Nr. 251.
Parteikag
der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands .
Zweiter Verhandlungstag. Dienstag, den 24. Oktober. Vormittags- Sihung. Singer eröffnet die Sigung um 94 Uhr mit der Verlefung einiger Begrüßungsdepeschen. Engels danft telegraphisch für den Gruß des Kongresses. Es wird in die Tagesordnung eingetreten und die Debatte über die ersten drei Punkte fortgesezt.
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Vor
Mittwoch, den 25. Oktober 1893.
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10. Jahrg.
wahl sich in Solingen zwei Kandidaten derselben Partei gegen überstanden. Das Lehmann Dortmund ist der Meinung, daß Beschlüsse des Parteitages im Solinger Streit nichts nügen. Die beiden Parteien dort müssen sich gegenseitig auffreffen, wie die beiden Löwen in der Fabel.
Leßner London : Die Londoner Genossen wünschen ein wöchentliches Zentralorgan. Der Vorwärts "" sei zu theuer und biete auch zuviel Lektüre δας für Ausland. wöchentliche Zentralorgan müsse im Sinne des Sozial demokrat" gehalten sein. Es sei auch für Deutschland eine Nothwendigkeit. Die Lokalblätter würden nicht darunter leiden. Die Landagitation hätte schon viel früher energisch in die Hand genommen werden müssen. Auch in England hätte man jetzt Damit begonnen. Vom Mai bis September schicke die„ Landschliefen in den Wagen. Ueberall hielten sie Meetings ab. liga" rothe Wagen" ins Land. Die Redner wohnten und Bielleicht ließe es sich in Deutschland ähnlich machen.( Bravo.) Frau Eichhorn- Dresden tritt für das Zentral- Wochen die Neue Welt" müsse für die Frauen mehr bieten. blatt ein, das sie aus dem Vorwärts" zusammengestellt wünscht.
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Kazenstein Gießen wünscht die Ueberweisung an eine Kommission und debattelose Annahme der Beschlüsse derselben. Runtel Solingen: Die Solinger Angelegenheit müsse den Redner versichert, daß die Schuld am Streit nicht er und seine Genossen in der That zum Etel geworden sein.( Bustimmung.) Freunde tragen, der Ausschluß der Solinger Parteigenossen sei in einer Volksversammlung erfolgt, die in gegnerischen Zeitungen annoncirt worden sei.
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Hülle Erfurt: Der Solinger Streit ist ein Geschwür, das noch nicht reif sei. Man müsse es sich selbst überlassen. Schumacher Solingen bittet, die Angelegenheit an eine Kommission zu verweisen, ihm werde von der Gegenseite vors damit er für die Dampfer- Subvention stimme, die ehrenMit bloßen Ver- geworfen, daß er von Hamburger Rhedern bestochen worden sei, persönlichen Vorwürfe und Beschuldigungen werden erhoben, die, wenn sie wahr wären, seinen Ausaus der Partei nothwendig machen würden.
Lehmann Dortmund: Es war gut, daß der Vorstand schluß sich bei der Unterstützung der Presse nicht von den fleinlichen Der Streit habe auch einen prinzipiellen Grund, er habe nie mit Gesichtspunkten leiten ließ, die in dem Verhalten der Kontrolleure den Anarchisten und Unabhängigen tokettirt, er bitte dringend ihren Ausdruck fanden. Redner empfiehlt die Errichtung eines um Untersuchung durch eine Kommission. Rorrespondenz Bureaus seitens der Partei. zu
Bemerkungen.
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Blatte, das direkt der Partei gehört, sich überarbeitet hat.
Ueber den weiteren Verlauf der heutigen Verhandlungen gingen uns die folgenden Privatdepeschen zu:
und
Fischer Berlin: Im Laufe der gestrigen Verhandlung sind von verschiedenen Seite allerhand Einwände gegen den 2 wärts" erhoben worden, die es zur Pflicht für den Parteivorstand bei der Landagitation gemacht worden sind, nicht verantwortlich. Harm Elberfeld: Der Vorstand ist für die Fehler, die machen, auch seine Stellung hierzu auszusprechen. Schoenlant hob Die Landagitation sei Sache der Provinzialkomitees. Die„ Neue hervor, daß der Redaktionsstab des Blattes zu klein sei, daß es ihm an Welt" müsse besser ausgestattet werden. der Attualität fehle. Darin sind wir seiner Meinung: Nament- sprechungen dürfe man sich nicht abspeisen lassen. In der jetzigen lich der Vorwurf Schoenlant's, daß die Kräfte der Redaktion von Form dürfe sie nicht mehr weitergehen, da sie zum Gespött der rührigsten der parlamentarischen Thätigkeit der Redakteure absorbirt würden, kann vom Vorstand nur unterstützt werden. Freilich ist es Gegner diene. wunderbar, daß Schoenlank dies alles theoretisch vortrefflich auseinandergesetzt hat, während er in der Praxis selber das gerade Gegentheil that. Das hat zu heftigen Auseinander fetzungen mit Schoenfant geführt. Wir glaubten verlangen 8 müssen, daß ein Redakteur seine ganze Kraft dem„ Vorwärts" Beschlossen wird vorläufig, alle 6 Solinger Mandate zu bezur Verfügung stellt. Schal München Gladbach theilt seine Erfahrungen über anstanden und den Streit einer Siebener- Kommission zu unterEin solcher Vertrauensposten er die Landagitation im Rheinlande mit. Die bimmlische Gen- breiten. Die Wahl der Kommission erfolgt morgen. hebt so hehe Ansprüche an die Leistungsfähigkeit, daß er darmerie" hege die Bauern auf, so daß unsere Erfolge sehr ge- Beschwerde aus Neisse über den Vorstand wird der Kommission Auch eine unvereinbar ist mit anderen Ehrenämtern. Das zeigte sich denn auch, als Schoenlant ein Reichstags- Mandat übernahm. Da ring find. überwiesen. Die übrigen Mandate werden für giltig erklärt. stellte sich denn für ihn heraus, daß noch ein zweiter politischer Schumann- Bielefeld , Heilmann Offenbach, Genossin ordnung wieder eingegangen und das Schlußwort dem RefeAn der weiteren Debatte betheiligen fich Wilde: Neuß , Es wird in die Berathung der Punkte 1-3 der Tages Redakteur nothwendig wäre. Als wir nicht sofort auf sein Ver- Schneider Köln , Schmidt Krefeld, Eberle Barmen, renten ertheilt. Tangen eingingen, fündigte er sofort. Bei seinem Rücktritt Spü cf el- Essen, Rutsche Hannover , Hoffrichter Köln, vom„ Vorwärts" tommt seine individuelle Art, seine Neigung. Rallenbach Offenbach u. a. häufig den Sattel zu wechseln, in Betracht. Wenn Arons gemeint Die Diskussion dreht sich 4000 m. sei abgelehnt worden, weil die Parteigelder nur für Auer: Das Darlehen für die Barmer Textilarbeiter von um die Neue Welt" Den Vorwärts" habe, die Haltung des Parteivorstandes lasse auf einen Mangel an Wochenblatt und die gandagitation, ohne daß wesentliche Parteizwecke da sind. Genosse Huber hat den Wunsch geäußert, das ZentralRücksicht gegen Schoenlank schließen, so spricht er dabei doch von neue Gesichtspunkte dabei entwickelt werden. Die Grörterung daß man bei der Massenherstellung der Flugblätter nicht blos Dingen, deren engeren Zusammenhang er nicht kennt. Ueber der Landagitation bringt die Mittheilung der Erfahrungen, die die bekannten Druckereien berücksichtigt, sondern auch andere Schoenlunt's Arbeitsluft und Arbeitsfähigkeit besteht nur eine die einzelnen Redner in ihren Provinzen dabei gemacht haben. Parteidruckereien berücksichtigen mögen. Wollen wir allen Meinung im Vorstande. Schoenlank war innerhalb der achtzehn Gin Schlußantrag wird angenommen. Es folgen persönliche Druckereien etwas geben, dann bekommen wir ein arges Durch Monate, die er im Vorwärts" war, sechs Monate nicht arbeitsfähig. Niemand hat ihm einen Vorwurf daraus gemacht. einander. Wir müßten auf das gleiche Format verzichten. Ein Wenn er aber damals zusammenbrach, so war es nicht die Er halte es für gleich, ob jemand im Dienst eines Privat- auch finanziell sei es richtiger, Schoenlant erklärt, nicht pro domo gesprochen zu haben. großer Wirrwarr würde bei der Versendung einreißen, die Massenherstellung Folge seiner Thätigkeit im Vorwärts", sondern von Schmalarbeitung, die zum Theil mit der Partei und eigentlicher Partei- verlegers, der ein Parteiblatt herausgiebt, oder bei einem der Broschüren einer Druckerei zu überlassen. feld thätigkeit nichts zu thun hatte. Schoenlant meinte, der Fehler andere verlangen, daß vom Parteivorstande Liege am Syftem, der Vorstand betrachte die Presse als milchende die Tabaksteuerfrage zum Gegenstand einer großen Agitation Kuh. Das widerspricht vollständig den Thatsachen. Im vorigen gemacht werde. Diese mechanische Art der Agitation, wo die Buppen am Schnürchen sind, macht einen schlechten Eindruck. Jahr gaben wir 66 000 M. für die Parteipresse aus und hatten vom Vorwärts" einen Ueberschuß von 36 000 M.; in Da ist die Initiative aus den Reihen der Genossen besser, das diesem Jahre find die entsprechenden Zahlen 55 000 und Denselben erstattet Mehner- Berlin : 180 Mandate sind für die von den Tabatarbeitern jetzt sehr intensiv betrieben wird, ist Bericht der Mandats Prüfungskommission. ist jetzt auch bei der Tabaksteuerfrage der Fall. Die Agitation, 40 000. Das Verlangen, das man an den Vorstand giltig erklärt worden, für ungiltig erklärt wurde ein Mandat viel wirtjamer, als wenn die Genoffen gleichsam auf Kommando stellt, ist von ihm also erfüllt worden. Oder meint man etwa, aus Friedeberg- Arnswalde , das nicht aus dem Kreise sondern die Hände für eine gemeinsame Resolution erhoben hätten. für einzelne am Vorwärts" beschäftigte Journalisten seien aus von Friedeberg- Arnswalder Genossen, die jetzt in Berlin wohnen, Türt hat behauptet, der angeblich erhebliche Rückgang unserer nahmsweis hoch bezahlte Redaktionsposten aus den Ueberschüssen herrührt, und ein von Frauen und Mädchen Münchens aus- Stimmen in den Handelsstädten sei veranlaßt, weil man die des Blattes zu schaffen? Darauf wird kein Parteivorstand ein- gestelltes Mandat für Frau Urban, da dieses Mandat den Dr Handlungsgehilfen nicht zu packen verstanden habe, die Aufgehen.( Beifall.) Immerfort treten neue Anforderungen an ganisations bestimmungen nicht entspricht. Gegen das Mandat faffung sei doch wohl zu fanguinisch; der 3. und 5. Berliner die Parteitasse heran, und gering sind die Geldleistungen von Antrict, den Delegirten des zweiten Berliner Wahlkreises, Wahlkreis find nicht erobert worden, weil dort Handlungs mancher Bezirke. Wie fönnen die vielen Wünsche ist ein Protest aus Berlin eingelaufen, in dem behauptet wird, gehilfen für uns stimmten und Lübeck und Bremen sind nicht befriedigt werden, die beständig laut werden? beweist ein bloßer Blick auf das Budget des Bor - höriger einer Gewerkschaftsorganisation. Nun liegt aber ein anderes Bustände beim Vorwärts" sind ausführlich erörtert worden. Uebrigens daß er sein Mandat der Vorspiegelung verdanke, er sei Ange- verloren gegangen, weil sie dort nicht für uns stimmten. Die wärts", daß der Vorstand sich durchaus nicht von fleinlichen, Schreiben vor, in dem erklärt wird, daß Antric schon vor län- Genosse Schmidt habe behauptet, daß der Vorgänger Schoenlant's filzigen Gesichtspuntften leiten läßt. Das Redaktions- Konto be gerer Zeit der Freien Vereinigung der Kaufleute beigetreten sei wegen Ueberarbeit fortgegangen sei, er muß falsch berichtet sein, läuft sich auf 61 000 m. Davon wird ausgegeben: für fünf und nur vergessen habe, sich die nöthigen Papiere zu verschaffen, denn derselbe Mann ist jest wieder Schoenlant's Nachfolger geworden, ständige Redakteure 22 500 M., für Mitarbeiter am politischen was wahr sei. Dies genau festzustellen, hielt die Mandats- und wenn er früher wegen lleberarbeit weggegangen wäre, würde er Theil 16 540 M., für parlamentarische Berichte und Depeschen Prüfungskom mission nicht für ihre Sache, sondern für eine An- jezt diefelbe Stelle nicht wieder angenommen haben. Nun zu ver 3000 M. und für Berichterstatter 11 000 M. Das Redaktionsfonto gelegenheit des Kreises. Das Organisationsstatut verlange nur, fchiedenen anderen Dingen: In bezug auf die Organisation sind wir des Echo" beträgt noch nicht die Hälfte. Die Frage des Aus- daß der Delegirte Parteigenosse sei und regelrecht gewählt werde. einig, es tommt auch weniger auf ihre Form an, als daß tüchtige baues des Vorwärts" in redaktioneller Hinsicht ist für den Es lag daher feine Veranlassung vor, das Mandat Antricks für Kerls darin sind. Urd tüchtige Kerls sind ja die Sozialdemo Vorstand nie eine finanzielle, sondern immer eine persönliche ungiltig zu erklären. Aus Solingen liegen 6 Mandate vor, traten. Ueber unseren alten Genossen Rokosty hat ein jüngerer gewesen. Keine irgendwie begründete Mehrforderung für Mit- während nach dem Statut nur höchstens 3 für jeden Kreis zu Genosse ein sehr weitgehendes Urtheil gefällt: er soll nicht fähig arbeiter ist der Redaktion jemals abgelehnt worden. Wir haben lässig sind. Diese Mandate beantragt die Kommission der be- dazu sein, die Neue Welt" zu redigiren. Genosse Kotosty hat aber die Auffassung, daß der Zuwachs an geistigen Kräften nicht tannten Streitigkeiten wegen sämmtlich zu beanstanden und eine auf schwierigen Posten gestanden und sie mit großer Pflichttreue gleichen Schritt mit der Entwickelung der Partei gehalten hat. Es Kommission zu wählen, die die Angelegenheit des Ausschlusses verwaltet. Wir haben die feste Zuversicht, daß er so brav, treu hieße die Provinzial- Parteipreffe zur geistigen Verwahrlosung von 9 Solinger Genossen, worunter sich auch drei Delegirten be- und zuverlässig, wie sonst, auch im neuen Amte ist. Das Archiv verurtheilen, wenn wir alle guten Kräfte nach Berlin ziehen finden, näher untersuchen solle. ist jetzt untergebracht und wollten. Wir laffen sie an dem Posten, wo sie sich bewährt ausgepackt und der Katalog haben.( Beifall.) An tüchtigen Redakteuren ist Mangel: Ent- Heymann aus dem 4. Berliner Wahlkreise an die Kommission schriftstellerischen Kräften der Partei zur Verfügung. Allerlei Stadthagen beantragt, das Mandat des Delegirten Dr. wird im Laufe des Jahres fertig, dann steht es den weder befindet sich ein geeigneter Mann schon im Dienst der zur nochmaligen Prüfung zu verweisen, da Heymann bei seiner Umstände haben die Verzögerung der Aufstellung verschuldet. Parteipreffe, oder wir stehen Leuten gegenüber, die in Wahl verschwiegen habe, daß er nicht politisch organisirt sei, erst Inbezug auf die Agitation sind die alten Bekannten in neuem feiner Hinsicht den Anforderungen genügen, die an einen Redak- nachher sei er dem Wahlverein beigetreten. Anzug wieder vorgestellt worden. Die meisten Redner haben sich teur des Vorwärts" zu Stellen find. Oder aber Dr. Heymann erklärt, daß an ihn die Frage, ob er Mit- damit begnügt, die Reden zu halten, die auf den vorigen Parteies find Leute, deren persönlicher Charakter nicht er- glied des Wahlvereins sei, gar nicht gestellt worden wäre. Der tagen andere gehalten haben.( Heiterkeit.) Auch in Bezug auf die probt ist, die gestern im Dienst des Gegners standen und betreffende Antrag habe die Wahl der Delegirten nur von ihrer Landagitation find folossale Fortschritte gemacht worden, wenn morgen wieder zu ihm gehen. Gerade mit dem verbummelten Bugehörigkeit zur Gewerkschaftsorganisation abhängig gemacht. auch noch große Schwierigkeiten zu überwinden seien. Schon Studententhum, mit dem verlumpten Journalistenthum haben Er habe betont, daß er als Arzt nicht gewerkschaftlich organisirt werde auch in den Kreisen der Landarbeiter die Sozialdemokratie wir in letter Beit böse Erfahrungen gemacht.( Beifall.) Redner sein tönne. als Retterin aus der Noth betrachtet, wenn man sich auch muß abbrechen, da seine Redezeit um ist. Nach längerer Debatte, in der Bebel erklärte, daß Doktor verschiedene Vorstellungen noch von ihren Prinzipien Bilz Pankow beschwert sich, daß die Redaktion des Vor- Heymann seit Jahren als Genosse bekannt sei, und daß nach seiner machen mag. Darin irre sich also der alte Leßner, wärts" Beiträge und Einsendungen von Parteigenossen un- Auffassung die Genossen in den einzelnen Orten gar nicht das wenn er glaube, wir stünden da noch vor dem ersten freundlich abgelehnt habe. Recht hätten, die Wahl zum Delegirten an weitere Bedingungen Schritt. Unnöthig sei das Verlangen, daß immer neue Redner Stolten Hamburg: Eine ganze Reihe wichtiger Anträge zu knüpfen, als sie im Organisationsstatut enthalten waren, aufs Land geschickt werden. Der Pfarrer auf dem Dorfe bletbe ist in der Debatte noch nicht berührt, die besprochen werden wird das Mandat des Delegirten Dr. Heymann gegen wenige ja auch immer derselbe.( Heiterkeit.) Man müsse es nur richtig müssen, damit wir furz gesagt bei der Abstimmung feine Stimmen für giltig erklärt, ebenso nach weiterer Diskussion das anfangen und das lernen wir nur allmälig. Nun zur Presse. Dummheiten machen. Redner wendet fich gegen einen Mandat des Delegirten Antrick. Genosse Meister hat im Auftrag einen kleinen Tadel ausgesprochen, Antrag aus Altona , eine besondere Rubrik für Soldatenweil wir zu viel Geld für die Presse ausgegeben hätten. Die schindereien in der Presse einzurichten und allen arbeitslosen Abonnenten die Parteizeitungen gratis zu liefern. Beides fei eigentlich neue Unterstützung der Presse belaufe sich nur auf 16 000 Mart, die weitere Unterstüßung sei die Folge früherer unannehmbar. Ebenso der Antrag Hoffmann in Berlin , überall Singer eröffnet die Verhandlungen um 3/4 Uhr. In der Beschlüsse vorhergehender Parteitage. Wir sind durchaus nicht der Presse Ueberwachungskommissionen bestehend aus den Vor- Debatte über den Bericht der Mandatsprüfungs- Kommission wird dahinter her, der Provinzialpresse Geld in die Tasche zu stecken. ständen der politischen Wahlvereine und der Gewerkschaften zu fortgefahren. Zunächst wird das Friedberg - Arnswaider Mandat( Heiterkeit.) Filzig freilich sei der Vorstand auch nicht, feßen; das sei in Preußen vereinsgefeßlich unmöglich. Ein weiterer für den Delegirten Bogasch, das die Kommission aus formalen wie andere ihm vorwerfen. Freilich, ins Blaue hinein, Antrag verlange die Beseitigung der Kriminal- und Liebesromane Gründen bestritten hatte, für giltig erklärt. Frau Urban- fei nicht gewirthschaftet worden. Was das Zentral aus dem Feuilleton der Zeitungen. Gutes Material sei theuer, München hat ihr Mandat zurückgezogen, das sie nur irrthümlich Wochenblatt betrifft, fo ift die Auffassung falsch, da werde zu dem gegriffen, was billig sei. Lieber einen guten abgegeben hat, es war für die Frauenkonferenz bestimmt, die daß das Organ für uns propagandistisch bei den Bauern wirken tendenzlosen Roman, als einen schlechten Tendenzroman. Die während des Parteitages stattfinden soll. Singer bittet unter folle. In dem Blatte sollten Parteifragen erörtert werden, wie Neue Welt" war in ihrem Anfang zu gründeutsch". Das allseitiger Zustimmung die Genossin, den Verhandlungen als im„ Bolksstaat" oder im alten„ Sozialdemokrat". Es fehle an fei etwas für Feinschmecker, aber nicht für das breite Lesepublikum, Gast beizuwohnen. einem Blatte, das Situationsberichte aus den verschiedenen dem sich nicht ein besonderer Geschmack aufdrängen lasse. Die Solinger Angelegenheit wird nunmehr be- Gegenden bringt. Der kleinen Presse werde das Organ teinen Die Lobeserhebungen, die dem Echo" zu theil geworden sprochen. Beantragt ist, den Streit einer Kommission von Schaden thun. Von der Nothwendigkeit des Blattes ist der find, bittet Redner zu unterlassen. Er habe den Eindruck 7 Delegirten und 2 Mitgliedern des Vorstandes zu unterbreiten. Referent überzeugt, aber es ist außerordentlich schwer, den richgewonnen, als wenn es sich dabei mehr um negative Bosheiten Hülle Erfurt beantragt alle 6 Mandate für giltig zu er- tigen Redakteur zu finden. Die Frage, wo ist er? sei nicht gegen den Vorwärts" handelte.( Heiterkeit.) Hier haben Sie flären. beantwortet worden trotz der langen Leporelloliste des Genossen uns gelobt, in Hamburg ist man nicht so mit uns zufrieden. Bebel bittet, die Kommission aus sechs Delegirten und Fuchs. Mit dem Moment, wo das Blatt geschaffen wird, Bären wir Zentralorgan, ständen wir unter der Kontrolle von einem Mitgliede des Vorstandes zu bilden, er nimmt die Ge- haben wir zwei Bentralorgane. Wird nicht die richtige Person ganz Deutschland , so würde es auch an Klagen über uns nicht legenheit wahr, sich einmal hier gegen beide Solinger Parteien gefunden, so tommt es zu Friktionen zwischen ihnen. Deshalb fehlen. auszusprechen( sehr richtig!). Vor einem Jahre schon tofteten ist die Personenfrage so wichtig. Die Anschneidung der Prinz Frankfurt a. M. billigt es, daß der Vorstand uns die Solinger foftbare Zeit, damals versprachen beide Parteien Redaktionsfrage des Vorwärts" sei ungeschickt gewesen. Schoenlant die Provinzialpresse unterstützt habe. Wäre die Unter Frieden zu schließen, jetzt ist der Skandal in Solingen größer und Arons hätten so gethan, als wenn der Vorstand aus bornirten stügung unterblieben, so hätte die Frankfurter Volksstimme" als er je gewesen ist. Auf beiden Seiten liegt die Schuld. Und Geschäftsleuten bestände. Auch wir wissen, daß jeder Groschen, eingehen müssen, während sie jetzt sich decke und einen dieser Parteitag muß die Streitenden energisch zur Ruhe verder zur Verbesserung des Blattes angewendet wird, Wucherzinsen fleinen Ueberschuß erwarten lasse. weisen. Die Kommission muß ein Mißbilligungsvotum vor trägt, nie ist es eine Geldfrage, immer eine Personenfrage ge Stubenrein Oppenheim wünscht bei der Massenher- schlagen, in dem wir den Solingern deutlich unsere Meinung wejen. Geld fann man auftreiben, Geld haben wir, aber de stellung von Flugblättern für ganz Deutschland die Inanspruch sagen und ihrem Treiben halt gebieten.( Lebhafte Zustimmung.) rechte Mann, am rechten Ort, zur rechten Zeit, der kann ni nahme verschiedener Parteidruckereien, um an Portis zu sparen. Es war ein unerhörter Zustand, daß bei der letzten Reichstags- durch Beschlüsse aufgetrieben werden. Eine Erschöpfung
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Nachmittags- Sihung.
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