Nr. 165. 29. Jahrgang.
Aus Induftrie und Dandel.
Politik und Waffenhandel.
Plackereien mit dem Plakatgefet. 1. Wählt Haberland!"
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delt wurde. Der Angeklagte, Kaufmann Karl Grunewald, hat. Einspruch erhoben gegen eine polizeiliche Strafverfügung, welche ihm 6 M. Strafe zubittiert, weil er den Polizeileutnant Degener Der Angeklagte Remest war am Stichwahltage bis gegen Der Außenhandel mit Feuerwaffen hat in den gegenwärtigen ordnung übertreten haben soll. in der Ausübung seiner Amtshandlung belästigt und die Straßen- 7 Uhr abends auf seinem Rade in Ratingen umhergefahren. unruhigen Zeiten verstärkte Bedeutung erlangt. Die deutschen Während dieser Fahrt hatte er vor dem Scheinwerfer der NadWaffenfabriken haben nach dem Börsen Courier" in den ersten Der Angeklagte schildert den Vorgang, der den Anlaß zu bem laterne einen Bettel mit den Worten: Wählt Haberland!" so anfünf Monaten dieses Jahres 10 066 Doppelzentner Feuerwaffen gegen Strafverfahren bot, so: Er stand mit einem Freunde nachts nach gebracht, daß die Worte auch während der Dunkelheit vom Publi4029 Doppelzentner in der vorjährigen Korrespondenzzeit exportiert. 2 Uhr auf dem Plaz am Rosenthaler Tor. Da sah er einen fum gelesen werden konnten. Die Straffammer in Düsseldorf ver Die Ausfuhr ist also um fast das 2fache gestiegen! Der Wert Polizeileutnant in Uniform nebst zwei Damen und einem Herrn urteilte ihn zu einer Geldstrafe wegen Uebertretung des§ 9 des der Ausfuhr stieg im Vergleich der genannten Beiten von 5,87 auf in Zivil über den Plak kommen. Gang und Haltung des Polizei- preußischen Breßgefeßes vom 12. Mai 1851, der noch zurecht be Anschlagzettel und Plakate, welche 9669 Doppelzentner auf Handfeuerwaffen. Von legteren wurde der Eindruck eines Angetrunkenen. Einige Straßenpassanten, die der einen anderen Inhalt haben, als Ankündigungen über gefeßlich größere Teil, 5819 Doppelzentner, an China geliefert. Die nord- selben Ansicht zu sein schienen, machten kritische Bemerkungen über über gestohlene, verlorene oder gefundene Sachen, über Verkäufe nicht verbotene Versammlungen, über öffentliche Vergnügungen, amerikanische Union empfing 1238 Doppelzentner gegen nur 48 Doppelzentner in den entsprechenden Vorjahrsmonaten. Nach den Polizeileutnant. Da drehte sich dieser um, ging auf den An- oder andere Nachrichten für den gewerblichen Verkehr, dürfen nicht Brasilien wurden 983 Doppelzentner exportiert. Der Export von geklagten zu, der ruhig neben seinem Freunde stand und forderte angeschlagen, angeheftet oder in sonstiger Weise öffentlich ausgestellt Bügeln, Federn, Hähnen usw. belief sich auf 397 Doppelzentner, die ihn auf, mit zur Wache zu kommen. Der Angeklagte machte Ein- werden.". Ein Inhalt, wie er durch diese Bestimmung allein zugein erster Linie in der Türkei und Belgien abgefeßt wurden. Seit wendungen dagegen und bot Legitimation an. Das half ihm aber laffen sei, habe die vom Angeklagten vor dem Scheinwerfer feines dem Jahre 1907 entwickelte sich das Ausfuhrgeschäft mit Feuerwaffen nichts. Er mußte dem Leutnant zur Wache folgen. Auf dem Rades angebrachte Druckschrift nicht gehabt. Die Druckschrift ( in Doppelzentnern) wie folgt: Wege dorthin versuchte der Angeklagte wiederholt dem Polizei- stelle aber ein Plakat dar, das er durch die Art, wie er es zur Schau Es sei gleichgültig, ob die Ausstellte, öffentlich ausgestellt habe. leutnant flar zu machen, daß er ohne jeden Grund sistiert werde. stellung durch Aufhängen, Aufstellen, Herumtragen oder HerumAber der Polizeileutnant habe alle diese Einwendungen mit fahren erfolge. Der Inhalt sei auch ohne weiteres für das Publi Schimpfworten wie Rognäse"," Lausejunge" und ähnlichen Be- fum verständlich gewesen. Soweit fei Angeflagter zu berurteilen, zeichnungen beantwortet. weil er ein Plakat mit unzulässigem Inhalt öffentlich ausgestellt habe. Das Kammergericht bestätigte dieser Tage das Urteil als zutreffend.
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Januar- Mai 1907 1908 1909 1910 1911
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1912
Ausfuhr. 4901 3187 2364 5335 4029 10 066 In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurden 5165 Doppelzentner deutsche Feuerwaffen mehr als in der Parallelperiode bon 1907 an den Weltmarkt gebracht. Die Waffenproduzenten fönnen mit den nationalen Schußbestrebungen" zufrieden sein.
Bergmann.
Das ist die Angabe des Angeklagten, die auch von seinem Freunde, dem Zeugen Gebhardt, bestätigt wurde. Dieser Zeuge gab zunächst mit voller Bestimmtheit an, der Polizeileutnant Als im Frühjahr die Bergmann- Elektrizitätswerke vor dem Degner ist sein Name- sei start angetrunken gewesen und habe Siemens Schuckertfonzern fapitulieren mußte, wurde von dieser statt eines Mannes, der eine abfällige Bemerkung über den BeutGruppe behauptet, es handle fich nur um eine finanzielle Silfe- nant machte, den Angeklagten, der sich an diesen Bemerkungen leistung durch die Siemens- Schickert, die Bergmann- Gesellschaft folle gar nicht beteiligte, sistiert. Bei der Behauptung, seiner Meinung ein durchaus selbständiges Unternehmen bleiben. Was es mit nach sei Polizeileutnant Degner betrunken gewesen, blieb der dieser Selbständigkeit auf sich hat, geht jezt offiziell aus einer Nach Zeuge, auch nachdem Polizeihauptmann Scholber, der sich in Bivil richt über die Neubefeßung in der Leitung der Bergmannwerke in der Begleitung des Polizeileutnants Degner befand, sowie dieser hervor. Herr Theodor Berliner, der dem Vorstand der Siemens- selbst und die beiden Damen ihrer Gesellschaft das Gegenteil beSchuckertwerte angehört, wird in die Direktion der Bergmann hauptet hatten. Hinsichtlich des Tatbestandes selbst schränkte der werfe eintreten und dem bisherigen Generaldirektor vollkommen koordiniert sein. augenscheinlich durch die Aussagen der Zeuge Gebhardt später anderen Zeugen und die wiederholten Befragungen unsicher gemach seine erste Aussage so ein, daß sie für den Angeklagten nicht mehr erheblich ins Gewicht fallen fonnte.
Gerichts- Zeitung.
Lumpen und Schweinehunde.
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2. Wählt Frit Kunert!" Ein weiterer Prozeß wegen Uebertretung des preußischen Breßgefeßes, der das in Halle a. S. herumgetragene Wahlplakat für Frit Kunert betraf, hatte dadurch noch ein Spezialinteresse, daß der sozialdemokratische Parteisekretär Reiwand, der kein Plakat getragen hatte, wegen Anstiftung zum öffentlichen Ausauch von der. Straffammer in Halle a. S. verurteilt wurde, neben stellen eines unzulässigen Plakats mit angeklagt worden war und dem Drehorgelspieler Vogt, der ein solches Plakat in den Straßen getragen hatte. Vogt erhielt 10 M. Strafe, die Anstiftung durch Reiwand wurde dagegen mit 20 m. bewertet. Das Gericht hielt für erwiesen, daß Reiwand den Drehorgelspieler durch Zusicherung einer Entschädigung zu dem Herumtragen des Plakats veran laẞt habe.
beiden Angeklagten und führte aus: Die Bestimmungen des§ 43 Das Kammergericht verwarf am Montag die Revision der Absatz 4 und 5 der Gewerbeordnung, welche Ausnahmen für die Wahlzeit hinsichtlich des Verteilens von Druckschriften zu Wahlsweden zuließen, fönnten den Angeklagten nicht zugute tommen, denn das Verteilen sei etwas ganz anderes wie das Aufhängen und Ausstellen. Das Aufhängen und Aufstellen von Druckschriften zu Wahlzwecken, die Blafate mit unzulässigem Inhalt gemäߧ 9 des preußischen Preßgefeßes feien, bleibe mangels einer Ausnahmebestimmung auch für die Wahlzeit verboten. Die Ver urteilung der beiden Angeklagten fei gerechtfertigt. Warum werden, wenn das Plakatgesetz zu Recht besteht, nur Sozialdemokraten und nicht Angehörige anderer Parteien, die ebenso gehandelt haben und täglich handeln, angeklagt? Sehen die Polizei und der Staatsanwalt solche Fälle nicht? Würden, wie es das Gesetz erheischt, alle Vergehen gegen das Plakatgeset berfolgt, so würde bald das völlig zwedlose, nur Bladereien dienende veraltete Gesetz verschwinden.
Polizeihauptmann Scholber wußte von dem ganzen Vorgang Mit diesen und ähnlichen Schimpfworten belegte der nichts weiter, als was ihm Polizeileutnant Degner erzählt hat. tonservative Gutsbesitzer und Gemeinde. Die Siftierung des Angeklagten durch den Polizeileutnant Degner borsteher Froebrich aus Dunkendorf, Streis hat sich nach dem Zeugnis des Polizeihauptmanns Scholber so Schweidnitz , die Lehrer und Beamten, die nach seiner ruhig und unauffällig vollzogen, daß er, obgleich er unmittelbar Meinung an dem Durchfall des fonservativen Freiherrn neben dem Beutnant ging, nichts davon bemerkt hat. Plößlich v. Richthofen die Schuld haben sollten. Nach der Stichwahl so sagte Bolizeihauptmann Scholber- war Leutnant Degner von im Wahlkreise Schweidnitz - Striegau , die bekanntlich mit dem meiner Seite verschwunden und erst als er zurüdtam, erfuhr ich, Die Siege unseres Genossen Feldmann endete, war der Ge- daß er inzwischen eine Siftierung vorgenommen hatte. meindevorsteher Froebrich in einem Schweidniger Gasthof und Sistierung muß also ganz friedlich vor sich gegangen sein." gab dort seinem Unwillen über den Ausgang der Wahl in Folgt man der Zeugenaussage des Polizeileutnants Degner, drastischen Schimpfworten Ausdrud. In Gegenwart eines dann war die Siſtierung keineswegs so friedlich und unauffällig. Gendarmerieoberwachtmeisters sagte er unter anderem:„ daß Siernach hat sich der Vorgang so abgespielt: Sinter den beiben der Sozialdemokrat durchgekommen ist, daran sind nur die nebeneinandergehenden Polizeioffizieren folgten die Tochter des Beamten und Lehrer schuld, die in der Stichwahl Sauptmanns und die Schwester des Leutnants. Polizeileutnant für Feldmann eingetreten sind." Als der Gendarmerie- Degner bemerkte, daß die beiden Damen einem Manne, der sie oberwachtmeister fich das verbat, machte der Agrarier belästigte, auswichen. Er stellte den Mann aur Rede, der sich dann fofort einen Zurückzieher, begann aber auf die Lehrer- ruhig entfernte. Nun mischte sich der Angeklagte ein, indem er chaft des Wahlkreises in der unflätigsten Weise zu dem Botigeileutnant Degner Vorwürfe wegen seines Vorgehens fchimpfen: Was sind die Lehrer? Lumpen gegen den unbekannten Mann machte. Polizeileutnant Degner sind sie. Schweinehunde und Galgenstride berbat sich die Einmischung des Angeklagten, er forderte ihn auf, find sie." Wegen dieser Beleidigungen hatten die Lehrer ruhig zu fein und sistierte ihn schließlich, weil der Angeklagte Strafantrag gestellt. Vor dem Schöffengericht weiter räfonnierte. zu Schweidnitz gab der konservative Schimpfapostel zwar die Beleidigungen zu, versuchte sich aber mit dem reichlich genossenen AI to hol herauszureden. Damit hatte er awar fein Glück, aber trotzdem erkannte das Gericht auf nur einen Mann sistiert hat. Uebereinstimmend bestritten die beiden in der Weise anbrachte, daß Namen und Zahlen, die durch elek Der Prozeß ist ein fleiner Beweis dafür, wie Ron- Polizeioffiziere und ihre Damen, daß Herr Degner betrunken war. fervative die Lehrer einschäßen und handeln, wenn sie gegen den konservativen Stachel löken.
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300 M. Geldstrafe.
War der Polizeileutnant betrunken?
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Diese Frage spielte eine nicht unwesentliche Rolle in einem Prozeß, der gestern vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte verhan
Kleines feuilleton.
Das war die friedliche und unauffällige Sistierung, von der Polizeihauptmann Scholber nichts bemerkt hat. Die beiden Damen wußten von dem Vorgang auch nichts weiter, als daß sie von einem Manne belästigt wurden und Polizeileutnant Degner darauf
Das Gericht hielt, gestüßt auf die Aussage des Polizeileutnants Degner, für erwiesen, daß der Angeklagte denselben an einer Amtshandlung gehindert habe. Der Angeklagte wurde deshalb zu 6 M. Geldstrafe verurteilt, aber von der weiteren Beschuldigung, die Straßenordnung übertreten zu haben, freigesprochen.
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Buchhandel" berichtet darüber: Sieht man von den Backfischen ab, deren Kunstinteresse sich im wesentlichen nur auf Schauspielerbilder erstreckte, so stehen die Rechtsanwälte, Kaufleute, Schrift. steller und Musiker in dieser Tabelle in bezug auf Sunstinteresse mit an der Spiße, während Schauspieler und Maler mit 0,30 und 0,20 Prozent recht wenig erfreuliche Zahlen liefern. Immerhin tönnen diese Berufe aber noch auf ein wesentlich größeres Kunstinteresse Anspruch machen als Geistliche, Offiziere und Staatsan und Rechtsanwalt, der sich im Gerichtssaal oft genug geltend macht, auch hier zum stärksten Ausdrud fommt. Denn während die Rechtsanwälte mit 22 Prozent vertreten sind, stehen die Staatsanwälte mit 0,00 Prozent an letzter Stelle.
Arbeiter sind in dieser Statistik nicht vertreten, da sie kaum in diesem Laden kaufen. Unsere Ausstellungen im Gewerkschaftshause beweisen indes, daß, soweit es die Mittel erlauben, die Arbeiterschaft gute Bilder wohl zu schäßen weiß.
Die aftrono
Ein Brozeß wegen Bekanntgabe des Wahlrefultates. Der Geschäftsführer der Fränkischen Tagespoſt" in Nürn berg Genoffe Fent hatte einen Strafbefehl über 3 M. erhalten, weil er ohne Erlaubnis der Polizei Lichtbilder erzeugt und dadurch die Straßen- Bolizeiverordnung übertreten habe.
Geschäftsführer Gen. Fenz hatte am Tage, resp. am Abend der letzten bayerischen Landtagswahl nach alter Gepflogenheit das Wahlresultat dadurch bekannt gegeben, daß er die Namen der Kandidaten sowie die Zahlen die das Wahlergebnis darstellten in Holzbrettchen ausschneiden ließ, diese zusammenstellte und an einem Fenster des Geschäftshauses der Fränkischen Tagespost" trische Glühlampen beleuchtet waren, auf der Straße sichtbar waren. Er wendete also ein ähnliches verständiges Verfahren an, Schöffengericht Nürnberg erkannte auf Freisprechung. das die Berliner Polizei am Wahltage verhindert hatte. Das
Die Straffammer Nürnberg hat das freisprechende Erkenntnis jetzt mit der Begründung bestätigt, daß es sich hier nicht um die Erzeugung von Lichtbildern handle. Der Ausdruck Lichtbilder". sei keineswegs identisch mit beleuchteten Bildern.
Wer wird nur so mit dem Feuer spielen Hoheit blieben besser bei Ihren Automobilen, denn erstensmal: dort bewundert man Sie, nnd zweitens: wir kennen die Melodie! Gewiß: Sie sind schuldlos wie eine Lilie, das liegt nun einmal so in der Familie Aber wir wünschen durchaus keinen Chor: das Solo kommt uns genügend vor.
Notizen.
Kurt.
Im Friedrich Wilhelmstädtischen Schau. fpielhause gedenkt Direktor Willi Nordau die Berliner Boffe älterer Zeit in ihrem ganzen Werdegang in der neuen Spielzeit in 8yllen vorzuführen. Der Rahmen dieser Aufführungen soll historisch gestaltet werden.
-Herr Bode, der Generalgewaltige unferer fgl. Museen und gleichzeitig Direktor des Kaiser- Friedrich- Museums, gedenkt nach feinem Leibblatt, dem Lokal- Anz.", von der letzteren Stellung zurückzutreten, um sich ganz seinen sonstigen Aufgaben zu widmen. Die Flora, die am 1. April gestohlen sein und damit den ausschlaggebenden Beweis ihrer Echtheit erbracht haben sollte, bleibt uns aber erhalten. Als Nachfolger Bodes ist fein Intimus, Prof. Friedländer, der bisherige Direktor des Kupferstichkabinetts, ausersehen.
Gin geflügeltes Automobil. Ein neues Bewegungsmittel für den Betrieb von Kraftwagen hat Bertrand de Lesseps in diesen Tagen auf einer Probefahrt mit einem durch einen Flügel betriebenen Automobil erprobt. Seine Versuche, das Prinzip des Vogelfluges dem Mechanismus des Automobils dienstbar zu wälte. Interessant ist nebenbei, daß der Gegensatz zwischen Staatsmachen begegneten sich mit den Gedanken eines Herrn Filippi. Er fonstruierte nach dem Prinzip des Vogelfluges einen Propeller, der die Wirkung nachahmen sollte, den der Flügelschlag des Vogels auf die Luft ausübt. Dieser Propeller ersetzt die Flügelschraube durch eine Holzschaufel, die in der Mitte breiter und dicker ist als an den Enden, von denen das eine in eine Spiße ausläuft, während das andere verhältnismäßig breiter gehalten und einem Vogelflügel ähnlich ist. Beide Enden sind rückwärts gebogen und bilden so einen stumpfen Winkel. Das ganze wird von einem Ein neues Riefenfernrohr. Der Kongreß der Republik Argentinien Mantel umschlossen, hat einen Durchmesser von nur 180 gentimetern und macht nicht die geringste Ueberschreitung des bisher hat auf Empfehlung des Unterrichtsministeriums die Kosten für ein üblichen Wagenmaßes erforderlich Die Höchstzahl der Um großes Spiegelfernrohr bewilligt, das in der National- Sternwarte Der Spiegel foll den außer drehungen beläuft sich auf 2200 in der Minute. Dieses System zu Cordoba Aufstellung finden soll. gestattet seinem Erbauer, fich gerade um den kompliziertesten ordentlichen Durchmesser von 1½ Metern erhalten. Teilen der heute gebräuchlichen Maschinerie unabhängig zu machen. mische Wissenschaft wird diesen Beschluß in doppelter Hinsicht mit Freude begrüßen. Einmal ist jeder Zuwachs der Sternwarten auf Budem ist die Heibung auf ein Minimum verringert. Der Wagen scheint faum den Boden zu berühren, die Stauberzeugung ist start der füblichen Halbfugel wegen ihrer geringen Bahl ein großer Vor- Ein Naturschußpart im Harz. Das Bestreben vermindert, die Pneumatite werden geschont, und die Behaglich teil für die Simmelstunde. Ferner aber ist auch der Play, den das neue Riesenfernrohr erhalten soll, besonders günstig gewählt. Die mehrt sich, der Natur, die man als Ganzes vor der Ausbreitung der feit des Reisenden wird ersichtlich erhöht. Aeußerlich glich der auf der Probefahrt benutte Wagen bem gewöhnlichen Torpedo Stadt Cordoba liegt im Innern von Argentinien , ungefähr gleich fapitalistischen Zivilisation nicht retten fann, wenigstens in fleinen weit vom Atlantischen und Stillen Ozean entfernt. Unmittelbar Teilen ursprünglicheren Charakter zu bewahren. Auch im Harz soll typ, nur der hintere Teil bildet eine Art Bug, aus dem die Um westlich von ihr steigt ein bedeutender Gebirgszug auf, der mehrere jetzt ein 2000 Morgen umfassendes Gebiet in der Nähe von HarzLaufachse des Flügels hervorspringt. Der 40 Pferdekräfte starte Motor liegt vorn und steht durch Ketten mit dem Flügel in Ver- Gipfel von 2350 Meter Höhe befigt. In diesen Bergen soll das bindung. Darauf beschränft sich der ganze Mechanismus. Der neue Riesenfernrohr aufgestellt werden, da hier die Luft von Wagen, der 1320 Pfund und mit drei Passagieren und in voller gewöhnlicher Reinheit und auch das Klima überaus günstig ist. Ausrüstung 2000 Bfund wiegt, trat bor einigen Tagen in Paris feine auf über 300 Meilen berechnete Reise an. Nach den Telegrammen, die fortgefeßt eingingen, nahm die Fahrt einen raschen und glatten Verlauf und führte die Reifenden glüdlich ans Biel in Lyon . Für die Zukunft der Automobilindustrie hat diese Verfuchsfahrt des geflügelten Autos eine außerordentliche Bedeutung. Uebrigens ist sein Flügel der beim Aeroplan benutten Schraube erheblich überlegen. Entwickelt doch das Filippische Flügelmodell bei der Probefahrt 70 Prozent der Antriebskraft, eine Leistung, die um mehr als 10 Prozent die der besten im Gebrauch befind lichen Schraubenpropeller des landläufigen Typs übertrifft.
Wer kauft Bilder? Welche Kreise des Publikums fich für die Malerei lebhaft intereffieren, geht aus einer fleinen lehrreichen Brivatstatistik hervor, die von einer bekannten Berliner Kunsthandlung aufgestellt worden ist. Das Börsenblatt f. d. deutschen!
Humor und Satire.
Die Stimme des Blutes. Auf dem Frankfurter Bundesschießen, allwo sie ihre Gewehre knallen ließen, fenkte Bring Heinrich den rauchenden Lauf und fagte folgende Rede auf:
Untertanen! Stammesbrüder und Träger bes nationalen Gedankens ihr seid die Jäger, ihr seid die Schüßen eichenumlaubt, baterländisch, gehorsam und überhaupt. Wer uns im Geldverdienen will stören, der tut ja woll nicht zu uns gehören! Darum rufen Sie Hurra ich bitte Sie- für Kaiser, Reich und Kompagnie!-"
burg geschüßt werden. Man will Pflanzenkulturen hegen, im Ausunsterben begriffene Tiere erhalten und früher im Harz ansässige
Tiere wie Luchs und Bär wieder ansiedeln. Daß mitten drin ein Hotel erbaut werden soll, scheint uns aber gar nicht zum Naturschutzpart zu passen. Oder benutzt die Hotelindustrie diesen Gedanken jetzt schon für ihre Zwecke?
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Gin Ordensmann als unsittlicher Maler. 8u welchen grotesten Szenen die Unfittlichkeitsschnüffelei bisweilen führen tann, zeigt ein Vorfall, der sich an der Münchener Akademie der Künste abspielte. Unter den Schülerarbeiten, die wie alljährlich ausgestellt werden sollten, wurde ein weiblicher Akt fonfisziert. Der Urheber des Bildes aber ist Schmerz laß nach ein malendes Mitglied des Benediktinerordens und die Ursache war die Furcht vor einem Zentrumsabgeordneten, dessen Besuch drohte.
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