimmte Aufträge erteilt wurden, fand die erste Verhandlung christliche Helden nicht etwa gegen ihren sie schädigenden Verband besondere Aufmerksamkeit zu und sucht fie für den Verband zu Vom 1. Juli ab ist Frl. Schröter als Hilfskraft mit den Unternehmern am 2. Juli statt. Es gelang bis auf wenige zu wenden, sondern an den bei der Firma arbeitenden frei organi- gewinnen. In die Zentralleitung des VerPunkte, die Wünsche der Arbeiter zur Geltung zu bringen. Eine fierten Schnittmachern für ihren Mißerfolg zu rächen. Man heckte im Bureau angestellt worden. große Differenz blieb aber in bezug auf die berüchtigte Haftungs- den teuflischen Plan aus, den Freien das Material zu verderben, bandes ist Frau Berta Selinger- Wülfrath als zweite flausel bestehen, und daran scheiterten schließlich alle Verhand- damit diese nichts verdienten. Das gelang den schwarzen Terro- Vorsitzende eingetreten. lungen. Das Verlangen der Unternehmer, daß der Verband mit risten vortrefflich, indem sie den Freien zwischen die zum Abreiben seinem Vermögen für die Schadenersatzansprüche, die sie etwa der Bücher benötigten Seidenspäne Seifenpulver schütteten. Da geltend machen, haftet, konnte unter feinen Umständen zugestanden durch wurde eine ganze Woche lang jegliche Arbeit verdorben. Die werden. Eine zweite Verhandlung, die am Sonntagmorgen statt- frei organisierten Schnittmacher standen vor einem Rätsel, indessen fand und sich nur noch um diese Frage drehte, blieb ebenfalls den braven Christen die Schadenfreude vom Gesicht abzulesen war. Paris , 8 Juli. ( W. T. B.) Zu der heutigen Meldung des fruchtlos. Der Verband hatte, um alle Bedenken in bezug auf Es gelang einem der Freien zu beobachten, wie ein frommer Christ Schaden durch Verletzung des Vertrages zu zerstreuen, die folgende zum Verderben der Kollegen das Seifenpulver über die Späne„ Daily Chronicle", wonach zwischen England, Frankreich Abmachung anstatt der Haftungsklausel vorgeschlagen: schüttete. Auf dem Kontor des Betriebes zur Rede gestellt, mußte 1. Beide Parteien sind verpflichtet, ihren ganzen Einfluß der schwarze Terrorist eingestehen, daß noch drei weitere seiner Ge- und Italien ein den status quo im Mittelländischen Meer verDieser Tage bürgendes, jedoch die Annektion von Tripolis durch Italien zur Durchführung und Aufrechterhaltung des Vertrages einzu- sinnungsfreunde an dem Attentat beteiligt waren. ſetzen und dahin zu wirken, daß keine Vertragsverlegungen statt- Beweisaufnahme wurde der Tatbestand völlig bestätigt. Der An- richtig, daß die französische und englische Diplomatie den Wunsch a vor dem Gericht in M.- Gladbach an. Durch die anerkennendes Abkommen geplant sei, erklärt der„ Temps", es sei finden. 2. Vor Beginn und während des Verfahrens vor den stifter wurde zu der milden Strafe von 50 M., die drei Komplizen hege, die zwischen Italien einerseits und Frankreich und England andererseits seit etwa zehn Jahren bestehende Mittelmeer . Schlichtungsinstanzen find Streifs, Aussperrungen oder ähnliche jeder zu 30 m. verurteilt. Maßnahmen seitens der Parteien unter feinen Umständen zuEntente zu befestigen, doch hätten darüber noch keine lässig. Sogenannte Sympathiestreifs, ebenso wie Sympathieformellen Verhandlungen stattgefunden. Die französische und die aussperrungen und das Verlangen von Streifarbeit sind nicht englische Regierung hätten sich bisher auf bloßen, wenn auch zulässig; fie gelten als eine Verlegung des Vertrages und sind Paris , 7. Juli. ( Eig. Ber.) Der Ausstand der französischen eifrigen Gedankenaustausch beschränkt. bon beiden Kontrahenten mit allem Nachdruck zu bekämpfen. Seeleute hat nichts von seiner Kraft verloren, vielmehr dehnt er 3. Sollte dennos in einem der Tarifgemeinschaft ange- fich noch aus. In Havre , in Dünkirchen , Bordeaux und Marseilles , schloffenen Betrieb eine ungerechte Arbeitsniederlegung statt den vier größten Häfen, ist er so gut wie allgemein. Zwar be finden, so verpflicht sich der Deutsche Transportarbeiterverband, hauptet der den Reederinteressen dienende" Temps", daß im letzt feine Mitglieder weder direkt noch indirekt zu unterstüßen und genannten Hafen ein Drittel der Schiffe in See stechen könne, aber bei der Beschaffung neuer Arbeitskräfte den betreffenden Be- zugleich muß er zugeben, daß es sich da um fleinere Fahrzeuge trieben Schwierigkeiten nicht zu machen, wenn vorangegangene handle. In Saint- Nazaire haben die Seeleute gleichfalls den Streit Einigungsversuche als gescheitert anzusehen sind. Dieselbe Ver- beschlossen, in Cette haben einige Reeder die Forderungen der Seepflichtung übernimmt die Zentralstelle der Fuhrherrenvereini- leute bewilligt. gungen gegenüber ihren Mitgliedern im Falle einer unberech figten Aussperrung von Kutschern, die etiva von einem Fuhr herrn der Tarifgemeinschaft vorgenommen werden sollte." Diese Vorschläge zur Erledigung der noch bestehenden Differenz für den Abschluß eines Tarifvertrages lehnten die Unternehmer ab, und der Vertrag tam nicht zustande.
Husland.
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Schwierigkeiten bei der französischen Wahlreform. Paris , 8. Juli. ( W. T. B.) Die Kammer setzte die Beratung der Wahlreform fort und lehnte mit 381 gegen 198 Stimmen ein von Poincra é energisch unterstütztes Amendemenpt, das zur Versöhnung beitragen und die Verteilung der berbleibenden Size regeln sollte, ab. Die meisten Re publikaner stimmten dagegen. Sodann wurde der Artikel der Kommission über denselben Gegenstand mit 330 gegen 218 Stimmen angenommen, ebenso wurden mehrere andere Artikel der Kommission angenommen.
Der Kampf der Seeleute dreht sich hauptsächlich um die Erhöhung der Löhne. Auf dem Kongreß in Saint- Malo im Dezember 1912 hat der Seemannsverband einen Tarif ausgearbeitet, der dem Bentralverband der Reeder überreicht werden sollte. Die Erhöhung der Löhne ist längst notwendig geworden. Seit 12 Jahren find die Ermordung eines italienischen Ingenieurs. Löhne unverändert geblieben, die Fortschritte in der Schiffahrt aber haben die Dauer der Fahrten verkürzt. Der Seemann bleibt länger Konstantinopel , 8. Juli. ( P. C.) In Dorat bei Adana wurde auf dem Festland; er tommt so leichter in die Lage, eine Familie der beim Bau der Bagdadbahn tätige italienische Ingenieur San. zu gründen. Dazu kommt die allgemeine Teuerung. tarosa von einem albanesischen Unternehmer erschossen. Der deutsche Vizekonsul in Adana hat sich sofort an den Ort der Tat begeben.
Der Tarif von St. Malo unterscheidet zwei Kategorien von Seeleuten: die auf jenen Schiffen beschäftigten, wo die Verpflegung der Mannschaften dem Reeder obliegt, und diejenigen, die sich selbst verpflegen müssen( dies ist bei manchen Küstenfahrern, Schleppern usw. der Fall). Wir führen hier die Forderungen der ersten Kategorie Sie lauten für
Eine Sihung der Vertrauensmänner der in Frage kommenden Fuhrwerksbetriebe hatte sich vor Beginn der Branchenversammlung am Sonntagnachmittag mit dem Stand der Dinge beschäftigt, um Stellung dazu zu nehmen. Die Verbandsleitung empfahl dann der Versammlung die vorläufige Vertagung der Lohnbewegung, da die Herbeiführung einer Entscheidung im gegenwärtigen Moment noch nicht tunlich erscheint. In der Diskussion fand diese Ansicht viel seitige Unterstübung, und die Bewegung gilt vorläufig als vertagt. Achtung, Dachdecker und Berufsgenossen! Zur Arbeitseinstellung an. ist es bei der Firma W. Wachholz, Kastanienallee 33, gekommen. Herr Wachholz weigert sich, seinen Arbeitern das Fahrgeld weiter zu bezahlen. Ohne ihnen eine Mitteilung gemacht zu haben, zog er am Sonnabend das Fahrgeld plöglich ab. Auch sollen neu einzustellende Arbeiter nur noch 55 Pf. erhalten. Bisher hatte Herr Wachholz stets 60 Pf. bezahlt. Eine Einigung war nicht möglich, weil Herr Wachholz, im Vertrauen auf den Arbeitgeberberband, an seinen Maßnahmen festhalten will. Diese Wertstelle ist unbedingt von jedem Kollegen und Berufsgenoffen zu meiden. Zentralverband der Dachdecker.
Quartiermeister und erste Heizer 160 Frant monatlich Heizer.
Matrosen. Novizen, Schiffsjungen
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130 110 45
W
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Opfer der Berge.
Innsbrud, 8. Juli. ( P. C.) Am Schaufelferner im Oetztal wurde der Tourist Adolf Fürth aus Prag vom Schlage gerührt. Er war fofort tot. Am Johannestopi ist der Sohn des Oberlandesgerichtsrats Ritter von Ferrary age= stürzt und war sofort tot.
Juwelendiebstahl.
Für die zweite Kategorie sind die Forderungen entsprechend höher bemessen. Paris , 8. Juli. ( P.-C.) Ein großer Juwelendiebstahl ist heute Das Zentralfomitee der Reeder weigerte sich, die vom Kongreß morgen auf dem Boulevard Poissonniere bei dem Juwelier Bouvier gewählte Delegation zu empfangen. Die Forderungen der Seeleute verübt worden. Die Diebe haben den Geldschrank erbrochen und für wurden ihm hierauf schriftlich zugestellt, aber das Zentralfomitee etwa 100 000 Frant Juwelen gestohlen. Man bermutet, daß es fich erwiderte am 12. Februar, daß ihre Prüfung jedem einzelnen Reeber um eine internationale Diebesbande handelt. Verantw Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl