Nr. 158. 29. Jahrgang.
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Der Schapiroprozeß.
Mittwoch, 10. Juli 1912.
Wirtschaftsordnung gibt statt wirtschaftlicher Reformen zur zu finden sind. Dieser auch in Berlin noch immer herrschenBekämpfung der Prostitution polizeiärztliche den Ansicht ist das Reichsgericht in seinem das Mainzer Urteil hebenden Urteil entgegengetreten. Es heißt in den UrteilsKontrollen zur bequemen Benutzung der der Prostitution gegen den jegt in Darmstadt abgeurteilten Angeklagten aufgründen wörtlich:
Nach bierzehntägiger Verhandlung ist gestern in Darm- verfallenen Opfer. Statt Sozialpolitit gibt sie Stadt das Urteil gefällt, das wir nachfolgend wiedergeben. Sitten polizei. Die Industrialisierung der Frau, die Der Angeklagte ist trotz der Nachtragsanklage gelinder fort- Wohlfeilheit der weiblichen Arbeit zeigt uns den Grund für gekommen als in der Verhandlung in Mainz im September. Die moderne Prostitution. Statt das Uebel an der Wurzel zu Eine törperliche Untersuchung darf nur dann Anerkennenswert ist, daß das Gericht dem Angeklagten die packen, kräftigen Arbeiterinnenschutz zu schaffen, die Organiangekündigt oder angeordnet werden, wenn ein aus best imm ten Tatsachen abgeleiteter Beweis für die gewerbsWahrnehmung berechtigter Interessen rücksichtlich der Nach- fationen der Arbeiter zu stärken und dadurch der Prostitution mäßige Begehung der Unzucht erbracht ist. Voraus tragsanflage in vollem Umfange und auch wegen der ersten das Feld abzugraben, wird die Ausübung der Unzucht polizeisehung ist also, daß der zuständige Polizeibeamte nach seiner Artikel in weiterem Maße als das Mainzer Gericht zugebilligt lich fonzeffioniert, kontrolliert, reglementiert und bordelliert. pflichtgemäßen Ueberzeugung eine Frau der gewerb 3- hat. Dennoch hat es eine Freiheitsstrafe ausgeworfen. Die Mittel, die keineswegs die Ausübung der Prostitution zu bemäßigen Unzucht, somit der fortgesetten Hingabe ihres Beteiligten hätten es bei der Feststellung des Tatbestandes seitigen, höchstens zu verdecken vermögen. Die Prostitution Körpers an mehrere Männer gegen Entgelt für überbewenden lassen sollen. Diese sollte wertvoller sein als eine als gesellschaftliche Institution ist durch das heutige System führt erachtet. Mangelnde sittliche Führung, das Unterhalten Bestrafung des falsch informierten und nach völlig falscher zu einer polizeilich sorgsam behüteten und gepflegten Säule bon Liebesverhältnissen, anstößiges Benehmen geben dazu an sich feine Berechtigung, solange nicht Tatsachen vorliegen, die Richtung in seinen Artikeln steuernden Angeklagten. Falsch der bestehenden Gesellschaftsordnung gemacht. Nicht naiv dringend auf die Gewerbsunzucht hinweisen. Völlig un informiert welcher aufrichtige Richter wird nicht zugeben, offen, wie im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein die zulässig aber ist es, die förperliche Unter. daß auch er selbst auf Grund eidlicher Aussagen recht häufig Dirnenzunft mit ihrer Dirnenfönigin, die zum Empfang fuchung lediglich zu dem 3wede anzuwenden, falsch informiert wurde und dann ein unzutreffendes Urteil ge- hoher Herrschaften sich bereit hielten, soll die Prostitution aufum die Untersuchten des Geschlechtsverkehrs fällt hat? Aber der Presse wird zum Vorwurf gemacht, wenn sie, treten, sondern heuchlerisch versteckt, hohem polizei- obrigkeitzu überführen; damit hat diese im Interesse der öffent der nicht entfernt die Mittel zur Aufklärung zur Verfügung lichem Schuß" übergeben. lichen Gesundheit gegen Dirnen zugelassene Maßnahme nicht das stehen, wie einem Gericht, sich durch falsche Mitteilungen irre geringste zu tun. Androhung oder Ankündigung der Unter Da kommt zunächst§ 361, 3iffer 6 des Reichsführen läßt. Die Angriffe des verurteilten Redakteurs gipfelten strafgesetzbuchs in Betracht. Danach wird eine„ Weibssuchung ist ein Mittel, das die Polizei als Nötigungsmittel in den Behauptungen, der Beigeordnete Berndt sei heimlich person" mit Strafe bedroht, wenn sie gewerbsmäßig Unzucht überhaupt nicht, sonst aber jedenfalls nur gegenüber den als Dirnen erkannten Frauen anzuwenden befugt ist." ein Don Juan, öffentlich ein Alba, die Polizeiassistentin Frau treibt, ohne polizeilicher Aufsicht( der sog. Sittenpolizei) Wohltuend stehen die hier aufgestellten Grundsäße von Dr. Schapiro handele aus feruell- pathologischen Gründen, sei unterstellt zu sein oder welche nach Unterstellung unter poli- der in Preußen noch immer befolgten, empörenden Bratis übereifrig und verwende auch Mädchen zu Spikelzwecken. Seine Angriffe machten den Eindruck, als ob sich sich wendeten zeiliche Aufsicht den von der Sittenpolizei erlassenen Anord- ab, ohne jeglichen Anhalt Mädchen auf die Polizeiwache zu gegen die auf Befferung der Lage der Prostituierten gerichteten natur- und erfahrungsgemäß in unendlich häufigen Fällen 1898 der preußische Polizeiminister disser dem Gesetz, dem nungen zuwider handelt. Diese Sittenpolizei erschwert schleppen, um sie zu untersuchen. Wir erinnern, wie im Jahre Bestrebungen, gegen die aufopfernde Tätigkeit, die die Polizei- Mädchen, die Not oder Verführung oder beides zusammen Anstand und dem Ehrempfinden aller gerecht Denkender ins assistentin aufwendete, um Mädchen vor einem Verfall zur vorübergehend den Armen der Prostitution zugetrieben hat, Gesicht schlagenden Braris im preußischen Abgeordnetenhauſe Prostitution zu schützen und gegen die Einengung der Jagd- einen anderen Lebenswandel zu beginnen. Wenn die bescheinigte, ja unter dem wollüstig viehischen Gebrüll der gründe jener Herren, die Notlage, Unerfahrenheit und Leicht- Mainzer Polizeiassistentin sich endlich und nicht ohne Erfolg Sittenheuchler im Abgeordnetenhaus erzählte, bei der Unterfinn junger Mädchen in egoistischer, gewissenloser Weise sich zu bemübte, den aus dem Sumpf Herausstrebenden hilfreiche fuchung eines Fräulein Köppen, die ohne jede Veranlassung, nuze machen. Nichts weniger als sympathisch kann sozial Hand zu reichen, so ist das eine erfreuliche anerkennenswerte als sie auf die Straßenbahn wartete, ſittenpolizeilich" gepackt Empfindenden die Richtung solcher Artikel sein. Der Verteidiger des Angeklagten hat loyal anerkannt, daß die Ehre der Einzelerscheinung. Aber es gleicht dies Wirken doch sehr dem und auf der Polizei einer förperlichen Untersuchung unterbeiden Nebenkläger böllig unverlegt aus den Verhandlungen Wasserschöpfen mit einem Faß ohne Boden. Die Sitten- worfen wurde, habe sich herausgestellt, daß das Mädchen nicht hervorgegangen ist. Er hat die persönlich- gehässigen Angriffe polizei in ihrer Gesamtheit betrachtet, wirkt dahin: in den mehr Jungfer sei. Wird der heutige Polizeiminister aus dem in Angriffe gegen das System einer Verquickung der polizei- Sumpf hinein die Gestrauchelten und unter drückendster Reichsgerichtsurteil die Folgerung ziehen, die abscheuliche, lichen mit der Fürsorgetätigkeit umgewandelt. Mit Recht und Polizei- und Ludenfuchtel die Unglücklichen, die im letzten heuchlerische, brutale, beleidigende und, wie das Reichsgericht wie die Urteilsgründe zeigen, nicht ohne Eindruck auf das Grunde ihre Lage dem Elend der heutigen Gesellschafts- festgestellt hat, gesezwidrige Praris der Sittenpolizei zu beseitigen? Gericht, hat er dies gegeißelt. Der Polizeiassistentin lag ob: ordnung zu verdanken haben! Das immer tiefere Sinten 1. Mitwirkung in fittenpolizeilichen und kriminellen Dingen, dieser armen Opfer ist eine Folge des im Interesse der 2. öffentliche Fürsorge und Wohlfahrtspflege und 3. Ge Sicherung der öffentlichen Ordnung und des öffentlichen fangenenfürsorge. In warmherziger, opferbereiter, unermüd- Anstands" geschaffenen§ 361, Ziffer 6 des Strafgesetzbuchs. licher Tätigkeit widmete sich die Polizeiassistentin ihrer Auf- Das Buhältertum erwächst aus derselben Wurzel: es gabe. So sehr wir ihre Tätigkeit anerkennen, so wenig an entspringt dem Schußbedürfnis der Prostituierten gegen genehm berühren die beiden Fälle von Lockspigelei, wenngleich polizeilich- strafrechtliche und andere Verationen. Als besonderes Pflänzchen dieser Sittenpolizei präsen dieser Maßregel vor, die mit Einführung unentgelt. sich diese gegen Verschleißer untauglicher, teurer Mittel Aus Kopenhagen liegen genauere Berichte über die Wirkung zur Abtreibung richteten. Die Polizeiaffistentin handelte hier tierte sich in Darmstadt der Polizeiaspirant Brulicher Behandlung geschlechtlicher Krant. im Auftrage ihres Vorgesekten und im Rahmen des durchaus der, der seine Stellung zur Nutznießung und Denunziation heiten unter Mitwirkung von Aerztinnen verbunden verwerflichen herrschenden Polizeisystems. Keineswegs ver- von Mädchen mißbrauchte. Und geschieht derartiges nur in mögen wir deshalb über die warmherzige Frau den Stab zu Mainz? Ist das in Berlin unmöglich? Vor einem Jahre ist. Die Erfolge sind in hygienischer Hinsicht vortreffliche. Der§ 361 3iffer 6 des Strafgesetzbuches mit seinen für brechen, wie es zu unserer Verwunderung auch ein Parteiblatt hat die Tatsache, daß Sitten polizisten selbst 3udie ihm unterstellten, unwürdigen, nußlosen und entmenschentut. Was anzugreifen ist, ist das Polizeisystem, nicht seine hälterei ausübten und ihre Opfer sogar zu den Folgen, mit seiner Großziehung des Zuhältertums und Milderung in tausenden von Fällen durch Frau Dr. Schapiro. Ruppeleien und Rockspieleien anbielten, mit der durch ihn geschaffenen täglichen Bedrohung anstän Eine Verquickung von Fürsorgetätigkeit mit polizeilicher zur Verhaftung eines halben Dutzend Sitten ,, schutz" leuten diger Frauen und Mädchen mit niedrigen Beleidigungen Tätigkeit ist vom Uebel. Von noch größerem Uebel ist das geführt. Die Voruntersuchung muß nach der Länge der muß fallen, wenn man die Prostitution wirklich bekämpfen System unserer Sittenpolizei überhaupt. In dem Untersuchungshaft recht mannigfaltiges Material zutage ge- und sie nicht nur verhüllen oder gar zur leichteren BefriediDarmstädter Prozeß sind die unheilbollen Folgen fördert haben. gung der Gelüste von Ordnungsheuchlern mehren und für des gegen die Prostitution heute herrschenden Eine tatsächliche, freilich nicht absolut notwendige Folge ihre Nutznießer minder gefahrvoll gestalten will. Daneben Polizeisystems wieder klar zutage getreten. Dies des Systems des§ 361, 3iffer 6 ist, insbesondere wenn mit fann eine Fürsorgerin mit warmem, sozialem Empfinden wächst aus der Unmöglichkeit der heutigen Gesellschafts- Handhabung der Sittenpolizei heuchlerische Schnüffler be- reichlich viel Gutes, insbesondere auf dem mit der Prostiordnung heraus, die Prostitution, die sie selbst täglich, ja traut werden, die gröbliche Beleidigung und tution nicht im Zusammenhang stehenden Elendsgebiet leisten. stündlich nährt und vermehrt, zu beseitigen oder auch nur er- Freiheitsberaubung unschuldiger, unter den Ver- Auf strafrechtlichem Gebiete dringend erforderlich ist heblich einzudämmen. Der Versuch des Gesetzgebers, durch dacht unzüchtigen Betriebes gebrachter Personen. Hat die neben der Beseitigung des§ 361 3iffer 6 Strafgesetzbuches feine strafrechtlichen und polizeilichen Mittel Polizei das Recht und die Pflicht, gewerbsmäßige Unzuchts- die Anwendung der Kuppelei- und Wucherstrafen gegen die gewerbsmäßige Unzucht zu verschleiern, statt ihre treiberinnen unter Sitte zu stellen und die ihrer Aufsicht sich Bordellwirtschaften und ihre Begünstiger. Viel wichtiger wirtschaftlichen Wurzeln abzugraben, muß mit Entziehenden zur Bestrafung zu bringen, so hat sie so aber find die sozialen Schritte zur Eindämmung der BrostiNotwendigkeit zu dem heutigen Polizeisystem und seinen be- deduzierte die herrschende Polizeilogik auch die Pflicht tution. Statt Sittenpolizei Sozialpolitik. Statt Verflagenswerten Folgen führen. Unsere bürgerliche kapitalistische nachzuspüren, ob solche polizeilichen Eingriffs reife Elemente hüllung des Elends durch Sittenpolizei oder polizeilich beHißeperioden in den sogen. Hochsommer fallen. Allerdings waren bis dahin je erreichte Temperatur von 39 Grad Celsius zu vergerade im letzten Jahrfünft die Sommer häufig, die ihre höchsten zeichnen. Erst am 28. Juli 1911 wurde auch in Norddeutschland, Temperaturen bereits vor dem Solstitium hatten. Man braucht als und zwar zu Chemniß, der Temperaturwert von 40 Grad Celsius Beispiel dafür nur auf den berüchtigten Sommer von 1907 hinzu- erreicht. Im allgemeinen muß man in unseren Breiten ein Tagesweisen, den miserabelsten, den wir seit Jahrzehnten hatten. In magimum von mehr als 30 Grad Celsius schon als Ausnahme be jenem Jahre herrschte während der Tage vom 5. bis 15. Mai zeichnen, wenn es auch fast in jedem Sommer und von jedem Drt bereits hochsommerliches Wetter; der 18. Mai war in weiten Teilen einmal erreicht wird. Mitteleuropas überhaupt der wärmste Tag des ganzen Jahres. Norddeutschland fab 1907 überhaupt feinen Sommer, wurde dafür allerdings durch einen ungemein warmen und beständigen Herbst
Kleines feuilleton.
Die Undankbaren. Kaffeefränzchen bei Frau Rat. Die Gnädige hatte beim Kuchenbacken am Tage vorher selbst mit Hand angelegt. Nicht, um die Dienstboten zu entlasten, sondern um der Kritik der lieben Freundinnen nicht durch figengebliebenen" Kuchen Stoff zu erbaulichen Betrachtungen zu liefern. Moden
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entschädigt.
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Aber mit einer Aenderung der Braris allein ist es nicht getan. Es muß die Beseitigung des§ 361 8iffer 6 des Strafgesezbuches, den der Vorentwurf zum Strafgesetzbuch aufrecht erhalten will, verlangt werden. Dänemark ist mit Beseitigung der Sittenpolizei und Bestrafung der Gewerbeunzucht im Oktober 1906 vorgegangen.
Ein Freiluftmuseum auf der Insel Gotland. Durch einen
Lehrer an der Schule des kleinen Dorfes Bunge im nördlichen Teil
Das Backwerk war denn auch prächtig geraten, und der reich gedeckte Kaffeetisch sah mit dem schneeigen Tischtuch, den blinkenden Tassen und Tellerchen und der Fülle knusprigbraunen, zuckerbestäubten Es ist eine häufig auftretende Eigentümlichkeit warmer Sommer, porden. Sein Hauptreiz besteht darin, daß die SehenswürdigKuchen aus wie ein Bild der Behaglichkeit. daß sie in ihrem ersten Teile oft durchaus nicht ihren eigentlichen feiten sämtlich im Freien aufgestellt sind. Das Hauptstück ist ein Der Kaffee dampfte und duftete in den feinen Tassen, und die Charakter erkennen lassen. Das Jahr 1911 machte in dieser Hinsicht Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, das mitten auf einer Wiese Damen plauderten lebhaft und angeregt über Abwesende und eine Ausnahme. Das Jahr 1910 ähnelte dagegen durchaus in errichtet worden ist. Auf dem Hof find allerhand primitive Ackerseinem Sommer dem von 1907; denn die eigentlichen Sommer- baugeräte zu sehen, und in den anschließenden kleineren BaulichWie nun der Blick der Frau Rätin über die stattlichen gut ge- monate waren andauernd fühl und regnerisch, und sommerliches feiten werden örtliche Handfertigkeiten vorgeführt, die jetzt längst nährten Damen glitt, dachte sie, einer sonderbaren Jdeenverbindung Wetter mit hohen Temperaturen hatte sich auf die Zeit vom 10. Mai ausgestorben sind. Die größte Beachtung verdient ein Plak, auf folgend, an ihre stille, blaffe Buzfrau, dieje nimmermüde, ab- bis Mitte Juni beschränkt. Auch vor zwei Jahren waren nachher dem an Modellen die verschiedenen Formen des Begräbnisses bergemagerte und sorgenvolle Familienmutter, und in einer Anwandlung die Höchsttemperaturen des Frühlings und Vorsommers nicht wieder anschaulicht worden sind, wie sie auf der Insel Gotland nach den von selbstloser Güte, und weil doch zu viel Kuchen auf dem Tische erreicht worden. Weniger frag wie 1907, aber im Grunde ebenso dort gemachten Funden in der Zeit zwischen dem ersten Jahr war, beschloß die Dame, ein Stückchen für die acht Kinder der unfreundlich zeigte sich der fühle und veränderliche Sommer von hundert vor Christi und dem vierten bis fünften Jahrhundert Buzfrau einzupacken, und sprach auch mit ihren Gästen über diesen 1909. Auch 1908 gab es einen eigentlichen Hochsommer und feine unserer Zeitrechnung in Ausübung gewesen sind. Daneben steht Entschluß. Hundstage; der Borsommer dagegen war troden und warm. Wikingerschiffs besitzt. Damit find die Schäße dieses Freiluft das Modell eines alten Steindenkmals, das die Form eines " Ach, beste Frau Rat, Sie sind die Güte selbst", beteuerte die Einigermaßen normal, wenn auch zeitweilig recht veränderlich, waren museums noch nicht erschöpft, vielmehr zeigen weitere bedeutsame Frau Fabrikdirektor mit verzücktem Augenaufschlag, aber glauben die Sommer von 1906 und 1905. Sie mir Aufstellungen die Anlagen, die zur Abhaltung von Bolts- und Diese Beispiele aus den letzten Jahren zeigen deutlich, daß bor. Gerichtsversammlungen in jener entlegenen Beit üblich waren. diese Leute sind zu undankbar." „ Sehen Sie, neulich wollte ich meiner Waschfrau einen abläufig durchaus noch kein Anlaß vorliegt, von einem unerfreulichen Der Gerichtskreis besteht aus 8 großen Steinen, die Stätte für den gelegten Zylinder meines Gatten für ihren Mann zum Geschenk Sommer zu sprechen. Die bisherigen Monate waren feineswegs fo machen. Der Hut war noch fast wie neu und hatte vor zwanzig ichlecht, wie sie hier und da schon gemacht worden sind. Wenn die Thing, die Volksversammlung, aus einem Kreis kleinerer Steine Jahren zirka vier Taler geloftet." mit einem besonderen Hügel für den Wortführer. Der unbekannte jezt eingetretene Higeperiode sich als von Dauer erweisen sollte, woWas meinen Sie, meine Teure, was mir diese ungebildete für gegenwärtig die Aussichten durchaus günstig sind, so kann der Schulmeister in jenem kleinen Dorf hat mit dieser Anlage eine kulturhistorische Tat von großer Tragweite vollbracht. Person zur Antwort gibt?" Behalten Se den man, Madam; vom Sommer 1912 unter Umständen wärmer wie sein Vorgänger werden, Staat friegt mer nig in'n Magen; unsereens muß erst sehen, dat wobei es feineswegs so trocken wie vor Jahresfrist zu sein braucht. er wat zu futtern friegt; und schenken braucht uns ooch feener nig". Ueberdies begann damals die Hige, wie erinnerlich, erst am 22. Juli, Die Rätin nickte zustimmend mit dem Kopf und legte das während sie diesmal schon in der ersten Woche dieses Monats einStückchen Kuchen wieder zu den übrigen." Ich muß Ihnen wirt- gesezt hat. Budem ist während der letzten Tage in Südeuropa das lich beipflichten, Frau Direktor, Sie haben vollkommen recht. Wenn Thermometer schon außerordentlich hoch emporgestiegen, in Süd- und man diesen Leuten auch noch so viel schenkt fie haben in ihrer Mittelitalien bis auf 41 Grad Celsius im Schatten. Sobald der Undankbarkeit absolut tein Verständnis für unsere Milbherzigkeit. Luftdruck sich so verlagert, daß die Winde aus Südeuropa zu uns ge=-Die Münchener Voltsfestspiele, die früher im langen, dürfte auch die Sommerhiße eine hohe Intensität erreichen. Ausstellungspark stattfanden, werden ins Hoftheater verlegt werden, Unsere Sommerhize. Es hat in diesem Jahre lange gedauert, Temperaturierte wie im Süden Europas kommen allerdings in den allwo im Herbst Calderons" Standhafter Pring" aufgeführt werden bis sich im ganzen Lande der unverfälschte Sommer eingestellt hat. zentralen Gebieten des Kontinents nicht; 40 Grad Wärme im wird. Dies Stück ist ja wohl gerade kein Volksfestspiel, aber die Im Gegensatz zu dem vergangenen heißen Sommer berliefen dies- Schatten bilden für Deutschland, Desterreich und die Schweiz die Absicht an sich ist löblich, zumal schon Plätze von 50 Pf. an ausmal Frühling und Vorsommer unter andauernder Veränderlichkeit. äußerste Grenze, die nur in vereinzelten Gegenden und in sehr gegeben werden. Man vergleiche damit z. B. die Preise der Wenn es aber erst jetzt, zu Beginn des Monats Juli, wirklich heiß feltenen Fällen erreicht wird. ein einziges Mal, am Berliner Hoftheater, die das Volk unterhalten muß. geworden ist, so bildet diese Erscheinung feineswegs eine Abnormität. 18. August 1892, wurde innerhalb Deutschlands, und zwar zu Ein Riesenzahn. In einer Sandgrube bei Ober. Wie sich die eigentliche Winterkälte mit Frost und Schnee gewöhnlich Reichenhall in Oberbayern, eine noch höhere Temperatur, und zwar billig wurde ein Mammutzahn bloggelegt, der eine Länge von erst nach der Wintersonnenwende, vorwiegend im Januar, einzustellen 41 Grad Celsius registriert. Am 19. August 1992 war auch in 2,70 Meter und ein Gewicht von 110 fund bei einem größten pflegt, so ist es auch durchaus in der Ordnung, daß die großen Norddeutschland, und zwar zu Liegnig und Grünberg die höchfte, Umfang von 60 Zentimeter hat
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B. M.
Nur
Notizen.